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1. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. 255

1849 - Münster : Coppenrath
255 Pompejus zum Andenken seines Sieges später Nicopolis (Sie- gesstadt) gründete, durch einen nächtlichen Überfall und nöthigtc ihn zur Flucht nach Colchis. Tigranes unterwarf sich dem glück- lichen Sieger ohne Schwertstreich und erhielt nun, als Freund und Bundesgenosse der Römer, sein Reich innerhalb der alten Grenzen zurück; alle Länder aber, die er neu erworben hatte, und hiemit ganz Syrien und Phönizien vom Euphrat bis an die See, mußte er abtreten und noch 6,000 Talente an Krieges- fteuer bezahlen. Hierauf durchzog Pompejus, um den Mithri- dates aufzusuchen, die Kaukasusländer Albanien und Jberien und drang bis zur Mündung des Phasis vor, kehrte aber nach ei- nem beschwerlichen und erfolglosen Zuge zurück, um auch die Völ- ker an der Ostküste des Mittelmeeres und am arabischen und persischen Meerbusen zu unterwerfen. Zunächst unterwarf er sich Syrien (64), das er nebst Phönizien zur römischen Provinz machte; hierauf Palästina, das er durch einen jährlichen Tribut von Rom abhängig machte, nachdem er Jerusalem nach dreimo- natlicher Belagerung erobert und den dort ausgebrochenen Thron- streit der beiden Maccabäischen Brüder, Hircanus und Aristo- bolus, zu Gunsten des ersteren geschlichtet hatte. Und schon rü- stete er gegen die peträischen Araber, als Eilboten den Tod des pontischen Königes meldeten. Dieser hatte unterdessen die ganze nördliche Küste des schwarzen Meeres umzogen, sich neue Streit- kräfte gesammelt und wollte jetzt, wie Hannibal, die Römer in Italien angreifen. Allein sein eigener Sohn, Pharnäces, ward an ihm zum Verräther. Er stiftete eine Empörung gegen den Vater an und wiegelte das Heer auf, daß es vou ihm abfiel. Da nahm der Verrathene Gift, welches er in seinem Schwerte immer bei sich trug, und forderte auch seine beiden Töchter, die bei ihm waren, auf, ein Gleiches zu thun, wenn sie der schmach- vollen Gefangenschaft der Römer entgehen wollten? Beide nahmen willig das Gift, welches er ihnen reichte, und starben vor seinen Augen. Bei ihm selbst aber hatte es die gehoffie Wirkung nicht, weil er sich allmälig daran gewöhnt hatte; und auf sein Geheiß mußte ihn ein galatischer Leibwächter erstechen (63). So endete Mithridates, zu Panticapäum in Tauris, acht- undsechzig Jahr alt, verlassen von seinem Heere, welches vor der Größe seiner neuen Plane zitterte, und schändlich verrathen von J

2. Lesebuch für Ober-Klassen in katholischen Elementar-Schulen - S. 328

1854 - Münster : Aschendorff
328 tius, Bischof von Antiochia, ein Jünger der Apostel, sehnte sich mit so heißem Verlangen nach der Marter, daß er die Christen zu Nom flehentlich bat, ihn nicht etwa vom Tode be- freien zu wollen. Er wurde, wie er wünschte, den wilden Thieren vorgeworfen. (I. 107.) Als der heil. Polykarp, Bischof zu Smyrna, aufgefordert wurde, Christum zu lästern, erwiederte er lebhaft: „Sechs und achtzig Jahre diene ich ihm; wie könnte ich lästern meinen König, der mich erlöset hat." Er sollte lebendig verbrannt werden; das Feuer be- schädigte ihn nicht; endlich wurde er mit dem Schwerte durchs bohrt. Zwei edle Frauen, die heil. Symphorosa und die heil. Felicitas, jede mit sieben Söhnen, die durch sie zum stände haften Bekenntnisse waren ermuntert worden, starben zu Nom, ähnlich der frühern Machabäerin, eines glorreichen Todes. Ebenda verherrlichte der Philosoph Justinus, welcher das Chri- stenthum durch zwei gelehrte Schutzschriften vertheidigt hatte, Christum den Herrn mit dem Opfer seines Lebens. (I. 167.) Zu Lyon in Frankreich, wo das Christenblut in Strömen ver- gossen wurde, glänzten die Bischöfe Pothinus und Jrenäus, die Jünglinge Epipodius und Alexander und die Sklavin Blan- dina durch unerschütterlichen Heldenmuth in den Qualen. Be- kannt ist die ruhmwürdige Marter des heil. Laurentius zu Rom und des großen Bischofes zu Carthago, Cyprian, von denen der erstere auf einem glühenden Roste gebraten, der andere nach vielen Leiden enthauptet worden. (I. 258.) Von jeher wurden in der Kirche gefeiert die erst vierzehnjährige Agnes, die heil. Agatha, Lucia, Katharina und unzählige an- dere christliche Heldinnen, welche für ihren Glauben und theils auch für die Erhaltung ihrer Keuschheit gekämpft und über Qual und Tod gesiegt haben. Das glorreiche Marterthum der heil. Ursula und ihrer Gefährtinnen fällt in die Zeit des Kaisers Mariminus, des Thraziers. (I. 235 — 238.) 3 Zerstörung Jerusalems. Die Synagoge des alten Bundes war nur eine Vorbereitungs- anstalt für die Kirche Jesu; sie konnte und mußte deshalb, da die Kirche gegründet war, aufhören, so-wie man ein Gerüst abbricht, wenn.das Gebäude vollendet ist. Die Mitglieder der Synagoge sollten nach Jesu Willen auch die ersten Mitglieder

3. Lesebuch für Ober-Klassen in katholischen Elementar-Schulen - S. 483

1854 - Münster : Aschendorff
483 tat für Pilger, worin noch im Jahre 1825 — 263,000 Fremde verpflegt wurden. Dann kommen noch die Hospitäler für ver- schiedene Nationen, die Anstalten zur Verpflegung der Kran- ken in ihrer Wohnung, zur Unterstützung der Dürftigen und zur Aussteurung armer Mädchen. Von den Festlichkeiten, welche die Fremden nach Nom zie- hen , sind die glänzendsten die G i r o n d o l a und die K r e u z- beleuchtung in der Peterskirche. Jene Girondola flammt zu Ostern und am Tage Peier und Paul auf; sie besteht aus einem doppelten, mit 4500 Raketen versehenen Feuerrade und aus einer Menge anderer Feuerwerks-Vorrichtungen, und wird auf der Plattform der Engelsburg, hoch oben, wo der kolossale, vergoldete Engel steht, abgebrannt. Was die andere Festlich- keit anlangt, so wird aus der höchsten Wölbung der Kuppel, gerade über dem Hochaltare ein 40 Fuß langes messingenes Kreuz herabgelassen, das mit 1000 Lampen bedeckt ist. Die Menschen, die daran herumklettern, sehen wie unbedeutende Zwerge aus; ihre Entfernung, die Weite des Raumes, in welchem sie hängen, und die Niesengröße aller umgebenden Gegenstände verkleinern sie mit jedem Augenblicke mehr, indem diese mit dem Entbrennen der Lampen wachsend hervortreten. Wie die Lampen sich entzündet haben, verschwinden die Befe- stigungen, an denen das Kreuz hängt, vor dem Glanze, und daßelbe scheint nun frei in dem hockgcwölbten Raume zu schwe- den. Dieser Moment ist einzig in seiner Art; der Zauber des Lichtes, das allmählig in alle vier Arme des Kreuzes der Kirche strömt und alle Hallen, alle Seitengänge des ungeheuern Ge- bäudes erhellt, ist unvergleichbar. Obwohl nun ganze Schaa- ren von Betenden und von Neugierigen sich durch die Kirche hinbewegen und natürlich den in der Mitte unter der Kuppel stehenden Hochaltar umlagern, so entsteht doch kein eigentliches Gedränge, ein solches wird in diesem ungeheuern Raume nicht möglich. 42 Das heilige Land. Das Land, wo Christus unser Erlöser, lebte, wird in der heiligen Schrift mit verschiedenen Namen genannt. Es hieß das Land Canaan von dem vierten Sohne Chams; das Land Israels von Jakob, der auch den Namen Israel hatte; das Land der Hebräer oder das jüdische Land, Judäa; Palästina oder Philistina von den Philistern, die einen Theil dieses Landes bewohnten; Jehovas Land oder Jehovas Eigenthum; das gelobte Land, oder das Land der Verhei- ßung. Wir Christen nennen es das heilige Land, weil

4. Lesebuch für Ober-Klassen in katholischen Elementar-Schulen - S. 92

1854 - Münster : Aschendorff
92 Fremdling, setze dich bei mir. Und der süßen Ruhe pflege; Weilte doch schon Mancher hier. Bei dem alten Kreuz am Wege. Nur getrost das müde Haupt Dort in meinen Schatten lege, Süße ruhten, die geglaubt. Bei dem alten Kreuz am Wege. Ob dir Noth und Lebenspein Stürmisch sich im Herzen rege; Manche lernten sich schon freu'n Bei dem alten Kreuz am Wege, Zogen neu gestarket fort Auf der Wildniß ödem Stege, Kamen zu der Heimath Ort Von dem alten Kreuz am Wege. V8. Und dann? Zu dem heiligen Philippus Neri kam einst ein Jüngling und erzählte ihm mit großer Freude, daß seine Eltern ihm auf vieles Bitten endlich erlaubt hätten, die Nechtsgelehrsamkeit zu studiren, und daß er keine Mühe scheuen wolle, die Studien recht bald und gut zu vollenden. Der heilige Philippus machte nicht gern viel Geschwätz, und was man mit drei Worten sa- gen kann, das sagte er lieber mit anderthalb. Er hörte dem Jüngling ganz gelassen zu, und fragte zuletzt nur: Und dann? — Dann werde ich Advokat, erwiederte der fröhliche Student. Und dann? fragte der Heilige weiter. Dann, sagte der Jüng- ling, dann werde ich viele verwickelte Rechtshändel zu Ende führen und mir durch meine Kenntnisse und meinen Eifer schon Ruf und Ansehen zu verschaffen wissen; die Leute werden mir stark zulaufen, um mir ihre Prozesse zu übertragen. Und dann? fragte der Heilige wieder. Dann, fuhr der junge Mensch fort, dann werde ich ein hübsches Geld mir verdienen, ein schönes Haus an der Hauptstraße kaufen, Pferde und Kut- sche anschaffen und ein vergnügtes, herrliches Leben führen. Frohen Muthes kann man unter solchen Umständen dem Alter entgegen gehen, und ich werde meine letzten Tage in Ehren und in Ruhe genießen, weil dann ja alle meine Wünsche erfüllt sind. Ganz ruhig fragte der alte Patriarch wieder: Und dann? Dann, sagte der Jüngling langsam, dann — dann — ja dann werde ich sterben. Der heilige Philippus aber erhob die Stimme und fragte noch einmal: Und dann? Der Jüngling antwortete hierauf nicht; er bedachte sich, und es stiegen ernste, dunkle Wolken auf in seiner Seele, Gedanken an Tod und Sarg und Grab, und an das große stille Meer hinter dem Grabe, an die Ewigkeit. So kann in der Frühe ein schönes Morgen-

5. Auszug aus dem Lehrbuche der Weltgeschichte für Schulen - S. 70

1882 - Münster : Coppenrath
unter Fürsten aus verschiedenen Familien. Alexander hatte nm-lich keinen regierungsfhigen Erben, und als man ihn auf dem Sterbebette fragte, wen er zu seinem Nachfolger bestimmte, er-klrte er, den Wrdigsten". Darum glaubte jeder Haupt-anfhrer, ihm komme rechtmig ein Teil von dem Reiche zu, an welchem er habe erobern helfen, und griff zu den Waffen. Erst die blutige Schlacht bei Jpsns in Phrygien, im Jahre 301 v. Chr., fhrte einstweilige Ruhe wieder herbei. Das groe Reich Alexanders wurde jetzt in mehre kleine zersplittert. Die be-dentendsten unter diesen waren: das gyptische unter den Ptolemern, mit der Hauptstadt Alexandra; das m a c e d 0 n i f ch e, welches die Herrschaft der Griechenland fortznbehaupteu suchte, und das syrische unter den Selencidem Jedoch schwchten sich diese Staaten durch fortwhrende Kriege mit einander so sehr, da sie alle zusammen, der eine frher, der andere spter, unter die Herrschaft eines anderen Volkes kamen, nmlich der Rm e r.

6. Lesebuch für Ober-Klassen in katholischen Elementar-Schulen - S. 357

1886 - Münster i.W. : Aschendorff
357 Zum persischen Meerbusen, von dort bis zum Hellespont und von dem Hellespont bis zu den Usern des Tiber ertönte jetzt der Name und die Lehre Jesu. Beinahe in allen größeren Städten wurden von den Aposteln und Apostelschiilern Ge- meinden gegründet. Über jede einzelne Gemeinde war ein Vorsteher gesetzt. Man nannte diesen mit einem griechischen Worte Episcopus, d. i. Aufseher, und hiervon stammt unser Wort Bischof. Ihm zur Seite standen Gehülfen, die ge- wöhnlich aus den Ältesten der Gemeinde gewählt wurden und daher Presbyteri (Alte) hießen, woher unser Wort Priester kommt. Unter den Bischöfen, die als Nachfolger der Apostel die oberste Leitung der Kirche hatten, galten als die angesehensten die in den vier Hauptstädten des römischen Reichs, in Rom, Alexandria, Antiochia und Jerusa- lem, zu denen später auch der von Konstantinopel kam. Der erste aller Bischöfe war jedoch der zu Rom, der Nach- folger des heiligen Petrus, der dort seinen bleibenden Sitz gegründet hatte. Man nennt ihn Papst, von dem lateinischen Worte Papa, welches Vater bedeutet. Von Nom aus strömte das Licht des Evangeliums uach und nach in alle Welt, und die Stadt des Romulus ward zur ewigen Stadt der Kirche. Bald hatte sich, wo immer die heiligen Sendboten ihren Fuß hinsetzten, mit einem Male alles verändert. Die Schwelgerei, die Unzucht, die Grausamkeit, die Ehr- und Geldgier war da plötzlich verschwunden; an die Stelle der schändlichen Götzenopfer und der übrigen Greuel der Ab- götterei war die Anbetung Gottes im Geiste und in der Wahrheit, war Sittenreinheit und Heiligkeit des Wandels getreten. Das Wort vom Kreuze, von der Selbstverleug- nung, der Demut, Keuschheit re., das dem Ohre der irdischen Menschen so hart klingt — es hatte dennoch bei den Rohen und Abergläubischen, bei den Jrdischgesinnten und Ungläubigen, bei Ungelehrten und Gelehrten freudigen Glau- den und treuen Gehorsam gefunden und hatte sich als die Kraft Gottes erwiesen, selig zu machen alle, die daran glaubten. Vereint in heiliger Liebe, selig in der Hoffnung der himmlischen Güter stellten sich die Christen dar als eine

7. Weltgeschichte für die katholische Jugend - S. 191

1840 - Münster : Theissing
Die Christenverfolgungen. Die Manichäer. 191 über Kohlen langsam braten. Der Heilige fühlte die Schmerzen gar nicht, betete für die Bekehrung und Erhaltung Roms, und gab end- lich, die Augen gen Himmel gewendet, den Geist auf. In derselben Verfolgung wurde auch der h. Cyprianus erst verbannet, dann ein Jahr spater enthauptet. Ehe er den Todesstreich empfing, breiteten die Christen Tücher um ihn aus, fern Blut als Re- liquie aufzubewahren. Bald nachher wurden mehrere seiner Schüler, unter andern der h. Montanus mit 8 Genossen, nachdem man sie lange im Kerker hatte hungern und dursten lassen, enthauptet. §. 142. Die Manichäer. Kaiser Valerian, der dw 8te Christenverfolgung ausschrieb, wurde vom neupersischen Könige Sapor, wie schon erzählt ist, zum Stall- knecht gemacht, nachher geschunden, und seine Haut in einem persischen Tempel aufgehängt. Unter eben diesem Sapor stand in Persien ein Mann aus, Namens Manes, und stiftete eine neue Religion, um sich einen Namen zu machen. Er verwarf das alte Testament, und nannte Moses einen Betrüger; vom neuen Testamente ließ er nicht viel, den Sohn und h. Geist erklärte er für Ausflüsse der Gottheit. Er sagte, der Sohn habe die Welt erschaffen, der Teufel aber das Böse beige- mischt, und den Menschen ihre sündhafte Natur eingepflanzt — da sei der Sohn zum Schein Mensch geworden und gestorben, der h. Geist auch über die Apostel gekommen, aber für den von Christus verspro- chenen Tröster gab Manes sich selbst aus, der die christliche Religion zur Vollkommenheit bringen solle. Er lehrte, gute Seelen würden in der Sonne erst durch Feuer, im Monde durch Wasser gereinigt, und kämen dann in das Lichtreich, böse müßten erst durch Pflanzen und Thiere wandern, und wenn sie sich dann besserten, würden sie auch ins Lichtreich ausgenommen, sonst zu ewigen Qualen verdammt. Da- her verbot Manes, Thiere zu tödten, und Pflanzen abzureißen. Er theilte seine Anhänger in Auserwählte und Zuhörer. Nur die Zuhörer durften heirathen, Thiere schlachten und Pflanzen abschneiden, und arbeiteten für die Auserwählten, welche ihr Leben in stiller Be- trachtung zubringen sollten. Die Vorsteher der Secte waren Manes als der Tröster, unter ihm 12 Apostel, 72 Jünger als Bischöfe, dann Priester und Diaconen. Sie hatten die Taufe und das Abendmahl, feierten nur den Sonntag und den Sterbetag Christi, und wollten überhaupt für Christen gehalten werden. Sie rühmten sich einer groß- ßen Sittenreinheit, waren aber nur Scheinheilige. Ihre Secte machte anfangs viel Aussehen, und verbreitete sich durch Asien, Aegypten, Africa, Italien und Gallien, bestand aber etwa nur 300 Jahre. Der Stifter Manes selbst hatte ein besonderes Schicksal. Er versprach dem Könige Sapor, ihm seinen kranken Prinzen gesund zu machen, als das Kind aber unter seinen Proceduren starb, ließ jener dem Betrüger die Haut abziehen, und dieselbe ausstopfen.

8. Weltgeschichte für die katholische Jugend - S. 268

1840 - Münster : Theissing
268 Dritter Zeitraum. Abt zu Clairvaux, wurde aber seine größte Zierde. Immerwäh- rendes Beten, Arbeiten und Schweigen war Regel, so auch eine küm- merliche Nahrung; die Kleidung war weiß. Vom h. Bernardus wer- den wir noch mehr hören. .Der Augustinerorden entstand im loten Jahrhundert, da italianische Einsiedler sich Eremiten des h. Augustinus nannten, 4 Tage der Woche in Wasser und Brod fasteten, und nur Sonntags Fleisch aßen. Der h. Petrus Damianus, Cardinalbischof von Ostia, stiftete 1060 die regulirten Chorherren des h. Augu- stinus, Weltpriester in klösterlichem Verbände; diesem Orden gehörte auch der berühmte Thomas von Kempen an. Nach einigen Jahr- hunderten zählte man 80,000 Augustiner und eben so viele Augu- stinessen. Am zahlreichsten sind jetzt noch die Augustiner-Bar- füßer, welche von Almosen leben. Der Carmeliterorden entstand im 12ten Jahrhundert, da Pilger unter Berthold aus Calabrien sich zuni Eremitenleben auf dem Berge Carmel vereinigten. Im I. 1224 bestätigte Pabst Hono- rius 111. ihre Regel. Sie tragen braune Kleidung, ein graues Sca- pulier und einen weißen Mantel, und sind in mehrere Stamme zer- fallen, besonders Observanten (zur Zeit ihrer Blüthe 180,000 Mönche und Nonnen), und Carmeliter-Barfüßer in Spanien und Italien, die fast strenger leben, als die Carthauser. Die Carme- liter verehren den Propheten -Elias als ihren Stifter. Der Camaldulenserorden wurde 1012 vom h. Romual- dus im Thale Camaldoli bei Arezzo gestiftet, nach der geschärften Regel des h. Benedictus. Die Mitglieder wohnen in abgesonderten Einsiedeleien oder Camaldulen, tragen weiße Kleider von grobem Zeuge, beobachten das Schweigen, fasten oft, und trinken nie Wein. Die Observanten des Ordens leben in Klöstern nicht so strenge. Der h. Romualdus erreichte ein Alter von 120 Jahren, von denen er 100 in der Buße zugebracht hatte. Der Trinitarierorden oder der h. Dreifaltigkeit zur Erlösung der Gefangenen wurde 1160 durch den h. Joannes von Matha und den h. Felix von Valois gestiftet. Die Mit- glieder sammelten überall Gaben, Christen aus der Sclaverei der Un- gläubigen loszukaufen. Als der h. Stifter das erste Mal zwei ^Jünger nach Afrika sendete, brachten diese 186 losgekaufte Christen zurück, und er selbst holte 120 aus der Sclaverei unter vielen Leiden, selbst Le- bensgefahren. Als seine Kräfte schwanden, ging er nach Rom, und diente noch 2 Jahre den Leidenden in den Kerkern, Hospitälern und Armenhäusern. Der Prämonstratenserorden wurde 1127 vom h. Norber- tus, Canonicus zu Tanten am Rheine, gestiftet, und zwar in der Einöde Pr<5montrü bei Laon in Frankreich, um tüchtige Prediger für das Volk zu bilden, und die Geistlichkeit zu veredeln. Der h. Norbertus wurde nachher Erzbischof zu Magdeburg. Wir sehen, jeder Orden setzte sich ein besonderes Zieh, aber alle Orden wirkten zusammen, der Christenheit in ihren Bedürfnissen zu helfen.

9. Weltgeschichte für die katholische Jugend - S. 242

1840 - Münster : Theissing
242 Zweiter Zeitraum. Bald nach dieser ergreifenden Feierlichkeit siel Karl in ein hitziges Fieber, und seine sonst übliche Fastenkur schlug nicht mehr an. Er empfing die h. Communion, und starb betend den 28ten Januar 814. Sein Grab ist zu Aachen, und viele Bisthümer verehren ihn unter den Heiligen. Zweiter Zeitraum. Won Carl dem Großen bis zu den Krcuzzügen. (I. Ehr. 814— 1096.) (282 Lahre.) ?. Die Karolinger. §. 25. Ludwig der Fromme. ^arl des Großen Nachkommen, die Karolinger genannt, hatten nichts von seinem Geiste. Der erste von ihnen war ein frommer Mann, d. h. andächtig, gutherzig, aber zum Regenten eignete er sich nicht. Sein gänzlicher Mangel an Nachdruck und Selbstständigkeit machten ihn bald zum Gespött, und seine besten Befehle wurden nicht erfüllt. Als er zur Negierung gelangte, waren seine Söhne Lothar, Pipin und Ludwig schon erwachsen; unter sie theilte er das Reich schon im vierten Jahre seiner Regierung. Aber die Söhne waren mit der Theilung gar nicht zufrieden, bekriegten sich einander und den Va- ter, und thaten ihm allerlei Kränkungen an. Lothar setzte seinen Va- ter zu Soissons in der Kirche vor allem Volke auf den Bußsack, gab ihm einen Zettel in die Hand, auf welchem seine bekannten Sünden standen, z. B. daß er am Grünendonnerstage eine Heerschau gehalten habe, und diese mußte er laut ablesen, worauf die Bischöfe ihm eine Kirchenbuße auflegten. Schlimmer fand sich Ludwig der Fromme, als ihm aus einer neuen Ehe von der baierischen Prinzessinn Judith noch ein Söhnlein geboren wurde, Karl der Kahle benannt, weil er wahrscheinlich kahl ausgehen mußte, da sein Vater alles Land schon vertheilt hatte. Aber der Judith zu Gefallen stieß Ludwig der Fromme den beschwor- nen Theilungsplan um, damit Karl der Kahle etwas erhalten möchte, und das erbitterte die älteren Prinzen noch mehr. Sie verharrten in

10. Aus allen Erdteilen - S. 78

1887 - Münster i.W. : Schöningh
78 Afrika. tragen sie nur die Lanzen. Flinten sindet man fast nur im Süden der Provinz. Das Volk beschäftigt sich, die oben erwähnte, wenig bedeutende Industrie abgerechnet, hauptsächlich mit dem Feldbau, der im rohesten Stil betrieben wird und nur während der Regenzeit, wenn die Aus- saat stattfindet, Arbeit erfordert. Den Rest des Jahres haben sie voll- auf zu thun mit dem Beischaffen des Wassers, das mit großen Schwierig- leiten verbunden ist. Im übrigen züchten und stehlen sie Rindvieh, sangen Sklaven ein und bekämpfen sich gegenseitig. Tie Hütten sind, ihrem Nomadenleben entsprechend, sehr leicht aus Stäben und Matten hergestellt. Der Teil des Volkes, welcher sich iu Dörfern angesiedelt hat, besitzt bessere Hütten, die aus Lehm aufgeführt und mit Stroh gedeckt sind und in Gruppen beisammenstehen. Vor den Hütten befindet sich eine Art Vordach zum Schutz gegen die Sonne, das in einem mit Duchu- steugelu überkleideten Holzgestell besteht. Jede Gruppe ist von einer niederen Hecke umgeben, und der so umschlossene Raum bietet mit seiner Einwohnerschaft von halbnackten Menschen, Rindvieh und Hunden ein sehr wenig anziehendes Bild. Religion besitzt das Volk kaum, aber desto mehr Aberglauben, so daß die zahlreiche» müßigen Fakirs, die außerdem als Schreiber dienen, ihr reichliches Auskommen haben. Das gewöhnliche Volk wird iu flachen Gräbern bestattet, worüber man einen Steinhaufen aufwirft. Das Grab eines besonders frommen Fakirs schmücken Stöcke mit einem Stück Kaliko an der Spitze. Bei den höheren Ständen wird das Begräbnis ähnlich wie in Ägypten ge- feiert. Der Moslem führt sein Grabgewand auf Reisen immer mit sich und muß sich unter Umständen selbst begraben, wenn die Gefährten nicht auf seinen Tod warten können. Er besorgt die Abwaschungen mit Sand, gräbt eiu Loch in den Boden, hüllt sich in sein Leichentuch, deckt sich so gut wie möglich mit Sand zu und wendet das Gesicht gen Mekka; noch einen Blick in die Sonne, und dann erwartet er gelassen den Tod. Der Flugsand oder die wilden Tiere besorgen das übrige. Die Gräber in den Dörfern sind gewöhnlich ea. 2 Meter tief, und die Stelle für den Kopf wird mit Ziegelsteinen oder Holz überwölbt; denn in der ersten Nacht kommen die Todesengel und fragen deu Toten aus. Der Körper wird auf die rechte Seite gelegt, mit dem Gesicht gegen Mekka; die Um- stehenden Wersen ein wenig Erde darauf, dann wird er mit Ziegelsteinen oder Holz gedeckt und das Grab mit Erde aufgefüllt. Der Fakir spricht die Gebete und ermahnt deu Toteu, sein Glaubensbekenntnis herzusagen, wenn die Engel kommen. Die Armen erhalten Almosen bei solchen Feierlichkeiten. Die Dongolawis haben einige seltsame Bräuche bei Hochzeitsfeier-
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