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1. Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit bis zum Westfälischen Frieden - S. 74

1905 - Münster in Westf. : Schöningh
74 schwren, da kein gewhlter Papst ohne Genehmigung des Kaisers ge-weiht werden sollte. Dnrch die enge Verbindung der rmischen Krone mit dem deutschen Knigtum fanden Kunst und Wissenschaft neue Anregung, und Handel und Gewerbe nahmen einen lebhasten Aufschwung; durch die Berhrung mit den italienischen (lombardischen) Stdten wurde der erste Anla znr Entwicklung der stdtischen Verfassungen in Deutsch-laud gegeben und durch die Berhrung mit Rom der religise Sinn und die kirchliche Form lebendig erhalten. Aber durch die Rmer-zge der deutschen Könige, die znr Erlangung der Kaiserwrde notwendig waren, und durch die Kmpfe um den Besitz Italiens hatte Deutschland spter viel zu leiden. 8. Ottos Tod. Nach der Rckkehr von seinem letzten Rmerzuge hielt Otto zu Quedlinburg einen glnzenden Reichstag ab. Gesandte von Rom und Constantinopel, von den Russen, Polen, Ungarn und Bulgaren erschienen, um dem mchtigen Herrscher Europas ihre Hul-diguug darzubringen. Schon bald darauf starb Otto auf fetner Pfalz zu Memleben, wo auch fein Vater fein Leben beschlossen hatte. Sein Grabmal befindet sich neben dem seiner ersten Gemahlin Editha im Dome zu Magdeburg. Wegen seiner edlen Eigenschaften, seiner glcklichen Kriege und seiner ruhmreichen Regierung hat ihm die Nachwelt den Ehrennamen der Groe gegeben. Die Kaiserin Adelheid. 1. Trbe Tage. Adelheid, die zweite Gemahlin des Kaisers Otto I., war eine burgundische Prinzessin. Im Alter von 16 Jahren vermhlte sich die Jungfrau, deren Schnheit und edle weib-lichcn Tugenden gleich hoch geschtzt wurden, mit Lothar, dem König von Oberitalieu. Schon nach drei Jahren wurde ihr der Gemahl ent-rissen; sein Tod sollte der Anfang einer langen Kette von Mhfalen und Leiden aller Art sein. Nach dem Tode Lothars hatte sich Berengar, der Markgras von Jvrea, zum König von Italien gemacht. Er wollte Adelheid zwingen, seinen Sohn zu heiraten, denn aus diese Weise hoffte er feine Herrschaft zu befestigen. Adelheid schlug die dargebotene Hand aus, und Berengar beschlo deshalb, die junge Knigin, die durch Klugheit, Schnheit und unbescholtene Sitte die Herzen des Volkes gewonnen hatte, zu verderben. Zugleich mit seinem ehrlosen Weibe berschttete er sie in der entehrend-sten Weise mit Beleidigungen, beraubte sie ihres Eigentums und ihrer

2. Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit bis zum Westfälischen Frieden - S. 97

1905 - Münster in Westf. : Schöningh
97 4. Die geistige Dikdung. Die allgemeine Schulbildung, wie sie Karl der Groe angestrebt hatte, war nicht durchgefhrt worden. Selbst die Fürsten und die Mit-glieder des Adels waren des Schreibens und Lesens nicht kundig. Die hhere Bildung dagegen, die unter den letzten Karolingern zurckgegangen war, blhte von neuem auf. Wie frher, so stand sie auch jetzt unter 'dem Einflsse der Geistlichen, die Lehrer, Schriftsteller, Dichter und Knstler waren. In den bekannten Klosterschulen zu St. Gallen, Fulda, Corvey und an den Hfen der geistlichen Fürsten fanden Kunst und Wissenschaft eine liebevolle Pflege; die Sprache war die latei-nifche, aber man schrieb aus deutscher Anschauung und von deutschen Dingen. Zu den grten Gelehrten damaliger Zeit gehrte Bruno, der Bruder Ottos I., der als Erzbischos von Cln sich um die Bildung des Klerus und die Hebung des Schulwesens groe Verdienste erworben hat. Der grte Gelehrte war der Westfranke Gerbert, der sptere Papst Sylvester It., den das Volk wegen seiner bedeutenden Kenntnisse fr einen Zauberer hielt. Er verfertigte einen Himmelsglobus und ein Fern-rhr und hat sich hauptschlich durch die Verbreitung des arabischen Ziffernsystems, das er während seiner Studien in Spanien bei den Arabern kennen lernte, ein groes Verdienst erworben. Whrend die Männer der besseren Stnde die geistige Bildung verachteten, trieben die Frauen gelehrte Studien. Schon als Mdchen hatte die Herzogin Hedwig von Schwaben, die Schwester Heinrichs des Znkers, das Griechische gelernt, und nach dem Tode ihres Mannes las sie unter Anleitung des gelehrten Mnchs Ekkehard von St. Gallen lateinische Schriftsteller. Der Mnch Widukind von Corvey schrieb die Geschichte der Sachsen, der Bischof Thietmar von Merseburg die der deutschen Könige bis in die Zeit Heinrichs Ii.; dem Sachsen Bruno verdanken wir eine, wenn auch nicht ohne Leidenschast und Parteinahme geschriebene Geschichte der Sachsenkriege unter Heinrich Iv., Adam von Bremen eine anschauliche Darstellung der Ausbreitung des Christentums in den nrdlichen Lndern Enropas und eine Lebensbeschreibung des Bischofs Adalbert von Bremen. Der bedeutendste Schriftsteller ist Lambert von Hersseld, der in seiner Chronik eine zuverlssige Beschreibung der Wirren unter Heinrich Iv. hinterlassen hat. Infolge des Investitur-streites entstanden viele Streitschriften, und auch einige Schriftsteller stellten sich einseitig auf die Seite des Kaifers oder des Papstes. Brockmann. Lehrbuch der Geschichte. Ii. 7

3. Geschichte des Mittelalters - S. 52

1861 - Münster : Coppenrath
52 fest wie eine Mauer standen die Franken, voll Vertrauen zu dem mächtigen, ihnen unlängst verkündeten Christengottc. Bis tief in die Nacht dauerte der mörderische Kampf, ohne Entscheidung rnhete er. Die ganze Nacht blieben die Franken unter Waffen. Der Kampf wurde erneuert und wieder erneuert; endlich erlagen die Saracenen dem christlichen Siegesschwerte. Abderrhaman fiel. Mit ihm sollen mehr als 300,000 Araber erschlagen wor- den sein. Die, welche übrig blieben, flohen eiligst nach den Pyrenäen zurück. Europa war gerettet, der Halbmond hinter die Pyrenäen zurückgesunken. Dieser Sieg bei Tours, welchen Karl im Oktober des Jahres 732 erfocht, ist einer der allerschönsten in der Geschichte der Menschheit und nur vergleichbar dem Siege, welchen die Griechen über die Perser erfochten. Denn er rettete die Freiheit Europas, schützte die selbständige Entwickelung und Verfassung der einzelnen Völker, und, was noch weit mehr ist, er bewahrte die Anhänger der göttlichen Religion Christi vor dem Aberglauben der morgenländischen Barbaren. Seitdem ward Karl als der größte Held der Christentheit verehrt, und ihm der rühmliche Name Martell oder Hammer gegeben, weil er bei Tours wie mit einem Hammer auf die Barbaren zermalmend losgeschlagen hatte. Nachdem die Eroberungssucht der Araber abgekühlt war, suchten sic sich in ihren neuen Wohnsitzen einzurichten. Wie einst die Macedonier, so legten auch sie überall feste Plätze an, die den Mittelpunkt ihrer Macht bilden sollten. Der Chalif Ali Man für erbaute 760 Bagdad am Tigris und wählte diese Stadt zu seiner Residenz. Er ermunterte sein Volk zum Handel und zu den Künsten und Wissenschaften. Um diese Zeit entstand auch Kahiro in Aegypten und wurde die Haupthandelstadt. Gegen diese neue Stadt sank Alexandria immer mehr, wie einst Tyrus gegen Alexandria. Der Handel mit Indien bekam durch die Araber neues Leben; unter ihnen blühete auch der Ackerbau und ward sogar wissenschaftlich betrieben. Die Chalifen überhaupt wurden Beschützer der Künste und Wissenschaften. Sie fingen

4. Geschichte des Mittelalters - S. 86

1876 - Münster : Coppenrath
86 rckenden Brdern verstrkt, als tapfere Streiter sich niedergelassen hatten. Fr diese Hlfe verschaffte er ihnen von dem Herzoge von Neapel ein Landgebiet in Unteritalien, machte sie dort zu Htern der Mark gegen die Griechen und legte dadurch, ohne es zu ahnen, den Grund zu dem nachmaligen Normannenreiche in Unteritalien, welches eine mchtige Sttze des ppstlichen Stuhles wurde, sowohl gegen die rmischen Adelsparteien, als auch gegen den Kaiser. Heinrich war ein uerst thtiger und frommer Kaiser. Besonders nahm er sich der Kirchen und Klster an und beschenkte sie reichlich. Die-Kirche zu Paderborn allein erhielt durch ihren eifrigen Bischof Mein-werf*) der hundert betrchtliche Schenkungen von ihm. Er starb im Zhre 1024 auf seiner Burg Gronau bei Gttingen und wurde im Dom zu Bamberg, wo er ein Bisthum gegrndet und reich ausgestattet hatte, begraben. An seiner Seite erhielt auch seine Gemahlin Kuni-gunde ihre Ruhesttte. Beide wurden vom Papste Eugen Iil unter die Heiligen versetzt.^ Mit ihm erlosch das schsische Kaiserhaus, welches während hundert und fnf Jahre dem deutschen Reiche fnf glorreiche Herrscher, nmlich Heinrich I., Otto I., Otto Ii., Otto Iii. und Heinrich Ii., gegeben und das deutsche Nationalgefhl auerordentlich gehoben hatte. Die frnkischen (ober salischm) Kaiser (1024 bis 1125). 31. Konrai, Ii., der Salier (10241039). Nach dem Tode Heinrich's Ii. zogen, der Sitte gem, die deutschen Herzoge und Fürsten, geistliche und weltliche Herren mit groem Ge-folge an den Rhein, den Hauptstrom des Reiches,, in die blhende Ebene *) Dieser, ein Verwandter der kniglichen Familie, wie auch sein Freund, der Bischof Bern ward von Hildesheim, waren beide eifrige Be-frderet der Knste und Gewerbe. Von dem letzteren heit es insbeson-dere: Er begnstigte nicht nur Maler, Ebenisten, Kunstschreiner, Gold-arbeiter. sondern er verschaffte sich auch jede knstliche Arbeit und jedes Gerth, welches irgend etwas Besonderes an sich hatte, um es seinen dent-schert Knstlern als Muster in die Hand zu geben."

5. Deutsche Geschichte bis zum Ausgang des Mittelalters - S. 61

1915 - Münster i. Westf. : Schöningh
— 61 — bertbe Macht und Selbstänbigkeit der weltlichen Fürsten vollstänbig zu brechen, wie sie es auch nicht Hinbern konnten, daß bieselben ihr Besitztum nicht als Lehen, fonbern als erbliches Eigentum betrachteten. Um eine Stütze gegen den hohen Abel zu haben, sprach Konrab Ii. dem nieberen Abel die Lehen als erbliches Eigentum zu. Das Königtum war nicht erblich, obschon das Streben der sächsischen und fränkischen Könige stets baraus gerichtet gewesen war, die Königskrone an ihre Familie zu knüpfen. Der König würde gewählt. Nach der Wahl leistete der Gewählte den Eib, worauf ihm von den anwesenben Fürsten gehulbigt würde. Die Hulbigung der ctnbern Fürsten, des Abels und des Volkes nahm der König aus dem Königsritt entgegen. Die Salbung und Krönung würde gewöhnlich vorn Erzbischof von Eöln, in besten Sprengel Aachen lag, im Dom zu Aachen vorgenommen. Der König war der höchste Herr und Gebieter im Reiche. Seit Otto I. betrachteten sich die Könige nicht bloß als Schirmherren, fonbern sogar als die Oberherren der Kirche. Erst durch das entfchiebene Vorgehen Gregors Vii. würde die frühere Machtstellung der Kaiser dem Papsttum gegenüber ein für alle Mal gebrochen. Die Macht des Kaisers war um so größer, je größer seine persönliche Tüchtigkeit und seine Hausmacht war, und je mehr er sich auf das immer mehr erstart’enbe Bürgertum stützen konnte. Geistige Bildung. Die allgemeine Schul-bilbung, wie sie Karl der Große angestrebt hatte, war nicht burchgeführt worben. Selbst die Fürsten und die Mitgüeber des Abels waren des Schreibens und Lesens nicht funbig. In den bekannten Klosterfchulen zu St. Gallen, Fulba, Corvey und an den Höfen der geistlichen Fürsten fanben Kunst und Wissenschaft jeboch eine liebevolle Pflege; die Gelehrten bebienten sich nur der lateinischen Sprache. — Währenb die Männer der besseren Stänbe die geistige Bilbung verachteten, trieben die Frauen gelehrte Stubien. Schon als Mäbchen hatte die Herzogin Heb-w i g von Schwaben das Griechische Grundriß des Domes zu Worms.

6. Geschichte des Mittelalters - S. 86

1883 - Münster : Coppenrath
86 die Glubigen berhaupt wachte, so sollte der Kaiser, als weltliches Oberhaupt, die uere Ordnung und den Frieden unter den christlichen Vlkern erhalten und von ihnen als der erste Nichter in allen weltlichen Sachen geehrt werden. Seinen dritten Feldzua nack Italien unternahm Kaiser Otto im Jahre 966 und erreichte durch denselben nicht nur die Ausbreitung der deut-schen Herrschast der reiche Städte und blhende Landschaften im sd-lichen Teile der Halbinsel, sondern auch die Anerkennung seiner Kaiser-' wrde durch den griechischen Kaiser und die Vermhlung seines Sohnes-Otto mit Theophano, der Prinzessin jenes morgenlndischen Reiches. Aber nicht durch Waffenthaten allein hat Kaiser Otto I. sich einen so glnzenden Namen erworben, seine rhmlichen Werke des Friedens ehren ihn nicht weniger. Derselbe Herrscher, welcher sich um die Be-festigung und Ausbreitung des Christentumes im Norden und Osten so eifrig bemhete, war auch ein warmer Freund der Wissenschaften und der Knste. Eine treffliche Sttze fand er hierbei an seinem jngsten Bruder Rrun. der zu den ausgezeichnetsten Mnnern jener Zeit gehrte. Frommer Sinn und Streben nach Vollkommenheit fhrten diesen kniglichen Prinzen in den Priesterstand, die Liebe zu den Wissenschaften eben-denselben auf eine zu jener Zeit selten erstiegene Hhe der Gelehrsamkeit. Dank der Untersttzung seines kniglichen und kaiserlichen Bruders entfaltete Bruno eine groartige Thtigkeit in der Hebung der Bildung des Klerus und des ganzen Volkes durch zahlreiche Schulen und hhere Lehranstalten. Auch die alten Dichter. Redner und Geschichtschreiber: Ovid, Vergil, Horaz, Cicero und Sallust, wurden durch die in Italien erworbenen Handschriften und zahlreiche Abschriften derselben den deut-schen Landsleuten bekannt gemacht. Otto ehrte aber auch den frommen und gelehrten Bruder mit den hchsten kirchlichen und weltlichen Wr-den; er bertrug ihm das Erzbistum Kln und die herzogliche Gewalt in Lothringen. Denn auch in staatlichen Angelegenheiten zeichnete sich Bruno durch seine Umsicht und durch eine hohe Fhigkeit aus, selbst die schwierigsten Verhltnisse zugleich mit Festigkeit und mit Milde zu regeln. Ein frher Tod hat das Leben dieses hochberhmten, erst vierzigjhrigen Kirchenfrsten im Jahre'966 leider allzubald beendigt. Erst im August des Jahres 972 kehrte Kaiser Otto I. von seinem dritten italischen Feldzuge nach Deutschland zurck. Nochmals suchte er

7. Geschichte der Deutschen - S. 43

1856 - Münster : Cazin
Carl der Große. 43 des Königs zu folgen, in der angegriffenen Provinz zwar für Jeden, aus entfernten Zügen aber nur für solche bestehen ließ, welche die Kosten bestreiten konnten. Wer drei Mansi (später vier, jeden zu dreißig bis vierzig Morgen) Grundeigenthum hatte, mußte persönlich dienen; diejenigen, welche weniger als drei, aber nicht unter einem halben Mansus besaßen, mußten in Verbindung mit- so vielen, daß alle zusammen drei Mansi hatten, einen Mann stellen; wer aber weniger noch als einen halben Mansus in Besch hatte, zahlte Geld. Außer den Freien waren auch die weltlichen und geist- lichen Lehnsbesitzer sowie die Ministerialen (Dienstmannen) des Königs zum Kriegsdienst verpflichtet. Wenn einer auf die Auf- forderung des Königs nicht erschien, so mußte er sechszig So- lidos zahlen oder wurde, wenn er ein Reichslehen besaß, des- selben verlustig. Die Verpstegungskosten hatte Jeder selbst zu stehen und zwar für drei Monate nach dem Abmarsch von den bestimmten Sammelplätzen (Elbe, Rhein, Loire und Pyrenäen). Endlich war Carls Sorge auf die Förderung des mate-Förderung riellen und geistigen Wohles seiner Unterthanen gerich-des materi- tet. Für Hebung des Landbaus wirkten Musterwirthschaften^^^bens: auf seinen vielen und großen Gütern, und er erließ für diesel- nn au den nicht bloß Vorschriften über die Bewirthschaftung im All- gemeinen. sondern auch über Haus- und Hof-Einrichtung, Gar- ten-Cultur u. s. w. Für die Förderung des Handelsver-Handelsver- kehrs waren die freundschaftlichen Beziehungen mit Harun kehr, al Raschid von Wichtigkeit; im Reiche selbst sorgte Carl für Anlegung von Straßen und Canälen; sein Plan, die Regnitz mit der Altmühl und so den Rhein mit der Donau zu ver- binden, kam erst in neuerer Zeit völlig zur Ausführung (Lud- wigs - Canal). — Daö geistige Leben fand Nahrung an Förderung Künsten und Wissenschaften, Carl, welcher selbst im Verhäitnißdes geistigen zu seiner Zeit eine hohe Bildung besaß, versammelte an seinem ^ens Hofe die gelehrtesten Männer, einen Alkuin, Paulus Diaconuö,^Wiffen- oder Wacnefried, Eginhard u. a. Sie bildeten gleichsam eine schäften. Akademie der Wissenschaften. Daneben bestanden in jedem Sprengel und bei jedem Kloster Dom- und Klosterschulen hauptsächlich zur Ausbildung des Clerus, dessen alleiniges Eigen- thum vorläufig auch noch die Wissenschaften blieben, obwohl Carl auch hier und da Elementarschulen zur Beförderung der eigentlichen Volksbildung einrichtete. Wie die Wissenschaften, so gelangten auch die Künste unter Carl allmählig zur Ach- tung; er sorgte durch Anlegung prachtvoller Kirchen und Pfal- zen wie zu Achen, Ingelheim und an der fränkischen Saale für Hebung der Baukunst; ec beförderte den römischen Kirchen- gesang und ließ die alten Heldenlieder sammeln und aufschreiben.

8. Geschichte der Deutschen - S. 95

1856 - Münster : Cazin
Deutschland unter Lothar Iii. von Sachsen. 95 durch ihr Gebot der christlichen Nächstenliebe von wohlthätigem Einfluß war, so bildete sich andererseits aber auch bei den Großen allmälig die Ansicht, daß freie Leute die Cultür der Güter mehr fördern,' als unfreie. Doch nicht bloß für die Bildung einzelner Stände waren 6. Folgen die Kreuzzüge wirksam, sondern auch für die Hebung des ma-kur. das ma- teriellen und geistigen Lebens im Allgemeinen. Der Handel gewann an Ausdehnung und größerer Lebendigkeit, die Industrie Besorde- wurde bedeutend gefördert, und überhaupt eine Masse neuer An- rung von sichten und Ideen vom täglichen Leben hinauf bis zur höchsten^?"?^ und Wissenschaft und Kunst gewonnen. Das Studium der Sprachen ^ ^ -wurde durch nähere Bekanntschaft mit dem Orient angeregt und^x'd^/gcist. bereichert, Mathematik und Naturwissenschaften erhielten durch Leben: Verbindung mit den Arabern größeren Umfang, die geographi- Erweite- schen Kenntnisse wurden berichtigt und erweitert, die Geschieht- rung der schreibung gewann durch die großen Ereignisse neue und man-lp^achl- und nigfaltige Nahrung. Unter den Künsten wurde besonders die ààmssè. Poesie ausgebildet, die in Italien, Frankreich , England und ^blühen Deutschland zur schönsten Blüthe gelangte, und gelangen mußte, der Kunst- seitdem das ganze Leben reicher geworden und das Ritterwesen poesie, eine edlere Haltung in die Burgen des Adels gebracht hatte. Die Poesie der Troubadours in Frankreich, der Minstrels in England und der Minnesänger in Deutschland erwarb sich die Minne- allgemeinste Achtung und Ritter und Geistliche verließen oft ihren länger. Beruf, um der Kunst nachzuleben. In Deutschland insbesondere wurde dieselbe von den Staufen begünstigt und ihre Namen glänzen unter denen der ausgezeichnetsten Dichter im Mittel-Alter. Deutschland unter Lothar in. von Sachsen. 1123-1137. § 77. Nach dem Tode Heinrichs V. bewarben sich zwei Lothar von der mächtigsten Häuser im deutschen Reiche, die Staufen in einer kirchn Schwaben und Franken und die Supplingenburgec in Sach-^ Reicht sen um die Krone. Die am meisten begründete Aussicht auf derselben Erfolg bei dieser Bewerbung schien der Staufe Friedrich zu bedeutende haben, einerseits weil er als Neffe Heinrichs V. der nächste ^^cessio- Erbe des ausgestorbenen fränkischen Königshauses war, an- c dererseits aber auch insbesondere, weil ihm vom verstorbe- nen König der Schutz seiner Gemahlin , welche die Reichs- Insignien in Verwahrung hatte, anvertraut, und er somit gleichsam zu seinem Nachfolger bezeichnet war. Aber die Geist- lichkeit, welche die Erneuerung des kirchlichen Streites fürch- tete, war diesem entgegen und wandte sich zu dem durch Macht und Frömmigkeit gleich ausgezeichneten Lothar, Herzog von Sachsen. An der Spitze der Oppositions - Partei stand der

9. Geschichte des Mittelalters - S. 12

1891 - Münster i.W. : Aschendorff
2) Einsetzung königl. Sendboten für einzelne Sprengel. 3) Reichstage der geistlichen und weltlichen Großen. 3. Sorge für die Kirche. 1) Ausbildung und Zucht der Priester. 2) Gründung von Kapellen, Kirchen und Klöstern. 4. Sorge für die Wissenschaften und Künste. 1) Berufung gelehrter Männer an den Hof: Der Angelsachse Alkuin, der Langobarde Paulus Diaconus, der Franke Einhard. 2) Sorge für die Muttersprache: Anfertigung einer deutschen Grammatik, Sammlung der alten Heldenlieder. 4) Förderung der Baukunst: Pfalzen oder Paläste zu Aachen, Ingelheim und Nymwegen-, Stiftskirche in Aachen. 5. Sorge für den Ackerbau, für Handel und Verkehr. Einrichtung von Musterwirtschaften. — Anlegung und Verbesserung von Wegen, Gründung von Jahrmärkten, Einrichtung von Handelsplätzen. Ii. Kaiser Ludwig der Fromme. 1. Sorge für die Ausbreitung des Christentums. Gründung der Benediktiner-Abtei Korvei an der Weser, des Ausgangspunktes vieler Heidenbekehrer. — Der h. Ansgar, „der Apostel des Nordens'^, erster Erzbischof von Hamburg. — Verbreitung des Christentums über Dänemark, Mecklenburg, Pommern. 2. Streitigkeiten mit seinen Söhnen. 1) Teilung des Deiches unter seine 3 Söhne (von Irmengard) Kothar, Pipin und Ludwig; ungerechte Bevorzugung Lothars. 2) Zweite Teilung nach der Geburt Karls des Kahlen (von Judith.) Krieg der Söhne gegen den Vater; Uneinigkeit der Söhne auf dem Reichstage zu Nymwegen. 3) Dritte Teilung. Schlacht bei Kalmar auf dem Kü- genfrldr. Niederlage, Demütigung und Absetzung Ludwigs. 4) Krieg Pipins und Ludwigs des Deutschen gegen Lothar. Wiedereinsetzung Ludwigs zum Kaiser. 5) Tod Pipins und vierte Teilung; Zurücksetzung Ludwigs des Deutschen. Krieg Ludwigs des Deutschen gegen den Vater. — Tod Ludwigs bei Ingelheim.

10. Lesebuch für Ober-Klassen in katholischen Elementar-Schulen - S. 381

1854 - Münster : Aschendorff
381 einige Zeit die Abgaben. Handel und Gewerbe, so wie auch der Ackerbau blühten unter seiner weisen Negierung wieder auf. Schon nach dem zweiten schlesischen Kriege beförderte er Handel und Schifffahrt mit großem Eifer. Er erbaute das schöne Schloß Sanssouci, beförderte den Seidenbau, legte Zuckersiedereieu an, so wie Kanäle zur Erleichterung des Ver- kehrs im Lande. Die durch den Krieg zerstörten Städte ließ er wieder aufbauen. Im Jahre 1778 mußte Friedrich noch einmal die Hand an's Schwert legen. Der Kurfürst von Baiern war gestor- den , ohne männliche Nachkommen zu hinterlassen; Karl Theo- dor , Kurfürst von der Pfalz, war der rechtmäßige Erbe. Da fiel Oesterreich in Baiern ein, um jenem einen Vertrag auf- zudringen. Friedrich wurde um Hülfe angesprochen; er sagte diese zu. Große Heere zogen gegen einander, doch verhinderte ein baldiger Friede die Entscheidung des Schwertes. Einige Jahre nachher kam Oesterreich mit einem neuen Plane her- an , nämlich mit der Eintauschung Baierns für sich gegen Abtretung der österreichischen Niederlande (Belgien) an Baiern. Das veranlaßte Friedrich's letztes großes Werk, nämlich die Gründung des deutschen Fürstenbundes, welchem ge- mäß sich Preußen und die deutschen Fürsten vereinigten zur Erhaltung der deutschen Neichsverfassung. Friedrich der Große starb 1786 den 17. August im 75. Jahre seines Alters. Er hinterließ seinem Nachfolger ein Land von 3600 O.-M. mit mehr als 6 Millionen Einwohnern und ein großes krieggeübtes Heer. Friedrich Wilhelm Ii., seines Bruders Sohn, bestieg nun Preußens Thron und zwar in einer sehr bewegten, stür- mischen Zeit. Er starb nach einer eilfjährigen Negierung im Jahre 1797 den 16. November an der Brustwasscrsucht. Un- ter seiner Negierung wurde das Brandenburger Thor zu Ber- lin aufgeführt. 2 5. Züge aus dein Leben Friedrichs des Grasten. Friedrich der Große wußte durch Herablassung und Freundlichkeit die Herzen Aller, die ihn sahen, zu gewinnen. Als er einst von Schlesien nach Berlin reiste, drängte sich eine
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