(Sottfrieb vo.i Bouillon.
und Ordnung. Bald fehlte es diesem an Nahrungsmitteln; man raubte und plnderte in Ungarn und Bulgarien. Eine groe Anzahl wurde von den emprten Bewohnern erschlagen, und nur ein kleiner Teil kam in Klein asien an.' Glcklich gelangte das Haupt-Heer nach Asien. Hier aber begannen die Leiden der Kreuzfahrer; Huuger und Durst, Hitze und Seuche rafften Tausende hin; unzhlige fielen vom Schwerte der Feinde. Die Christen eroberten Niea und Antiochia in Kleinasien, wurden aber vou den Trken in letzterer Stadt eingeschlossen und gerieten in harte Bedrngnis. Erst im dritten Jahre laugte der Rest des Kreuzheeres vor Jerusalem an. Die er-schpften Pilger fielen zu Boden nieder, kten die Erde und hatten alle Mhsale vergesseu.
Eroberung von Jerusalem. Die hl. Stadt war stark befestigt, und ein zahlreiches Trkenheer lag in ihren Mauern. Dem Kreuz-Heere fehlte fast alles zur Belagerung; bewegliche Trme und Be-lageruugsmaschinen muten beschafft werden. Als endlich alles zur Eroberung bereit war, wurde der Sturm gewagt. Die Kreuzfahrer
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Extrahierte Ortsnamen: Ungarn Bulgarien Asien Antiochia Kleinasien Jerusalem Jerusalem
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Der Sambesi hat fast die doppelte Länge des Rheins und entwässert ein Gebiet
von der zweieinhalbfachen Größe des Deutschen Reiches. Er entspringt auf der Süd-
äquatorialen Wasserscheide und beschreibt in seinem Laufe eine große 8-förmige Krümmung.
Wie alle Hochlandströme ist auch er reich an Stromschnellen und Wasserfällen. Am be-
deutendsten sind die in der Mitte seines Laufes befindlichen Viktoriafälle, die an Groß-
artigkeit sogar den weltberühmten Niagarafall übertreffen. In einer Breite von 1800 m
stürzt der Fluß 120 m tief in eine sich nach unten bis auf 44 m verengende Schlucht
hinab. Beständig lagern über dem Naturwunder mächtige Dampfsäulen, die bei der Hoch-
slut bis 1000 m emporsteigen und 40 kni weit sichtbar sind, und das Tosen der Wasser-
massen ist auf mehr als 20 km Entfernuug hörbar. Seit 1905 führt über die Fallstelle,
130 m über dem Flusse, eine 220 m lange Eisenbahnbrücke, so daß man vom Zuge aus das
großartige Naturschauspiel beobachten kann. Eine weitere Reihe von Fällen findet sich
dort, wo der Strom die Nandgebirge durchbricht. Bei Tete (160 m), 400 km von der
Abb. 14. Lichter Trockenwald bei den Viktoriafällen.
Mündung, erreicht der Sambesi die Küstenebene und kann nun von flachgehenden Schiffen
befahren werden. Nachdem er von links den Schire, den Abfluß des Njassasees auf-
genommen hat, bildet er ein 8000 qkm großes, sumpfiges und höchst ungesundes Delta.
e) Natal besteht aus dem Stufenlande am Südostabhang der Drachenberge
und einem davorliegenden flachen, etwa 100 km breiten Küstenstrich, der von
zahlreichen Flüssen durchzogen wird und viele Sümpfe enthält. Die wenig
gegliederte, hafenarme Küste ist mit hohen Dünen bedeckt. Das Klima ist feucht-
heiß, fast tropisch, und ungesund.
Die Bevölkerung besteht zu ö/6 aus Schwarzen, hauptsächlich Bantu-
negern, zu x/6 aus Weißen. Unter diesen haben Holländer (Buren) und
Engländer weitaus das Übergewicht. Die Weißen machen im Oranjefreistaat
mehr als x/3 der Gesamtbevölkerung aus (175000), im Kaplande etwa x/4
(580000), in Transvaal x/5 (420000), in Natal nur 1/12 (100000).
Wirtschaftliche Zustände. Infolge der in fast ganz Südafrika herrschenden
TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
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Inseln hervorragen. Um diese Zeit herrscht überall Freude. Denn wo das
Wasser gestanden hat, da läßt es einen fruchtbaren Schlamin zurück, der Haupt-
sächlich den Gebirgen Abessiniens entstammt. In den so durchfeuchteten und
gedüngten Boden wird dann der Same gestreut, und wenn bei uns die Erde
mit Eis und Schnee bedeckt ist, sieht man in Ägypten üppige Kornfelder und
fette, grüne Weiden.
Die Überschwemmungen des Nils verlaufen keineswegs so einfach, wie man sich das
gewöhnlich vorstellt. Schon die alten Ägypter hatten großartige Einrichtungen geschaffen,
einerseits, um den verheerenden Einwirkungen des Hochwassers vorzubeugen, anderseits, um auch
den Gegendeil das kostbare Naß zuzuführen, die bei zu niedrigem Wasserstande nicht erreicht
wurden. Denn die Fluthöhe ist in den einzelnen Jahren außerordentlich verschieden.
Übersteigt sie beträchtlich das gewöhnliche Maß, 8,5 m über dem niedrigsten Stande am
Pegel auf der Insel Roda bei Kairo, so richten die Gewässer oft großen Schaden an.
Schlimmer noch ist es, wenn sie dahinter zurückbleibt: geringe Ernte, ja Hungersnot sind
die Folge. Die Vorkehrungen, die man zur Regelung der Bewässerung getroffen hat, be-
stehen in einem ausgedehnten Netz von Kanälen und Dämmen. Klunzinger schildert den
heutigen Zustand wie folgt:
„Die schwellende große Mittelader ergießt ihr nährendes Wasser in groß?, tiefe, bis
nahe an den Rand der Wüste reichende, zuweilen wieder bogig zur Hauptader zurückkehrende,
von Menschenhand gemachte Seitenkanäle. Von Strecke zu Strecke werden die Kanäle
durch Querdämme unterbrochen, das Kanalwasser staut sich hinter dem Damme und strömt
durch Schleusen in das nebengelegene Niederland. Hat der hinter dem ersten Querdamme
gelegene Teil des Landes seine nötige Bedeckung mit Überschwemmuugswasser bezogen,
so sticht man diesen Damm an, das Wasser strömt im Kanäle bis zum zweiten Damme,
ergießt sich über dessen Bezirk und so fort. Ist das Hochwasser ungenügend, wie es
in manchen Jahren vorkommt, so gelangt es kaum in die äußersten Bezirke des Tales,
und diese bleiben für dieses Jahr trocken und brach. Für die Felder, wo noch eine Ernte
steht, werden die Schleusen des Kanals erst nach der Ernte geöffnet. Fällt der Fluß, so
wird das befruchtende Wasser durch Abdämmen noch eine Zeitlang auf dem Felde zurück-
behalten". Im Sommer, wenn der Nil seinen niedrigsten Stand hat, bildet der weitaus
größte Teil des Niltales eine sonnverbrannte Staubebene. Aber durch Schöpfvorrichtungen
aller Art, von Menschen, Tieren oder Dampf bewegt, können auch dann ansehnliche Land-
striche am Flusse künstlich bewässert werden. Nicht weniger als 60000 Hebelwerke (Scha-
duss), 35000 Schöpfräder und 3600 Dampfmaschinen arbeiten am Nil. Am Beginn des
Deltas hat man im vorigen Jahrhundert ein gewaltiges Wehr errichtet, vor dem sich das
Wasser staut und durch dessen Schleusen der Abfluß für das Delta geregelt wird. Viel
gewaltiger aber, wohl das großartigste Wasserbauwerk der Neuzeit, ist der von den Eng-
ländern ausgeführte, 1902 vollendete Staudamm von Assuan in Oberägypten. 18000
bis 19000 Menschen haben vier Jahre daran gearbeitet. Der Damm sperrt den Fluß an
der Stelle des ersten Katarakts. Er hat eine Länge von fast 2 km, ist 37 m hoch,
am Felsengrunde 29, an der Krone 7 m breit und aus schweren Granitblöcken erbaut.
180 Schleusen, denen der Wasserüberschuß mit donnerndem Getöse entströmt, durchbrechen
ihn. Zur Zeit der Flut sind die Schleusen geöffnet. Anfang Dezember, wenn der Fluß
wieder in seine Ufer zurücktritt, werden sie geschlossen. Etwa 100 Tage dauert es, bis das
gewaltige Staubecken gefüllt ist, das an Größe dem Genfer See gleich kommt und über
1 Milliarde cbm Wasser faßt. Dieses wird dann zur Zeit der Sommerdürre in Kanälen
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t
— 45 —
gegen wilde Tiere und feindliche Überfälle mit hohen Zäunen, Erdmauern oder Dorn-
gehegen umgeben sind. In der Mitte befindet sich meist ein freier Platz, der der Herde
als Nachtaufenthalt dient.
Die Nahrung besteht überwiegend aus Pflanzenstoffen. Hirse und Mais werden
zwischen Steinen zerrieben oder in Mörsern zerstampft, und aus dem so gewonnenen
groben Mehl bereitet man Brei und eine Art Brot, das in heißer Asche gebacken wird.
Dazu kommen dann je nach der Gegend noch Jams, Bataten, Erdnüsse, Kokosnüsse
u. a. Früchte. Fleisch wird entweder, roh gegessen oder zuvor am Spieße gebraten, auch
wohl in Streifen geschnitten und gedörrt. Die Viehzucht treibenden Stämme genießen
auch Milch; doch liefern die Tiere nur geringe Mengen.
Der Ackerbau wird noch in sehr rückständiger Form betrieben. Der Pflug und
die Verwendung von Zugtieren sind unbekannt. Als Werkzeuge dienen die Hacke u. a. Geräte,
weshalb man diese Art des Betriebs auch als Hackbau bezeichnet. Von Düngung und
ordentlicher Pflege der Felder ist keine Rede. Wenn ein Ackerstück nicht mehr genügend
trägt, läßt man es für einige Jahre brach liegen und gewinnt durch Abbrennen der Steppe
neues Land. Die Feldarbeit liegt ausschließlich den Frauen ob. Als Haustiere hält man
Rinder, Schafe und Ziegen, und allverbreitet ist die Hühnerzucht. Doch werden Eier nur
hier und da gegessen.
Als Waffen waren bei den Negern früher Speere, Dolchmesser, Schlachtäxte, Wurf-
keulen, Bogen und Pfeile sowie große, mannigfach geformte, aus Holz, Flechtwerk, Leder
und Fellen gearbeitete Schilde im Gebrauch. Seit der Berührung mit den Europäern
werden sie aber mehr und mehr durch Schußwaffen verdrängt. Um sich ein gesürchtetes
Aussehen zu geben, legt man allerlei kriegerischen Schmuck an: einen hohen, mit Federn
verzierten Kopfputz, Ringe aus Bronze, Eisen oder Zähnen, grellfarbige Schleifen, man
bemalt den Körper usw. Die Stämme leben häufig miteinander in Fehde. Die Kriege
werden gewöhnlich mit erbarmungsloser Grausamkeit geführt.
Die geistigen Fähigkeiten der Negerrasse hat man früher zu gering eingeschätzt.
Der Neger saßt rasch auf, er ist anstellig und geschickt und weiß sich überraschend schnell
in neue Verhältnisse hineinzufinden. Fast alle Beobachter stimmen darin überein, daß die
Neger auffallend schnell europäische Erzeugnisse, selbst schwieriger herzustellende, nach-
bilden lernen. Ebenso erlernen sie rasch und leicht fremde Sprachen. Schulkinder über-
treffen gewöhnlich in den ersten Jahren europäische Schüler, nachher aber bleiben sie im
Rückstände, wie denn überhaupt der Neger über eine gewisse geistige Höhe nicht hinaus-
zukommen scheint, auch wenn er, wie in Nordamerika, inmitten einer hochentwickelten Kultur
lebt. Es fehlt ihm die geistige Regsamkeit, der selbsttätige Schaffensdrang, die Gabe der
Erfindung. Was er an Kultur besitzt, ist ihm größtenteils von außen zugeführt worden.
Aber er hat nicht die Fähigkeit, sich das Überkommene innerlich anzueignen und selbständig
weiterzubilden. Ja, es läßt sich mehrfach nachweisen, daß, wo der fremde Einfluß aufhörte,
der Kulturbesitz wieder verkümmerte und v.rarmte. Bezeichnend ist jedenfalls auch, daß kein
Negerstamm es zur Erfindung der Schrift gebracht hat. Dazu kommt weiter, daß es dem Neger
„in hohem Grade an Selbstüberwindung, Zielbewußtsein, Zähigkeit und Charakterfestigkeit fehlt,
gerade also an den Eigenschaften, ohne die eine höhere Kultur, ein verwickeltes modernes Staats-
wesen nicht möglich ist" (Passarge). Bei den Negern überwiegt durchaus die sinnliche Natur;
allen Eindrücken und Leidenschaften sind sie fast widerstandslos preisgegeben, und ihre
Stimmung wechselt fast unvermittelt. Nicht mit Unrecht hat man sie als große Kinder bezeichnet.
Das soziale Leben der Neger ist noch wenig entwickelt. Die Frau wird vom
Manne gekauft, wie das bei wilden oder halbwilden Völkern meist Brauch ist. Dazu
besteht Vielweiberei. Je mehr Frauen ein Mann hat, desto größer ist sein Ansehen und
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— 322
die Landessprache ist. Von 1857—1911 sind eingewandert 2 Mill. Italiener,
1,1 Mill.spanier, 116000russen, 74000 aus Österreich-Ungarn, 50000deutsche
und 47000 Briten. Die Zahl der Mischlinge, hauptsächlich Nachkommen von
Spaniern und Indianerinnen, mag 300000 betragen. Die Indianer, deren
Zahl beständig zurückgeht, sind aus den Pampas ganz verdrängt und bewohnen
nur noch die unwirtlichen Gegenden des Gran Chako und Patagoniens.
Wirtschaftliche Verhältnisse. Argentinien ist unter allen Staaten Süd-
amerikas wirtschaftlich am besten entwickelt. Es verdankt dies außer der Frucht-
barkeit seines Bodens besonders dem günstigen, auch für Europäer gesunden
Klima, dem Überwiegen der weißen Bevölkerung und den geordneten staatlichen
Zuständen. Die Grundlagen des Wirtschaftslebens find der Ackerbau, der uu-
geheure Mengen von Getreide, namentlich Weizen, u. a. Erzeugnisse für die
Ausfuhr liefert, und die Viehzucht, die an Bedeutung sogar die Australiens
übertrifft. Bergbau und Industrie sind im Vergleich dazu von unter-
geordneter Bedeutung.
Der Ackerbau hat sich erst in den letzten Jahrzehnten entwickelt. Früher war
Argentinien hauptsächlich ein Land der Viehzucht. Noch 1877 mußte es für die damals
kaum 2 Mill. betragende Bevölkerung Getreide einführen. Seitdem hat der Anbau Riesen-
fortschritte gemacht, und heute steht Argentinien mit an erster Stelle unter den Getreide
ausführenden Staaten der Erde. Das Hauptgebiet des Ackerbaus sind die Pampas,
namentlich deren ö. und n. Teil. Die Hauplerzeugnisse sind Weizen, dessen Anbaufläche
allein ein Gebiet von der dreifachen Größe Westfalens beansprucht, und Mais, der etwa
die Hälfte dieser Landfläche einnimmt. Aber auch der Anbau von Flachs, der Haupt-
sächlich der Gewinnung von Leinsamen dient, und von Hafer ist bedeutend. Sehr gut
hat sich in letzter Zeit auch der Zuckerrohrbau (Bei Tukuman) und der Weinbau (in
den Vorbergen der Anden) entwickelt. Andere wichtige Erzeugnisse sind Kartoffeln, Gemüse,
Erdnüsse, Hülsenfrüchte, Tabak und Obst. Der Viehzucht dient der Anbau der Luzerne,
der in großem Umfang betrieben wird. Die Wälder des Gran Chako liefern das wertvolle,
an Gerbsäure reiche Quebrachoholz. Es wird teils nach Europa verschickt, teils an Ort
und Stelle in Fabriken, die man im Chako angelegt hat, verarbeitet. Nachdem das Holz
zu Spänen zerraspelt ist, wird es in großen Kesseln ausgekocht. Die Brühe wandert dann
weiter, wird mit Chemikalien geklärt und dann durch Sieden eingedickt. Der Auszugstoff
bildet nach dem Erkalten eine feste Masse, die, wenn sie zum Gerben verwendet werden
soll, in heißem Wasser aufgelöst werden muß. Die größte Fabrik liefert allein jährlich
24000 t Extrakt und ernährt eine Bevölkerung von 4000 Köpfen. Das meiste Holz geht
nach Deutschland, wo durch das billigere Quebracho bekanntlich die Schälwaldkultur sehr
gelitten hat.
Der Viehzucht stehen in den Pampas ungeheure Flächen zur Verfügung, die aller-
dings mit dem Vordringen des Ackerbaus immer mehr eingeengt werden. Dafür gewinnt
aber wenigstens die Schafzucht neue Gebiete in Patagonim. Eine Zählung im I. 1903
ergab 29,1 Mill. Stück Rinder, 67 Mill. Schafe, 7,5 Mill. Pferde und 3,9 Mi«. Ziegen.
Welche Bedeutung die Viehzucht in Argentinien hat, leuchtet erst ein, wenn man einen
Vergleich mit andern Ländem zieht. Auf je 100 Bewohner kommen 410 Rinder gegen
32 in Deutschland, 944 Schafe (D. 12) und 106 Pferde (D. 7).
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Extrahierte Ortsnamen: Patagoniens Argentinien Argentinien Argentinien Westfalens Europa Deutschland Patagonim Argentinien Deutschland
— 167 —
An erster Stelle steht der Anbau von Nährpflanzen: Reis, Weizen,
Hirse und Mais. Reis, das Hauptnahrungsmittel der Chinesen, wird besonders
im S. gebaut, wo z. B. die Gegend am untern Jangtfekiang einem einzigen
Reisfelde gleicht. Gleichwohl wird noch viel Reis aus Indien eingeführt. Zu
den genannten Getreidearten kommen dann Hülsenfrüchte, namentlich Bohnen,
vielerlei Gemüse, Knollenpflanzen (Kartoffeln, Bataten, Jams), Süd-
früchte und Obst. Der Rhabarber und die Apfelsine (Apfel aus Siua-China)
haben hier ihre Heimat. Da der Chinese keine Butter kennt, spielen Ölpflanzen,
wie Sesam, Raps, Erdnüsse, Lein, die Rizinusstaude u. a., deren Ol
als Speisefett Verwendung findet, in der Volksernährung eine wichtige Rolle.
Unter den Genußmittel liefernden Pflanzen steht an erster Stelle der Tee,
der das tägliche Getränk der Chinesen ist und in bedeutenden Mengen aus-
geführt wird. Ferner wird Tabak gebaut. Der Anbau des Mohns, der in
den letzten Jahrzehnten beständig zugenommen hatte und zuletzt jährlich etwa
5 Mill. kg Opium lieferte, ist jetzt nach Verbot des Opiumrauchens gänzlich
untersagt. Wichtige Gespinstpflanzen sind die Baumwolle, die in ganz Süd-
china angebaut wird, aber den Bedarf des Landes nicht deckt, und Hanf.
Einen sehr großen Umfang hat die Seidenzucht, mit der China an der Spitze
aller Länder steht. — Von nur geringer Bedeutung ist die Viehzucht, weil
alles fruchtbare Land für den Ackerbau ausgenutzt wird und darum wenig
Weideland übrigbleibt. Die wichtigsten Haustiere sind Schweine und Geflügel.
Der Teestrauch wird in ganz Südchina gebaut. Die Pflanzungen nehmen eine
Fläche von der doppelten Größe des Deutschen Reiches ein. Man legt sie vorwiegend an
den Abhängen von Bergen und Hügeln an, wie bei uns die Weingärten. Um die Blätter
bequem pflücken zu können, läßt man die Sträucher nur zur Höhe unsrer Beerensträucher
wachsen. Jährlich wird drei- bis viermal geerntet. Die erste, im April stattfindende Ernte
liefert den feinsten Tee. Je nach der Behandlung der Blätter erhält man schwarzen
oder grünen Tee. „Um schwarzen Tee zu bereiten, läßt man die von den Zweigen
abgestreiften Blätter an der Sonne etwas trocknen. Dann schüttet man sie unter einem
Schuppen auf Haufen, damit sie in Gärung übergehen. Diese wird mehrmals unterbrochen.
Darauf erhitzt man die Blätter in einer Pfanne oder auf einem Bambusgeflecht über
einem Kohlenfeuer, wirft sie auf einen Tisch, rollt sie mit flacher Hand zu Kugeln und
erhitzt sie von neuem. Nachdem dann die Blätter gesiebt worden, sind sie zur Verpackung
fertig. Die Blätter, aus denen grüner Tee hergestellt werden soll, werden sofort in die
Pfanne gebracht, mehrmals abwechselnd mit den Händen zerknetet, dann wieder in der
Pfanne erhitzt und zuletzt getrocknet" (Mewius). Der Staub und die Abfälle bei der Tee-
bereitung werden in Backsteinformen gepreßt und kommen als Ziegeltee in den Handel.
Er wird mit Karawanen größtenteils nach Tibet und in die Mongolei geschickt, wo er, mit
Butter und Salz in Wasser gekocht, als eine allbeliebte Suppe genossen wird. Wie gewaltig
die Teererzeugung Chinas ist, erhellt daraus, daß trotz des eigenen starken Verbrauchs
1911 für 109 Mill. Mk. ausgeführt werden konnten. — Früher war der Teebau ganz auf
China und Japan beschränkt. In neurer Zeit hat er aber in Indien und besonders auf
Ceylon einen gewaltigen Aufschwung genommen, so daß die chinesische Ausfuhr dadurch ganz
erheblich beeinträchtigt worden ist.
— 220 —
Fleisches nach Südafrika und später nach den Philippinen gehabt, und beide aufnahmefähige
Gebiete sind ihm bis heute erhalten geblieben, so daß zur Zeit 70 mit Kühlräumen versehene
Dampfer, die gegen 5 Mill. Tierkörper aufnehmen können, ständig zwischen Australien,
Neuseeland und ihren Bezugsländern unterwegs sind" (Hassert).
Bergbau. Australien besitzt einen großen Reichtum an Bodenschätzen. Alle
wichtigeren Metalle und auch Kohlen sind in Menge vorhanden. Unter den
Erzeugnissen des Bergbaus steht bis jetzt dem Werte nach Gold weitaus an
erster Stelle; dann folgen Kohlen, Silber und Silberblei, Kupfer, Zinn
und Eisen. Die Gesamtausbeute hat man für die Zeit von 1851—1903 auf
11,74 Milliarden Mk. berechnet. Davon entfielen auf Gold 8619 Mill. (fast ^/z),
auf Kohlen 983, auf Silber und Silberblei 805, Kupfer 737, Zinn 412 Mill. Mk.
Den bis jetzt höchsten Ertrag an Gold lieferte das Jahr 1903 mit 134 231 kg.
Seitdem hat ein beständiger Rückgang bis auf 98 511 kg im Jahre 1910 statt-
gefunden.
In der Gewinnung von Gold wird Australien nur von Afrika und den Vereinigten
Staaten von Nordamerika übertroffen. Schon früh hatte man Spuren des edlen Metalles
wahrgenommen, ihnen aber keine größere Bedeutung beigemessen. Erst 1851 wurden in
Neu-Südwales, dann in Viktoria größere Funde gemacht, darunter ein gediegener Gold-
klumpen von 53 kg Gewicht. Die Kunde davon verbreitete sich mit fabelhafter Ge-
schwindigkeit und rief ein wahres Goldfieber hervor.
Wie überall, so wird auch in Australien das Gold auf zweierlei Weise gewonnen:
aus angeschwemmtem Boden, den sog. Seifen (Ii, S. 100), und in Bergwerken aus festem
Gestein. Anfangs beschränkte man sich auf die Ausbeute von Seifen, die einfachere und
bequemere Weise. Die goldhaltige Erde wird aufgegraben und dann in feinen Sieben ge-
waschen, worauf man aus dem zurückbleibenden Kies die Goldkörner hervorsucht. Der
Seifenbetrieb hat großartige Funde zutage gefördert, Goldklumpen von 50 bis 95 kg Ge-
wicht im Werte von 100—190000 Mk., hat aber jetzt wegen Erschöpfung der Seifen
fast ganz aufgehört. An seine Stelle ist der regelrechte Bergbau getreten, der umfangreiche
und kostspielige Anlagen erfordert und mit Maschinen arbeitet. Der Betrieb solcher Berg-
werke geht über das Vermögen einzelner hinaus und liegt darum meist in der Hand von
Aktiengesellschaften. Der Digger, der Goldgräber der früheren Zeit, der für sich allein nach
Gold suchte, ist fast verschwunden.
Sämtliche Staaten Australiens enthalten Gold. Bis zum Jahre 1889 hatte Viktoria
die größte Ausbeute. In dem genannten Jahre wurde es von Queensland überflügelt,
und seit 1898 steht Westaustralien an erster Stelle. Nicht weniger als 19 Goldfelder, die
sich über einen Raum von der l1^ fachen Größe Deutschlands verteilen, hat man hier er-
schlössen. Mitten in wasserlosen Einöden liegen hier die rasch aufgeblühten, mit allen neu-
zeitlichen Einrichtungen versehenen Bergwerksstädte Koolgardie und Kalgoorlie. Eine
Eisenbahn verbindet sie mit der Hauptstadt Perth, und das für die Bewohner und die
Goldwäschereien so nötige Wasser liefert jetzt eine über 600 km lange, d. h. etwa vom
Bodensee bis Hamburg reichende Wasserleitung, die man mit einem Kostenaufwands von
60 Mill. Mk. hergestellt hat. Das Wasser kommt aus den regenreichen Darlingbergen bei
Perth, wo es in einem großen Staubecken gesammelt wird. An der Leitungsstrecke liegen
8 Hochbehälter und Pumpwerke, deren gewaltige Maschinen täglich 23 Mill. 1 Wasser durch
die Röhren treiben.
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Zweiter Abschnitt:
Allgemeine Erdkunde.
Während die Länderkunde die einzelnen Erdräume einer allseitigen Betrachtung
unterzieht, faßt die allgemeine Erdkunde die Erde als Ganzes ins Auge. Sie gliedert
den Stoff nicht räumlich, sondern nach der Natur der Dinge und Erscheinungen, indem sie
das Gleichartige zusammenfaßt, erforscht, vergleicht und in seiner Gesetzmäßigkeit zu begreifen
sucht. Sie betrachtet nicht die Bodengestalt dieses oder jenes Landes, sondern die Boden-
formen überhaupt, nicht diesen oder jenen Fluß als Einzelgegenstand, sondern die
Flüsse nach ihren wesentlichen, übereinstimmenden Merkmalen, nicht das Klima eines
bestimmten Landstrichs, sondern die Gesamtheit der klimatischen Erscheinungen. Gegen-
stand ihrer Behandlung sind: 1. die Lufthülle, die die Erde allseitig umgibt, 2. das
Wasser auf der Erde, 3. das Land, 4. die Pflanzen- und Tierwelt, 5. die
Menschenwelt und 6. die Erde als Weltkörper. Die unter 1—4 genannten Teile
bezeichnet man auch als physische Erdkunde; die Menschenwelt bildet den Gegenstand
der Anthropogeographie, die Erde als Weltkörper den der mathematischen
Erdkunde.
1. Die Lufthülle oder Atmosphäre.
Zusammensetzung und Höhe. Die Luft besteht aus einem Gemenge von
rund 79 Raumteilen Stickstoff und 21 Raumteilen Sauerstoff. Außerdem
sind ihr wechselnde, aber geringe Mengen von Kohlensäure (0,04 °/0), Wasser-
dampf n. a. Gasen beigemischt. Die Höhe der Lufthülle schätzt man auf etwa
200 km.
Die Luft wird nach oben hin immer dünner. Ihre äußerste Grenze muß da sein,
wo die Fliehkraft der Erde die Schwerkraft überwindet, d. h. in einer Höhe von 36 000 km.
Aber gewisse Beobachtungen lassen uns vermuten, daß sie viel weniger hoch hinaufreicht,
wenigstens so dünn wird, daß sie nicht mehr die Eigenschaften besitzt, die ihr in der Nähe
der Erdoberfläche zukommen. Das Aufleuchten der Sternschnuppen, die sich beim Fall auf
die Erde zu infolge des Lustwiderstandes entzünden, erfolgt erst in einer Höhe von 100
bis 200 km, und die Dämmerungserscheinungen zeigen, daß die Fähigkeit der Luft, Licht-
strahlen zurückzuwerfen, nur bis zu einer Höhe von 60—80 km hinaufreicht.
Farbe. Die Luft ist durchsichtig und farblos, aber nicht vollkommen, wie das
Blau dcs Himmels zeigt. Dieses entsteht dadurch, daß die Luft die blauen Strahlen des
Lichtes zurückwirft. Eine wesentliche Rolle spielt dabei der Wasserdampf. Daher hat auch
der Himmel über den trockenen Wüsten nicht das reine Blau wie in feuchteren Gegenden.
Alle andern Farben, die wir am Himmel beobachten, rühren von den der Luft beigemengten
Staubteilchen her, die die Lichtstrahlen in mannigfacher Weise zurückwerfen.
Die Luftwärme. Die Lust empfängt ihre Wärme von der Sonne. Da
sie aber für Wärmestrahlen sehr durchlässig ist, wird sie von diesen unmittelbar
nur wenig in ihrer Temperatur erhöht. Die Strahlen erreichen mit etwa s/i
TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
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Die Kometen.
Jupiter, der verschiedene Kometen nachweislich in andere
Bahnen hineingeworfen hat.
§ 31. Physische Beschaffenheit der Kometen.
Über die physische Beschaffenheit der Kometen sind
wir vielfach noch im Unklaren. Feste Bestandteile besitzen
sie höchstens im Kern des Kopfes, der möglicherweise aus
einer Anzahl kleiner kosmischer Partikeln besteht, welche bei
grösserer Entfernung von der Sonne in der ungeheuren Kälte
des Weltenraumes (—2730 C) von einer Eiskruste umhüllt
sein mögen. Im übrigen besteht seine Masse aus Gasen
im Zustande einer grossen Verdünnung, denn selbst licht-
schwache Sterne werden durch Schweif und Kopf hindurch
sichtbar. Das Spektrum der meisten Kometen zeigt drei
helle, einseitig verwaschene Bänder, welche auf das Vorhan-
densein ölbildender Gase hinweisen. Dies Spektrum ändert
sich aber in der Sonnennähe, es verblasst mehr und mehr,
während immer deutlicher die gelbe Natriumdoppellinie auf-
tritt. Dieser Umstand beweist, wie es auch der unmittelbare
Augenschein bestätigt, dass jetzt gewaltige Änderungen in der
Kometenmasse sich vollziehen. Nach Zöllner schmilzt jetzt
das Eis, welches die festen Brocken des Kernes umgiebt, auf
der der Sonne zugewandten Seite, und es bildet sich eine
Dampfhülle um denselben. Steigt die Erhitzung bei grosser
Sonnennähe sehr bedeutend, so gerät das beim Verdampfen
des Wassers zurückgebliebene Natrium, welches neben anderen
Substanzen im Wasser gelöst war, ins Glühen und geht in
Dampfform über, sodass jetzt die gelbe D-Linie erscheint.
Auch müssen grosse Elektrizitätsmengen bei diesen Vor-
gängen frei werden, die in ihren abstossenden Wirkungen
mit zu der ungeheuer rapiden und gewaltigen Entwickelung
der Schweife beitragen mögen, andererseits aber auch nament-
lich im Kerne gewaltsame Entladungen und plötzliche Licht-
ausbrüche verursachen werden. Die Wirkungen der Sonnen-
hitze können sich schliesslich derartig steigern, dass der Kern
mitsamt der ihn umgebenden Dunsthülle zerrissen wird (Se-
ptember-Komet 1882); es werden dann aus einem Kometen
deren zwei oder mehrere, die neben- oder hintereinander in
ziemlich derselben Bahn ihren Weg fortsetzen. Dass schliess-
lich hinten am Schweif fortwährend gleichsam Fetzen abreissen,
wenn der Komet die Sonnennähe passiert, folgt aus der Un-
gleichheit der Geschwindigkeit, die sich jetzt zwischen Kopf
und Schweifende herausbilden muss. Es ist leicht begreiflich,
dass ein Komet, der oft durch sein Perihel geht, zuletzt in
einen Ring von ungleichartigem Gefüge seiner Masse ausein-
ander gezogen wird; diesen mögen dann die kleinen und
TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde]]
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— 144 —
übernehmen sollte.
b. Der deutsche Krieg. 1866.
Veranlassung. Schon vor dem dänischen Kriege war es Mischen 'ra Österreich zu scharfen Gegensätzen gekommen. Der
osterrelchlsche Kaiser Franz Joseph hatte einen Reformplan des deutschen Bundes eingebracht, demzufolge Österreich an die Spitze Deutschlands gestellt werden sollte, obwobl mir ei«
erstrebte es gleiche Stellung mit Österreich. Hiermit war aber Österreich nicht einverstanden. Mit neidischen Augen sah es auf Preußens wohlgeordnetes Staatswesen, auf seine starke Kriegsmacht auf ferne zahlreichen und guten Schulen; es wollte nicht daß Prenßen an Ansehen noch mehr wachse.
L -k «Kriege von 1864 traten die Gegensätze zwischen den
dewennachbarstanteu schärser denn je hervor. Österreich legte aus den Mitbesitz von Schleswig-Holstein wenig Gewicht. Es wollte deshalb aus den Elbherzogtümern einen eigenen Staat bilden unter der Legierung des Prinzen Friedrich von Augusteuburg. *) Preußen war hiermit nur unter der Bedingung einverstanden, daß die Wehrkraft Schleswig-Holsteins unter den Oberbefehl des Königs von Preußen gestellt und die Anlegung von Kriegshäfen und der Ban des Nordostsee-Kanals (des jetzigen Kaiser-Wilhelms-Kanals) gestattet werde. Österreich, wie auch der Prinz von Angusteuburg, waren mcht geneigt, auf sämtliche Forderungen einzugehen. Der zwischen Preußen und Österreich infolgedessen entstandene Zwist wurde durch den oben genannten Gasteiner Vertrag vorläufig beigelegt; „der Riß Mi Bau war nur verklebt" (Bismarck). Als dann Österreich die Losung dieser Angelegenheit der Entscheidung des deutschen Bundes anheimstellte und zugleich die Stände von Holstein zu einer Beratung zusammenrief, erklärte Preußen dies als einen Bruch des Ga st einer Vertrages und ließ seine Truppen von Schleswig her unter seinem General von Mantenffel in Holstein einrücken. Die Österreicher zogen mit dem General von Gablenz unter Protest
ivumi. uu]oem i>urstenrage zu Hrank-Lu- ™r,b,e,bte,Te Verfassung nach kurzer Beratung genehmigt. König Wilhelm hatte sich geweigert, dem Fürstentage beizuwohnen;
ovvuiy yuue gerveigeri, oem Mrjtentage beizuwohnen;
denn da Preußen eine bedeutend größere Masse, deutschen Landes be-
J) Vater unserer Kaiserin
TM Hauptwörter (50): [T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land], T25: [Kaiser König Reichstag Recht Reich Verfassung Staat Regierung Jahr Fürst], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr]]
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TM Hauptwörter (200): [T67: [Preußen Bund Staat König Regierung Deutschland Verfassung Frankfurt Reichstag Bundestag], T117: [Schleswig Däne Insel Holstein Eider Preußen Schanz Jütland Dänemark Karl], T71: [Deutschland Krieg Preußen Volk Napoleon Frankreich Macht Frieden Europa Land], T124: [Wasser Luft Sauerstoff Körper Stoff Kohlensäure Teil Feuer Pflanze Kalk]]
Extrahierte Personennamen: Franz_Joseph Franz Friedrich_von_Augusteuburg Friedrich Wilhelm
Extrahierte Ortsnamen: Deutschlands Schleswig-Holstein Schleswig-Holsteins Angusteuburg Holstein Holstein