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1. Geschichte des brandenburgisch-preußischen Staates und der Neuzeit seit dem Westfälischen Frieden - S. 26

1906 - Münster in Westf. : Schöningh
bei.jeder ferneren Belehnung eines Herzogs von Pommern durch den Kaiser fand zugleich eine Mitbelehnuug des Kurfrsten von Brandenburg statte) 3. Joachims Stellung zur Reformation. In die Regieruugszeit des Kurfrsten Joachim fllt auch der Beginn der Reformation, die vom nahen Wittenberg ans ihren Weg bald in die Marken nahm. f Joachim war schon durch seine Erziehung, die ihm durch den Bischof vou Lebus, Dietrich von Blow, zuteil geworden war. ein entschiedener Gegner der neuen Lehre. Diese Abneigung wurde noch genhrt durch seinen Bruder, den Kardinal Albrecht von Brandenburg. Erzbischof von Magdeburg und Mainz, ferner durch die Bischfe von Lebus und Brandenburg und durch die vou ihm hochgeschtzte Universitt zu Frankfurt, die das Vorgehen Luthers mibilligte, und deren Hrsle bei den neuen Vorgngen fast leer standen, während sich die zu Wittenberg fllten. Joachim war ferner der Ansicht, es sei Sache des Papstes und der Bischfe, die Angelegenheiten der Kirche zu ordnen. Die Unruhen des Bauernaufstandes, der Wiedertufer und andere fchlimme Bewegungen .feiner Zeit sah der Kurfürst als eine Folge der Erregung der Völker durch die neue Lehre an. Seinem Lande und Volke wollte er aber die Ruhe erhalten, um deren Wohlfahrt ungehindert frdern zu Wunen. Gegen die Anhnger der neuen Lehre blieb er duldsam, iu seiner Familie duldete er die Neurungen nicht. Als seine Gemahlin, die Kurfrstin Elisabeth, dem Gebote ihres Gemahls zuwider zu der neuen Lehre bertrat und das Abendmahl unter beiden Gestalten empfing, auch ihre Kinder ohne Wissen des Vaters in dem neuen Glauben unterrichten lie, kam es zwischen den Ehegatten zu unangenehmen Auftritten. Elisabeth hielt es sr angezeigt. Berlin zu verlassen. Sie begab sich zu ihrem Oheim nach Sachsen und trat von hier aus in einen lebhaften Verkehr mit Luther. 4. Sein Tod. Joachim blieb der katholischen Kirche ergeben. Auf seiuem Sterbebette muten feine Shne Joachim und Johauu feierlich geloben, dem alten Glanben treu zu bleiben. Er starb 1535 zu Stendal; seine Leiche ward erst zu Lehnin, spter im Dome zu Berlin beigesetzt. Kurfürst Joachim It., Hektar. 1535 -1571. Wahlspruch: Allen wohlzutun ist Frstenart." 1. Persnliches. Im krftigen Mannesalter von 30 Jahren bestieg Joachim Ii. den Thron. Schon als Kurprinz hatte er sich durch Tapferkeit M Beim Belehnungsakte berhrten der neue Herzog und der jeweilige Kursrst gleichzeitig die Lehnsfahne. 2) Regium est omnibus benefacere."

2. Geschichte des brandenburgisch-preußischen Staates und der Neuzeit seit dem Westfälischen Frieden - S. 10

1906 - Münster in Westf. : Schöningh
10 jettftnmgm Entwicklung nehmen. Kaiserliche Domnen gab es im Lande mcht; der Adel, die Bischfe imb Städte waren dem Mark fdsljt9, ic "Euen &W6un9m nicht der Mit dem letzten Anhaltiner sank die Blte der Marken ins Grab und bse ^ 9cbe'yid,Cn 3eiten schon bald recht traurige Dritter Zeitraum. 13201415. Das Interregnum. Brandenburg unter den Bayern und Luxemburgern. Das Interregnum. 1320 1324. fi J?1f tefter6en der anhaltinischen Markgrafen fielen die benachbarten Fürsten nber die verwaisten Gebiete wie der ein herrenloses Gut her und rissen Landesteile an sich; Raubritter machten tabt und Land unsicher. 3m Deutschen Reiche wtete damals der Streit zwischen Ludwin von Batzern und Friedrich von sterreichs zum Schutze der hart-bedrngten Mark geschah deshalb nichts. Erst nach der Schlacht bei Muhldorf (1322) erklrte der Kaiser Ludwig die Mark Brandenburg fr em erledigtes Reichslehen und bertrug sie seinem Sohne ^udw.g dem Alteren, wie dieser zum Unterschiede von seinem gleich-namtgen Bruder genannt wurde. Brandenburg unter den Bayern. 13241373. 1. Ludwig der ltere. (1324-1351.) Da der neue Markgraf w^g erst acht Jahre alt war, bernahm der kaiserliche Vater die vor-landschaftliche Regierung. Er suchte die losgetrennten Landesteile durch Kauf, mansch und durch die Gewalt der Waffen wieder zu vereinigen. Weiter geschah auch jetzt nichts fr die Mark, weil der Kaiser zunchst lr fein Hauptland Bayern sorgte. Zu Ansehen konnte es Ludwig der Bayer in den Marken nicht bringen. Schon bald geriet er wegen der Verwaltung Italiens und Zurbonsen, Repetitionsfragen.

3. Geschichte des brandenburgisch-preußischen Staates und der Neuzeit seit dem Westfälischen Frieden - S. 84

1906 - Münster in Westf. : Schöningh
81 ~ Gebiet, wo der berhmte Held mit kniglichen.ehren empfangen wurde. Er bewog die Trken zu einem Feldzuge gegen die Russen und schlo Peter der am Prnth eiu festes Lager bezogen halte, vollstndig ein. Dieser wre der-loren gewesen, wenn nicht seine Gemahlin Katharina durch Bestechung des Grovezlers freien Abzug erlangt htte. Whrend Karl hierauf seine Zeit mig in der Trkei verbrachte, vervollstndigte Peter seine Eroberungen an der Ostsee, die Dnen nahmen Bremen und Verden fort, August Ii. kehrte auf den polnischen Thron zurck, und der König Friedrich Wilhelm I. von Preußen besetzte Stettin. v 3. Karls Rckkehr nach Schweden und sein Tod. Vergebens ver-suchten die Trken, Karl Xii., der ihnen lngst unbequem geworden war, zur Nuckkehr zu bewegen; doch er blieb und suchte sich sogar mit Gewalt zu halten Als der Schwedenknig aber von den Fortschritten seiner Feinde, der traurigen Lage seines Landes und der Mistimmung seiner Untertanen gegen ihn hrte, kehrte er zurck. Wie im Fluge legte er den langen und beschwerlichen Weg vom sdlichen Rußland bis Stralsund zurck. Ter Ubermacht seiner Feinde war er nicht gewachsen; er mute wichtige Besitzungen abtreten, und als er sich fr den erlittenen Verlust entschdigen und den Dnen Norwegen entreien wollte, wurde er bei der Belagerung der Festung Friedrichshall in Norwegen von einer feindlichen Kugel getroffen. 4. Ter Friede. Trotz seiner groen persnlichen Tapferkeit und seiner bedeutenden militrischen Kenntnisse hat Karl Xii. durch seinen Eigensinn und seine geringe staatsmnnische Befhigung Schweden zu einer Macht zweite Ranges gemacht. Es verlor seine Besitzungen in Deutschland bis auf ein kleines Stck in Vorpommern; feine schnsten Gebiete an der Ostsee mute es an Rußland, das an Stelle Schwedens in die Reihe der europischen Gromchte eintrat-), abgeben. Deutschland. Kaiser Joseph. I. 1705 - 1711. Joseph I. folgte seinem Vater, dem Kaiser Leopold I., im Jahre 1705 in der Regierung und herrschte bis zum Jahre 1711. An dem Spanischen Erbfolgekriege nahm er zu guusteu seines jngeren Bruders Karl teil, unterdrckte einen Aufstand in Bayern und erklrte die Kurfrsteu voi! Bayern und Clu in die Reichsacht. Da er ohne mnnliche Nachkommen starb, wurde sein Bruder Kart Kaiser und Erbe der sterreichischen Besitzungen. Kaiser Kar! Vi. 17111740. 1. Seine Kriege, a) Seine Beteiligung am Spanischen Erbfolge kriege. Der unerwartete Tod Josephs 1. brachte Karl Vi. ') Vergleiche H. Linggs Gedicht: Karl der Zwlfte".

4. Geschichte des brandenburgisch-preußischen Staates und der Neuzeit seit dem Westfälischen Frieden - S. 305

1906 - Münster in Westf. : Schöningh
r~ 305 bcn Nachweis, ba viele Krankheiten bnrch kleine Organismen im menschlichen und tierischen Krper erzengt werben. Der Franzose Pastenr wrbe der Begrnber der Bakteriologie, Robert Koch fanb den Milzbranb- und bcn Cholerabazillus, Behring trat bnrch die Erfiubuug des Heilserums dem Wrgengel Diphtherie erfolgreich ent-gegen, Pettenkofer gab bnrch seine Forschungen den Ansto zur Begrndung der Hygieue. Durch die von Rntgen entbeckten X-Strahlen wrbe eine eingehenbere und leichtere Untersuchung des menschlichen Krpers ermglicht. Mit den Entdeckungen auf dem Gebiete der Naturwissenschaften hielt die Entwickelnng der Technik gleichen Schritt; man verlie sich nicht mehr auf den Zufall, sondern sttzte seine Versuche ans wissenschast-liehe Methoben. Durch die Erfindung des Telegraphen, des Telephons und der drahtlosen Telegraphie durch den jungen Italiener Mareoni ist ein Gebankenaustausch auf weite Entfernungen leicht und fchnell ermglicht. Im Jahre 1879 erbaute Werner Siemens in Berlin die erste elektrische Eisenbahn. Die Erfinbnng der Nhmaschine, der Photographie, der Schnellpresse, der Streichhlzer, der Gas- und elektrischen Beleuchtung, des Hinterlader- und Zndnadelgewehres, des Gustahls, wo-durch die Eisen- und Stahlindustrie einen ungewohnten Aufschwung nahm und die Herstellung von befferen Geschtzen und von Panzerplatten gefrdert wurde, verdanken wir neben vielen anderen dem 19. Jahrhundert. Ganz Bebcntcnbcs wrbe ebenfalls im Maschinenbau geleistet; fr alle Zweige des gewerblichen Lebens wrben sinnreiche Arbeitsmaschinen erfnnben, die die Menfchen fast ganz ersetzen, der Massenerzeugung bienen und ihre Arbeit mit der grten Genauigkeit verrichten. e) Das Unterrichtswesen. Der Vater der neueren Pdagogi wurde Johann Heinr. Pestalozzi, der jedoch durch die mchtige Anregung. die er gab, fruchtbarer fr Erziehung und Unterricht geworden ist. als durch sein eignes Wirken. Der Knigsberger Philosoph Friedr. Herbart suchte die Pdagogik auf der Psychologie aufzubauen; erst durch wahres psychologisches Wissen kann die Pdagogik als Lehre zu einer gewissen Vollkommenheit und Brauchbarkeit gelangen; denn nur durch die Psychologie empsngt die Handhabung der pdagogischen Mittel Sicherheit und Zusammenhang und das Geschft des Erziehers Einheit und Zweck-Migkeit." Tchtige Theoretiker und Praktiker auf dem Gebiete des Volksschulwesens in der ersten Hlfte des 19. Jahrhunderts waren Diesterweg, Overberg, Sailer und Graser; in der zweiten Prockmann, Lehrbuch der Geschichte. Iii. 20

5. Geschichte des brandenburgisch-preußischen Staates und der Neuzeit seit dem Westfälischen Frieden - S. 205

1906 - Münster in Westf. : Schöningh
205 6. Landwirtschaft, Handel und Verkehr. Nachdem die Erb-Untertnigkeit aufgehoben war, begann sich die Landwirtschaft allmhlich zu heben. Bei dem jetzt freien Bauer zeigte sich eine groe Tatkraft und ein rhriger Unternehmungsgeist. Der Ackerbau und die Viehzucht wurden rationell (verstndig) betrieben; die Naturwissenschaft, besonders die Chemie, wu^rde^ fr die Lahwirtschaft verwertet, der Fruchtwechsel und die Drainage fanden ugang, der allgemeine Kartoffelbau und der Zuckerrbenbau brachten lohnenden Gewinn. Handel und Verkehr hoben sich durch den von Preußen ge= schaffenen Preuisch-deutschen Zollverein ganz bedeutend. Jeder deutsche Staat bildete bisher ein eigenes Zollgebiet. Innerhalb des Bundesgebietes mute deshalb eine Ware so ost verzollt werden, als sie die Grenze eines Bundesstaates berschritt. Das erschwerte den Handel und verteuerte die Ware. Dazu kam noch, da viele englische Waren zollfrei ins Land kamen und den Markt berschwemmten. Zur Vereinfachung des Handels und zum Schutze der deutschen Industrie gegen-ber der englischen und sranzsifcheu grndete der König den Prenisch-deutschen Zollverein. Zwischen den zum Vereine gehrigen Staaten im Laufe der Jahre traten fast alle deutschen Lnder bei - herrschte von nun ab Zollsreiheit. Sollten auslndische Waren in einen dieser Staaten eingefhrt werden, so muten sie verzollt werden. Die Zlle (Finanzzlle) flssen in eine gemeinsame Kasse und wurden an die einzelnen Staaten im Verhltnisse ihrer Einwohner verteilt. Gro waren die Vorteile, welche der Zollverein brachte. Ein besserer Absatz der deutschen Waren wurde erzielt, die Einnahmen der einzelnen Staaten mehrten sich, in Mnzen. Maen und Gewichten wurde eine grere bereinstimmung angebahnt, und was das Wichtigste war: die Deutschen lernten sich als ein Ganzes shlen; denn der Zollverein legte bereits den Grund zur spteren Einigung Deutschlands unter Preuens Fhrung. Preußen bernimmt jetzt die positive Politik Deutschlands, sterreich behlt nur die.sormelle Leitung;" so uerte sich damals ein sterreichischer Staats- mann der den Zollverein.1) ) berall baute man neue Chausseen, das Po st wesen erhielt manche Verbesserungen, und die Dampskrast wurde in den Dienst von Handel und Verkehr gestellt. 1816 fuhr das erste Dampsschiss ans dem Rheine, 1885 wurde die erste deutsche Eisenbahn zwischen Frth und Nrnberg dem Betriebe bergeben, 1838 Berlin mit Potsdam durch eine Eisenbahn verbunden. ') Erg. Nr. 31.

6. Vaterländische Geschichte in Bildern - S. 37

1905 - Münster in Westf. : Schöningh
37 Shre letzten Lekensjahre. Die letzten Jahre des Lebens verlebte das kurfrstliche Paar in Ruhe und Frieden; die Verwaltung des Landes hatte Friedrich seinen Shnen berlasseu. Im Alter von 55 Iahren wurde Elisabeth Witwe. Ihre Erholung fand sie in der Ausbung der Werke des Friedens und der Frmmigkeit, ihr Glck in dem Glcke ihrer Kinder. Ihre reichen Witweneinknfte opferte sie, um Not und Elend zu lindern und den Bedrckten eine stets hilfreiche Mutter zu sein. Sie ist die Stammutter smtlicher brandenburgischen Kurfrsten und preuischen Könige. Ihr Sohn Aricdrich Ii., ^isenzahn, hielt die Städte im Zaume, wie sein Vater ehemals die Raubritter. Manche Städte waren reich und mchtig geworden : sie verschlossen dem Fürsten die Tore und wollten ihn als ihren Herrn nicht anerkennen. Besonders widerspenstig waren Berlin und seine Nachbarstadt Klln. Friedrich bezwang beide und erbaute an der Spree eine feste Burg. Sie bildet den ltesten Teil des Kniglichen Schlosses. Ihm folgte sein Bruder Atrecht Achittes. Er erlie das Hohen-zollernsche Hausgesetz, worin bestimmt wurde, da die Mark Branden-brg nebst der Kurwrde dem ltesten Sohne des Kurfrsten ungeteilt zu-fallen sollte. Durch dieses Gesetz ist spter eine Zersplitterung der Marken wiederholt verhindert, und es hat dazu beigetragen, da sich die Mark Brandenburg zu einem so mchtigen Staate entwickeln konnte. Den Bei-iiamen Achilles fhrte der Kurfürst wegen seiner groen Tapferkeit und Khnheit, die er im Kriege und bei Turnieren zeigte. Ein spterer Kurfürst, Joachim I., Mestor, war erst 15 Jahre alt, als er zur Regierung kam. Da glaubten die Raubritter, ihre Greueltaten wieder treiben zu drfen. Das Volk wurd: arg geplagt. Die reifenden Kaufleute beteten zu Gott: Vor Kckecitze und Lderitze, Vor Krachten und vor Ztzenplitze Bewahr' uns, lieber Herre Gott." Joachim ging strenge gegen die Wegelagerer vor. Diese drohten und sollen dem Kurfrsten die Worte der die Tr geschrieben haben: Joachimke, hyte dy, fange wy dy, so hange tot) dy." Der Fürst lie sich nicht einschchtern; viele Rittet wurden aufgegriffen und hingerichtet. Um der Fehdelust der Ritter ein Ende zu machen, errichtete er zu Berlin ein Kammergericht. In Frankfurt a. d. O. stiftete er eine Universitt, zu der sein Vater Johann Cicero bereits den Grund gelegt hatte. Die Kirchentrennung. (Reformation.) Whrend der Regierung Joachims fand in Deutschland eine groe Kirchentrennung lrefor-mation) statt. Papst Leo X. lie im Jahre 1517 einen vollkommenen Abla verknden. Wer ihn gewinnen wollte, mute reumtig beichten, das hl. Sakrament des Altars empfangen und eine Gabe zum Bau der Peterskirche in Rom entrichten. In Wittenberg lebte damals der Augustinermnch und Professor Martin Luther. Er eiferte gegen den Mibrauch, welcher stellenweise tn Deutschland von unklugen und einfltigen Menschen mit dem Ama getrieben wurde. Auch schlug er im Jahre 1517 am Tage vor Allerheiligen an der Schlokirche zu Wittenberg 95 Stze (Thesen) (in. In diesen Stzen war neben Richtigem auch manches behauptet,

7. Vaterländische Geschichte in Bildern - S. 13

1905 - Münster in Westf. : Schöningh
13 - 8. Heinrich I. 919-936. Seine Wahl. Die Nachfolger Karls des Groen nennt man nach ihrem mchtigen Ahnen Karolinger. Sie waren schwache Fürsten; das mchtige Frankenreich wurde unter ihrer Negierung in drei Teile geteilt. Das Land stlich vom Rhein nannte man spter Deutschland. Nach dem Tode des letzten Karolingers whlten die deutschen Fürsten den tapferen Konrad von Franken zum Könige. Dadurch wurde das Deutsche Reich ein Wahlreich. Konrad konnte aber beim besten Willen Ruhe und Frieden im Lande nicht herstellen. Daher empfahl er auf dem Totenbette den mchtigen Herzog Heinrich von Sachsen zu seinem Nachfolger. Konrads Bruder berbrachte felbst dem neuen- Könige die Zeichen seiner hohen Wrde: Krone, Zepter, Schwert und Knigsmantel. Der Sage nach traf er Heinrich beim Vogelfnge; deshalb nannte man ihn wohl Heinrich den Vogelsteller oder den Finkler. Einigung der deutschen Stmme. Bei feinem Regierungs-antritte fand Heinrich Unruhe im Innern feines Reiches und Feinde von auen. Die feindlich gesinnten Herzge von Bayern und Schwaben gewann er durch Nachsicht und Gte; denn Heinrich be-trachtete die deutschen Fürsten nicht als seine Diener; er wollte nur der Erste unter seinesgleichen sein. Auch das schne Lothringen gewann er wieder, das frher von Deutschland abgerissen war. Er vereinigte die verschiedenen deutschen Stmme zu einem Ganzen und legte so den Grund zur Einheit Deutsch-l et n d s. Der erste Krieg gegen die Ungarn. Von auen wurde sein Land besonders dnrch die Ungarn bedrngt. Wiederholt fielen sie in unser Vaterland ein, sengten, raubten und mordeten. Krftigen Widerstand konnte ihnen Heinrich nicht entgegenstellen, weil ihm ein groes und kriegstchtiges Heer fehlte. Einst gelang es aber den Deutschen, einen Anfhrer der Ungarn gefangen zu nehmen. Fr feilte Auslieferung und die Zahlung eines jhrlichen Tributs (Abgabe) erlangte Heinrich einen neunjhrigen Waffenstillstand. pte 3eii des Waffenstillstandes. In dieser Zeit suchte Heinrich sein Land wehrhaft zu machen, Deutschland hatte damals noch keine befestigten Städte: ungehindert konnten die Feinde ins Land dringen. Die Be-wohner fanden nirgends einen Zufluchtsort. Heinrich lie viele Pltze mit Manern und Grben umgeben. Sie erhielten auch eine Besatzung; jeder neunte Mann vom Lande mute in diese Burg ziehen ; auch der dritte Seil des Getreides mute dorthin gebracht werden. Fielen jetzt die Feinde in das Land, so hatten die schutzlosen Landbewohner eine sichere Zufluchtssttte. In den Burgen wurden die Gerichtstage und Versammlungen, die Mrkte und Festlichkeiten abgehalten. In der Nhe dieser befestigten Pltze siedelten sich mit der Zeit Kaufleute und Handwerker an. So ent-standen manche Städte, z B. Merseburg, Quedlinburg. Golar. Das deutsche Heer bestand in jener Zeit fast nur aus Fusoldaten, Die Ungarn waren aber ein khnes Reitervolk; so schnell wie sie erschienen,

8. Vaterländische Geschichte in Bildern - S. 72

1905 - Münster in Westf. : Schöningh
72 seines Pferdes in groe Lebensgefahr. Zwei Tage hierauf griff Napoleon die Englnder bei Waterloo (sdlich von Brssel) an. Mutig schlugen sie alle Angriffe zurck. Allmhlich wurde die Kraft erschpft, und ihr General Wellington rief: Ich wollte, es wre Nacht. oder die Preußen kmen!" Und Blcher kam und griff die Franzosen im Rcken an. Sie wurden geschlagen und strzten sich unter dem Rufe: Rette sich, wer kann!" in die Flucht. Friede. Zum zweitenmal ging es nach Frankreich, zum zweiten-mal hielten die siegreichen Truppen ihren Einzug in Frankreichs Haupt-stadt; zum zweitenmale wurde Friede geschlossen. Frank-reich mute hohe Kriegskosten zahlen, drei Jahre ein frem-des Heer in feinen Festungen unterhalten, alle geraubten Schtze und die preuischen Fahnen wieder herausgeben und Gebiete am Rheine abtreten. - Napoleon wurde nach der Insel St. Helena (westlich vom sdlichen Afrika) verbannt, wo er 1821 starb. Die Verhandlungen in Wien waren unterdessen zum Abschlu gebracht. Preußen blieb zwar kleiner, als vor dem unglcklichen Kriege; doch tauschte es fr polnische Landesteile deutsche Gebiete ein. Unter anderen erhielt es die Rheinprovinz, sowie die Pro-vinzen Westsalen und Sachsen in ihrem jetzigen Umfange. V. Die Friedensjahre von 18151840. Verwaltung des Staates. Nach den glorreichen Freiheitskriegen erfreute sich unser Vaterland eines vieljhrigen Friedens. Zur besseren Verwaltung teilte der König den preuischen Staat in Pro-vinzen. Regierungsbezirke und Kreise ein. An die Spitze einer Provinz stellte er einen Oberprsideuten; dem Regierungs-bezirke stand ein Regierungsprsident vor; jeder Kreis hatte einen Land rat. fandet und Perkehr. Die sechs stlichen Provinzen des preuischen Staates lagen getrennt von den beiden westlichen, Rheinland un) West-seilen. Zwischen ihnen befanden sich andere deutsche Gebiete. Sollten Waren aus dein einen Teile znrn andern befrdert iverden, dann muten sie verzollt, d. h. es muszten beim Ueberschreiten der Laudesgrenze Ab-gaben entrichtet werden. Das erschwerte den Handel und verteuerte die Waren. Der König grndete den Zollverein. Die Staaten, welche diesem beitraten, lieen alle Gter zollfrei ein- und ausgehen. Hierdurch hob sich Handel und Verkehr, und die Waren wurden billiger. Der Zoll-verein legte bereits den Grnnd zur spteren Einigung Deutschlands unter Preuens Fhrung. Auch Straen wurden in dieser Zeit gebaut, und das Postwesen erhielt manch? Ver-Besserung. 1816 fuhr das erste Dampfschiff anf dem Rheine, und 1838 wurde Berlin mit Potsdam durch die erste Eisenbahn verbunden. Sorge fr die Schulen. Des Knigs Wille war, da alle Kinder die ntigen Schulkenntnisse besitzen sollten; deshalb fhrte er

9. Vaterländische Geschichte in Bildern - S. 81

1905 - Münster in Westf. : Schöningh
81 einige kleinere Staaten Norddeutschlands; einen Bundesgenossen fand es an Italien. Der Krieg. 1. Die Hauptarmee. Nach dem Plane des Generals Moltke rckte die preuische Hauptarmee in drei Abteilungen in Bhmen ein. Ihre Anfhrer waren der Kronprinz Fried-rich Wilhelm, der Prinz Friedrich Karl und der General Herwarth vou Bittenfeld. Trotz groer Tapferkeit wurden die sterreicher stets geschlagen, so bei Trautenan, Nachod, Skalitz und bei Gitschin. Am 3. Juli fand bei Kniggrtz die Hauptschlacht statt. König Wilhelm leitete selber den Angriff. Die sterreicher hatten sich in einer hgeligen Gegend stark befestigt. Mutig drangen die Preußen von allen Seiten vor, aber die sterreicher wichen nicht zurck. Stundenlang muten die wackeren Preußen beim heftigsten Kugelregen aushalten. Gegen Mittag wurde ihre Lage bedenklich. Ihre Reihen waren gelichtet, ihre Krfte erschpft. Im Augenblicke der hchsten Not erscholl pltzlich die freudige Botschaft: Der Kronprinz ist da! Neuer Mut begeisterte die Kmpfenden, mit Ungestm strzten sie sich auf die Feinde. Der Krn-Prinz griff die sterreicher von der Seite her an. Sie konnten sich nicht mehr halten und ergriffen die Flucht. Dem rechtzeitigen Eingreifen des Kronprinzen war dieser herrliche Sieg zu verdanken. Gegen Abend traf der König auf dem Schlachtfelde mit seinem Sohne zusammen. Er umarmte ihn unter Freudentrnen und heftete den Orden pour le merite (fr das Verdienst) auf seine tapfere Brust. Die sterreicher wurden bis vor die Tore von Wien verfolgt und baten um Frieden. 2. Die Mainarmee. Ein zweites preuisches Heer die Mainarmee kmpfte inzwischen unter dem General Vogel von Falckenstein gegen die Hannoveraner, Hessen, Nassauer und die sddeutschen Staaten. Die Hannoveraner wollten sich mit den Sddeutschen vereinigen. Bei Langensalza aber wurden sie einge-schlssen und muten sich ergeben. Am Main hatte sich das Heer der Verbndeten aufgestellt; es wurde nach kurzer Gegenwehr bei Kissingen und Aschaffenburg geschlagen. Auch hier verlangte man jetzt den Frieden. Friede. Dieser wurde zu Prag geschlossen. sterreich billigte die Neugestaltung Deutsch lands und zahlte 60 Mill. Mark Kriegskosten. Preußen erhielt Schleswig - Holstein, 'Hannover, Hessen-Nassan und Frankfurt a. M. Die Staaten nrdlich von der Mainlinie bildeten mit Preußen den Norddeutschen Bund. Die sddeutschen Fürsten schlssen mit Norddeutschland ein Schutz- und Trutzbndn is. Sollte Deutschland von einem auswrtigen Feinde angegriffen werden, dann stellten auch sie ihre Truppen unter Preuens Oberbefehl Brockmann. Vaterlndische Geschichte in Bildern. 7. Aufl. a

10. Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit bis zum Westfälischen Frieden - S. 145

1905 - Münster in Westf. : Schöningh
145 Nach dem Verluste von Palstina zogen sie nach der Insel Rhodus, ') dann nach Malta, weshalb sie anch den Namen Malteserritter fhrten. Die reichen Ordensgter sind zu Anfang des, neunzehnten Jahrhunderts in fast allen Staateil eingezogen worden. Dem Zwecke der Kranken-pflege besonders im Kriege dient noch heute der Malteser-, eine Ver-einignng katholischer, und der Johanniterorden, eine Vereinigung evangelischer Edelleute. Der Orden der Templer (Tempelherren) fhrte seinen Namen von seinem ersten Ordenshause, das selbst Tempel genannt wurde und auf der Sttte des ehemaligen Tempels Salomons errichtet war. Seine Mitglieder waren vorwiegend Franzosen; als Ordensabzeichen trugen sie einen weien Mantel mit einem roten Kreuz. Der sehr reiche und in Frankreich, Spanien und Deutschland weit verbreitete Orden wurde von dem eigenntzigen Könige Philipp dem Schnen von Frankreich grausam auf Grund nicht ganz glaubwrdiger Anschnl-diguugeu verfolgt und auf Drngen des Knigs vom Papste aufgehoben (1312). Jakob von Molay, den letzten Gromeister, nebst mehreren Ordensrittern lie der König ans einer Seineinsel verbrennen; standhast ertrugen die armen Opser ihre Qualen und beteuerten bis zum letzten Atemzuge ihre Unschuld. Die reichen Gter zog der König ein. Spter als die zwei genannten entstand der Deutsche Ritter-orden (1128), dessen Mitglieder Deutsche sein mitteu. Ihre Tracht war ein weier Mantel mit einem schwarzen Kreuze, ihre Schutz-Patronin die Jungfrau Maria, weshalb sie auch Marianer-Ritter genannt wurden. Nach ihrer Vertreibung ans Palstina lieen sich die deutschen Ordensritter in Venedig nieder. Von hier schickte der Hoch-meister Hermann von Salza den Landmeister Hermann Balk mit einer rstigen Schar Ritter zu dem. Lande der Preußen (1228), um ihnen Christentum und christliche Kultur zu bringen. 2). Als im Jahre 1525 der letzte Hochmeister Albrecht von Brandenburg das Ordens-lernt) in ein weltliches Herzogtum verwandelte, zog- ein Teil der Ordensritter nach Mergentheim an der Tauber. Im Jahre 1809 hob Napoleon den Orden in den Rheinbundstaaten auf. In sterreich besteht er in anderer Form noch heute und widmet sich, wie der Malteser-und Johanniter-Orden in Deutschland, der freiwilligen Krankenpflege im Kriege. Der Hoch- und Deutschmeister ist stets ein Prinz des fter-reichijcheti Kaiserhauses. 2) Vergleiche Schillers Gedicht: Der Kampf mit dem Drachen". 4) Siehe den Iii. Teil dieses Lehrbuches, Seite 37. Brockmann. Lehrbuch der Geschichte. Ii. 10
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