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1. Die außereuropäischen Erdteile, Die Ozeane und ihre Bedeutung im Völkerleben - S. 42

1912 - München : Oldenbourg
42 Afrika. semitischer Abstammung und christlich. Abessinien ist ein selbständiges Reich unter einem christlichen Kaiser, dem N e g u s. Der Küstenstreifen mit der Stadt M a s s a u a bildet jetzt die italienische Kolonie Eritrea. Nillandschaft bei Gizeh. Der Boden ist durchaus Anschwemmungsland des Nils. Neben dem Strome liegen die abgetrennten Altwasser (im Vordergründe des Bildes), am etwas erhöhten Ufersaum ziehen Haine von Dattelpalmen und Gartenterrassen hin.' Im Hintergründe ragen auf dem Hochrande des Flußtales weithin sichtbar die Pyramiden beij Gizeh auf. 2. Nubien und Ägypten nehmen den östlichen Teil des Wüstenplateaus der Sahara ein. Wasserspender der gesamten Gebiete ist der N i l. Verfolge seinen Laus auf der Karte! Den Schlammablagerungen bei der jährlichen Überschwemmung des Nil verdankt Ägypten seine Fruchtbarkeit. Die Überflutung beginnt Ende Juni und dauert bis Ende September. Ursache der jährlichen Stromschwelle sind die reichlichen Tropenregen und die Schneeschmelze in Abessinien. Ägypten bildet ein ununterbrochenes Fruchtland. Nubien und Ägypten werden von dunkelhäutigen Hamiten bewohnt; diese sind meist Mohammedaner und heißen F e l l a ch e n x), während die wenigen, welche das Christentum bewahrt haben, Kopten genannt werden. i) d. h. im Arabischen Pflüger.

2. Die außereuropäischen Erdteile, Die Ozeane und ihre Bedeutung im Völkerleben - S. 60

1912 - München : Oldenbourg
Schirmakazie mit Hottentottenhütte; Auasberge, 2000 m links daneben Alotzbaum Windhuk 1630 m Cjinrij Wünsche, Deutsche Kolonialwandbilder. Verlag von Lentert it. Schneidewind, Dresden.) Steppe bei Windhuk. Im Vordergründe Ausmarsch („Treft") nach einer entfernten Station. Ein Hereroreiter führt die Herde südafrikanischer Rinder und Fettschwanzschafe. Durch Steppengras und Dornstauden geht meilenweit der Weg über Sandboden und Steingeröll. Waterberg 1900 m (Aus „Lichtbilder fiir den geographischen Unterricht", Th. Benzinger, Stuttgart.» Landschaft am Waterberg, nördlich von Windhuk. Am Waterberg, einem 100 km langen Sandsteinriff, treten in dem wasserarmen Lande Quellen zutage, die die Anlage von Farmen begünstigen. Hier sammelten sich 1904 die au ruhrerrschen Herero, nachdem sie v^her d'e deutschen Farmen in Brand gesteckt und zahlreiche Weiße ermordet hatten. Bon den deichen Truppen umzingelt, erlag hier der Kern dieses Bantuvolkes, der Rest wurde gefangen oder in das Sandfeid vepprengt.

3. Die außereuropäischen Erdteile, Die Ozeane und ihre Bedeutung im Völkerleben - S. 36

1912 - München : Oldenbourg
Savanne in Adamaua. Granit- und Lateritboden. Nehrung , Lagunen Kokospalmen Olpaunen (Nach Wünsche, Deutsche ffolonialnmnbbilber. Berlag von Lentert ii. »djimceioitid, Dresden.) Flachküste von Togo. osti her Gürte von Lberauinea ziehen die Lagunen hin, die an die baltischen Haffe erinnern unv bis 10 km Breite ?rreicken Re erlkchtem den Hafenverkehr, sind aber freilich auch die Brutstätten der Malaria. Kokospalmen, die die Portugiesen vor 100 Jahren einführten, schmücken die Festlandkuste. Ein lebhaftes H^^getriebe en -faltet sich hier Kruneaer aus dem Freistaate Liberia sind mit dem Verladen von Ölfassern beschäftigt, und faltet l)ter-r ^uneger^aus^en ^ Maismehl, Ananas, Kürbisse, Fische und Töpferwaren fe.l.

4. Heimatkunde (geographische Grundanschauungen), Das Königreich Sachsen - S. 53

1913 - München [u.a.] : Oldenbourg
Das westliche Sachsen. 53 Einige andere Berge von ähnlicher, nicht ganz so schroffer Form bestehen aus braunrotem Porphyr, so die Kuppe, die die A u g u st u s b u r g trägt, und der Lahieb erg im 0. Der bedeutendste Gipsel im W, der A.n.ers- berg (1000m), Trägt eine Decke aus schwarzem, sehr festem Schieferfels. Der merkwürdigste Berg, eigentlich nur ein schroffer, überhängender Fels, der sich aus den Bäumen eines Waldrückens erhebt, ist der Schneckenstein. Er besteht aus einem weißlichen, völlig in eckige Stücke zertrümmerten Gestein, das aber durch glasklaren Quarz und hellgelben Topas wieder verkittet ist. Die Topase wurden früher in einer Grube gewon- nen und als wertvolle Edelsteine verwendet. Heute findet man viel schönere Topase in anderen Ländern, und der Schneckenstein liegt einsam. Flußtäler. Das Erzgebirge würde wenig reizvoll für den Wanderer sein ohne seine Täler. Die grö- ßeren Flüsse haben ihr Quellgebiet auf dem Kamme, der eine scharfe Wasserscheide zwischen den sächsischen und böhmischen Gewässern bildet. In ganz flachen Einfenkungen, zwischen feuchte, zum Teil versumpfte Wiesen eingebettet, laufen gewöhn- lich die Quellbäche. Weiter abwärts schneiden sich aber die größeren Flußläufe tiefe Rinnen in den Fels, manchmal schmale Schluchten, manchmal etwas breitere Täler mit waldbedeckten Hängen und einer Talsohle, die Raum für eine Straße oder Eisenbahn läßt. Prächtige Engtäler besitzen die P o ck a u (Abb. S. 54) und M ü g l i tz, malerische Windungen und bürg- gekrönte Hänge die Zschopau: aber auch die von Bahnen durchzogenen Täler Jan. ftb März April Mai Juni Juli Aug. Sepl Okt. Nov. Dez. Jan Mittlerertemperaturgangin Leipzig (L), Chemnitz (Ch), Annaberg (A) und auf dem Fichtelberg (F). Schnecken st ein. Topasfels mitten im Walde.

5. Heimatkunde (geographische Grundanschauungen), Das Königreich Sachsen - S. 57

1913 - München [u.a.] : Oldenbourg
Das westliche Sachsen. 57 Der frühere Eintritt des Frostes hat zur Folge, daß es im Gebirge hau- f i g e r schneit und daß die Schneedecke länger liegen bleibt als im Tief- lande. Vergleiche folgende Tabelle: Oft liegt die Schneedecke mehr als 1 in hoch, und Schneewehen von 3 bis 4 in sind keine Seltenheit. Dann müssen die Bewohner Tunnel graben, um aus ihrem Hause zu kommen, oder sie müssen sich einen Eingang durchs Dachfenster suchen. Damit der Schnee nicht so leicht ins Haus weht, haben die meisten Häuser vor der Haustür hölzerne Vorbauten. Ganz auffällig ist oft der Unterschied im Wetter des sächsischen Erzgebirges und des südlich davon liegenden Böhmerlandes. Der feuchte Nw-Wint) gibt den größten Teil seines Wassers am Nordhange des Gebirges ab und ist ausgetrocknet, wenn er nach Böhmen kommt. So kann es vorkommen, daß im Egertale alle Straßen mit dickem Staub belegt sind, während die sächsischen Bauern mit Sorge nach dem grauen Himmel sehen, ob der Regen noch nicht bald aufhören will. Das Erzgebirge ist eine wichtige Wetterscheide. Die Moore des Erzgebirges. Auf dem Kamme des Erzgebirges findet man hier und da einsame, trostlose Flächen, die von Wasser so durchzogen sind, daß des Menschen Fuß darin versinkt. Es sind die Moore. Bleichgelbes oder hellgrünes Torfmoos bildet Polster, die nicht nur das Regenwasser, sondern auch den Nebel begierig an- saugen und festhalten. Dazwischen wachsen borstiges Riedgras, weißflockiges Wollgras, Verwandte unserer Heidelbeere und das Heidekraut. Krüppel- hafte Moorkiefern legen ihre schwarzgrünen Nademonen fast auf den Boden, und nur vereinzelte Birken heben ihr Haupt etwas höher empor. Unter der Decke der lebenden Pflanzen findet man ein schwarzbraunes Gewirr von Pflanzen- resten, dazwischen gelegentlich einen verkohlten Baumstamm. Dieses Gemisch von Schlamm und abgestorbenen Pflanzen heißt Torf. Seine Dicke beträgt 10 bis 15 in. Die Torfmoore, die im Erzgebirge etwa 100 qkm Fläche bedecken (Gottesgab, Kranichsee b. Eibenstock, Zinnwald), sind nicht so nutzlos als es zunächst scheint. Bei starkem Regen, bei Schneeschmelze halten sie ungeheure Wassermengen fest, wie Riefenschwämme. Allmählich geben sie dann ihren Überfluß an die zahlreichen Bäche ab, die in ihnen ihren Ursprung haben. So sind sie die Quellgebiete unserer Flüsse, die Sparbüchsen im Wasserhaushalte der Natur. Wollte man sie ganz austrocknen, wie es hier und da geschieht, so würden unsere Flüsse einen viel stärkeren Wechsel im Wasserstand haben als bisher. Aber auch die trockengelegten Moore haben eine Bedeutung. Die Menschen stechen hier mir Spaten glatte senkrechte Wände ab und schneiden die filzige Torf- x) Schmelzwasser gemessen! Erster Schnee Schneemenge Letzter Schneefall auf 1 qm1) 100 m M.-H, 300 m „ 500 m „ 700 m „ 900 m ,, 30. Oktober 27. Oktober 19. Oktober 10. Oktober 9. November 18. April 37 1 1. Mai 103 1 10. Mai 169 1 17. Mai 234 1 1. Juni 3001.

6. Afrika, Amerika, Australien, Arktis und Antarktis, Die koloniale Stellung der Mächte, Mathematische Erdkunde - S. 34

1913 - München [u.a.] : Oldenbourg
Srfjtrmafujlc mit .fcotteittottoiitiiittc; links tinneticn Vlloebnnm Sliuisticrßc, 2000 m Windhnk, 1030 in ~l (Nach Wünsche, Deutsche Kolonialwandbllder, Verlag von Leittert 4 Schncidewind, Dresden.) Steppe bei Windhuk. ,^m Vordergrunde Ausmarsch („Trekk") nach einer entfernten Station. Ein Hereroreiter führt die Herde süd- afrikanischer Rinder und Fettschwanzschafe. Durch Steppengras und Dornstauden geht meilenweit der Weg über Sandboden und Steingeröll. Waterbera 1900 m. (Vitts „Lichtbilder für den qeoqraphischen Unterricht", Th. Benzinster, Stlittgart.) Landschaft am Waterberg, nördlich von Windhuk. Am Waterberg, einem 100 km langen Sandsteinriff, treten in dem wasserarmen Lande Quellen zutage, die die Anlage von Farmen begünstigen. Hier sammelten sich 1904 die aufrührerischen Herero, nachdem sie vorher die deut- schen Farmen in Brand gesteckt und zahlreiche Weiße ermordet hatten. Von den deutschen Truppen umzingelt, erlag hier der Kern dieses Bantuvolkes, der Rest wurde gefangen oder in das Sandfeld versprengt.

7. Geographisches Quellenlesebuch der außereuropäischen Erdteile - S. 58

1913 - München : Seybold
ver- Schutzgebietes betreten hat. Daß Herr Heims gut zu beobachten steht, scheint uns der vorliegende Bericht zu erweisen. Am 6. Januar brachen der Bezirksleiter von Sokode, Herr v. Parpart, und ich zu einer Tour ins Losso- und Tambermagebiet auf. Herr v. Parpart hatte dienstlich in jenen Gebieten zu tun, und da mir gerade die genannten Landschaften als besonders interessant geschildert wurden, konnten wir die Reise gemeinsam antreten. Pünktlich 6 Uhr morgens setzten sich die etwa 60 Träger in Bewegung, wir mit den Soldaten und Boys an der Spitze marschierend. Die Landschaft hatte ganz den Cha- rakter der Steppe, zwischen hohem, vertrocknetem Gras überall ver- krüppeltes Unterholz und blätterlose niedrige Bäume. Es war Trocken- zeit und stellenweise die Steppe gebrannt. Dort, wo das Gras völlig trocken war, hatten die Flammen den Boden kahl gefressen, so daß zwischen der grauen Asche die übriggebliebenen gelben Grasstengel io bis i5 Zentimeter hoch hervorstanden. Die Bäume reckten ihre verkohlten Äste starr und blätterlos gen Himmel. Nur wo das Buschwerk eine gewisse Höhe hatte, wo die Flammen das Laubwerk nicht erreich- ten, hatte dieses von der ungeheuren Glut eine rotbraune Färbung be- kommen. Versengt und verdorrt hing es an den Ästen und wartete auf den leisesten Windstoß, der es zur Erde entführen würde. Oft erinnerte dies an unsere Herbstlandschaften der Heimat, wenn Eiche und Buche sich verfärbt haben, und traurig Blatt auf Blatt zur Erde fällt. Bald wurde der Weg steinig, und' es ging bergan, passierten wir doch die Ausläufer der Koronaberge. Rechts und links die öde, verbrannte Steppe, die sich ausgestorben weit dahinzog, bis ferne Bergketten am Horizont das Bild abschlossen. Von Tierleben war nichts zu sehen, dann und wann zog ein Milan oben in blauer Luft seine Kreise, oder einige Tauben jagten pfeilgeschwind durch den Busch. Gegen io Uhr erreichten wir das kleine Dorf Amaude, wo wir kurze Rast machten. Dann ging es weiter über Aregade nach Aledjo—kadara. Die Sonne brannte heiß vom wolkenlosen Himmel, schweißtriefend zogen wir unseren Weg. Jetzt kamen die ersten Steigungen der Sudu-Dako-Hochfläche, .der Weg wurde immer steiniger, so daß das Passieren für Menschen und 1 iere äußerst anstrengend war. Unmittelbar vor Aledjo beginnt ein recht steiler Anstieg, fast senk- recht führt der Weg in Serpentinen hinauf. Längst waren wir \on den Pferden gestiegen und ließen diese führen. Gegen i Uhr mittags waren wir oben in Aledjo angelangt, und es bot sich uns ein wundervoller 58

8. Lesebuch für die 5., 6. und 7. Klasse der Volksschule - S. 510

1895 - München : Oldenbourg
510 81. Ägypten. Lange begleiten hier den Fluss Kalk- und Sandstein- gebirge, unterbrochen von Schluchten, die teils in die Wüste, teils zum Roten Meer führen. Die Frucht- barkeit des Bodens ist abhängig von den Nilüberschwem- mungen, die jährlich einzutreten pflegen und einen fetten Schlamm zurücklassen. Man sucht daher durch Kanäle und Schöpfräder das Wasser durch das ganze Land zu treiben; Im Juli fängt der Nil an zu steigen, und im September gleicht Ägypten einem grossen See, aus welchem Städte, Dörfer, Dattelbäume und schmale Dämme, diese als Fusspfade, hervorragen. Während bei uns eine solche Überschwemmung als ein grosses Unglück erscheinen würde, erweckt sie dort nur Lust und Freude. Tausend und aber tausend Barken und Kähne mit schneeweifsen Segeln, mit seidenen Fahnen und Flaggen aller Farben geschmückt, mit Kränzen geziert, mit türkischer Musik, mit jubelndem Volk bedecken den Strom. Im Oktober verläuft sich das Wasser wieder. Nun wird in aller Eile der schwarze Boden besäet, und bis bei uns der Winter eintritt, übertrifft dort die Frische und Kraft des Pflanzenwuchses alles, was man nur in den schönsten Gegenden des gelobten Landes sehen kann. Während dieser glücklichen Jahreszeit ist Ägypten von einem Ende bis zum andern eine einzige, von den lieblichsten Blumen- gerüchen duftende Wiese, die sich mit der zunehmenden Hitze der Jahreszeit im Februar und März zusehends in ein wogendes Ährenmeer verwandelt. Aber mit der Ernte, die um Ostern schon eingebracht wird, geht diese Pracht vorüber. Die immer gleich heiss brennende Sonne, der gänzliche Mangel an schattigen Bäumen, die Einförmigkeit des Bodens, ja selbst des Himmels — alles das wird dem Europäer zur Schweren Last. Vom Maimonat an bis in den August sieht man nichts als einen grauen, staubigen Boden, auf welchem jede Pflanze bis auf den letzten Rest zu Staub verdorrt ist.

9. Erweiterte Heimatkunde: geographische Grundanschauungen, Übersicht über die Erdoberfläche - S. uncounted

1914 - München [u.a.] : Oldenbourg
Druck u. Sedan von N. Oidenboiirq. Berlin u. München Oase (Nach einem Aquarell von N. Reschreiter. München.) Plateauwüste (Hammada) in der Algerischen Sahara. „Weitaus am Verbreitesten tritt die Plateauwüste oder Hammada auf, d. h. der harte, steinige Boden, eine Fläche ohne nennenswerte Erhebungen oder Einsenkungen, ohne Brunnen oder Wasseradern. Schrankenlos schweift hier der Blick über die ungastliche, totenstille und pflanzenlose Einöde. Festes Gestein oder harter Lehm bildet den Boden; die Oberfläche ist übersät mit Gesteinssplittern. Brocken und Blöcken von verschiedener Größe. Es sind die ersten Erzeugnisse des Berwilterungsprozesses, Gesteins' rrümmer. zerborsten unter dem Einfluß heißer Tagesglut und oft bitterkalter Nächte." Nach K. von Zittel. Libysche Wüste.

10. Deutsches Lesebuch für Mittelschulen - S. 142

1867 - München : Königl. Central-Schulbücher-Verl.
142 Ii. Bilder aus der Länder-- und Völkerkunde. Wandern wir nun, nachdem wir uns auch in Marseille selbst, sowohl in der Alt- als in der Neustadt umgesehen haben, hinauf zu jenen herrlichen Villen oder Landhäusern, Bastiden genannt, welche die Gegend umher beleben und ihr einen ganz eigenthümlichen Reiz ge- währen. Hier bringen alle Einwohner von Marseille, reiche und minder wohl- habende, den Sommer auf dem Lande zu. Die Menge dieser Villen ist außer- ordentlich groß. Ihre Zahl wird auf 10,000 angegeben. Es sind große und kleine, blendend weiße Häuser, die von allen Höhen, in allen Thälern, zwischen Felsen und Klüften, von der höchsten Spitze bis hinab an das Gestade des Meeres hervorschimmern. Doch darf man auch bei den bedeutendsten derselben nicht an die schönen Landhäuser bei Ham- burg, Amsterdam und andern großen deutschen und holländischen Städten den- ken, noch weniger an England, wo die Neichen nur auf dem Lande in ihren stolzen Villen Raum finden, ihre Pracht zu zeigen. Im Süden ist das ganz an- ders; da braucht man im Sommer nur frische Seeluft, kühlen Schatten und höchstens eine Quelle; die Wohnung ist das Letzte, woran man denkt, denn man bedarf ihrer nur zum Schlafen und zum Schutz gegen den sengenden Mittags- strahl, nicht gegen Nässe und Kälte, die im Norden auch mitten im Sommer ein bequemes schönes Haus unentbehrlich machen. Der größte Theil der Bastiden ist daher sehr klein und enthält höchstens eine Küche und ein paar Wohnzimmer. Doch hat jede Bastide einen eigenen Garten, der aber nie von bedeutendem Umfange ist. Einige auf Anhöhen er- baute Bastiden gewähren eine ausge- breitete herrliche Aussicht auf Land und Meer, bei vielen scheint man einzig auf diesen Genuß bedacht gewesen zu sein, da man sie auf steilen, unwirthbaren Felsen errichtete. Andere in Thälern erbaute erfreuen sich des Schattens der Felsen in dieser von schattigen Bäumen entblößten Gegend, wo nur Oelbäume, Reben, Maulbeerbäume gedeihen, die wenig Schatten geben; denn die Buchen, die Eichen, die weithin schattenden Lin- den unseres Vaterlandes kommen hier nicht fort, weil der sengende Mittags- strahl sie schon im Keime zu Staub brennen würde; denn hier ist die Sonne ganz anders als bei uns. Hoch steht sie am dunkelblauen Himmel, und kein Nebel, kein Wölkchen hält ihren fast senkrecht herabblitzenden Strahl zurück. Im Sommer regnet es fast nie, und alle Vegetation erliegt der glühenden Hitze, bis der Abendthau sie wieder einigermaßen erfrischt. In der Mitte des Sommers ist kein grüner Grashalm mehr zu erblicken und das Laub an den Bäumen verdorrt. Schon am Ende des Monats April ist es in Marseille fast so heiß, als bei uns in den wärmsten Sommertagen, aber die Hitze ist weniger drückend, weil die Luft ganz frei von Dünsten bleibt. Zwar erhebt sich alle Tage ein sanfter Seewind, der regel- mäßig von zehn Uhr Morgens bis gegen Abend anhält, aber in der Stadt wird man seinen erfrischenden Hauch kaum gewahr; darum flüchten die Marseiller zu ihren Bastiden, wo die Luft sie freier umweht, wenn gleich sie auch dort wenig erquickenden Schatten finden. Die Herr- lichkeit der Sommernächte ist dagegen unbeschreiblich, besonders wenn der Voll- mond vom reinen, beinahe schwarzblauen Himmel herniederstrahlt, mit einer Pracht, von der uns etwa unsere kältesten Win- ternächte eine Vorstellung geben können. Auch eilt dann Alles hinaus, und selbst angesehene Familien sieht man in den Straßen vor den Hausthüren sitzen, um der erquickenden Kühlung der wunder- schönen Nacht zu genießen. Sowie der Abend des Tages, so ist auch der Abend des Jahres, der Herbst, die schönste Zeit. Mild und segensreich herrscht er vom Oktober an bis spät in den Dezember; oft braucht man erst im Februar Kaminfeuer anzuzünden. Die kalte Regenzeit, die da Winter heißt, dauert etwa drei Wochen. Auch während derselben bleibt die Luft mild, und selten merkt man Morgens früh ein wenig Reif oder dünnes Eis; ein paar Stunden Schnee sind die größte Seltenheit. Der wunderschöne Frühling schließt sich so eng an den Winter, daß man kaum seinen Anfang, wohl aber sein Fort- schreiten bemerkt; er wäre der herrlichste
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