Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
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Gast ist der Föhn, jener (in den Nordalpen) berüchtigte Südwind, der nicht
selten ohne merkbare Abzeichen aus den Bergen hervorbricht und mit ver-
heerender Gewalt über den See dahinbraust. Lehe dem Nachen, der von einem
solchen Sturme überrascht wird! Die wild aufgeregte Flut wirft ihn hin
und her und fordert seine Insassen als „Opfer des Sees". Selbst die großen
Dampfer sind dann schweren Kämpfen mit den Elementen ausgesetzt, ja sie
müssen zuweilen ihren Lauf einstellen.
Die gewaltige Ausdehnung, die große Tiefe und die stärkere Wellen-
bewegung des Obersees sind auch die Ursache, daß der See nur in den
härtesten Wintern ganz zufriert. Der Untersee und die Strecke zwischen den
beiden Brücken Lindaus gefrieren fast alljährlich; die ganze Fläche schloß sich
in den letzten vier Jahrhunderten nur sechsmal, iu unserem Jahrhundert
1830 und 1880. Der Merkwürdigkeit zuliebe wurden beide Male großar-
tige Feste auf der festen Seefläche gefeiert; die Festzeitnng ward auf dem
Eise gesetzt und gedruckt. Die schaurige Seite bat uns Gustav Schwab in
seiner bekannten Ballade gezeichnet.—
Betrachten wir nun das Bild, das uns den Bodensee bei Lindau
darstellt.
Wir stehen nördlich von Lindau, nicht allzuweit vom User des Boden-
sees und blicken nach Süden (Süden zu Ost!) hin, Vor uns breitet sich ein
hügeliges Gelände aus, das mit Obstbäumen bestanden ist, die eben ihrer
Früchte beraubt werden. Ostwärts (am linken Rande des Bildes!), wo die
Hänge etwas steiler abfallen, die Bestrahluugsverhültnisse also günstigere sind,
befindet sich ein wohlummauerter Weinberg. Nach Süden hin gehen die den
See begleitenden Höhen in eine schwach gewellte Uferebene über, deren
teppichartig ausgebreitete Felder auch noch hier und da dem Obstbaue Raum
gewähren müssen. Am Ufer des Sees stehen die Obstbäume so dicht beiein-
ander, daß man die dazwischen versteckten Dörfer kaum sieht; weiße Giebel-
wände und rote Ziegeldächer, auch wohl ein Turm ragt hier und da heraus,
aber größere Ansiedelungen, die durch ihre Häusermasse die Bäume auf eine
größere Strecke verdrängten, sind nicht sichtbar.
Im See selbst liegt Lindau, das schwäbische Venedig?) Mit dem Fest-
lande durch den 550 m langen Eisenbahndamm und eine 220 m lange hölzerne
Brücke verbunden, präsentiert sich die hübsche Jnselstadt höchst malerisch. Seinen
Hauptvorzug besitzt Lindau in seiner wundervollen Umgebung, in seinen herr-
lichen Ausblicken auf den See, der groß und majestätisch, wie eine Bucht des
1) Der Flächenraum, den Lindau bedeckt, umfaßt 0,41 qkm, ist also 8?2 so groß
roie der Augustusplatz in Leipzig.
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Am östlichen, dem rechten Thalhange, führt der Saumweg nach der
Wengernalp hinan. Noch weiter thalaufwärts öffnet sich nach Osten hin
das schon erwähnte Trüm le ten that (S. 18 und 22), das nach Süden
hin vom Schwarzen Mönch (2718 in) und einem Vorpfeiler der
Jungfrau begrenzt wird, nach Westen hin das Sefinenthal, das sich
nördlich vom Spitzhorn (im Bilde sichtbar) bis zum Gspaltenhorn- oder
Kilchbalmgletscher am Fuße des Gspaltenhorns hinzieht. Aus dem
Trümletenthale bricht zwischen engen Felswänden mit wildem Tosen der
Trümmelbach hervor, aus dem Sefinenthale aus enger Thalspalte die
Sesinenlütschine.
Abgeschlossen wird das Lauterbrunnenthal im Süden durch den west-
lichen Teil des Hauptkammes der Berner Alpen. Genau in der Fortsetzung
der Thalachse thront, in eine breitgezogene, scharfe Kante auslaufend, das -
gewaltige (Lauterbrunner) Breithorn (3779 m), und von ihm aus läuft
die Kammlinie östlich über einen seichten Sattel zum Großhoru (3765 m)
und von da zum Mittagshoru (3887 m), während nach Westen hin
Tschingelhorn (3581 in), Gspaltenhorn (3437 m) und Blü mlis-
nlp (3670 in)1) sich als nächste Nachbarn anreihen. Vom Breithorne
hängen ausgedehnte Firnfelder und Gletscherzungen zu Thale und speisen
mit ihren Schnielzwassern die hier entspringende weiße Lütschine.
Im Vordergründe des Bildes breitet sich ein Alpe, richtiger Alm,
-aus. Den grünen Wiesenplan mit seinen würzigen, nahrhaften Futter,
kräutern auf dem neben einzelnen gewaltigen Felstrümmern leider auch
zahlreiche kleine Steintrümmer liegen, umgrenzt ein Gatter, damit das
weidende Vieh nicht in den zur Seite gähnenden Abgrund stürze. Hinter
einigen Blöcken rechts vom Wege (der wohl schwerlich der Wirklichkeit
entsprechen dürfte) sprudelt aus der dichtgeschlossenen Nasennarbe ein
krystcillklares Wasser; aneinander gelegte Rinnen leiten es zum Brunnen,
bestehend in einem ausgehöhlten Baumstamme. Unweit desselben steht
-eine „Gade" oder Stallung, in der die Herde während drückender
Mittagswärme und in kalten Nächten oder während der wilden Wetter
eingestellt wird.2) Weiter weg liegt die eigentliche Alm- oder Senn-
hütte, die Wohnung des Senners und Schlafstätten der Hirten. Sie
ist aus rohen Balken gezimmert, die von der langjährigen Wirkung der
st Von bliiemi, einem allen dialektischen Ausdruck für Kuh.
2) Dergleichen Einrichtungen sind nicht überall getrosten; es giebt noch Alpen
genug, in den Wctterbäume — ehrwürdige Fichtenriesen mit blitzzerspaltenem Wipfel
und bis zu höchst hinauf mit grauem Baunibart überwachsen — den einzigen Zu-
stuchtsort des Viehes bilden („Nachtgampen").
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man bald die Galenhütten (2407 in). Von ihnen ans zieht die Straße
in allmählicher Steigung am Südabhange des Furkahornes entlang zur
Paßhöhe der Furka (2436 in), einem nach beiden Seiten scharf ab-
fallenden Joche zwischen rechts den Muttenhörnern und links den Furka-
hörnern, auf dem ein Gasthaus zur Rast einladet.
Das mehr als frische Lüftchen, das auch im Hochsommer über den
Paß hinstreicht, die Schneedecke, die ihn öfters noch an Sommertagen
überkleidet, sie lassen ahnen, wie der Winter hier hausen mag, und welche
Ausgabe die Männer („Wegekuechte" oder „Rutuer") haben, denen es
obliegt, den Weg für das Fuhrwerk frei zu halten?)
Werfen wir noch einmal einen Blick zurück! Da liegt unter uns der
blinkende, starre Eisstrom, mit dem weiten Gebiete der ehemaligen Gletscher-
bedeckung, und thalabwärts schlängelt sich die junge Rhone, die sich aus
ihm loslöst. Wir verfolgen sie, auch durch Arven- und Tannenwald
hindurch, weit hinab in ihr enges, steilnmrahmtes Thal und erfreuen uns
an den Eiszinnen und Felshörnern, die rechts und links die Thalfurche
begleiten und ein Bild von erstaunlicher Großartigkeit gewähren. „Zwischen
ihnen in verschwimmender Weite taucht als entferntester Punkt das Matter-
horn hervor. In der Nähe aber ragen neben (rechts, nördlich) uns die
Gebirgsmasseu des Galenstockes hinauf (südlich) und zur Linken, jenseit
einer tiefen Schlucht, erhebt sich das Mutthoru, von dem ein Gletscher
drohend durch die Schlucht herabhängt. Ein kleiner Bach stürzt aus ihm
hervor und braust durch die von ihm ausgewaschene Runse abwärts."
Und damit das Liebliche nicht fehle, blicken wir vorwärts. Hier thut
sich das heimelig freundliche Gelände des Urserenthales aus, belebt vom
Silberbande der jungen Reuß, geschmückt mit freundlichen Ortschaften und
überragt im Süden von dem stolzen Massiv des St. Gotthard, an das
0 „Um in den ungeheuerlichsten Gegenden, da wo die Schneestürme am
rasendsten wüten, dem Wanderer im Winter eine Zufluchtsstätte zu bieten, sind in
gemessenen Entfernungen feste, steinerne Zufluchtshäuser oder Itekuaes er-
richtet, die zum Teil von den für die Straßenarbeit und zum Wegbahnen ange-
stellten „Rutnern" oder „Lantonni6i8" bewohnt werden, — eine Art sibirischer Ver-
bannung. Während der wildesten Wintermonate findet der Hilfesuchende in den
unbewohnten Zufluchtshäusern so viel gespaltenes Holz, um sich ein Feuer im Kamin
anzünden zu können, und wohl auch ein Brot und ein Bündel Heu für den Fall,
daß er und sein Roß durch Lawinensturz oder hoch verwehte Schneewege genötigt
würde, länger als einen Tag sich hier aufhalten zu müssen. Auf der Simplon-
straße sind außer dem großen Hospiz, dem alten Hospiz, den Dörfern Berisal,
Simpelen und Gsteig dennoch innerhalb neun Wegstunden neun Zufluchtshäuser,
von denen das fünfte und sechste, sowie das achte und neunte je nur etwa eine gute
Viertelstunde voneinander entfernt liegen." (Berlepsch.)
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Der Rheinfall bei Schaffhausen.
Der Maler hat seinen Standpunkt am rechten Stromufer etwas
unterhalb des Falles genommen; wir betrachten also den Eheinfall
bei Schaffhausen von Nordwesten her. Im Hintergründe erheben
sich (nach Süden hin) bewaldete Berge, die Ausläufer des Aargauer
Jura, unter ihnen (nahe dem linken Eande des Bildes) die ihrer
herrlichen Aussicht wegen besuchenswerte Höhe der Buchhalde.
Vor ihr strömt von Osten her der in ein enges Felsenbett ein-
gezwängte Ehein. Durch einen Kalkfelsen, auf dessen Höhe das
mit Türmen und hohem Stufengiebel verzierte Schloß Laufen steht,
wird er (rechts von der Mitte des Bildes) nach Norden abgedrängt.
Uber diesem Teile seines Laufes gewahren wir die im Winter
1856/57 erbaute Eisenbahnbrücke, die auf zehn steinernen Bogen
von verschiedener Spannweite ruht. Ein Eisenbahnzug, der von
der etwa drei Viertelstunden vom Falle entfernten Stadt Schaff-
hausen her nach einem unter dem Schlosse Laufen durchführenden
Tunnel und weiter nach der nahegelegenen thurga uischen Station
Dachsen fährt, „erweckt uns das wohltuende Gefühl, daß auch hier,
wo die Natur ihre wildesten Kräfte entfesselt zu haben scheint, der
Menschengeist nicht vergebens mit ihren Gewalten gerungen hat.
Die Brücke ist 192 m lang und trägt neben dem Eisenbahngeleise
einen Pfad für Fußgänger. Wer hier oben steht, dem bietet der
Ehein ganz eigenartige Eeize dar. Er sieht flußaufwärts die schweren
Wassermassen hier in schlangenglatter, spiegelnder Fläche, dort an
verdeckten Eiffen und kleinen Abstürzen des Felsbettes wild auf-
schäumend und zu weißem Gischt sich aufkrümmend, wie dunkles
Schicksal heranschießen. Unterhalb der Brücke wird das weiße
Schaumgebrause allgemeiner, die glatten Flächen verschwinden fast
ganz, und die ganze Breite des Stromes erscheint zornig wallend,
in wildester Erregung.“ Und doch beginnt der eigentliche Absturz
erst einige zwanzig Meter unterhalb der Brücke. Da auf einmal
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Die Alpen. 11
Regionen kommt und hier am Ende abtaut. Der Grindelwaldgletscher
endigt erst in einer Höhe von 1000 m inmitten von Fruchtfeldern. Je
nach der Größe der Schneefelder sind auch die Gletscher verschieden groß.
Sie erhalten meist Zufuhr von den Bergabhängen und den Seitentälern.
Auf der Wanderung von der Firnmulde nach unten erleiden sie manche
Umformung. Der Eisstrom nimmt dabei die Krümmungen und Windungen
des Tales an, schleift die Wände glatt. Durch diese unregelmäßige Be-
wegung werden in der dickflüssigen Masse tiefe Spalten und Klüfte hervor-
gerufen, sich gleichfalls verändernd. Der Gletscher schiebt am Fuße viel
Schutt mit sich fort. Diese Schuttmassen bilden die Grundmoräne, die
am Ende, wo der Gletscher abtaut, als Stirnmoräne liegen bleibt, oder
deren Massen von den Flüssen weiter befördert werden. An Gletschern
reich sind besonders die Montblancgruppe, die Walliser und Berner Alpen
(in letzteren sendet der Aletschgletscher, der mit dem Firnmeere 25 km
lang ist, seine Wasser zur Rhone), die Tödigruppe, der Ortler und die
Ötztaler Alpen und endlich die Hohen Tauern. Diese oberste Region ist
natürlich unproduktiv; aber sie wird besonders viel von den Freunden
der Hochgebirgsnatnr aufgesucht, so daß sich der Fremdenverkehr bis hoch
hinauf erstreckt; dies kommt aber gerade der abgelegenen, armen Gebirgs-
bevölkernng zugute. Der Hochgebirgsnatnr entsprechend nimmt die Be-
völkerung nach oben zu ab. Die bedeutendsten Orte, die den Verkehr
beherrschen, liegen nur am Rande; im Innern überwiegen die kleinen
Städte und die ländlichen Siedlungen. Daher beträgt die Dichte im
eigentlichen Hochgebirge nicht viel über 20, in dem ganzen Alpenlande
ungefähr 50 aufs qkm. Der Natur des Landes angepaßt ist das Alpen-
haus, indem es aus Holz gebaut ist, das auch nach starkem Regen bald
trocknet, und indem sein wenig geneigtes Dach zum Schutze gegen die Stürme
mit Steinen beschwert ist und an den Seiten hervorragt, um Galeriegänge
zu bedecken. Wegen seiner Größe, der zentralen Lage in Europa und
der Zugänglichkeit wird das Hochgebirge nicht bloß von einem einzigen
Stamme bewohnt, hat es sich auch nicht zu einer staatlichen Einheit
herausgebildet; vielmehr sind von Süden und Südwesten die Romanen,
von Norden die Germanen und von Osten die Slawen eingedrungen.
Aber alle zeichnet Freiheitsliebe, Frohsinn, Stärke, Unerschrockenheit und
Gottvertrauen aus. So äußert sich die Hochgebirgsnatnr der
Alpen in der Bevölkerung, indem sie die wirtschaftlichen Erwerbs-
quellen, die Dichte, die Siedlungsanlagen, die Staatenbildung und den
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- 254 —
Nun blicke zurück und erzähle, was wir auf unserer Fahrt ins
Zugspitzengebiet kennen gelernt haben.
Dreierlei ist es gewesen:
1. Die Zugspitze selbst mit dem Hölleutalserner in der Höhe
und dem Eibsee am Fuße.
2. Die Partnachklamm, ein von der Partnach ausgesägtes
wildes Felsental.
3. Der Talkessel von Garmisch und Partenkirchen, der
einst ein großer See war, jetzt aber eine grüne, flußdurchströmte
Landschaft ist, in welcher sich zwei freundliche, vielbesuchte Orte
ausbreiten.
3. Ein Besuch in der Sennhütte.
Ziel: Wir statten heute der Sennerin einen Besuch ab.
Vorbereitung:
Die Schüler reproduzieren zunächst im Anschlüsse an die Frage:
Wohin müssen wir denn gehen, wenn wir die Sennerin
besuchen wollen? den Stoff, den sie in der letzten Stunde erworben
haben. (Wanderung auf einen Berg durch Laub-, Nadel- und Busch-
wald zur kräuterreichen Matte — Gehege von Steinblöcken — weidende
Herden — Hütte in der Mitte des Geheges.) Sodann werden Ver-
mutungen angestellt über die Beschaffenheit der Sennhütte und Be-
schäftigung der Sennerin. Die Vermutungen schließen ab mit den
Fragen:
1. Wie ist die Sennhütte äußerlich und innerlich beschaffen?
2. Womit beschäftigt sich die Sennerin?
Darbietung:
Ihr fällt die Beantwortung der beiden Fragen zu. Der Lehrer
legt mit Bezugnahme auf die Vermutungen der Kinder dar:
I. Wie ist die Sennhütte äußerlich und innerlich
beschaffen?
Die Wände der Sennhütte bestehen zum größten Teil aus rohen
Holzstämmen, die von den Sonnenstrahlen, welche viele Jahre schon
auf sie niederbrannten, gebräunt sind. Nur der untere Teil jeder Wand
ist aus Steinen zusammengesetzt. Das Dach steht weit vor und wird
von Brettern gebildet. Aus dem Bretterdachs liegen große Steine,
damit der Wind die einzelnen Teile des Daches nicht fortweht. san-
zeichnen einer Sennhütte!) Die Sennhütte ist durch eine Bretterwand
in zwei Teile geteilt. Der eine Teil dient als Stall. Moos vertritt
die Stelle der Streu. Der andere Teil dient der Sennerin als Wohn-
stube, $üche und Kammer. Wir treten im Geiste ein in diesen
Raum? Es ist ziemlich dunkel darin, denn er hat keine Fenster. Das
Licht kommt durch die Tür und durch ein Loch im Dache herein.
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Abb. 4, § 292. Besteigung einer Pyramide.
Abb. 5, § 292. Am Nil bei den Pyramiden. (Darüber Besteigung einer Pyramide.)
(Nach einer Photographie der Photoglob-Co., Zürich.)
Vorn ein Nilseitenarm, rechts ein Fellachendorf (armselige Hütten aus Nilschlamm mit Schilf gedeckt) und Dattelpalmen.
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20. Das £auterbrunnerttal bei 3ntei'icifeh mit Staubbadjfall. Reproduziert nach einer Griginalaufnahme der Pliotoglob-To. in Zürich.
Das Tal ist durch die pflügende Tätigkeit der Gletscher in der Tiszeit entstanden. Die Terrassen von Murren (a) und Wengen (b) bezeichnen
den alten präglazialen Talboden. Die Höhe des Ztaubbachfalles (c) deutet zugleich die Größe der glazialen Eintiefungsarbeit an. Im hinter-
gründe links Zungfrau mit Silberhorn.
Ld
.8*
S
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn], T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler]]
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Die Alpen: Klima.
breitet, hat man eine herrliche Aussicht auf das Hochgebirge. Im bequemen Eisen-
bahnwagen kann man mühelos bis zu den Gipfeln dieser Berge gelangen. Jetzt hat
man sogar eine Bahn gebaut, welche die Besteigung der schnee- und eisbedeckten
Jungfrau (4170 m) erleichtert.
b) Die Vstalpen sind breiter und niedriger als die Westalpen. Sie liegen fast
ganz auf österreichischem Gebiete. Nur Teile der nördlichen Ralkalpen sind deutscher
Besitz (nenne sie!), und einige Züge der südlichen Ralkalpen gehören Italien an. In
der gewaltigen Grtlergruppe, sowie in der langen Rette der hohen Tauern
(Großglockner) erreichen die Ostalpen höhen von fast 4000 m.
3. Kltlttfl. a) Je höher man in einem Gebirge emporsteigt, um so kälter wird
es. Da nun die Alpen zu gewaltigen höhen aufragen, schneit es dort sogar während
des Sommers. Sobald die Sonne scheint, schmilzt der Schnee etwas, gefriert jedoch in
der Nacht wieder. Durch das abwechselnde Schmelzen und Gefrieren verwandelt er
sich nach und nach in grobkörnigen Firnschnee. Eine ähnliche Veränderung des
Schnees können wir bei uns beobachten, wenn auf Tauwetter Frost folgt. — Die Firn«
Massen häufen sich im Laufe der Zeit immer mehr an. Schließlich rutschen sie von
den steilen Berghängen ab und füllen die tiefer liegenden Mulden, Felsschluchten und
engen Täler aus.
lvenn wir einen Schneeball längere Zeit zwischen den warmen Händen drücken,
so erhalten wir schließlich ein Stück knetbares Eis. Ganz ähnlich werden die Firn-
massen durch die größere Wärme in den Mulden und durch den gewaltigen Druck, den
die oberen auf die unteren Schichten ausüben, erst etwas aufgeweicht, beim Zusammen-
frieren aber in schmiegsames, blaugrünes Eis verwandelt. Die Eismassen bewegen
sich abwärts und werden zu mächtigen Eisströmen, die man Gletscher nennt. Ihren
Rand bedeckt gewöhnlich Felsgeröll, das von den Bergwänden herabgestürzt ist. Es
wird von dem Gletschereise talwärts getragen. Da hier das Eis schmilzt, bleibt der
Schutt liegen. Er häuft sich im Laufe der Zeit zu großen Massen, den „Moränen",
an. Das trübe Gletscherwasser, das unter dem Eise hervortritt, fließt als Gletscherbach
weiter bergab.
d) Wie bei uns im Winter oder im Frühlinge oft Schnee von den schrägen
Dächern herunterrutscht und auf die Straße fällt, so gleiten in den Alpen zuweilen
große Schneemassen von den steilen Berghängen ab. In rasender Eile sausen diese
Lawinen in das Tal. Dabei reißen sie Felsblöcke und Erde mit sich fort und er-
zeugen oft einen so gewaltigen Luftzug, daß die stärksten Bäume zerknickt werden.
Venn die Lawinen in bewohnte Täler niedergehen, richten sie häufig großen Schaden
an. Wiesen, Acker, Häuser und Menschen werden verschüttet. Da aber Lawinen und
Gletscher die Gegenden von Schnee befreien, in denen er niemals vollkommen
schmelzen würde, bewahren sie das Gebirge und seine Umgebung vor zu starker Ab-
kühlung (wieso?).
c) Im Frühjahre und im herbste tritt in den nördlichen Alpentälern häufig ein
warmer, trockener Wind auf, der Föhn genannt wird. Er bringt die Schneemassen
schnell zum Schmelzen („Schneefresser!") und veranlaßt dann oft große Über-
fchwemmungen. Da er auch die Schindeldächer und holzwände der Häuser austrocknet,
TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
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Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Geschlecht (WdK): koedukativ
Rnfyang: Das östliche Klpenland.
Problem: Woran es liegt, daß das östliche Alpenland viel
weniger besucht wird als die Schweizerischen Klpen.
Vermutungen:
Sch.: 1. vielleicht liegt es an den Mpen: vielleicht sind nicht so viele
und große Gletscher da! vielleicht mangelt es an Seen! oder es ist nicht
genügend für Eisenbahnen gesorgt! oder es fehlt vielleicht an großen
Städten mit feinen Hotels! oder man hat vielleicht keine Bergbahnen
gebaut!
2. Oder liegt es vielleicht an der Zufahrt? Ist sie nicht so bequem?
Z. Sind denn die Bewohner schuld? Sind sie etwa nicht so angenehm
und tüchtig wie die Schweizer?
Entwicklung.
K.
I. Verkehrsverhältnisse. (Einschl. Zufahrt.)
lvir wollen die 2. Frage zuerst beantworten. Aber zeigt mir doch erst
einmal das östliche Alpenland auf der Harte! Wie weit reicht es also?
Sch.: Etwa vom Rhein bis zur Donau bei tdien. — Nun können wir leicht
die nördliche Zufahrt beurteilen! Sch.: Sie führt entweder über den Böhmer
Kessel oder durch die oberdeutsche Hochebene. Die Zufahrt über den Böhmer
Kessel macht große Schwierigkeiten- man muß zweimal über hohe Kämme
steigen. Durch die oberdeutsche Hochebene ist der lveg zwar bequemer, weil
keine große Steigung hinderlich ist, allein die Gegend ist vielfach sumpfig
und sehr arm, daher dünn bevölkert. Es ist da ein großer Mangel an
Städten, wenn man von München und Augsburg absieht, vollständig
fehlen aber die großen Städte am Fuße der Älpen; die einzige ist Salz-
bürg. — Und diese hat nur 35 000 Einwohner, lvas läßt sich also über
die Zufahrtsstraßen bis zum Fuße der Alpen sagen? Sch.: Sie sind weniger
befahren- das zeigt sich schon darin, daß der Fuß der Alpen fast ohne
große Städte ist; die oberdeutsche Hochebene und der vorliegende Böhmer
Kessel erklären dies.
Nun wollen wir aber auch die Straßen in die ftlpen aufsuchen! —
3ch meine, Salzburg sagt uns da etwas! Sch.: Salzburg liegt am Eingang
des Salzachtales- dieses geht genau nach Süden- wer also in die Gstalpen
will, wird in Salzburg seine Reise antreten; deshalb ist Salzburg auch groß
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