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1. Der Heimatort und seine Umgebung - S. 29

1912 - Münster i. Westf. : Coppenrath
— 29 - Fenster und Türen. (Portal). — Glocken. Türmer. Küster. — Gewölbe. Chor. Kanzel. Altar. Taus- stein. Opferstock. Orgel. Organist. — Kirchhos. Kirchrveihe. Kirmes. 3. Das Leben in der christlichen Ge- mein de. Gottesdienst. Sonntagsschule. Iung- srauen- und Iünglingsverein. Kinderschule. Waisen- Haus. Armenhaus. Rettungshaus. Krankenhaus. Vaterländischer Frauenverein. Das Rathaus und die Stadtgemeinde. 1. Lage und Aussehen des Rathauses. Lage. Weg dahin? Wappen. Inschriften? Wann erbaut? Einrichtung. 2. Die Beamten des Rathauses. Bürger- meister. (Oberhaupt.) Gehilsen. Schreiber oder Sekretäre. Kassierer. Schreibstuben. Sparkasse. Rendant. — Bücherei. 3. Die Gemeindeverwaltung. Familie = Hausgemeinde. (Vater. Schutz. Fürsorge.) Schul- gemeinde. Kirchengemeinde. Stadtgemeinde. Ord- nung. Ruhe. Sicherheit. Wohltätigkeit. Bildung. Krankenpflege usw. 4. Die Beratungen. Stadträte. Stadt- verordnete. Beratungen oder Sitzungen über Bauten, Wegeanlagen, Steuern, Armenversor- gung usw. 4*

2. Auszug aus dem Lehrbuche der Weltgeschichte für Schulen - S. 161

1882 - Münster : Coppenrath
Auch der Heerbann wurde durch manche neue Verordnungen zweckmiger eingerichtet. Selbst die Landwirtschaft war ein Ge-genstand seiner Sorgfalt. Die vortrefflichsten Einrichtungen auf den kaiserlichen Gtern (Pfalzen) gaben fr Ackerbau und Bau-fnft die besten Muster. Ein in so vielfachen Beziehungen aus-gezeichneter Mann verdient mit Recht den Beinamen des Gro- e n, der ihm von allen Vlkern gegeben ward. Karl starb zu Aachen, im Januar des Jahres 814, in einem Alter von zwei und siebenzig Jahren, und wurde dort in der von ihm gestifteten Marienkirche beigesetzt. Auch nach seinem Tode lebte er in den Sagen und Liedern des Volkes fort, und Jahrhunderte lang wurde alles Groe und Schne an seinen Namen geknpft. Zweiundzwanzigster Abschnitt. Die Zitieren Karolinger (von 814987). Unter Karls Sohne und Nachfolger, Ludwig dem Frommen, sinkt das frn-kische Reich wieder von seiner Hhe. Die drei Shne Ludwigs machen sich die Herrschaft um die Wette streitig, bis der Vertrag von Verdun, 843, eine Teilung des Reiches herbeifhrt. In den neu entstandenen Reichen geht die herrschende Familie der Karolinger bald unter, und zwar in Ost-franken 911, in Westfranken 987. Ludwig der Iromme (814 bis 840). Kurz nach dem Tode Karls des Groen erlitt das weitlufige frnkische Reich eine hnliche Umwlzung, wie einst das macedonische nach Alexanders Tode; es wurde in mehre kleine Reiche zersplittert. Denn Lud-wig der Fromme, der einzig noch brig gebliebene Sohn Karls und Erbe seines Reiches, war zwar ein sehr wohlthtiger und gutherziger Mann; allein die Kunst zu regieren verstand er nicht. Schon im vierten Jahre seiner Regierung, 817, teilte er das Reich unter seine drei Shne, Lothar, Pipin und Ludwig, jedoch mit dem Vorbehalte, da sie erst nach seinem Tode die Regierung selbstndig antreten sollten. Inzwischen vermhlte sich der Kaiser zum zweiteumale und erhielt aus dieser Ehe noch einen Sohn, Karl. Der Vater wnschte, auch seinem kleinen Lieblinge, fr den die Mutter so dringend sich verwandte, ein Knigreich zu geben, und nahm deshalb eine neue Teilung vor. Allein diese Teilung Welters Auszug, 38. Aufl. 1 1

3. Auszug aus dem Lehrbuche der Weltgeschichte für Schulen - S. 163

1882 - Münster : Coppenrath
163 Der Aeichstag zu Herdun 843. Der Streit der Brder wurde durch den Tod des Vaters nicht beigelegt. Lothar, der lteste von Ludwigs Shnen, ward nun Kaiser. Gegen seine Brder verfuhr er mit einer Willkr und einem bermute, als wenn er allein unumschrnkter Gebieter, sie aber nur seine Va-fallen wren. Erbittert der solche Anmaung, verbanden sie sich mit einander und zogen gegen Lothar zu Felde. Im Jahre 841 kam es bei dem Flecken Fontenaille in Burgund zu einer beraus blutigen Schlacht, in welcher Lothar vllig geschlagen wurde. Nach mehren Verhandlungen kam es endlich zum Frieden durch den Vertrag zu Ber dun an der Maas, im August 843. Teilung des Irankenreiches (843). Das frnkische Reich wurde durch jenen Vertrag unter die drei Brder geteilt. Italien aber blieb von der Teilung ausgeschlossen und fiel Lo th ar als dem Inhaber der rmischen Kaiserwrde zu. Auerdem er-hielt dieser Mittelfranken, d. h. ein groes Gebiet zwischen den beiden Reichen seiner Brder, das im Norden bis zur Nordsee, im Sden bis zum Mittelmeere reichte. Karl, mit dem Zu-uamen der Kahle, erhielt Westfranken, d. i. alle frnkischen Lnder, welche westlich von Lothars Reich lagen, bis zu den Py-renen und jenseits derselben die sogenannte spanische Mark. Fr diesen Teil des frnkischen Reiches wurde spter der Name Frank-reich gebruchlich. L u d w i g, mit dem Zunamen der Deutsche, erhielt Ost franken oder fast das ganze Gebiet auf dem rechten Rheinufer und auf dem linken die Bistmer Mainz, Worms und Speyer. Diese Lnder bildeten die Hauptmasse des spteren Deutschlands. Ungeachtet dieser Teilung wurde das frnkische Reich noch immer als ein gemeinschaftliches Erbgut der karoliugischeu Frau-keu angesehen. Keines von diesen Reichen erfreuete sich einer dauernden Ruhe. Die drei Brder suchten fortwhrend sich einander zu schaden. Emprungen im Innern, und kriegerische Einflle von auen vermehrten das Unheil. Das Deich Laisers Lothar I. Auf Lothars Regierung ruhete kein Segen. Das schndliche Verfahren gegen seinen 11*

4. Auszug aus dem Lehrbuche der Weltgeschichte für Schulen - S. 165

1882 - Münster : Coppenrath
165 mannen ein groes, schnes Gebiet einrumen, das noch jetzt von ihnen den Namen Normandie fhrt. In Unteritalien, England und Deutschland machten sie ebenfalls Eroberungen, verschmolzen aber in ihren neuen Wohnsitzen mit den ursprnglichen Bewoh-nern zu dem Ganzen eines Volkes. Daher schwand auch ihr Name nach und nach aus der Geschichte. Nicht allein die Normannen, auch die Groen des westsrn-tischen Reiches rissen immer mehre Besitzungen an sich und hrten wenig auf die Befehle ihrer schwachen Könige. Als endlich der letzte dieser Schattenknige, Ludwig der Faule, im Jahre 987, starb, bemchtigte sich Hugo Capet, der Herzog von Francien, des Thrones. Seine Nachfolger hieen Capetinger. Unter der Regierung dieses neuen Herrscherstammes wurde die Macht der bermtigen Groen allmhlich gebrochen, und ein Lehen nach dem andern wieder eingezogen. Ostsranken. Das Deich Ludwigs des Deutschen. In Ostfranken (Deutschland) whrte die Regierung der Karolinger bis 911. Ludwig der Deutsche, der fhigste und tchtigste unter den Sh-nen Ludwigs des Frommen, erffnete demnach die Reihe der eigentlichen deutschen Könige. Er regierte von 843 bis 876 und war fortwhrend in Kriege verwickelt nicht nur mit den Normannen und Slaven, sondern auch mit den Groen des Reiches. Sein Sohn Karl der Dicke (876 bis 887), durch den frhzeitigen Tod feiner beiden lteren Brder, wie auch durch den Tod der Shne Karls des Kahlen begnstigt, vereinigte als Kaiser unter seiner Herrschaft nicht nur alle ostfrnkischen Besitzungen, sondern auch das westfrnkische Reich, mit Ausnahme jedoch von Burgund, das sich unterdessen unabhngig gemacht und in Nieder- und Hochburgund geteilt hatte. Karl der Dicke wurde, wegen eines schimpflichen Friedens mit den Normannen, zuerst in Ostfranken, dann auch in Westsranken des Thrones entsetzt. Zu seinem Nach-folger in Ostsranken wurde Arnulf, Herzog von Krnthen, erklrt (887 bis 899). Dieser schlug die Normannen bei Lwen, zog nach Italien, eroberte Rom, kehrte aber krank zurck und starb

5. Auszug aus dem Lehrbuche der Weltgeschichte für Schulen - S. 200

1882 - Münster : Coppenrath
200 nur wenig. Mancher Adelige konnte nicht einmal seinen Namen schreiben. Dagegen lernte er von Jugend auf ein wildes Ro tummeln und Lanze und Schwert mit Gewandtheit führen. Von ihrem Reiterdienste bekamen die Vornehmen den Namen Ritter. Mit der Zeit bildeten sie einen besonderen Stand, dessen Blte in die Zeit der Kreuzzge fllt. Religion, Ehre, Tapferkeit und Hochachtung gegen die Frauen waren die vier Haupttugenden der Mitglieder. Die Aufnahme der Mitglieder erforderte eine viel-jhrige Vorbereitung und war mit groen kirchlichen Feierlich-ketten verbunden. Schon im siebenten Jahre ward der Knabe von adeliger Herkunft in das Schlo eines anderen Ritters ge-bracht. Hier wartete er als Bube oder Page bei der Tafel auf, hielt seinem Herrn beim Aussteigen den Bgel und bte sich im Fechten, Schieen und Rettert, um seinen kleinen Krper gewandt und stark zu machen. Im vierzehnten Jahre ward er durch die Umgrtung eines Schwertes wehrhaft. Nun hie er Knappe (Knabe) oder Junker. Von nun an begleitete er seinen Herrn zu jeder Stunde und zu jedem Geschfte, zu der Lust der Jagd, der Feste und Wassenspiele, so wie in den Ernst der Schlachten. Treue Anhnglichkeit an seinen Herrn war die erste Pflicht. Hatte der Knappe unter diesen ritterlichen bungen das einundzwanzigste Jahr erreicht, so konnte er zum Ritter geschlagen werden. Zu dieser wichtigen Handlung mute er sich durch Fasten und Beteu und durch den Empfang der heiligen Sakramente vorbereiten. Man fhrte ihn zum Altare und lie ihn schwren: die Wahr-heit zu reden, das Recht zu behaupten, die Religion und ihre Diener, so wie Witwen und Waisen zu beschirmen und keinen Schimpf gegen Edelfrauen zu dulden. Nachdem er dann aus der Hand eines Ritters oder einer Edelfrau Sporen, Handschuh und Panzer erhalten hatte, knieete er vor einem Ritter nieder, der ihn dreimal mit flacher Klinge sanft auf Hals und Schulter schlug. Das war der Ritterschlag. Nun schmckte man den jungen Ritter auch mit Helm, Schild und Lanze, und fhrte ihm ein Streitro vor, auf welches er sich sogleich schwang und dasselbe durch die frohlockende Menge der Zuschauer tummelte. Glnzende Feste beschlossen die Feier des Tages. Von nun an durste er eine erhebliche Beleidigung nicht ungercht lassen. Selbst der Zweikamps

6. Auszug aus dem Lehrbuche der Weltgeschichte für Schulen - S. 270

1882 - Münster : Coppenrath
270 in ihren Verstecken ergriffen und hingerichtet, ihre Leichname aber in eisernen Ksigen an dem hchsten Turme der Stadt aufgehngt. Diese Vorgnge hatten die vllige Unterdrckung der Resorma-tion und die dauerhafte Wiederherstellung des Katholicismns in Mnster zur Folge. Fortgang der Reformation. Man htte denken sollen, solche traurige Ereignisse, welche mit der Reformation enge zusammenhingen, htten ihrer Ausbreitung groe Hindernisse in den Weg legen mssen. Nichts desto weniger hatte sie ihren Fortgang. Ihre Hauptsttze fand sie an mehren Reichsfrsten. Diese wollten schon aus politischen Grnden keineswegs die Rck-kehr der frheren Verhltnisse, welchen sie dann auch ihre bereits errungenen Vorteile wieder htten opfern mssen. Die Messe wurde abgeschafft, und der Gottesdienst in deutscher Sprache ge-halten, die Mnche ihrer Gelbde entbunden, und allen Geist-lichen die Ehe gestattet. Luther selbst vermhlte sich mit einer aus-getretenen Nonne, Katharina von Bora. Von den sieben Sakra-menten behielt Luther nur zwei bei. Heinrich Viii., der damalige König von England, schrieb deshalb eine Abhandlung gegen ihn, in welcher er die Lehre der katholischen Kirche von den sieben Sa-kramenten verteidigte. Dasr erhielt er vom Papste den ehren-vollen Titel Defensor fidei, d. i. Verteidiger des Glaubens. Auch der gelehrte Erasmus von Rotterdam, der lange Zeit in nnrhm-licher Weise sich keiner Partei mit Entschiedenheit angeschlossen hatte, trat jetzt ffentlich gegen Luther auf und bereitete, dessen Sache durch frhere Schriften befrdert zu haben. Die neue Kirchengemeinde verbreitete sich nach und nach der Sacksen, Thringen, Preußen, Hessen, Mecklenburg, selbst der Dnemark und Schweden. Mehre Fürsten fhrten sie frmlich in ihre Saaten ein, unter anderen der Landgraf Philipp von Hessen, der Herzog Albrecht von Preußen und Johann der Bestndige von Sachsen. Nicht unbedeutende uere Vorteile erwuchsen den Fürsten ans der Einfhrung der Reformation in ihre Staaten. Veribittfcitttg mit Rom war dadurch aufgehoben; die Rechte, welche frher die Bischfe ausgebt hatten, erhielten sie jetzt selbst und wurden so immer mehr unumschrnkte Herrscher. Auch wurde

7. Auszug aus dem Lehrbuche der Weltgeschichte für Schulen - S. 277

1882 - Münster : Coppenrath
277 Karl V. und Moritz von Sachsen. Nun stand die Macht des Kaisers auf der hchsten Spitze, und in ngstlicher Spannung erwarteten die Protestanten ihr Schicksal. Aber auch jetzt lie der Kaiser Milde walten und hoffte noch immer, durch friedlichen Vergleich die Religionsstreitigkeiten beizulegen. Er hielt 1547 einen Reichstag zu Augsburg und hatte die Freude, alle Kurfrsten anwesend zu finden. Mehre zeigten sich sogar bereit, das Konzilium von Trient anzuerkennen, wenn auch ihre Partei dort gehrt wrde. Weil sich aber dasselbe in die Lnge zog, so machte er den Vorschlag, da beide Parteien einige ge-lehrte und rechtschaffene Männer aus ihrer Mitte whlten, die Zur Erhaltung der Ruhe und Einigkeit im Reiche eine einstwei-lige Glaubeusrichtschuur (das Interim genannt, weil es nur einstweilen, bis zur Entscheidung des Konziliums, gelten sollte) entwerfen mchten. Die Absicht des Kaisers war wohlwollend und edel; deshalb gaben auch alle ihre Beistimmuug; und als der Aussatz vorgelesen wurde, wandte keiner etwas dagegen ein. Mit herzlicher Freude retfete nun der Kaiser von Augsburg ab. Aber bei der Einfhrung des Interims selbst erhob sich ein groer Wider-stand. Magdeburg insbesondere, die einzige Stadt des schmal-kaldischeu Bundes, die sich mit dem Kaiser noch nicht ausgeshnt hatte, fuhr mit wtenden Schmhungen gegen das Interim und dessen Verfasser los und verhhnte selbst den Kaiser in Bildern und Liedern. Da sprach er die Reichsacht der sie aus und schickte den Kurfrsten Moritz mit einem Heere ab, sie zu vollziehen. Allein in der Seele des neuen Kurfrsten waren auch neue Plane reif geworden. Er wurde ein Verrter an dem Kaiser, seinem Freunde und Wohlthter, und traf heimlich die ntigen Vorkehrungen, ihn zu strzen. Whrend der Belagerung Magdeburgs, die Moritz hchst nachlssig betrieb, schlo er, in Verbindung mit dem Landgrasen Wilhelm von Hessen, dem ltesten Sohne des gesan-genen Philipp, und mit dem Markgrafen Johann Albrecht von Brandenburg ein geheimes Bndnis mit Heinrich Ii., dem Könige von Frankreich, der mit dem Throne auch den Ha seines Vaters, Franz I., gegen den Kaiser geerbt hatte. Zur Befestigung dieses Bndnisses trat Moritz sogar die deutschen Reichsstdte Metz, Toul und Verduu att Frankreich a, als wenn sie sein Eigentum

8. Auszug aus dem Lehrbuche der Weltgeschichte für Schulen - S. 320

1882 - Münster : Coppenrath
320 zwungen, in welchem er sich mit den bereits eroberten zwlf Fe-stuugeu begngen mute. Ludwig trennte aber bald diese Tripelallianz und rstete sich zu einem zweiten Raubkriege gegen die Hollnder, welche er fr die Urheber jenes ihm so hinderlichen Bundes hielt. Es ge-lang ihm, den König von England, Karl Il, fr sich zu gewinnen. Selbst zwei deutsche Fürsten, der kriegerische Bischof von Mnster, Bernhard von Galen, und der Kurfürst von Kln, verbanden sich mit ihm gegen die Hollnder. Dagegen untersttzte diese der groe Kurfürst von Brandenburg, Friedrich Wilhelm; seinem Beispiele folgte der Kaiser; selbst Spanien trat spter dem Bunde gegeu Frankreich bei. Die beiden letzteren betrieben anfangs den Krieg mit geringem Ernste; desto grer aber war der Eifer des Kurfrsten von Brandenburg. Um sich dieses gefrchteten Feindes zu entledigen, reizte Ludwig die Schweden zu einem Einfalle in die Mark. Aber mit Blitzesschnelle eilte der Kurfürst in sein Land zurck und schlug am 28. Juni 1675 bei Fehrbellin in der Mark die seit dem dreiigjhrigen Kriege fr unberwindlich gehaltenen Schweden. Unterdessen fhrte Ludwig selbst, nach dem Tode Tnrennes, der 1675 bei dem Dorfe Sabach, unweit Offenburg in Baden, gefallen war, den Krieg mit groer Heeres-macht fort. Es gelang ihm, seine Gegner zu trennen und mit jedem besondere Vertrge zu schlieen, die den gemeinschaftlichen Namen des Nymweger Friedens (1678) führen. (Nimm weg! sagte man damals mit groer Erbitterung). Hierin er-hielt er von Spanien auer vierzehn festen Pltzen der spanischen Niederlande die ganze Franche dornte, die jetzt vom deutschen Reiche getrennt wurde, zu welchem sie frher als Bestandteil des burgundischen Landes gehrt hatte; vom deutschen Kaiser erhielt er Freiburg im Breisgau. Nur Holland, das zuerst den Frieden einging, verlor nichts. Seit diesem Frieden stand Frankreich auf dem Gipfel feiner Macht. Die ruberischen Reunionen. Aber diese Macht verblendete den König und verleitete ihn zum bermut und zu einer Tyrannei, die allmhlich sein und des Landes Glck unter-gruben. Am ungerechtesten waren seine Reunionen oder Lnder-

9. Auszug aus dem Lehrbuche der Weltgeschichte für Schulen - S. 326

1882 - Münster : Coppenrath
326 Reichslehen zu besetzen. Es gelang ihm, noch vor dem Ende des Jahres mehre Herzogtmer in seine Gewalt zu bringen. Bald aber ward der Krieg allgemein. England und Holland, welche Frankreichs bergewicht frchteten, Preußen, das deutsche Reich, Portugal und Savoyen traten auf des Kaisers Seite und erklrten den Krieg an Frankreich und Spanien. Die Kurfrsten von Bayern und Kln hingegen ergriffen die franzsische Partei. Der Kurfürst von Bayern drang, während der franzsische General Villars Bayern deckte, in Tirol ein. Der Plan war, nach Italien berzusetzen, dort den unter Beudme heranziehen-den Franzosen die Hand zu bieten, und alsdann vereinigt gerades Weges auf Wien loszugehen. Schon war Innsbruck in der Ge-walt der Bayern, schon wollten diese der den Brenner ziehen; da aber standen die ihrem Kaiserhause stets getreuen Tiroler in Masse aus, berfielen auf schroffen Hhen und in Gebirgsschluchten den Kurfrsten und ntigten ihn, sich unter groen Gefahren nach Bayern zurckzuziehen. Dahin brach nun auch der englische Ge-neral Marlborongh aus den Niederlanden auf, wo er unter-dessen eine Festung nach der anderen erobert hatte. Er vereinigte sich im Juli 1704 bei Ulm mit dem Prinzen Ludwig von Baden und erstrmte das feste Lager der Franzosen und Bayern am (Schedenberg, welches den Donaubergang hindern sollte. Durch dieses Unglck nachgiebiger gemacht, war der Kurfürst schon im Begriffe, auf die ihm angebotenen Friedensbedingungen einzugehen, ~ 1 ^Lcl^,r^' ^er franzsische General Tallard sei mit einem Hulfsheere in vollem Anzge, ihn pltzlich umstimmte. Tallard tarn wirklich, aber zugleich mit ihm der Prinz Eugen, um mit Marlborongh sich zu vereinigen. Eine Hauptschlacht mute jetzt entscheiden. Sie fiel vor am 13. August 1704 bei Hchstdt, f r ^leudheim, einem benachbarten Dorfe, und endigte mit der volligen Niederlage der Franzosen und Bayern. Tallard selbst neben seuten beiden Shnen wurde gesaugeu. Whrend der Kur-surft mit den Trmmern des verbndeten Heeres der den Rhein floh, besetzten die sterreicher Bayern. mtr glorreiche Sieg erfllte den alten Kaiser, der bisher nur Unglck und Demtigung von seinem stolzen Gegner Lud-

10. Auszug aus dem Lehrbuche der Weltgeschichte für Schulen - S. 327

1882 - Münster : Coppenrath
327 wig erlitten hatte, mit unaussprechlicher Wonne. Er starb nicht Lange nachher, int Mai 1705, und hinterlie den Thron seinem ltesten Sohne Joseph I. (1705 bis 1711). Der Kaiser Joseph setzte den Krieg zu Gunsten seines Bruders mit gleichem Nachdrucke fort. Nach dem Siege bei Hchstdt war Eugen nach Italien, Marlbo-rough nach den Niederlanden zurckgekehrt. Gleich nach ihrer Entfernung brach in Bayern ein Aufstand gegen die sterreicher aus. Dieser wurde aber mit Gewalt unterdrckt, der Kurfürst, als vorgeblicher Urheber desselben, in die Reichsacht erklrt, und dieselbe auch auf seinen Bruder, den Kurfrsten von Kln, ausgedehnt. Unterdessen erfocht Marlborough im Mai 1706 auf der Ebene von Ramillies, nicht weit von Waterloo, einen glnzenden Sieg der die Franzosen unter dem General Villeroi. Jnsolge dieses Sieges wurden Brabant und Flandern unterworfen und sie muten dem Erzherzoge Karl, als ihrem rechtmigen Könige, Karl Iii., huldigen. Nur wenige Wochen spter fhrte auch der Prinz Eugen eine der khnsten und glnzendsten Wciffenthaten in Italien ans. Er eilte hundert Stunden weit, unter unsglichen Schwierigkeiten der Berge und Strme, der Residenz des Herzoges von Savoyen, Turin, die von den Franzosen hart belagert wurde, zu Hlse und brachte hier den Franzosen eine groe Niederlage bei. Infolge dieser schlo Frankreich die sogenannte General-kapitulation, einen Vertrag, dem gem es ganz Italien rumte. In Spanien dagegen war Ludwig glcklicher. Der Erz-herzog Karl war hier 1704 gelandet und hatte nach und nach mehre Provinzen erobert; die meisten aber gingen wieder verloren bis aus die Festung Gibraltar, welche die Englnder 1704 eroberten und bis ans den heutigen Tag noch besitzen. Ludwig wnschte Frieden und war bereit, ihn mit groen Opfern zu erkaufen. In der Hoffnung aber, den stolzen Machthaber noch mehr zu zchtigen und noch tiefer zu demtigen, wurden feine Friedensantrge abgewiesen, und ihn traf nun Schlag auf Schlag. In den Niederlanden ersuchten Eugen und Marlborough bei Oudenarde am 11. Juli 1708 einen vollkomme-
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199 6