Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. 384

1849 - Münster : Coppenrath
384 großer Heftigkeit gegen Thore und Mauern geworfen wurde. Ost auch suchte man durch unterirdische Gänge (eunieuli) in die Stadt zu kommen. Regelmäßigen Sold erhielten die römischen Legionssoldaten erst kurz vor dem letzten Kriege gegen Veji, im Jahre 405 (s. S. 105). Andere Belohnungen waren: Antheil an der Beute, Kronen verschiedener Art, Ehrenwaffen und seit den Bürgerkrie- gen auch Anweisungen von Ländereien. Der siegende Feldherr wurde mit dem Titel „Imperator", mit einem von dem eroberten Lande entlehnten Ehrennamen, mit Dankfesten (supplieationes), vor allen aber mit dem Triumphe belohnt, bei welchem der sieg- reiche Imperator als Repräsentant des capitolinischen Donner- gottes selbst erschien. „Ein Triumph war nämlich ein feierlicher Einzug des siegreich heimkehrenden Feldherrn in die Stadt Rom: eine Fest- lichkeit, an welcher die ganze römische Bevölkerung Antheil nahm, und eine Belohnung, über welche hinaus es keine größere für einen römischen Feldherrn gab. Nach der Ehre eines Trium- phes ging das Sehnen eines Befehlshabers, wenn er den Feld- zug antrat; nach dieser stand sein Trachten und Streben im Kriege, und Jedem blieb jener Tag der schönste seines Lebens, an welchem er Triumphator gewesen war. Wenn nun ein sieg- reich aus dem Kriege heimkehrender Feldherr an der Spitze seines Heeres bis an die Stadt Nom gekommen war, so suchte er beim Senate an, daß er einen feierlichen Triumphzug halten dürfe; und erst dann, wenn Senat und Volk die Bewilligung dazu ertheilt hatten, ging derselbe vor sich. Solch ein Sieges- einzug war in Rom's ältester Zeit noch höchst einfach; später aber, als die Römer mit großen, reichen Völkern Krieg führten, und kostbare Schätze eroberten, wurden auch die Triumphe pracht- voller und glänzender. Zunächst war das Stadtthor, durch welches der Einzug geschah, entweder mit Zeichen, die auf den Sieg anspielten, ausgeschmückt, oder es war vor dem Eingänge in die Stadt ein Triumphbogen als Ehrenpforte errichtet, durch welche der Zug ging. Straßen und Plätze waren festlich ge- schmückt und überall Gerüste für die Zuschauer errichtet. Voran im Zuge gingen Sänger und Musiker; nach ihnen folgten die auserlesenen, mit Bändern und Kränzen geschmückten Opferthiere.

2. Die alte Geschichte - S. 74

1846 - Münster : Coppenrath
74 K a rav anen genannt, unternommen werden. Noch jetzt ziehen in einigen Gegenden Asiens und Afrikas solche Karavanen um- her. Sie haben oft mehr als tausend Kameele bei sich, welche das Gepäck und die Waaren tragen, und welche einzeln hinter einander gehen, so daß ein solcher Zug bisweilen ein Meile lang ist. Sie reisen der Hitze wegen meistens nur bei Nacht. Der gefilmte Himmel ist ihr Wegweiser durch die Wüste. So führten sich nun selbst die entferntesten Länder gegen, seitig die Erzeugnisse ihres Bodens zu. Völker, die seit den ältesten Zeiten getrennt gewesen waren, näherten sich jetzt brüder- lich wieder gegen einander und theilten sich ihre Erfindungen mit; es entstand ein heiteres, geselliges Leben unter den Menschen. Rauhe Gegenden wurden geebnet, Straßen angelegt-, Herbergen errichtet, Brücken über die Flüße geschlagen, um dem fremden Kaufmanne den Zugang so leicht als möglich zu machen. In den Städten selbst suchten ihn die Einwohner für die Beschwerden der weiten Reise durch manche für Bequemlichkeit und Vergnügen getroffene Vorkehrungen aufzuheitern und so seinen Unternehmungsgeist immer mehr zu beleben. 25. Entstehung der Jahrmärkte. Um eines großen Absatzes der Waaren gewisser zu sein, merkten sich die Kaufleute die besonderen Zeiten, wann die Men- schen in großen Haufen an einem und demselben Orte zusammen zu kommen pflegten. Solches geschah in der Regel an hohen feierlichen Festen, an welchen weit und breit die andächtige Volksmenge nach der Stadt zu den Tempeln strömte, dort anzu- beten und zu opfern. Woher dann der Hauptzug des Volkes seine Richtung nach dem Tempel nahm, da stand, bis zum Ein- gänge hin, Bude an Bude, in unabsehbarer Reihe neben einander, mit den verschiedenartigsten und buntesten Waaren angefüllt, daß es eine Freute war, sie anzusehen. Sogar in den Vorhöfen der Tempel standen oft die Kausieute aus. Wir lesen in den heil. Evangelien, daß Christus einst aus dem Tempel des Salomo die

3. Die alte Geschichte - S. 344

1846 - Münster : Coppenrath
— 344 Verfolgungswuth währte fort bis auf Konstantin, der im Jahre 311 öffentlich als Schutzherr der Christen auftrat. Er begünstigte und besoldete ihre Lehrer, ließ sich und die Seinigen in der christlichen Religion unterrichten, hielt viele Christen bei sich am Hofe und pflog den vertrautesten Umgang mit ihnen. Kirchen wurden gebauet und auf das prachtvollste ausgeschmückt, ihre Feste mit der größten Feierlichkeit begangen. Heiligenbilder und Kreuze traten an die Stelle der alten heidnischen Götzenbilder. Von der Ehrfurcht für das Kreuz beseelt, an welchem das Werk der Erlösung vollbracht war, verbot Konstantin auch ferner die Verbrecher zu kreuzigen; und von dieser Zeit an hat sich diese Art Todesstrafe in keinem Gesetzbuchs einer christlichen Nation mehr vorgcfunden. Ja, dasselbe Kreuz, das früher ein Bilv der Schmach und des Schreckens war, prangt seitdem glorreich auf den Kronen der Kaiser und Könige, es ist der Ehrenschmuck des Verdienstes, es thront in stiller Majestät auf den Altären der Kirchen. Hoch in der Luft, von den äußersten Zinnen der Thürme leuchtet es bedeutungsvoll dem Wanderer entgegen; es wehet sieg- reich in unseren Fahnen. Am Fuße des Kreuzes suchen wir Alle Ruhe und Frieden in den Stürmen des Lebens; als Anker der Hoffnung steht es tröstend auf einsamen Friedhofe über den Grä- bern der Verstorbenen. Einen besonderen Eiser für das Christenthum zeigte auch die Mutter Konstantins, die h. Helena. Im Jahre 326 wall- fahrte sie selbst nach dem heiligen Lande und ließ sich im Jordan taufen. Unzählige Werke der Deinuth und Wohlthätigkeit be- gleiteten die schon hoch bejahrte Wirtwe auf dieser Pilgerfahrt. Von ihr wurde auch das heilige Grab wieder aufgefunden. Sie ließ über demselben eine prachtvolle Kirche erbauen und in dieser das Kreuz des Erlösers, in Gold eingefaßt, aufbewahren. Auch die Höhle, in welcher der Welterlöser zu Bethlehem geboren wurde, verwandelte sie in einen Tempel und beschenkte dieses Heiligthum mit reichen Gaben. Einen dritten Tempel bauete die fromme Kaiserin auf dem Ölberge, an der Stätte, wo unser

4. Die Alte Geschichte - S. 78

1866 - Münster : Coppenrath
78 gnügen getroffene Vorkehrungen aufzuheitern und so den Unter- nehmungsgeist imnier mehr zu beleben. 26. Entstehung der Jahrmärkte. Uni eines großen Absatzes der Waaren sicher zu sein, merk- ten sich die Kaufleute die besonderen Zeiten, wann die Menschen in großen Haufen an einem und demselben Orte zusammen zu kommen pflegten. Solches geschah in der Regel an hohen feier- lichen Festen, an welchen weit und breit die andächtige Volksmenge nach der Stadt zu den Tempeln strömte, dort anzubeten und zu opfern. Woher dann der Hauptzng des Volkes seine Richtung nach dem Tempel nahm, da stand bis zum Eingänge hin Bude an Bude, in unabsehbarer Reihe neben einander, mit den ver- schiedenartigsten und buntesten Waaren angefüllt, daß es eine Freude war, sie anzusehen. Sogar in den Vorhöfen der Tempel standen oft die Kaufleute aus. Wir lesen in den hl. Evange- lien, daß Christus einst aus dem Tempel des Salomo die Käufer und Verkäufer vertrieben hat. — Auch unsere großen Märkte oder Messen nahmen bei Kirchen und Klöstern, wo sich das Volk zur Beiwohnung der heiligen Messe zahlreich ver- sammelte, ihren Ursprung. Von. einer solchen feierlichen Messe bekamen die damit verbundenen Märkte selbst den Namen Kirch- messen, oder Messen überhaupt. Auch der Name Send, alt- deutsch Synd, weiset hierauf hin. Dieser ist abzuleiten von dem lateinischen Worte Synödus, d. i. Zusammenkunft. Es pflegte nämlich das eine und das andere Mal im Jahre die Geistlichkeit eines Kreises sich in der Stadt zu versammeln, um kirchliche Angelegenheiten zu berathen. Die hiermit verbundenen Feste und Feierlichkeiten zogen viele Fremde herüber; und sogleich fand sich auch wieder der Kaufmann ein und stellte seine Waare vor der vorüberwandernden Menge aus. Nicht anders war es in den ältesten Zeiten. Die vielen und prachtvollen Feste der heidnischen Götter gaben zu solchen Zusammenkünften häufige Veranlassung. Dahin zogen dann

5. Die Alte Geschichte - S. 144

1866 - Münster : Coppenrath
144 Nachbarstaaten; allmälig- aber traten fast sämmtliche Staaten Griechenlands diesem Bunde bei. Gewöhnlich zweimal im Jahre versammelten sich die Abgeordneten der Bundesstaaten, im Früh- linge zu Delphi, im Herbste in den Thermopylen, trafen Ver- anstaltungen zum Besten des Tempels, ehrten und belohnten den Schutz desselben und bestraften Frevler an demselben. — Wegen ihrer Heiligkeit und wegen des ihnen gewährten Schutzes dienten die Bundestempel auch als Ausbewahrungsorte von Schätzen; und da die Tempelfeste selbst viele Wallfahrer herbei- zogen, so wurden dabei auch große Messen oder Märkte gehalten. 3) Die Nationalspiele. — In uralter Zeit, wo kör- perliche Kraft und Gewandtheit noch als das Höchste galten, war es auch Sitte bei den Griechen, ihre Feste, sie mochten zur Ehre der Götter oder auch zur Gedächtnißfeier der Verstorbenen angeordnet sein, durch öffentliche Proben zu verherrlichen. So feierte, wie wir früher sahen, der Held Achilles das Andenken seines Freundes Patroklus durch glänzende Wettkämpfe an dessen Grabhügel. Selbst die heiligsten Religionsfeste waren stets mit Heiterkeit und Freude vereinigt, und durch öffentliche Waffen- spiele, festliche Aufzüge, frohe Tänze, Spiele und Schmause glaubte man die ernste Feier nicht zu entweihen. Der lebensfrohe Grieche konnte sich ein Fest ohne solche Zugaben nicht einmal denken. Die Feste der Götter wurden vorzugsweise an solchen Orten gefeiert, an die sich heilige Erinnerungen knüpften. Mit Opfern begunn und endete die Feier. In Elis, dem westlichen Theile des Peloponnes, am Ufer des reizenden Peneus, lag ein uraltes Hain, neben welchem sich eine große Ebene ausbreitete. Diese Ebene mit der allmälig entstandenen Gruppe von Gebäuden, Hainen, Altären und Kampfplätzen nannte man Olympia. Sie war von uralter Zeit her dem Zeus (Jupiter) geweiht. Hier hatte der Gott seinen Prachttempel und hieß deshalb auch der olympische. Hier soll schon Herkules, dessen Abenteuer und Großthaten im ganzen Alterthume gefeiert sind, dem Gotte zu Ehren große

6. Lesebuch für Ober-Klassen in katholischen Elementar-Schulen - S. 482

1854 - Münster : Aschendorff
482 Schuibuchiorsehung Braunschwsig *$chuibuctototiothek - Theilen gleichzeitiger und verschiedener Gottesdienst gefeiert wird. Für alle Zungen stehen hier Beichtstühle; denn Sn Pe^ ter ist nicht für Nom, er ist für die ganze Christenheit da. Bald ist es ein ungeheurer schweigsamer Tempel, bald erfüll len ihn Tausende, und er erscheint noch leer. Hier versank melt die Orgel in der Chorkapelle einen Haufen Andächtiger, dort ziehen Gruppen von Engländern von Bild zu Bild — hier betet ein niedrer Landmann, seinen Bündel neben sich; dort endlich tritt eine leise singende Procession aus einer Kapelle hervor." — Vor der Kirche ist der schöne Petersplatz, 216 Fuß lang, zirkelrund, umgeben von dreifachen Säulen- gängen in zwei Halbzirkeln; in den Hallen stehen über 300 Heiligenstatuen. Mitten auf dem Platze steht ein 124 Fuß ho- her Obelisk aus Aegypten, eine Säule aus einem einzigen Lüein; Ihm zur Seite befinden sich zwei schöne Springbrunnen. An die Kirche stößt der Vatikan, einer der drei Paläste des Papstes; die beiden anderen sind der Lateran und Quiri- nal, welcher letztere die gesundeste Lage hat und daher die gewöhnliche Residenz ist. Der Vatikan enthält 22 innere Höfe und 11,000 Zimmer, von denen einige 200 Schritt lang sind, auch die sirtiunche Kapelle mit dem jüngsten Ge- richte, dem berühmten Gemälde von Michael Angelo (sprich Mikel Audschelo), al frcsco, d. h. auf frischen Kalk gemalt; hier wird an den letzten Tagen der Charwoche das berühmte dieses Meisterstück kirchlicher Musik, bei ausgelöschten Lichtern in der Dämmerung von 32 Stimmen ohne Begleitung von Instrumenten gesungen, und der ganze Gottesdienst dieser Tage hat an Erhebung und Erbauung in der ganzen Welt nicht seinesgleichen. Auch bewundert man in dem Vatikan die Logen (Gänge) und Zimmer, die der unsterbliche Raphael gemalt hat, das Museum, die Biblio- thek mit 64,000 Bänden, das Münzkabinet. Man behaup- tet, der Vatikan sei so groß als die Stadt Turin. Dieses mag übertrieben sein; aber soviel ist gewiß, daß er den Um- fang einer nicht unbedeutenden Stadt erreicht. Keine Stadt in der Welt besitzt so viele und so reiche wohl- thätige Anstalten. Fast jeder Papst gründete oder erweiterte solche, und die Großen folgten seinem Beispiele. Das große Hospital San Spirito hat 90,000 Scudi Einkünfte. Im Jahre 1843 wurden dort 9553 Kranke verpflegt. j£)te zahl- reichen Bruderschaften mit Mitgliedern aus allen Ständen ver- sorgen diese Anstalten mit christlichem Eifer. Andere Hospitäler sind das von S. Salvatore (schon 1261 gestiftet). Das von S. Giacomo in Augusta (mit 30,000 Scudi Einkünf- ten), S. Maria della Grazie, und außerdem einhospi-

7. Lesebuch für Ober-Klassen in katholischen Elementar-Schulen - S. 487

1854 - Münster : Aschendorff
487 starb und auferstand, dann Bethphage, Bethania, E m a u s, Ephraim in der Wüste, Jericho. Jerusalem liegt un- gefähr 0 Meilen vom mittelländischen Meere und 4 Meilen vom Jordan. Die Stadt ist rings von Bergen eingeschlossen, so daß man sie aus der Ferne nicht sieht. Sie hatte 10 Thore und einen Umfang von ungefähr 4600 Schritten. Die Stadtmauer geht über den Berg Sion. Diese Stadt, einst so blühend und volkreich, ist jetzt nur noch ein Schatten ehemaliger Größe und zählt etwa 11,000 E., die meist in elenden Häusern, von Stein oder Lehm, in en- gen, dunkeln Straßen wohnen. Aber fast keinen Fußbreit Landes gibt es dort, der nicht heilige Erinnerungen hervorriefe und den Pilger begeisterte. Namentlich schließt die Kirche des heil. Grabes alle Stellen ein, welche bei der Erzählung von der Kreuzigung und Auferstehung des Heilandes erwähnt werden. Sie hat in der Lange 270 und in der Breite 150 Fuß und ist wie ein liegendes Kreuz gebaut. Tritt man in dieselbe hin- ein, so erblickt man zunächst die Stelle, wo der Leichnam Jesu ein- balsamirt wurde, einen Marmorstein; gleich links ist das heilige Grab, wo 27 schöne silberne, beständig brennende Lampen han- gen, etwas weiter rechts steigt man auf 18 Stufen zum Cal- varienberge hinauf. In der Stadt sind auch verschiedene Klö- ster, in Jvclchen die Pilger eine freundliche Aufnahme finden. An der Stelle, wo sonst der Tempel Salomo's stand, ist jetzt eine prächtige türkische Moschee erbaut, das schönste Gebäude der Stadt. Etwa hundert Schritte von Jerusalem, nach Norden, fließt der Bach Cedron, an welchem Gethsemane lag, und noch etwas weiter ist der Oelberg. Eine Meile weiter nach Sü- den von der Stadt liegt Bethlehem und nahe dabei ein großes Kloster, von der frommen Kaiserin Helena erbaut. Unter dem Thore der sehr schönen Kirche ist die Geburtsstätte des Heilandes, in Marmor prächtig ausgebaut. Unweit Bethlehem zeigt man das Feld der Hirten. „Wir ritten durch die Felsen", erzählt ein Reisender, „und erinnerten uns Davids, der hier seine Heerden weidete und sich in Psalmen auf Jehova übte, und wie der Prophet Samuel hier ankam, ihn zum Könige zu salben, und wie Davids Sohn hier unserer Welt erschien: als wir plötzlich ein schönes grünes Thal erblickten, dessen Schönheit durch die nackten Felsen ringsum gehoben ward. Wie wir in das Thal hineinritten, war es uns, als sähen wir erfreut die Menge der himmlischen Heerschaaren, welche sich auf diesen grünen Platz herabließen, wo die Heerden ruhten, und als hörten wir ihren Gesang: „Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden den Menschen!"

8. Lesebuch für Ober-Klassen in katholischen Elementar-Schulen - S. 546

1886 - Münster i.W. : Aschendorff
— 546 — wie in der Karwoche oft 80,000 Menschen in dieser uner- meßlichen Halle sich verlieren. St. Peter ist wie eine Stadt für sich; ganz Rom, die ganze Kolonie der Fremden geht hier allmählich aus und ein, eine stets gleiche; duftige Atmosphäre füllt diesen größten aller Tempel, in dessen einzelnen Teilen gleichzeitiger und verschiedener Gottesdienst gefeiert wird. Für alle Zungen stehen hier Beichtstühle; denn St. Peter ist nicht nur für Rom, er ist für die ganze Christenheit da Bald ist er ein ungeheurer, schweigsamer Tempel, bald erfüllen ihn Tausende, und er erscheint noch leer. Hier versammelt die Orgel in der Chorkapelle einett Haufen Andächtiger, dort ziehen Gruppen von Engländern von Bild zu Bild — hier betet ein geringer Landmann, sein Bündel neben sich; dort endlich tritt eine leise singende Prozession aus einer Kapelle hervor." — Vor der Kirche ist der schöne Petersplatz, 70 Meter lang, zirkelrund, umgeben von dreifachen Säulen- gängen in zwei Halbzirkeln; in den Hallen stehen über 300 Heiligenstatuen. Mitten aus dein Platze steht ein 25 V2 Meter hoher Obelisk aus Ägypten, eine Säule aus einem einzigen Stein; ihm zur Seite befinden sich zwei schölte Spring- brunnen. An die Kirche stößt der Vatikan, der berühmte Palast des Papstes. Der Vatikatt enthält 22 Innere Höfe und 11,000 Zimmer, von denen einige 200 Schritte lang sind. Es befindet sich in demselben auch die sixtinische Kapelle mit dem jüngsten Gerichte, dem berühmten Wandgemälde von Michelangelo. Hier wird an den letzten Tagen der Karwoche das berühmte Niserere, dieses Meisterstück kirch- licher Musik, bei ausgelöschten Lichtern in der Dämmerung von 32 Stimmen ohne Begleitung von Jnstrumeitten ge- sungen, und der ganze Gottesdienst dieser Tage hat an Er- hebung und Erbauung in der ganzen Welt nicht seines- gleichen. Auch bewundert man in dem Vatikan die Loggien (Gänge) uttd Zimmer, die der unsterbliche Raffael gemalt hat, das Museum, die Bibliothek mit 64,000 Bänden, das Münzkabinett. Man behauptet, der Vatikan sei so groß, als die Stadt Turin. Dieses mag übertrieben sein; aber so viel ist gewiß, daß er den Umfang einer nicht unbedeutenden Stadt erreicht. Keine Stadt in der Welt besitzt so viele und so reiche wohlthätige Anstalten. Fast jeder Papst gründete oder er- weiterte solche, und die Großen folgten seinem Beispiele. Das große Hospital San Spirito hat 90,000 Scudi (1 Scudo' 4,05 Mark) Einkünfte. Im Jahre 1843 wurden dort 9553 Kranke verpflegt. Die zahlreichen Bruderschaften mit Mitgliedern aus allen Ständen besorgen diese Anstalten mit

9. Lesebuch für Ober-Klassen in katholischen Elementar-Schulen - S. 557

1886 - Münster i.W. : Aschendorff
557 Land abflacht, liegt die schöne Ebene Zabuloin Drei unf- eine halbe Stunde vom See Genesareth ist der Berg Tabor, ein 600 m hoher Berggipfel, von dem man im Süden das schöne Thal Esdrelon, im Osten hohe Gebirge, im Norden den Antilibanon, im Westen aber das Mittelländische Meev und das Vorgebirge Karmel erschaut, das auch in dieser Provinz liegt und bis ans Meer reicht. Am Tabor ent- springt der Fluß Kison und strömt durch das Thal Esdrelon und die Ebene Zabulon in das Meer. In dieser Provinz lagen die Städte Bethsaida, Kapharnaum, Tiberias am See Genesareth; außerdem Endor, Naim, Nazareth und Kana. — Mitten in der Provinz Samaria erhebt sich das einst so fruchtbare Ephraim, zu dem die Berge Ebnl und Garizim gehören. An dem Meere entlang liegt die große Ebene Saron. In dieser Provinz lagen die Städte Sichem, Samaria, Vethulia und Silo. In der Provinz Judäa liegt das Gebirge Juda. Zu dem Gebirge Juda gehören die Wüsten Eng ad di, Maon und Ziph. Am Mittelländischen Meere liegt die Ebene Sephela, die noch jetzt sehr fruchtbar, wenn auch nur zum Teil.angebaut ist. Einzelne Höhen des Gebirges Juda sind der Ölberg und der Berg Sion bei Jerusalem, wo auch der Bach Kidrou oder Cedron entspringt, und der Berg Quarantania (der Berg der Versuchung). In dieser Pro- vinz ist der Heiland geboren, gestorben und auferstanden. Flecken und Städte dieser Gegend waren der Schauplatz seines Lebens und Wirkens aus Erdeu und sind auch in ihren Trümmern noch kostbare Denkmäler zur Erinnerung an dasselbe, so Bethlehem, wo er geboren wurde, Jeru- salem, wo er litt, starb und auferstand, dann Bethphage^ Bethania, Emmaus, Ephraim in der Wüste, Jericho Hebron, Bersabe und Bethel. Jerusalem, zu Abrahams Zeiten Salem genannt, liegt ungefähr 36 km vom Mittel- ländischen Meere und 30 km vom Jordan. Die Stadt war auf vier Hügeln erbaut und ist rings von Bergen einge- schlossen, so daß man sie aus der Ferne nicht sieht. Sie hatte 10 Thore und einen Umfang von ungefähr 4600 Schritten- Die Stadtmauer geht über den Berg Sion. Diese Stadt, einst so blühend und volkreich, ist jetzt nur noch ein Schatten ehemaliger Größe und zählt etwa 41000 Einwohner, die meist in elenden Häusern von Stein oder Lehm, in engen, dunkeln Straßen wohnen. Aber fast keinen Fußbreit Landes giebt es dort, der nicht heilige Erinnerungen hervorriefe und den Pilger begeisterte. Namentlich schließt die Kirche des heiligen Grabes alle Stellen ein, welche bei der Erzählung.

10. Lesebuch für Ober-Klassen in katholischen Elementar-Schulen - S. 558

1886 - Münster i.W. : Aschendorff
— 5 .'8 — Don der Kreuzigung und Auferstehung des Heilandes er- wähnt werden. Sie ist reichlich 100 Schritte lang und 60 Schritte breit und ist wie ein liegendes Kreuz gebaut. Tritt man in dieselbe hinein, so erblickt man zunächst die Stelle, wo der Leichnam Jesu einbalsamiert wurde: gleich links ist das heilige Grab, wo 27 schöne, silberne, beständig brennende Lampen hangen: etwas weiter rechts steigt man auf 18 Stufen zum Kalvarienberge hinauf. In der Stadt sind auch verschiedene Klöster, in welchen die Pilger eine freund- liche Aufnahme finden. An der Stelle, wo sonst der Tem- pel Salomos stand, ist jetzt eine prächtige türkische Moschee erbaut, das schönste Gebäude der Stadt. Etwa hundert Schritte von Jerusalem, im Norden und Osten fließt der Bach Cedrón, an welchem Gethsemane lag, und noch etwas weiter östlich ist der Ölberg. Etwa 7 km weit nach Süden von der Stadt liegt Bethlehem und nahe dabei ein großes Kloster, von der frommen Kaiserin Helena erbaut. Unter dem Chore der sehr schönen Kirche ist die Ge- burtsstätte des Heilandes in Marmor prächtig ausgebaut. Unweit Bethlehem zeigt man das Feld der Hirten. „Wir ritten burd) die Felsen", erzählt ein Reisender, „und erinner- ten uns Davids, der hier seine Herden weidete und sich in Psalmen aus Jehova übte, und wie der Prophet Samuel hier ankam, ihn zum Könige zu salben, und wie Davids Sohn hier unserer Welt erschien: als wir plötzlich ein schönes grünes Thal erblickten, dessen Schönheit durch die nackten Felsen ringsum gehoben ward. Wie wir in das Thal hinein- ritten, war es uns, als sähen mir erfreut die Menge der himmlischen Heerscharen, welche sich auf diesen grünen Platz herabließen, wo die Herden ruhten, und als hörten wir ihren Gesang: Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden den Menschen!"
   bis 10 von 24 weiter»  »»
24 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 24 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 0
2 0
3 10
4 0
5 3
6 0
7 2
8 0
9 14
10 1
11 7
12 0
13 0
14 1
15 0
16 2
17 2
18 0
19 0
20 1
21 2
22 0
23 0
24 0
25 0
26 0
27 2
28 0
29 0
30 0
31 0
32 0
33 0
34 0
35 0
36 2
37 15
38 3
39 1
40 0
41 1
42 0
43 0
44 0
45 0
46 0
47 0
48 0
49 0

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 1
1 66
2 41
3 2
4 9
5 0
6 2
7 1
8 1
9 19
10 0
11 0
12 4
13 23
14 1
15 2
16 22
17 80
18 1
19 4
20 8
21 8
22 68
23 28
24 4
25 13
26 94
27 3
28 5
29 7
30 6
31 7
32 34
33 2
34 1
35 30
36 7
37 5
38 5
39 7
40 1
41 4
42 8
43 21
44 1
45 15
46 2
47 4
48 1
49 14
50 1
51 0
52 14
53 17
54 5
55 12
56 7
57 0
58 0
59 6
60 2
61 1
62 1
63 20
64 1
65 4
66 1
67 26
68 15
69 19
70 0
71 42
72 6
73 1
74 2
75 23
76 24
77 49
78 3
79 6
80 0
81 1
82 31
83 5
84 3
85 0
86 1
87 56
88 8
89 8
90 1
91 18
92 61
93 1
94 13
95 1
96 3
97 2
98 31
99 0

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 307
1 16
2 16
3 7
4 2
5 8
6 97
7 1
8 0
9 4
10 3
11 20
12 56
13 18
14 4
15 3
16 7
17 5
18 8
19 15
20 12
21 2
22 12
23 3
24 9
25 209
26 6
27 8
28 7
29 10
30 3
31 8
32 28
33 29
34 28
35 1
36 19
37 2
38 29
39 17
40 10
41 1
42 5
43 68
44 4
45 21
46 4
47 46
48 19
49 4
50 24
51 31
52 17
53 28
54 12
55 6
56 4
57 6
58 3
59 39
60 2
61 5
62 11
63 9
64 2
65 7
66 32
67 2
68 9
69 1
70 17
71 1
72 25
73 17
74 10
75 15
76 12
77 7
78 7
79 7
80 14
81 178
82 41
83 7
84 2
85 3
86 13
87 22
88 12
89 18
90 9
91 17
92 0
93 20
94 52
95 17
96 14
97 6
98 16
99 7
100 29
101 5
102 41
103 7
104 28
105 47
106 14
107 14
108 11
109 5
110 13
111 3
112 14
113 22
114 18
115 125
116 3
117 3
118 1
119 38
120 8
121 22
122 25
123 33
124 18
125 17
126 8
127 32
128 9
129 40
130 18
131 44
132 3
133 24
134 10
135 11
136 50
137 14
138 21
139 1
140 19
141 1
142 274
143 55
144 20
145 18
146 14
147 0
148 1
149 23
150 2
151 1
152 38
153 17
154 12
155 4
156 10
157 3
158 4
159 15
160 68
161 0
162 4
163 7
164 6
165 24
166 13
167 24
168 13
169 8
170 3
171 5
172 10
173 31
174 14
175 60
176 3
177 36
178 24
179 6
180 6
181 28
182 15
183 55
184 14
185 4
186 30
187 7
188 33
189 32
190 6
191 8
192 4
193 8
194 8
195 7
196 34
197 14
198 0
199 64