Das Reichstagsgebude,
die hheren und mittleren Lehranstalten, fr die Ansbilbung von ehrern und fr hhere^ Mbchenschuleu finb neue Bestimmungen erlassen.
Die Siegesallee im Berliner Tiergarten lie der Kaiser mit den Staubhilbern seiner Ahnen schmcken, fr feinen Grovater das National-Denkmal errichten und in Berlin das Reichs-tagsgebnbe vollenben.
Mit hervorragenben Gelehrten pflegt der Kaiser fleiigen Umgang; er schtzt sie hoch und lt sich von ihnen der neue Forschungen und Entdeckungen Vortrge halten.
^ Persnlichkeit unseres Kaisers. Unser Kaiser ist von mittlerer Gre, gefimb und krftig. Seine Augen finb' blau, Haare und Schnurrbart blonb. Der Gesichtsausbruck ist ernst; bestimmt und
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7
K. 3 Oberitalien.
Dieses wurde erst zur Zeit des Augustus zu Italien ge-
rechnet und viele Militairkolonien in demselben gegründet. Es
umfaßte drei Landschaften: Liguria, Gallia eisalpina oder togata
und Venetia nebst Carnia und Jstria.
1. Liguria umfaßte zur Zeit des Augustus den Küstenstrich,
welcher im Norden vom Po, im Osten von der Trebia und
Macra, im Westen vom Varus und im Süden vom ligustischen
Meere begrenzt wird. Die Bewohner btefer, Gebirgsgegend be-
schäftigten sich vorzüglich mit der Jagd und trieben auch schon
einen ziemlich lebhaften Handel. Genua war ihr Haupthandels-
platz. Dahin brachten sie ihre Waaren, besonders Thierfelle,
Holz und Honig. Dort erschienen auch schon die Karthager, diese
Waaren abzuhohlen, vor allen aber die Massilier, die hier eine
eigene Stadt, Nicäa, das heutige Nizza, gründeten. Bei Vada
Sabatia, dem heutigen Savöna, fangen die Seealpen an.
2. Gallia cisalpina, d. i. das diesseits der Alpen gelegene
Gallien, hat seinen Namen von den Galliern erhalten, die schon in
alter Zeit, lange vor dem berühmten Zuge des Hannibal, über die
Alpen gegangen waren und die alten Einwohner des Landes,
die Tusker, aus diesen fruchtbaren Ebenen vertrieben hatten.
Die neuen Bewohner nahmen mit vielen römischen Kolonisten
auch römische Sitten und Gebräuche an; und von dem Anlegen
der Toga insbesondere, der Nationaltracht der Römer, erhielt das
romanisirte Gallien auch den Namen Gallia togata, im Gegen-
satz zu dem jenseitigen Gallien, welches liraeoata genannt wurde,
weil die Bewohner die bei den Römern ungebräuchlichen Hosen
(braoeas) trugen. Die Landschaft war außerordentlich fruchtbar
und voll blühender Städte, welche einen lebhaften Verkehr trie-
den, der durch den Padus oder Po sehr befördert wurde. Die-
ser ist der Hauptstrom des Landes. Er theilt dasselbe der Länge
nach in zwei Theile. Der nördliche heißt Gallia transpaüana
oder das jenseits des Po gelegene Gallien, der südliche Gallia
eispaüana oder das diesseits gelegene.
In dem ersteren, dem nördlichen Theile, strömen aus den
Alpen mehre Flüsse dem Po zu und nehmen alle ihren Lauf
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Extrahierte Personennamen: Augustus Liguria Augustus Varus Gallia Hannibal
256
recht, so habe ich es befohlen, sie sollen den Fidenatern in den Rcken fallen!" Diese List wirkte. Schrecken ergriff die Feinde. Zuerst nahmen die Fidenater die Flucht, weil sie frchteten, von den verrterischen Albanern wirklich von hinten berfallen und von ihrer Stadt abgeschnitten zu werden. Die Flucht der Fidenater zog auch bald die der Vejeuter nach sich.
Jetzt eilte Mettius in die Ebene hinab zum Tnllus und wnschte ihm Glck zu seinem herrlichen Siege. Tullus ver-barg seinen Ingrimm; er dankte dem Verrther auf das Freund-lichste. Dann lie er eine allgemeine Volksversammlung ans den folgenden Morgen ausrufen, in der er etwas vortragen wolle. Zugleich gab er seinen Hauptleuten allerlei heimliche Befehle. Mit Tagesanbruch eilten Alle, Albaner sowohl als Rmer, zum Tullus und stellten sich im Kreise um ihn herum. Aus Neugierde hatten sich ihm die Albaner am nchsten gestellt. Nun fing Tullus seine Rede an und schilderte die Treulos^ feit und Verrtherei der Albaner, die nicht auf seinen Befehl fortgezogen wren, sondern im Sinne gehabt htten, zu den Feinden berzugehen. Doch," fuhr er fort, schiebe ich nicht auf das Heer die Schuld, es folgte nur dem Befehle feines Fhrers. Mettius hier ist der Fhrer, Mettius der Verrther. Du sollst jetzt gerade so deinen Leib zur Theilung hergeben, wie jngst deine Gesinnung zwischen Rom und Fiden getheilt war!'- Und auf einen gegebenen Wink wurden zwei vierspn-nige Wagen herangefahren, und Mettius, quer ausgespannt, zwischen die Gestelle gebunden. Dann wurden die Pferde nach entgegengesetzter Richtung angetrieben, und der Unglckliche jmmerlich zerrissen. Alle wendeten ihre Augen ab von einen! so grlichen Schauspiele, das in der ganzen rmischen schichte das erste und letzte dieser Art gewesen ist.
Nach Alba waren unterdessen schon Reiter vorausgeschickt, das Volk nach Rom herbeizuholen. Jetzt wurden auch Fn^ truppen hingefhrt die Stadt zu schleifen. Traurig zogen die
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53
Christenheit verehrt, und ihm der rhmliche Name Martell oder Hammer gegeben, weil er bei Tours wie mit dem Hammer Gottes auf die Barbaren zermalmend losgeschlagen hatte.
Nachdem die Eroberungssucht der Araber abgekhlt war, fachten sie sich in ihren neuen Wohnsitzen einzurichten. Wie einst die Mazedonier, so legten auch sie berall feste Pltze an, die den Mittelpunkt ihrer Macht bilden sollten. Der Chalif Ali Mansur erbaute 760 Bagdad am Tigris und whlte diese Stadt zu seiner Residenz. Er ermunterte sein Volk zum Handel und zur Pflege der Knste und Wissenschaften. Um diese Zeit entstand auch Kahlro in Aegypten und wurde die Haupthandel-stadt. Gegen diese neue Stadt sank Alexandria immer mehr, wie einst Tyrus gegen Alexandria. Der Handel mit Indien bekam durch die Araber neues Leben; unter ihnen blhete auch der Ackerbau und ward sogar wissenschaftlich betrieben. Die Chalifen berhaupt wurden Beschtzer der Knste und Wissen-schatten. Sie fingen an, Schulen zu stiften und lieen eine Menne griechischer Schriften in das Arabische bersetzen. Es wurden gelehrte Anstalten gegrndet, wissenschaftliche Vereine geschlossen und gelehrte Reisen begnstigt. Besonders blhete Spanien auf. Volkreiche Städte schmckten das Land. Gewerbe, Ackerbau und Viehzucht fanden Pflege, Bergwerke wurden angelegt ; reiche Drfer, blhende Meierhfe, prunkende Palste zeugten von dem Wohlstande des Landes. Zu Cordoa wurde bald ein eigenes Chalifat gegrndet. Diese Stadt soll 212,000 Gebude, darunter 600 Moscheen und mehre weitlufige Herr-fcherrume gehabt haben. Die in diesem Lande errichteten Schulen, namentlich die zu Cordoa, waren so berhmt, da selbst Christen aus anderen Lndern dahin zogen und es nicht ver-schrnheten, bei Unglubigen in die Schule zu gehen. Noch haben wir viele arabische Wrter, z. B. Almanach, Aleove, Sopha Divan, Magazin, Admiral, Nadir, Zenith, Algebra, und selbst unsere Ziffern sind arabischen Ursprungs. Vorzglich legten sich die Araber auf Median, Mathematik und Astrologie (Stern-
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125
Die Engländer.
39. Alfred der Große (871—901).
Wir haben in dem ersten Theile unserer Geschichte gesehen,
wie im Jahre 449 nach Chr. die Angeln und Sachsen ans
dem nördlichen Deutschland von den hartbcdrängten Briten gegen
ihre nördlichen Nachbaren, die wilden Schotten, zu Hülfe her-
übergerufen wurden. Die neuen Ankömmlinge wollten aber
nicht bloß die Befreier, sondern auch die Beherrscher dieser Insel
sein. Hartnäckig wehrten sich die Briten gegen solche Untcr-
jochungsversuche, jedoch war das Glück nicht mit ihren Waffen.
Die Sachsen riefen immer neue Schwärme ihrer zurückgeblie-
benen Brüder zu sich herüber und eroberten eine Provinz nach
der anderen. Die Briten flohen in die kleine gebirgige Provinz
Cambrien, das heutige Wales, oder schifften hinüber nach Ar-
morika im Frankenreiche, welches von ihnen den Namen Bre-
tagne erhielt. Die Angelsachsen errichteten nun sieben kleine
Staaten, deren Häupter sich Könige nannten. Egbert der
Große aber, König von Westsex, der in seiner Jugend durch
innere Kriege vertrieben worden war und sich eine Zeitlang am
Hofe Karl des Großen aufgehalten hatte, brachte im Jahre 827
eine Vereinigung der sämmtlichen Staaten zu Stande, unter dem
Namen An gell and, d. i. Land der Angeln, woher der jetzige
Name England entstanden ist, und legte dadurch den Grund zu
der nachherigen Größe dieses Reiches.
Die Angelsachsen hatten sich aber durch die vielen Kriege,
erst mit den Bewohnern des Landes, dann unter einander, so ge-
schwächt, daß sie bald selbst die Beute auswärtiger Feinde wurden.
Die Norman nen, oder, wie man sie in England nannte, die
Dänen, griffen auf ihren räuberischen Streifzügen zur See auch
die englischen Küsten an und zwangen die Könige, ihnen einen
jährlichen Tribut, Danegeld genannt, zu zahlen. Doch nicht
Tribut allein wollten die wilden Eroberer; ihre Absicht war, mit
den Sachsen es ebenso zu machen, wie diese es mit den Briten
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Extrahierte Personennamen: Alfred Egbert_der
Große Karl Norman
Extrahierte Ortsnamen: Sachsen Deutschland Sachsen Wales Frankenreiche Westsex England England Sachsen
12
schritte, bis die Gründung der römischen Weltherrschaft nach und
nach auch dort die Keime sür höhere Bildung verbreitete, wo sie
durch Griechen nicht gelegt werden konnten.
Man kann Europa füglich in zwei große Hälften abtheilen,
in West- und Ost-Europa. Eine Linie vom Nordkap durch den
Baltischen Meerbusen, die Ostsee bis zur nördlichen Spitze des
Meerbusens von Venedig gezogen, bildet ungefähr die Grenze
dieser beiden Haupttheile. Alles Land, welches westlich von dieser
Linie liegt, gehört zu West-Europa, also die pyrenäische Halbinsel,
die brittischen Inseln, Italien, Frankreich, Deutschland, die Schweiz
und Niederlande, ferner Dänemark, Schweden und Norwegen; —
und welches östlich von derselben liegt, zu Ost-Europa, also:
Preußen, Polen, Rußland, Galizien, Ungarn, Griechenland und
die Türkei. In den frühesten Zeiten war nur ein kleiner Th.il
von Europa bekannt; erst später, als die Römer ihre Weltherr-
schaft gründeten, wurde man auch über die verschiedenen Länder
Europa's und deren Beschaffenheit genauer unterrichtet.
Die beiden anderen Erdtheile, Amerika und Australien,
kannte man im Altcrthume noch nicht. Sie wurden erst in
neuerer Zeit entdeckt und deshalb auch die neue Welt genannt:
Amerika im Jahre 1492 von dem Genueser Columbus, und
Australien oder Neuholland im Jahre 1616 von dem Holländer
Hartigh.
/ ../T,
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Extrahierte Ortsnamen: Europa Ost-Europa Baltischen_Meerbusen Ostsee West-Europa Italien Frankreich Deutschland Niederlande Schweden Norwegen Ost-Europa Polen Galizien Ungarn Griechenland Europa Amerika Australien Amerika Australien
o
V
- -..— i —
Erstes Kapitel,
r b e g ri ffe.
Begriff der Erdbeschreibung.
§. 1. Kenntniß der Erde, welche Gott dem
Menschen zum Wohnplatz angewiesen hat, ist eben so
nützlich als angenehm. Die Geographie oder Erdbe-
schreibung führt zu einer nähern Kenntniß derselben.
Horizont oder Gesichtskreis.
§. 2. Die Erde ist zu groß, als daß wir sie ganz
übersehen könnten. Wir mögen auf einem noch so ho-
hen Orte derselben stehen, von da unsern Augen die
weiteste Aussicht sich darbietet: so erblicken wir doch
immer nur einen sehr kleinen Theil davon; und allent,
halben im Freien sehen wir den Himmel rund um uns
her einen Kreis auf der Erde bilden, in dessen Mittel-
punkte wir zu stehen scheinen, und welcher der Ge-
sichtskreis oder Horizont heißt. Er ist um desto
größer, je freier und ungehinderter die Aussicht und je
höher der Standpunkt des Beobachters ist. Ueberall
aber erstreckt er sich nur über einen geringen Theil der
Erde, und der übrige weit größere wird vom Horizont
abgeschnitten, und bleibt unsichtbar. Jeder Ort hat
seinen eignen Horizont.
Welt - oder Himmelsgegenden.
§. 3. An dem Horizonte werden die Welt- oder
Ihimmelsgegenden unterschieden, die sich in
Haupt- und Nebengegenden theilen. Hauptge-
genden sind: Ost oder Morgen, West oder Abend,
Süd oder Mittag und Nord oder Mitternacht.
Die Gegend, wo im Frühlinge und Herbste die Sonne
aufgeht, heißt Morgen oder Ost; die, wo sie in
1
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4
Erste- Kapitel.
sie nicht trifft. Auf diese Weise hat die Erde immer
halb Tag und halb Nacht. Weil die Erde sich beständig
dreht und keinen Augenblick still steht: so tritt immer
ein Theil aus der Finsterniß in das Licht und ein an-
derer aus dem Lichte in die Finsterniß. Wenn wir
aus der Finsterniß in das Licht treten, so sagen wir,
wir haben den Morgen oder die Sonne geht auf;
umgekehrt nennen wir es den Untergang der Sonne.
Also geht auf der Erde die Sonne beständig auf und
unter; es ist beständig Morgen und Abend. Eben so
ist es beständig Mittag und Mitternacht.
Erdpole. Erdachse.
§ 8. Bei dieser Nadbewegung der Erde um sich,
finden sich zwei Punkte auf derselben, die keinen Kreis
beschreiben und immer eine gleiche Richtung behalten.
Sie werden Erd pole genannt. Die gerade Linie,
die man sich von einem Pole zum andern durch den
Mittelpunkt der Erde denkt, und um welche diese Be-
wegung geschieht, heißt Erdachse, ihr äußerster Punkt
gegen N. Nordpol und gegen S. Südpol.
Kreis und dessen Theile.
§. 9. Wenn eine gerade Linie in einer Ebene
um einen von ihren Endpunkten sich so bewegt, daß
dieser immer an derselben Stelle bleibt, der andere aber
so lange nach einerlei Richtung fortgeht, bis er wieder
in seine erste Lage gekommen ist: so beschreibt sie einen
Kreis. Die gerade Linie heißt der Halbmesser
des Kreises; die Stelle des unbeweglich gebliebenen
Punktes der Mittelpunkt, Centrum; die Kreisli-
nie der Umkreis oder die Peripherie, und eine
gerade von einem Punkte des Umkreises bis zu einem
andern durch den Mittelpunkt gezogene Linie der Durch-
messer. Jede Kreislinie wird in 360 gleiche Theile
oder Grade eingetheilt.
Aequator.
§ 10. Rings um jeden der erwähnten Pole her-
um kann man sich auf der Erdkugel eine zahllose Menge
Kreise denken, welche alle den Pol zu ihrem gemein-
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Vorbegriff-.
5
schaftlichen Mittelpunkt haben, und immer größer wer-
den, je weiter sie sich von den Polen nach der Mitte
der Erdkugel entfernen; und unter allen diesen Kreisen
muß derjenige, welcher die Mitte der Kugel umschließt,
der größte seyn. Er ist natürlich von den Polen gleich
weit (90 Grade) entfernt, und theilt die Erdkugel in
zwei gleiche Hälften, die nördliche und südliche
Halbkugel. Daher wird er mit einem lateinischen
Worte Aequator, d. h. Gleichmacher oderglei-
cher genannt. Er heißt auch, weiter gerade die Mitte
der Erde einnimmt, die Mittellinie, oder schlecht-
weg die Linie.
Parallelkreise.
§. 11. Me diese Kreise, die entweder auf der
nördlichen Halbkugel den Nordpol, oder auf der süd,
lichen den Südpol zum Mittelpunkte haben, laufen
nicht nur mit dem Aequator, sondern auch mit einan-
der in gleichem Abstande oder parallel. Man nennt
daher alle diese Kreise zwischen dem Aequator und den
Polen Parallelkreise, die entweder nördliche oder
südliche Parallelkreise sind. Unter diesen sind vorzüglich
zu bemerken: die beiden Wende- und Polarkrei-
se*), wovon der nördliche Wendekreis 23; Grade
vom Aequator gegen N. und der südliche eben so viele
Grade vom Aequator gegen S. entfernt ist. Von den
beiden Polarkreisen ist der nördliche 43 Grade vom
nördlichen Wendekreise gegen N- und 23; Grade vom
Nordpole südlich; und der südliche Polarkreis 43 Grade
vom südlichen Wendekreise gegen S. und 23; Grade
vom Südpole nördlich entfernt.
Meridiane oder Mittagskreise.
§. l£. Die von N. nach S. oder umgekehrt durch
den Aequator und die beiden Pole gezogenen Kreisli,
nie», welche die Erde in die östliche und westliche Halb«
*) Auch an der Himmelskugcl henkt man sich die bei der Erde
angeführten Kreise, und nennt Wendekreise die beiden
Parallelkreise des Himmels, welche die Gränzen des jährli-
chen Sonnenlaufs bilden, indem die Sonne von da sich wie-
der zum Himmels-Aequator zurück zu wenden scheint.
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TM Hauptwörter (100): [T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian]]
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6
Erstes Kapitel.
kugeltheilen, heißen Meridiane, Mkttagskreise,
weil sie den Mittag bezeichnen, da alle Punkte, wel-
che unter der einen Hälfte eines Meridians liegen, bei
der Bewegung der Erde um sich selbst, zu gleicher Zeit
Mittag haben, während alle unter der entgegengesetzten
Hälfte eines solchen Meridians gelegenen Punkte zu
gleicher Zeit Mitternacht haben. Es giebt so viele
Meridiane oder Mittagskreise, als Punkte in einem mit
dem Aequator parallel laufenden Kreise sind. Einen
der Meridiane sieht man willkührlich als den ersten
an, oder als den Anfangs-Meridian, von welchem aus
man die andern zählt.
Geographische lange und Breite.
§. 13. Durch die geographische Länge und
Breite wird die Lage eines Ortes auf der Oberfläche
der Erde genau bezeichnet. Die Entfernung eines Or,
tes vom Aequator nach N. oder S., oder die Grade
des Meridians von dem Aequator an gezählt, giebt
seine geographische Breite, die entweder nördlich
oder südlich ist, je nachdem er auf der nördlichen oder
südlichen Halbkugel liegt. Dadurch erfährt man, in
welchem-Parallelkreise ein Ort liegt. Dies ist aber
noch nicht hinreichend für die Bestimmung der geogra-
phischen Lage eines Ortes, sondern man muß auch wis-
sen, wo sich der Parallel- und der Mittagskreis eines
Ortes durchschneiden. Um die Lage dieses Durchschnitts-
punkts zu finden, sucht man die Entfernung desselben
von dem Durchschnittspunkte eines andern bekannten
Meridians mit demselben Parallelkceise, und dies nennt
man die geographische Länge eines Ortes. Man
muß also irgend einen Meridian als den ersten anneh-
men, von welchem an die Grade der Länge entweder
immer ostwärts rings um die ganze Erdkugel gezählt
werden— oder man unterscheidet östli che und westliche
Länge, indem man ost- oder westwärts bis zu 180
Graden, als der Hälfte einer Kreislinie zählt. Uebri-
gens ist es willkührlich, welchen von den unzähligen
Meridianen man als den ersten ansieht. Die Grade
der Länge, welche an den Parallelkreisen gezählt wer-
den, von welchen nur der Aequator eine größte Kreis-
linie der Erde ist, die übrigen aber nach den Polen zu
TM Hauptwörter (50): [T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
TM Hauptwörter (100): [T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian]]
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