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1. Allgemeine Weltgeschichte - S. 217

1884 - Leipzig : Weber
Dritte Periode. Vom Beginn der französischen Revolution rc. 217 des Festlands niederzuwerfen. Die von Alexander mit Rücksicht auf die wirtschaftliche Lage seines Reichs verfügte Erleichterung der Kontinentalsperre und sein Protest gegen die Beraubung seines Schwagers, des Herzogs von Oldenburg, führten den offnen Bruch herbei. Die Streitmassen Europas von: Tajo bis zum Niemen, von der Südspitze Italiens bis zum Belt bedeckten alle Straßen nach der russischen Grenze zu. Preußen stand in Gefahr durch den Zusammenstoß der beiden Kolosse zermalmt zu werden. Nachdem der König sich überzeugt hatte, daß von Rußland kein rechtzeitiger Beistand zu hoffen sei, bot er schweren Herzens Napoleon sein Bündnis an und stellte 20 000 Mann unter York als linken Flügel der „Großen Armee" an der Ostsee. Willfähriger, wennauch nicht aufrichtig, schloß sich Österreich an, dessen 30 000 Mann unter Schwarzenberg den rechten Flügel in Galizien bildeten. Dagegen ließ sich die Pforte durch England zum Frieden zu B u ka r est mit Rußland bestimmen, Schweden sich sogar durch [iti. Mai isi2 das Versprechen Norwegens an Stelle des verlornen Finnlands auf die Seite des Zarenreiches ziehen. Nachdem Napoleon zu Dresden die Schar seiner Vasallen gemustert, überschritt er den Niemen, von den Polen als Wiederhersteller ihres Reichs mit Jubel empfangen. [Juni Die Mangelhaftigkeit der Rüstungen nötigte die Russen zum Rückzüge, der Napoleon zu seinem Verderben in das Innere des Landes lockte. Erst bei Smolensk hielt Barclay de Tolly, mit [17*Aug. Bagration vereinigt, stand; geschlagen trat er den Oberbefehl an den Altrussen Kutusow ab, als aber auch dieser nach der blutigen Schlacht bei Bo rodino Moskau dem Feinde über- [7. Sept. lassen mußte, überlieferte der Gouverneur Rostop sch in selbst die heilige Stadt den Flammen. Trotzdem verlor Napoleon daselbst, in vergeblichem Warten aus Friedensanträge Alexanders, dessen Standhaftigkeit Stein aufrecht hielt, drei kostbare Wochen, bis der erste Schnee gebieterisch zum Ausbruch mahnte. Da aber kam ein [18. Dct. Stärkerer über den Starken. Vor dem schrecklichen nordischen Winter schmolz sein stolzes Heer zu hüls- und ordnungslosen Haufen zusammen. Noch einmal rettete das Genie des Kaisers und die Furchtbarkeit seines Namens die Trümmer desselben durch den schreckenreichen Übergang über die Beresina vor der [27.-29.Nov. sichern Vernichtung, dann aber eilte er, ein Flüchtiger, heim um zu dem zu erwartenden Kampfe neue Kräfte aufzubieten, während Murat, dann Engen die elenden Überreste der Armee zur Elbe zurückführte.

2. Geschichte der Hellenen in neuen und alten Darstellungen - S. 537

1884 - Leipzig : Weber
Das Zeitalter Alexanders des Großen. 537 Stampf untauglichen Leute im Lager zurückbliebeu, brach ba§ Heer in i)cr Nacht Dom 29. zum 30. September, etwa um die zweite Nachtwache, auf. Gegen Morgen erreichte man die letzten Hügel; man war dem Feind ans sechzig Stabien nahe, aber die Hügel, die man vor sich hatte, entzogen ihn noch dem Blick. Dreißig Stabien weiter, als das Heer über jene Hügel kam, sah Alexauber in der weiten Ebene, etwa eine Stunbe entfernt, die b uns len Massen der feinblichen Linie. Er ließ feine Colonnen Halt machen, berief die Frennbe, die Strategen, die Jlarchen, die Anführer der Bnnbesgenosfen nnb Solb-truppen, nnb legte ihnen die Frage vor, ob man fofort angreifen ober an Ort nnb Stelle sich lagern nnb verschanzen und das Schlachtfelb znvor rekognoszieren solle? Die meisten waren bafür, das Heer, das von Kampflust brenne, sogleich gegen den Feind zu führen; Parmenion bagegen riet zur Vorsicht: die Truppen feien bitrch den Marsch ertnübet, die Perser, schon länger in biefer für sie günstigen Stellung, würden wohl nicht versäumt haben, sie auf jebe Weise zu ihrem Vorteil einzurichten; man könne nicht wissen, ob nicht eingerammte Pfähle ober heimliche Gruben die feinbliche Linie beckten; die Kriegsregel erforbere, daß man sich erst orientiere und lagere. Diese Anficht des alten Felbherrn brang durch; Alexauber befahl, die Truppen in der Orbnung, wie sie in die Schlacht rücken sollten, auf den Hügeln im Angesicht der Feinde (bei Bortela), sich lagern zu lassen. Das geschah am 30. September morgens. Tarius seinerseits, obfchon er langezeit die Ankunft der Makeboncn erwartet und in dem weiten Blachfelbe jebes Hinbernis bis auf das Dorn-gestrüpp und die einzelnen Sandhügel, die den stürmischen Angriff feiner Rciterjchwärmc ober den Lauf der ©enfenitmgen hätten stören können, aus dem Wege geräumt hatte, war durch die Nachricht von Alexanbers Nähe und dem sehr eiligen Rückzüge feiner Vorposten unter Mazäus in einige Unruhe versetzt worben; boch in der stolzen Zuversicht feiner Satrapen, die fein unberufener Warner mehr störte, und den endlosen Reihen feines Heeres, vor benen kein Charibemos ober Amyntas dem bichten Häuflein der Makebonen den nur zu gerechten Vorzug zu geben wagte, enblich in den eigenen Wünschen, die so gern ihre Blindheit für besonnene Kraft halten und die zuversichtlichen Worte der Schmeichler lieber hören, als die ernsten Mahnungen des schon Geschehenen, fanb der Perferfönig balb Beruhigung und Selbstvertrauen; feine Großen überzeugten ihn leicht, daß er bei Jffos nicht dem Feinde, sondern dem engen Raume erlegen fei; jetzt fei Raum für die Kampflust feiner Hunderttaufende, für die Senfen feiner Kriegswagen, für feine indischen Elefanten; jetzt fei die Zeit gekommen, dem Makel)onen zu zeigen, was ein persisches Reichsheer fei. Da sah man am Morgen des 30. September auf der Hügelreihe nordwärts das makedonische Heer geordnet und wie zur Schlacht geschart heranrücken; man erwartete, daß es fofort zum Angriff vorgehen werde; auch die persischen Völker ordneten sich über die weite Ebene hin zur Schlacht.

3. Geschichte der Hellenen in neuen und alten Darstellungen - S. 516

1884 - Leipzig : Weber
516 Geschichte der Hellenen. Waffe des ungestümen Angriffs zur Verteidigung eines schwierigen Terrains, und die trefflichen griechischen Söldner zu müßigen Zuschauern eines Kampfes machte, dem nur sie gewachsen waren; ein dreistes Vorgehen mit Kavallerie mußte hinreichen, das jenseitige Ufer und damit die Schlacht zu gewinnen, deren Erfolge zu sichern und zu benutzen die Hypaspisten und Phalangen folgen sollten. Er ließ die Truppen aus den Marschcolonnen rechts und links aufmarschieren und sich in Schlachtordnung setzen. Parmenion kam zu ihm, den Kampf zu widerraten: es sei ratsam, sich vorerst ein dem Ufer des Flusses zu lagern; der Feind, an Fußvolk schwächer, werde nicht wagen, in der Nähe der Makedonen zu übernachten, er werde sich zurückziehen und so es möglich machen, daß man am andern Morgen, bevor die Perser ausgerückt und ausgestellt seien, den Übergang ohne Gefahr bewerkstellige; jetzt bagegen scheine ein Übergang nicht ohne Gefahr: der Tag neige sich, der Fuß sei an manchen Stellen tief und reißend, das User jenseits steil, man könne nicht in Linie passieren, man müsse in Colonnen durch den Fluß gehen; die feindliche Reiterei werde diese in die Flanke nehmen und niederhauen, ehe sie zum Fechten kämen ; der erste Unfall aber sei nicht bloß für den Augenblick empfindlich, sondern für die Entscheidung des Krieges höchst bedenklich. Der König antwortete: „Wohl erkenne ich das, aber ich würde mich schämen, wenn ich den Hellespont leicht überschritten hätte, und dies kleine Wasser uns abhalten sollte, hinüber-zugeheu, wie wir sind; auch würde das weder mit dem Ruhm der Makedonen, noch mit meiner Art, einer Gefahr gegenüber, stimmen, die Perser, glaube ich, würden Mut fassen, als könnten sie sich mit Makedonen messen, weil sie nicht sofort erführen, was sie fürchten". Mit diesen Worten schickte er Parmenion nach dem linken Flügel, den er führen sollte, während er selbst zu den Geschwadern des rechten ritt. An dem Glanze feiner Waffen und an der weißen Feder feines Helmes, an der Ehrerbietung der ihn Umgebenden sahen die Perser jenseits, daß Alexander ihrem linken Flügel gegenüber stand, und daß dort der Haupt-angriff zu erwarten sei; sie eilten den Kern ihrer Reiterei in dichten Reihen ihm gegenüber hart an das Ufer zu stellen, dort war Memnon mit seinen Söhnen und Arsames mit seinen eigenen Reitern; dann folgte in der Schlachtlinie der phry-gische Hyparch Arsites, der lydischesatrap Spithridates mit den hyrkanischen Reitern und vierzig edlen Persern in seinem Geleit, dann die weiteren Reiter-hansen des Zentrums, endlich die des rechten Flügels unter Rheomithres. Eine furze Zeit standen beide Heere schweigend, in gespannter Erwartung einander gegenüber, — die Perser bereit, aus den Feind, wenn er durch den Flnß anrückend die steilen Ufer heraufkomme und ehe er sich ordnen könne, zu stürzen, Alexander mit raschem Blick erspähend, wie und wo der Angriff möglich sei. Dann bestieg er sein Schlachtroß, ries den Truppen zu, ihm zu folgen und als Männer zu kämpfen, gab das Zeichen zum Vorrücken. Voran

4. Geschichte der Hellenen in neuen und alten Darstellungen - S. 535

1884 - Leipzig : Weber
Das Zeitalter Alexanders des Großen. 535 zu schlagen; sie waren noch nicht ganz vollendet, denn das jenseitige Ufer hatte der Perser Mazäus, mit etwa zehntausend Mann zur Deckung des Flusses abgesandt, bisher besetzt gehalten, so daß es für die viel schwächere makedonische Vorhut zu gewagt gewesen wäre, die Brücken bis an das jenseitige User fortzuführen. Beim Anrücken der ganzen Armee zog sich Mazäus eilends zurück; zu schwach, um den Posten gegen Alexanders Übermacht zu behaupten, hätte er seine Truppen aufopfernd höchstens das Vorrücken der Feinde in etwas verzögern können, was für den Großkönig, dessen Rüstungen bereits vollendet waren, kein erheblicher Gewinn gewesen wäre. Alexander ließ sofort den Bau beider Brücken vollenden und sein Heer auf das Ostufer des Euphrat hinüberrücken. Selbst wenn er vermutete, daß das persische Heer in der Ebene von Babylon, in der es sich gesammelt hatte, zum Kampfe und zur Verteidigung der Reichsstadt bereit stand, durfte er nicht, wie siebzig Jahre früher die Zehntausend, den Weg längs des Euphrat, den jene genommen hatten, einschlagen. Die Wüsten, durch welche derselbe führt, wären in der Hitze des Sommers doppelt mühselig gewesen und die Verpflegung eines so bedeutenden Heeres hätte die größten Schwierigkeiten gehabt. Er wählte die große nördliche Straße, welche nordostwärts über Nisibis durch das kühlere und weidenreiche Hügelland an den Tigris und dann an der linken Seite des Stromes hinab in die Ebene von Babylon führt. Ta brachte man eines Tages einige der feindlichen Reiter, die in der Gegend mnherschwärmten, gefangen vor den König; sie sagten ans: daßdarius bereits von Babylon ausgebrochen sei und auf dem linken User des Tigris stehe, entschlossen, seinem Gegner mit aller Kraft den Übergang über den Strom zu wehren; seine jetzige Macht sei viel größer als die in den issischen Pässen; sie selbst wären auf Kundschaft ausgesendet, damit sich das Perserheer zur rechten Zeit und am rechten Orte den Makedonen gegenüber ani Tigris ausstellen könne. Alexander durfte uicht wagen, einen so breiten und reißenden Strom, wie der Tigris ist, unter den Pfeilen der Feinde zu überschreiten; er mußte erwarten, daß Darms die Gegend von Ninive, wo der gewöhnliche Heerweg über den Strom führt, besetzt halten werde; es kam alles daraus an, möglichst bald auf derselben Seite des Stromes mit dem Feinde zu sein; es galt den Übergang unbemerkt zu bewerkstelligen. Alexander veränderte sosort die Marschroute und ging, während ihn Darms aus der weiten Ebene der Trümmer von Ninive erwartete, nordöstlich in Eilmärschen auf Bedzabde. Kein Feind war in der Nähe, die Truppen begauneu deu sehr reißenden Strom zu durchwaten; mit der größten Anstrengung, doch ohne weitern Verlust, gewarnten sie das östliche User. Alexander gewährte seinen erschöpften Truppen einen Tag Ruhe; sie lagerten sich längs den bergigen Ufern des Stromes.

5. Geschichte der Hellenen in neuen und alten Darstellungen - S. 539

1884 - Leipzig : Weber
Das Zeitalter Alexanders des Großen. 539 zeugen, daß auf jedem der Ausgang des grossen -tages beruhe; der Kampf gelte nicht mehr Syrien und Ägypten, sondern dem Besitz des Orients; es werde sich entscheiden, wer herrschen solle. Mit lautem Zuruf antworteten ihm feine Generale; dann entließ sie der König, gab den Truppen Befehl, zur Nacht zu essen und sich dann der Ruhe zu überlassen. Bei Alexander im Zelte waren noch einige Vertraute, als Parmenion, wie erzählt wird, hereintrat, und nicht ohne Besorgnis von der unendlichen Menge der persischen Wachtfeuer und dem dumpfen Tosen, das durch die Nacht herübertöne, berichtete: die feindliche Übermacht fei zu groß, als daß man bei Tage und in offener Schlacht sich mit ihr zu messen wagen dürfe, er rate, jetzt bei Nacht anzugreifen, das Unvermutete und die Verwirrung eines Überfalles werde durch die Schrecken der Nacht verdoppelt werden. Alexanders Antwort soll gewesen fein, er wolle den Sieg nicht stehlen. Weiter wirb erzählt, daß Alexander sich bald darauf zur Ruhe gelegt und ruhig den übrigen Teil der Nacht geschlafen habe; schon fei es hoher Morgen, schon alles bereit zum Ausrücken gewesen, nur der König habe noch gefehlt, endlich fei der alte Parmenion in fein Zelt gegangen und habe ihn dreimal bei Namen gerufen, bis Alexander sich endlich ermuntert, sich rasch gerüstet habe. Ant Morgen des 1. Oktober rückte das makedonische Heer aus dem Lager auf den Höhen, dort beim Gepäck wurde thrakifches Fußvolk zurückgelassen. Bald stand das Heer in der Ebene in Schlachtordnung; in der Mitte die sechs Taxen der Phalanx, auf ihrer Rechten die Hypaspisien und weiter die acht Jlen der makedonischen Ritterschaft; der Linken der Phalanx, der Taxis des Krateros, sich anschließend die Reiter der hellenischen Bundesgenossen, dann die theffalifche Ritterschaft. Ten linken Flügel führte Parmenion, der mit der pharfalifchen Ile, der stärksten der thessalischen Ritterschaft, die Spitze des Flügels bildete. Auf der Spitze des rechten Flügels, mit dem Alexander den Artgriff machen wollte, an die königliche Ile sich anschließend ein Teil der Agrinner, der Bogenschützen und Balakros mit den Akontistcn. Ta bei der ungeheuren Übermacht des Feindes Überflügelung unvermeidlich war und doch dem Gewaltstoß der Offensive, der die Entscheidung bringen mußte, nur so viel Kräfte entzogen werden durften, als die Rücken- und Flankendeckung der angreifenden Schlachtlinie durchaus forderte, ließ Alexander hinter den Flügeln seiner Linie rechts und links je ein zweites Treffen formieren, das, wenn der Feind die Linie im Rücken bedrohte, Kehrt machen und so eine zweite Front bilden, wenn er gegen die Flanke losging, mit einer Viertelschwenkung sich im Hakeu au die Linie anschließen sollte. Als Reserve des linken Flügels rückten auf: das thrakifche Fußvolk, ein Teil der Bündnerreiter unter Köranos, die odryfifchen unter Agathoit, am weitesten links die Soldner-rciter unter Andromachos; auf dem rechten Flügel: Kleandros mit den alten Söldnern, die Hälfte der Bogenschützen unter Brifon, der Agriarter unter

6. Geschichte der Hellenen in neuen und alten Darstellungen - S. 261

1884 - Leipzig : Weber
Die Perserkriege. 261 er ganz, von den übrigen Hülfsvölkern las er sich nur wenige aus, deren Wuchs ihm gefiel, oder von dem er wußte, daß er schon etwas tüchtiges gethan. Das zahlreichste Volk darunter waren die Perser, lauter Leute, die Halsketten und Armbänder trugen, und dann die Meder. Diese waren an Zahl zwar nicht geringer als die Perser, aber an Stärke standen sie ihnen nach. Im ganzen waren es mit der Reiterei dreißig mal zehntausend Mann. Xerxes aber ließ den Mardonius in Thessalien zurück und ging in möglichster Eile nach dem Hellespont. Er gelangte in sünsnndvierzig Tagen an den Ort des Übergangs, und mit ihm zog der Teil des Heeres, der eigentlich so viel wie gar nichts bedeutete. Wohin und zu welchem Volke sie ans ihrem Zuge kamen, da raubten sie das Korn und lebten davon; wenn sie aber kein Korn fanden, so aßen sie zumteil das Gras, das aus der Erde wuchs; zumteil schälten sie die Rinde von den Bäumen oder streiften die Blätter von denselben, beides, von zahmen und wilden, und ließen gar nichts übrig. Das alles thaten sie vor Hunger. Dazu kamen noch die Pest und die Ruhr über das Heer; die rieben es unterwegs aus. Einige ließ er auch krank zurück, indem er den Städten, die er gerade auf seinem Zuge berührte, anbefahl, sie zu pflegen und zu ernähren, nämlich einige in Thessalien, andere zu Siris in Päonien und in Makedonien. Hier hatte er auch den Wagen des heiligen Zeus gelassen, als er nach Hellas zog; den bekam er aber auf dem Rückwege nicht wieder, sondern die Päonier hatten ihn den Thrakiern gegeben, und wie ihn L'erxes wiederhaben wollte, sagten sie, das Gespann wäre auf der Weide von jdett Thrakiern im Oberlande, die da um die Quellen des Strymon wohnen, geraubt worden. Nachdem die Perser aber aus Thrakien an die Meerenge gekommen, setzten sie in aller Eile auf Schiffen hinüber nach Abydns; denn die Schiffbrücken fanden sie nicht mehr vor, sondern die hatte der Sturm aus einander gerissen. Dort hielten sie sich nun eine zeitlang auf, und weil sie mehr zu essen trafen als unterwegs, so aßen sie im Übermaß; dazu kam die Veränderung des Wassers, und so starben denn noch eine Menge von dem übriggebliebenen Heer; die anderen aber kamen mit dem Terxes glücklich in Sardes an. Den Rüstungen des Persers gegenüber traten Sparta und Athen zu einer Symmachie zusammen; letzteres anerkannte im Interesse der Sache Spartas Recht auf den Oberbefehl. Im Kongreß der Eidgenossen auf dem Isthmus übte neben Themistokles besonders der Tegeate Chileos im pan-hellenisch patriotischen Sinn Einfluß. Die Fehde zwischen Athen und Ägina wurde beigelegt, Gesandtschaften um Hülfe nach verschiedenen Seiten hatten wenig Erfolg. Die erste Stellung der Verbündeten am Tempepaß in Thessalien mußte im Hinblick auf die leichte Möglichkeit eiuer Umgehung aufgegeben werden. Die nächste Stellung des Landheeres (unter Leonidas) war ant Thermopylenpasse im Ota, während die Flotte an der Nordspitze von Euböa beim Artemision hielt. Nachdem die persische Flotte im pagasäischen Golfe eingelaufen, kam es zu wiederholten meist für die griechische Flotte siegreichen Zusammenstößen; eiue Umgehung der griechischen Flotte durch den enböischen Sund wurde den Persern durch einen Sturm vereitelt. Deuuoch wurde der Rückzug der griechischen Flotte notwendig durch deu Ausgang des Kampfesthermo bei den Thermopylcn. Nach wiederholten vergeblichen Anläufen der Perser Wc"‘ gegen den heldenmütig verteidigten Engpaß gelang die Umgehung der griechischen Stelluug aus dem von Ephialtes verratenen Fußsteig über den Ota: Leonidas befahl nunmehr den Rückzug des Hauptheeres, und um dieseu zu decken,

7. Heimatkunde von Leipzig - S. 83

1891 - Leipzig : Weber
Die Sammlung des Vereins für Geschichte Leipzigs. 83 Abhang derselben von der preußischen Stadt Schkeuditz an bis zur Kaserne von Möckern. Von der Spitze des Wachberges gehen wir an der Ostseite desselben auf einem Pfade bis an den Schönauer Weg, auf diesem immer zwischen Feldern hin bis Schönau. In Schönau finden wir, wenn wir den Dorfweg entlang gehen, die Rittergutsgebäude, die mit einem schlanken Turme gekrönte Kirche, einige kleinere Gehöfte und zahlreiche einzelne mit einem Gärtchen versehene Häuser, welche von Handwerkern oder von Fabrikarbeitern bewohnt werden. An Schönau führt die Markranstädter Land- straße vorüber. Dieselbe überschreitet südwestlich von dem Orte den von Rückmarsdorf nach Kleinzschocher streichenden Hügelzug. Links von dem Übergange erhebt sich der Weinberg, ein mit einer Kirschbaumpslanzung bedeckter Hügel. Die Straße führt uns in nordöstlicher Richtung nach Lindenau. Hier finden wir links eine Eisengießerei und Kesselschmiede, eine Eiweißfabrik, die Heu- und Strohniederlagen von Heines Landwirtschaft und rechts mehrere Schottergruben. Der Schotter wird hier wie fast über- all in der Schönauer Ebene von einer etwa 0.5 m mächtigen Geschiebelehmschicht überlagert. Der links von der Straße stehende Denkstein erinnert uns an den 16. Oktober 1813. An diesem Tage suchte eine Abteilung Österreicher vergeblich nach Lindenau vorzudringen. Dieser Ort war von den Franzosen besetzt, welche die Rückzugsstraße für Napoleon freizuhalten suchten. 25. Pie Sammlung des Hereins für Geschichte -Leipzigs. Die Sammlung des Vereins für Geschichte Leipzigs befindet sich jetzt in dem alten Johannishospital und zwar in dem an der Dresdner Straße gelegenen Gebäude im zweiten Obergeschoß. Sie ist sonntags von 1072 bis 1272 Uhr geöffnet. Ganze Schul- klassen können nach vorheriger Anmeldung beim Kastellan auch zu

8. Heimatkunde von Leipzig - S. 52

1891 - Leipzig : Weber
Bodendurchschnitt von der Elsteraue durch die Thonverger und Probstheidaer Ebene bis zur östlichen Rietzschke. a Auleym — l> Geschiebelehm — c Flußschotter — d Thon., 52 Wanderungen. Nordwesten überschauen wir das Häuser- meer von Leipzig, jenseit desselben sehen wir bis zu den Rückmarsdorfer Hügeln und an sehr klaren Tagen bis an den Petersberg bei Halle. Westlich reicht der Blick über die Pleißenaue und die Harth- ebene weg bis an die dunkeln Waldungen der Elsteraue, im Norden bis Schönefeld, östlich bis Stötteritz, Probstheida und Liebertwolkwitz und südlich bis zu den erzgebirgischen Höhen. Wir überschauen einen großen Teil des Schlachtfeldes von 1813. Von hier aus leitete Napoleon die Schlacht am 18. Oktober. Hier empfing er auch die Nachricht, daß die Schlacht verloren war, und gab den Befehl zum Rückzug. Wo der Stötteritzer Weg die Landstraße kreuzt, liegen die Hoch- behälter der Leipziger Wasserlei- tung (s. nächste Wanderung). Weiterhin sehen wir rechts und links vom Wege eine verlassene Schottergrube. Der Stötteritzer Weg führt weiter nach einer Windmühle. Hier sehen wir nördlich die Tauchaer Hügel, und im Osten den Kohlenberg bei Brandis, hinter welchem die Spitze des Kolmberges bei Oschatz hervorragt. Neben der Wind- mühle ist eine Schottergrube. Zu oberst haben wir eine 0.5 m mächtige Schicht Geschiebelehm, darunter Flußschotter, wel- cher zahlreiche übereinanderliegende linsen- förmige Schichten bildet. Es wechseln Schichten von groben mit solchen von feinen und mittleren Bestandteilen ab. Die einzelnen Teile sind meist feine oder grobe

9. Heimatkunde von Leipzig - S. 55

1891 - Leipzig : Weber
Durch die Thonberger und Probstheidaer Ebene. 55 sogenannten Thonberg. Links von der Straße liegt eine Thongrube. Das Thonlager setzt sich unterirdisch unter dem Geschiebelehm und dem alten Pleißenschotter nach Osten hin fort. In ihm befindet sich eine kleine Schicht von weißem, feinkörnigem Quarzsand, der mit glänzenden, Weißen Glimmerblättchen vermischt ist. Der Thon ist grau gefärbt und sehr bildsam (Fig. 13). Wir gehen den Abhang hinauf an den Übergang über die Verbindungsbahn, die in einem tiefen Einschnitt hinführt. An den beiderseitigen Wänden schimmern der Flußschotter und darunter das Thonlager hervor. Nach Südosten sehen wir vor uns die Ebene von Probstheida. Auf derselben weiter wandernd, kommen wir zu den Behältern der Wasserleitung. Das Wasser wird teils aus der Wasserkunst bei Naunhof, teils aus der bei Connewitz hierhergeleitet und kommt von hier durch eine Rohrleitung nach den Verbrauchsorten. Die Straße führt auf der Ebene hin bis zu einer Schottergrube. Unter einer Lehmdecke von 0.5 m Mächtigkeit, welche sehr viel Geschiebe einschließt, liegt ein mächtiges Lager alten Pleißenschotters. Unter demselben findet sich das früher beobachtete Thonlager wieder, das auch dem in der Grube befindlichen kleinen Teiche einen wasserdichten Abschluß giebt. Das Schotterlager setzt sich aus vielen übereinanderliegenden Schichten mit linsenförmigem Querschnitt zusammen, die' teils seine, teils grobe Bestandteile zeigen. Von der Grube kehren wir zur Chaussee zurück. Wir sehen die ganze Ebene mit Feld bedeckt. Wir gehen an Probstheida vorbei und auf der Ebene weiter bis an den Monarchenhügel. Von dem Monarchenhügel können wir den besten Überblick über das Schlachtfeld vom 18. Oktober 1813 gewinnen. Nach Westen sehen wir die bewaldete Pleißenaue, nach Nordwesten haben wir Probstheida und das Häusermeer von Leipzig vor uns und nach Norden erkennen wir die an der Parthenaue gelegenen Orte Schönefeld, Thekla, Portitz und Taucha und die Tauchaer Hügel. Östlich überblicken wir eine weite Fläche mit dem Sandberg bei Holzhausen und dem Kohlenberg bei Brandis. Südlich liegen Liebertwolkwitz, dahinter das Universitätsholz, dann Wachau und

10. Heimatkunde von Leipzig - S. 56

1891 - Leipzig : Weber
56 Wanderungen. dahinter in der Ferne die Höhen des Erzgebirges. Napoleons Heer hatte die Orte, welche südlich, östlich und nördlich Leipzig um- geben, besetzt. Das Hauptquartier war in Probstheida Die Ver- bündeten drangen in fünf Abteilungen auf den Feind ein. Die erste eroberte die an dem rechten Pleißenabhange liegenden Orte Dölitz und Lösnig, die zweite kam vom Universitätsholze her und griff Probstheida mit Erfolg an. Die Rietzschkedörfer wurden von der dritten Abteilung eingenommen. Paunsdorf und Schönefeld nahm die vierte Abteilung, und Blücher, welcher die fünfte Kolonne führte, griff die Nordfeite Leipzigs an. Am Abend erkannte Napoleon, daß die Schlacht für ihn verloren war, und ordnete den Rückzug an. Diese Nachricht erhielten die verbündeten Monarchen, der König von Preußen, der Kaiser von Österreich und der Kaiser von Rußland, auf dem Hügel, von dem . aus sie den Gang der Schlacht verfolgt hatten, durch ihren Oberbefehlshaber Schwarzen- berg. Demselben ist am Fuße des Hügels links von der Straße von feinen Angehörigen ein Denkstein gesetzt worden. Das auf dem Monarchenhügel errichtete Gebäude enthält eine reiche Samm- lung von Gegenständen, die sich auf die im Oktober 1813 in der Nähe stattgefundenen Kämpfe beziehen. Am Fuße des Monarchen- hügels befindet sich eine zu Meusdorf gehörige, groß angelegte Gartenwirtschaft mit einem Aussichtsturme. Wir kehren auf demselben Wege zurück. 16. An der östlichen Aietzschke und durch die Aauns- dorfer Löene. Wir stehen an der Johanniskirche. Vor der Kirche steht das Reformationsdenkmal. Es besteht aus einem dreistufigen Unterbau, welcher einen breiten vierseitigen Block mit den gegossenen Figuren Luthers und Melanchthons trägt. Neben der Kirche sehen wir das Grab Gellerts, hinter ihr das alte Johannishospital, an welches sich der alte Johannisfriedhof anschließt. Auf diesem befinden sich viele-Gräber von den in der Völkerschlacht Gefallenen. Vor der
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