Die Wenden zerfielen in mehrere Hauptstmme. Die Wilzen und Lintizen, von den Deutschen gewhnlich Wenden genannt, wohnten zwischen Elbe. Oder und Ostsee und auf den Inseln Usedom, Wollin und Rgen; zu ihnen gehrten die H eveller an der Havel und die Redarier an der Peene. In Mecklenburg und Holstein wohnten die Obotriten und stlich von diesen die Ucker er. An der mittleren Elbe und Oder hatten die Lu sitzer und Daleminzier ihre Wohnsitze und zwischen Saale und Bober die Sorben.
2. Charakter und Beschftigung. Die Wenden waren von mittel-groem, krftigem Krperbau. Ihre braungelbe Hautfarbe, das dunkle Haar und die kleinen, feurigen Augen unterschieden sie wesentlich vou ihren deutschen Nachbarn. Sie waren nchtern und ehrlich, tapfer bis zur Tollkhnheit und gastfrei; Lge und Diebstahl haten sie.
Die Wendeu liebten die gemeinsamen An sied lnn gen in Niederungen; hier legten sie ihre ringfrmigen Drfer und Städte an und suchten sie gewhnlich durch Grben, Wlle und Burgen oder Garts (Stargard, Belgard) zu schirmen. In der Mitte der Anfiedlnng befand sich ein freier Platz (Ring). Ihre Wohnungen waren Block- oder Lehmhuser; Menfchen und Tiere wohnten unter demselben Dache.
Ackerbau, Viehzucht und Fischerei bildeten die Hauptbeschftigung dieses Volkes. In Blte stand bei den Wenden die Bienenzucht; aus dem Honig wuten sie ein berauschendes Getrnk herzustellen, das sie Met nannten. Ferner finden wir bei ihnen die Anfnge der Gewerbe; sie verstanden die Weberei und Tpferei, und aus Bronze und Eisen ver-fertigten sie ihre Waffen und mancherlei Gerte. An der Ostsee, z. B. in Danzig, in Vineta, das auf Wollttt oder Usedom gelegen war, und spter in Stettin entwickelte sich ein lebhafter Tauschhandel mit Bernstein und den Erzeugnissen des eigenen Landes; ihre Handelsstraen fhrten nach Pommern, Polen und Sachsen.
3, Religion. Ihre Religion war eine Vergtterung der Natur-krfte. Btelbog1) war der Gott des Guten und des Lichtes, Czernybog^) der Gott des Bsen und der Finsternis. Dem Kriegsgotte Radegast zu Ehren fanden feierliche Feste statt; der dreikpfige Gott Triglav wurde als Gott des Himmels, der Erde und der Unterwelt auf einem Berge bei Brandenburg ganz besonders verehrt. Hierhin strmte das Volk in groen Scharen, um sich ans dem Wiehern eines schwarzen Rofses weissagen zu lassen. In Tempeln und Hainen standen die hlichen Gtzenbilder, denen Frchte, Tiere und auch Menschen als Opfer
!) Bielbog = weier Gott. Czernybog schwarzer Gott.
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Iv. Kriege und Erwerbungen.
In dem Nordischen Kriege (1700 1721), den der Schwedenknig Karl Xii. gegen Rußland, Dnemark und Polen fhrte, hatte sich Preußen keiner der streitenden Parteien angeschlossen. Als aber Russen und Polen während des Aufenthaltes Karls in der Trkei siegreich in Pommern eindrangen und den Schweden die Stadt Stettin entrissen, schlo sich Friedrich Wilhelm I.'den Gegnern Schwedens an, um fr fein eigenes Interesse zu sorgen. Er erhielt gegen Erstattung der Be-lagernngskosten (600000 Mark) die Festung Stettin, ohne jedoch vorlufig seine Neutralitt aufzugeben.
Karl Xii. forderte aber nach feiner Rckkehr aus der Trkei die Stadt ohne Entschdigung zurck und nahm eine feindliche Haltung gegen Preußen ein. Friedrich Wilhelm erklrte jetzt an Schweden den Krieg, und in Verbindung mit schsischen und dnischen Heerhaufen eroberten preuische Truppen ganz Vorpommern nebst der Festung Stralsund, nachdem sie unter ihrem khnen Feldherrn Leopold von Dessau auch die Insel Rgen den Schweden entrissen hatten.
Im Frieden zu Stockholm (1720) erhielt Preußen die Stadt Stettin, Vorpommern bis zur Peene und die beiden Inseln Usedom und W oll in. Somit war Preußen von jetzt an wenigstens im Besitze der fr Brandenburg so wichtigen'odermndungen; es hatte einen Fu am Meere, um am Handel der ganzen Welt teilnehmen zu knnen.
Im Frieden zu Utrecht (1713) bekam Friedrich Wilhelm I. das sdlich von Kleve (S. 32) gelegene Obergeldern; es bildet mit Mors den ltesten Teil der Rheinprovinz.
Fr seine treue Anhnglichkeit an den Deutschen Kaiser und fr deffen Untersttzung in dem Polnischen Erbfolgekriege erntete er wenig Dank. Als im Jahre 1738 ^ittrch und Berg durch Aussterben des Hauses Psalz-Nenbnrg frei wurden, zog der Kaiser seine frher (1728) gemachte Zusage zurck." Ties gekrnkt der eine solche Handlungsweise, soll der König, indem er auf den Kronprinzen zeigte, gesagt haben: Dasteht einer, der mich rchen wird."
V. Tod.
Die Regierung Friedrich Wilhelm 1. war streng absolut. ]) aber bei allen seinen Manahmen hatte er nur das Wohl des Staates und
*) Ich stabilere die souverainite und setze die Krone wie einen rocher von bronze." Worte des Knigs an die preuischen Junker, die sich seinen Verordnungen nicht fgen wollten.
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Extrahierte Personennamen: Karl_Xii Karl Karls Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm Karl_Xii Karl Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm Leopold_von_Dessau Leopold Friedrich_Wilhelm_I. Friedrich Wilhelm_I. Mors Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm
Extrahierte Ortsnamen: Dnemark Polen Polen Karls Pommern Stettin Schwedens Stettin Schweden Stockholm Stettin Brandenburg Utrecht Kleve Rheinprovinz
103
gezogen. Gehorsam, Pnktlichkeit und Sauberkeit waren die vor-nehmsten Soldatentugenden; auf Manneszucht wurde streng ge-halten (Gassenlaufen), Fahnenflucht auf das hrteste bestraft. Fürst Leopold von Dessau, der Schpfer der preuischen Infanterie, stand dem König bei der Ausbildung der Soldaten zur Seite.
In seinen Offizi>eren suchte der König das Ehrgefhl zu wecken: auch lie er sie nicht mehr von den Obersten auswhlen, sondern stellte sie selber an und sah hierbei nicht so sehr auf Abstam-mung und Herkunft als vielmehr auf Anlage und Tchtigkeit. Um einen guten Nachwuchs fr die lteren Offiziere zu haben, grndete er zu Berlin das Kadettenkorps.
Auffallend war des Knigs Vorliebe fr recht groe Soldaten, lange Kerls"; sein Lei!bregiment in Potsdam war eine wahre Riesengarde von 4000 Mann. Wo man von einem recht groen Menschen hrte, da suchten des Knigs Werber ihn durch Geld oder auch durch List und Gewalt in ihren Besitz zu bringen. Auswrtige Fürsten konnten Friedrich Wilhelm keine grere Freude bereiten, als wenn sie ihm recht groe Soldaten schickten.
Kriege und Erwerbungen. Im Nordischen Kri'ege (17001721) hatte sich Preußen keiner der streitenden Parteien angeschlossen. Als aber Russen und Polen während des Aufent-Haltes Karls in der Trkei siegreich in Pommern eindrangen und den Schweden die Stadt Stettin entrissen, schlo sich Friedrich Wil-Helm I. den Gegnern Schwedens an, um fr sein eigenes Interesse zu sorgen. Er erhielt gegen Erstattung der Belagerungs-kosten die Festung Stettin, ohne jedoch vorlufig seine Neutralitt aufzugeben.
Karl Xii. forderte aber nach seiner Rckkehr aus der Trkei die Stadt ohne Entschdigung zurck und nahm eine feindliche Haltung gegen Preußen ein. Friedrich Wilhelm erklrte danach an Schweden den Krieg, und in Verbindung mit schsischen und dnischen Heerhaufen eroberten preuische Truppen ganz Vorpommern nebst der Festung Stralsund, nachdem sie unter ihrem khnen Feldherrn Leopold von Dessau auch di'e Insel Rgen den Schweden entrissen hatten.
Im Frieden zu Stockholm (1720) erhielt Preußen die Stadt Stettin, Vorpommern bis zur Peene und die beiden Inseln Usedom und Wollin. Somit mar Preußen von jetzt an wenigstens im Besitze der fr Brandenburg so wichtigen
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Extrahierte Personennamen: Leopold_von_Dessau Leopold Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm Karls Friedrich Karl_Xii Karl Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm Leopold_von_Dessau Leopold
Extrahierte Ortsnamen: Berlin Potsdam Polen Karls Pommern Stettin Stettin Schweden Schweden Stockholm Stettin Wollin Brandenburg
— 2 —
Beschaffenheit. Die Wenden waren von mittelgroßem, kräftigem Körperbau. Ihre braungelbe Hautfarbe, das dunkle Haar und die kleinen, feurigen Augen unterschieden sie wesentlich von ihren deutschen Nachbarn. Sie waren nüchtern und ehrlich, tapfer bis zur Tollkühnheit und gastfrei; Lüge und Diebstahl haßten sie.
Wohnungen. Die Wenden liebten die gemeinsamen Ansiedlungen in Niederungen; hier legten sie ihre ringförmigen Dörfer und Städte an und suchten sie durch Gräben, Wälle und Burgen oder Garts (Stargard, Belgard) zu schirmen. Ihre Wohnungen waren Block- oder Lehmhäuser; Menschen und Tiere wohnten unter demselben Dache.
Beschäftigung. Ackerbau, Viehzucht und Fischerei bildeten die Hauptbeschäftigung dieses Volkes. In Blüte stand bei den Wenden die Bienenzucht; aus dem Honig wußten sie ein berauschendes Getränk herzustellen, das sie Met nannten. Ferner finden wir bei ihnen die Anfänge der Gewerbe; sie verstanden die Weberei und Töpferei, und aus Bronze und^ Eisen verfertigten sie ihre Waffen und manche Geräte. An der Ostsee, z. B. in Danzig, in Wineta auf Wollin vder Usedom und später in Stettin entwickelte sich ein lebhafter Tauschhandel; ihre Hanbelsstraßen führten nach Pommern, Polen und Sachsen.
Religion. Ihre Religion war eine Vergötterung der Naturkräste. Ein höchstes Wesen fehlte ihnen. Bielbog war der Gott des Guten und des Lichtes, Czerny bog der Gott des Bösen und der Finsternis. Dem Kriegsgotte Rad eg äst zu Ehren wurden feierliche Feste begangen, und der dreiköpfige Gott Triglav wurde als Gott des Himmels, der Erde und der Unterwelt auf einem Berge bei Brandenburg ganz besonders verehrt. Hierhin strömte das Volk in großen Scharen, um sich aus dem Wiehern eines schwarzen Rosses weissagen zu lassen. — In Tempeln und Hainen standen die häßlichen Götzenbilder, denen Früchte, Tiere oder auch Menschen als
Opfer dargebracht wurden. — Die Priester genossen als Seher und
Vertraute der Götter großes Ansehen.
Staatliches. Der Vater war das Haupt der Familie; er hatte unumschränkte Herrschaft und bestimmte über Leben und Tod der Seinen. Die Frauen wurden nicht als die Gemahlinnen des Mannes, sondern als seine Sklavinnen betrachtet und behandelt. Starb der Mann, so mußte ihm nicht selten eine Frau durch den Tod auf dem Scheiterhaufen nachfolgen. Die lebensmüden Greife wurden auf ihren Wunsch von ihren Kindern getötet; denn man glaubte, nur auf einen gewaltsamen Tod folge ein glückliches Jenseits, und nur Tapfern und Gerechten würde ein Sitz bei den Göttern bereitet. Die Toten wurden
verbrannt; ihre Asche bewahrte man in Urnen auf. — Mehrere Familien wählten sich ein gemeinsames Oberhaupt, den Pan; an
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— 64 —
1,88 m hoch war; der Flügelmann Jonas maß sogar 2,55 m. Wo man von einem recht großen Menschen hörte, da suchten des Königs Werber ihn durch eine große Geldsumme, aber auch durch List und Gewalt in ihren Besitz Zu bringen. Auswärtige Fürsten konnten Friedrich Wilhelm keine größere Freude bereiten, als wenn sie ihm recht große Soldaten schickten. — Der König liebte dieses Regiment ganz besonders, er kannte die einzelnen Soldaten ganz genau und nahm an ihren persönlichen Angelegenheiten lebhaften Anteil. Der sonst so strenge Herrscher ertrug von ihnen sogar dreiste Antworten, und sie vermochten beim Könige oft mehr als die Minister.
Diese Riesengarde wurde ganz besonders tüchtig einexerziert und bildete das Musterregiment für das ganze Heer.
Iv. Kriege und Erwerbungen.
In dem nordischen Kriege (1700—1721), den der Schwe-denkönig Karl Xii. gegen Rußland, Dänemark, Polen und Kursachsen führte, hatte sich Preußen keiner der streitenden Parteien angeschlossen. Als dann aber Russen und Polen während des Aufenthaltes Karls in der Türkei siegreich in Pommern eindrangen und den Schweden die Stadt Stettin entrissen, schloß sich Friedrich Wilhelm I. den Russen an, um sür sein eigenes Interesse zu sorgen. Er erhielt gegen Erstattung der Belagerungskosten (600000 Mark) die Festung Stettin, ohne jedoch vorläufig seine Neutralität auszugeben.
Karl Xii. forderte aber nach seiner Rückkehr aus der Türkei die Stadt ohne Entschädigung zurück und nahm eine feindliche Haltung gegen Preußen eiu. Friedrich Wilhelm erklärte jetzt an Schweden den Krieg, und in Verbindung mit sächsischen und dänischen Heerhaufen eroberten preußische Truppen ganz Vorpommern nebst der Festung Stralsund, nachdem sie unter ihrem kühnen Feldherrn Leopold von Dessau auch die Insel Rügen den Schweden entrissen hatten.
Im Frieden zu Stockholm (1720) erhielt Preußen die Stadt Stettin, Vorpommern bis zur Peene und die beiden Inseln Usedom und Wollin. Somit war Preußen von jetzt ab wenigstens im Besitze der sür Brandenburg so wichtigen Odermüu-Lungen; es hatte einen Fuß am Meere, um am Handel der ganzen Welt teilnehmen zu können.
Im Frieden zu Utrecht (1713), der dem spanischen Erbfolgekriege ein Ende machte, bekam Friedrich Wilhelm I. das südlich von Kleve gelegene Ob ergeldern; es bildet mit Mörs den ältesten Teil der Rheinprovinz.
V. Sein Tod.
Große Verdienste hat sich Friedrich Wilhelm I. um unser Vaterland erworben. Durch sein eigenes Beispiel gewöhnte er seine Unterthanen an Einfachheit, Sparsamkeit und strenge Pflichterfüllung. Seinem Nachfolger hinterließ er ein großes, schlagfertiges Heer, einen pflichttreuen Beamtenstand, geord-
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Extrahierte Personennamen: Jonas Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm Karl_Xii Karl Karls Friedrich Wilhelm_I. Karl_Xii Karl Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm Leopold_von_Dessau Leopold Friedrich_Wilhelm_I. Friedrich Wilhelm_I. Friedrich Wilhelm_I.
Extrahierte Ortsnamen: Dänemark Polen Polen Karls Pommern Stettin Stettin Schweden Stockholm Stettin Wollin Brandenburg Utrecht Kleve Rheinprovinz
173
würde, so daß alsdann ihre Gesandten mit größeren Forde-
rungen auftreten könnten. Erst im Jahre 1648 kam durch
die Thätigkeit des biederen Grafen von Trautmannsdorf, der
überall mit Kraft und Offenheit zu Werke ging, der Friede
glücklich zu Stande. Die Hauptpunkte desselben sind folgende:
Die Freiheit und Unabhängigkeit der Schweiz vom
deutschen Reiche, und der Niederlande von Spanien wurden
förmlich anerkannt. — Frankreich und Schweden empfingen
dafür, daß sie unser großes, schönes Vaterland verwüsten ge-
holfen, eine Belohnung durch deutschen Länderbefitz.
Frankreich erhielt namentlich das schöne Elsaß, soweit
cs österreichisch war, den Sundgau, die Festungen Breisach und
Philippsburg; auch mußten mehrere deutsche Festungen am
Rhein geschleift werden, so daß Frankreich nun ein offenes
Thor nach Deutschland bekam. Zudem erhielt es die Bestä-
tigung seiner völligen Landeshoheit über die lothringischen
Visthümer Metz, Toul und Verdun.
Schweden bekam Vorpommern, die Insel Rügen nebst
der Festung Stettin, die mecklenburgische Stadt Wismar und
die säkularifirten oder weltlich gemachten Bisthümer Bremen
und Verden, also alle wichtigeren Punkte an der Ost- und
Nordsee, als Neichslehen und wurde somit Reichstand. Als
Kriegeskosten wurden demselben noch fünf Millionen Thaler
zugefichert. Bis diese Summe von dem erschöpften Deutsch-
land aufgebracht war, hielten die Schweden mehrere deutsche
Festungen besetzt.
Brandenburg erhielt für seine Verluste in Pommern
die Bisthümer Minden, Halberstadt, Camin und Magdeburg
als weltliche Fürstenthümer nebst dem östlichen Theile von
Hinterpommern, welchen Schweden übrig gelassen hatte.
Hessen-Kassel hatte zwar im Laufe des Krieges nichts
verloren, gleichwohl erhielt es für seine treue Anhänglichkeit
an Schweden die Abtei Hersfeld und die Grafschaft Schaum-
TM Hauptwörter (50): [T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner]]
TM Hauptwörter (100): [T34: [Schweden König Gustav Dänemark Preußen Krieg Polen Adolf Frieden Holstein], T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland], T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T86: [Kaiser Protestant Katholik Fürst Kurfürst Land Kirche Karl Reichstag Krieg]]
TM Hauptwörter (200): [T144: [Stadt Frankreich Münster Straßburg Metz Mainz Elsaß Bischof Frieden Trier], T176: [Frankreich England Rußland Deutschland Preußen Krieg Italien Spanien Schweden Holland], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit], T135: [Haff Stadt Stettin Weichsel Ostsee Insel Memel Königsberg Danzig See], T80: [Kaiser Stadt Fürst Recht Reich König Reichstag Macht Adel Fürsten]]
Extrahierte Ortsnamen: Niederlande Spanien Frankreich Frankreich Breisach Philippsburg Rhein Frankreich Deutschland Verdun Stettin Wismar Nordsee Brandenburg Pommern Halberstadt Magdeburg Hinterpommern Hessen-Kassel
als preußischer Feldmarschall Theil am Kriege gegen ihn ge-
nommen'habe. Allein der trotzige Sieger erwiederte: „Das
Haus Braunschweig hat aufgehört zu regieren!" Krank und
des Augenlichtes durch seine Wunden beraubt, ließ sich der
verfolgte Greis weiter nach Altona bringen und starb in trost-
loser Verbannung zu Ottensee.
Schlacht bei Eylau und Fncdland (1807). — Die Trüm-
mer des preußischen Heeres vereinigten sich hinter der Oder
mit einem unterdeß augekommenen russischen Hülfsheere, und
zwei Tage hintereinander, am 7. und 8. Februar 1807, wurde
die mörderische Schlacht bei Eylau (im Regierungsbezirke
Königsberg) geschlagen, in welcher die Preußen ihren alten
Waffenruhm wieder bewahrten. Beide Theile rühmten sich
des Sieges, und beide Theile zogen sich zurück. Napoleon
hatte bereits einen Aufruf erlassen an die Polen, sich zu er-
heben gegen ihre früheren Unterdrücker und sich mit ihm zu
vereinigen zur Wiederherstellung ihres Königreiches; und freu-
dig erhob sich das Volk auf seinen Ruf. Am 14. Juni 1807,
am Jahrestage der Schlacht bei Marengo, ward bei Fried-
land (in demselben Regierungsbezirke) noch einmal blutig
gestritten, und endlich ein vollkommener Sieg über das ver-
bündete Heer der Russen und Preußen von Napoleon errungen.
Friede Zll Tilsit (1807). — Erschüttert bat der Kaiser
Alexander, als er den Furchtbaren schon den Grenzen seines
eigenen Reiches nahe sah, um Waffenstillstand und Frieden.
Napoleon bewilligte beides und kam mit ihm und dem ge-
beugten Könige von Preußen auf dem Flusse Niemen zu-
sammen, um das Nähere persönlich zu besprechen. Zu Tilsit
(an der Memel im Regierungsbezirke Gumbinnen) wurden
alsdann die Unterhandlungen gepflogen. Hier erschien auch
die Königin Luise von Preußen, ein Bild der Hoheit und
Anmuth, vor dem Manne des Schreckens, hoffend, ihn zu be-
sänftigen; aber seine Stirn blieb finster gegen Preußen. Nur
mit Rußland wurde eigentlich unterhandelt, das wehrlose
TM Hauptwörter (50): [T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien]]
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Extrahierte Personennamen: Napoleon Marengo Napoleon Alexander Alexander Napoleon
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
Deutschlands politische Einteilung. 11
Die Weichsel von den Karpathen erreicht oberhalb der Festnng Thorn deutsches
Gebiet und mündet in zwei Hauptarmeu, die Weichsel in die Danziger Bucht und
die Nogat in das Frische Haff. Durch den Bromberger Kanal ist das Weichsel-
gebiet mit dem Odergebiet verbunden. Wie heißen die verbundenen Nebenflüsse?
Die Mewel (russisch Niemen) fließt etwa 100 km durch deutsches Gebiet und
mündet in zwei Hanptarmen ins Kurische Haff.
Die Küste der Ostsee ist weniger flach als die Nordseeküste. Es fehlen
daher die flachen Inseln, welche diese umsäumen, und im Innern die ausgedehnten
Moore, aber auch die fruchtbaren Marschen. Infolge der vielen Flüsse, die in die
Ostsee münden, ist ihr Salzgehalt gering. In strengen Wintern bedecken sich deshalb
weite Becken mit Eis. Die Schiffahrt ist dann für längere Zeit unterbrochen. Ebbe
und Flut sind kaum wahrnehmbar. Abgesehen von einzelnen Steilküsten (Rügen
und Brüsterort auf Samland) erhebt sich der Strand nur wenig über das Meer;
er ist deshalb zur Dünenbildung geeignet. Die Dünen entstehen aus Sandmassen,
welche das Meer an den Strand wirft. Wenn die Sonne die Sandmassen ge-
trocknet hat, beginnt die Arbeit des Windes. Er breitet die Sandkörner über den
Strand und häuft sie gleich Schneewehen zu Sandwällen, Hügeln und Höhenzügen
auf. Und wie veränderlich ist dieses Bild von heute auf morgen! Höhen verschmelzen
miteinander, Täler füllen sich aus, und neue Erhebungeil lagern sich über die alten.
Wenn die Dünen unter der Gewalt des Windes ihre Wandernng über die Strand-
zone fortsetzen, begraben sie Acker, Bäume und Wohnplätze. Zum Stillstand können
sie nur durch neue Sandwälle oder eine Pflanzendecke gebracht werden. Dies besorgt
vielfach die Natur, indem sie vor der alten Düne eine nene aufführt und jene schützt,
oder der Mensch, indem er Vordünen anlegt und sie mit Strandgräsern bepflanzt.
Zerstören nicht Stürme dies Menschenwerk, so wird der Düne Zeit gegeben sich zu
befestigen, ja selbst mit Wald zu bekleiden. (Strandhafer, Strandweide, Strand-
kiefer.) Die beiden Haffe — das Frische und das Kurische — find durch schmale
Nehrungen (Niederungen) vom Meere geschieden. An der Küste des Samlandes,
so heißt die Halbinsel zwischen den beiden Nehrungen, sind von alters her die
Hauptfundorte für den Bernstein.
Zwischen Nord- und Ostsee setzt sich das deutsche Tiefland bis zur Königsau
in Jütlaud fort. Die Höheu des an der Ostküste hinziehenden Landrückens find
mit herrlichen Buchenwäldern bedeckt; an der Westküste ziehen sich die fruchtbaren
Marschen Nordsrieslands hin; in der Mitte findet sich häufig wenig fruchtbares Geest-
lanh. Die fchmalen Einschnitte der Ostsee heißen Föhrden. Diese sind gleichsam die
Lebensadern des Landes und zeigen das Eigentümliche, daß in ihrem Hintergrunde
jedesmal eine Stadt liegt. Bestimme die Lage von Lübeck, Kiel, Eckernförde,
Schleswig, Flensburg! Nord- und Ostsee sind durch den Nordostseekanal
lkaiser-Wilhelmskanal) verbuudeu. Derselbe geht von dem Kriegshafen Kiel im
Osten unter teilweiser Benutzung des Bettes der Eider bis Brunsbüttel an der
Elbemünduug. Bestimme die Lage der Inseln Fehmarn und Alsen!
2. Deutschlands politische Einteilung.
Zmu Deutschen Reiche gehören folgende 26 selbständige Staatswesen:
4 Königreiche: Preußen, Bayern, Sachsen, Württemberg.
6 Großherzogtümer: Badeil, Hessen, Mecklenburg-Schwerin, Oldeuburg,
Sachsen-Weimar, Meckleuburg-Strelitz.
5 Herzogtümer: Braunschweig, Anhalt, Sachsen-Meiningen, Sachsen-Ko-
bnrg-Gotha, Sachsen-Altenburg.
7 Fürstentümer: Lippe, Renß jüngere Linie, Renß ältere Linie, Schwarzburg-
Rudolstadt, Schwarzburg-Sondershausen, Waldeck, Schanmbnrg-Lippe.
3 freie Reichsstädte: Hamburg, Bremm, Lübeck.
Das Reichsland Elsaß-Lothringen.
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TM Hauptwörter (100): [T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle]]
TM Hauptwörter (200): [T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle], T174: [Preußen Sachsen Hannover Holstein Provinz Königreich Staat Oldenburg Braunschweig Dänemark], T135: [Haff Stadt Stettin Weichsel Ostsee Insel Memel Königsberg Danzig See], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T117: [Schleswig Däne Insel Holstein Eider Preußen Schanz Jütland Dänemark Karl]]
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
12 Deutschland.
A. Die Worddeutschen Staaten.
1. Das Königreich Preußen.
348 000 qkm, 34,5 Mill. Einwohner, davon % evang. und 1's kath.
Preußen, das etwa 2/3 von ganz Deutschland umfaßt, liegt zum größten
Teile im norddeutschen Tieslaude, begreift jedoch auch erhebliche Teile des deutscheu
Mittelgebirgs in sich. Welche? Preußen wird in Provinzen eingeteilt.
a. Aie Provinz Brandenburg.
40 000 qkm, 3,1 Mill. größtenteils evang. Ew.
Die Provinz liegt zu beiden Seiten der Oder und wird außerdem vou Havel
und Spree bewässert. Der Boden ist eben, größtenteils sandig und im allgemeinen
wenig fruchtbar.
Berlins» die Haupt- und Residenzstadt Preußens und Deutschlands, liegt an
der Spree in einer einförmigen Gegend. Die Stadt, deren Handel und Industrie eine
achtunggebietende Stellung einnimmt, bedeckt etwas mehr als 1 Quadratmeile und zählt
2,8 Mill. Einwohner. Die längste Straße, die Friedrichstraße, mißt 3,3 km. Die
schönste Straße ist die mit 4 Baumreihen bepflanzte Straße „Unter den Linden", welche
von dem Denkmal Friedrichs des Großen bis zu dem Brandenburger Tor zieht. Von
hervorragenden Gebäuden merke das Schloß, den Dom und das neue Reichstagsgebäude.
Potsdam, zweite Residenz des Königs, liegt an der Havel, von Seen und Lustgärten
umgeben. In dessen Nähe die Schlösser Saus-Souei, das ueue Palais, die
Sommerresidenz des Kaisers. Babelsberg, der Lieblingsaufeuthall Kaiser Wilhelms I.,
Charlottenburg mit dem Mausoleum der königlichen Familie' Spandau, Festung
am Einfluß der Spree in die Havel mit dem Juliusturm, in dem die Millionen des
deutschen Kriegsschatzes verwahrt liegen. Großbeeren (1813). Fehrbellin (1675).
Frankfurt an der Oder mit 3 großen Messen. In der Nähe Kunersdorf (1759).
Küstriu, Festung an der Mündung der Warthe. Zorndorf (1758). /
b. Die Provinz Pommern.
30 000 qkm 1,6 Mill. größtenteils evang. Ew.
Diese Provinz erstreckt sich längs der Küste der Ostsee von der mecklenburgischen
Grenze bis fast znr Danziger Bucht. Sie ist von dem baltischen Landrücken durch-
zogen. Die Oder teilt sie in das fruchtbare Vorpommern und in das sandige und
weniger fruchtbare Hinterpommern. Hanptnahruugsquelle der Bevölkerung ist Acker-
bau und Viehzucht.
Stralsund, Festung, fast ringsum von Wasser umgeben. Im 30jährigen Kriege
wurde sie von Wallenstein vergeblich belagert. Greisswald, Hochschule. Puttbus
auf der Insel Rügeu. Stettin wo?, bedeutende Handelsstadt (237000 Einwohner).
Hauptgegenstände der Aussuhr siud Getreide, Spiritus und Holz. Auf der Jufel Usedom
der Hafen Swinemünde und der Badeort Heringsdors. Stargard in Hinter-
pommern. Köslin; Stolp; Kolberg, 1807 verteidigt durch Gneisenau und den
wackern Bürger Nettelbeck.
c. Die Provinz Ostpreußen.
37 000 qkm, 2 Mill. größtenteils evang. Ew.
Diese Provinz bildet den äußersten Osten Preußens und Deutschlands und
wird von dem Pregel und der Memel bewässert. Im Südosten ist sie mit zahl-
losen Seen bedeckt, von denen der Mauersee und der Spirdingsee die bedeutendsten
sind. Hauptuahruugsquelleu siud Ackerbau und Viehzucht. Berühmt sind die ost-
preußischen Pserde.
K^nifttzberg am Pregel (200000 Einw.), Festung, ist die Krönungsstadt der
preußischen Könige. Hochschule. Von der Seeseite wird Königsberg durch die kleine
*) Die Hauptstädte der Regierungsbezirke sind fett g.' .
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TM Hauptwörter (200): [T135: [Haff Stadt Stettin Weichsel Ostsee Insel Memel Königsberg Danzig See], T66: [Stadt Kreis Einw. Berlin Einwohner Schloß Regierungsbezirk Sitz Provinz Düsseldorf], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit]]
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
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Deutschland.
Napoleon Iii. Marburg an der Lahn, mit der prächtigen Elisabethenkirche, Hoch-
schule; Fulda wo? Im Dom die Gebeine Bonisazius', des „Apostels der Deutschen".
Gelnhausen an der Kinzig mit sehenswerter gotischer Kirche und den Resten einer
hohenstanfifchen Pfalz; Hanau am Main mit Goldwarenfabriken. — Wiesbaden, be-
rühmte Badestadt mit heißer Quelle (Kochbrunnen) (95000 Einw.). Frankfurt am
Main, die Wahl- und Krönungsstadt des ehemaligen deutschen Reiches (320000 Einw.),
bedeutende Handelsstadt. Limburg an der Lahn, Sitz eines Bischofs. Merke ferner
Ems wo? Homburg, Schwalbach, Niederselters, Fachingen. Welches find
die berühmtesten Weinorte des Rheingaus?
Geschichtliches. Der Staat Preußen nahm seinen Anfang mit der Ver-
pfändung der Mark Brandenburg durch Kaiser Sigismund an Friedrich Vi. von
Hohenzollern, Burggraf von Nürnberg (1415). Kurfürst Johann Sigismund ver-
einigte damit das aus dem Deutschordenslande entstandene Herzogtum Preußen
(1618). Der «große Kurfürst» Friedrich Wilhelm vergrößerte sein Land um
fast 600 Q.-M. Aber erst Friedrich der Große erhob Preußen zu einer euro-
päischen Macht. In 3 Kriegen eroberte er die Provinz Schlesien. Durch die
Teilung Polens 1772, 1793 und 1795 kamen Westpreußen und Posen dazu. Der
Wiener Kongreß sprach Preußen zu: die Hälfte von Sachsen, Neuvorpommern
mit Rügen, die trierschen und kölnischen Lande, Westfalen und die Reichsstadt
Wetzlar. 1850 traten die Fürsten von Hohenzollern (Hechingen und Sigmaringen)
ihre Gebiete freiwillig an Preußen ab. 1854 wurde von Oldenburg ein Gebiet
am Jadebusen zur Anlegung eines Kriegshafens käuflich erworben. Durch den
Vertrag von Gastein (1865) erlangte Preußen von Österreich das Herzogtum
Lauenburg und durch den Frieden von 1866 die Herzogtümer Schleswig-Hol-
stein, Nassau, das Kurfürstentum Hessen, das Königreich Hannover, die freie
Stadt Frankfurt und einen Teil der großherzoglich hessischen Provinz Ober-
hessen. Am 18. Januar 1871 wurde das neue Deutsche Reich gegründet, und
die deutsche Kaiserkrone mit der Krone Preußens erblich vereinigt. Eine Er-
werbung des Königs Wilhelm Ii. ist die früher zu England gehörende Felsen-
insel Helgoland vor der Elbemündung.
2. Das Grotzherzogtum Mecklenburg-Schwerin.
13 200 qkm, 607 000 evang. Ew.
Es liegt am Strande der Ostsee von der Travemündung bis zur Recknitz
und erstreckt sich südlich bis zum Südrande des baltischen Landrückens. Es ent-
hält etwa 300 Landseen, von denen der Müritzsee mit fast 21/a Q.°M. Oberfläche
der bedeutendste ist. Ackerbau, Viehzucht und Fischfang bilden die Haupterwerbszweige.
Berühmt sind die Mecklenburger Pferde.
Schwerin, Haupt- und Residenzstadt am Schweriner See (40000 Ew.). Rostock
an der Mündung der Warne, mit einer Hochfchule, treibt bedeutenden Handel; Wismar,
Handelsstadt mit ähnlicher Lage; Ludwigslust, zweite Residenz in schöner Umgebung.
3. Das Grotzherzogtum Mecklenbnrg-Strelitz.
3000 qkm, 102000 evang. Ew.
Dieses Land schließt sich östlich an das vorige an. Von den vielen Seen
ist der Tollensee bei Neu°Brandenburg der bemerkenswerteste.
Neu-Strelitz, 11000 Ew.; Neu-Brandenburg.
Geschichtliches. In der Urzeit wohnten hier die Wariner, ein deutscher
Volksstamm, an den noch das Flüßchen Warne erinnert. Während der Völker-
wanderung setzten sich an deren Stelle die slavischen Obotriten fest. Lange
Jahre behaupteten sie ihr Heidentum und ihre Unabhängigkeit gegenüber dem
Andrängen der Deutschen. Erst Heinrich dem Löwen gelang es, sie zu unter-
jochen und zu bekehren. Der Obotritenfürst Pribislaw ließ sich taufen und
wurde als Vasall wieder in seine Herrschaft eingesetzt. Deutsche Kolonisten
besiedelten nun das Land und verdrängten nach und nach slavische Sprache
und Sitte. Im 30jährigen Kriege wurden die Herzöge von Mecklenburg wegen
ihres Bündnisses mit Christian Iv. von Dänemark geächtet und ihr Land
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Extrahierte Personennamen: Napoleon Sigismund_an_Friedrich_Vi Friedrich Burggraf_von_Nürnberg Johann_Sigismund_ver- Johann Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm Friedrich_der_Große Friedrich Wilhelm Heinrich Heinrich Christian_Iv
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Marburg Fulda Gelnhausen Hanau Main Wiesbaden Frankfurt Main Limburg Homburg Schwalbach Niederselters Rheingaus Brandenburg Posen Sachsen Westfalen Hechingen Sigmaringen Oldenburg Gastein Nassau Hessen Frankfurt England Helgoland Mecklenburg-Schwerin Schwerin Schweriner_See Rostock Wismar Ludwigslust Mecklenbnrg-Strelitz Neu-Strelitz Neu-Brandenburg