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1. Geschichte des Mittelalters - S. 67

1861 - Münster : Coppenrath
67 Krieg gegen die Avaren (791—799). — Jedoch war diese Huldigung nur scheinbar und das Werk augenblicklicher Noth. Denn Thassilo empörte sich von Neuem und reizte sogar die Avaren, ein Volk im heutigen Ungarn, zu wiederholten Einfällen in das fränkische Gebiet. Da ergrimmte Karl gegen den Undankbaren, nahm ihn bei Ingelheim am Rhein gefangen und vcrurtheilte ihn, wie damals den Desiderius, zur ewigen Gefangenschaft in einem Kloster; denn damals dienten die Klöster zugleich zu Staatsgefängnissen. Auch die räuberischen Avaren blieben nicht ungestraft. Er trieb sie hinter den Wienerwald zurück, eroberte alsdann durch seinen Sohn Pipin binnen sechs Jahren ihr Land von der Enns bis an die Raab und schlug es als „östliche Mark" (Oesterreich) zum fränkischen Reiche, das nach dieser Seite hin die Theiß zur Grenze bekam (799). Das verheerte und entvölkerte Land überließ Karl deutschen, besonders bayerischen Ansiedlern. Das Volk der Avaren verschwand später unter den Ungarn. Zum Behuf der leichteren Kriegszufuhr hatte Karl während der Feldzüge gegen sie den Plan zur Verbindung des Rheins mit der Donau, mittelst des Mains, der Rednitz und Altmühl entworfen. Schon war ein Kanal eröffnet; allein natürliche Hindernisse und Unerfahrenheit der Arbeiter hemmten das Geschäft; nach Beendigung des Krieges ward er ganz ver- gessen. Erst nach mehr als tausend Jahren ist dieser großartige Plan wieder aufgenommen und iu's Werk gesetzt worden von dem Könige Ludwig I. von Bayern. Während dieser Kriege, von 794 bis 798, mußte Karl wieder- holt nach Sachsen eilen, um die hier neu ausgebrochenen Un- ruhen zu dämpfen. Das freisinnige Volk konnte sich nicht so leicht an die fremde Herrschaft und Religion gewöhnen, und war besonders aufgebracht, dem neuen Herrscher auf ungewohnten Zü- gen von Jahr zu Jahr Heercsfolge leisten zu müssen. Zur festeren Begründung des Friedens verpflanzte Karl eine bedeu- tende Menge Sachsen nach Franken und Thüringen. Deshalb hier die vielen an Bewohner des Sachsenstammes erinnernde 5*

2. Geschichte des Mittelalters - S. 15

1861 - Münster : Coppenrath
15 4. Uebersicht der Staaten Europas nach dem Umstürze des weströmischen Reiches. Bevor wir die Begebenheiten noch dem Umstürze des west- römischen Reiches erzählen, wollen wir einen Blick auf die Ver- theilung der Völker dieser Zeit werfen. In dem heutigen Portugal und dem nordwestlichen Spanien saßen die Sueven, welche früher in mehreren verbündeten Stämmen die weite Ebene vom Mittelrhcin bis an die Ostsee bewohnt hatten. Das übrige Spanien und das südliche Gallien bis zur Loire machte das Reich der Westgothen aus, dessen Hauptstadt Toulouse war. Um die Rhone herum bis in die Schweiz hinein saßen die Burgunder, welche früher an der Weichsel gewohnt hatten. Flüchtlinge aus Britannien hatten sich in dem Lande Ar- morika in Gallien angesiedelt, welches von ihnen den Namen Kleinbritannien (Bretagne) erhielt. Nur ein kleiner Theil Gal- liens stand noch unter dem römischen Statthalter Syagrlus. Am Niederrhein wohnten die Franken, die sich immer weiter in das nördliche Gallien ausbreiteten. Im nördlichen Deutsch- land, zwischen der Ost- und Nordsee, zwischen den Flüssen Elbe, Weser bis an den Rhein waren die Wohnsitze der Sachsen, die sich in Ostfalen, Westfalen und Engern theilten. Mit ihnen standen die Friesen an der Küste der Nordsee, vom Aus- stusse der Schelde bis an die Elbe, in Verbindung. Mitten in Deutschland, um den Main und die Saale, saßen die Thüringer. Zwischen dem Oberrhein und Main, am Neckar, und zwischen dem Lech und der Donau wohnten die Alemannen, ein mäch- tiger Bund von mehreren einzelnen Völkerschaften; unterhalb der Donau bis an die Enns die Boy er oder Bayern, welche durch den Lech von den Alemannen getrennt waren. Im Lüncburgischen lebten die Langobarden, die sich später am linken Ufer der mittlern Donau niederließen; am linken Ufer der untern Donau faßen die G ep id en. Ueber die Süddonauländer war das Reich der Ostgothen ausgebreitet. Zudem byzantinischen oder oströmischen Reiche gehörten in Europa: Griechenland, Mace-

3. Geschichte des Mittelalters - S. 81

1861 - Münster : Coppenrath
81 zu Verdun geschlossen. Hier kam ein neuer Theilnngsvertrag glücklich zu Stande. Lothar behielt Italien, so weit es zur fränkischen Herrschaft gehörte, ferner Mittelsranken, d. i. den großen Länderstrich zwischen den beiden Reichen seiner Brüder, der sich auf dem linken Rheinufer von der Nordsee bis zum mittelländischen Meere aus- dehnt. Der nördliche Theil hievon wurde nach seinem Sohne Lothar Lothringen *) genannt. Den Kaisertitcl gab er nicht auf, obgleich er im Vertrage nicht anerkannt worden war. Karl der Kahle bekam Westfranken, d. i. alle frän- kischen Länder, welche jenseits des Rheins, westlich von Lothar's Reich lagen, nebst der spanischen Mark und einem Theile von Friesland. Ludwig der Deutsche erhielt Ostfranken, d. i. alle fränkischen Länder, welche diesseits des Rheins, östlich von Lo- thar's Reich lagen, mit Ausnahme von Friesland. Außerdem wurden ihm zugesprochen die slavischen Länder an der Elbe, Saale und dem Böhmer Walde, die aber noch in einem sehr zweifel- haften Abhängigkeitsverhültnisse zu dem Frankenreiche standen; und auf dem linken Rheinuser auch die Städte Mainz, Worml und Speier mit ihren Gebieten. Diese Theilung war der erste entscheidende Schritt zur Schei- dung der beiden sich entgegengesetzten Stammnaturen, der west- fränkischen und der ostfränkischen, oder der wälschen und der deutschen. Zwar sollte das Frankenreich ungeachtet dieser Theilung noch immer als ein'ganzes gelten; allein nur einmal, und zwar auf kurze Zeit, wurde es zu einem Ganzen wieder vereint, um dann völlig getrennt zu bleiben. Keines der drei Reiche erfrcuete sich einer dauernden Ruhe. Auch nach ihrer Ausgleichung suchten sich die drei Brüder fortwährend zu schaden. Empörung im Innern, und kriegerische Anfälle von Außen ver- mehrten das Unheil. *) Lotharii regnum, d. t. Lothar's Reich. Weiter'« Weltgesch. H, 17. Sufi. 6

4. Lehrbuch der Weltgeschichte für Schulen - S. 133

1869 - Münster : Coppenrath
133 Xoufe war. Um die Rhone bis in die Schweiz hinein saßen die Burgunder. In der Provinz Bretagne hatten sich Flüchtlinge aus Britannien niedergelassen und dieser Provinz den Namen gegeben. Nur ein kleiner Theil von Gallien stand noch unter dem römischen Statthalter Syagrrus. Am Niederrhein wohnten die Franken, die sich immer weiter in das nördliche Gallien ausbreiteten. Im nördlichen Deutsch- land, zwischen der Ost- und Nordsee, zwischen den Flüssen Elbe, Weser bis an den Rhein wohnten die Sachsen, die sich in Ostfalen, Westfalen und Engern theilten; im Norden waren die Friesen, im Süden, am Harze, die Thüringer ihre Nachbaren. Die Alemannen, ein mächtiger Völker- bund, besetzten einen beträchtlichen Theil von der Schweiz und beide Rheinufer bis an die Lahn. Die Schwaben wohnten bis an den Lech, die Boy er oder Bayern zwischen dem Lech und der Enns. Im Lüneburgischen wohnten die Longobarden, die sich nachher südlich wandten und am linken Ufer der mittleren Donau niederließen; am linken User der unteren Donau saßen die Gepiden. Ueber die Süd- donauländer und über Jllyrien war das Reich der Ostg othen ausgebreitet. In Britannien hatten sich die Angelsachsen angesiedelt. Den größten Theil von Italien hatte Odoaker mit seinen Herulern und Rugrern inne; die Inseln Sar- dinien und Corsica nebst der afrikanischen Küste waren von Vandalen besetzt. Durch das immer weitere Vordringen der deutschen Volkstämme nach den westlichen Grenzen war der östliche Theil von Deutschland fast entvölkert worden. In diesen rückten neue Völker aus dem heutigen Polen und Rußland ein, welche man mit dem allgemeinen Namen S l a - ven bezeichnete. Zu dem byzantinischen oder oströmi- schen Reiche gehörten in Europa: Griechenland, Macedonien, Thracien und Mösien. Die übrigen Länder und Völker Europas kannte man um diese Zeit nur wenig.

5. Lehrbuch der Geographie - S. 101

1867 - Münster : Theissing
Besondere Geographie von Europa. 101 §. 75. Die Gebirge Europa's. Aufgaben: 1) Welche Gebirgs-Systeme lassen sich in Europa unterscheiden? 2) Wo liegt Europa's Hochgebirgskern? wje liegen zu ihm die europäischen Mittelgebirge? wie theilt man sie ein? 3) Nenne die bedeutendsten Gebirgszüge a) im Stamme b) in den Halbinseln, e) in den Inseln. Nenne auch einige der höchsten Gipfel (vgl. §. 38. S. 57 — 58.). A. Das Alpengebirge. Fast genau in der Mitte zwischen dem Aequator und dem Nordpol (vom 44—48° nördl. Br., von der Mündung der Rhone bis zur ungari- schen Tiefebene (vom 22—34 östl. L.) zieht in der Hauptrichtung von Süd- west nach Nordost das Hochgebirge der Alpen. Im W. wird dasselbe vom Rhone-Tiefland, im Nw. von der Schweizer Ebene (zwischen Genfer und Bodensee); im N. von der schwäbisch-baierschen Hochebene und der Donau, im O. von der ungarischen Tiefebene, im S. vom adriatischen Meere, dem Po-Tiefland und dem mittelländischen Meere begrenzt. In einer Länge von 150, und einer Breite von 20—40 M. bedecken dieselben in Italien, Frank- reich, der Schweiz, Deutschland und Ungarn einen Flächenraum im Ganzen von 4500 mm. in der Form eines Halbkreises, dessen linker (westlicher) Fuß auf dem Mittelmeere, der rechte (östliche) aber auf dem adriatischen Meere ruht, doch so, daß der östliche Flügel sich nach Nordost bis an die Donau hin verzweigt*). Man unterscheidet die Alpen nach ihrer Lage in West-, Central- und Oftalpeu, nach ihrer Höhe in Hoch-, Mittel- und Voralpen, nach ihrem Inhalt in Ur- und Kalkalpen. Das Alpenland steigt aus den Tiefen des Meeres, der Stromthäler und vorliegender Ebenen auf. Der Hauptzug, welcher seine Abhänge nach Nordeu und Süden hat, erhebt sich von Norden her aus der 1600—2000' über dem Meere gelegenen Ebene der obern Donau allmälig bis zur höchsten Kammlinie empor und steigt dann nach Süden in die 700' hohe Tiefebene des Po steil hinab. Süd- und Nordseile sind natürlich rücksichtlich ihrer Tempe- ratur und Vegetation durchaus verschieden. Doch darüber später! Die Ur-Alpen, bestehend aus Granit, Gneis und andern Urgebirgs- arten, streichen als mächtige Felsenketten in der Mitte des Alpengebirges. Ihre Hauptmasse sind die Central-Alpen vom Montblanc bis zum Groß- Glockner. *) Man hat deshalb die Gestalt der Alpen nicht unpassend mit einem liegen- den Füllhorn verglichen, dessen Spitze bei Nizza, dessen offene gefüllte Seite aber im Osten.

6. Lehrbuch der Geographie - S. 145

1867 - Münster : Theissing
145 Besondere Geographie von Europa. schiffe den Rhein hinauf und hinabfahren, sind zugleich an seinen beiden Ufern Eisenbahnen angelegt, um den Verkehr zu erleichtern. Die Zahl derjenigen, welche jährlich auf diesen Wegen transportirt werden, wird auf mehr als l*k Million angeschlagen. So wetteifern Natur und Kunst und Geschichte, den Rhein zum bedeutendsten deutschen Strome zu machen, zum stolzen Besitz der Deutschen, deren Ehrensache es ist, ihn Deutschland ungeschmälert zu erhalten. Die Nebenflüsse des Rheins sind schon an ihrem Orte aufgeführt. Einige derselben machen jedoch wegen ihrer Länge und Bedeutung eine beson- dere Besprechung nöthig. a) Die Aar entspringt aus dem Aargletscher des Finsteraarhorn an der Westseite des St. Gotthardt, nicht weit von den Quellen der Rhone und der Reuß, umfließt die Ostseite der Berner Alpen durch das Ha sli th al, in dessen obern Theile der schöne Handectfall bewundert wird, und durchströmt den Brienzer« und Thuner-See. In den letztern ergießen sich die Simmen mit der Kander vou den Berner Alpen. Auf der Schweize» Hochebene angelangt, vereinigt sich die Aar mit der Saane, die gleichfalls von den Berner Alpen kommt, folgt deren Laufe nach N.*), nimmt die Zihl auf, durch welche der Bieler-, Neuenburger- und Murten See abfließen, empfängt rechts eine Menge kleiner Alpenflüsse, als die Gr. Emmen, Wigger, Suren, u. endlich die Reuß und die Limmat fast au derselben Stelle. Die Reuß entfließt kleinen Seen am St. Gotthardt in der Nähe des Ti- cino (Tessin), fließt durch das Unserenthal und stürzt brausend in den Bier- wald ter-See. Das Thal der Reuß ist bis hierher das steilste, wildeste und er- habenste der Alpen**). Nachdem der wildeste Sohn d-r Alpen sich in dem See abge- kühlt hat, verläßt er denselben an seinem westlichen Ende wo die Stadt Luzern liegt, empfängt den Abfluß des Zuger Sees und wendet sich nach No. in vielen Win- düngen und Krümmungen der Aar zu. In der Nähe seiner Mündung liegt die Ruine Habsburg; im Angesichte der Burg seiner Ahnen ward Kaiser Albrecht I. im I. 1308 von Johann von Schwaben meuchlings ermordet. Die Limmat ist der Abfluß des schönen Züricher Sees, in welcher er sich als Linth vom Dödi herabkommend ergoß. Der Linthkanal hat den früher unre- gelmäßigen und daher oft verderblichen Lauf des Flusses geregelt. b) Der Neckar entspringt am Schwarzwalde nicht weit von der Donau- quelle, hat Anfangs eine östliche, dann eine nördliche und zuletzt eine westliche Rich- tung, nimmt links und rechts vom Schwarzwalde und dem deutschen Jura eine Menge von Nebenflüssen auf, wovon links die Enz, rechts Jaxt und Kocher die bedeutendsten sind, wird bei Heilbronn für kleinere Dampfschiffe schiffbar, sucht sich durch eine Schlucht des Odenwaldes zwischen Granitfelsen einen Weg — hier das romantische Neckarthal, welches durch seine Reize viele Naturfreunde anlockt — und mündet bei Mannheim in den Rhein nach einem Laufe von etwa 46 M. Im Ne- ckarthal wächst guter Wein. (Heidelberg, Heitbronn.) *) Wodurch erklärt sich das? **) Vgl. Schillers Tell Akt 5. ii)

7. Lehrbuch der Geographie - S. 112

1867 - Münster : Theissing
'112 Erster Abschnitt. bindung mit den übrigen Ketten der gebirgsreichen olympischen Halbinsel. Die Hauptkette zieht zuerst nach So., wo sie im Tschar Tagh (Skardus) am höchsten emporsteigt. Wahrscheinlich liegen hier auch die höchsten Gipfel der Halbinsel, über 8000' hoch. Jetzt wendet sich das Gebirge in zwei Hauptzügen nach O. als Balkan (Hämus) und nach S.' als Bora Tagh und Pindlls. Zunächst an den Tschar Tagh knüpft der Arbelos an, dann zieht der Balkan nach O. zum schwarzen Meere, sich in mehre Ketten spaltend, wovon die nördlichere der kleine Balkan heißt. Ein südliches Küsten-Gebirge bildet der kaum 1000' hohe Strandschea Tagh. Nach S. u. So. zieht die Doppelkette des Despoto- (Rhodope-)Tagh, welches als breite Gebirgsmasse mit 6—7000' hohen Kämmen auftritt. Zwischen den Theilen der südlichen Kette, dem Bora Tagh und Pin- dus, befindet sich der Gebirgsknoten des Mezzovo. Außerdem entsendet der Pindus im N. und S. zwei Ketten nach O., das Voluzza-Geb. nämlich und den Othrys, in welchen ein Kranz von Bergen: der Pindus, Olymp, Ossa, Pelion, Othrys, die Ebenen Thessaliens umgürtet. Die südlich- sten Zweige des Pindus ziehen sich dann durch das Berglaud von Liva- dien (Hellas) bis in die Landenge von Korinth hinab mit einer östlichen Verzweigung, dem Oeta-Gebirge, woran der Engpaß der Thermopylen bekannt. Im südlichen Theile von Livadien befinden sich isolirte Berghaufen, wie der Parnaß, und nackte, unwirthliche Hügelgruppen. Die Halbinsel Morea, der Peloponnes der Alten, bildet ein Völlig gesondertes Hochland. In der Mitte ist das Plateau von Ar- kadien von einzelnen Bergmassen durchzogen und von hohen Randgebirgen umgrenzt. Das Hauptgebirge der Taygetes, endet südlich im Cap Ma- tapan. — D. Die Mittelgebirge von Central-Europa. Die Mittelgebirge von Central-Europa zerfallen in drei Hauptgruppen. An die Alpen schließt sich im Nw. 1. das westliche Bergland, im N. Ii. die deutsche Mittel-Gebirgslandschaft, und im O. Iii. das östliche (karpathische) Gebirgsland. I. Das westliche Mittelgebirge, im O. von der Rhone, Saone, dem Doubs und dem Rhein, im S., W. u. N. vom Tieflande begrenzt, erstreckt sich von S. nach N. über 100 M. lang, nicht als eine fortlaufende Bergkette, sondern aus einzelnen Gebirgszügen, Plateaur und Terrassen bestehend, welche von Stromthälern durchbrochen sind, und von O. nach W. absteigend ins französische Tiefland allmälig hinabführen.

8. Lehrbuch der Geographie - S. 114

1867 - Münster : Theissing
114 Erster Ab schnitt. 8) Der Hundsrück zwischen Nahe und Mosel, ein von felsigen Thälern durchfurchtes Plateau, dessen bis 2400' hohe Bergkämme: der Hoch- wald, der Jdarwald und der Soonwald mit prächtigem Hochwald be- wachsen sind. Die höchsten Puncte sind der Erbeskopf (2500') im Hoch- wald und der Jdarkopf (2263') im Jdarwalde. 9) Die Eifel, em flaches, mit tiefen Felsenthälern vielfach durchschnit- tenes Plateau; der höchste Gipfel, die hohe Acht, ein Basaltkegel. Ver- schiedene erloschene Krater, worunter der Laach er See bemerkenswerth, sind Reste früherer vulkanischer Thätigkeit. Unmittelbar am Rhein fällt das schöne Rolandseck in die Augen. Die hohe Veen ist eine weite hügel- und waldleere Ebene, mit rauher Luft und häufigen Nebeln, in welcher sich manche Torfmoore Meilen weit ausdehnen und die als breiter Gebirgsrücken der Eifel im Nw. vorgelagert ist. Ii. Die deutsche Mittelgebirgslandschaft wird von den Alpen im S., vom Rhein und dem westlichen Gebirgslande im W., vom deutschen Tieflande im N. und No., endlich vom östlichen Ge- birgslande (Karpalheugruppe) im O. begrenzt, und dehnt sich also von S. nach N. (etwa 40 M.) vom Fuße der Alpen bis zum deutschen Tieflande aus. Diese Landschaft bildet ein niedriges Plateau mit unregelmäßigen Gruppirungen von Bergen und Hügeln und von Randgebirgen, welche die * Hochebenen begrenzen. Der Main scheidet sie in das süd- und nord- deutsche Bergland, dem sich im O. die böhmisch-mährischen Berglandschasten und das System der Sudeten anschließen. Wir behandeln nun die einzelnen Abtheilungen. a) Das süddeutsche Bergland. Es umfaßt zunächst die Hochebenen, welche den Fuß der Alpen umge- den, und zwar aa) die Schweizer Hochebene (1500' hoch) eine im W. und Nw. vom schweizerischen Jura, im S. und So. von den Alpen begrenzte, von niedrigen Vorbergen durchzogene fruchtbare Landschaft. Im N. u. No., scheidet das Rheinthal und der Bodensee dieselbe von ba) der Hochebene der obern Donau (schwäbisch-bairische Hoch- ebene), welche außerdem von den Alpen, dem Inn und der Donau eingeschlos- sen ist. Der Lech scheidet die schwäbische Hochebene von der bairischen. Im S. ziehen sich noch mächtige Bergrücken von den Allgäuer Alpen in die Ebene hinein und setzen sich in Hügeln fort, im N. aber, insbesondere an den Ufern der Flüsse, enthält sie kahle,' zum Theil sumpfige Flächen, in Schwa- !) Andere schreiben Hunsrück.

9. Lehrbuch der Geographie - S. 116

1867 - Münster : Theissing
116 Erster Abschnitt. Belch en 4000') — und das Quellgebiet eines großen Nebenflusses des Rheins. Der nördliche Theil ist ein niedriges Hügelland, das sich jedoch im Nordwalde am Neckar wieder bedeutend hebt. Hier liegt ein anderer Königsstuhl*) über Heidelberg (1733'); 12) der Odenwald zwischen Neckar und Main, 8—10 M. lang, 4 M. breit, dem Hardtgebirge gegenüber, mit breiten, freundlichen Thälern und steilem Abfall gegen W. dem Rheine zu. Der Katzenbuckel 2000' im So. und der Melibocus (Malchen) (2079') im W. mit schöner Fernsicht, sind die höchsten Gipfel. Den Westabfall entlang läuft die freundliche Berg- straße über Heidelberg, Weinheim, Heppenheim, Zwingenberg, Darmstadt nach Frankfurt. b) Das norddeutsche Bergland wird im W. von der Tiefebene des Niederrhein, im S. von den Flüssen M in, Eger (Zufluß der Elbe), der obern Elbe und Oder, im O. von der Oder, im N. vom deutschen Tieflande begrenzt und umfaßt die Berg- und Hügelländer zwischen Rhein, Main und Oder. Dahin gehören im W. das Bergland am rechten Ufer des Niederrhein, weiter nach O. das hessische Berg- und Hügelland, ferner nach So. zuerst das Thü- ringer-, dann das sächsische Bergland mit dem Erzgebirge, endlich im N. das Weser Bergland. Auch diese Abtheilungen sollen einzeln behan- delt werden. ab) Das Bergland am rechten Ufer des Niederrhein, eingeschlossen vom Main und der Lippe, wird durch die von O. nach W. fließenden Nebenflüsse des Rheins in vier Abtheilungen zerlegt, welche fol- gende Gebirge enthalten: 13) den Taunus, ein in feinem Hauptkamm 1500' hohes Schiefer- gebirge zwischen Main und Lahn; der große Feldberg 2600', der kleine Feldberg, der Altkönig (2400'). Der Abfall zum Rhein und der Lahn ist steil. In seinem S. (zwischen Mainz und Bingen) der schön angebaute Rheingau; 14) den Westerwald, nördlich vom Taunus, der Eifel gegenüber, zwischen Lahn und Sieg, auf den Flächen vielfach rauh und kahl, an den Abhängen dicht bewaldet oder mit grünen Wiesenteppichen geschmückt. Im Nw. erhebt sich unmittelbar am Ufer des Rheins als äußerster Vorsprung des Westerwaldes die malerische Gruppe des vulkanischen Siebengebirges mit seinen durch Burgtrümmer gezierten prächtigen Bergkegeln, als dem steilen Drachenfels (1473'), dem Petersberge (1040') mit der Peters- kapelle, dem Wolkenberg (1487'), dem Sonnenberg, dem höchsten von allen, 1500', nach Andern 1596' hoch, dem Oelberg 1527' mit dem prächtigsten *) Frage: Wo lernten wir den ersten kennen?

10. Lehrbuch der Geographie - S. 153

1867 - Münster : Theissing
153 Besondere Geographie von Europa. Auch die Westküste der olympischen (griechisch-türkischen) Halbinsel hat eine Anzahl Küstenflüffe, wovon die Narenta und der Drino die bedeutendsten sind. In eben dieser Halbinsel sind unter den Flüssen der Dardnr (Axius) vom Tschar Tagh. der Karasu (Strymon) und die Maritza (Hebrus) vom Balkan, die be- deutendsten. Ersterer mündet in den Busen von Saloniki, letztere mit der Haupt- mündung ins ägeische Meer. Die Maritza hat verschiedene Nebenflüsse und ist von Adrianopel ab schiffbar. — Außerdem sind hier der Salambria (Peneus), welcher vom Mezzovo kommt, das Thal Tempe in Theffalien durchfließt, und in den Bu- sen von Saloniki mündet; dann in Griechenland der Hellada welcher bei den Thermopylen, Negroponte gegenüber, mündet; der Aspropotamos (Achelaus), sehr fischreich mündet in den Golf von Lepanto; der Rufia (Alpheus) und der Enrotas (Basili-Potamo) in der Halbinsel Morea. Sie haben vorzüglich nur dadurch Bedeutung, das sie in der alten Geschichte häufig genannt werden. Vi. Gebiet des schwarzen Meeres. 31. Die Donau (Danubius, Ister) ist der zweitgrößte Strom von Europa und einer der prächtigsten Ströme von Deutschland, dem sie jedoch nur mit dem ersten Drittel ihres langen Laufes angehört. Wir unterscheiden auch an der Donau drei Abtheilungen, den Ober-, Mittel- und Unterlauf. Die Donau entspringt ant südöstlichen Abhange des Schwarzwaldes, aus drei Quellen, der Brigach, Brege und der Schloßquelle zu Donaueschin- gen, verfolgt nach Vereinigung dieser Qucllenflüsse im ersten Theile ihres obern Laufes eine nordöstliche Richtung bis Regensburg, schwenkt sich dann in längerm Arme nach So., bis sie die Karpathen und den Backonyerwald durchbrochen hat, und wendet sich hierauf unter einem rechten Winkel nach S. Nachdem sie hier nach einander drei mächtige Ströme, nämlich Drau, Theiß und Sau, aufgenommen hat, nimmt sie die Richtung nach Osten wieder auf bricht sich, immerfort von neuen Zuflüssen verstärkt, dnrch eine Senkung zwischen den Gebirgen der türkisch-griechischen Halbinsel und den transsilvanischen Alpen, „das eiserne Thor" genannt, ihre Bahn und tritt dann, die walachische Tiefebene mit vermehrter Schnelligkeit erreichend, in ihren Unterlauf. Nach Ueberwindung so vieler Hindernisse und durch eine so große Zahl bedeutender Zuflüsse mächtig geworden, wälzt sich der Strom in ruhigem, trägen Laufe, im S. von dem Rande der Gebirge der griechisch- türkischen Halbinsel begleitet, zuerst in meist südlicher, dann in östlicher und zuletzt in nördlicher Richtung dahin, bis er beim Einflüsse des Sereth seine östliche Richtung wieder annimmt und dann in verschiedenen Mündungen, welche ein sumpfiges Delta einschließen, nach einem Laufe von 380 M. das Meer erreicht. Gehen wir nun auf die Beschreibung dieses wichtigen, europäischen Flusses naher ein!
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