Ii. Physikalische Geographie. 39
gen und den Ketten im östlichen Afrika zusammenhängt, welche am
Vorgebirge der guten Hoffnung ihr Ende erreichen.
Denken wir uns , wir ständen auf Neu-Holland, so liegen sämmtliche
Hauptgebirgsketten der Erde rund um uns herum in einem ungeheuern
Bozen oder einer ununterbrochenen Kette, welche das Becken des großen
und des indischen Oceans umschließt, und beide Kontinente zu einem ein-
zigen verbindet.
8. 233. Eine ähnliche Wand wird für den südlichen at-
lantischen Ocean einerseits durch die hohe, gebirgige Küste
Süd-Amerikas gebildet, andererseits durch die Gebirge in Ober-und
Nieder-Guinea, welchen sich die in Süd-Afrika anschließen. Der
nördliche atlantische Ocean hat im Westen die Alleghannies
oder Apalachen, mit den Höhenzügen in New - Hampshire und
Maine zur Gränze, andererseits im Osten die Gebirge.in Skandi-
navien, Deutschland, Frankreich und Spanien.
8- 234. Der zwischen diesen Gebirgen und dem Meere liegende
Alluvial-Boden enthält überall eine große Menge von Muscheln
und andern nur im Meere vorkommenden Gegenständen, ein Be-
weis, daß dieses letztere vormals bis an diese Gebirge gereicht und
das niedriger liegende Land durchaus bedeckt hat.
235. Die Abhänge eines Gebirges fallen zuweilen langsam
und sanft ab, zuweilen schroff und jah. Schroff sind die Abfälle
in der Regel auf der Seite nach dem Meere zu, auf der Land-
seite dagegen sanft und allmalig. Beispiele sind die Alpen und
die Anden.
8,236. Manche Gebirge steigen stufen-und schichtenweise auf
und bilden Terrassen, wie die Ghauts in Hindustan und die
mexikanischen Gebirge.
8. 237. Die zwischen den Bergen liegenden, dieselben von
einander trennenden Vertiefungen — die Thäler — sind sehr
mannigfaltiger Art. Ein sehr engeingeklemmter Theil eines Thales
heißt eine Schlucht; hat diese das Ansehen einer gewaltsam zer-
rissenen Spalte: Abgrund oder Kluft; ist sie von einiger Aus-
dehnung: Grund; ist ein Grund lang und breit, s'o heißt auch
er wohl Thal. Ist eine Vertiefung rundum von Bergen um-
schlossen, so heißt sie Mulde oder Kessel. Solche Thalkessel sind
oft von großem Umfange, wie z. B. Böhmen und Kaschmir.
Thalbecken dieser Art enthalten auch zuweilen Seen ohne Abzug,
die ihre eigenen Flußgebiete haben. Beispiele sind der Aral-See
in Asien und der Titicaca in Süd-Amerika.
8- 238. Ein Thal, welches vom Hauptrücken eines Gebirges
ausläuft, dessen Hauptketten trennt, und Nebenthäler in sich auf-
nimmt, ist ein Ha up tt ha l; ein Nebenthal ist dasjenige, wel-
ches,zwischen den größeren Gebirgszweigen sich hinzieht, Seitenthä-
ler in sich aufnimmt und in ein Hauptthal mündet; Seiten-
thäler sind solche, welche zwischen den Ausläufern der Gebirgs-
zweige liegen, keine andere Thäler in sich aufnehmen und in ein
Nebenthal münden.
8. 239. ^ Folgt ein Thal im Allgemeinen der Längenrichtung
der Gebirgszüge oder läuft es mit einer Hauptkette parallel, so bil-
det es ein Längenthal; wie z. B. das, in welchem der Rhone
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Extrahierte Ortsnamen: Afrika Ober-und
Nieder-Guinea Süd-Afrika Maine Deutschland Frankreich Spanien Hindustan Kaschmir Asien Titicaca Süd-Amerika
75
Ii. Physikalische Geographie.
Uebersicht der einzelnen Erdtheile nach ihren Bodenverhältnissen.
§. 361. Daß man die Erde gewöhnlich in fünf große Abtheilun-
gen sondert, findet in deren natürlicher Lage und gegenseitigem Verhäl-
nisse zu einander seine volle Rechtfertigung. Wir haben schon oben
bemerkt, daß Süd-Amerika als eine Projektion Nord-Amerikas be-
trachtet werden müsse, mit welchem es durch den gebirgigen Isth-
mus von Dänen zusammenhängt. Die Landenge von Suez, wel-
che die eine Projektion des östlichen Festlandes, Afrika, bildet, be-
steht dagegen aus Sandhügeln; Europa ist, wie wir wissen, die
zweite. Die folgenden Paragraphen geben einen Ueberblick über
die Gestaltung der einzelnen Erdtheile.
Europa.
§. 362. Dieser Erdtheil, der sich etwa von 36^° bis 71° nörd-
licher Breite und 8o bis 81" östlicher Länge erstreckt, hat vom Kap
Matapan in Morea bis zum Nord-Kyn in Finmarken eine Breite
von etwa 700, und vom Kap Roca in Portugal bis zur Waigats-
straße eine Länge von etwa 800 Meilen. Die gesammte Oberflä-
che desselben nehmen wir zu etwas weniger als 170,000 Hjmeilen
an, und betrachten als Ostgränze den Kamastrom, die Haupt-
kette des Uralgebirges, den Uralfluß bis zu seiner Mündung in den
kaspischen See, und diesen letzter« bis zum östlichsten Punkte des
Kaukasus. Die übrigen Gränzen giebt die Charte an. Europa ist
ein sehr gegliederter Erdtheil und zeigt überall eine Menge von
größeren oder kleineren Einbuchtungen des Meeres, Busen und
Bayen, ist von zahlreichen größeren und kleineren Flüssen durch-
schnitten, und die meisten Länder haben eine mehr oder weniger
beträchtliche Küstenentwickelung.
G e b i r g e.
§. 363. Wir finden in Europa zwei Haupthochländer, das
Alpenhochland im Süden, und das skandinavische im Norden. Mit
diesen beiden stehen alle übrigen Höhenzüge unseres Erdtheils in
Verbindung, wenn auch zuweilen nur durch niedrige, wenige hun-
dert Fuß hohe Hügelreihen.
8» 364. Das südliche oder Alpen-Hochland hat seinen
Mittelpunkt und Hauptkern in den Schweizeralpen. Won
diesen aus laufen Verzweigungen durch Frankreich, die pyrenäische
Halbinsel, Italien, durch Deutschland, wo es allmälig in niedrige
Höhenzüge ausläuft, durch Ungern und die Türkei. Von den Kar-
pathen aus ziehen sich durch Polen und Rußland Hügelreihen oder
Landrücken bis zu den Waldaïhügeln, welche ihrerseits mit dem
Ural zusammenhängen.
8. 365. Die Alpen sind das höchste und großartigste Ge-
birge in Europa. Sie trennen Italien und Deutschland, Frank-
reich und die Schweiz. Den Hauptgebirgsknoten bildet der St.
Gotthard. Das Gebirge streicht halbmondförmig vom adria-
tischen Meere bis zum Meerbusen von Genua, wo im Osten von
Savona der Apennin beginnt. Sie nehmen einen Flächeninhalt
von etwa 7000 mmeilen ein, und bestehen zum größten Theil aus
gewaltigen, himmelanstrebenden Bergmassen, welche durch oft nur
sehr enge Thäler von einander getrennt sind.
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Extrahierte Personennamen: Gotthard
Extrahierte Ortsnamen: Süd-Amerika Suez Afrika Europa Europa Morea Nord-Kyn Finmarken Portugal Kaukasus Europa Europa Frankreich Italien Deutschland Europa Italien Deutschland Genua Savona
82 Allgemeine Erdkunde.
der Hochebene lagern und sich bis zu 7700 Fuß erheben. Zwischen
Salamanca und Badajoz heißt diese erste Kette Sierra de Gre-
dos, 9900 Fuß, Sierra de Francia und Sierra de Gata;
in der portugiesischen Provinz Weira Serra d' Estrella, 6400
Fuß und im portugiesischen Estremadura, wo sie sich bis zur Mün-
dung des Tejo erstreckt, Serra de Cintra, 18oo Fuß. — Die
zweite Kette, die von der Quelle des Ebro bis zum Kap
Palos lauft, begreifen wir unter dem Gesammtnamen der celti-
berischen. Sie heißt Sierra d' Occa, 5100 Fuß, in der
Provinz Burgos; Sierra de Moncayo, 9100 Fuß, in Soria
und Aragon; Sierra de Molina und Sierra d' Albaracin
in Aragon und Cuenca. Von hier aus laufen Verzweigungen bis
an das Meer; in Valencia endigen sie am Kap St. Martin. De-
pendenzen dieser zweiten Kette sind die Gebirge auf den Pithyusen
und den Balearen. Der Puig de Torcella aus Mallorca und
der Monte Toro auf Minorca erreichen eine Höhe von 5400 Fuß.
8- 393. Die südliche Gruppe auf der iberischen oder
pyrenaischen Halbinsel umfaßt sämmtliche Gebirge, die im Westen
der celtiberischen Kette und im Süden des Tajo liegen. Sie zer-
fallt in drei Zweige. Der erste Zweig, bekannt unter dem Na-
men Sierra nevada (mit dem höchsten Punkte der ganzen
Halbinsel, dem Cumbre de Mulhacen, 10,938 Fuß) und Sierra
de Lora durchschneidet das Königreich Granada, und verlängert
sich bis nach Gibraltar hinab. Der zweite heißt in der Provinz
Mancha Di erra d'alcaraz; zwischen Murcia und Iaen Sierra
de Segura, zwischen der Mancha, Iaen und Cordova Sierra
Morena; in Sevilla Sierra d'aracena und Sierra
d' Albaleyr a; diese letztere schließt sich jenseits der Guadiana an
die Serra de Calderón und Serra de Monchique in
Algarve an. Die dritte Verzweigung lauft zwischen dem Tajo
und der Guadiana durch die Provinzen Toledo und Estremadura
in Spanien und Alentejo in Portugal als Sierra von Toledo,
Guadalupe und St. Mames.
8- 394. Der Apennin (oder die Apenninen) beginnt am
Litimbro, aus dessen jenseitigem Ufer die See-Alpen liegen, im
Osten von Savona. Diese lange Gebirgskette durchzieht ganz Ita-
lien von Norden nach Süden, und theilt sich im Neapolitanischen
am Berge Acuto in zwei Aeste. Der eine lauft von hier durch
Calabrien bis nach Reggio an der Straße von Messina hinab, über-
setzt dieselbe und verzweigt sich durch Sicilien, wo er sich im Aetna
bis zu 10,1200 und im Pizzo di Case bis zu 6100 Fuß erhebt.
Der andere zieht durch Apulien und endet beim Kap Leuca am
ionischen Meere. Die höchsten Punkte sind im nördlichen Apennin:
der Monte Cimone 6550, im Süden der Monte Ca vallo
8934 und der Monte Amaro 8568 F. Die höchsten Punkte im
Kirchenstaate erheben sich kaum bis zu 7000 Fuß.
8. 395. Manche Berge im Apennin waren vormals, wie aus
den auf ihrem Gipfel befindlichen vulkanischen Gebirgsformationen
und der Lava sowohl oben als an den Abfallen deutlich zu erkennen
ist, besonders im mittlern Italien, Vulkane, die jetzt erloschen sind.
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Extrahierte Personennamen: Martin Torcella Toledo Toledo
§ 10 Apenninen-Halbinsel. 12
a) Die Lombardische Tiefebene,
(wovon begrenzt?) eine alte Meeresbucht, die allmählich vom Geröll, Sand' und
Tonschlamm der Flüsse zugeschüttet wurde. Je weiter nach Osten, desto feinkörniger
und fruchtbarer der Boden (Grund?). Immer weiter schiebt sich das Mündnngs-
land der Flüsse (Po?) ins Meer vor. (Adria, zur Römerzeit eiu großer Hafen-
platz am Meere, nahe der Pomündung, liegt jetzt 22 km landeinwärts.) Die
durch Straudinseln abgeschnürten Strandseen (Lagunen) „verlanden" durch die
Sinkstoffe der Flüsse immer mehr (vgl. unsere Haffe und Nehrungen!). Der Po
ist im Unterlaufe eingedeicht (Spiegel höher als die Ebene! Wie kommt das?).
Am steilen Südfuße des Alpenbogens liegen herrliche Alpenseen mit zahlreichen
Erholungsorten (Schutz vor rauhen Nordwinden!), so der Lago Maggiore
(maddschöre = Langensee), der Comer und der Gardasee. Welche Flüsse
fließen hindurch? Die reiche Ebene wird durch deu Po mit seinen vielen Neben-
slüssen bewässert (nenne die4 in Skizze § 12a!), ferner durch die Etfch und zahl-
reiche Kanäle. (Welche beiden wichtigen Bahnlinien führen a) durch das Etsch-
und b) das Tessintal?) Die üppig fruchtbare Tiefebene liefert auf demselben Acker
verschiedene Gewächse und mehrfache Ernten im Jahr. (Reihen von Maulbeer-
bäumen und Ulmen, in die Weinreben hinanfranken; zwischen ihnen Weizen,
Mais, Gemüse; in den sumpfigen Niederungen Reis; Wiesen 4—5 mal im Jahre
gemäht.) Deshalb und wegem der blühenden Industrie (Seide, vor allem in
Mailand) ist das dichtbesiedelte Land mit seinen reichen Städten der wichtigste
Teil Italiens. Warum so viele Schlachtorte? Nenne einige nach dem Atlas!
d) Die eigentliche Halbinsel, der „Stiefel" Italiens,
§ 10 wird ganz von einem jungen Faltengebirge, dem Apennin, durchzogen (wo seine
Fortsetzungen? Abb. 2, § 2). Der Apennin ist nur der östliche Kalksteinrand des
Italiens der Urzeit; die Mitte und der Westrand sind mit Ausnahme der Inseln
versunken, an ihrer Stelle befindet sich jetzt das Tyrrhenische Meer. An den
Bruchspalten liegen zahlreiche Vulkane; wo die beiden tätigen Vesuv und Ätna?
Häufig Erdbeben. Der Apennin, das Rückgrat der Halbinsel, ist am wildesten und
höchsten in den Abruzzen; Wälder wie die deutschen trägt er fast nirgends,
höchstens immergrünen Buschwald. An der freundlicheren Westseite haben die
kurzen Flüsse (nenne 2!) sehr fruchtbare Ebenen angeschwemmt, die aber meist
nur in den kühleren Jahreszeiten von Hirten und Herden bevölkert werden können,
so die Poutinischen Sümpfe (wo?). In: heißen Sommer herrscht dort das
gefährliche Malariafieber, daher kein Anbau. Das künstlich bewässerte „glück-
liche" Kompanien, das Hinterland des unvergleichlich fchönen Golfes von
Neapel, wetteifert an Fruchtbarkeit mit der Po-Ebene (Ölbaum, Südfrüchte).
Die große Zehe Italiens, besonders stark von Erdbeben heimgesucht, heißt
Kalabrieu, die Hacke Apulien. Welcher Golf trennt sie?
c) Die Inseln
sind alle gebirgig. Das dreieckige Sizilien (so groß wie die Provinz Sachsen, aber
noch dichter bevölkert) war schon im Altertum eiu Zankapfel zwischen Karthagern,
Griechen und Römeru; später „Roms Kornkammer"; jetzt heruntergekommen.
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9 Das Königreich Spanien. _§ 117
c) Altkastilien. Burgos A, an der alten Völkerstraße, der heute der Südexpreßzug Paris-
Lissabon (Abzweigung nach Madrid) folgt.
d) Leön. Balladolid i?, aufblühend, weil an der gleichen Verkehrslinie gelegen; frühere
Landes-Hst. — Südwest!, davon Salamänca, alte, ehemals berühmte Universität.
b) Die Pyrenäen und die Sierra Nevada,
2 junge Faltengebirge. Die Pyrenäen bilden die paßarme, starre Scheidewand
gegen Frankreich; die flachere, regenärmere Seite ist Spanien zugekehrt. Nur
schwache Schneebedeckung und kleine Gletscher. .Der Großverkehr umgeht das
unwegsame Gebirge an den niedrigen Enden (welche Eisenbahnlinien?). In
der Mitte die Maladetta, 3400 m; weiter westl. der Mont Perdu, 3350 m,
au seinem Nord fuß in Frankreich das schöne Zirkustal von Gavarnie.
Ganz im Westen, nördl. von der Festung Pamplona, der Paß von Ronces-
valles (sprich: ronßeswaljes, Roland!). Wo die Bauern- und Hirtenrepublik
Andorra?
Das Kantabrische Kttstengebirge ist die Fortsetzung der Pyrenäen, erhebt
sich bis 2650 m, hat ebenso wie das Galzische Bergland reiche Niederschläge,
schöne Buchenwälder, saftige Wiesen und erinnert an die Gebirge Mitteleuropas.
Im Küstengebiet Eisengruben bei Bilbso (Krupp!) und Steinkohlenlager
(bei Ovisdo).
a) Galizien. Hafenreichste Provinz (Riasküste!). 3 vorzügliche Kriegs- und Handelshäfen:
Ferrül A, La Corukia (korüuja) [J und Vigo. Etwas landeinwärts Santiago (de Com-
postella = der „Schein", den die zum Grabe des Apostels Jakobus [Sant-iago!] wall-
fahrenden Pilger ausgestellt erhalten).
b) Astnrien. Ovißdo unweit der Küste, Kohlenbergwerk. Hafenstadt: Gijon Der Hafen
Santand6r ß gehört zu Altkastilien.
c) Baskische Provinzen (darunter die Provinz Biscaya). Bilbao <b, nahe der Küste. Reiche
Eisengruben (Krupp!). San Sebastian, Seebad und Hafenstadt.
6) Navarra. Pamplona, Festung in den Pyrenäen. Nördl. davon der Paß Roncesvalles
(ronßeswaljes, Roland!).
Die Sierra Nevada (Nevada^ Schneegebirge, im Winter viel Schnee) ist
die Fortsetzung der Falten des Atlasgebirges (Abb. 1, § 112). Mit 3500 m ist
ihr höchster Punkt noch etwas höher als der Gipfel der Pyrenäen. Am steilen
Südabhange infolge der großen Hitze und reichlichen Bewässerung üppiger
Pflanzenwuchs.
In Granada: Granada % (= Stadt der Granaten) in einem reichbewässerten kleinen Hoch-
tale hart am Nordfuße der Sierra Nevada, mit prächtigen Bauten aus der maurischen
Glanzzeit, z. B. die Kathedrale und die die Stadt überragende Königsburg und Festung
Alhambra I s. Text u. Bild I u. 2, 81171 — Malaga H, au der heißen Küste. Wein-,
Südfrüchte-, Korkrindeausfuhr. — Im Osten der Hasen Almeria (Apfelsinen; Blei-
und Silberbergbau).
Der Felsen von Gibraltar ist eine der großartigsten Erscheinungen Südeuropas. Es ist
ein 41/2 km langer, 1 km breiter, 428 m hoher Jurakalkrückeu, der eine Insel sein würde, wenn
nicht eine Flugsandnehrung eiue Verbindung mit dem Festland geschaffen hätte. Mit außer-
ordentlicher Schroffheit erhebt er sich aus dem Meer. Durch die Bucht von Algeciras (Marokko-
Konferenz 1906) wird er von der noch weiter nach Süden vordringenden Spitze von Tarifa
getrennt. In der ältesten Zeit galt er als eine der beiden Sänlen^des Herkules (als zweite
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Extrahierte Personennamen: Roland! Krupp Apostels Jakobus Ovißdo Sebastian Roland!
Extrahierte Ortsnamen: Spanien Burgos Paris-
Lissabon Madrid Frankreich Spanien Frankreich Hirtenrepublik
Andorra Mitteleuropas Galizien La_Corukia Bilbao Navarra Pamplona Granada Granada Sierra_Nevada Malaga Almeria Algeciras Tarifa
§ 232
140
§ 232 Niederschläge, Pässe und Eisenbahnen in den Kordilleren, a) Nie-
derschläge. Der Westabhang der mittleren Anden ist meist trocken. Ursache
die kalte Meeresströmung bei Chile (tschlle); wie das? Daher ist der Westabhang
des Gebirges hier meist waldlos, zum Teil sogar Wüste. In der Atacama-
Wüste in Nord-Chile, 3—4000 m hoch, finden sich reiche Salpeterlager, die in
72—1 m Dicke nahe unter der Oberfläche liegen (Chili-Salpeter, ein vorzügliches
Düngemittel). Im Norden (im tropischen Teil) und im Süden ist der Westabhang
reich bewässert und fruchtbar (f. Regenkarte im Atlas!). Der Ostabhang
bekommt in der nördl. Hälfte des Gebirges viel Regen vom Atlantischen Ozean;
daher hier das Quellgebiet zahlreicher Ströme und dichte Urwälder.
b) Pässe und Bahnen. Abgesehen vom äußersten Norden und Süden
liegen die Pässe fast alle über 4000 in hoch (Großer St. Bernhard 2470, Gott-
hard-Paß 2110, Brenner 1360 m). Die Querbahnen übertreffen infolgedessen an
Großartigkeit und Kühnheit der Anlage alle Gebirgsbahnen der Welt. Die von
Areqnipa in Peru ausgehende Bahn überschreitet eine Paßhöhe von 4580 m
(Gotthard-Tunnel 1154, Simplou-Tunnel 705, Brenner-Bahn 1360 m).
Das ganze Gebirge ist reich an Erzen (Gold, Silber, Kupfer, Eisen), aber
der schwierige Berkehr gestattet bis jetzt nur eine geringe Ausbeutung.
$ 233 3. Flüsse, Klima, Pflanzen- und Tierwelt Südamerikas. Sprich über die Flüsse nach
der Kartei Südamerika ist der regenreichste Erdteil, und zwar kommen die Regenwinde
vom Atlantischen Ozean (im Westen halten die Kordilleren den Regen ab, s. oben). Am stärksten
sind die Niederschläge im Gebiet des Amazonenstromes, wodurch der üppige Urwald bedingt
wird. Am wenigsten Regen fällt am Westfuß der Mittleren Kordilleren (Wüste Atacama s. oben)
und am Ostfuß der Chilenischen Kordilleren. — Charakteristisch für Südamerika sind die
tropischen Urwälder am Amazonenstrom und die tropischen Grasfluren, die Savannen,
mit hohen, rohrartigen Gräsern. Von den Prärien Nordamerikas und den Pampas Argentiniens
unterscheiden sie sich dadurch, daß in ihnen auch Sträucher und kleine Wälder auftreten, und
zwar inselartig oder längs den Flüssen. — In dem tropischen Teil der Kordilleren sind natur-
gemäß alle Pflanzenzonen der Erde vertreten (an der Küste ein undurchdringlicher Mangrove-
saunl, an den unteren Gehängen Kaffee, Zuckerrohr, Kakao u. a. Kolonialgewächse; hier auch
die Heimat des Fieberrindenbaumes; dann Laub- und Nadelwälder usw.; vgl. die Alpen). —
Die Tierwelt ist fast so eigenartig wie die australische. Charakteristisch für Südamerika
sind Puma, Jaguar, Lama, Tapir, Faultier und eine Reihe farbenglänzender Vogel-, Käser-
und Schmetterlingsarten. Es ist die Heimat des kleinsten Vogels, des Kolibris, und des gewaltigsten
Raubvogels, des Kondors.
ihm eine von Santiago nach Süden führende Bahn. (Welche Städte liegen südwestl, vom
Aconcagna?)
3. Die Kordilleren von Bolivien und Peru umschließeu als zwei Ketteu die Hoch-
ebene vou Bolivien, die größte Südamerikas (Titicaca-See in der Höhe des Großglockners,
rund 4000 m, und so groß wie das halbe Königreich Sachsen); in der östl. Kette Bergriesen mit
Höhen von rund 6500 m (Slaorsta und Jllimaui; im westl. Rand der Sahama, 6410 m). —
Diese regenarme, kühle Hochebene war der Sitz der uralten Kultur der Jukas. (Vgl. die Azteken-
Kultur auf der Hochfläche von Mexiko.)
4. Die Kordilleren von Ecnadsr yaben mehrere eng zusammengepreßte Falten mit
großartigen Vulkanen (Chimborazo, spr. tschimborüsso, 6310 m; Cotopäxi, 5950 m; an
seinem Nordwestfuß Quito 2900 m hoch).
5. Die Kordilleren von Kolumbieu mit drei Ketteu. Eine Abzweigung der westl.
zieht in die Landenge von Panama hinein, die mittlere erreicht mit der Sierra Nevada de Santa
Marta, 5500 m, das Karibische Meer; der östl. Arm bildet
6. das Küstengebirge von Venezuela, das noch bis zurhöhederschweizeralpen aussteigt.
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Extrahierte Personennamen: Bernhard Areqnipa
Extrahierte Ortsnamen: Nie- Chile Nord-Chile Peru Simplou-Tunnel Kartei_Südamerika Nordamerikas Argentiniens Aconcagna Bolivien Peru Bolivien Titicaca-See Sachsen Slaorsta Mexiko Quito Panama Venezuela
72
Alpen.
V. Die Nachbargebiete Süböeutjchlanös.
1. Die Alpen.
1. Lage. Die Hipen erstrecken sich in einem gewaltigen Bogen vom Mittel-
ländischen Meere bis zur Donau bei Wien. Im Norden gehen sie in das „Alpen-
vorland" über; im Süden fallen sie steil zur Norditalienischen Tiefebene ab.
2. Gliederung. Durch einen großen Talzug, der sich vom Boden- zum Tomersee,
also ziemlich genau von Norden nach Süden erstreckt, werden die Klpen in die U)est-
und Gstalpen
geteilt.
lvenn wir
uns im Luft-
ballon hoch über
die höchsten Gip-
fel der Alpen er-
heben könnten,
würden wir aus
dieser „Vogel-
schau" sehen, daß
die Westalpen
aus zwei, die Ost-
alpen aber aus
drei mächtigen,
fast gleichlaufen-
den Bergketten
bestehen. Diese
sind durch große
„Längstäler"
voneinander getrennt und durch „Cjuertäler" wieder vielfach gegliedert, verfolge
besonders den Zug der Längstäler von Rhone—rhein—inn—salzach—tnns und
das Längstal der Drau! In den lvestalpen ist der südliche Bergzug, in den Ost-
alpen dagegen der mittlere am höchsten. Da diese hoch alpen aus sehr hartem
Gestein bestehen (Granit, Gneis, Glimmerschiefer), das schwer verwittert, zeigen
ihre mächtigen Gipfel mehr abgerundete formen. Sie erreichen durchschnittlich eine
höhe von 4000 m und darüber und sind jahraus, jahrein mit Schnee und Tis be-
deckt. — Die andern Züge bestehen vorwiegend aus Kalkstein, der leichter verwittert.
Die Kämme der Kalkalpen sind daher wild zerklüftet und werden von steilwandigen
„hörnern" und Spitzen überragt.
a) Die Westalpen sind durch eine Tinsenkung, die vom Genfer See durch das
Nhonetal und über den Großen St. Bernhard nach Süden führt, in die Französisch-
Italienischen und die Schweizer Alpen geschieden.
Die Alpen. 1:10000000.
[j nördliche Kalfalpen, ||| Hochalpen, = südliche Kalfalpett, + Grenze zwischen <vst-
und Westalpen, ! Grenze zwischen Französisch-Italienischen und Schweizer Mpen.
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde]]
TM Hauptwörter (100): [T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer]]
TM Hauptwörter (200): [T90: [Alpen See Schweiz Inn Rhein Bodensee Gotthard Paß Rhone Italien], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil]]
Extrahierte Personennamen: Bernhard
Extrahierte Ortsnamen: Donau Wien Nhonetal Schweizer_Mpen
112
Vi. 1. Das Gebiet der Südeuropäischen Faltengebirge.
§ 84—85.
§ 84. Verkehrsgeographie. Die weit auseinandergereckte Gestalt
Österreich-Ungarns ist dem Verkehr ungünstig wegen der Verteilung und
Beschaffenheit der Gebirge, die oft geradezu Scheidewände inner-
halb der Kronländer bilden. So ist es von seiner viel ausgebuch-
teten Seegrenze, die unter Einrechnung aller Buchten und Inseln
ein Fünftel der Gesamtgrenze ausmacht, durch Alpen und Karst
getrennt. Zudem weist das Adriatische Meer nicht nach dem wich-
tigsten Verkehrsmeer, dem Atlantischen Ozean, sondern nach 0.
Die Alpen und die Böhmischen Randgebirge bilden eine der
Seegrenze an Länge gleiche Grenzlinie nach dem Deutschen
Reiche. An diese aber gelangt man bequemer als an die Seegrenze:
39 Bahnen führen ins Deutsche Reich, mit dem Österreich-Ungarn
auch durch die natürlichen Verkehrsstraßen der Elbe und der
Donau verknüpft ist. So geht der Weg Osterreich -Ungarns zum
Altantischen Ozean tatsächlich durch das Deutsche Reich.
Galizien und die Bukowina liegen außerhalb des wenig
erschlossenen Karpatenwalles und folgen der von der Natur vor-
geschriebenen Verkehrsrichtung nach Rußland und Rumänien.
Nach Italien führen nur vier Bahnen, davon drei stark be-
nutzte, die Semmermgbahn nach Rom und Venedig, die Brenner-
bahn und die Linie Budapest—triest—riviera und Rom. Mit der
Schweiz wird Osterreich nur durch eine, die Arlbergbahn, verbunden.
Für den größten Teil der Habsburgischen Länder bildet die Donau
die wichtigste und eine zugleich einende Verkehrsader. Aber ihre
Mündung liegt an einem fast verschlossenen Meere. Daher hat
dieser Strom längst nicht die Verkehrsbedeutung wie der nicht halb
so lange Rhein. Kostspielige Eisenbahnbauten haben die wich-
tigsten Punkte an der Donaustraße, die auch der Weg Paris—kon-
stantinopel benutzt (Orient-Expreßzug), mit den einzelnen Kronländern
verknüpft. Dadurch sind Wien und Budapest auch in unmittel-
bare Bahnverbindung mit den Hauptverkehrsstädten des Kontinents
gesetzt und die wichtigsten Bahnknotenpunkte des Reiches geworden.
%
85. Äbersichtstabelle.
A. Kaiserreich Österreich, Zisleithanien.
300 000 qkm, 27,5 Mill. Einw.
a) Alpenländer:
1. Tirol.....
Vorarlberg
2. Salzburg .
3. Kärnten . .
4. Steiermark
5. Oberösterreick
6. Niederösterre
ch
%
"-Innsbruck 50, *Trient 27, Bozen 15,
Meran.
Bregenz.
^Salzburg 37, Gastein.
*Klagensurt 26, Villach.
fgraz 150, Leoben.
**Linz 80, Steyr 18, Ischl.
-j-Wien 1980, * Wiener-Neustadt 30.
TM Hauptwörter (50): [T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn]]
TM Hauptwörter (100): [T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland], T153: [Donau Ungarn Land Hauptstadt Böhmen Königreich Wien Stadt Galizien Siebenbürgen], T90: [Alpen See Schweiz Inn Rhein Bodensee Gotthard Paß Rhone Italien], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa]]
Extrahierte Personennamen: Karst
Extrahierte Ortsnamen: Deutsche_Reich Donau Osterreich Altantischen_Ozean Deutsche_Reich Italien Rom Venedig Rom Habsburgischen_Länder Donau Rhein Donaustraße Wien Budapest Bozen Meran Bregenz ^Salzburg Gastein Villach Steyr Ischl Wiener-Neustadt
a) Übersicht über die Alpen.
93
Das Gebirge gliedert sich durch die meridional laufende Liuie Bodensee—
Rhein—splügenpaß—eomer See in die Westalpen und die Ostalpen.
1. Die Westalpen haben geringere Breite, aber beträchtlichere
Höhe. Wo sie südöstlich vom Genfer See nur 125km breit sind, erhebt sich
der Gipfelpunkt des ganzen Erdteils, der Montblanc, zu 4800in Höhe.
Vom Großen St. Bernhard-Paß an wenden sich die Westalpen, nun-
mehr Schweizer Alpen genannt, nach Ono. Im westlichen Teile der
Schweiz übersteigen mehrere Gipfel noch 4000 m. — Der Hauptkamm der
Westalpen dacht sich nach der Poebene steil, nach W und Nw allmäh-
licher ab.
2. Die Ostalpen nehmen nach 0 hin an Breite zu, au Höhe ab. Sie
gliedern sich durch eine nördliche und eine südliche Reihe von Längstälern
(s. den Atlas!) in drei Gürtel. Ihr gesamter Hauptkamm ist niedriger als
der der Westalpen, nur der Bernina erhebt sich noch über 4000 m. Ihr
So ist durch die breiten Längstäler der nach Ungarn strömenden Gewässer
(s. die Karte!) geöffnet und hat die Einwanderung der Südslawen erleichtert.
An Gipfel- und Kammhöhe, an Zahl der Pässe, an Flächen-
größe^, an Kühnheit und Reichtum der Formen übertreffen die
Alpen die anderen Gebirge Europas.
Geologische Zusammensetzung. Ein Gürtel kristallinischen Urgesteins,
meist aus Gneis, Glimmerschiefer und Granit bestehend, geht vom Golf von Genna
bis an die Vorberge an der Ungarischen Ebene52 (Fig. 14). Eingefaßt ist er im Be-
reiche der Ostalpen auf beiden Seiten von schrosswandigen Kalken, nach denen diese
nördlichen und südlichen Nebengürtel „Kalkalpen" heißen (Bild 72).
In den Westalpen hat nur die Außenseite des Gebirgsbogens einen aus Jura-
und Kreidegesteinen gebildeten Kalkalpengürtel, der jedoch vielfach mit dem Ur-
gestein des Jnnengürtels verwachsen und auch wohl auf einen Sockel von Urgestein
aufgesetzt ist. Diese Urgesteine bilden öfter sogar die Gipfel der Westlichen Kalk-
alpen. Damm spricht man in der Schweiz nicht von einem besonderen Kalkalpen-
gürtel.
Von der Aare bis zum Wiener Walde zieht sich ein Vorgebirgsgürtel
aus den verschiedensten Gesteinsmassen, die durch die Verwitterung und Abtragung
der Alpenketten hierher gelangten und nur fest verkitteter Alpenschutt, Trümmer-
gestein, „Nagelfluh", sind. Vor diesem Gürtel hat wiederum die Zerstörungsarbeit
des Wassers und Eises ein jüngeres Alpenvorland aufgeschüttet und mit den
verschiedenartigsten Steinblöcken überstreut (Bild 74).
Im Etsch- und im Oglio^öljo^ gebiete, nördlich vor dem Splügenpaß und zu
beiden Seiten des südlichen Lago Maggiore [trtcudfchore] treten bedeutende vulka-
nische Durchbrüche auf, meist gewaltige Decken von Porphyrgestein.
1 Das Skandinavische Bergland bedeckt einen etwa doppelt so großen Flächenraum.
2 Dieser Jnnengürtel von Urgesteinen war einst mit einer auf 2000 m Mächtigkeit be-
rechneten Schichtendecke von Trias- und Jurakalken überlagert, die durch Verwitterung —
hauptsächlich durch die zerstörenden Kräfte der Atmosphäre — meist abgetragen oder wenig-
stens bedeutend erniedrigt ist, und zwar schon großenteils während der durch die Faltung
hervorgerufenen Hebnng des Gebirges.
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn]]
TM Hauptwörter (100): [T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland]]
TM Hauptwörter (200): [T90: [Alpen See Schweiz Inn Rhein Bodensee Gotthard Paß Rhone Italien], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa]]
Extrahierte Personennamen: Genna Porphyrgestein
Extrahierte Ortsnamen: Rhein—splügenpaß—eomer_See Schweiz Ungarn Europas Etsch-
120
Vi. 1. Das Gebiet der Südeuropäischen Faltengebirge.
§ 95. Bodengestalt. Das Königreich Italien besteht aus dem
Oberitalischen Tieflande, der vom Apennin durchzogenen Halbinsel
und Inseln.
A. Das Oberitalische Tiesland.
Es setzt sich aus zwei sichelförmigen Ländern zusammen, dem Lombardi-
schen oder dem Potiefland und dem Venetischen Tiefland. Den schiff-
baren Po rahmen nach 0 hin immer höhere Dämme ein. Das Tal des
Ticino [titschmo] führt ihm den Verkehr vom St. Gotthard und
vom Simplon zu.
Auch die Täler der beiden oberen Nebenflüsse und das der Adda haben
Verkehrsbedeutung. Vom Golf von Genua her zieht sich ein bedeutsanier
Verkehrsweg durch das Tal des Tänaro ins Potal hinüber.
Das Tal der Etsch, italienisch Adige [dt)lösche], und des Eisak leitet den
Verkehr vom Brenner nach 8. Zusammen mit dem Po bildet die Etsch
ein weites Delta, dessen Vorrücken durch Küstenströmungen der Adria ge-
fördert wird.
Die Küstenflüsse im Venetischen Tieflande sind nicht schiffbar.
Das Tiefland war einst eine Bucht des Adriatischen Meeres, dann wurde es
durch die Sinkstoffe der Alpen- und Apenmnslüsfe zugeschüttet. Am Rande der
Alpen bildeten sich in der Eiszeit Moränenwälle, die Seen und Torfmoore ent-
halten, auch die Südenden der Alpenrandseen abschließen. Die Anschwemmungen
der Flüsse bauten die Tiefebene immer weiter nach 0 hinaus. Den Flüssen Haupt-
sächlich verdankt das dicht bevölkerte Tiefland seinen fruchtbaren Boden,
während die von den Flüssen durchschnittenen Schotterflächen meist unfmchtbar
sind (Bild 55).
Wegen ihrer Schönheit sind die Alpenrandseen berühmt: Lago Maggiore
fmadfchöre] oder Langensee, Luganer See, Comer See, Gardasee.
Zooo-, Xu
2000m
isoo A Ap^e nmn 2500-
—.—
Florenz li^ostlvgrceim ^ ancv/M Meot
19. Durchschnitt durch Italien auf 43° 40' N. 12^2fache Überhöhung.
B. Die Apenntn-Halbinsel.
Sie ist vom Altärepaß bis zur Straße von Messina vom Faltengebirge
des Apennin durchzogen. Jenseit der Meerenge läuft der Apennin auf der
Nordseite Siziliens, nach N steil abfallend, weiter. Er ist ein schmales
Gebirge, ohne Hochländer, durch Flußtäler und Pässe, int S auch durch Ein-
brüche von beiden Meeresseiten her geöffnet. (Fig. 19, Bild 59.)
Noch jetzt sind hier vulkanische Kräfte tätig: der Vesuv (1200m), der
Strömboli auf den Liparifchen Inseln und der Ätna^ (3300m) am süd-
östlichen Bruchrande des Sizilischen Apennin.
1 Diese höchste Erhebung Italiens außerhalb der Alpen ist durch ihre großartige Fern-
ficht berühmt, die bei den italienischen Bergen überhaupt durch die wunderbare Klarheit der
Luft gefördert wird. — Wb. Wünsche, Land und Leben Ii, 7: Ausbruch des Ätna.
TM Hauptwörter (50): [T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T33: [Stadt Meer Italien Neapel Hauptstadt Rom Insel Genua Spanien Land]]
TM Hauptwörter (200): [T90: [Alpen See Schweiz Inn Rhein Bodensee Gotthard Paß Rhone Italien], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T160: [Insel Hafen Meer Küste Stadt Halbinsel Neapel Straße Einw. Hauptstadt]]