Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Das Altertum - S. 214

1913 - Münster (Westf.) : Schöningh
214 stcke gleich groß, wenn sich auch in Wirklichkeit schon frh ein Vorrecht der Angesehenen herausgebildet haben mag. hnliche Verhltnisse schildert auch Tacitns, wenngleich die Stmme des mittleren und sdlichen Ger-mametf'ttrt Laufe der 150 Jahre, seitdem Csar seine Beobachtungen niederschrieb, zu grerer Sehaftigkeit bergegangen waren.') Damit war der Privatbesitz.gegeben. Dasjenige Stck Ackerland, das in der Nhe der^Fehansung lag, erschien zuerst als eigen, ebenso das Haus, die primitive Einrichtung. die persnlichen, meist selbstverfertigten Werk-zeuge, die ja dem Gestorbenen mit ins Grab gegeben wurden. Die Ackerlose, Das Los" entschied auch jetzt noch, welche Stcke des Ackerlandes dem einzelnen zufielen; die Gre der Lose wurde durch den sogenannten Hammerwurs bestimmt. Je nach der greren oder geringeren Frucht-barkeit des Bodeus, der hhern oder tiesern Lage, der weiteren Ent-fernnng von den Behausungen wurde die gesamte Ackerflur in Abschnitte von gleicher natrlicher Beschaffenheit zerlegt, die in verschiedenen Gegenden Gewann^Deutschlands Gewanne genannt wurden. Neue Gewanne wurden dann spter durch Rodungen hinzugefgt. Jedes einzelne Gewann wurde wiederum in so viele Teile zerlegt, als die Siedeluugsgemeinschaft be-Tie Gemeng- rechtigte Mitglieder zhlte. Das Durcheinanderliegen, die Gemeng lge" Iage- der jedem einzelnen gehrenden Grundstcke forderten naturgem vllige bereinstimmung in der Zeit der Feldbestellung, der Saat und Ernte, Der Flur- den sogenannten Flurzwang, dem zufolge abwechselnd das Stoppelfeld zwang. qi 2eibe und umgekehrt das Weideland als Getreidefeld benutzt werden muten. Das gesamte Besitztum der einzelnen Familie einschlielich des Die Hufe. Nutzungsrechts aus Weide und Wald hat man als Huse bezeichnet. Doch scheint die Bezeichnung weder fr die lteste Zeit, noch bei allen Germanen gebruchlich gewesen zu sein. Siedelung. In bezng auf die Anlage der Siedelungen gingen die Arider etmanen nicht nach einheitlichem Plane vor. Den Anstellungen in Haufendrfern oder Dorfweilern standen, wo es die Natur des Landes berzusiedeln. Dafr bringen sie viele Grnde bei. Damit sie nicht durchs stete Gewohnheit verlockt, den Kriegseifer gefeit Ackerbau vertauschten; damit sie nicht weiten Grundbesitz zu erwerben trachteten und die Mchtigeren die Niederen aus ihren Besitzungen verdrngten. Csar, all. Krieg Kap. Vi. i) Die Lndereien werden je nach der Zahl' der Bebauer wechselweise von allen insgesamt in Besitz genommen, die sie dann unter sich nach Rang und Wrde verteilen. Erleichtert wird die Verteilung durch die weite Ausdehnung der Feldflur, die Felder bewirtschaften sie jhrlich wechselnd.

2. Das Altertum - S. 248

1913 - Münster (Westf.) : Schöningh
248 gaben sich einem schwelgerischen Leben. Die Zentralgewalt lag in den Hnden der Hausmejer, die sich aus der Stellung eines ersten Dieners zum einflureichsten Beamten emporgearbeitet hatten und schlielich zu der tatschlichen Macht auch den Titel eines Knigs beanspruchten. b. Die Kulturzustnde im Nlerowingerreich Die wirtschaftlichen Verhltnisse. Obgleich das Merowingerreich ein echt germanisches Geprge trug, so zeigte sich doch bei allen Wirtschaft-Der rmische lichen und staatlichen Einrichtungen der Einflu des Rmertums. Es Einflu. toar jq nmrlich, da die reise rmische Kultur befruchtend aus die primitivere der Germanen einwirken mute. Doch wurde diese Frdere ung dadurch erleichtert, da in der Zeit des ausgehenden Rmerreichs aus das wirtschaftliche Gedeihen der ersten Kaiserzeit eine Periode des Niedergangs folgte, die die schroffen Gegenstze milderte und damit den Ausgleich eher ermglichte. Naturgem war der Einflu der rmischen Kultur grer in Gallien und in den Grenzprovinzen an Rhein und Donau als in den Gegenden Innergermaniens. In Anpassung an die rmischen Verhltnisse entwickelten sich im Die Guts-frnkischen Reich Gutsberrsckaften und Grnndhexjen. Die Herrschaft. Gutsherrschaften wurden in der Regel auf gnstigem Gebiet in quadrati-schem oder rechteckigem Gnmdri so angelegt, da der freie Hosraum in der Mitte von den Wohn- und Wirtschastsrumen umgeben war. Zu dem Gutshof gehrten teils cker, die in Eigenwirtschaft standen, teils solche, die an Kolojim verpachtet wurden. Diese jcf)ter waren persnlich (srej) hatten jedoch ihrem Herrn bestimmte (Abgaben zu entrichten;') sie durften ihren (5ohnfitz nicht beliebig wechseln, sondern waren an die Scholle gebunden. Tie Grund- Bei den Grundherrschaften gruppierte sich das Pachtland nicht Herrschaft. um einen Gutshof.' ^Dieses lag vielmehr verstreut , Hand aerdings unter gemeinsamer Verwaltung und wurde ebenfalls von Kolonen bebaut. Den ausgedehntesten Grundbesitz hatten der König, da alles eroberte Land, sowie alles herrenlose Gut als fem Xegentnm betrachtet wurde, und bil-Sircha, deren Besitz durch Schenkungen sehr vermehrt wurde. nt z < - ') In bern Gesetz der Bayern heit es: Den Ackerzins haben sie (bi Kolonen) zu entrichten; . . . nach bern, was jeber hat, soll er geben. Von 30 Ma soll er brei geben. Ackerstcke von 4 Ruten Breite und 40 Ruten Lnge .... haben sie zu pflgen, zu besen, zuzueggeu, zu ernten, einzu- jhren und zu bergen. Eine Wiese von 1\i Morgen haben sie zu eggen, zu mhen .... Sie sollen Weinberge bepflanzen, .... Sie sollen den zehnten Bschel Flachs geben, von ihren Bienen den zehnten Stock, 4 Hhner, 15 Eier. Fuhren mssen sie leisten bis zu 50 Meilen.

3. Das Altertum - S. 252

1913 - Münster (Westf.) : Schöningh
einer Knigstochter oder bei der Wehrhaftmachung eines Sohnes brachten, ferner die Abgaben und Strafgelder sowie die Tribute fremder Völker. Der König vertrat das Reich nach auen und entschied der Krieg und Frieden, wenn er auch letzteres Recht mit der Volksversamm-lung und den Groen teilte. Erblichkeit der Die Krone war seit der Wahl Chlodwigs erblich im Hause der Krone. Merowiuger; wie in der altgermanischen Zeit waren die Mitglieder der Knigsfamilie kenntlich durch das langherabwallende Haar; das Ab-meroattbn' e^en der Knigsgewalt war der S^eer. Eine feste Residenz gab es noch nicht; als knigliche Psalieu. der Residenz des Merowinger werden Paris, Soissons, Metz und Reims genannt. Sie Knigs, glichen greren Wirtschaftshfen mit Wohnhusern fr den Hof und die Gefolgschaft und waren abwechselnd der Aufenthalt des kniglichen Hofes, der dort die Ertrgnisse der umliegenden Knigsgter (Domnen) ver-zehrte. (Naturalwirtschaft.) Die H_ojjljwk-4-tti. Die obersten Beamten am Merowingerhofe Die Haus- waren die Verwalter der vier germanischen Hausmter: der Sene-mtav schalt (wrtlich ltester Knecht), der Oberaufseher der gesamten Hosver-waltung. der Kmmerer, dem die Schatzkammer anvertraut war, der Marschall (wrtlich Pferdeknecht) und der Schenk.' Sie standen Der Haus- smtlich unter der Aufsicht des Hausmeiers, eines urspmgm rmischen meiex^. Beamten, der spter' als Haupt der kniglichen Gefolgschaft und als Er- der kniglichen Prinzen von grtem Einflu war. Ein Beamter Der Pfalzgraf, mit richterlicher Befugnis war der Pfalzgraj. Er mute beim Knigs-gericht stets gegenwrtig sein und fhrte in Abwesenheit des Knigs den Vorsitz. Die Urkunden stellten unter seiner Aufsicht besondere Beamte. Reserendare, (des Schreibens kundige Geistliche) aus. Ein Gras trug die Verantwortung der die Verwaltung der kniglichen Gter. Verwaltungsgebiete. Das gesamte Staatsgebiet des Franken-^?^?^?reichs wurde in Verwaltungsbezirke, Gaue oder Grafschaften, ein- des Staates. ' ^ ^ .--rr~;7=7, r ^ ^ . geteilt. In Gairen war die Durchfhrung dieser Einteilung reicht, man nannte die rmischen Eivitates Grasschaften, die von den Rmern ge-grndeten Städte wurden der Sitz der Verwaltung. In hnlicher Weise entstanden der Metzgau, der Speyergau u. a. In den germanischen Lndern knpfte man ebenfalls an ltere Einrichtungen an. Manch-Die Grafschaft, mal machte man das Siedlungsgebiet einer Vlkerschaft zur Grafschaft i) Die Franken brachten viele Geschenke dar (als Brautsteuer): einige Gold, andere Silber, och andere Rosse, die meisten Gewnder; jeder gab nach seinem Vermgen ein Geschenk. Gregor v. Tours.

4. Das Altertum - S. 10

1913 - Münster (Westf.) : Schöningh
zum Toten Meere (394 m unter dem Meeresspiegel), weiter durch die Jordanspalte zum See Genesareth (208 m unter d. M.) und Clesyrien (jetzt el-Beka) reicht. Zu beiden Seiten der Versenkung erheben sich steinige Hochflchen, denen sich im Norden der Libanon (hchste Hhe 3067 m) und ihm gegenber der Antilibanon (hchste Hhe im Hermott, 2759 m) anschlieen. Lngs der Mittelmeerkste zieht sich ein schmaler Tieflandstreisen (Kanaan), dessen Fruchtbarkeit zur Grndung zahlreicher Städte, wie Beerst (jetzt Beirut). Sidou, Tyrus, Akka, Jassa, Askalon und Gaza gefhrt hat. Die Nhe des Meeres und der Holz-reichtnm des Libanon kamen dem Handelstriebe des aus kleinasiatischen und semitischen Elementen gemischten Volkes der Kanaaniter entgegen, so da dieser kleine Streifen zum Mittelpunkt des Seehandels der alten Welt wurde. gypten. gypten ist die Talsurche, die sich der Nilstrom in seinem unteren Laufe in die afrikanische Wstentafel eingegraben hat. An der Grenze von Obergypten kaum 1000m breit, gelangt sie bei Edsu zu 3 hm und im weiteren Verlaufe stellenweise bis zu 20 und mehr km Breite. Nrdlich vom alten Memphis und dem etwas tiefer liegenden Kairo beginnt das Delta, welches sich der Flu durch seine Ablagerungen ge-bildet hat; es ist von zahlreichen Fluverzweigungen durchzogen, die im Altertnme viele Smpfe bildeten, hat aber infolge intensiver Kanalisation allmhlich den Charakter einer fruchtbaren, von Strandseen umsumten Ebene bekommen. Durch das alljhrliche im September erfolgende bertreten des Nils der feine Ufer hat gypten eine auerordentlich fruchtbare Decke von Schwemmland erholten.1) An der strker besiedelten linken Fluseite zog sich im Altertnme lngs der Talwand ein mit dem 2) Aus den Geschichten" des Herodot: Wenn der Nil das Land berschwemmt, so sieht man weiter nichts als die Städte, die der dem Wasser hervorragen, beinahe wie die Inseln im Agischen Meere. Das ganze brige Land der gypter ist geradezu ein See. Sie fahren auch, wenn dies der Fall ist, nicht im Flubett, sondern mitten durch das Feld. So kommt man, wenn man unter solchen Umstnden von Naukratis nach Memphis hinauffhrt, dicht au den Pyramiden vorbei. . Es ernten (die Bewohn?r Untergpptens) die Frchte ihres Landes mit weit geringerer Mhe und Arbeit als alle anderen Völker, ja, auch leichter als die brigen Agvpter. Sie brauchen sich nicht zu qulen, Furcheu aufzubrechen mit dem Pfluge oder zu hacken oder sonst etwas zu tun, womit andere Leute sich auf dem Felde abmhen, der Flu kommt vielmehr aus freien Stcken auf ihre Acker, bewssert sie und verlt sie dann wieder; ein jeder best dann seinen Acker und treibt die Schweine darauf; und wenn die Schweine die Saat eingetreten, dann wartet er die Erntezeit ab, drckt das Korn durch die Schweine aus und bringt es in seine Speicher.

5. Das Altertum - S. 221

1913 - Münster (Westf.) : Schöningh
- 221 Mit der Jagdlust nahe verwandt ist die Vorliebe des Germanen Der Krieg, fr den Krieg. Schon die Namen der Germanen atmen Kriegslust. Unter krperlichen bungen wuchs der Knabe heran, ungeduldig harrend auf den Moment, wo er in die Scharen der wehrhaften Männer ein-gereiht wurde. Die Schlacht war ein Fest, zu dem er sich schmckte. Ohne besondere Schuwaffe, meist nur vertrauend auf die Physische Kraft stellten sie sich dem Feinde entgegen und vollbrachten Wundertaten der Tapferkeit, die felbst militrisch hervorragenden Gegnern wie den Rmern laute Bewunderung entlockten.^) Der Tod auf dem Schlachtfeld war ihr Ziel; denn nur der im Kampf Gefallene sollte in Walhalla ein neues Heldenleben beginnen. Eine hnliche Auffassung beseelte die Frauen, wenn sie mit den Waffen in der Hand etwa Fliehende auf hielten oder Flchtlinge tteten, ja wenn es Not tat, ihr Leben und ihre Freiheit selbst verteidigten.^) So wurde der Krieg wie die Jagd gleichsam zur Arbeit des freien Germanen, der er sich um so lieber hingab, je lockender die Aussicht auf Beute an Sklaven. Vieh oder funkelnden Kleinodien in den unbekannten Kulturlndern sich ihm darstellte. Jede andere Be-schstignng berlie er als Arbeit des Friedens den Frauen und Unfreien. Die Viehzucht spielte auch in geschichtlicher Zeit bei den Germanen Die Viehzucht, eine groe Rolle. Die Rmer wunderten sich allerdings oft. da es den Germanen weniger auf gute Raffen als auf die Anzahl der Viehhupter angekommen fei. Aber der Besitz an Vieh machte den Reichtum der Familie aus; das Vieh war ihr liebster und einziger Besitz". Den Hauptbestand der Herden bildeten die Rinder. Auerdem zchtete man im Norden auch Schafe und Ziegen. Alles nicht bebaute Land diente als Weide, schon Plinius erzhlt von dem Grasreichtum Germaniens. Daneben boten die groen Erchen- und Buchenwlder Gelegenheit zur Schweinemast. Auch Geflgel, vor allem Gnse, waren als Haustiere geschtzt. Das Pferd galt weniger als Zugtier -^uoch die merovingifchen Könige bereisten in einem mit Ochsen bespannten Wagen ihr Reich , es war das Streitro des vornehmen Germanen. Ein edles Pferd galt deshalb als kostbares Geschenk, das sich vom Vater aus den tapfersten Sohn vererbte. !) Ihre Tollkhnheit und ihr Mut machten jeden Widerstand unmglich. Im Handgemenge und Kampfgewhl, dem Feuer gleich an Hitze und Ungestm. rckten sie nher und nher. Niemand vermochte ihrem Angriff standzuhalten. Plutarch, Marius. Sie strken die Männer mit Zuspruch und Speise. Auch.sollen die Frauen manche Schlachtreihe, die . . . ins Wanken geraten war, dadurch zum Stehen gebracht haben, da sie beharrlich flehten und sich den feindlichen Ge-schssen aussetzten . . . (Tacitus, Germania.)

6. Das Altertum - S. 223

1913 - Münster (Westf.) : Schöningh
223 Auch die ltesten Gefe aus Tonerbe verschiebenster Frbung finb jebensalls von Frauen und zwar ohne Benutzung der von den Rmern gebrauchten Drehscheibe angefertigt worben. Doch wrbe unter dem Einflu der Rmer die einheimische Keramik bebeutenb vervollkommnet. Und ba gerabe die Tpferei von dem Vorhanbensein guter Tonerbe a'b- Die Tpferei, hngig war, so wrbe hier vielleicht zuerst, unabhngig von der Haus-Wirtschaft, die Herstellung der Tonwaren durch geschickte Leute betrieben, eine Annahme, die auch das Vorkommen gleichartiger Formen burchaus erklrt. Fr die Weberei finb gewiffe Anstze eines Gewerbebetriebs Die Webers der den Hausbebars hinaus anzunehmen, jeboch ebenfalls nur fr bestimmte Gegenben. wo ausgebehnte Schafzucht die natrliche Veranlassung bot. Sicher wrbe auch das Schmieben hanbwerksmig betrieben, ba Die Schmiede-es gewiffe Einrichtungen und befonbere Hanbfertigkeiten vorausfetzte. In offenen Walbfchmieben wrbe das Eifen geschmolzen und gegossen.1) Der freie Mann kmpfte mit selbst geschmiebetem Schwert, und der Unfreie, der des Schmiebehanbwerks kunbig war, nahm eine geachtetere Stellung ein als die anberen Knechte, was aus dem hheren Wergelb hervorgeht. Die Probukte des Hanbwerks, wozu auch das Salz gehrte, das an den Salzquellen durch bestimmte Leute zubereitet"kurbe, fetzen einen ajtbel jmb primitiven Handel voraus. Der Auenhanbel lag vorzugsweise in Verkehr, den Hanben der Fremben; gallische und rmische Kaufleute tauschten gegen' Erzeugnisse ihrer hoheren^ultur die geschtzten Rohprobukte ober berschsse des germanischen Hausfleies ein, namentlich Bernstein, Pelzwerk, Gnfefebern, Vieh, Frauenhaar und Menschen. Als Gelb biente ursprnglich das Vieh, und zwar galt der Wert einer Kuh als Gelb- Das Geld, einheit. Das sogenannte Barrengelb, abgewogene beliebige Metallstcke. die auch in der Form von Hals-, Bein- und Armringen getragen wrben, dienten auerbem als Zahlungsmittel. Gemnztes Gelb benutzten die Germanen hnlich wie das Barrengelb. Rmische Mnzen wrben als Schatz vielfach gesammelt ober als Schmnckgegenftanbe geschtzt. 33e-fonbere Verkehrswege gab es nicht. Schon frh befuhren die Germanen Verkehrswege, auf groen, ausgehhlten Einbumen bte See; sie zogen auch fr den Binnenhanbel die Wasserwege vor. Jebenfalls verbanben auch uralte, oft geheime Wege ober Furten die Siebelungen miteinanber. Dichte Walbgebiete wrben vermieben; vielleicht verstanben jeboch die Germanen i) Vergl. die Sage von Wieland, dem Schmied, vom Zwerg Mime.

7. Das Altertum - S. 235

1913 - Münster (Westf.) : Schöningh
235 jenseits der Grenze sich nach neuen Wohnpltzen umzusehen. Aus diesen Motiven erklären sich die Markomannenkriege (167180), die die Westgermanen. die inzwischen m die Vlkerbnde der Alemannen, Franken und Sachsen auseinander geschieden waren, zu Ansang des 3. Jahrhun- derts ins rmische Reich fhrten. Fast zu derselben Zeit gerieten auch die Ostgermanen jenseits der umerschied^dev Oder in Bewegung. Die Goten gaben den ersten Ansto und rissen b/osv und viele andere Stmme auf ihrem Zuge von der Ostsee ins sdliche Ru- Westgermanen, land mit sich fort. Damit war der Ansto zur groen Vlkerwanderung gegeben. Nicht Wanderlust, noch der Trieb nach Abenteuern, sondern Landnot war die Ursache. Whrend jedoch die Ostgermanen ihre Heimat aufgaben und aus rmischem Boden zu Neu-grndnngen schritten, verschoben die sehafteren Westger-manen ihre Wohnsitze nur. wenn auch das Ineinander-schieben und Vorwrtsdrngen zur Bildung grerer Gruppen, der zuerst lose, dann aber festgeschlossenen Stmme fhrte. Bis qectett das Jahr 375 war es den rmischen Kaisern mit Aus- Der Einfall der t nr.r l Hunnkn. bietung aller Krfte gelungen, die Donau- und Rheingrenze gegen die ^ anstrmenden Germanen zu erhalten. Mit dem Einsall der asiatischen Hunnen trat jedoch die germanische Wanderung in ein neues Stadium. Dieses mongolische Reitervolk, dessen rohe Lebensweise, schmutzige Haut-frbe, platte Nase, tiesliegende, kleine Augen abschreckend wirkten,1) stie in der Ebene zwischen Wolga und Don auf die Alanen, die sich ihnen notgedrungen anschlieen muten. Ihr Weg fhrte in das Gebiet der Oftgoten, die zwischen Dnjepr und Dujestr saen. Erschreckt durch den Anprall dieser wilden Völker und im Reiterkampf ungebt, waren !) Von gedrungenem und festem Gliederbau und mit starkem Nacken gleichen sie roh behauenen Holzfiguren, wie man sie an Brckengelndern sieht, und bei ihrem ungeheuerlichen Aussehen mchte man sie fr wilde Tiere halten. Ihre Lebensart ist wild und rauh. Bei der Zubereitung der Speisen brauchen sie weder Feuer noch Gewrz. Sie leben von den Wurzeln wild-wachsender Pflanzen und von dem halbrohen Fleisch aller mglichen Tiere, das sie auf dem Rcken der Pferde mrbe reiten. An ihre hlichen, doch ausdauernden Pferde find sie wie angewachsen; Tag und Nacht leben sie auf ihnen; dort kaufen und verkaufen sie, dort effen und trinken, dort schlafen und trumen sie ... . Ohne feste Wohnsitze, ohne Obdach, ohne Gesetz und Recht schweifen sie mit ihren Karren, die mit Fellen berzogen sind, umher. Die Karren sind die Wohnungen ihrer schmutzigen Weiber; dort weben die Weiber die schmutzigen Kleider, dort ziehen sie die Kinder auf. bis sie erwachsen find. Ammianus Marzellinus.

8. Das Altertum - S. 95

1913 - Münster (Westf.) : Schöningh
*- 95 weder durch den Heereszug selbst, noch durch die Grndung der Städte Nikaia (Siegesstadt) und Bukephala. benannt nach seinem Pferde, wurde hier die griechische Kultur verbreitet. Bis zum Hephsts war Alexander vorgedrungen. Hier meuterten die Truppen und weigerten sich, weiter zu marschieren; das ungewohnt? Klima, besonders die heftigen und langanhaltenden Monsunregen, und das Heimweh hatten im Heere eine groe Mistimmung hervorgerufen. Grollend mute sich Alexander zur Umkehr entschlieen. Doch wollte er nur den Gttern gewichen sein, und die Priester fanden fchon ungnstige Vorzeichen. Das Heer zog oder fuhr unter stetem Kampf mit den Ein- Der mw geborenen den Indus abwrts bis zum Beginn des Deltas. Hier grndete Alexander die Stadt Pattala mit Werften und Hafenanlagen und verriet dadurch die Absicht der wirtschaftlichen Auf-schlieung Indiens. Einen groen Teil des Heeres sollte der Kreter Nearchos auf der neu erbauten Flotte zur Heimat bringen. Alexander selbst fhrte das Landheer. *) Mit nur einem Viertel des Heeres kam Alexander 324 nach Ankunft m Babel zurck, wo ihn Nearchos nach krzerer, aber ebenfalls mhseliger $a6el 3la Fahrt bereits erwartete: der Seeweg durch den Persischen Golf nach Indien war entdeckt. Von Babel aus ging es alsbald nach Snfa. Alexanders Regierung. Alexanders Rckkehr war vielen un-vermutet gekommen. Manche Satrapen und andere Beamte hatten ihre Selbstherrlichkeit benutzt, um das Volk zu bedrcken und sich selbst zu bereichern. Sie alle traf fchwere Strafe: Tod oder Absetzung. Darauf Bestrafung der feierte Alexander unter ungeheurem Prunk seine Vermhlung mit des Schuldigen. Dareios Tochter, so da er nach persischer Sitte zwei rechtmige Frauen hatte. Darin lag angedeutet, was er letzten Endes erstrebte: Die Ver-bindung von Morgen- und Abendland. Planmig betrieb er jetzt eine Vor dem Abmarsch aber fuhr er nach dem Arrians durch die Mndung des Indus auf die hohe See hinaus, um zu sehen, wie er sagte, ob irgendwie in der Nhe ein Land aus dem Meere aussteige; zunchst aber, meines Bednkens, um sagen zu knnen, da er das groe Meer neben Indien befahren habe. . . . Das Heer zog durch das Land der Gedrosier (Belutschistan) auf einem beschwerlichen Wege, unter gnzlichem Mangel an Wasser und allen anderen Bedrfnissen. Man war gentigt, zur Nachtzeit bedeutende Strecken zurckzu-legen, in ziemlicher Entfernung vom Meere, ob es gleich Alexanders ernstlicher Wille gewesen, das Land an der Kste hin zu durchziehen, um die vorhandenen Hfen zu besichtigen und alle im Vorbeigehen mglichen Anstallen fr die Flotte zu treffen."

9. Das Altertum - S. 112

1913 - Münster (Westf.) : Schöningh
112 5. Die Religion der Rmers) Allgemeiner Die Religion der Rmer war vor allem agrarisch, da die Gott-rm Rettgion. Herten der Fruchtbarkeit die Hauptrolle spielten. Sie war ferner aber auch rein begrifflich, weil die Götter ganz unpersnliche Abstraktionen waren. Es gab bei den Rmern daher ursprnglich weder poetische Mythen noch Gtterbilder. Die Verehrung fand in den ltesten Zeiten uur in Hainen statt. Besonders kennzeichnend fr die rmische Auffassung sind die Ttig-Ttigkeits'keitsgottheiten (Jndigetes), die jegliche Ttigkeit bewirkten. Da aber gotthelten. 6e| jebem Tun, Beim Sen, Pflgen, Fahren, Spielen, Ausgehen u. dgl. ein besonderer Gott angerusen werden mute, so war die Zahl unbe-schrnkt. So gab es sr die erste Ackerung den Gott Vervactor, fr die 2. Durchpflgung den Gott Reparator, Imporcitor wurde beim letztmaligen Pflgen angerufen. Gott Jnsitor war fr das Sen, Occator fr das Eggen, Saritor fr das Ausjten, Subrun-cinator fr Ausraufen des Unkrautes da. Die Schnitter beschirmte Messor, die Einfahrt der Frucht Convector, die Aufspeicherung Eon-ditor usw. Der Gott des Todes oder des Sterbens hie Orkus; an Personi- eine Unterwelt glaubte man zunchst noch nicht. Reine Personisika-fitammen. t|0nen stellten die Gttinnen Fides (Treue), Konkordia (Eintracht) Terminus (Grenze) und Fortuna (Glck) dar. Janus wurde Haupt-schlich auf dem nach ihm benannten Hgel Janikulus am rechten Tiberufer verehrt. Ursprnglich war er eine Lichtgottheit (Dianus), die den Anfang des Tages bewirkte. Deshalb wurde der Monat nach ihm benannt, in Janus. dem die Tage anfangen lnger zu werden. (Januar). Der Gott des Auf- und Unterganges der Sonne wurde bald zum Beschtzer des Ein-und Ausganges, des Auszuges und der Rckkehr. Bildliche Darstellungen zeigten ihn doppelgesichtig, und sein Tempel auf dem Forum war eigentlich nur ein weststlich gerichtetes Tor, das offen blieb, folange die Truppen im Felde waren. Manen. An den Ahnenkult erinnerten noch die Manen und Laren oder Lemnren, die in jeder Familie verehrten Geister der verstorbenen Genien. Angehrigen. Bei der Geburt ergriff der Genius vom Manne, die Juno von der Frau Besitz. Spter konnte auch der Staat, die Stadt, Laren, ja, jede Gemeinschaft einen eignen verehrten Genius haben. Laren waren ebenfalls Schutzgeister und zwar anfangs nur des Hauses; am i) Das magebende Buch der rmische Religion ist Wisso wa, Religion und Kultus der Rmer (in Mllers Hdb.). 1902. Daneben ist noch Au st Die Religion der Rmer. Mnster 1893, und S. Wide, Rmische Religion (in Gerke-Norden Einl. i. d. A. Ii. Bd.) zu empfehlen.

10. Das Altertum - S. 215

1913 - Münster (Westf.) : Schöningh
215 - bedingte, Einzelhfe^ gegenber. Wie in den gesamten wirtschaftlichen Verhltnissen^ zeigten sich auch hier territorial begrndete Unterschiede. Auf der Markussule ist eine runde Qtte aus Mchtwerk mit Die Wohnung, kuppelsrmigen Dach als germanische Wohnung dargestellt. hnliche Behausungen werden auch von den rmischen Schriftstellern beschrieben. So wei Tacitus zu berichten, da die Germanen ihre Wohnungen aus unbehauenen Baumstmmen ohne Rcksicht aus Schnheit und freundliches Aussehen auffhrten, da sie jedoch einzelne Stellen sorgfltig mit einer glnzenden Erdart bestrichen, so da es wie Malerei und bunte Linien ausshe. Das Haus war nicht unterkellert; nur an der Kste wurde es zum Schutz gegen die Flut hher angelegt.2) Ein starker Baum, der in der Mitte des Daches emporwuchs, schien das Gebude zu sttzen und zu schirmen. Er hielt auch das zeltartige Dach, das mit Stroh, Rasenstcken, Schilf oder Schindeln gedeckt war. dessen Balken als be-sonderen Schmuck ein paar Pferdekpfe trugen, in manchen Gegenden auch Schwanenkpfe mit langen Hlsen. Symbole, denen der aberglubische Bewohner geheimnisvolle Wirkungen beizumessen pflegte. Das Innere des Hauses wies im Anfang nur einen Raum Das Innere auf. Diese Einrichtung, die sich in der ltesten Zeit ohne weiteres ergab &aufes-durch das technische Unvermgen, grere und geteilte Rume zu schaffen. hielt man noch lange fest, als die Fertigkeit durch die Beziehungen zu den Rmern besser geworden war. Meist viereckig, hier und da auch rund, zeigte der Wohnraum keinerlei Schmuck. Der Boden war fest gestampfte Erde. In der Mitte lag die Feuersttte, wo auch den Haus-gttern geopfert wurde. Sobald die Germanen dazu bergingen, den Boden mit Holzdielen zu bedecken, wurde die Feuersttte,' wahrscheinlich wegen der Feuersgefahr durch einen Erdhaufen knstlich hher gelegt. und so erklrt sich die Bezeichnung Herd, die in ihrer ltesten Bedeutung Boden, Erde heit. Eine ffnung im Tach, Windauge oder, Augentr genannt, gewhrte dem Rauch freien Abzug. Sonstige ffnungen fehlten; eigentliche Fenster kannte man nicht. Als man spter Neben-rume schaffen wollte, half man sich zunchst durch aufgehngte Gewand- x) Daran erinnert, heute noch z. B. die Einzelhfe Westfalens und Oberbayerns. 2) Plinins, der jahrelang beim rmischen Heere an der Norbsee weilte schreibt in seiner Naturgeschichte: Dort bewohnt ein elendes Geschlecht Erbhgel, die von Menschenhanb so weit aufgeschichtet sinb, wie erfahrungsgem die hchste Flut reicht. Darauf stehen ihre Htten; sie gleichen See-fahrern, wenn die Gewsser die Umgebung bebecken, aber Schiffbrchigen, wenn sie zurckgewichen sinb."
   bis 10 von 15 weiter»  »»
15 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 15 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 0
2 0
3 0
4 4
5 3
6 0
7 0
8 0
9 2
10 1
11 2
12 0
13 0
14 1
15 1
16 2
17 0
18 0
19 0
20 0
21 0
22 0
23 0
24 1
25 0
26 6
27 0
28 0
29 1
30 0
31 0
32 0
33 2
34 0
35 0
36 1
37 0
38 4
39 2
40 0
41 0
42 0
43 1
44 0
45 3
46 0
47 0
48 2
49 0

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 6
1 16
2 81
3 51
4 64
5 2
6 12
7 32
8 62
9 230
10 3
11 7
12 3
13 172
14 65
15 23
16 59
17 77
18 1
19 2
20 55
21 5
22 75
23 27
24 3
25 101
26 23
27 5
28 8
29 29
30 4
31 70
32 5
33 15
34 27
35 85
36 29
37 32
38 24
39 17
40 7
41 124
42 10
43 205
44 8
45 73
46 30
47 10
48 2
49 3
50 3
51 18
52 65
53 30
54 15
55 113
56 43
57 2
58 12
59 44
60 73
61 11
62 1
63 88
64 9
65 80
66 25
67 19
68 71
69 21
70 12
71 83
72 100
73 7
74 26
75 26
76 25
77 3
78 15
79 5
80 9
81 0
82 17
83 43
84 1
85 22
86 53
87 18
88 28
89 44
90 19
91 59
92 197
93 0
94 7
95 15
96 49
97 8
98 35
99 5

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 0
1 2
2 0
3 1
4 0
5 2
6 1
7 0
8 0
9 0
10 1
11 0
12 0
13 0
14 0
15 0
16 0
17 0
18 0
19 0
20 0
21 0
22 0
23 0
24 0
25 0
26 0
27 0
28 0
29 0
30 0
31 0
32 0
33 0
34 1
35 0
36 0
37 0
38 0
39 0
40 0
41 0
42 0
43 4
44 0
45 0
46 0
47 1
48 0
49 0
50 2
51 0
52 0
53 0
54 2
55 0
56 1
57 0
58 0
59 1
60 0
61 0
62 2
63 0
64 0
65 0
66 0
67 0
68 0
69 0
70 0
71 0
72 0
73 0
74 0
75 0
76 0
77 0
78 0
79 0
80 0
81 0
82 0
83 0
84 0
85 1
86 0
87 0
88 0
89 0
90 0
91 2
92 0
93 0
94 0
95 0
96 0
97 0
98 0
99 1
100 0
101 0
102 0
103 0
104 0
105 0
106 0
107 0
108 0
109 0
110 0
111 0
112 0
113 0
114 3
115 1
116 0
117 0
118 0
119 1
120 1
121 1
122 1
123 1
124 0
125 1
126 0
127 2
128 1
129 1
130 0
131 0
132 0
133 4
134 0
135 0
136 1
137 1
138 0
139 0
140 0
141 0
142 1
143 0
144 0
145 7
146 0
147 0
148 0
149 0
150 0
151 0
152 1
153 0
154 1
155 1
156 0
157 0
158 0
159 0
160 0
161 0
162 0
163 0
164 0
165 1
166 1
167 0
168 0
169 0
170 0
171 0
172 0
173 1
174 0
175 0
176 0
177 1
178 0
179 0
180 0
181 0
182 0
183 1
184 0
185 2
186 1
187 0
188 2
189 0
190 0
191 0
192 2
193 0
194 0
195 0
196 0
197 0
198 0
199 0