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1. Die neuere Zeit - S. I

1882 - Leipzig : Baedeker
Aus der Vorrede zur zwlften Auflage. Dem Vorworte des verstorbenen Herrn Verfassers zur sech-zehnten Auflage der ersten Abteilung" (Altertum) des Grund-risses der Geographie und Geschichte der alten, Mittlern und neuern Zeit fr die mittleren Klassen hherer Lehranstalten" (Leipzig, K. Bdeker 1877) hat der Herausgeber der vorliegen-den dritten Abteilung" nur weniges beizufgen. Die anerkannte Brauchbarkeit des Buches, beruhend auf der leicht fabaren und pdagogisch als zweckmig bewhrten Darstellungsweise des Verfassers, dazu die Piett des Schlers gegen seinen verstor-Seiten Lehrer veranlagen den Unterzeichneten nur die notwendigsten Verbesserungen behufs Richtigstellung einzelner Zahlen, Namen u. s. w. vorzunehmen. Durchgehends ist aber der Sprache eine grere Aufmerksamkeit gewidmet worden; die allzu zahlreichen und vielfach strenden Parenthesen wurden ent-weder ganz entfernt, oder fast nur auf Zahlenangaben beschrnkt. Minderwichtige Angaben unterdrckt. In der dreizehnten Auflage beschrnkt sich die Darstellung Avch mehr auf den fr Tertia erforderlichen historischen Stoff. Die bersicht der die Kulturentwickelung der neuesten Zeit" ist weggefallen; die Umstellung der . 46 bis 58 bringt das Minderwichtige an das Ende des Buches. Dsseldorf, zu Ostern 1882. Der Herausgeber.

2. Die neuere Zeit - S. 2

1882 - Leipzig : Baedeker
2 Geographische bersicht von Europa griechischen Gelehrten und wesentlich gefrdert durch die eben er-fundene Buchdruckerkunst. 5) Die Entdeckung eines neuen Weltteiles und eines See-weges nach Ostindien verwandelte den Welthandel aus Land-in Seehandel, der allmhlich die ganze Erdoberflche umfate; statt der Lnder am Mittelmeere wurden nun England, Holland n. s. w. die Vermittler dieses Verkehrs. 6) Die groe, sich fast der alle Staaten des mittlem und nrdlichen Europa verbreitende Kirchenspaltung fhrte ein Zeit-alter der Religious- und Brgerkriege herbei. Erster Zeitraum. Von der Entdeckung Amerikas bis zum westflischen Frieden, 14921648. . 1. Geographische bersicht von Europa zur Zeit der Reformation. 1) Portugal erreichte den Gipfel uerer Macht durch Er-Werbung einer Anzahl Seestdte an der Nordwestkste von Afrika und der bedeutenderen Hafen und Inseln an der persischen und in-dischen Kste; in Sdamerika gewann es Brasilien (1500). 2) In Spanien wurden die Kronen von Kastilien und Aragonien nebst Sizilien und Sardinien vereinigt (1474), dazu Granada (1492), Neapel (1504), Oran mit der Oberherrschaft der die 33 erb er ei von der Grenze Marokkos bis zur groen Syrte (seit 1509) und das Knigreich Navarra (1512) erobert, die neu entdeckten Lnder in Amerika in Besitz genommen und das Herzogtum Mailand (1540) der spanischen Lndermasse einverleibt. Diese erhielt nach der Abdankung Karls I. (1555) noch einen bedeutenden Zuwachs durch die Niederlande mit Luxemburg und die Grafschaft Burgund (Franche-Comte). Inzwischen waren die Besitzungen an der Nordkste Afrikas meist schon an die Trken verloren gegangen. 3) Frankreich gewann vom deutschen Reiche die drei lothrin-gischen Bistmer: Metz, Toul, Verfemt (1552) und entri den Englndern Calais (1558). 4) In Deutschland besa das Haus Habsburg ine fast schon erblich gewordene Kaiserwrde; es beherrschte den sterreich^ sehen Kreis" einschlielich des sog. Vordersterreich am Oberrhein

3. Die neuere Zeit - S. 4

1882 - Leipzig : Baedeker
4 Entdeckung Amerikas. . 2. gegen; von allen tatarischen Staaten erhielt sich nur noch das Khanat Krim. , v 14) Das osmanische Reich gewann ttt der zweiten Halste des 16. Jhdrts. seine grte Ausdehnung, indem es sich in Asien bis zum persischen Meerbusen erstreckte und in Afrika sowohl gypten erhielt, wie auch Algier, Tunis, Tripolis unter semen Schutz nahm; in Europa umfate es die griechische Halbinsel, nnt Ausnahme der venetianischen Besitzungen, dann die Moldau, Walachei und Siebenbrgen als Schutzstaaten, ferner Ungarn mit Ausnahme des sterreichischen Teiles. 2. Die Entdeckungen, Eroberungen und Kolonieen der Europer in fremden Weltteilen. Um den italienischen Freistaaten, namentlich den Venetianern, den eintrglichen Handel nach den indischen Ksten und Inseln zu ent-reien, versuchten sowohl die Spanier wie die Portugiesen bte Auffindung eines Seeweges nach Ostindien, beide in fast entgegen-gesetzter Richtung, jene in westlicher, diese in sdstlicher. 1. Entdeckungen und Eroberungen der Spanier. a) Schon um das Jahr 1000 war die Ostkste von Nord-amerika von Grnland aus durch Normannen entdeckt worden, und noch im 14. Ihdrt. hatte ein Verkehr zwischen Grnland und dem amerikanischen Winland" (zwischen dem 40. und 42. Brettegrad) stattgefunden. Doch erhielt der Genuese Cristoforo Colombo ("Colon) bei seiner Anwesenheit auf Island keine Kunde von dem neuen Kontinent im Westen; auch war dieser nicht das Ziel ferner bahrten: er wollte durch eine westliche Fahrt von den kanarischen Inseln aus einen Weg nach Indien finden. Nachdem er fr semen Plan bei den fr solche Unternehmungen begeisterten Portugiesen keine Untersttzung gesunden hatte, legte er ihn /panischen Hofe vor und wurde von der Knigin Jsabella von Kastilien, nach der Eroberung Granadas, zum Viceknig aller Lnder und Inseln er-uannt, die er entdecken wrde. Mit 3 kleinen Schiffen segelte er fam 3 Aua) 1492 von dem andalusischeu Hafen Palos ab, landete nach -wer gefahrvollen Fahrt (am 12. Oft.) ans der kleinen Wat-linas-^nsel (Guanahani), welche er San Salvador nannte, und entdeckte auch die Inseln Kuba und Haiti. Auf seiner zweiten

4. Die neuere Zeit - S. 6

1882 - Leipzig : Baedeker
6 Entdeckungen und Niederlassungen der Portugiesen u. Hollnder. . 2. d) Nachdem Balboa zuerst (1513) von der Landenge Darien aus die Sdsee erblickt hatte, entdeckte und eroberte Francisco Pizarro von Panama aus das goldreiche Peru (1531), wobei ihn ein Thron-folgestreit zwischen zwei einheimischen Knigsshnen begnstigte; die von ihm gegrndete Hauptstadt wurde spter Lima genannt. Sein Waffengefhrte Almagro unternahm von Kuzko aus einen uerst khnen und gefhrlichen Gebirgsmarsch der die Hochebene zwischen den Andesketten nach Chile. Die Benutzung dieser Eroberungen beschrnkte sich anfangs auf die Ge-wiuuuug edler Metalle, wozu, seitdem der Dominikaner de las Casas als Ver-teibtger der Menschenrechte der eiugebornen Indianer ausgetreten war, gekaufte afrikanische Neger verwendet wurden. Doch hatten die Portugiesen schon frher (seit 1503) Neger nach San Domingo gefhrt. Die spanischen Kolonieen durften nur nach Spanien ihre Schtze liefern und nur aus dem Hafen von Sevilla europische Produkte erhalten. 2. Entdeckungen und Niederlassungen der Portugiesen. Nachdem Barth. Dias das Vorgebirge der guten Hoffnung entdeckt hatte (i486), fand Vasco da Gama den Seeweg nach Ostindien und landete im I. 1498 in Kalikut au der Kste Ma-labar. Die zweite Reise nach Ostindien unternahm Cabral (1500), welcher jenfett des quators in die sdwestliche, brasilianische Meeres-strmnng geriet und dadurch Brasilien entdeckte. Die Portugiesen benutzten- die Eifersucht der kleinen Fürsten auf der Kste Malabar, um mit Einzelnen Bndnisse abzuschlieen, worin diese die Ober-hoheit des Knigs von Portugal anerkannten. Die Viceknige Fran-cisco dlmeida und insbesondere Alfons d'albuquerque (1509 bis 1515) begrndeten mehr durch kluge Behandlung der indischen Fürsten und Völker als durch Waffengewalt die portugiesische Herr-schast in Sdasien von Ormns bis zur Halbinsel Malaka. Zur Behauptung dieser Herrschaft legte Albuquerque eine Reihe von festen Pltzen und Handelsniederlassungen an, deren Mittelpunkt Goa war. Seine Nachfolger knpften mit China Verbindungen an, und in Japan breitete der Jesuit Frauciscus Xaverius das Christentum aus, welches aber schon im 17. Jhdrt. wieder vernichtet wurde. 3. Niederlassungen und Eroberungen der hollndischen Kompanieen. Als die Spanier durch die Eroberung Portugals (1580) auch Herren der portugiesischen Niederlassungen geworden waren und den

5. Die neuere Zeit - S. 8

1882 - Leipzig : Baedeker
8 Die Kirchentrennung. Reichstag in Worms. . 3. 3. Die Kirchentrennung (Reformation). 1. In Deutschland. Die nchste Veranlassung zu der groen Kirchentrennung in Deutschland gab der Dominikaner Johann Tetzel als Verkndiger des vom Papste Leo X. zur Vollendung der Peterskirche ansge-schnebenen Ablasses. Gegen ihn trat Dr. Martin Luther auf. Dieser war geboren zu Eislebeu im I. 1483 und wirkte zuerst als Augustmermnch in Erfurt, dann als Professor der Theologie an der Universitt Wittenberg. Er schlug am 31. Okt. 1517 an der Schlokirche zu Wittenberg 95 Stze oder Thesen an, welche die kirchliche Lehre vom Abla behandelten, um seine abweichende Auf-fafsung einzelner Teile dieser Lehre, nach der Sitte der Zeit, in einer ffentlichen Disputation zu verteidigen. Der Papst forderte ihn auf, sich wegen einiger Stze in Rom zu verantworten, gab aber auf die Verwendung des Kurfrsten Friedrich des Weisen von Sachsen und der Universitt Wittenberg zu, da der Streit auf dem damals zu Augsburg versammelten Reichstage durch einen ppstlichen Be-vollmchtigen, den Kardinal Kajetan, beigelegt werde. Dieser konnte jedoch Luther nicht zum unbedingten Widerrufe bewegen; eine Dis-putation, welche Dr. Eck, Professor der Theologie zu Ingolstadt, mit Luther zu Leipzig hielt, fhrte keine Einigung herbei, vielmehr entfernte sich Luther in seinen, zum Teil in deutscher Sprache ab-gefaten Schriften immer weiter von den Lehren der katholischen Kirche. Daher erschien auf Ecks Vorstellungen eine ppstliche Bulle, welche Luthers Haupt-Lehrftze als ketzerisch verurteilte und ihn mit dem Kirchenbanne bedrohte, wenn er nicht innerhalb 60 Tagen widerrufe. Diese Bulle verbrannte Luther ffentlich vor dem Elster-thore zu Wittenberg am 10. Dez. 1520, worauf er nebst seinen Anhngern mit dem Kirchenbanne belegt wurde. Als Karl V., der im I. 1519 seinem Grovater Maximilian I. als deutscher Kaiser gefolgt war, im I. 1521 seinen ersten Reichstag in Worms hielt, wurde auch Luther unter Verheiung sichern Geleites dahin oeschieden. Da er die Widerrufung seiner Lehre verweigerte, entlie ihn der Kaiser; Luther fand Schutz auf der Wartburg bei Eisenach, wo er sich mit der deutschen bersetzung der Bibel beschftigte und gegen die inzwischen erfolgte chtung gesichert war. Seine von Philipp Melanchthon und anderen Gelehrten verteidigte Lehre kam

6. Die neuere Zeit - S. 10

1882 - Leipzig : Baedeker
10 Religionsfriede zu Nrnberg. Die Wiedertufer. . 3. Helten zu ordnen, bergaben am 25. Juni die protestierenden Stnde ihr Glaubensbekenntnis, die von Philipp Melanchthon angefertigte augsburgische Konfession. Alle Versuche einer Wiedervereinigung blieben erfolglos; ein kaiserlicher Reichstagsabschied gebot Aufhebung aller Neuerungen und, bis zu einer allgemeinen Kirchenversammlung, unbedingte Rckkehr zu den katholischen Lehren und Gebruchen. Dieses Gebot veranlat die protestantischen Fürsten und Reichsstdte im I. 1531 zur Stiftung des Bndnisses von Schmalkalden, durch welches sich dieselben zu wechselseitiger Untersttzung gegen das bereits beginnende Einschreiten des Reichskammergerichts (f. S. 14) verpflichteten und dem Kaiser alle Hlse gegen die Trken ver-weigerten. Nun nahm Karl durch den Religionsfrieden zu Nrnberg im I. 1532 den Augsburger Reichstagsabschied zurck und bestimmte, da bis zu einem knftigen Konzil oder dem nchsten Reichstage ein allgemeiner Friede zwischen dem Kaiser und den Stnden herrschen und das Reichskammergericht keine Klagen in Religionssachen annehmen solle. Zehn Jahre nach dem Bauernkriege und dem Aufstande in Thringen wurde die Ruhe abermals durch die Wiedertufer gestrt. Diese schon im Anfang der Reformation gestiftete Sekte, welche die Kindertaufe verwarf und durch ihre Lehren die Grundlagen der brgerlichen Gesellschaft zu zerstren drohte, schien seit Thomas Mnzers Tode fast ausgerottet, als sie pltzlich sich in Mnster auf eine furchtbare Weise erhob. Ein Prophet dieser Sekte, der Bcker Johann Matthys aus Haarlem, kam mit seinem eifrigsten Apostel, dem Schneider Jan Bockelsohn aus Leiden, nach Mnster (1533); sie machten sich durch ihren Anhang nach Vertreibung der bischflichen Behrde zu unumschrnkten Herren der Stadt, welche nun der Schauplatz der unsinnigsten Ausschweifungen und Frevel wurde. Nachdem Matthys bei einem verwegenen Aus-falle ans der vom Bischof belagerten Stadt umgekommen war, wurde Bockelsohn zum Könige des neuen Zion" ausgerufen. Der Bischof, von einigen Fürsten untersttzt, eroberte die ausgehungerte Stadt, Bockelsohn wurde nebst seinen Helfern Knipperdolling und Krechting nach grausamen Martern hingerichtet und die katholische Lehre wieder eingefhrt (1535). Nachdem Kaiser Karl mit Frankreich Frieden und mit den Trken einen Waffenstillstand geschloffen hatte (s. . 4, 2), suchte er auch die Einigung in Deutschland herzustellen, welche durch wieder-holte Religionsgesprche zwischen den Vertretern beider Parteien nicht erzielt worden war. Das allgemeine Konzil war endlich kurz vor Luthers Tode (f 1546) zu Trieut erffnet worden. Weil aber die Majoritt des Konzils aus Gegnern der neuen Lehre bestand, weigerten sich die Protestanten dasselbe zu be-suchen und verlangten ein Konzil deutscher Nation. Die gegenseitige

7. Die neuere Zeit - S. 12

1882 - Leipzig : Baedeker
12 Passauer Vertrag. Augsburger Religionsfrieden. Konzil zu Trient. . 3. und schlo ein Bndnis mit Heinrich Ii. von Frankreich, der die zum Reiche gehrigen lothringischen Bistmer Metz, Tonl und Verdun besetzte (1552). Der Kaiser, der sich in Innsbruck befand, beschied den Kurfrsten Moritz zu sich. Dieser kam mit einem Heere nach Tirol, und kaum gewann Karl Zeit, nach Villach in Krnten zu eut-fliehen. Sein Bruder Ferdinand, der die Hoffnung auf Vereinigung beider Religionsparteien durch ein Konzil ausgegeben hatte, vermittelte im I. 1552 mit dem Kurfrsten Moritz und anderen deutschen Fürsten den Passauer Vertrag, durch welchen den Anhngern der augsburgischen Konfession freie Religionsbung bis zu einem allge-meinen Reichstage bewilligt wurde. Der noch gefangene Landgraf erhielt seine Freiheit; auch der Kurfürst Johann, den der Kaiser-schn bei seiner Abreise von Innsbruck aus der Haft entlassen hatte, wurde der Reichsacht entbunden und wieder als Herzog von Sachsen, Landgraf in Thringen, Markgraf zu Meien eingesetzt. Der Kampf des Kaisers mit Heinrich Ii. brachte Metz nicht dem Reiche zurck; der Krieg endete (1556) mit einem Waffenstillstand auf 5 Jahre, der den ersten Schritt zur Schmlerung Deutschlands enthielt, in-dem er die Franzosen im Besitze ihres Raubes lie. Im I. 1555 wurde auf dem Reichstage in Augsburg durch den Augsburger Religionsfrieden den Fürsten und Reichs-stnden der katholischen und der augsburger Konfession gleiche Religionsfreiheit eingerumt; die mit der Religionsordnung ihres Landesherrn unzufriedenen Unterthanen durften auswandern. Nur der den sog. geistlichen Vorbehalt (reservatum ecclesiasticum) oder die Forderung der Katholiken, da geistliche Reichsstnde, wenn sie zur protestantischen Konfession bergingen, ihr Amt und dessen Einknfte verlieren sollten, konnte man sich nicht einigen. Die An-Hnger Zwinglis und Kalvins (f. S. 13) waren in diesen Frieden nicht mit einbegriffen. Dem Konzil zu Trient, welches mit zweimaliger lngerer Unterbrechung 18 Jahre dauerte (15451563), gelang es eben so wenig wie den frheren Kirchenversammlungen, die von der Kirche Getrennten wieder mit derselben zu vereinigen, denn die streitigen Punkte wurden im Sinne der alten Lehre entschieden. Dagegen wurden viele der katholischen Kirche wohlthtige Bestimmungen ge-troffen, sowohl fr genaue, unzweideutige Fassung der kirchlichen Lehre wie auch fr die Bildung und Zucht der Geistlichen. Den Beschlssen dieses Konzils allenthalben Anerkennung zu verschaffen und der Ausbreitung des Protestantismus entgegenzuwirken, war eine Haupt-

8. Die neuere Zeit - S. 14

1882 - Leipzig : Baedeker
14 Maximilian I. Landfrieden. Kammergericht. . 4. Die wiederholten Versuche der englischen Regierung, auch in dem ihr (seit 1603 gauz) unterworfenen Irland den Protestantismus mit Gewalt einzufhren, blieben von geringem Erfolge, ungeachtet der Einziehung von groen Lnderstrecken und der Ansiedelung englischer Kolonisten. 23on Deutschland aus verbreitete sich die Reformation nach den stlichen Lndern: Polen, Livland, Kurland, Ungarn und Siebenbrgen. . 4. Deutschland, 14931648. 1. Maximilian 1., reg. 14931519. Maximilian stellte sich eine dreifache Aufgabe fr seine Re-gierung: Bekriegung der Trken, Wiederherstellung des kaiserlichen Ansehens in Deutschlaud und Italien, Vermehrung der Habsburgischen Hausmacht. Die Ausfhrung des ersten Planes scheiterte an der Teilnahmlosigkeit des Reiches und an den vielfachen Verwickelungen in die italienischen Angelegenheiten, vielmehr wuchs die Macht der Trken so, da sie den Enkeln Maximilians die gefhrlichsten Nach-barn wurden. Zur Herstellung der Ordnung in Deutsch-land wurde der König von den Stnden selbst veranlat und unter-sttzt. Denn sie verweigerten jede Hlfe gegen das Ausland, bevor Friede, Recht und Ordnung im Innern hergestellt sei. Daher be-schlo im I. 1495 der Reichstag zu Worms die unbedingte Aushebung des Fehderechtes: es sollte bei Strafe der Reichs-acht ein ewiger Landfrieden stattfinden, und die Streitigkeiten der unmittelbaren Reichsglieder nicht durch Selbsthlfe, sondern durch ein Reichskammergericht entschieden werden. Der Sitz desselben war anfangs in Frankfurt, dann in Speier und nach dessen Ein-scherung durch die Frauzosen (1689) in Wetzlar. Zur bessern Handhabung des Landfriedens und zur leichtern Vollstreckung der Kammergerichts-Urteile teilte Maximilian auf einem Reichstage zu Kln (1512) das ganze Reich in zehn Landfriedenskreise: den fter-reichischen, bayerischen, schwbischen, frnkischen, oberrheinischen, knr-oder niederrheinischen, burgundischen, westflischen, nieder- und ober-schsischenx). Diese Kreise enthielten der drittehalbhuudert Kreisstnde, *) Die Bestandteile der einzelnen Kreise zeigt die dem Buche beigefgte Karte.

9. Die neuere Zeit - S. 16

1882 - Leipzig : Baedeker
16 Karls V. Kriege gegen Franz I. . 4. 2. Karl V., reg. 15191556. Nach Maximilians Tode bewarben sich um die Kaiserkrone sein Enkel Karl I., König von Spanien, Neapel und Sizilien, und Franz I., König von Frankreich. Letzterer vertraute auf seine Freundschaft mit dem Papste und seine Verbindungen mit einzelnen deutschen Fürsten; auch versprach er den Kurfrsten bedeutende Geld-geschenke und krftiges Auftreten gegen die Trken. Doch gelang es Karl, die Kurfrsten durch Geld und Versprechungen umzustimmen, so da er einstimmig dem Fremden vorgezogen wurde und als Kaiser Karl V. den Thron bestieg. Karls Kriege. Erster Krieg gegen Franz I., 15211526. Der Krieg zwischen den beiden Nebenbuhlern bei der Kaiserwahl brach aus, als Karl die Habsburgischen Ansprche auf das Herzogtum Burgund welches Ludwig Xi. dessen Gromutter, Maria von Burgund, euv rissen hatte, und auf Mailand erneuerte. Der Schauplatz diesem Krieges war Italien. Die Franzosen wurden von den deutschen Lands-knechten unter Georg Frnndsberg geschlagen. Franz verlor das Herzogtum Mailand, welches der Herzog Franz Sforza als kaiser-liches Lehen erhielt. Als Franz sich zur Wiedereroberuug Mailands rstete, trat der von ihm beleidigte Kronfeldherr Frankreichs, der Herzog Karl von Bonrbon, auf die Seite des Kaisers der und verabredete mit diesem eine Teilung Frankreichs. Der Einfall der Kaiserlichen in das sdliche Frankreich milang, und Franz brach nun nach Italien auf. Er nahm fast ohne Widerstand Mailand ein, hielt sich aber dann mit der Belagerung des von deutschen Landsknechten besetzten Pavia auf. Inzwischen war ein neues Heer aus Deutschland zum Entsatz der Stadt herangekommen und erfocht bei Pavia im I. 1525 den vollstndigsten Sieg; Franz wurde gefangen und mute im Madrider Vertrag im I. 1526 seinen Ansprchen auf Italien entsagen, in die Herausgabe Burgunds ein-willigen und bei seiner Freilassung seine Shne als Geisel stellen. Kaum hatte er seine Freiheit wiedererlangt, so erklrte er den Ver-trag fr erzwungen und schlo mit dem Papste Clemens Vii. und den auf Karls berlegenheit eiferschtigen Mchten: England, Venedig,

10. Die neuere Zeit - S. 18

1882 - Leipzig : Baedeker
18 2. Krieg zwischen Karl V. und Franz I. Krieg mit den Trken. . 4. Mailand die sog. heilige Ligue" zur Befreiung Italiens von der kaiserlichen Herrschaft. Daher begann der zweite Krieg zwischen Karl und Franz, 15271529. Der kaiserliche Feldherr Karl von Bourbon fhrte sein zuchtloses Heer, dessen Sold er nicht zahlen konnte, gegen Rom. Die Stadt erlag dem ersten Angriff und erlitt, da der Oberfeldherr beim Ersteigen der Mauern gefallen war, eine fast beispiellose Plnderung. Der Papst wurde in der Engelsburg belagert, bis er sich zur An-nhme eines Vertrages entschlo, der ihm ein schweres Lsegeld und die Berufung eines Konzils zur Herstellung der Einheit in der Kirche auferlegte. Ein franzsisches Heer eroberte im I. 1528 das Knigreich Neapel, welches (seit 1504) unter spanischer Herrschaft stand. Die Eroberung ging bald wieder verloren; eine zweite franzsische Armee, welche (1529) Mailand nehmen sollte, wurde von den Kaiserlichen geschlagen, und nun vermittelten im I. 1529 Karls Tante, Margareta von sterreich, und Franzens Mutter, Luise von Savoyen, den sog. Damen-Frieden zu Cambrai. Franz entsagte aber-mals allen Ansprchen auf Italien, behielt aber Burgund. Darauf ging Karl selbst nach Italien und empfing zu Bologna als Zeichen der Vershnung mit dem Papste aus dessen Hnden die Kaiserkrone. Seitdem hat Italien keine Kaiserkrnung mehr gesehen. Krieg mit den Trken, 15261532. Nachdem der König Ludwig Ii. von Ungarn und Bhmen in der Schlacht bei Mohacs (1526) von den Trken geschlagen und auf der Flucht umgekommen war, folgte ihm sein Schwager, Erzherzog Ferdinand, Karls V. Bruder, in den beiden Reichen, die auch schon einmal unter Kaiser Albrechts Ii. Herrschaft vereinigt gewesen waren. In Bhmen und dessen Nebenlndern wurde Ferdinand durch eine Wahl der Stnde als König anerkannt, in Ungarn war ihm Johann Zapolya, Statt-Halter von Siebenbrgen, in der Erwerbung der Krone znvorge-kommen. Zwar vertrieb Ferdinand seinen Nebenbuhler, aber dieser fand Schutz an Sultan Soliman, welcher im I. 1529, vor dem Abschlsse des Friedens zu Cambrai, den Krieg erneuerte, in der Hoffnung, die Gegner Karls V. noch in voller Thtigkeit zu finden. Er durchzog mit 250,000 M. unter schrecklichen Verheerungen und fast ohne Widerstand Ungarn und belagerte $Biem Allein die fruchtlosen Anstrengungen bei wiederholten Strmen, die Kunde von dem Herannahen eines Entsatzheeres und die vorgerckte Jahreszeit bewogen
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