Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Realienbuch für die katholischen Volksschulen Württembergs - S. 158

1910 - Leutkirch : Bernklau
158 Landes überwiegen unermeßlich große Waldungen den sonst nutzbar gemachten Boden. Hier gewähren Holzindustrie (schwedische Zündhölzchen) und Holzhandel reichen Gewinn. Im nördlichen Schweden spendet das Renntier den Lappen alles für den Lebens- unterhalt Notwendige. Nord- und Mittelschweden besitzen unerschöpfliche Erzgruben. Die vorzüglichen Eisenerze werden nur zum Teil in Schweden selbst verarbeitet; zu einem großen Teil werden sie besonders nach Deutschland ausgeführt. Die Haupt- stadt des Landes ist Stockholm (300000 Einwohner) am Ausfluß des Mälarsees. Die Bewohner gehören mit Ausnahme der Lappen dem germa- nischen Stamme an. Die Norweger sowohl als auch die Schweden sind stark und kräftig, blauäugig und blond. Sie sind ein fleißiges, biederes, gastfreundliches und gebildetes Volk. Das Königreich Dänemark, Etwa 2%tnal so groß als Württemberg; 3 Millionen Einwohner. Lage. Dänemark trennt die Nordsee von der Ostsee, verbindet aber Deutschland mit Schweden und Norwegen. Es besteht aus dem nördlichen Teil der Halbinsel Jütland und aus einer Insel- gruppe in der Ostsee. 1. Jütland ist an seiner Ostküste ein reich gegliedertes Hügel- land mit fruchtbaren Ackern, fetten Wiesen und herrlichen Buchen- wäldern. Westlich von dem Hügelland dehnen sich große Moor- und Heideflächen aus, die vielfach bis an den Dünensaum der Westküste reichen. Diese ist wegen ihrer Sandbänke mrd Klippen gefürchtet und hafenlos; die Ostküste dagegen ist für die Anlage vorr Häfen geeignet. 2. Die Inseln, wohl der wertvollste Teil des Landes, er- zeugen bei dem milden Klima große Mengerr Getreide, Kartoffeln und Zuckerrüben. Ackerbau und Viehzucht, die mustergültig betrieben werden, bilden neben dem Fischfang die Haupterwerbsquellen der Dünen. Die Industrie ist unbedeutend, umso lebhafter aber der Handel. Der Mittelpunkt des Handels und des Verkehrs, zugleich auch die Hauptstadt des Königreichs ist K o p e u h a g e n (500 000 Eiuwohirer) an der Ostküste der Insel Seeland. 3. Zu Dänemark gehören noch die Färöer Inseln und die Insel Island. Die Färöer Inseln nördlich von Großbritannien sind kleine, felsige und baumlose Eilande, deren Bewohner Schafzucht treiben. Nordwestlich von ihnen am Polarkreis liegt die Insel Island. Sie ist etwa 6mal so groß als Württemberg, zählt aber nur 80 000 Einwohner. Kahle, mit ewigem Schnee und Eis bedeckte, von Vulkanen (Hekla) überragte Hochflächen und mit Lava übergossene Strecken erfüllen fast die ganze Insel. Nur selten trifft man Weiden, kümmerliche Ackerfelder oder Waldstrecken mit verkrüppelten Birken und Tannen. In tiefer liegenden Gegenden finden sich Seen und Moräste, aus denen nicht selten Dämpfe aufsteigen. Heiße Springquellen, Geiser genannt, werfen das dampfende Wasser hoch empor. Die Isländer leben von Schafzucht, Fisch- und Robbenfang und vom Sammeln der Eiderdunen.

2. Realienbuch für die katholischen Volksschulen Württembergs - S. 159

1910 - Leutkirch : Bernklau
159 Iv. Umdmest- und Westeuropa. Großbritannien und Irland. Etwas kleiner als Preußen; 45 Millionen Einwohner. 1. Großbritannien. Lage und Gliederung. Großbritannien besteht aus England und Schottland und ist rings vorn Meere umgeben. Diesem Umstande verdankt es seine geschützte Lage und auch die leichte Verbindung mit den benachbarten Kulturstaaten. Von dem Festlande wird es nur durch den Kanal und die Straße von Dover oder Calais und von Irland durch die Irische See, den St. Georgs- und den Nord- kanal getrennt. Zudem hat es infolge einer reichen Gliederung eine Reihe vorzüglicher Häfen, die auch im Winter vom Eise frei bleiben. Landschaften. Großbritannien zerfällt in ein Tiefland, das sich im Osten ausbreitet, und in ein Bergland, das sich vorzugsweise im Westen hinzieht. 1. Das Tiefland ist fast durchweg mit fettem Lehmboden bedeckt und gut bewässert. Seine Flüsse sind zwar meistens nur von kurzem Lauf, aber wegen ihres Wasserreichtums, ihres geringen Gefälls und ihrer trichterförmigen Mündungen für die Schiffahrt von großer Bedeutung. Außerdem bedeckt ein dichtes Kanalnetz das Land. Die Fruchtbarkeit wird noch erhöht durch das Seeklima. Deshalb stehen Pferde- und Viehzucht sowie Ackerbau in hoher Blüte. Der Ackerbau erzeugt in England hauptsächlich Weizen und Gerste und in Schottland Haber. Grund und Boden befindet sich meist in den Händen von Großgrundbesitzern, die ihn vielfach zu Parkanlagen und Jagdgründen umwandeln. Ausgedehnte Wälder fehlen fast ganz. Sie sind der Industrie und dem Schiffsbau zum Opfer gefallen. Der wichtigste Fluß des Tieflandes ist die Themse. An ihr liegt London mit 7 Millionen Einwohnern. Es ist die größte Stadt der Erde, der bedeutendste Jndustrieort des Jnselreichs und ein Hauptsammel- punkt des Weltverkehrs. Greenwich in der Nähe Londons hat eine weltberühmte Sternwarte. An der Südküste liegen Ports- mouth, ein gewaltiger Kriegshasen, und Southampton, ein wichtiger Handelshafen. 2. Die Höhen des Berglandes sind meistens mit ausgedehnten, waldlosen, öden Heide- und Ginsterflächen bedeckt. Aber das Bergland um- schließt einen unermeßlichen Reichtum an Erzen und Steinkohlen. Deshalb hat sich in einer großen Anzahl neugegründeter, volkreicher Städte eine Industrie aufgetan, wie sie nirgends mehr zu finden ist. Obenan steht

3. Realienbuch für die katholischen Volksschulen Württembergs - S. 119

1910 - Leutkirch : Bernklau
119 erreicht die östlich der Leutkircher Heide sich erhebende A d e l e g g mit dem Schwarzen Grat noch eine Höhe von 1118 in. Wie das übrige Oberland ist das Algäu reich bewässert. Seine Haupt- flüsse sind die beiden Arge n, deren Wasserkräfte zu industriellen Zwecken ausgenützt werden. Klima und Erzeugnisse. Das Algäu gehört wegen seiner Höhen- lage und der Nähe des Hochgebirges zu den rauhesten Gegenden des Landes. Der Schnee füllt im Winter in großer Masse. Im Frühjahr aber kommen die Berge frisch und grün unter dem Schnee hervor, und das üppige Gras bietet eine reichliche Weide. Die an Bergen und Hügeln sich hinziehenden umzäunten Matten, belebt von Vieh- herden, sind ein besonderes Kennzeichen des Algüus. Die Haupt- erwerbsqnelle des Algüuer Bauern ist die Viehzucht sowie die Molkerei- wirtschaft. Algäuer Butter und Käse werden in alle Welt versendet. In den Ebenen tcifft man gut bebaute Getreidefelder. Reichen Ertrag liefert auch die Waldwirtschaft. Siedlungen. Das Algäu ist arm an geschlossenen Wohnorten. Die einzige«: Städte sind Wangen mit Großkäsereien, Baumwollspinnerei, Papier- und Holz- stoffindustrie , I s n y mit Seidenwaren- und Peitschenfabriken, L e u t k i r ch mit Käse- und Butterfabrikation. Auf der Leutkircher Heide wurde früher das Kaiser- liche Lmrdgericht unter freiem Himmel abgehalten. Bevölkerung. Oberfchwaben zählt etwa 400 000 meist katho- lische Einwohner. Sie sind bieder, christlichen Sinnes, gesellig, heiter. Ihre Wohlhabenheit tragen sie gerne zur Schau. Eisenbahnen. Die wichtigsten Eisenbahnlinien sind: Ulm—friedrichshafen, Ulm—sigmaringen, die Querbahn Herbertingen—leutkirch—memmingen und ein Stück der Bodenseegürtelbahn. Staatliches. Württemberg ist ein Teil des Deutschen Reiches. Seit 1806 ist es ein Königreich, das in 4 Kreise, beit Schwarzwald-, Neckar-, Iagst- und Donaukreis, und in 64 Oberämter eingeteilt wird. In jedem Kreis bestehen 2 Landgerichte. Die 4 Kreise sind: 1. der Schwarzwaldkreis mit der Kreishauptstadt Reutlingen und den Landgerichten T ü b i n g e n und R o t t w e i l, 2. der Neckarkreis mit der Kreishauptstadt L u d w i g s b u r g und den Landgerichten Stuttgart und H e i l b r o n n, 3. der Jagstkreis mit der Kreishauptstadt Ellwangen und den Land- gerichten E l l w a n g e n und Hall, 4. der Donaukreis mit der Kreishauptstadt U l m und den Landgerichten Ulm und Ravensburg.

4. Realienbuch für die katholischen Volksschulen Württembergs - S. 127

1910 - Leutkirch : Bernklau
127 durch die Wasser des Rheins ausgefüllt und iu einen See verwandelt. Der See erzwang sich bei Bingen einen Abfluß, und so entstaub die Oberrheinische Tief- ebene. Bewässerung. Mitten durch die Tiefebene fließt von Süden nach Norden der Rhein. Er bildet nach seinem Austritt aus dem Bodensee einen prächtigen Wasserfall bei Schaffhausen, wendet sich bei Basel nach Norden und verläßt bei Bingen die Tiefebene. Seine bedeutendsten Zuflüsse auf dieser Strecke sind rechts Kinzig, Murg, Alb, Neckar und M a i n, links I l l und N a h e. Klima und Erzeugnisse. Dank der geschützten Lage hat die Ober- rheinische Tiefebene mit ihren Seitentälern das mildeste Klima in Deutschland. Besonders der Rheingau, das durch den Taunus vor Nordwinden geschützte Stück des Rheintals von Mainz bis Bingen, ist ein wahres Paradies. Der Frühling bricht hier zeitig an, der Sommer ist heiß, der Herbst milde und trocken, der Winter kurz. Neben den edelsten Obstarten gedeihen in der Oberrheinischen Tief- ebene die feurigen Weine Badens, des Elsasses, der Pfalz und des Rheingaus; auch Hopfen, Tabak, Spargeln werden allenthalben im „Garten Deutschlands" gebaut. Infolge der großen Fruchtbarkeit ist die Oberrheinische Tiefebene dicht besiedelt. Etwa die Hälfte ihrer Bewohner gewinnt den Lebensunterhalt durch Acker-, Gemüse-, Wein- und Obstbau. Verdienst bringen auch die zahlreichen Spinnereien, Webereien und Färbereien, deren Hauptorte Mülhausen und Straß- burg sind. Der große Reichtum an Erzeugnissen hat einen lebhaften Handel hervorgerufen, der im Rhein eine wichtige Verkehrstraße besitzt. Am Rhein liegt das industriereiche Mannheim, dessen Großhandel sich auf Getreide, Tabak, Erdöl und Kaffee erstreckt. Den ersten Geld- markt Süddeutschlands hat Frankfurt am Main (370 000 Ein- wohner). Die Randgebirge der Oberrheinischen Tiefebene zeigen infolge ihrer Entstehung eine merkwürdige Übereinstimmung. Sie haben im Süden ihre höchste Erhebung und werden gegen Norden immer niedriger. Dem Feldberg des Schwarzwaldes entspricht der Sulz er Belchen im Wasgenwald. Gegen das Rheintal fallen die Rand- gebirge steil ab, während sie auf den entgegengesetzten Seiten all- mählich in Stufenlünder übergehen. Schwarzwald und Odenwald senken sich zum Schwäbisch-Fränkischen wie Wasgenwald und Hart zum Lothringischen Stufenland. Die Gebirge tragen ein dichtes Wald- kleid, kräftige Wiesen, aber magere Felder. Sehr fruchtbar sind die sonnigen Hänge des Hügellandes im Rheintal; sie sind mit Weinbergen und Obsthainen geschmückt. Die Bewohner der Randgebirge beschäftigen

5. Realienbuch für die katholischen Volksschulen Württembergs - S. 137

1910 - Leutkirch : Bernklau
137 treibe und Kartoffeln gedeihen Zuckerrüben, Obst und Gemüse aller Art. Die unerschöpflichen Marschen sind fette Weidegründe für zahl- lose Rinder, die hier für die Schlachthöfe der norddeutschen Groß- städte herangemästet werden. Allenthalben steht die Schweinezucht in hoher Blüte. Westfälischer Schinken ist weltbekannt. Die großen Moore liefern in ihrem Torf ein gutes Brennmaterial. Die Er- zeugnisse der Landwirtschaft werden in zahlreichen Zucker-, Spiritus- und Branntweinfabriken verwertet. In der Nähe der mitteldeutschen Kohlenlager, deren Kohlen auf dem billigen Wasserwege verfrachtet Eine Deichlandschaft. werden, blühen auch sonstige Industriezweige. Diese sind namentlich in den Küstenstädten entwickelt, wo die überseeischen Erzeugnisse, wie Tabak, Gummi, Guttapercha, Palmkern, Kokosfasern, Jute, einlaufen. Dazu kommt der Schiffsbau mit seinen Nebengewerben und die Hoch- seefischerei an der Nordsee, um eine zahlreiche Bevölkerung zu ernähren. Die Nordsee ist etwas größer als das Deutsche Reich und steht mit dem Atlantischen Ozean in Verbindung. Wie alle offenen Meere hat sie Ebbe und Flut. Zur Zeit des Neu- und Vollmondes ist die Flut am höchsten und heißt Springflut. Durch Stürme verstärkt wird sie zur Sturmflut, die schon manches Stück Land verschlungen hat. Im 13. Jahrhundert entstand durch Eindringen der Nordsee in das Land der Dollart an der Emsmündung und im 16. Jahrhundert der Jadebusen neben der Wesermündung. Durch Sturmfluten ist

6. Realienbuch für die katholischen Volksschulen Württembergs - S. 155

1910 - Leutkirch : Bernklau
155 des Landes herab. Den Norden dieses Gebiets nehmen die riesigen Nadelwälder ein, die fast ganz Finnland bedecken und sich ostwärts bis an den Ural ausdehnen. Den südlichen Teil füllen Wälder aus, deren Hanptbaum die Linde ist. Die Wälder beherbergen eine reiche Tierwelt, insbesondere die geschätzten Pelztiere: Zobel, Hermelin und Eichhörnchen, aber auch Büren und Wölfe. Der waldfreie Boden wird, soweit er nicht sumpfig ist, angebaut. Große Ackerbaubezirke weisen die Tiefländer in den Ostseeprovinzen sowie in Polen und Westrußland auf. Die Ostseeprovinzen (Kurland, Livland, Esth- land und Jngermanland) decken den Hanf- und Flachsbedarf von fast ganz Europa. Polen und Westrußland sind ausgezeichnet durch ihren Getreidereichtum. In Polen finden sich auch Kohlen- und Eisenlager. Deshalb ist in diesen Teilen des Waldgebietes eine lebhafte Industrie entstanden. Warschau an der Weichsel (700000 Einwohner) hat große Eisenindustrie, und Lodz (315 000 Einwohner) ist der Mittel- punkt der polnischen Baumwollwebereien. Noch ausgedehntere Industrie weist das in der Mitte des Reiches gelegene Moskau auf, in dessen Nähe sich ebenfalls Kohlen- und Eisenlager befinden. Moskau mit über 1 Million Einwohner ist die erste und reichste Fabrikstadt des ganzen Landes und ein Hauptplatz des Binnenhandels. Heute ist Moskau die zweite Hauptstadt des Reiches. Die modern gebaute neurufsische Residenz Petersburg (1v2 Millionen Ein- wohner) liegt am Einfluß der Newa in die Ostsee. Die starke Jnselfestung Kronstadt schützt sie gegen feindliche Angriffe von der See her. Nach Petersburg ist Riga der wichtigste Handelshafen an der Ostsee. 3. An das Waldgebiet schließt sich das Land der Schwarzen Erde an. Es umfaßt die weiten Ebenen zwischen dem Mittellauf des D n i j e p r und der Wolga, ist von erstaunlicher Frucht- barkeit und darum auch dicht bevölkert. Getreide (Weizen und Roggen) gedeiht in solcher Menge, daß diese Landschaft mit Recht als Kornkammer Europas gepriesen wird. Auch Zuckerrüben, Tabak, Hanf und Ölpflanzen liefern überaus reiche Ertrüge. Doch ist Miß- wachs infolge Regenmangels keine Seltenheit. Wichtige Verkaufs- plätze für die landwirtschaftlichen Erzeugnisse sind Kiew und Charkow. 4. Südlich der Landschaft der Schwarzen Erde breitet sich das russische Steppengebiet, eine bäum- und strauchlose Graslandschaft, aus. Große Teile desselben sind gutes Weideland und mit Herden von Pferden, Rindern und Schafen bevölkert. Im Sommer stellt sich große Hitze ein. Die Pflanzen verdorren, und die Steppe gleicht dann einer Wüste. In neuerer Zeit wird vielfach das Weideland

7. Realienbuch für die katholischen Volksschulen Württembergs - S. 160

1910 - Leutkirch : Bernklau
160 die Baumwollindustrie mit Manchester (550 000 Einwohner) als Mittelpunkt. Sehr bedeutend ist auch die Metallindustrie, die ihre Hauptsitze in B i r m i n g h a m (550 000 Einwohner) und Sheffield (420 000 Einwohner) hat. Der englische Schiffsbau ist der erste der Welt; er blüht besonders in Glasgow (800 000 Einwohner). Ebenso großartig wie die Industrie ist der Handel Groß- britanniens. Er umspannt die ganze Welt und sichert dem Jnselreich die erste Stelle auf dem Weltmärkte. Die größte Handelsflotte der Welt, geschützt von einer starken Kriegsflotte, führt die nutzbaren Rohstoffe aus allen Erdteilen ins Land. Da werden sie verarbeitet und mit großem Gewinn in der Nähe und Ferne abgesetzt. Bevölkerung. Die Briten find germanischer Abstammung, be- sonnen, entschlossen, ausdauernd und unternehmend. In allen Erd- teilen haben sie Kolonien und Handelsniederlassungen gegründet. Eigen ist ihnen eine innige Liebe zu Heimat und Natur. Andern Völkern gegenüber sind sie sehr selbstbewußt und verschlossen. Die Engländer und Schotten bekennen sich meist zur protestantischen Kirche. Die Zahl der Katholiken nimmt jedoch von Jahr zu Jahr erheblich zu. 2. Irland. Etwas größer als Bayern; 4% Millionen Einwohner. Irland stellt eine von Randgebirgen umschlossene Ebene dar, auf der Äcker, Wiesen und Weideflüchen mit Sümpfen, Mooren und Seen abwechseln. Das Klima ist noch feuchter als das in England. Deshalb ist die immergrüne Insel in erster Linie ein viehzüchtendes Land. Der Ackerbau leidet unter der Nässe und dem Mangel an Sonnenschein. Seine Erzeugnisse sind Gerste, Kartoffeln und Flachs. Der Grundbesitz ist aber fast ganz Eigentum reicher Engländer. Die Not hat Tausende von Iren gezwungen, ihr Vaterland zu verlassen. Die arme irische Bevölkerung bekennt sich durchweg zur katholischen Religion und hängt mit großer Treue an ihrem Glauben. Die Hauptstadt des Landes ist Dublin an der Irischen See (386 000 Einwohner). Staatliches. England, Schottland und Irland bilden das vereinigte König- reich Großbritannien und Irland. Seine Besitzungen in nicht europäischen Ländern sind außerordentlich groß und übertreffen an Flächeninhalt Europa um das Doppelte. Sie machen Großbritannien zum größten Weltreich, das mehr als ein Fünftel des ganzen Festlandes der Erde umfaßt und 400 Millionen Einwohner zählt. Das Königreich -er Niederlande. Etwa l^mal so groß als Württemberg; 5,5 Millionen Einwohner. Lage und Bodengestalt. Die Niederlande, das Mündungsgebiet des Rheins, der Maas und Schelde, werden im Norden und Westen

8. Realienbuch für die katholischen Volksschulen Württembergs - S. 162

1910 - Leutkirch : Bernklau
162 fruchtbaren Täler erzeugen vortreffliches Obst. In dem Innern der Ardennen lagern große Mengen von Steinkohlen und Eisen- erzen. Darum herrscht hier eine Fabriktätigkeit, die Belgien zu einem der ersten Industriestaaten Europas gemacht hat. Hervorragend sind namentlich Eisenindustrie und Spiegelglasfabrikation. Die erste Fabrikstadl Hochbelgiens ist Lüttich an der Maas (200 000 Ein- wohner). 2. In Niederbelgien sind Leinen-und Baumwollwebereien zu Hause. Für sie liefert Hochbelgien die Steinkohle und der frucht- bare Marschboden Niederbelgiens die Rohprodukte. Flachs- und Hanf- felder wechseln hier nüt Getreide- und Zuckerrübenfeldern ab. Obst- bäume umsäumen Äcker und Wiesen. Die Pferde- und Rindvieh- zucht steht in höchster Blüte. Niederbelgien ist darum dicht be- siedelt. Die wichtigste Stadt dieses Gebietes und zugleich die Haupt- stadt des Landes ist Brüssel (600 000 Einwohner) mit großen Fabriken, deren Haupterzeugnis, die Brüsseler Spitzen, Weltruf genießt. Antwerpen (300000 Einwohner), die bedeutendste Seehandels- stadt Belgiens, liegt an der Schelde. Die Stadt ist durch viele Eisen- bahnlinien und zwei Kanäle mit den Jndustriebezirken des Landes verbunden. Bevölkerung. Belgien hat von allen europäischen Staaten die dichteste Bevölkerung. Der größere Teil der Bewohner ist deutscher Abstammung, der kleinere den Franzosen verwandt. Die herrschende Religion ist die katholische. Luxemburg. Luxemburg, eiu selbständiges Großherzogtum, liegt zwischen der Rhein- provinz und Belgien. Die Bevölkerung — ungefähr eine Viertelmillion —- ist katholisch und rein deutsch. Landwirtschaft und Bergbau sind die wichtigsten Erwerbs- quellen. Die Hauptstadt ist Luxemburg. Frankreich. Fast so groß als Deutschland; 39 Millionen Einwohner. Lage. Frankreich hat eine sehr günstige Lage im Westen des europäischen Festlandes. Es ist von den Nachbarländern durch Meere oder Gebirge geschieden. Nur gegen Lothringen und Belgien fehlt eine natürliche Grenze, weshalb diese Seite durch eine Anzahl starker Festungen geschützt ist. Die beiden Meere ermöglichen eine leichte Verbindung mit Italien, Spanien, England und den fremden Erdteilen. Bodengestalt. Frankreich ist vorwiegend Tiefland, das sich haupt- sächlich im Westen und Norden und zum kleinern Teile auch im

9. Realienbuch für die katholischen Volksschulen Württembergs - S. 172

1910 - Leutkirch : Bernklau
172 Jnnerasien ist ein gewaltiges Hochland, das von mäch- tigen Randgebirgen eingeschlossen ist. Das bedeutendste ist das süd- liche Randgebirge, der H i m a l a j a, mit dem 8840 m hohen E v e re st, dem höchsten Berge der Welt. Zn Jnnerasien gehören Tibet im Süden, Ostturkestan im Westen und die Mongolei im Nord- osten. Jnnerasien hat Landklima und ist vielfach Steppe oder Wüste und darum auch nur spärlich bevölkert. Die Bewohner sind meistens Mongolen, die ein Hirten- und Nomadenleben führen. Jnnerasien ist die Heimat unserer wertvollsten Haustiere, des Pferdes, des Schafes, der Ziege und des Esels. . Zwischen der Mongolei und dem Großen Ozean breitet sich die fruchtbare Mandschurei aus. Sie war 1905 der Schau- platz des Krieges zwischen Rußland und Japan. Das eigentliche China gliedert sich in Nord- und Südchina. N o r d ch i n a ist größtenteils Tiefland, das mit einer dichten Lößschicht bedeckt ist. Es wird vom wasserreichen H o a n g h o und durch ein weitverzweigtes Kanalnetz bewässert. Die Chinesen nennen den Hoangho das Unglück Chinas, weil die öftern Überschwemmungen in seinem Unterlaufe großen Schaden an den üppigen Getreide- und Hirsefeldern und den ertragreichen Baumwollpflanzungen anrichten. Der Baumwuchs ist spärlich; kahle Berge sind gar nichts Seltenes. Das in S ü d ch i n a vorherrschende Gebirgsland trügt schöne Wälder. Unter den Kulturpflanzen spielen der Reis, der Teestrauch und der Maulbeerbaum eine Hauptrolle. Auch der Anbau des Zuckerrohrs und der Baumwolle wird eifrig betrieben. Der Jangtse- k i a n g ist die Hauptverkehrsader Südchinas. Flußdampfer befahren ihn von der Mündung bis zum innerasiatischen Hochlande. Unermeßlich ist der Reichtum Chinas an Mineralschätzen. Seine riesigen Eisen- und Kohlenlager bestimmen es zum Großindustriestaat der Zukunft. Bis jetzt ist jedoch das Fabrikwesen nur wenig ent- wickelt; zumeist besteht noch das Handgewerbe, das aber eine künst- lerische Vollkommenheit erreicht hat. Berühmt sind die chinesischen Lack- und Porzellanwaren, die Seiden- und Baumwollengewebe, die Elfenbein- und Perlmutterschnitzereien, die Papiere und Tusche. Bevölkerung und Besiedlung. Von den 360 Millionen Einwohnern des ganzen chinesischen Reiches leben ungefähr 320 Mil- lionen im eigentlichen China, davon ein Drittel im chinesischen Tieflande. Millionen wohnen in Höhlen, welche die Chinesen in die steilen Lößwände der Täler und Abhänge gruben, oder auf Flößen in Strömen und Kanälen. Es ist hier eine Übervölkerung vorhanden, die viele Bewohner veranlaßt, nach Indien, Amerika oder Australien auszuwandern. Die
   bis 9 von 9
9 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 9 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 0
2 0
3 0
4 0
5 0
6 0
7 0
8 1
9 0
10 0
11 0
12 0
13 0
14 0
15 1
16 0
17 1
18 1
19 0
20 0
21 0
22 1
23 0
24 2
25 0
26 0
27 0
28 0
29 8
30 0
31 0
32 0
33 0
34 0
35 0
36 0
37 0
38 6
39 0
40 1
41 1
42 0
43 0
44 0
45 0
46 0
47 0
48 0
49 1

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 4
1 0
2 0
3 0
4 9
5 12
6 4
7 0
8 0
9 0
10 1
11 31
12 0
13 0
14 0
15 0
16 0
17 0
18 2
19 0
20 0
21 5
22 0
23 0
24 4
25 0
26 1
27 1
28 2
29 0
30 0
31 0
32 0
33 3
34 0
35 0
36 1
37 0
38 0
39 0
40 6
41 0
42 1
43 0
44 2
45 0
46 0
47 4
48 10
49 2
50 7
51 0
52 1
53 0
54 0
55 0
56 0
57 0
58 0
59 0
60 0
61 9
62 4
63 0
64 1
65 0
66 0
67 0
68 0
69 0
70 35
71 0
72 0
73 9
74 0
75 0
76 3
77 1
78 1
79 4
80 4
81 0
82 0
83 0
84 4
85 0
86 0
87 0
88 0
89 0
90 0
91 0
92 1
93 4
94 0
95 2
96 0
97 3
98 0
99 1

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 0
1 3
2 0
3 1
4 1
5 0
6 2
7 1
8 0
9 0
10 0
11 4
12 1
13 0
14 0
15 0
16 0
17 0
18 0
19 1
20 1
21 0
22 0
23 0
24 0
25 0
26 0
27 0
28 0
29 0
30 1
31 0
32 3
33 3
34 2
35 0
36 1
37 0
38 0
39 0
40 0
41 0
42 0
43 0
44 0
45 0
46 0
47 0
48 1
49 0
50 0
51 0
52 3
53 1
54 2
55 1
56 0
57 0
58 0
59 1
60 0
61 1
62 1
63 0
64 0
65 0
66 1
67 1
68 0
69 0
70 6
71 0
72 0
73 0
74 0
75 0
76 0
77 0
78 7
79 0
80 1
81 3
82 0
83 2
84 0
85 0
86 2
87 1
88 0
89 0
90 0
91 0
92 0
93 0
94 0
95 1
96 0
97 0
98 0
99 0
100 0
101 1
102 0
103 0
104 0
105 2
106 2
107 0
108 0
109 0
110 0
111 0
112 1
113 2
114 1
115 0
116 0
117 0
118 0
119 1
120 0
121 0
122 6
123 0
124 0
125 0
126 0
127 0
128 0
129 1
130 0
131 0
132 0
133 9
134 1
135 1
136 2
137 0
138 0
139 1
140 0
141 0
142 1
143 0
144 0
145 1
146 0
147 0
148 0
149 0
150 1
151 4
152 1
153 0
154 1
155 0
156 0
157 1
158 0
159 0
160 2
161 0
162 0
163 0
164 1
165 6
166 0
167 0
168 0
169 0
170 0
171 1
172 0
173 0
174 1
175 0
176 1
177 2
178 0
179 0
180 0
181 0
182 2
183 0
184 0
185 0
186 0
187 0
188 17
189 0
190 0
191 0
192 0
193 3
194 1
195 1
196 0
197 0
198 1
199 0