319
Iv. Politische Geographie. Europa.
Vorgebirge ist mit Batterien wie besäet. Bedeutender Handel. Die Stadt
hat etwa 16,000 E. —
Außereuropäische Besitzungen. — In Asien: Die Insel Cey-
lon, den größten Theil von Hindustan, Lenasscrim und andere Distrikte in
Hinterindien, die Insel Sincapur rc., zusammen mit etwa 54,000 □ 21?. und
123,000,000 E. — In Afrika: die Kap-Kolonie, Mauritius, die Sechcllen,
Niederlassungen auf der Guineaküste :c., die Inseln St. Helena, Fernando Po
und andere, etwa 300,000 E. — In Amerika: Das britische Nord-Ame-
rika, die Honduraskolonie oder Balize, die meisten Antillen, einen Theil von
Guyana mit mehr als 2,000,000 E. — In Oceanien: Mehre kleine In-
seln, Neu-Holland und Vandiemcnsland mit etwa 60,000 E. —
Ii. Mittel-Europa.
Italien.
Diese Halbinsel liegt zwischen beinahe 28° bis 46f° nördlicher
Breite, und 23° bis 36° östlicher Länge. Sie hat eine Ausdeh-
nung vom Kap Rizzuto in Calabrien bis zum Montblanc von
beinahe 170 Meilen; die Breite beträgt überall zwischen 20 bis 30
Meilen, von der Cecinamündung aber in Toscana bis Ponteba in
Friaul 56 M. — Gränzen. — Flächeninha lt ohne die Inseln
4610, mit denselben 5850 sum.— Hauptgebirge: die Alpen und
die Apenninen, welche die ganze Halbinsel durchziehen und in Sicilien
sich verzweigen. — Das Klima ist, besonders wenn Südwinde wehen,
heiß, im Allgemeinen aber durch die Meeresnähe gemäßigt. In-
seln: Corsica (französisch), Sardinien, Elba, und mehre kleinere
zwischen Corsica und der Küste von Toscana; die Ponza-Inseln
sind westlich von Gaeta; Ischia und Capri vor dem Busen von
Neapel; die liparischen Inseln und die Maltagruppe (englisch) im
Mittelmeere; im adriatischen Meere die zu Neapel gehörenden tre-
mitischen Inseln, und der lange Archipel vor den Lagunen vor Ve-
nedig. — Seen. — Ströme: Etsch, Po, Bradano, Gari-
gliano, Tiber, Arno, Var. — Kanäle in Ober-Italien.— Stra-
ßen: über den Mont Cenis, den Simplon, das Stilfser Joch; die
neue calabrische Straße, und die von Turin nach Genua. — Pro-
dukte: Mais, Weizen, Reis, Oel, Südfrüchte, Seidenwürmer,
Maulesel, Boysalz. — Bevölkerung, ohne Corsica, nahe an
22,000,000 E., fast sämmtlich, mit Ausnahme der Waldenser in
Piemont und der zur griechischen Kirche sich bekennenden Arnauten
im Neapolitanischen, Katholiken. In der Industrie ist Italien im
Allgemeinen zurück; am höchsten steht die Fabrikation von Seiden-
waaren, Blumen, Ligueuren und Glaswaaren; die Wissenschaften,
die man in den meisten Staaten für staatsgefahrlich erachtet, liegen
darnieder, die schönen Künste sind nicht so tief gesunken. Auch der
Handel ist nicht ein Schatten mehr von dem, was er in früherer
Zeit war, und aktiv treiben ihn die Italiener nur auf dem Mittel-
meere. — Italien zerfällt jetzt in 10 Staaten:
Das Königreich beider Sicilien, die Republik Sän Marino,
der Kirchenstaat, das Großherzogthum Toscana, Herzogthümer
Lucca, Modena mit Massa, Parma; Fürstenthum Monaco; König-
reich Sardinien, und das lombardisch-venetianische Königreich, wel-
ches unter österreichischer Herrschaft steht.
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TM Hauptwörter (100): [T33: [Stadt Meer Italien Neapel Hauptstadt Rom Insel Genua Spanien Land], T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß]]
TM Hauptwörter (200): [T184: [Insel Amerika Portugiese Afrika Spanier Kolumbus Küste Entdeckung Jahr Indien], T197: [Italien Mailand Stadt Rom Venedig Neapel Republik Kaiser Genua Sardinie], T160: [Insel Hafen Meer Küste Stadt Halbinsel Neapel Straße Einw. Hauptstadt], T113: [Wein Seide Baumwolle Handel Zucker Kaffee Wolle Tabak Reis Getreide], T90: [Alpen See Schweiz Inn Rhein Bodensee Gotthard Paß Rhone Italien]]
Extrahierte Personennamen: Helena Corsica Arno
Extrahierte Ortsnamen: Europa Asien Lenasscrim Hinterindien Afrika Mauritius Amerika Guyana Oceanien Neu-Holland Mittel-Europa Italien Toscana Friaul Sicilien Sardinien Elba Corsica Gaeta Ischia Capri Neapel Neapel Bradano Ober-Italien Genua Boysalz Italien Italien Sicilien Lucca Modena Monaco Sardinien
9 Das Königreich Spanien. _§ 117
c) Altkastilien. Burgos A, an der alten Völkerstraße, der heute der Südexpreßzug Paris-
Lissabon (Abzweigung nach Madrid) folgt.
d) Leön. Balladolid i?, aufblühend, weil an der gleichen Verkehrslinie gelegen; frühere
Landes-Hst. — Südwest!, davon Salamänca, alte, ehemals berühmte Universität.
b) Die Pyrenäen und die Sierra Nevada,
2 junge Faltengebirge. Die Pyrenäen bilden die paßarme, starre Scheidewand
gegen Frankreich; die flachere, regenärmere Seite ist Spanien zugekehrt. Nur
schwache Schneebedeckung und kleine Gletscher. .Der Großverkehr umgeht das
unwegsame Gebirge an den niedrigen Enden (welche Eisenbahnlinien?). In
der Mitte die Maladetta, 3400 m; weiter westl. der Mont Perdu, 3350 m,
au seinem Nord fuß in Frankreich das schöne Zirkustal von Gavarnie.
Ganz im Westen, nördl. von der Festung Pamplona, der Paß von Ronces-
valles (sprich: ronßeswaljes, Roland!). Wo die Bauern- und Hirtenrepublik
Andorra?
Das Kantabrische Kttstengebirge ist die Fortsetzung der Pyrenäen, erhebt
sich bis 2650 m, hat ebenso wie das Galzische Bergland reiche Niederschläge,
schöne Buchenwälder, saftige Wiesen und erinnert an die Gebirge Mitteleuropas.
Im Küstengebiet Eisengruben bei Bilbso (Krupp!) und Steinkohlenlager
(bei Ovisdo).
a) Galizien. Hafenreichste Provinz (Riasküste!). 3 vorzügliche Kriegs- und Handelshäfen:
Ferrül A, La Corukia (korüuja) [J und Vigo. Etwas landeinwärts Santiago (de Com-
postella = der „Schein", den die zum Grabe des Apostels Jakobus [Sant-iago!] wall-
fahrenden Pilger ausgestellt erhalten).
b) Astnrien. Ovißdo unweit der Küste, Kohlenbergwerk. Hafenstadt: Gijon Der Hafen
Santand6r ß gehört zu Altkastilien.
c) Baskische Provinzen (darunter die Provinz Biscaya). Bilbao <b, nahe der Küste. Reiche
Eisengruben (Krupp!). San Sebastian, Seebad und Hafenstadt.
6) Navarra. Pamplona, Festung in den Pyrenäen. Nördl. davon der Paß Roncesvalles
(ronßeswaljes, Roland!).
Die Sierra Nevada (Nevada^ Schneegebirge, im Winter viel Schnee) ist
die Fortsetzung der Falten des Atlasgebirges (Abb. 1, § 112). Mit 3500 m ist
ihr höchster Punkt noch etwas höher als der Gipfel der Pyrenäen. Am steilen
Südabhange infolge der großen Hitze und reichlichen Bewässerung üppiger
Pflanzenwuchs.
In Granada: Granada % (= Stadt der Granaten) in einem reichbewässerten kleinen Hoch-
tale hart am Nordfuße der Sierra Nevada, mit prächtigen Bauten aus der maurischen
Glanzzeit, z. B. die Kathedrale und die die Stadt überragende Königsburg und Festung
Alhambra I s. Text u. Bild I u. 2, 81171 — Malaga H, au der heißen Küste. Wein-,
Südfrüchte-, Korkrindeausfuhr. — Im Osten der Hasen Almeria (Apfelsinen; Blei-
und Silberbergbau).
Der Felsen von Gibraltar ist eine der großartigsten Erscheinungen Südeuropas. Es ist
ein 41/2 km langer, 1 km breiter, 428 m hoher Jurakalkrückeu, der eine Insel sein würde, wenn
nicht eine Flugsandnehrung eiue Verbindung mit dem Festland geschaffen hätte. Mit außer-
ordentlicher Schroffheit erhebt er sich aus dem Meer. Durch die Bucht von Algeciras (Marokko-
Konferenz 1906) wird er von der noch weiter nach Süden vordringenden Spitze von Tarifa
getrennt. In der ältesten Zeit galt er als eine der beiden Sänlen^des Herkules (als zweite
TM Hauptwörter (50): [T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
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Extrahierte Personennamen: Roland! Krupp Apostels Jakobus Ovißdo Sebastian Roland!
Extrahierte Ortsnamen: Spanien Burgos Paris-
Lissabon Madrid Frankreich Spanien Frankreich Hirtenrepublik
Andorra Mitteleuropas Galizien La_Corukia Bilbao Navarra Pamplona Granada Granada Sierra_Nevada Malaga Almeria Algeciras Tarifa
120
Vi. 1. Das Gebiet der Südeuropäischen Faltengebirge.
§ 95. Bodengestalt. Das Königreich Italien besteht aus dem
Oberitalischen Tieflande, der vom Apennin durchzogenen Halbinsel
und Inseln.
A. Das Oberitalische Tiesland.
Es setzt sich aus zwei sichelförmigen Ländern zusammen, dem Lombardi-
schen oder dem Potiefland und dem Venetischen Tiefland. Den schiff-
baren Po rahmen nach 0 hin immer höhere Dämme ein. Das Tal des
Ticino [titschmo] führt ihm den Verkehr vom St. Gotthard und
vom Simplon zu.
Auch die Täler der beiden oberen Nebenflüsse und das der Adda haben
Verkehrsbedeutung. Vom Golf von Genua her zieht sich ein bedeutsanier
Verkehrsweg durch das Tal des Tänaro ins Potal hinüber.
Das Tal der Etsch, italienisch Adige [dt)lösche], und des Eisak leitet den
Verkehr vom Brenner nach 8. Zusammen mit dem Po bildet die Etsch
ein weites Delta, dessen Vorrücken durch Küstenströmungen der Adria ge-
fördert wird.
Die Küstenflüsse im Venetischen Tieflande sind nicht schiffbar.
Das Tiefland war einst eine Bucht des Adriatischen Meeres, dann wurde es
durch die Sinkstoffe der Alpen- und Apenmnslüsfe zugeschüttet. Am Rande der
Alpen bildeten sich in der Eiszeit Moränenwälle, die Seen und Torfmoore ent-
halten, auch die Südenden der Alpenrandseen abschließen. Die Anschwemmungen
der Flüsse bauten die Tiefebene immer weiter nach 0 hinaus. Den Flüssen Haupt-
sächlich verdankt das dicht bevölkerte Tiefland seinen fruchtbaren Boden,
während die von den Flüssen durchschnittenen Schotterflächen meist unfmchtbar
sind (Bild 55).
Wegen ihrer Schönheit sind die Alpenrandseen berühmt: Lago Maggiore
fmadfchöre] oder Langensee, Luganer See, Comer See, Gardasee.
Zooo-, Xu
2000m
isoo A Ap^e nmn 2500-
—.—
Florenz li^ostlvgrceim ^ ancv/M Meot
19. Durchschnitt durch Italien auf 43° 40' N. 12^2fache Überhöhung.
B. Die Apenntn-Halbinsel.
Sie ist vom Altärepaß bis zur Straße von Messina vom Faltengebirge
des Apennin durchzogen. Jenseit der Meerenge läuft der Apennin auf der
Nordseite Siziliens, nach N steil abfallend, weiter. Er ist ein schmales
Gebirge, ohne Hochländer, durch Flußtäler und Pässe, int S auch durch Ein-
brüche von beiden Meeresseiten her geöffnet. (Fig. 19, Bild 59.)
Noch jetzt sind hier vulkanische Kräfte tätig: der Vesuv (1200m), der
Strömboli auf den Liparifchen Inseln und der Ätna^ (3300m) am süd-
östlichen Bruchrande des Sizilischen Apennin.
1 Diese höchste Erhebung Italiens außerhalb der Alpen ist durch ihre großartige Fern-
ficht berühmt, die bei den italienischen Bergen überhaupt durch die wunderbare Klarheit der
Luft gefördert wird. — Wb. Wünsche, Land und Leben Ii, 7: Ausbruch des Ätna.
TM Hauptwörter (50): [T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
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46
Europa.
4) Traz oz Montes, wo die St. Miranda de Douro,
Eränzfest., und Braganza, Stammort des königl. Hauses.
5) Alem Tejo, wo die St. Evora, 9052 E. Bischofssitz, und
die Fest. Elvas 9949 E.
Ii. Das Königreich Algarve, wo die St. Lavira am Segua mit
einem Meerbusen 8607e. Fischer. Lagos 6793(5. Faro 8440e.;
beide befestigt.
Die portugies. Nebenländer sind: in Asien: Goa, Macao
und ein Theil der Insel Timor; in Afrika:, die azorischen In-
seln, die Inseln Madeira und Porto Santo, die Inseln des grü-
nen Vorgebirges, die Insel St. Thomas, die Gouv. Mozambique
und Angola, und Niederlassungen in Guinea, auf der Insel
Bissao rc.; zusammen 28,802 Q. M. 1,632,900 E.
§. 3. Das Königreich Frankreich.
Lage, Gränzen, Größe. Frankreich liegt vom 42°
20' — 51 o 10' 83., 12° 50'—25° 55'2., gränzt g. N. an
Teutschland, die Niederlande, die Nordsee, Pas de Calais und
den Kanal; g. W. an das atlantische Meer und Spanien; g. S.
an Spanien und das mittelländische Meer; g. O. an Italien, die
Schweiz und Teutschland, und ist 10,087 □ M. groß.
Boden und Klima. Frankreich, in schöner Abrundung
seiner Natur- und Völkergränzen gelegen, gehört nur in S. und ¿>.
dem eigentlichen Gebirgslande an, welches sich gen W. und N.
zu Hügelketten und Hügelebenen verflacht, die nur in S. W.
und N. W. in völlige Flächen übergehen. Die Süogränze gegen
Spanien bildet die Wasserscheide der Pyrenäen, deren höchste
in Frankreich liegende Punkte bei Spanien genannt sind, und die
aus der französischen Seite schroff abfallend sich bald in Hügelket-
ten zur Ebene senken. Die Ostgränze gegen Italien wird meist
durch den Kamm der Meeralpen und der cottischen Alpen
gebildet, deren Ausdehnung, höchste Punkte und Straßen bei
Italien nachzusehen sind. Die Meeralpen beginnen schon in der
Nähe von Marseille, und ziehen parallel mit der Küste als Geb.
des Mau res und Ester elle N. O. zu ihrer Vereinigung mit
den italienischen Ketten. Die cottischen Alpen, zu deren höchsten
Punkten hier noch der Pelvoux de Vallouisse — 13,236 F.
Col de Canteres — 12,900f. und Olan — 12,310 gehören,
breiten sich westlich in mehreren Zweigen, z. B. dem Leberon
und Sure-Gebirge mit dem Ventoux — 6227 F., gegen
den Rhone hin aus, und gehen nördlich bis zum Rhone und Gen-
fersee, der sie vom Jura scheidet. Auf dem rechten Ufer des oberen
Rhone, S. W. vom Genfersee, erhebt sich nun als Gränzgebirg
gegen die Schweiz der Jura, in N. O. Richtung zum Rhein
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Extrahierte Personennamen: Miranda_de_Douro Fischer Lagos Porto_Santo Thomas
Extrahierte Ortsnamen: Europa Segua Asien Macao Timor Afrika Mozambique Angola Guinea Frankreich Frankreich Niederlande Nordsee Spanien Spanien Italien Frankreich Spanien Frankreich Spanien Italien Italien Marseille
Go
Europa.
surge-, welche Italien nordwärts vom europäischen Fesilande scheiden.
Im Süden der plötzlich und steil abfallenden Alpenketten breitet
sich die tiefe Einsenkung der lombardischen Ebenen mit
östlicher Abdachung aus, welche an vielen Stellen gegen das
Adriameer gleich Holland durch Damme geschützt werden muß und
sich südwestlich sanft zum Apennin erhebt, welcher die Gestalt
der ganzen Halbinsel bestimmt. Der Apennin beginnt als Fort-
setzung der Meeralpen beim Col de Tenda, umzieht mit abnehmen-
der Höhe die Küste des ligurischen Meeres bis zum Bochetta-
paß nördlich von Genua, wendet sich dann über den 6300 F.
hohen Monte Simone mit breitem nördlichen Abfall nach der
adriatischen Küste zu, im Westen in die schönen Thaler und Ebenen
des Arno abfallend, und durchzieht nun in wechselnder Breite und
Ausdehnung die ganze Halbinsel, auf beiden Seiten schmale Küsten-
striche lastend, oft als Vorgebirge an das Meer selbst tretend, bis
er sich in zwei Zweige spaltet. Von diesen endet der östliche in der
apulischen Halbinsel mit dem Cap Gargano an der Straße von
Otranto, der westliche geht durch die Abruzzen, in denen das
Gebirge seine größte Höhe im 11,400 F. hohen Gran Sasso
d'italia erreicht, und durch Kalabrien bis zum Cap Spar ti-
nento an der Straße von Messina, jenseit welcher er auf der Insel
Sicilien sich fortsetzt, und .in dem Feuerberge Aetna oder
Monte gibello zu 11,400 F. sich erhebt. Im Allgemeinen besteht
der Apennin aus Urkalk, welcher besonders aus der nördlichen Ab-
dachung den schönsten Marmor liefert, ist auf dem breiten Rücken
dürr und waldlos, und hemmt die Verbindung der Ost- und
Westküste dergestalt, daß daraus sich die Zersplitterung Italiens
in so viele einander fremde Staaten erklären laßt. Außer der
lombardischen Ebene finden sich dergleichen auf der Westseite um
den untern Arno, die Campagna romana, und die campani-
sche Ebene um Capua und Neapel, aus der sich isolirt der. 3600 F.
hohe, feuerspeiende Vesuv erhebt; auf der Ostseite ist die apuli-
sche Ebene die bedeutendste. Das Klima Italiens ist natürlich
sehr verschieden. Wahrend man in den nördlichen Alpen in wenigen
Stunden alle Klimate von Europa durchwandern kann, hat die
lombardische Ebene ein angenehmes Klima, in dem aber doch der
Zitronenbaum nicht im Freien ausdauert, sind die Küsten von
Genua überaus milde und lieblich, die Ebenen von Rom und
Apulien dürr und sonnverbrannt. Neapel theilt fast das Klima
von Nordasrika, so daß Agave und Palmen fortkommen.
Meerbusen, Seen, Flüsse. Unter den Meerbusen sind
zu merken, im toskanischen Meere: die Busen von Ga«ta,
Neapel und Salerno; im Adriameere die Busen von Mun-
sre donia, Squillace, Puglia, Venedig. Unter den
Sem zeichnen sich am Südabhange der Alpen die großen Alpen-
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Extrahierte Personennamen: Arno Otranto Aetna Arno
Extrahierte Ortsnamen: Europa Italien Holland Bochetta- Genua Kalabrien Messina Sicilien Italiens Capua Neapel Italiens Europa Genua Rom Apulien Neapel Nordasrika Neapel Salerno Venedig
96
Europa:
Meer reicht an der N. O. Küste von Kiel bis zur Halbinsel
Hela, mit sandigen meist seichten Küsten, so daß gute Hafen
sich nur an den Flußmündungen finden, die, weil Winde und
Wellenschlag sich gegen die teutsche Küste richten, sehr zur Ver-
sandung und Deltabildung geneigt sind. Die beträchtlichsten Busen
sind: der r ü g e n s ch e B o d d e n oder das neue Tief zwischen
Usedom, Rügen und dem Fesilande; das Pro rer-Wyk und
Tromper-Wyk an Rügens Ostküste, welche Insel durch die
Meerenge Göllen vom Festlande getrennt ist; der ribnitzer
Busen an der Mündung der Recknitz; der Tr ave buse n an
der Mündung der Trave, und zwischen den beiden zuletzt genann-
ten der Busen von Wismar. Das ad ciati sehe Meer be-
spült.nur den südlichsten Vorsprung Teutschlands, und bildet dort
den Busen von Trieft.
Seen: Die südlichen Hochebenen und Alpenlandschaften,
so wie das nördliche Flachland Teutschlands sind durch eine Menge
von Seen ausgezeichnet. Die Seen des Hochlandes umgeben den
Fuß der Alpen in einer breiten Zone von W> nach O., und sind
meist Thalseen, in denen sich die wilden Gebirgswafser, welche
weißlich und trübe wie geschmolzener Schnee niederfallen, abklaren.
Die bedeutendsten sind: der Vodensee, von dem schon bei der
Schweiz die Rede gewesen ist. Der Federsee bei Buchau in
Baiern, fast auf der Wasserscheide zwischen Donau und Rhein,
1760 F. über dem Meere, dem in neuerer Zeit 2500 Morgen
Land abgewonnen sind. Der Ammersee zwischen Lech und
Isar 4m. von München, 2 M. lang, 1 M. breit, l-^ □ M.
groß, von der Ammer durchströmt. Der Würm- oder Stah-
renbergersee, in romantischer Gegend 2^-M. von München,
2> M. lang, 150?. breit, Iz sz M. groß. Der Waller- oder
Walchensee, in der Gegend des Jsardurchbruches, E M. lang
und breit, 1 kj M. groß. Der Tegernsee in reizender Alpen-
umgebung zwischen Isar und Inn, 2254 F. über dem Meere,
| É. lang, 4 M. breit. Der Chiemsee zwischen Inn und
Salza, 2z M. lang, I^M. breit, 3| □ Sji. groß. Der Königs-
oder Bartholomaussee, mitten in den Alpen bei Berchtes-
gaden, 1986 F. über dem Meere, 1 M. lang, {f. breit, 600 F.
tief, von Hochgipfeln umgeben. In Salzburg liegen der Traun-
oder Gmündnersee, breit, 2 M. lang; der Zeller-,
Wolfgang-, Mond-, Atter- und Hallstadtersee; in
Steiermark der Aussee, Langersee und Gr un d see; der
Wörthsee in Klagenfurt; die Ossiacher-, Milstedter- und
weiße Seen in Villach; der Wocheinersee in Laibach; der
Cirknitzersee bei Adelsberg mit sehr veränderlichem, von der
Witterung abhängigem Wafserstande, doch ohne jene fabelhafte
Regelmäßigkeit und Dauer des Wechsels, von der man so viel zu
- r
TM Hauptwörter (50): [T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer]]
TM Hauptwörter (100): [T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde], T62: [Insel Stadt Hafen England Hauptstadt Einw. See London Handel Schottland]]
TM Hauptwörter (200): [T90: [Alpen See Schweiz Inn Rhein Bodensee Gotthard Paß Rhone Italien], T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle], T160: [Insel Hafen Meer Küste Stadt Halbinsel Neapel Straße Einw. Hauptstadt], T135: [Haff Stadt Stettin Weichsel Ostsee Insel Memel Königsberg Danzig See], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge]]
Extrahierte Ortsnamen: Europa Kiel Hela Wismar Buchau Baiern Donau Rhein Isar Salza Berchtes- Salzburg Langersee Klagenfurt Ossiacher- Villach Laibach Adelsberg
— 58 —
Alpenflüsse durch Deltabildung x) die Ebene im 0. und engen den Golf von
Venedig eiu. — Gieb Quelle, Lauf und Mündung des Po nach der
Karte an!
c) Der Apennin ist eine kalk- und thonreiche Gebirgskette, welche die
Halbinsel der ganzen Länge nach durchzieht. Der mittlere Apenuiu gipfelt
an der Ostseite der Halbinsel im erdbebenreichen Hochlande der Abruzzen,
einem Kalkgebirge, das sich im Gran Sasso d'jtalia (d. h. „Großfels Jta-
liens") bis zur Höhe der Zugspitz erhebt. — Die Entwässerung des Apennin findet
größtenteils nach der Westküste zu statt; hier durchströmen drei Hauptflüsse,
Arno, Tiber und Voltnrno, drei Ebenen, die toskanische, die römische
(Eampagna) und die campanische mit dem Vesuv, dem einzigen thätigen Vnl-
kan des europäischen Festlandes.
d) Zur Halbinsel gehören die beiden großen Inlel'n Sicilien und
Sardinien. Sicilien, ein dreieckiges Gebirgsland, wird sehr häufig von
Erdbeben erschüttert und besitzt im Ätna (3300 m) den höchsten Berg und
den berühmtesten Vulkan Italiens. — Sardinien, fast ebenso groß wie
Sicilien, wird von mehreren, durch tiefe Thäler getrennten Berggruppen ein-
genommen, die nur halb so hoch und bei weitem nicht so Wasser- und wald-
reich sind wie die des benachbarten Corsica.
e) Das Klima Italiens ist durch gleichmäßige Wärme und Nieder-
schlüge in hohem Grade begünstigt, leidet aber in vielen Gegenden unter den
Dünsten der sumpfigen Fluß- und Küstenniederungen, die das Malariafieber
erzengen.
§ 53. Erwerbsquellen. Der Ackerbau bildet die erste Erwerbs-
quelle Italiens. Weizen, Mais, Reis sind seine Hanpterzengnisse. Dazu
kommen hochentwickelter Gartenbau und eine in Enropa einzig dastehende Baum-
zucht, deren Erzengnisse, Südfrüchte, Olivenöl und Wein, die bedeutendsten
Ausfuhrartikel bilden. Hinsichtlich der mit Wein bebauten Fläche steht Italien
in Europa an erster Stelle. Die Viehzucht steht nur in der Lombardei
auf hoher Stnfe (Rinderzucht, Ochsen und Büffel als Zugtiere). Von höchster
Wichtigkeit ist dagegeu die Seidenraupenzucht, in der Italien nur von China
übertroffen wird. Die Fischerei erstreckt sich auf Sardellen, Makrelen, Thunfische,
Austern und Korallen. — Bergbau wird aus Maugel an Bodenschätzen sehr
wenig betrieben. Reich ist Italien an Eisen (Sardinien und Elba) und Schwefel
(Sicilien); an Schwefelreichtum ist es das erste Land der Erde. Außerdem
*) Die Pomündung soll jährlich etwa 70 m vorrücken; Städte, die ehemals am
Meere gegründet sind, rücken allmählich ins Innere; so liegen z. B. die früheren Hafenstädte
Ravenna 8 km, Aqnileja 10 km vom Strande entfernt.
TM Hauptwörter (50): [T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T33: [Stadt Meer Italien Neapel Hauptstadt Rom Insel Genua Spanien Land], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung]]
TM Hauptwörter (200): [T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T160: [Insel Hafen Meer Küste Stadt Halbinsel Neapel Straße Einw. Hauptstadt], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T101: [Baumwolle Kaffee Tabak Getreide Reis Zucker Holz Ausfuhr Wein Zuckerrohr]]
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Städte der Westküste des Tafellandes:
15. Lisboa (Lissabon), an einer binnenseeartigen Ausweitung des Tejo ent-
zückend gelegen, Haupt- und Residenzstadt Portugals, einer der besten Hafen-
platze der Erde, Welthandelsstadt.
16. Porto an der Donromüudnng, zweite Großstadt Portugals, wetteifert
mit der Hauptstadt im Handel, besonders mit Wein (Portwein), der Haupt-
sächlich nördlich vom Douro wächst. Hauptsitz der portugiesischen Industrie.
§ 51. Änseln. Zu Spanien gehört das Königreich Mallorca (mal-
jorka), eine Inselgruppe des mittelländischen Meeres, bestehend aus den
Pityüsen (d. h. Fichteninseln) und Balearen (d. h. Inseln der Schlenderet).
Zu Portugal rechnet man im atlantischen Ocean:
a) die Azoren (aßoren), vulkanische Inseln mit Anbau vou Mais,
Wein und Südfrüchten;
b) die Madeira-Gruppe (madera), mit Wein- und Zuckerrohrpflau-
zuugei^ die Hanptinfel ist ein üppig bewachsenes, dicht bevölkertes Vulkan-
eilaud; Kurort für Brustkranke. Hauptort Fuuchal (süutschal), Ausfuhr von
Malvasier.
13. Tie Apennin-Halbinsel.
§ 52. Modenform urtb Gewisser. Die Apeuuin-Halbinsel, die
längste und schmälste der drei südeuropäischen Halbinseln, umfaßt außer dem
Ostabhauge der Westalpen und dem Südabhange der Ostalpen
ein Tiefland im N. (die lombardische Ebene) und
ein Mittelgebirge (der Apennin), dem Hügelländer und Küstenebenen
vorgelagert sind (s. Karte 14).
a) Die italienischen Ntpenketten (piemontesische, lombardische und Vene-
tianer Alpen) erheben sich fast durchweg steil aus der lombardischeu Ebene.
Sie werden durch den Po und die Etsch (zum adriatischeu Meer^) entwässert.
Der Po nimmt eine Anzahl Alpengewässer auf, die herrliche Landseen durch-
fließen. Der Teffin (Quelle?) durchfließt den Lago Maggiore (madschore),
die Adda den Comer-See, der Oglio (oljo) den Jseo-See und der
Mincio (mintscho) den Garda-See.
*) Ebenso rechnet man zu Spanien die sog. Presidios an der gegenüberliegenden
marokkanischen Küste, Hafenorte oder Jnselsestungen, die Spanien seit dem 16. Jahrhundert
besetzt hält, um seine Küste gegen marokkanische Seeräuber zu schützen. Am wichtigsten ist
Ceuta (ßeuta).
2) Gedicht: Das Lied vom braven Mann, von Bürger.
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Jviza gegenüber meist zwischen Guadiana und Guadalquivir ist das bis 500 F.
hohe andalusische Scheidegebirge, dessen längster Gebirgszug die Sierra
Morena, d. h. das braune Gebirge ist, bei den Alten Liout68 Mariani
genannt.
Andere fassen das Jdubedageb. mit seinen südöstlichen Fortsetzungen und
die Terrassen des Ostrandes zwischen Ebro und Segura in dem iberischen
Gebirgssysteme zusammen.
6) Das britische Gebirgssystem am Südrande von Cadir bis Cartagena
zwischen dem Guadalquivir und der Südküste, ist im 0 mit der vorigen Kette
verbunden. Der höchste Theil dieses Systems, die Sierra Nevada mit dem
11000 F. hohen Eumbre de Mulbacen, dem höchsten Berge der Halbinsel,
und den von Mauren bewohnten Alpujarras, trägt ewigen Schnee.
Die Stufenlandschaften sind
a) die steppenartige altcastilische Hochebene zwischen dem Nordrande
und dem castilischen Scheidegeb., zwischen der Bergterrasse von Tras-os-Mon-
tes und dem Jdubedageb., das Dourobecken, im 0 (Soria) 4300, im W
(Zamora) fast 1800, im Mittel 2600 F. hoch;
b) die ebenfalls steppenartige Hochebene von Neucastilien u. Estre-
madura zwischen den beiden mittlern Gebirgsreihen, zwischen der Terrasse
von Valencia und dem Gebirge von Estremadura, die Becken des Tajo und
des Guadiana, im 0 4200, im W (Toledo) 1700, im Mittel fast 2500 (Madrid
2000) F. hoch;
e) die südlichste Terrasse ist die andalusische Tiefebene, das Becken
des Guadalquivir 8. 298. Die Balearen und Pithyusen sind hohe Inseln;
Mallorca enthält die höchsten Gipfel bis 4500 F.
2) Das Hochland Italiens oder die Apenninen lehnen sich mit dem
Col di Tenda an die Meeralpen, ziehen bis Ruuini in fast östl. Richtung,
zunächst parallel der ligurischen, darauf uach der adriat. Küste hin, begleiten
dann diese bis zur apulischeu Ebene und wenden sich zuletzt in südl. Richtung
nach der Straße von Messina, bestehen meist nur aus einer einzigen Haupt-
kette und erreichen nirgend die Grenze des ewigen Schnees. Die nördlichen
Apenninen erheben sich in den ligurischen bis 3000 und in den toscanischen
Ap. bis 7000 F.; die mittlern in den römischen Ap. bis 5000 F., in den
Abruzzen, dem höchsten und wildesten Theile des Geb. mit dem höchsten
Gipfel, dem Grau Sasso 9200 F.; die südlichen Ap. in den neapoli-
tanischen 5000 und in den calabrischen Ap. bis 7000 Fuß. Sie senken
sich von 0 nach W; an die höhern Hochapenninen im 0 lehnen sich west-
wärts die niedrigen Subapenn inen an; außerdem isolirt der 4600 Fußhohe
M. Gargano an der Ost- und der 3500 F. hohe Vesuv bei Neapel an der
Westküste. Die italischen Inseln, die Maltagruppe ausgenommen, sind hohe
Inseln. Der Norden Siciliens bildet die Fortsetzung der Apenninen, im 0
Siciliens ist der 10200 F. hohe schneebedeckte Aetna. Sardinien hat 5900,
Corsika 8200 F. hohe Gipfel.
3) Die griechisch-türkische Halbinsel bildet ein großes überall hin
sich erstreckendes, in feinen höchsten Theilen die Schneeregion berührendes
Gebirgsland.
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