Autor: Schlagintweit, Robert von, Humboldt, Alexander von, Andree, Richard, Schreiber, Carl, Ritter, Carl, Roon, Albrecht Theodor Emil von, Daniel, Hermann Adalbert
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Freigrafschaft Burgund und 1681 mitten im Frieden Straßburgs bemächtigte.
Frankreich erhielt das Uebergewicht unter den Staaten Europas, seine
Sprache ward die Sprache der Gebildeten und des politischen Verkehrs,
seine Literatur, seine Sitten und Gebräuche das Ideal der übrigen Völker.
Neben ihm behauptete Schweden das durch Gustav Adolph begründete An-
sehen als Beherrscherin der Ostsee und der angrenzenden Länder.
In jener Zeit der schmachvollsten Preisgabe aller deutschen Interessen
war es ein Hohenzoller, der große Kurfürst von Brandenburg, der
mit Wort und Schwert für dieselben einzutreten wagte, und nach ihm war
es Friedrich Ii., an dessen heldenmüthiger Erscheinung und politischen
Wirksamkeit die deutsche Nation zuerst von ihrem tiefen Verfall sich empor
zu richten begann. Das jugendlich aufstrebende Preußen unter seinen meist
kernigen und charakterfesten Fürsten wurde der Hort und Träger deutschen
Rechts und deutscher Freiheit. Aber zuvor war noch „eine Sündflut von-
Nöthen und im Anzüge". Die socialen und politischen Zustände auch der
anderen europäischen Staaten waren veraltet, dazu fast überall arge Sitten-
losigkeit eingerissen, während andererseits neue Anschauungen und Ideen,
namentlich in England und Frankreich, sich auszubreiten begannen; auch der
durch die Reformation geweckte, durch den dreißigjährigen Krieg aber und
seine Folgen unterdrückte deutsche Geist erwachte allmälig wieder unter dem,
wie gesagt, von Friedrichs Wirken und jenen Ideen ausgehenden Einfluß zu
Selbstgefühl und neuer Kraft, und Wissenschaft^) und Dichtkunst^) waren
zunächst die Felder, auf denen seine Auferstehung die herrlichsten Blüthen
schuf und mit ihnen zugleich die Keime der geistigen Befreiung des gesammten
deutschen Volkes trieb.
Während so in Deutschland sich allmälig der Proceß der geistigen Be-
freiung vollzog, brach in Frankreich der Sturm der Revolution los, welcher
die mittelalterlichen Rechte und Vorurtheile hinwegfegte und den Umsturz der
deutschen Reichsverfassung herbeiführte. Als Napoleon I. die Revolution
gebändigt und sich zum Kaiser von Frankreich gemacht, gab auch er sich dem
Traum einer Weltherrschaft hin. Unter den Donnerschlägen von Austerlitz
und Jena brachen Oesterreich und Preußen zusammen, und mit der Errichtung
des Rheinbundes war die Auflösung des deutschen Reiches ausgesprochen.
Aber unter dem furchtbaren Druck und Uebermuth der Sieger wurde in
Preußen durch die genialen Schöpfungen des Freiherrn von Stein, welcher
die Erbuuterthäuigkeit der Bauern aufhob, den Bürgern eine neue Städte-
orduung verlieh und die Verwaltung des Staats reformirte, durch die von
Scharnhorst, Gneifenau u. a. vollzogene volkstümliche Umgestaltung des
1) Männer der deutschen Wissenschaft und Volksbildung jener Tage waren
Immanuel Kant, der Begründer der Logik und Reformator der Philosophie;
Friedrich Aug. Wolff, der für das Studium der Alten nicht blos Verwerthuug
der antiken Form, sondern auch des bildenden Inhalts forderte; Basedow, Salz-
mann, Campe, Rochow und vor Allen Pestalozzi, die Reformatoren des bisher
gänzlich vernachlässigten Volksschulwesens.
2) Unsere großen Dichter Klopstock, Lessing, Herder, Wieland, Goethe
und Schiller, Anderer und ihrer Vorgänger nicht zu gedeuken.
i
TM Hauptwörter (50): [T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie]]
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Extrahierte Personennamen: Gustav_Adolph Gustav Friedrich_Ii Friedrich Friedrichs Friedrichs Napoleon_I. Friedrich Friedrich Wolff Basedow Rochow Pestalozzi Klopstock Lessing Goethe Schiller
Extrahierte Ortsnamen: Burgund Frankreich Europas Brandenburg England Frankreich Deutschland Frankreich Frankreich Jena Oesterreich Gneifenau Wieland
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ins Saalthal vorgedrungenen Franzosen besiegt wurde. Unterhalb Blanken-
bürg mündet die vom Nordabhange des Thüringer Waldes kommende, durch
die Schönheit ihrss engen Thales berühmte Schwarza (Schwarzburg,
Stammschloß der Schwarzburger Fürsten). Ein linker Seitenbach führt in
ein traulich stilles Thal, darin die Klosterruine Paulinzella Rudolstadt
mit Schloß und Erinnerungen an Schiller. Keilhau, Erziehungsanstalt.
Weiter abwärts, der Mündung der von der Saalplatte kommenden Orla
gegenüber, Orlamünde; Kahla, darüber auf hohem Gipfel die weithin
sichtbare Leuchtenburg. Jena, Schlacht 14. Oer. 1806, berühmt durch
seine Universität und ihre Gelehrten: Schelling, Fichte, Hegel, Oken u. a.
Dornburg, Camburg. Naumburg in anmuthiger Gegend, 1432 von
Procop bedrängt. Das grüne Thal der Saale wird von Rebenhügeln, be-
waldeten und mit Ruinen gekrönten Bergen begleitet. („An der Saale kühlem
Strande" ?e.) Kösen, zum Naumburger Kreise gehöriger Badeort. 1806
drangen die Franzosen durch die Kösen er Pforte und schnitten dadurch der
preußischen Armee die Verbindung mit Sachsen ab, s. S. 76. Schulpforta.
In der Nähe Naumburgs mündet die Unstrut, die in ihrem oberen Laufe
Mühlhausen, Langensalza, in ihrem unteren die berühmte Klosterschule
Roßleben bespült. Fast alle Flüsse Thüringens durchfließen mehrere deutsche
Staaten. Welche?
Die Ilm läßt Schiller von sich sagen: „Kurz ist mein Lauf und be-
grüßt der Fürsten, der Völker so viele. Aber die Fürsten sind gut, aber
die Völker sind frei." Außer Ilmenau, am Fuße des Gückelhahus, berührt
sie die Städte Ilm, Tannrode, Berka, Weimar, das früher der Schirm
des Protestantismus und unter Carl August der Musenhof deutscher Dichter
war (Wieland, Herder, Göthe, Schiller; Göthe- und Schillerhaus und Statue).
Die vielen thüringischen Städte sind meist gewerbthätig und blühend,
die Dörfer groß und freundlich, die Bewohner echt deutschen Wesens,
fleißig, bieder, heiter und zufrieden.
Wo tritt die Saale in das Tiefland? Welche Städte liegen im
unteren Saalthale? Auch bei Halle wird sie noch von einzelnen Berg-
gruppen und Porphyrfelsen begleitet. Auf eiuem solchen die durch die Sage
von dem thüringischen Landgrafen Ludwig dem Springer bekannte Burg
Giebichenstein. Welche Staaten durchfließt die Saale?
§ 35. d. Das Wesergebirge und die Weser.
Das Wesergebirge bildet den nordwestlichsten Vorsprung der großen
nütteldeutscheu Erhebungsmasse, der weit in die norddeutsche Ebene, bis
20 Meilen von der Meeresküste, hiuausgreift, so genannt, weil die Weser
au seinem südlichen Fuße hinfließt und es nach N. durchbricht. Es erhebt
sich durchschnittlich 325—390 m. hoch, nur in einzelnen Punkten bis 552 mo-
dern Auge aber erscheint es sehr beträchtlich, weil es nach dem nördlichen
Tieflande, wie nach S. steil abfüllt. Oestlich der Weser trägt das reich
bewaldete Gebirge den Namen der Solling, der durch zwei audere Gebirge,
Deister und Süntel, mit dem Harz und dem Eichsfelde verbunden ist.
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Extrahierte Personennamen: Schwarza_(Schwarzburg Schiller Kahla Schelling Hegel Carl August Wieland Schiller Ludwig_dem_Springer Ludwig
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1. Der Regierungsbezirk Düsseldorf, der nordwestliche, der bevölkertste
des Staats.
Düsseldorf am rechten Rheinufer, 80,599 E., früher Hauptstadt des Herzog-
thums Berg, der Rheinhafen der Wupperstädte, deren Emporblühen auch sie großen
Theils ihren Aufschwung verdankt, besteht aus einer engen und finstern Altstadt,
der prächtigen Neustadt und der nicht weniger schönen Karlsstadt. Aus dem
alten Markte steht die colossale Broncestatue des Churfürsten Joh. Wilhelm. Be-
rühmt ist Düsseldorf durch seine Kunstakademie und Malerschule. Geburtsort Heiue's
und Cornelius'.
In dem durch Industrie weltberühmten Wnpperthale liegen die Doppelstadt
Elberfeld mit 80,599 und Barmen mit 86,530 E., zu beiden Seiten der Wupper,
deren klares Wasser und bequeme Ufer die früheren Bewohner zunächst zur Bleicherei
einluden, wozu dann später Spinnereien und Webereien traten, die seit Anwendung
der Maschinen sich großartig erweiterten. Solingen, 15,146 E., und Umgegend be-
rühmt durch vorzügliche Eisen- und Stahlwaaren (Solinger Klingen).
Nicht minder beträchtlich ist die Industrie in dem kohlenreichen Ruhrthale
(s. Westphaleu), so in
Essen, 54,852 E., mit den großartigen Etablissements von Krupp. Werden
mit Tuchfabr., Kupferhammer und Alauufiederei. Mühlheim, 15,465 E., mit Ma-
schiuenfabr., Wollen- und Seidenfabriken und Steinkohlenhandel. Krefeld, links vom
Rhein, 62,849 E., mit bedeutenden Sammet- und Seidenfabriken. Gladbach,
31,962 E., desgl. und Damastweberei. Rheydt, 15,857 E., mit Leder- und Seiden-
fabriken. Viersen, 19,687 E., desgl., und Strohflechtereien. ,Wesel an Rhein und
Lippe, Festung, 19,096 E. Emmerich am Rhein, 8217 E., und Cleve, 9248 E.,
links vom Rhein, haben Webereien und bedeutenden Handel.
Noch seien erwähnt: das im Nibelungenlied genannte Xanten am Rhein, 3296 E.,
der berühmte Wallfahrtsort Kevelaer, 3467 E., Mörs, 3413 E., die Bildungs-
und Wirkungsstätte Diesterwegs, Kempen, Geburtsort von Thomas a Kempis,
5390 E.
2. Der Regierungsbezirk Köln.
Köln (Cöln), „die Königin des Niederrheins", das römische Colonia Agrippina,
da gelegen, wo der freie und mächtige Strom eine großartige Schiffahrt gestattet und
die uralten Verkehrs- und Handelsstraßen zwischen Deutschland und Frankreich, Bel-
gien, Holland und England zusammentreffen. So wurde Köln bald eine mächtige
Handelsstadt und ist solche, obwohl sie zeitweilig durch die Auflösung der Hansa, die
Unruhen in Folge der Reformation, gegen welche sie sich feindselig abschloß, und die
Revolutionskriege gelitten, auch heute noch und besonders, seit sie preußisch geworden,
neu empor geblüht. Köln ist Freihafen, hat eine Börse, viele Fabriken, namentlich
chemische (Lau äs Cologne), wissenschaftliche und Kunstsammlungen (Vaterstadt von
Rubens). Aber „Kirchen und Heiligthümer bilden die Signatur der Stadt", und sie
heißt „die heilige Stadt, das deutsche Rom". Der unvergleichlich großartige und
herrliche Dom ward von dem Erzbischos Conrad von Hochstetten 1248 gegründet und
besonders durch die Fürsorge der letzten Preußischen Könige seiner Vollendung ent-
gegengeführt. Köln ist der Sitz eines Erzbischofs. Einwohnerzahl 135,518. Als
wichtiger Uebergangspunkt über den Rhein ist Köln, sowie das gegenüber liegende
Deutz, 14,513 E., befestigt. Mülheim am Rheiu mit Sammet- u. Seidenfabriken
und ansehnlichem Handel, 17,350 E. Bonn, 28,114 E., am linken Rheinufer, ober-
halb der Siegmündung, eine Meile von dem malerischen Siebengebirge auf dem rechten
Ufer, eine freundliche, heitere Stadt, hat eine Universität, Baumwollen-, Seiden- und
chemische Fabriken. Geburtsort Beethovens. Siegburg an der hier schiffbaren
Sieg, 5673 E., mit Fabriken und Schiffahrt. Königswinter mit Schiffahrt und
Weinbau, 2565 E.
Schreiber, geogr. Lehrbuch. lg
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TM Hauptwörter (200): [T66: [Stadt Kreis Einw. Berlin Einwohner Schloß Regierungsbezirk Sitz Provinz Düsseldorf], T1: [Maschine Fabrik Herstellung Industrie Papier Leder Wolle Leinwand Fabrikation Art], T105: [Stadt Dom Jahrhundert Zeit Bau Kirche Rhein Baukunst Deutschland Mainz], T199: [Universität Berlin Bibliothek Leipzig Schloß München Jahr Museum Schule Gymnasium]]
Extrahierte Personennamen: Wilhelm Krupp Cleve Wirkungsstätte_Diesterwegs Thomas_a_Kempis Conrad_von_Hochstetten
Extrahierte Ortsnamen: Rheinufer Barmen Solingen Westphaleu Mühlheim Krefeld Rhein Rheydt Viersen Rhein Rhein Rhein Xanten_am_Rhein Deutschland Frankreich Holland England Rhein Deutz Mülheim Rheiu Bonn Siegburg
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dorf, aber schon unter Otto I. eine gewerbreiche Stadt mit besuchten Märkten, die
1507 den Namen „Messen" erhielten, jetzt eine der wichtigsten Handelsstädte mit
127,000 E. und Centralsitz des deutschen Buch-, Musikalien- und Kunsthandels; Uni-
versität; Geburtsort von Leibnitz und Kästner; Geßner, Gellert und Ernesti, Godsched,
Schiller, Bach und Hiller haben hier zum Theil gelebt und gewirkt; Eonservatorinm;
Gewandhansconcerte. Nahe der Thomasschule steht das Denkmal Bachs, am alten
Theater dasjenige Hahnemanns. Unter den Gebäuden seien erwähnt die Pleißen-
bürg, die ehemalige Citadelle, jetzt Kaserne und Sitz mehrerer Behörden; das neue
Schauspielhaus und das Museum. In nächster und entfernterer Umgegend „den blut-
getränktesten Schlachtrevieren Deutschlands", wurden die Schlachten von Lützen 1632,
von Breitenfeld 7. Sept. 1631, die Völkerschlacht den 16., 18. n. 19. Oet. 1813
geschlagen.
Bei Grimma und Würzen an der Mulde, Lichtwer's Geburtsort, Kohlenlager.
Schloß Hubertusburg, nordöstlich von Grimma, Friede 1763. Döbeln an der
Freiberger Mulde, mit vorzüglichen Tuchfabriken. Hainichen, Gellert's Geburtsort;
s. oben.
3. Kreishauptmannschaft Zwickau, „Westsachsen", das obere Erzgebirge, das
Zwickauer Steinkohlenbassin, das Hügelland an Mulde und Elster, der bevölkertste Bezirk
(a Qm. 11,385 E.), in dem Bergbau, Weberei und Spitzenklöppelei vorherrschen.
Zwickau, gleichfalls eine der ältesten Handelsstädte, im romantischen Thale der
Mulde in steinkohlen- und eisenreicher Gegend (Königin-Marienhütte), mit Steinkohlen-
und Getreidehandel, 31,000 E. Merane, Crimitzschau, Werdau an der Pleiße
und Zschoppan an der Zschoppan mit Spinnereien und Tuchwebereien. Glauchau,
22,000 E., Hptst. der Schönburg-Waldenburgischen Herrschaft, nahe der Mulde, mit
Eisen- und Kupferhammer, Leinen-, Wollen- und Baumwolleuwaarenfabriken. Wal-
denbnrg mit Thouwaareubrennereien (f. oben). Reichenbach, 14,000 E., mit be-
bedeutenden Wollen- und Banmwollenwebereien, Kasimir- und Marinofabriken. In
der Nähe die berühmte Göltschthal-Eisenbahnbrücke. Chemnitz (spr. Kemnitz),
78,000 E., in einem Kessel des Mnldethales, die erste Fabrikstadt und die zweite
Handelsstadt, das „Manchester" Sachsens, mit bedeutenden Wollspinnereien, Webereien
und Färbereien. Frankenberg und Mitweida an der Zschoppan haben Kattun-.
Wollen- und Seidenwebereien. Annaberg, 12,000 E., am Abhang des hohen Pöhl-
berges im Erzgebirge, Hauptsitz des Spitzenklöppelns, der Seidenweberei und Posa-
mentirarbeiten. Plauen an der oberen Elster, die Hauptstadt des Voigtlandes,
29,000 E., Hauptort für Weißwaareu (Gardinen :e.) -Fabrikation, Hand und Ma-
schinenstickerei und Kattundruckerei. Bad Elster, unfern der Elsterquelle, dicht an
der Böhmischen Grenze, mit berühmten Sauerbrunnen. Schneeberg im Erzgebirge,
schöngebaute Bergstadt, mit Silber-, Kobalt-, Eisen-, Arsenik- und Alaungruben in
der Nähe, hat chemische Fabriken und Spitzenklöppelei. Hartenstein mit zinnenreichem,
malerisch gelegenem Schloß, Geburtsort Paul Flemmings.
4. Kreishanptmannschaft Bautzen, „Ostsachsen", die Sächsische Oberlausitz.
Bautzen, wendisch Budissin, auf einem Berge, an dessen Fuße die Spree fließt,
14,000 E., mit Leinen-, Kattun-, Barchent- und Tuchfabriken, Färbereien, Gußstahl-
fabrik, Papiermühle und Handel. Schl. 20. n. 21. Mai 1813.
Kamenz an der schw. Elster und am Fuße des Hutberges, Geburtsort Lessing's'
mit Tuch- und Ledersabr. Kamenzer Pfefferkuchen.
Hochkirch, Ueberfall 1758. Löbau, auf einem Basaltberge, mit Gesundbrunnen,
Leinweberei und Getreidehandel. Herrn Hut, Stammort der von Zinzendors ge-
gründeten evangelischen Brüdergemeinde. Zittau, unweit der L> Neiße, 20,000 E.
Hauptsitz der sächsischen Lein- und Tamastweberei. Bei Olbersdorf findet sich ein
mächtiges Kohlenflötz, das, obwohl von geringer Qualität, doch für die Industrie
dieser Gegend von Wichtigkeit ist.
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Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Schulformen (OPAC): Bürgerschule, Landschule
Inhalt Raum/Thema: Reformation
Bei dem Verleger dieses erschienen von demselben
Verfasser und sind durch alle Buchhand-
lungen zu haben:
Geschichte der christlichen Religion für die Gebildeten unter
ihren Bekennern. 2 Theile. gr. 6. 1830. 3 Lhlr.
Die Pölitzischen Jahrbücher nennen das Buch eine jetzt willkom-
mene Erscheinung, das des schon rühmlich bekannten Verfassers Na-
men bald unter den gebildeten Standen verbreiten werde, da es auf
die feste Unterlage der evangelischen Freiheit gegründet, mit Sach-
kenntniß und Hellem Blicke auf die Bedürfnisse der gebildeten Stande
berechnet, und deßhalb mit Klarheit und Bestimmtheit der Begriffe,
so wie mit Sicherheit, Fertigkeit und Lebendigkeit desstyls bearbeitet
sey, und besonders wegen der Ausführlichkeit auch in der neusten
Geschichte (bis in das Jahr 1830 hinein) jüngern Theologen höchst
erwünscht seyn müßte. Der würdige Herr Professor in Gotha (All-
gemeiner Anzeiger 183o) rühmt noch besonders „die Umsicht und
Mäßigung in der Erzählung der jetzigen kirchlichen Bewegungen"
und empfiehlt es namentlich „ Lehrern und Schülern der Gelehrten-
schulen zu den Lehrbüchern von Niemeier und Bretschneider." Die
Röhrsche kritische Bibliothek nennt es „ein reichhaltiges, größten-
theils gut geordnetes, gebildete Leser zur gerechten Würdigung der
christlichen Religion und Kirche zweckmäßig hinleitendes und gut
geschriebenes Werk." Die Hallische Allgemeine Literaturzeitung
Nr. 41 1832 sagt: „es sey ein mit vielem Fleiße gearbeitetes Werk,
daß sich durch gute Darstellung, richtige Auffassung der Begeben-
heiten und historische Treue empfehle, und sey eine der besten Schrif-
ten , welche in der neuern Zeit über die Kirchengeschichte für Laien
erschienen." Das theologische Literaturblatt und die Leipziger Litera-
turzeitung stimmen damit überein, und so hofft der Verleger auch
durch einen billigen Preis dem Bedürfnisse denkender Christen entge-
gen zu kommen.
Erinnerungsbuch an die Jubelfeier der protestantischen Kir-
che den 31. October 1817, bearbeitet für den Bürger
und Landmann. gr. 8. 1818. 18 gr.
Ein schönes Denkmal dieses herrlichen Festes, das wohl verdient
zum Andenken desselben in Familien, aber besonders in Kirchen auf-
bewahrt zu werden.
TM Hauptwörter (50): [T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
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Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Schulformen (OPAC): Bürgerschule, Landschule
Inhalt Raum/Thema: Reformation
Die Herrnhuter oder die Brüdcrgemeine. - 225
Anhänger dieser Denk- und Sinnesart in ihren Aeußerungen
übertreiben, sich wohl gar von den übrigen Kirchen abson-
dern, und, wie es bei solchen Absonderungen leicht geschieht,
mit Stolz und Verachtung auf die übrigen Lehrer und Ge-
meinen Hinsehen. Auch nahm diese Lehre mit ihren Anhän-
gern endlich eine finstre Gestalt an, indem man sogar unschul-
dige Vergnügen, und diejenigen, welche sie genossen, lieblos
verdammte. Daher wurden diese Zusammenkünfte, als sie
ausarteten und mancherlei Beschwerden veranlagten, endlich
verboten, sie hörten auch ans und mit ihnen zugleich der
Name Pietisten. Aber das Gute davon brachte Segen; es
bildeten sich dadurch andre Lehrer, welche die Frömmelei,
zugleich die unnützen Streitigkeiten glücklich vermieden, und
echte Religiosität beförderten. Franke hat sich auch einen
ewigen Ruhm durch die Stiftung des berühmten Waisenhau-
ses in Halle, wozu er anfangs nur sieben Gulden hatte,
erworben. Im Vertrauen auf Gott unternahm er das Werk
und nach zehn Jahren ernährte seine Anstalt '->5 Kinder, hatte
eine Pflanzschule für Schullehrer und mehrere Schulen, worin
auf 8no Kinder unterrichtet wurden, eine Buchhandlung und
Apotheke. Dazu kam spater eine Erziehungsanstalt für Kin-
der aus den höhern Standen, das Pädagogium, ein Wit-
wenhaus nebst einer Anstalt für Hausarme. Er starb 1727.
Damals wurden in der Schule 2126 Kinder unterrichtet von
180 Lehrern mit 8 Lehrerinnen; im Waiscnhause wurden 154
Kinder, 255 Studenten und einige hundert arme Schüler
gespeisct, und diese Anstalten stehen noch in der schönsten
Blülhe. Niemeyer, der Vater, war lange ihr väterlicher
Pfleger; sein würdiger Sohn sorgt für sie mit gleicher Licbe,
und der alles Gute fördernde treffliche König ist gleichfalls
ihr thatigergönner.
Auch der Graf Zinsendorf kam in seinem 10. Jahre auf
das Pädagogium und wurde bei seinem lebhaften Gefühl bald
für Frankens Lehrart eingenommen. Seine Verwandten,
darüber besorgt, schickten ihn nach Wittenberg zu den groß,
tcn Gegnern des Pietismus, und als dieß seinen Sinn nicht
änderte, so mußte er Reisen nach Holland und Frankreich
15
TM Hauptwörter (50): [T33: [Kind Vater Mutter Frau Mann Jahr Sohn Gott Haus Eltern], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T27: [Kirche Luther Lehre Kloster Jahr Bischof Schrift Papst Reformation Wittenberg]]
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Extrahierte Personennamen: Franke Niemeyer
Extrahierte Ortsnamen: Graf_Zinsendorf Frankens Wittenberg Holland Frankreich
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Schulformen (OPAC): Bürgerschule, Landschule
Inhalt Raum/Thema: Reformation
2 42 Schicksale der römisch -kütholischen Kirche
Hause. Tausende dankten dem Kaiser, aber viele waren auch
auf das Licht nicht vorbereitet, das er zu schnell verbreitete;
es entstanden große Unruhen, besonders durch die Pfaffen
und Mönche, in den damaligen österreichischen Niederlanden,
und er starb verkannt und getadelt von vielen 1790. Sein
Nachfolger Leopold mußte vieles wieder nach alter Weise cin-
richten, besonders da eben die französische Revolution auch
die Niederlande bedrohte. Von seinem Sohne dem jetzigen
Kaiser Franz, dem liebenswürdigen und geliebten Vater sei-
nes Volks, haben die Protestanten, besonders in seiner
Nahe, nichts zu fürchten, da er ihrer Gemeine in Wien und
deren Consistorium manche Beweise seiner persönlichen Wcrth-
schatzung gegehen hat. Doch haben sie die in der Bundesakte
zugesicherte völlige Gleichheit der Rechte in Ausübung ihres
religiösen Cultus mit den Katholiken, wie sie diese in andern
Bundesstaaten erlangt haben, noch nicht erhalten.
In Baiern betrieben die Jesuiten lange Zeit noch ihre
Werke der Finsterniß, nahmen die katholischen Universitäten
in Besitz, verdrängten die würdigsten Männer, und die
päpstlichen Nuncien oder Gesandten hatten gern die Rollen
deutscher Papste übernommen. Aber nach dem Ableben ihres
Gönners, des Kurfürsten Theodors, ging durch den hell-
denkenden Kurfürst Maximilian für Baiern seit 1799 eine
neue Zeit an. Er berief protestantische Gelehrte aus Jena
und Gotha nach München; seine Gemahlin, eine Protestan-
tin, hatte ihre besondere Kirche mit ihrem Prediger und cs
sammelten sich bald ihre Glaubensgenossen um sie. Es gab
allerdings auch Reibungen, wo von beiden Seiten durch
rasches Reformiren und hartnäckiges Festhalten am Alten
gefehlt wurde. Aber Baiern gewann in vieler Hinsicht. Die
protestantische Kirche bekam eine neue Verfassung; cinober-
consistorium in München, Consistorien in andern Bezirken
und Synoden sollen das Ganze leiten; doch ist manches
Wünschenswerthe noch nicht ansgeführt worden. Die Uni-
versität Erlangen wurde als inländische Bildungsanstalt von
Zeit zu Zeit mit würdigen Männern besetzt und für die
Gelehrten- und Volksschulen kamcnj. viele Entwürfe zum
TM Hauptwörter (50): [T27: [Kirche Luther Lehre Kloster Jahr Bischof Schrift Papst Reformation Wittenberg], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T86: [Kaiser Protestant Katholik Fürst Kurfürst Land Kirche Karl Reichstag Krieg], T69: [Kirche Kloster Stadt Schule Bischof Gemeinde Orden Land Priester geistliche], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T25: [Wissenschaft Kunst Zeit Sprache Geschichte Schrift Buch Werk Jahrhundert Erfindung], T46: [Universität Berlin Jahr Schule Wissenschaft Leipzig Professor Akademie Hochschule Gymnasium]]
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Extrahierte Personennamen: Leopold Leopold Franz Franz Maximilian_für_Baiern Maximilian
Extrahierte Ortsnamen: Wien Baiern Jena Gotha München München
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Schulformen (OPAC): Bürgerschule, Landschule
Inhalt Raum/Thema: Reformation
in bcn letzten Jahrhunderten. 251
dem die höhern religiösen und sittlichen Bedürfnisse der
Menschheit fremd gewesen zu seyn scheinen, war auch nicht
geneigt, Anstalten für ihre Befriedigung zu stiften und zu
begünstigen. Die ehrwürdigen Lehranstalten mit ihrer Lehr-
freiheit und ihren freimüthigen Lehrern und jugendlichen
Schülern, waren ihm zuwider. Letztere haben freilich in.
neuern Zeiten hier und da vergessen, daß sie zunächst lernen,
und dann erst, als durch die Wissenschaft gebildete Männer,
gesetzmäßig für das Wohl des Staates und der Kirche wirken
und verbessern sollen. Aber wenn der Mißbrauch nie den Werth
und den rechten Gebrauch einer Sache aufhebt, so wird
auch jeder gerechte Richter die protestantischen Schulen und
Universitäten nach dem beurtheilen, was sie sind und was sie
geleistet haben und was sie noch leisten, da unparteiische
Franzosen und Engländer jene Institute als beneidenswerthe
Zierden Deutschlands betrachten und der deutschen Volks-
bildung mittelst derselben einen so hohen Rang einräumen.
Napoleon beschränkte jene Anstalten auf alle Weise, die Aka-
demie in Halle wurde gar aufgehoben; Männer, wie der
so verdienstvolle Niemeier, mußten nach Paris als Geiseln
wandeln, wo er jedoch höchst ehrenvoll von den Gelehrten
ausgenommen wurde. Ueberall wurden Spione aufgestellt,
die auflauerten, was etwa in Hörsälen, auf Kanzeln, in Schu-
len und Gesellschaften gesagt wurde, und wer sich verdächtig
machte, verlor gar leicht Freiheit, Vermögen, auch wohl
das Leben. Aber eben diese verkehrten Maßregeln vermehr-
ten den Haß gegen den Unterdrücker, beschleunigten seinen
Sturz, Länder wie Preußen freuten sich ihren Gesetz und
Freiheit ehrenden König wieder zu haben, in Halle wurde
die Universität hergestellt; in Berlin war unter den bcdräng-
testen Umständen eine neue errichtet worden, während in Frank-
reich und in andern katholischen Ländern für solche Institute
nicht viel geschähe. Wie wenig der bessere Geist der Toleranz
in das französische Volk eingedrungcn war, sähe man noch
im Jahr i8i4, wo die Protestanten im südlichen Frankreich,
besonders innismes von denkatholikcn auf das schändlichste
gemißhandelt und viele gemordet wurden; vcrfolgungssüch-
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Extrahierte Personennamen: Napoleon Niemeier
Extrahierte Ortsnamen: Deutschlands Paris Hörsälen Berlin Frank- Frankreich
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Schulformen (OPAC): Bürgerschule, Landschule
Inhalt Raum/Thema: Reformation
274 Blicke auf den Zustand der protestantischen Kirche
künftige Anstellung zu machen und sich vorzuüben. Man
hat auch wohl die äußere Lage der Schullehrer hier und da
befördert, erweiset ihnen mehr als ehemals die Ehre, die
ihnen gebührt und gutdenkende Gemeinen haben ansehnliche
Opfer gebracht, um entweder die überfüllten Schulen zu
theilen, oder sonst die Mühseeligkciten der Lehrer zu erleich-
tern und zu vergüten. Man erkennt den innigen Zusammen-
hang zwischen Kirche uttb Schule und wie nothwcndig es sey,
daß die Arbeiter in beiden Anstalten sich einander freundlich
die Hände reichen und sich unterstützen. In diesen zeitgemä-
ßen Verbesserungen gingen vorzüglich die Fränkischen Stif-
tungen in Halle voran; und dann hat besonders Leipzig durch
den Bürgermeister Müller und Superintendent Rosenmüller,
sowohl mittelst Errichtung einer Rathsfreischule, wo die
berühmten Schulmänner Plato, Vater und Sohn, und Dolz,
und durch die Stiftung einer ansehnlichen Bürgerschule, wo
erst Gedicke, jetzt Vogel, das Direktorium führen, sich nicht
bloß Verdienste um diese Stadt, sondern durch Bildung von
Zöglingen, welche in diesen Instituten hören oder selbst sich
für eine gute Lehrart üben, sich um ganz Deutschland verdient
gemacht. Man har jetzt in vielen Städten unsers dcut-
schen Vaterlandes eingesehen, daß der Schulen für eine ge-
lehrte Bildung zu viele sind; daß dem künftigen Bürger und
Handwerker die alten Sprachen und was zunächst dazu ge-
hört, gar wenig nützen, daß es dagegen eine Menge gemein-
nützige Kenntnisse gibt, welche entweder für den Beruf ganz
unentbehrlich sind, oder doch das Leben sehr erleichtern und
auch wohl verschönern. Man hat daher manche Gelehrten-
schulen in eigentliche Bürgerschulen verwandelt, oder diese
neben jenen angelegt, worin vorzüglich auf das Rücksicht
genommen wird, was jeder gebildete Christ über religiöse
Angelegenheiten, sodann von der Welt und Natur, von der
Geschichte des menschlichen Geschlechts, wissen muß, damit
er das, was in ihm und außer ihm ist, was vergeht und be-
sieht, richtig beurtheile und vernünftig denken und handeln
lerne, sich auch die Geschicklichkeiten und Fertigkeiten, so
weit dieß hier möglich ist, erwerbe, die zur Bildung und
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Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Schulformen (OPAC): Bürgerschule, Landschule
Inhalt Raum/Thema: Reformation
uj hem achtzehnten rjnh ticht^nten Jahrhundert. 279
Israeliten wichtig, wie z. B. die Eroberung und Vcrtheilung
von Canaan, die Geschlechtsregister in den Büchern der Kö-
nige und Chronika u. s. w. und da der christliche Bürger und
Landmann bei treuer Abwartung seines irdischen Berufs und
bei der jetzigen Menge von andern lesenswerthcn Volksschrif-
ten, wenn er sich auch von der unnützen Leserei zurückhalt,
schwerlich mit Nutzen lesen würde, wenn er gleichsam mecha-
nisch die Bibel der Reihe nach und jedes Capitel mit gleich
langem Nachdenken lesen wollte, so hat man schon langst
die biblische Geschichte in abgekürzten Erzählungen, wie einst
Hübner und in neuer Zeit Lange, Rost, Hebet u. a. für die
Jugend bearbeitet; ferner haben Seiler in Erlangen u. a.
Bibelauszüge für christliche Leser geliefert; und besonders
hat der würdige Senior Engel in Plauen durch seinen „Geist
der Bibel," ein Werk, das auch der König von Preußen
huldvoll aufnahm, Freunden der heiligen Schrift ein werth-
volles Geschenk gemacht. Es soll damit die Bibel nicht als
ein Ganzes zurückgesetzt, es können vielmehr Leser, welche
ihren hohen Geist finden, angelockt werden, das Ganze
naher kennen zu lernen, und mit desto mehr Nachdenken darin
zu lesen. Es sind jedem Hause, jedem Kinde Bibeln, aber
den Bibeln auch fleißige und verständige Leser zu wünschen.
Braminen in Ostindien, Muhamcdaner und Sinesen machen
sich jetzt besonders mit dem N. T. bekannt, und wo die
Bibel unter den fremden Nationen verständig gebraucht wird,
da hat sie vielen Seegen gestiftet, abergläubische, oft grau-
same Sitten ulld Gebrauche vertilgen und bessere Einrichtun-
gen und Gesinnungen befördern helfen. Auch in Deutschland
hat manche arme Familie mit ihren Kindern an den festlichen
Tagen der Bibelgesellschaften und in den Schulen solche
Geschenke erhalten und wer diese Vereine unterstützt, erwirbt
sich ein Verdienst um die christliche Bildung. Ein wohlha-
bender Herr von Canstein, ein edler Freund von Spcner,
stiftete schon nach dem Jahr 1700 eine Bibelanstalt in Halle,
die seit hundert Jahren über 2 Millionen Bibeln und außer-
dein ' Million von dem N. T. besonders, in verschiedenem
Format und zu den billigsten Preißen geliefert hat. Schöne
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TM Hauptwörter (100): [T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T46: [Universität Berlin Jahr Schule Wissenschaft Leipzig Professor Akademie Hochschule Gymnasium], T26: [Gott Christus Christ Volk Herr Jahr Kirche Land Zeit Jude], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel]]
TM Hauptwörter (200): [T173: [Sprache Wort Name Schrift Zeit Buch Form Kunst Art Werk], T147: [Jahr Erfindung Buch Gutenberg Buchdruckerkunst Johann Mainz Zeit Buchstabe Jahrhundert], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit], T187: [Religion Christus Christ Christentum Zeit Jahr Volk Christenthum Heide Geburt]]
Extrahierte Ortsnamen: Plauen Ostindien Deutschland Canstein