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1. Geschichte des brandenburgisch-preußischen Staates und der Neuzeit seit dem Westfälischen Frieden - S. 302

1906 - Münster in Westf. : Schöningh
302 leugnet und alles geistige Leben aus der Verndrung des Stoffes ableitet, fand besonders in den Kreisen der Gebildeten einen groen Anhang. Der englische Naturforscher Darwin wurde der Begrnder der Des-zendenz- oder Abstammungstheorie, die die Entstehung der organischen Welt aus natrliche Weise zu erklären versucht und die all-mhliche Entstehung der Tierarten auf Vererbung. Anpassung und Zucht-whl zurckfhrt. Friedrich Nietzsche lt seinen bermenschen" alles Edle Liebe, Sanftmut, Nchstenliebe als Schwchen" verachten. b) Philologie und Altertumswissenschaft. Die Gebrder Jakob und Wilhelm Grimm, die fleiigen Sammler der Kinder-und Hausmrchen, wurden die Schpfer der altdeutschen Grammatik und Sprachforschung. Karl Lachmann und Karl Joseph Simrock whlten die altdeutsche Literatur zu ihren Forschungsgebieten. Wilhelm von Humboldt und Franz Bopp begrndeten die vergleichende Sprachforschung, wobei sie vom Studium des Sauskrits, der alt-indischen Sprache und Literatur, ausgingen. Der altktassifchen Philologie wurde durch Friedrich August Wolf neues Lebeu eingehaucht; feinem Beispiele folgte Gottfried Hermann, der feine Kenner der alten Metrik und der griechischen Grammatik und der scharfe Kritiker des Sophokles und des schylns, ferner August Boeckh, der eine Ausgabe des Pinbar und eine Sammlung griechischer Inschriften ver-anstaltete und durch seine Forschungen einen tieferen Einblick in das griechische Staatswesen ermglichte. Als hervorragender Kenner der lateinischen Sprache und Literatur galt Friedrich Ritschl. Lepsius vertiefte sich in das Studium der gyptischen Kultur, dem deutschen Gelehrten Grotesend gelang es, die Keilschrift der Afsyrer, dem Franzofen Champolliou die Hieroglyphen der gypter zu entziffern. Gesttzt ans die Lektre des Homer, stellte Schliem an n ans eigene Kosten zu Troja Ausgrabungen an, die die wertvollsten Funde zutage frderten, während Curtius auf Kosten des Staates die Sttte des alten Olympia durchsuchte; Humann leitete die Ausgrabungen zu Pergamum. Durch die Freilegung beziehungsweise Erforschung der im Jahre 79 n. Chr. verschtteten Städte Pompeji und Herkulanum wurde ein bedeutendes Stck Kulturleben des rmischen Volkes ans Tageslicht gefrdert. Auch das kaiserliche deutsche archologische Institut zu Rom hat sich die Erforschung des Altertums zur Aufgabe gestellt. Am Zricher See wurden alte Pfahlbauten entdeckt; mit dem Spaten wurden die Sttten antiker Kultur unter fachmnnischer Leitung blogelegt (Limesforschung), und kleinere und grere Alter-

2. Geschichte des brandenburgisch-preußischen Staates und der Neuzeit seit dem Westfälischen Frieden - S. 141

1906 - Münster in Westf. : Schöningh
141 Per Zopf- und Empirestil'. Bereits und die Mitte des 18. Jahrhunderts machte sich das Be-streben bemerkbar, gegenber dem zu reichen berladen und der phantastischen Regellosigkeit das Einfache und Natrliche zu bevorzugen. Dieses Bestreben schuf unter Anlehnung an die Antike einen neueu Stil, der unter dem Namen Zopf-stil bekannt ist. da er zur Zeit des Zopfes magebend war oder die Antike wie ^ der Zopf nur ein Anhngsel war; nach dem Könige Lud-wig Xvi. heit er der Stil Ludwigs Xvi., weil während seiner Herrschaft die neue Richtung die Kuust beherrschte. Der Zopsstil ist wie der Rokokostil ein Dekorations-stil; seine Eigenart zeigt sich vornehmlich bei der Aus-stattnng der Jnnenrume. Die Architektur der Fassade sucht man in das Innere zu bertragen, die Wnde sind wie beim Rokoko in Felder eingeteilt, aber ihre Begrenzung ist eine grad-linige. Beliebt ist die Kreis - und Medaillon-form, die sich bei den Sesseln und Sthlen vorfindet. Voluten, Kannelren und Bnder der Antike Anncndelioration im Zopfstil. sucht man anzuwenden, aber ohne das richtige Verstndnis; hufige Dekorationsmittel sind Krnze und Laubgewinde, bei denen das Lorbeerblatt besonders beliebt ist. Die Beine der Tische, Sthle, Klaviere und Sofas sind nicht mehr ge-schweift, sondern gerade, zeigen Kannelren und andere antike Zutaten,

3. Geschichte des brandenburgisch-preußischen Staates und der Neuzeit seit dem Westfälischen Frieden - S. 142

1906 - Münster in Westf. : Schöningh
142 und die tragende Sttze und die drckende Last sind wieder in ein rich-tiges Verhltnis gebracht. Obgleich der Zopfstil bei seiner Anlehnung au die Antike eine gewisse Steifheit zeigt, so kanu ihm doch eine vornehme Einfachheit nicht abgesprochen werden, und noch heute ist die Vorliebe fr ihn nicht geschwunden. Bei dem Empirestil, so benannt nach dem Kaiser Napoleon, tritt die Vorliebe sr die Antike noch deutlicher hervor; die Schpfungen dieser Stilart sind vielfach weiter nichts, als geistlose Nachbildungen der groartigen Kunstschpfungen der Alten unter dem Einflsse des Zopses. Die Snlen zeigen keine Rinnen, Basis und Kapitell stehen unter dem Einflsse der Kunstrichtung der letzteren Zeit; bei den Zimmerausstat-hingen ist bei dem jonischen Kapitell eine Bandschlupfe oder ciu pausbackiger Kopf angebracht, das korinthische ist durch Engel-sigureu verunstaltet, deren Flgel sich au deu Enden zu Voluten auf-rollen. Der Fries ist nicht gegliedert, das Tympanon zeigt keinen Bilderschmuck, und das Gesimse ist durch den Zahn schnitt belebt. Bei der Innendekoration sind die Wnde entweder in Felder eingeteilt, die durch Pilaster voneinander getrennt werden, oder wie die Fenster mit Draperien bedeckt. Lorbeergehnge und -krnze mit den charakteristischen Bandschleifen und Rosetten, kreuz-weise bereinander gelegte Fackeln und Liktorenbndel, Vasen und Bsten finden eine reiche Verwendung. Das Tischbein ist zur autiken Sule geworden, die gewundene Volute zum eckigen Mandermotiv. In jenen Lndern, in denen Napoleon seine Gewaltherrschaft auf-gerichtet hatte, besonders wieder in Deutschland, fand der neue Stil Liebhaber, und auch noch in neuerer Zeit ist der Empirestil trotz seiner Stillosigkeit nicht gerade selten. Das Schlo zu Kassel ist im Empirestil erbaut. Barock- und Rokoko-, Zops- und Empirestil gehen so unmerklich ineinander der und haben eine so groe Verwandtschast miteinander, da es meistens sehr schwer hlt, eine strenge Grenze zwischen den ein-zeluen Stilarten zu ziehen. b) Die Bildhauerkunst. In der Barock- und Rokokozeit tritt die Skulptur in den Dienst der Baukunst, die ihr das ihr eigene Ge-prge ausdrckt und durch die hufige Verwendung von Statuen reiche Arbeit verschafft. Die Gesichter sind pausbackig, die ppigen Krper-formen mit weiten flatternden Gewndern bedeckt, die bermige Be-

4. Geschichte des brandenburgisch-preußischen Staates und der Neuzeit seit dem Westfälischen Frieden - S. 199

1906 - Münster in Westf. : Schöningh
199 - * Dnemark fr den Verlust von Norwegen durch die Erwerbung von Lauenburg entschdigt. In Italien blieb die alte Zerrissenheit; die alten Frstenhuser kamen wieder zur Regierung. Die Schweiz wurde als neutraler Staat erklrt. b) Verfassung Deutschlands. An Stelle des aufgelsten Deutschen Reiches trat der Deutsche Bund, eine Verbindung von 39 deutschen Staaten') und 4 freien Stdten zur.erhaltung der ueren und inneren Sicherheit Deutschlands und der Unverletzlichkeit der einzelnen Bundesglieder. Alle Angelegenheiten des Bundes sollten aus dem Bundestage zu Frankfurt a. M. unter dem Vorfitze sterreichs von den Bevollmchtigten aller Glieder beraten werden. Dem Bunde fehlte jedoch eine einheitliche, feste Leituugsgewalt, die gefaten Befchlffe standen nur auf dem Papiere, sterreich suchte den Bund sr seine Interessen auszunutzen und Preußen in den Hintergrund zu drngen. Nach auen hin fehlte eine gemeinsame diplomatische Vertretung und im Kriege ein gemeinsamer Oberbefehlshaber. Fürst Blcher der Marschall Vorwrts".') Gebhardt Lebrecht Blcher war im Jahre 1742 zu Rostock in Mecklenburg als Sohn eines Land-edelmannes geboren. Schon frhzeitig trat er als Freiwilliger in ein schwedisches Husarenregiment und kmpfte im Ansnge des Siebenjhrigen Krieges mutig und keck gegen die Preußen. Auf einem Streifzuge durch Brandenburg wurde der allzu verwegene Reiter gefangen genommen und zu dem preuischen Obersten gebracht. Dieser fand Gefallen an dem frischen Wesen des jungen Husaren und veranlate Blcher, in preuische Dienste zu treten. Unter Friedrich Ii. kmpfte Blcher als Offizier mit im Siebenjhrigen Kriege und brachte es bis zum Rittmeister. Weil er sich aber zurckgesetzt glaubte, so nahm er, wenn auch hchst ungern, seinen Abschied, den ihm der König mit den Worten bewilligte: Der Rittmeister Blcher ist seines Dienstes entlassen und kann sich zum Teufel scheren." Unter König Friedrich Wilhelm Ii. nahm er als Major wieder Dienste und kmpfte mit Auszeichnung in dem Kriege gegen die franzsische Republik. 1801 wurde er zum Generalleutnant 1) Die Provinzen Preußen und Posen, weil frher nicht zum Deutschen Reiche gehrend, waren ausgeschlossen, desgleichen Schleswig, Elsa und Lothringen. Fr Hannover gehrte der König von England dem Deutschen Bunde an, sr Holstein und Lauenburg der König von Dnemark, fr Luxem-brg der König der Niederlande. 2) Vergleiche: Das Lied vom Feldmarschall" von E. M. Arndt, und: Dem Fürsten Blcher von Wahlstatt die Seinigen" von I. W. von Goethe.

5. Geschichte des brandenburgisch-preußischen Staates und der Neuzeit seit dem Westfälischen Frieden - S. 221

1906 - Münster in Westf. : Schöningh
auch ihr Herzog (Personal-Union), jedoch sollte die Selbstndigkeit beider Herzogtmer, die up ewig ungedeelt" bleiben muten, gewahrt bleibeu und die Verwaltung nach eigenen Gesetzen geschehen. In Schleswig-Holstein galt ferner die mnnliche Erbfolge, tu Dnemark die weibliche. Allmhlich fing man an, den Bewohnern Schleswig-Holsteins dnische Sprache und dnisches Wesen aufzudrngen. Als König Friedrich Vii. fr Dnemark eine Gesamtverfafsuug erlie und dadurch versuchte, Schleswig seiuem Reiche einzuverleiben, griffen die Schleswig-Holsteiner zu den Waffen ittid fanden Bundesgenossen an Preußen und anderen deutschen Staaten. Die Aufrollung der fchleswig-holsteinschen Frage versetzte die Nation in groe Aufregung; berall saug man mit Begeisterung: Schleswig-Holstein meerumschlungen." Die Verbndeten siegten bei Schleswig unter, dem General v. Wrangel. Da trat England, Rußland und Schweden fr Dnemark ein; Preußen zog nach dem Waffenstillstnde zu Malm seine Truppen zurck. b) Der Krieg vou 1849. Nach Ablauf des Waffenstillstandes, der den Frieden nicht gebracht hatte, wurden die Feindseligkeiten wieder aufgenommen. Eine Strandbatterie fcho ein dnifches Kriegsschiff in Brand, ein anderes wurde erbeutet, die Bayern und Sachsen erstrmten die Dppeler Schanz en, die Preußen und Schleswig-Holsteiner siegten bei Kol ding. Unter dem Drucke der Diplomatie wurde Friede ge-schlssen. Preußen zog sich zurck, die Herzogtmer wurden sich selbst berlassen. c) Der Krieg von 1850 und 51. Die Schleswig-Holsteiner verzagten nicht und setzten den Kampf anf eigene Faust fort, wurden aber in der blutigen Schlacht bei Jdstedt geschlagen. Durch das Londoner Protokoll (1852) beschlossen die europischen Gromchte, da der gesamte dnische Staat nebst Schleswig-Holstein nach dem Tode des Knigs Friedrich Vii. an den Herzog Christian von Schleswig-Holstein-Sonderbnrg-Glcksbnrg fallen sollte. Eine Einverleibung Schleswig-Holsteins fand zwar nicht statt; da es aber in manchen wichtigen Angelegenheiten (Heer, Finanzen. Vertretung im Auslande) von Dne? mark abhngig war, wnrde die Hoffnung der Schleswig-Holsteiner auf nationale Unabhngigkeit in weite Ferne gerckt. 5. Sorge fr Ackerbau, Handel und Gewerbe. Unter der Regierung Friedrich Wilhelms Iv. machte die Landw irischaft bedeutende Fortschritte. Groe Flchen unbebauten Landes wurden sr den Ackerbau

6. Geschichte des brandenburgisch-preußischen Staates und der Neuzeit seit dem Westfälischen Frieden - S. 238

1906 - Münster in Westf. : Schöningh
288 Vogel von Falckenstein zum Gouverneur von Bhmen ernannt worden war, bernahm der General von Manteuffel den Oberbefehl der die Mainarmee und drang siegreich bis Wrz brg vor. Eben wurde dessen Feste Marienburg beschossen, als auch hier durch den . Nikolsbnrger Waffenstillstand den Feindseligkeiten ein Ende gemacht wurde. 3. Friede. In dem Frieden zu Prag am 23. August, wo zwischen Preußen und sterreich nebst Sachsen verhandelt wurde, und in dem Frieden zu Berlin, wo Preußen mit den einzelnen sddeutschen Staaten die Friedensbedingungen beriet, wurde folgendes bestimmt: sterreich erkennt die Auflsung des Deutschen Bundes an und gibt seine Zustimmung zur Neugestaltung Deutschlands, ') ohne sich daran zu beteiligen; es tritt Venetien an Italien ab, verzichtet aus seine Rechte an Schleswig-Holstein und zahlt 60 Millionen Mark Kriegskosten. Sachsen zahlt 34) Millionen Mark Kriegskosten und tritt dem Norddeutschen Bunde bei. Baliern, Wrttemberg, Baden, Hessen-Darmstadt bezahlen ebenfalls Kriegsentschdigungen, Bayern und Hessen-Darmstadt verlieren auerdem kleinere Gebietsteile an Preußen. Preußen erhlt Schleswig-Holstein. Hannover, Kur-Hessen und Nassau nebst Frankfurt a. M.; diese Lnder wurden nebst den abgetrennten bayerischen und hessischen Gebietsteilen als drei neue Provinzen dem Staate einverleibt. Der preuische Staat wurde um ein Viertel seines frheren Besitzstandes vergrert und die westlichen Landesteile durch die neuen Erwerbungen mit der Hauptmasse zu einem zusammenhngenden Ganzen verbunden. Fr die Seemacht gab die vorzgliche seemnnische Bevlkerung von Schleswig-Holstein und Ostfriesland eine brauchbare Mannschaft. Da nur noch ein Zwlftel seiner Bevlkerung nicht deutsch war, prgte sich der deutsche Charakter des Staates noch schrfer aus.2) An die Stelle des Deutschen Bundes trat der Norddeutsche Bund unter Preuens Fhrung; zu ihm gehrten alle Staaten nrdlich der Mainlinie, ferner das Knigreich Sachsen und der nrdlich gelegene Teil von Hessen-Darmstadt. Die gemeinsame Gesetz-gebung wurde durch den Bundesrat und den Reichstag aus-gebt. Die Bundesfarben waren fchwarz^wei-rot. *) Der Deutsche Bund wurde am 24. August 1866 fr aufgelst erklrt. 2) Zurbonseu, Repetitionsfragen.

7. Geschichte des brandenburgisch-preußischen Staates und der Neuzeit seit dem Westfälischen Frieden - S. 310

1906 - Münster in Westf. : Schöningh
- 3lf) "V Zuges, ein Gegenstck zu beut Panathenenzng am Parthenon. Die alte griechische Götter und Heldenwelt mit ihren idealen Gestalten blieb ihm lange die Quelle, aus bcr er mit Vorliebe seine Stoffe schpfte; nnter seinen christlichen Darstellungen ist der auferstandene Christus bic bekannteste. Die Frauenkirche und das Thorwaldsen-Mnsenm zu Kopenhagen enthalten zahlreiche Denkmler bieses geist-vollen und fleiigen Knstlers. Whrcnb Thorwald-scu in seinen Schpfungen dem Idealismus huldigte, wnrbe Scha-bo w bcr Begrnbcr der realistischen Richtung in bcr Bilbuerci. Auer oerschiebenen Standbildern (Fricbrtch der Groe und die Hclbcn seiner Zeit) schuf er die Siegesgttin in i t dem Viergespann auf dem Brandenburgertor zu Berlin. Christi-an Ranch verschmolz den Adel der Antike mit deutscher Innigkeit. Das Kolossaldenkmal Fried-richs des Groen und die berhmten Denkmale der Knigin Luise imb ihres Gemahls, des Knigs Friedrich Wilhelm Iii. im Mausoleum zu Chor-(Ottenburg bezeugen die Groartigkeit der Auffassung und die Gemts- pcttlhttrtf der Jzavaria von Ocsiwanllialcr.

8. Geschichte des brandenburgisch-preußischen Staates und der Neuzeit seit dem Westfälischen Frieden - S. 65

1906 - Münster in Westf. : Schöningh
der Kaiser erklrte, da er und sein Sohn, wenn der Kurfürst sich wegen seines Herzogtums Preußen zum Könige ausrufen und krnen lassen wolle, ihn unverzgert fr einen König in Preußen ehren, wr-digen und erkennen, auch befrdern wolle, da dieses von anderen Mchten geschehe." Titel und Rang umfate jedoch alle Provinzen des Staates. 2. Die Krnung. Bald nach Abschlu dieser Verhandlungen setzte sich von Berlin aus ein ungeheurer Zug von Wagen, zu deren Fortschaffung 30000 Pferde ntig waren, nach Knigsberg in Be-wegung, wo in der alten Hauptstadt Preuens mit aller Pracht die Krnungsseierlichkeiten begangen werden sollten. Am 15. Januar 1701 nahmen diese ihren Anfang. Vier Herolde in den prchtigsten Anzgen ritten durch die Straen der Stadt und verkndigten die ^Erhebung Preuens zum Knigreiche. Am Vorabende der eigentlichen Feier stiftete Friedrich den Schwarzen Adlerorden, den hchsten Orden des preuischen Staates. Das Ordenszeichen ist ein blaues, achtspitziges Kreuz mit Adlern in den Winkeln und dem verschlungenen Namenszuge F. R. (Friedericus rex = Friedrich König) im goldenen Schilde; es wird an einem orange-farb'gen Bande auf der rechten Hfte getragen. Zu dem Orden gehrt auf der Brust ein silberner, achtspitziger Stern mit einem schwarzen Adler und der Inschrift: Suum cuique". Den Adler whlte Friedrich als Zeichen der Gerechtigkeit. Um dies deutlicher auszudrcken, trgt der Adler in der einen Klaue einen Lorbeerkranz, in der andern den Blitz und der dem Haupte den genannten Spruch. Der Kranz bedeutet die Gerechtigkeit der Belohnung", der Blitz die Gerechtigkeit der Strafen". ^Jedem das Seine" soll also andeuten: Jedem soll nach Verdienst Lohn oder Strafe zuteil werden." Am 18. Januar 1701 setzte Friedrich sich und seiner Gemahlin Sophie Charlotte imschlosse zuknigsberg die Krone aufs Haupt, um anzuzeigen, da er ein König von Gottes Gnaden sei. Das Herzogtum Preußen war somit zu einem Knigreiche erhoben, und der neue König rief nach den Worten Friedrichs des Groen seinen Nachfolgern zu: Ich habe euch den Titel erworben, macht euch desselben wrdig; ich habe den Grund zu eurer Gre gelegt, ihr mt das Werk vollenden!" Die Krone war das gemeinsame Band, das smtliche Teile des Staates als ein Ganzes umschlo; mit dem Titel ihres Fürsten wrbe Preußen" der Gesamtname fr die einzelnen, getrennt liegenden Gebietsteile, und die schwarzweien Landesfarben des Herzog-tnms galten als die Nationalfarben des gesamten preni- Brockmann. Lehrbuch der Geschichte. Iii. r

9. Vaterländische Geschichte in Bildern - S. 80

1905 - Münster in Westf. : Schöningh
80 -f ^ Il Wilhelm 1. als König. berzeugt, da das Wohl seines Reiches auf seiner Wehrkraft be-ruhe, begann König Wilhelm seine Regierung mit einer vollstndigen Umgestaltung des Heeres/ Obgleich er hierbei vielfach auf heftigen Widerspruch stie, fhrte er das angefeindete Werk glcklich zu Ende. Treue und tchtige Ratgeber und Helfer untersttzten den König hier-bei. vor allem sein groer Ministerprsident Otto von Bis-rnarck. der Kriegsminister Alb recht von Roon und der Schlachtentzenker" Hellmuth von Moltke. In den drei Kriegen, die der König zu führen hatte, sollte sich der groe Vorteil zeigen, den ein starkes, kriegstchtiges Heer dem Land bringt. a. Der Krieg gegen Dnemark. 1864. Veranlassung. Die heutige Provinz Schleswig-Holstein bestand frher aus zwei Herzogtmern; sie sollten nie getrennt werden. Seit vielen Iahren war der König von Dnemark auch ihr Herzog. Die Einwohner von Schleswig-Holstein muten nun auch die dnische Sprache sprechen, und nach dnischen Gesetzen sollte das Land der-waltet werden. Schleswig wurde sogar fr eine dnische Provinz erklrt. Darber waren alle Deutschen emprt; Preußen und Oster-reich kamen ihren bedrngten Brdern zu Hilft. > Der Krieg. In mehreren Kmpfen wurden die Dnen ge-schlagen; dann zogen sie sich in die Dppeler Schanzen zurck. Unter der geschickten Fhrung des preuischen Prinzen Friedrich Karl erstrmten die Preußen in heldenmtiger Todesverachtung bte Schanzen am 18. April 1864. Die Dnen retteten sich in Hast und Eile der einen Meeresarm nach der Insel Alsen. Auch dahin setzten ihnen die Preußen auf Khnen nach,.besiegten sie und machten viele Gefangene. Unterdes schlugen auch die sterreicher die Dnen und nahmen Jtlaud ein. Friede. Dnemark bat um Frieden. Es verzichtete auf ^chles-wig, Holstein und Laueuburg. Schleswig kam unter die Verwaltung von Preußen, Holstein wurde sterreichs Oberhoheit unterstellt, Laueuburg siel gegen eine Geldentschdigung an Preußen. b. Der deutsche Krieg. 1866. Veranlassung. der die Verwaltung.von Schleswig-Hol-stein entstanden zwischen Preußen., und Osterreich Streitigkeiten. Preußen erstrebte zudem gleich sterreich..einen greren Ein-flu in Deutschland. Dem arbeitete Osterreich mit aller Kraft entgegen. Eine Einigung zwischen beiden Staaten konnte nicht erzielt werden; so kam es zum Kriege von 1866. Die meisten deutschen Fürsten standen auf Seiten sterreichs; mit Preußen hielten es. nur

10. Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit bis zum Westfälischen Frieden - S. 107

1905 - Münster in Westf. : Schöningh
- 107 die vielfach als Buchdeckel benutzt wurden; Teppiche, aus Byzauz be-zogen, wurden von kunstgebter Hand mit kirchlichen Bildern geschmckt. Der Erzgu wurde besouders durch den kunstsinnigen Bischof Bernward von Hildesheim gehoben; die unter seiner Leitung her-gestellten Bronzetren am dortigen Dome, die in acht Reliefs auf jedem Flgel die Erschaffung des Menschen bis zum Brudermorde Kains und die Jugend- und Leidensgeschichte Jesu schildern, sowie der Bernwardsleuch-ter. eine verkleinerte Nachbildung dertra-janssnle, und das Bernward kreuz gehren zu den besten Erzeugnissen dieser Art. *) Bei der Malerei zeigte sich noch der Einflu der alt-christlichen und by-zantinifchen Vorbil-der; Ruhe. Wrde und Erhabenheit be-stimmen ihren Cha-rakter. Fleiige Mnche schmckten ihre sau-bereu Handschriften mitprachtvollenjni-tialen und zier-lichem Rankenwerk und flochten naive Zzernwarbskreuz (Hildesheim). Miniaturbildchen in bunte Rankender- schlingungen. Auch die Worte der Dichter reizten das Schaffen der Buchmalerei, wobei aus Volkstum und Leben genommen werden mute, was an Vorbildern fr diese Kunstgattung fehlte. Das Marien- l) Vergleiche auch den im Jahre 1166 aus dem Domplatze zu Braun-schweig errichteten ehernen Lwen.
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