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1. Griechisch-römische Altertumskunde - S. IV

1910 - Münster i.W. : Aschendorff
Iv zur Kenntnisnahme durch aufmerksames Lesen und zur Ergnzung und Vertiefung dessen, was im Unterrichte nur flchtig oder gar nicht berhrt werden kann. Karten, Grundrisse und Bilder sind dem Werke nicht beigegeben, um es nicht unntig zu verteuern; auch besitzt ja wohl jede Anstalt eine mehr oder minder ausreichende Sammlung nicht nur topographischer, sondern auch kunstgeschichtlicher Anschauungsmittel greren Stiles, die in den letzten Iahren in hohem Grade vervollkommnet sind; und so gut wie wohl jeder Schler im Besitz eines historischen Atlas ist, der ihm die Karten fr die Topographie bietet, drfte verlangt werden knnen, da er einen fr mehrere Jahre zu verwendenden und der die Gymnasialzeit hinaus verwendbaren Atlas zur griechisch-rmischen Kunst- und Kulturgeschichte sich anschaffe. Bearbeitet haben Direktor Dr. Hense die griechische Dichtung, Professor Kotthoff*) die Realien zu Homer und zu der griechischen Beredsamkeit, die Philosophie, die rmische Beredsamkeit und die Kunstgeschichte, Oberlehrer Schunck die griechische Beredsamkeit und die Realien zu den Tragikern, Oberlehrer Wirmer**) die griechische und die rmische Geschichtschreibung und die rmische Dichtung, Oberlehrer Dr. Leppermann die Realien zum griechischen und rmischen Kriegs-wesen, die Topographie von Athen und die klassischen Ruinensttten, Oberlehrer Dr. Grobbel die Topographie Roms, die griechisch-rmische Mythologie und das Metrologische. Das Buch ist zunchst fr den Unterricht am hiesigen Gymnasium geschrieben, den Verfassern wrde es aber zu groer Freude gereichen, wenn es von den Herren Amtsgenossen auch anderer hherer Lehr-ansialten als zweckdienlich anerkannt und fr den Unterricht verwertet wrde. Paderborn, den 25. Mai 1903. Die Verfasser. *) Seit September 1904 Direktor des Grotzherzoglichen Gymnasiums zu Vechta. **) Seit September 1906 Direktor des Stdtischen Gymnasiums zu Marburg.

2. Griechisch-römische Altertumskunde - S. VI

1910 - Münster i.W. : Aschendorff
Vorwort zur dritten Huflage. Die vorliegende dritte Auflage hat mehrfache nderungen und Er-Weiterungen erfahren. Die Topographie von Athen und Rom, das Religionswesen der Griechen und Rmer und die klassischen Ruinensttten sind an mehreren Stellen neu gestaltet und durch Zustze erweitert und ergnzt worden. 3ii einer rein wissenschaftlich gehaltenen Darstellung im archolo-gischen Teile konnten jedoch die Verfasser, trotzdem diese Forderung von der Kritik vereinzelt erhoben worden ist, sich nicht entschlieen; sie stehen auf dem Standpunkte, da die archologischen Darstellungen fr die hheren Lehranstalten nur propdeutischen Zweck haben drfen. Ein zu weit und tief eingehendes Detail wrde den Schler nur verwirren und eine wissenschaftliche Behandlung des Stoffes bei dem Anfnger kaum das erforderliche Verstndnis finden. Gtige Frderung haben geboten die Herren Professor Dr. Hertel in Hildburghausen und Oberlehrer Dr. Fredrich, Dozent der Arch-ologie an der gl. Akademie zu Posen. Ihnen, sowie zahlreichen Verfassern anregender und anerkennender Rezensionen sprechen wir auch an dieser Stelle unseren verbindlichen Dank aus. Fr die Schreibweise der griechischen Namen ist nunmehr die ursprngliche Form gewhlt worden. Dem mehrfach geuerten Wunsche nach Hinzufgung eines Registers zu dem Inhaltsverzeichnis ist bei der beraus groen Zahl von Personen- und besonders von Sachnamen tunlichst entsprochen. Mge auch die dritte Auflage gleich ihren beiden Vorgngerinnen freundliche Aufnahme und gnstige Beurteilung finden! Paderborn, den 10. Januar 1910. Die Verfasser.

3. Griechisch-römische Altertumskunde - S. 1

1910 - Münster i.W. : Aschendorff
I. Die Griechen. Die Literaturgattungen. Der Stoff der Literaturgeschichte *) umfat Poesie und Prosa. Die Poesie ging bei den Griechen der Prosa voraus- sie hatte auf ihren verschiedenen Gebieten bereits ihre hchste Entwicklung und schnste Blte erreicht, als die Prosa aufkam. Die Poesie umschliet das Epos, welches bedeutende Hand-lungen der Vergangenheit in engem Zusammenhange zur Darstellung bringt, die Lyrik, welche Gefhlen oder Seelenstimmungen Aus-druck gibt, und das Drama, welches Handlungen in ihrer Entwicklung als gegenwrtig zur Anschauung bringt. In der Prosa entwickelte sich zuerst die Geschichtschreibung, dann die Philosophie und zuletzt die Beredsamkeit. A Das (Epos. 2. Die Anfnge der epischen Poesie. Das Epos erblhte zunchst und vornehmlich in Kleinasien unter den Aiolern und den Ionern. Von diesen bewohnten die Aioler den nrdlichen Teil der Westkste Kleinasiens, die Ioner den mittleren, sdlicher gelegenen. Der Zeitpunkt der Besiedelung entzieht sich unserer Kenntnis- wahrscheinlich hat sie schon vor der Dorischen Wanderung (1104) stattgefunden, wenngleich angenommen werden mu, da auch diese zu weiterer Kolonisation an der Westkste Veranlassung gegeben hat. Hier traten bald Snger auf, die in der Mrenpoesie das Andenken der Heldentaten ihrer Heroen der Nachwelt berlieferten, wie ander-seits diese den Ruhm bei den Nachkommen auf das hchste schtzten. Namentlich entwickelte sich die Mrenpoesie bei den Aiolern und fand' in dem trojanischen Kriege (1194-1184) ihren Mittelpunkt. !) Man pflegt die Literaturgeschichte in folgende Perioden einzuteilen: I. Klassische Zeit: a) Bltezeit der Poesie bis zum Ende des pelopon-nesischen Krieges (404), b) Bltezeit der Prosa bis zum Tode Alexanders des Grohen (323); Ii. Hel lenistische Zeit: a) Das alexandrinische Zeitalter bis zur Umwandlung gyptens in eine rmische Provinz (323-30), b) das römisch - hellenische Zeitalter bis zur Verlegung der Residenz nach Byzanz (30 v. Chr.-330 n. (Thra. Von einer Gliederung des Stoffes nach diesen oder hnlichen Perioden ist Abstand genommen; derselben liegen zugrunde die einzelnen Unterrichtsdisziplinen, die in chronologischer Reihenfolge geordnet sind. 1

4. Griechisch-römische Altertumskunde - S. 3

1910 - Münster i.W. : Aschendorff
spter lebenden Snger; da die Odyssee der Ilias in Inhalt, Art und Weise der Dichtung wie in Sprache nahe komme, knne es nicht auf-fllig sein, da auch sie dem Dichter der Ilias zugelegt worden sei und alle Griechen in Homer den Dichter beider Epen verehrt htten. Andere Forscher sind dagegen der Ansicht, da die Verschiedenheit der Dichtungen nicht so groß sei, da man 3roei Snger als Verfasser annehmen msse, es genge ein Dichter, der in frherer Lebenszeit die Ilias, in spterem Alter die Odyssee geschrieben habe. Nach den Hexametern (Gellius, Noct. Att. Iii, 11): tenr noleig ieq^ovatv tisqi ol'qxv co/Lirjqov. 2/livqvcl, cp66og, Kooy cbv, 2axa/Lilv, Xtoc, "Agyog, Adijvai (in anderen Fassungen werden auch Kyme, Jos, Ithaka, Pylos ge-nannt) ist die Geburtssttte Homers unsicher; ohne Zweifel ist er aber kleinasiatischer Grieche gewesen, in dessen Heimat ursprnglich die aiolische Mundart gesprochen und dann von der jonischen verdrngt rourde. Die Ilias zeigt auch noch heute in der jonischen Mundart zahlreiche aiolische Formen, und so mchte wohl S m y r n a, das zuerst von Aiolern und dann von Ionern besiedelt wurde, den grten Anspruch auf die (Ehre haben, die Geburtssttte Homers zu sein, worauf auch der Name Mexrjaiysvijc, der am Meies (einem Flusse bei Smyrna) Geborene hinweist. Die Mitteilung von der Blindheit Homers Kann auf Wahrheit wohl keinen Anspruch machen; auch schon im Altertum wurde die Richtigkeit der Mitteilung bezweifelt. Vielleicht ist die Sage entstanden aus der falschen Etymologie des Wortes Homer ( 0 /.ir) gidv) und aus der Blindheit des Phaiaken-sngers Demodokos (Od. Viii, 39 41). Die Klarheit, Lebendigkeit und Farbenpracht der Schilderungen in der Ilias und Odyssee schlieen den Gedanken an eine wirkliche Blindheit des Dichters vllig aus. Zahlreich sind die Stimmen des rmischen und griechischen Alter-tums der die Bedeutung Homers in seinen beiden Werken. (Balten diese doch stets als Ideale der epischen Poesie, als die vortrefflichsten Lehrbcher der Religion und Geschichte, als die Fundgruben fr Philosophie, Beredsamkeit und Kunst, als die Grundlage der griechischen Volkserziehung. Nicht minder zahlreich und bedeutsam sind die Stirn-men des Mittelalters und der Neuzeit, die alle darin bereinstimmen, da Homer des Gottes wegen, der in seiner Stimme ist und nicht stirbt", fr alle Völker gedichtet habe, wie schon Ovid sagt in dem Distichon: Ewig lebet Homer, wie Tenedos steht und der Ida, Und so lange die Flut rollt der Simois zum Meer". Da kann es nicht auffallen, da die Werke Homers schnell und weit verbreitet wurden. Weil aber fr die Zeit ihrer Abfassung eine allgemeine berlieferung durch Schrift nicht angenommen werden kann, mssen sie vorzugsweise durch mndlichen Vortrag verbreitet sein. Diese berlieferung wurde bewirkt durch Snger, die sich Homeriden nannten. (Vergl. Finsler, Homer unter Die schriftliche Aufzeichnung und diepeisistratische Rezension" S. 243 und Christ Geschichte der griechischen Literatur" unter: Mndliche Fortpflanzung" S. 60). Mit der Zeit traten an ihre Stelle als gewerbsmige Dekla-

5. Griechisch-römische Altertumskunde - S. 45

1910 - Münster i.W. : Aschendorff
45 Trachten auf die Erlangung und Erhaltung eines mglichst ununter-brochenen Wonnegefhls gerichtet. Dabei leitet ihn die (fgov^ig. Diese zeigt ihm den wahren Weg zum Glcke, lt ihn die ganze Wonne einer Lust durchkosten, lehrt ihn aber auch den wahren Lust-wert bei allen Freuden erkennen. So verlangt er nicht nach jeder Lust, vermeidet nicht jeden Schmerz; denn manche Lust hat grere Schmerzen zur Folge, und gar mancher Schmerz verursacht eine grere Lust. Besonders hlt der Cpikureier alles fern, was die ruhende Lust (Gemtsruhe und Gesundheit) gefhrden knnte, so nicht blo die Krankheiten, sondern alles eigentliche Arbeiten, Ringen und kmpfen, sowie alles das, was dazu antreibt, wie den Ehrgeiz und die Vater-landsliebe. Um die heitere Ruhe eines zufriedenen Sinnes nicht zu stren, kmmert sich der Epikureier mglichst wenig um uere nge-legenheiten. Bei jeder Lust der Bewegung dagegen sieht er vor allem darauf, da er nichts Strendes oder Leidvolles mit in den Kauf be-kommt; lieber verzichtet er darauf und begngt sich mit der ruhenden Lust allein. 34. Das wichtigste der das Leben der Hedoniker und Lpikureier. Die epikureiische Schule ist eine Weiterbildung der von Aristippos begrndeten hedonischen Schule. Aristippos von Kyrene (an der Nordkste von Afrika) war ein Zeitgenosse von Platon, mit der er am Hofe des lteren und spter des jngeren Dionysias (406 - 367, 367 343) zusammentraf. Selber den Freuden des Lebens ergeben, sah er auch in der Lust (fjdovrj) das einzig erstrebenswerte Lebensgut. Epikuros aus Athen (341 -270) trat ungefhr gleichzeitig mit enon in Athen mit seiner Philosophie hervor, um 306. Seine Lehre ist eine Verschmelzung der Atomenlehre Demokrits und der Lustlehre Aristipps. Epikur war so gesittet und freundlich und gutherzig, da seine Schler ihn fast heiligmig verehrten. Unter den spteren Epikureiern ist am bekanntesten der rmische Dichter Lukrez, ein beraus ernster und ehrenwerter Mann, dazu ein abgesagter Feind aller Genusucht. In seiner Dichtung de rerum natura fand Epikurs Lehre einen berzeugten, ja begeisterten Vertreter. 35. vergleichende Zusammenstellung der wichtigsten Lehren von Platon, Aristoteles, Ienon und Epikuros. 1. der das Begriffliche als die Grundlage eines wahren Wissens. Platon machte die Begriffe des Sokrates zu engelartigen Personen, Ideen genannt, die in einem besonderen Ideenhimmel wohnten. Nach Aristoteles wohnen die Begriffe in jedem darunter fallenden Einzelwesen und bleiben darin bis zu dessen Vernichtung. Zenon verlegt sie in den denkenden Menschengeist, der sie dann den Einzelwesen unterlegt.

6. Griechisch-römische Altertumskunde - S. 48

1910 - Münster i.W. : Aschendorff
48 und ihre lebendige Redefreudigkeit besonders wirksam waren. Unter solchen Bedingungen bildete sich die Rede naturgem in drei besonderen Gattungen aus als 1. ytvog Sixavixv in Reden vor Gericht, 2. yevog (fvfiovxevtlxv (oder ^Tjiutjyo^txov) in Reden vor dem Rate und der Volksversammlung, 3. yevog emdeixrtxov (oder Tzavv\yvqixv) in Reden vor dem ge-samten, aus festlichen oder traurigen Anlssen versammelten Volke. Alle diese Gattungen wurden in der Bltezeit der Beredsamkeit ein Jahrhundert hindurch, etwa vom Beginne des peloponnesischen Krieges bis kurze Zeit nach dem Untergange der griechischen Freiheit bei Chaironeia (430- 330), theoretisch gelehrt und praktisch gebt in der Weise, da fast alle groen Redner zugleich auch als Lehrer der Redekunst ttig waren. Dazu kam dann noch betreffs der Prozerede eine besondere Klasse von Rednern, die sog. Logographen 1), welche gegen Lohn Reden fr andere schrieben. Diese Ttigkeit hatte ihren Ursprung in dem athenischen Gesetze, da vor Gericht jeder Streitende seine Sache selbst führen mute. 39. Der Kanon'' der attischen Redner. Von den zahlreichen Rednern der Bltezeit wurden durch die Pergamenischen Grammatiker (um 125 v. Chr.) zehn, die man im Altertum als die hervorragendsten Vertreter der Redekunst schtzte, in einem sog. Kanon {xavwv = Richtschnur, Muster) zusammengestellt: 1) Antiphon, 2) Andokides, 3) Lysias, 4) Isokrates, 5) Isaios, 6) Demosthenes, 7) Lykurgos, 8) Hyperides, 9) Aischines, 10) Dinarchos. Wir heben im einzelnen hervor: 40. Lysias. Lysias (449 ober 445 - 378), geboren in Syrakus als Sohn des Kephalos, welcher um 440 auf Veranlassung seines Gastfreundes Perikles von Syrakus nach Athen bersiedelte und als /uttolxog iaotsxrjg (d. h. ausgeschlossen von der Teilnahme an der Staatsverwaltung und Gerichtsbarkeit, aber zugelassen zum (Berichte ohne ngoardzik, von allen Leistungen der Richtbrger, also auch vom /aetoixwv, befreit und zur (Erwerbung von Grundbesitz berechtigt) im Peiraieus eine bedeutende Schildfabrik betrieb. Wahrscheinlich um 430 wanderte Lysias aus unbekannten Grnden wieder nach Unteritalien und zwar in die von Perikles gegrndete Kolonie Thurii, nahm hier Unterricht in der Rhetorik und Politik bei Tisias (s. S. 47) und kehrte im Jahre 411 nach Athen zurck. Auch er betrieb hier mit seinem Bruder Polemarchos, beide als fieroixoi iaoxeleig im Peiraieus wohnend, eine Schildfabrik mit 120 Sklaven. Ihr groer Reichtum erregte die Habsucht der i) Logographen in diesem Sinne sind wohl zu unterscheiden von den Logo-graphen, welche als Vorlufer der kunstmigen Geschichtschreibung, in 20, S. 28 behandelt sind.

7. Griechisch-römische Altertumskunde - S. 16

1910 - Münster i.W. : Aschendorff
16 . 6. Die kyklischen Vichter. Ilias und Odyssee stellen nur einzelne Teile des troischen Sagenstoffes dar. Auer ihnen gab es noch andere Dichtungen, welche die Vorgeschichte des trojanischen Krieges, seinen Verlauf, sein Ende und die Schicksale der Haupthelden darstellten. Diese Dichtungen bilden den sog. epischen Kyklos *), und ihre Verfasser heien kyklische Dichter. So schrieb unter anderen Stasinos aus Cypern (um 760) Kvjiqia, die Ursache und Veranlassung des trojanischen Krieges, Arktinos von Milet (um 770) die Althonic, eine Fortsetzung der Ilias bis zum Tode und der Bestattung des Achilleus, Lesches aus Lesbos (um 700) die 'Ihg //uqcl, die Fortsetzung der Aithiopis, Hagias aus Troizene (um 770) die Nmo/, die Erlebnisse der heim-kehrenden griechischen Helden. . 7. hefiodos. Als Vater des didaktischen Epos ist zu nennen Hefiodos aus Askra am Helikon in Botien, von aiolischen Eltern stammend, ein jngerer Zeitgenosse Homers. Unter seinem Namen sind erhalten: 1. "Egya xal Opera et dies, enthaltend in 828 Versen Lehren der Ackerbau, Weinpflanzung, Haushalt, Handel, Schiffahrt, durchsetzt mit Mythen, Fabeln und Sentenzen. 2. (Beoyovca, enthaltend in 1022 Versen Sagen von der Ent-stehung der Welt und der Götter, von ihrem Range und ihrer Ver-wandtschaft, sowie den Versuch einer bersicht des olympischen Gttersystems. B Die Tyrik. 8. Inhalt der lyrischen Poesie. Die lyrische Poesie (genannt nach der Ivqu, einem sieben-saitigen Instrument, nach der Sage von Hermes erfunden, indem er der die Schale einer Schildkrte Darmsaiten spannte) lt die Em-pfindung des Dichters in Gesang ausstrmen; mit dem Gesang verbindet sich zumeist Tanz. Alsbald nach ihrer Entstehung gegen Ende des 7. Jahrhunderts v. Ehr. erhob sie sich zu einer bedeutenden Blte in Inhalt und Form. Die Mannigfaltigkeit der zum Ausdruck gebrachten Empfindungen: Liebe und Ha, Freundschaft und Feindschaft, Lust und Schmerz usw. fhrte zu einer groen Zahl verschiedener rhythmischer Formen, zu einem Reichtum verschiedenartiger Strophen. Den bergang von der epischen zur lyrischen Poesie bilden die Elegie und der Iambos. *) Der Name tmxdg xixlos wird freilich erst nach Christi Geburt gebraucht.

8. Griechisch-römische Altertumskunde - S. 50

1910 - Münster i.W. : Aschendorff
50 der Einbung vorgelesener Musterreden, teils endlich in einer Anleitung zur Ausarbeitung von eigenen Reden oder Abschnitten von solchen. Unter den von Isokrates selbst verfaten Musterreden erregen das meiste Interesse die der epideiktischen Gattung. Diese groen Prunk-reden waren zugleich politische Flugschriften und fr den Verfasser das Mittel, seine Ideale vom Zusammenschlu aller Hellenen zu gemeinsamer Bekmpfung der Barbaren unter das Volk zu bringen, Ideale, welche bei dem damaligen Stande der Dinge nicht mehr zu verwirklichen waren und deren Zerrinnen bei Chaironeia den fast 100--jhrigen Greis mit solchem Schmerz erfllte, da er 338 sich selbst das Leben nahm. Die berhmtesten seiner epideiktischen Reden sind: der 7zavr\yvqlxog, eine 380 fingiert in Olympia vor der panhellenischen Festversammlung gehaltene, durch abgerundeten Periodenbau, klangvollen Rhythmus, Reinheit der Sprache und Vaterlandsliebe ausgezeichnete Lobrede auf Athen, welche dieser Stadt das Recht auf die Hegemonie zuspricht, und der 7rava&r]vcux6g, eine Rede, die mit greisenhafter Weitschweifigkeit ohne wesentlich neue Gedanken das Lob Athens in denselben Tnen singt, wie der navvflvqlxo*;, und zugleich die rhetorische Kunst des Verfassers selbstgefllig verherrlicht. 42. vemosthenes. Derrtosthenes, Sohn des Demosthenes, aus dem attischen Demos Paiania, wurde wahrscheinlich 383 geboren. Sein Vater war Besitzer einer mit 30 Sklaven betriebenen Schwertfabrik. Kaum 7 Jahre alt, verlor er seinen Vater durch den Tod und wurde durch unehrliche, gewissenlose Vormnder um das nicht unbetrchtliche Vermgen (15 Talente) betrogen. Von Isatos in der Redekunst belehrt und mit juristischen Kenntnissen ausgestattet, zog er einen der Vormnder vor Gericht und erwirkte, obgleich erst 20 Jahre alt, die Verurteilung des ungetreuen Vormundes zu 10 Talenten Schadenersatz, mute sich aber schlielich zu einem mageren Vergleiche bereit finden. So durch die Unehrlichkeit seiner Vormnder zu den ersten Versuchen im Reden gezwungen, suchte er, um sich eine Stellung zu grnden, sich als Redner auszubilden. Es ist allbekannt, mit welch beispiel-loser Entschlossenheit der junge, beraus strebsame Mann die Gebrechen seiner Natur, das Zucken mit der Achsel, die schlechte Aussprache des t> und das zaghafte Bangen gegenber dem rauschenden Lrm der Volksmenge durch das der der Schulter aufgehngte Schwert, durch Steinchen, die er in den Mund nahm, sowie durch Sprechen gegen die brandenden Wogen des Meeres bekmpfte und siegreich berwand. Diese unbeugsame Tatkraft hat den Redner durch sein ganzes, vielbewegtes Leben begleitet. Sein Werden und Wachsen als Redner vollzieht sich in drei Perioden. In der ersten Periode sehen wir ihn als redenschreibenden Rechtsanwalt im Kampfe um feine brgerliche Existenz; in der zweiten tritt er persnlich als Redner auf, zumeist in Privatprozessen, aber durchweg solchen, bei denen zugleich auch ein ffentliches Interesse in

9. Griechisch-römische Altertumskunde - S. 26

1910 - Münster i.W. : Aschendorff
26 Die weniger bedeutenden Trachinierinnen haben ihren Namen von dem Chore, der aus Jungfrauen von Trachis gebildet ist; im Mittelpunkte der Hand-lung steht aber Deianeira, die eiferschtig auf ihre Nebenbuhlerin, die schne Dole, ihrem (Batten Herakles durch ein Iaubermittel den Untergang bereitet. Die Poesie des Sophokles galt als der reinste und lauterste Ausdruck attischer Bildung. Er gab die verbundene Trilogie des Aifchylos auf und schuf die geschlossene Tragdie als ein fr sich bestehendes organisches Ganze. Seine Bedeutung liegt in dem streng folgerichtigen Aufbau der Handlung und in der meisterhaften Charakteristik scharf ausgeprgter, individueller, aus freier Selbstbestimmung handelnder Persnlichkeiten- er glaubt an eine sittliche Weltordnung und zeigt in der ehrfrchtigen Achtung der hochthronenden eroigen Gesetze eine tiefe Religiositt. So kann es uns nicht wundern, da die Athener ihm nach seinem Tode einen heroischen Kultus widmeten. Seine im Jahre 1843 zu Terracina aufgefundene herrliche Statue gibt uns auch uerlich die Bedeutung der Persnlichkeit wieder, in der sich Anmut, Wrde und Schnheit ausprgen. Treffend sagt Sulzer in seiner Theorie der schnen Knste: Man sagt von dem Bildhauer Polyklet, er habe eine Statue von so auserlesenen Verhlt-nissen und so groer Schnheit gemacht, da sie den andern Knstlern zum Muster gedient und deswegen die Regel genannt worden sei. Fast jede der 7 Tragdien des Sophokles, die wir noch haben, verdiente den Namen der Regel dieser Dichtungsart". (8. Luripides. (Euripides von athenischen (Eltern angeblich am Tage der Schlacht von Salamis (480) zu Salamis geboren, als Schler des Anaxagoras und der Sophisten Prodikos und Protagoras durch philosophische und rhetorische Studien gebildet, befreundet mit Sokrates, trat etwa in seinem 25. Lebensjahre als Dichter auf. (Er war von herber, finsterer Gemtsart und fhrte ein zurckgezogenes Leben, so da er eine Teilnahme an dem politischen Leben nur in seinen Dichtungen bekundete. 3m hohen Alter, vielleicht aus rger der Spttereien der komischen Dichter und aus Mimut der unangenehme husliche Verhltnisse, verlie er Athen und wanderte aus nach Pella in Makedonien an den Hof des Knigs Archelaos, wo er im Jahre 406 kurz vor Sophokles starb. Seine Chorgesnge, die mehrfach eingelegten Musikstcken gleichen, stehen nicht immer in engem und innigem Zusammenhange mit der Handlung und den Charakteren der handelnden Personen- der Handlung fehlen oft (Einheit, natrliche Entwicklung und Folgerichtigkeit des Ausganges. (Eigentmlich sind ihm der Prolog, der eine Art von Exposition bildet, und der deus ex machina, der durch sein Er-scheinen den Knoten in der Mehrzahl der Stcke lst. (Er schrieb etwa 92 Dramen, von denen 8 Satyrdramen waren. Von den 18 erhaltenen Dramen sind die bedeutendsten: '[(piyevsia fj ev Aixidt, yi(piyeveia fj iv Tavqoig, die Goethe den Stoff zu seiner Iphigenie" gegeben hat (Umnderung der trgerischen List der Iphi-geneia gegenber Thoas bei Euripides in unumwundene Wahrheit bei

10. Griechisch-römische Altertumskunde - S. 28

1910 - Münster i.W. : Aschendorff
28 (die Wespen) (422), gegen die Prozesucht der Athener, oi gvi&eg (die Vgel) (414), handelnd von einem Vogelstaate in Wolkenkuckucksheim, nicht blo ein poetisches Mrchenspiel, sondern ein geistreicher Spiegel der abenteuerlichen Plne der Athener zur Zeit der Expedition nach Sizilien, ai Oea/Liocpoqidcovacu, benannt nach einem Frauenfeste, (Thesrnophorien) (411), gerichtet gegen Euripides, oi drycixoi (die Frsche) (405), gegen den Verfall der tragischen Kunst und im besonderen gegen Euripides. Das Ziel der Komdien des Aristophanes und berhaupt der sogenannten lteren Komdie ist nicht blo (Erheiterung der Zuschauer durch munteren Scherz und launigen Witz, sondern ein hheres, sittliches, indem durch Verspottung von Fehlern und Blen, wie sie das damalige Staats- und Privatleben vielfach bot, auf Besserung hingewirkt werden soll. Hervorragende Staatsmnner, Philosophen, namentlich die durch ihre Lehre verderblichen Sophisten, Feldherren, Demagogen wurden schonungslos, selbst mit Nachahmung ihrer Persnlichkeit durch sorgfltig gearbeitete Masken, auf die Bhne gebracht und in ihren Schwchen mit bitterem Spott gegeielt. So bte Aristophanes mit genialem, unerschpflichem, oft derbem, fr unsere Begriffe zuweilen unanstndigem Witz im Dienste eines sittlichen Zweckes das Amt eines politischen Zensors. Schrfe des Urteils, Unerschpflichkeit des Witzes, Meisterschaft der Darstellung in bester attischer Sprache, endlich seine Vaterlandsliebe und sein hherer sittlicher Zweck machen ihn zu dem grten Komdiendichter, wenn auch seine Migriffe in bertreibungen, in Entstellungen, namentlich des Sokrates, und in schmutzigen Spen nicht verschwiegen werden drfen. Die alte Komdie verfgte der einen Chor von 24 Personen und der eine reiche Ausstattung. Eigentmlich ist ihr die Parabase, in welcher der Dichter, zumeist in der Person des Chorfhrers, mit Unterbrechung der Handlung des Stckes sich an das Volk wandte, um Wnsche und Klagen, sein Lob und seinen Tadel der ffentlichen Verhltnisse zum Ausdruck zu bringen. Die sogenannte mittlere Komdie, die der alten im Jahre 404 folgte, nderte sich entsprechend den ungnstigeren Zeitverhltnissen, in denen das Gesetz die Bhnenfreiheit zum Teil einschrnkte und das durch den langen Krieg verarmte Volk fr eine teure Chorausstattung kein Geld mehr hatte, nach Inhalt und Gestalt. Statt mchtiger, bedeutsamer Staatspersonen bringt sie minder wichtige Persnlichkeiten und Männer aus dem gewhnlichen Leben auf die Bhne; der Chor wird mehr und mehr eingeschrnkt, bis er, wie auch die Parabase, ganz verschwindet. Die neue Komdie (von etwa 340 ab) lt das politische und ffentliche Leben unbercksichtigt, bringt aber dafr Charakterstcke nach festgefgtem Plane in lebenswarmer Zeichnung, oft unter Anwendung kunstvoll verschlungener Handlungen und Intriguen. Der durch reiche Gabe scharfer Beobachtung, durch Reichtum von Sentenzen und Witzen, durch Schrfe der Charakteristik, kunstvolle Anordnung, sowie durch leicht dahinflieende Sprache und rhythmischen Versbau be-
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