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1. Geschichte des brandenburgisch-preußischen Staates und der Neuzeit seit dem Westfälischen Frieden - S. 33

1906 - Münster in Westf. : Schöningh
33 langen Verhandlungen mit Polen Preußen mit Brandenburg und nannte sich von jetzt ab Kurfürst von Brandenburg und Herzog von Preußen. Er wie sein Nachfolger Georg Wilhelm blieben aber fortan Lehnsleute der Krone Polens; erst Friedrich Wilhelm, der Groe Kurfr st, erlangte die vllige Unabhngigkeit Preuens. Brandenburg bestand von jetzt ab aus eiuer Hauptmasse in der Mitte und zwei getrennten Teilen im Osten und im Westen. Durch die Erwerbung der zwischen diesen Gebietsteilen liegenden Lnder den Staat zu einer geschlossenen Macht zu erweitern, war die Aufgabe der nachfolgenden Kurfrsten und spteren Könige. D das Herzogtum Preueu nicht zum deutschen Reichsverbande gehrte, war der Kurfürst als Herzog von Preußen ein vllig unabhngiger Herr und Gebieter in dem neuerworbenen Lande. Johann Sigismund erlebte auch noch den Ausbruch des Dreiig-jhrigen Krieges. Im Jahre 1618 wurde er vom Schlage gerhrt und mute die Negierung feinem Sohne Georg Wilhelm berlassen. Er starb 1619, zwei Tage vor Weihnachten. Knster Zeitraum. 1618 - Uuo. Die Hohenzollern als Kurfrsten von Brandenburg und Herzge von Preußen bis zum Regierungsantritt des Groen Kurfrsten. Geschichte Preuens. 1. Das Land und seine Bewohner, a) Das Land. Das Kstenland der Ostsee von der Weichsel bis zur Mernel bewohnten in lterer Zeit die stier (Esten) d. i. Ostleute. Ste-^es'steleit in mehrere Stmme; diejenigen, welche den Russen ^der Seu})en. ^nchst- -toehntot, wurden Po-Russen, Prnzzen oder Preußen genannt.') Das Land hatte dichte und weite Wlder mit einem reichen Wildbestand an Auerochsen, Bren und Elchen, aber auch vielfach fruchtbaren Boden, wo jetzt de Sandflchen liegen. b) Die Bewohner. Die Preußen waren hohe, krftige Gestalten mit langen, blonden Haaren und blauen Augen. 'Seit alter Zeit trieben 1) Vielleicht auch abzuleiten von po bei und Ruh, dem einen Mndungsarme der Memel. Brockmann, Lehrbuch der Geschichte Iii. 3

2. Geschichte des brandenburgisch-preußischen Staates und der Neuzeit seit dem Westfälischen Frieden - S. 40

1906 - Münster in Westf. : Schöningh
Aweites Kapitel 16401789 Zeitalter der unumschrnkten Frstengewalt bis zur franzsischen Revolution. Erster Abschnitt. Frankreich. Ludwig Xiii. 16101643. Auf Heinrich Iv.1) folgte in Frankreich sein Sohn Ludwig Xiii., der die Regierung seinen Ministern berlie, unter denen der Kardinal Herzog von Richelieu der bedeutendste war. Das Streben dieses hervorragenden Staatsmannes war darauf gerichtet, die Macht des Knigtums ganz unumschrnkt zu machen und Frankreich denvorrang vorallen Staaten Europas zu verschaffen, nachdem die habsburgifche Macht im Dreiigjhrigen Kriege fast ganz vernichtet war. In der Wahl der Mittel zur Erreichung dieses doppelten Zieles war Richelieu nicht bedenklich; er brach die Macht des hohen Adels, beschrnkte die Rechte der Hugenotten und, um Deutschlaub zu schwchen und die habsburgische Dynastie zu strzen, unter-sttzte er die Protestanten in Deutschlaub während des Dreiigjhrigen Krieges. Fr Frankreich hat Richelieu viel Gutes geleistet; er gab den Anla zur Vermehrung der Seemacht, erweiterte den Handel und frberte Kunst und Wissen-schaft, um den Nationalruhm zu heben und Knstler-und Gelehrte fr das Knigtum zu gewinnen. Ludwig Xiv. 16431715. 1. Die Zeit der vormundschaftlichen Regierung. Der Nachfolger Ludwigs Xiii. war sein Sohn Ludwig Xiv. Da Ludwig beim Tode seines Vaters erst fnf Jahre alt war, wurde eine vormundschaftliche Regierung eingesetzt, in Wirklichkeit aber fhrte der gewandte und verschlagene Mazarin, der Schler undnachfolger Richeliens, dasstaatsruder im Geiste seines Vorgngers weiter. Die Macht des Hochabels suchte er vollstnbig zu brechen, untersttzte die Feinde des Hauses Habsburg im Dreiigjhrigen Kriege und errang im Westflischen Frieden wichtige Erfolge fr Frankreich. 3) Siehe Ii, Teil, Seite 255.

3. Geschichte des brandenburgisch-preußischen Staates und der Neuzeit seit dem Westfälischen Frieden - S. 149

1906 - Münster in Westf. : Schöningh
lassen sich durch die reine Vernunft nicht nachweisen, werden aber von der praktischen Vernunft verlangt. In der Kritik der prakti-schen Vernunft finden wir auch den sogenannten kategorischen Im-perativ: Handle so. da dein Wille zugleich dein Naturgesetz werde." Seine Gedanken der Freiheit, Humanitt und Religion haben auf Herder, Schiller n. a. und auf die wissenschaftliche und schne Literatur jener Zeit einen gewaltigen Einflu ausgebt. 2. Die Naturwissenschaften. Aus dem Gebiete der Naturwissen-schasten zeigte sich eine groe geistige Regsamkeit. Newton entdeckte die Gesetze der Schwerkraft, berechnete die Bahnen der Himmelskrper und machte scharfsinnige Beobachtungen der die Brechung des Lichtes. Seine Arbeiten wurden von Herfchel und Laplace fortgesetzt, die den gestirnten Himmel erforschten, mehrere Kometeil entdeckten und die Bahnen der Planeten genauer bestimmten. Die Physiker Galvani und Volta bildeten die Lehre von der Elektrizitt weiter aus (Galva-nismus oder Voltaismus). Lavvisier legte den Grund fr ein wissen-schaftliches Studium der Chemie, der Schwede Linne stellte das nach ihm benannte Pflanzensystem ans. Nicht minder lebhaft war die Ttigkeit auf dem Gebiete der Technik. Der Amerikaner Franklin erfand den Blitzableiter, der Schotte Watt die Dampfmaschine, und von den Gebrdern Mont-golsier wurde der erste Luftballon hergestellt. 3. Geschichtschrcibung und Geographie. Die neuere Geschicht-schreibuug wurde durch den Deutschen Pufe udorf angebahnt; Johann Mller schilderte in einer nicht einwandfreien Darstellimg die Geschichte seiner schweizerischen Heimat in einer Sprache, die an den Rmer Tacitns erinnert; der kernige und volkstmliche Justus Mser hat durch seine Osnabrncker Geschichte, in der er die Zustnde seiner westflischen Heimat in meisterhafter Weise beschreibt, zu einem lebhasten Studium der beut-schen Geschichte augeregt. Der Englnder James Cook unternahm mehrere Entdecknngs-reisen in die Sdsee; die Inseln des Groen Ozeans wurden ausgesucht, Japau, Chiua, Sibirien und Arabien durchforscht, der Montblanc zum ersteu Male bestiegen. 4. Die Altertumswissenschaft.^ Das. Verdienst, das Studium der Werke der alten klassischen Zeit von neueni angeregt zu haben, ge-bhrt den Hollndern; in Deutschland war es vor allen Wiuckelmaun. der durch feine Geschichte der Kunst des Altertums" ans die Antike als Vorbild hinwies und mit warmer Begeisternng und feinem Gefhle die Bildwerke der Alten erklrte.

4. Geschichte des brandenburgisch-preußischen Staates und der Neuzeit seit dem Westfälischen Frieden - S. 151

1906 - Münster in Westf. : Schöningh
Drittes Kapitel. 1789-1815. Zeitalter der franzsischen Revolution. Erster Abschnitt. Araukreich. Die franzsische Revolution. 1789. 1. Der Ausbruch der Revolution, a) Die Ursachen. Nchst der Reformation ist kein Ereignis in der Geschichte der Neuzeit so folgen-schwer gewesen, als die franzsische Revolution, deren Ausbruch in einer Reihe von Mistnden, die in Frankreich herrschten, begrndet war. Die vielen Kriege Ludwigs Xiv. und die Verschwendung am Hose, die uuter seinem Nachfolger fortdauerte, hatten in Frankreich eine un-geheure Staatsschuld angehuft, und da der Adel und der hhere Klerus, die zwei Drittel des gesamten Grund und Bodens in Besitz hatten, sast ganz steuerfrei waren, lasteten die schweren Ab gaben sast einzig und allein ans den unteren Stnden, den Brgern und Bauern. Vier Fnftel feiner Einnahmen mute der Bauer als Stenern bezahlen. Whrend das hartbedrckte Volk in Not und Elend schmachtete, herrschte in den oberen Stnden eine grenzen-lose Verschwendung und ein sittenloses Leben. Die eintrglichen Stellen in Staat, Heer und Kirche waren sast ausschlielich dem Adel vorbehalten. Unter Ludwig Xiv. war die Verwaltung des Landes zu einer Willkrherrschaft geworden, das Parlament wurde nicht mehr einberufen, die Richterstellen waren verkuflich, es fehlte an einer unparteiischen Rechtsprechung, und durch die geheimen Haftbefehle (lettres de cachet) hatte die Rechtspflege ihr Ansehen sehr geschdigt. Die straffe Zucht im Heere war gelockert, und aus die Treue der Offiziere konnte

5. Geschichte des brandenburgisch-preußischen Staates und der Neuzeit seit dem Westfälischen Frieden - S. 302

1906 - Münster in Westf. : Schöningh
302 leugnet und alles geistige Leben aus der Verndrung des Stoffes ableitet, fand besonders in den Kreisen der Gebildeten einen groen Anhang. Der englische Naturforscher Darwin wurde der Begrnder der Des-zendenz- oder Abstammungstheorie, die die Entstehung der organischen Welt aus natrliche Weise zu erklären versucht und die all-mhliche Entstehung der Tierarten auf Vererbung. Anpassung und Zucht-whl zurckfhrt. Friedrich Nietzsche lt seinen bermenschen" alles Edle Liebe, Sanftmut, Nchstenliebe als Schwchen" verachten. b) Philologie und Altertumswissenschaft. Die Gebrder Jakob und Wilhelm Grimm, die fleiigen Sammler der Kinder-und Hausmrchen, wurden die Schpfer der altdeutschen Grammatik und Sprachforschung. Karl Lachmann und Karl Joseph Simrock whlten die altdeutsche Literatur zu ihren Forschungsgebieten. Wilhelm von Humboldt und Franz Bopp begrndeten die vergleichende Sprachforschung, wobei sie vom Studium des Sauskrits, der alt-indischen Sprache und Literatur, ausgingen. Der altktassifchen Philologie wurde durch Friedrich August Wolf neues Lebeu eingehaucht; feinem Beispiele folgte Gottfried Hermann, der feine Kenner der alten Metrik und der griechischen Grammatik und der scharfe Kritiker des Sophokles und des schylns, ferner August Boeckh, der eine Ausgabe des Pinbar und eine Sammlung griechischer Inschriften ver-anstaltete und durch seine Forschungen einen tieferen Einblick in das griechische Staatswesen ermglichte. Als hervorragender Kenner der lateinischen Sprache und Literatur galt Friedrich Ritschl. Lepsius vertiefte sich in das Studium der gyptischen Kultur, dem deutschen Gelehrten Grotesend gelang es, die Keilschrift der Afsyrer, dem Franzofen Champolliou die Hieroglyphen der gypter zu entziffern. Gesttzt ans die Lektre des Homer, stellte Schliem an n ans eigene Kosten zu Troja Ausgrabungen an, die die wertvollsten Funde zutage frderten, während Curtius auf Kosten des Staates die Sttte des alten Olympia durchsuchte; Humann leitete die Ausgrabungen zu Pergamum. Durch die Freilegung beziehungsweise Erforschung der im Jahre 79 n. Chr. verschtteten Städte Pompeji und Herkulanum wurde ein bedeutendes Stck Kulturleben des rmischen Volkes ans Tageslicht gefrdert. Auch das kaiserliche deutsche archologische Institut zu Rom hat sich die Erforschung des Altertums zur Aufgabe gestellt. Am Zricher See wurden alte Pfahlbauten entdeckt; mit dem Spaten wurden die Sttten antiker Kultur unter fachmnnischer Leitung blogelegt (Limesforschung), und kleinere und grere Alter-

6. Geschichte des brandenburgisch-preußischen Staates und der Neuzeit seit dem Westfälischen Frieden - S. 303

1906 - Münster in Westf. : Schöningh
303 tums- und Geschichtsvereine sind eifrig bestrebt, die Geschichte der engeren und weiteren Heimat zu erforschen. c) Geschichte und Geographie. Unter den Gelehrten des vorigen Jahrhunderts, die sich einzelne Abschnitte des umsaugreichen Gebietes der Geschichte zum Gegenstande ihrer Forschungen machten, verdient Leopold von Ranke wegen seiner semen psychologischen Charakterzeichnungen und plastischen Darstellung an erster Stelle genannt zu werden. Er schrieb die Geschichte der Ppste und die der Kirsten und Völker Sdeuropas im 16. und 17. Jahrhundert, die deutsche Geschichte im Zeitalter der Reformation, neun Bcher preuischer Geschichte u. a. bedeutende Werke. Friedrich Christoph Schlosser schritt zur Darstellung einer allgemeinen Weltgeschichte und zog die Kultur-geschichte in umfassendem Mastabe in den Kreis semer Betrachtungen. Friedrich von Raum er entwarf ein glnzendes Bild der Zeit der Hohenstaufen, Wilhelm von Giesebrecht verdanken wir eine Geschichte der deutscheu Kaiserzeit. Johannes Janssen die Geschichte des deutscheu Volkes seit dem Ausgange des Mittelalters. Ein besonders eifriger Gefchichtsfchreiber war August Friedrich Gsrrer. der u a die Geschichte Gustav Adolfs und das Zeitalter Gregors Vit. behandelte. Heinrich von Sybel gab eine Geschichte der sranzsischen Revolution und eine Darstellung der Begrndung des Deutschen Reiches durch Wilhelm I. heraus, Heinrich von Treitschke schrieb die deutsche Geschichte des 19. Jahrhunderts. Auf dem Gebiete der orienta-tischen Geschichte arbeitete Maximilian Duucker. Erust Curtius behandelte die griechische, Theodor Mommsen die rmische Geschichte. Auch in den auerdeutschen Lndern wurde durch uamhafte Gelehrte Groes geleistet. Karl Ritter, der Schpfer der vergleichenden Erdkunde", erhob die Geographie zu einer Wifsenschast, und zahlreiche wissenschaftliche Reisen wurden unternommen, um Land und Lente im hohen Nordeu und im fernen Sben und in den noch unerforschten Lnbern bcs dunklen Erdteils und den abgeschlossenen Gebieten Jnnerasiens kennen zu lernen. Mungo Park und Hornemann drangen zum ersten Male tiefer in Afrika ein, der eine von Westen, der andere von Kairo aus. Um die Ersorschnng Afrikas haben sich ferner hohe Verdienste erworben Rohlfs, Nachtigal. Livingstone, Stanley. Schnitzer, bekannt unter dem Namen Ein in Pascha u. v. a. Cook deckte die Lage und Gestalt Australiens und der Sdseeinseln auf. Alexander von Humboldt bereiste viele Gebiete Amerikas und Asiens. Khne Fahrten

7. Geschichte des brandenburgisch-preußischen Staates und der Neuzeit seit dem Westfälischen Frieden - S. 316

1906 - Münster in Westf. : Schöningh
316 - brdel". die sieben Raben" und die schne Melusine" sind Kompositionen voll Gemt und heiterer Laune. Stets voll des sprudeln-den Humors ist Ludwig Richter durch seine gemtvollen Schpfungen (..Vater unser", Erbauliches und Beschauliches" u. s. to.) der Liebling bei hoch und niedrig, bei jung und alt geworden. Wie in Mnchen die Freskomalerei von neuem, belebt wurde, so pflegte die Dsseldorfer Schule vornehmlich die lmalerei. Verkauf Josephs von Overbeck. Bend einann, das Haupt dieser Schule, fhrt uns in seinen beiden Gemlden: Die tr anern den In den vor Babylon" und Jere-ntieis auf den Trmmern Jerufalems" ergreifende Abschnitte aus der Geschichte des jdischen Volkes vor, Lcssing, das begabteste Mitglied dieser Schule, hinterlie geschichtliche Bilder (Hns aus dein Wege zum Sch eiterhausen") und Landschaftsbilder, Rethel schildert in seinen Fresken aus dem Aachener Rathaussaal das Leben Karls des Groen. In Mnchen schuf Piloty seine durch Formenschnheit und Farbenbracht sich auszeichnenden Bilder Seni an der Leiche

8. Geschichte des brandenburgisch-preußischen Staates und der Neuzeit seit dem Westfälischen Frieden - S. 129

1906 - Münster in Westf. : Schöningh
die Einfuhr neuer Fruchtarten, der Kartoffel, des Tabaks und des Klees und durch eilte vorteilhaftere Bewirtschaftung des Bodens der Landwirtschaft aufgeholfen wurde. Auch fr den Bauer war die Zeit nicht mehr ferne, wo auch ihm ein menschenwrdigeres Dasein zuteil werden sollte. Die Kunst. 1. Die Dichtkunst. Anch auf dem Gebiete der Dichtkunst war der franzsische Einflu magebend gewesen, und die Erzeugnisse der Dichter Frankreichs hatten gerade in Deutschland an den Hfen der Fürsten und des Adels und in den Husern der vornehmen brgerlichen Familien ein gutes Absatzgebiet gefunden. Zwar erkannten dies gelehrte deutsche Männer sehr wohl und suchten bald einzeln, bald durch Grndung von Sprach- und Dichtergesellschasten der Unsitte Einhalt zu tun; aber erst allmhlich wurde der jammervolle Zustand beseitigt und Deutschland wieder aus eigene Fe gestellt. Als Vorlufer einer nahen besseren Zeit verdienen Haller (Die Alpen"), Hagedorn (Episteln und Fabeln), Gellert (Fabeln und geistliche Lieder) genannt zu werden, desgleichen Kleist und Gleim, die Friedrich den Groen in ihren Liedern feierten. Mit dem Erscheinen von Klopstocks Me-ssiade beginnt die zweite Blteperiode in der deutschen Literatur. Das groartige religise Epos ..Der Messias", ferner Lessings Minna von Barnhelm" und Goethes ..Gtz von Berlichingen" erweckten im deutschen Volke Begeisterung fr die erhabenen Ideen des Christentums, Sinn fr wahres menschliches Empfinden und rechte Vaterlandsliebe. Lessing war der verstandesklare Kritiker, der in seinem Laokoon" sr die Kunst neue Ansichten und seste Ziele ausstellte, in seiner Hambnrgischen Dramaturgie" die Theorie der Dichtkunst, insbesondere die des Dramas entwickelte, den fran-zfischen Einflu brach und durch die Klarheit, Kraft und einfache Schnheit feines Ausdruckes der Schpfer der neuen deutschen Prosa wurde. Wieland. der durch die Geschmeidigkeit, Leichtigkeit und Anmut seiner Darstellungsweise das Interesse der hheren Kreise fr deutsche Literatur weckte, war ein Anhnger der Ausklrung" und des freigeistigen, frivolen franzsischen Zeitgeistes, der sich auch in seinen Werken widerspiegelt. Herder brachte in seinen Stimmen der Völker" die fast ganz vergessene und doch so reiche und vorzgliche Volkspoesie wieder zu Ehren, stellte in seinen Ideen zur' Phi-losophie der Geschichte der Menschheit" die Heranbildung Brockmann. Lehrbuch der eichichte. Iii. g

9. Geschichte des brandenburgisch-preußischen Staates und der Neuzeit seit dem Westfälischen Frieden - S. 130

1906 - Münster in Westf. : Schöningh
130 zur Humanitt als die Hauptaufgabe des Menschengeschlechtes hin und erwarb sich als Legenden- und Fabeldichter groe Verdienste. Goethe und Schiller brachten die deutsche Dichtkunst zur hchsten Blte. Als Lyriker, Epiker und Dramatiker schufen sie Werke, die zu den vortrefflichsten Erzeugnissen der Weltliteratur gehren. Sie nahmen die groen Meister der Antike zu ihren Vorbildern und wuten griechische Formeuschnheit. rmische Kraft und deutsches Fhle und Denken harmonisch zu vereinigen. Whrend Friedrich der Groe, durch dessen ruhmreiche Kriegstaten, krftiges Auftreten und bedeutende Persnlichkeit der erste wahre und hhere Lebensgehalt in die deutsche Poesie kam", den deutschen Dichtern persnlich recht fremd gegenber stand, wurde der Hos der Frstin Anna Amalia von Weimar, der edlen und geistvollen Gnnerin unserer grten deutschen Dichter, und ihres Sohnes, des Herzogs Karl August, der geistige Mittelpunkt der gebildeten Welt Deutschlands. 2. Die Tonkunst. Die bekanntesten Musikinstrumente der Alten waren Leier und Kithara, ferner Flte und Doppelflte, zu denen spter Hrner, Posaunen. Zimbeln (Becken) und Pauken hinzu-kamen. Die Orgel, die im 8. und 9. Jahrhundert u. Chr. in Gebrauch kam und noch eine einfache Bauart zeigte, wurde nnr zur Begleitung von geistlichen Liedern benutzt; die Legende schreibt ihre Erfindung der hl. Cacilia, der Patronin der Musik, zu. Der Gesang war einstimmig, Hymnen und Psalmen wurden wie bei den Juden mehr rezitiert als gesungen. Der hl. Ambrosius, Bischof von Mailand, soll den eigentlichen Kirchengefang und die ersten Sing-fchuleu eingerichtet haben. Durch den Papst Gregor den Groen wurde der Gregorianische Gesang" eingefhrt, aus dem sich der Choral entwickelte. Sngerschulen gab es auch bei den Klosterschnleu zu Fulda und St. Gallen, und der Mnch Hucbald shrte um das Jahr 900 den zwei-und mehrstimmigen Gesang ein. Um das Jahr 1500 wurde der Notendruck bekannt. Zur Zeit der Kreuzzge kamen zu den bekannten Instrumenten Laute und Gitarre, die Lieblingsinstrumente der fahrenden Snger. Ter Schatz an Melodien wurde durch die franzsischen Trou-badours und Tronveres und durch den deutschen Minne - und Meistergesang wesentlich bereichert. Im 16. Jahrhundert schufen der Italiener Palestrina und der Niederlnder Orlando di Lasso ihre groartigen Werke, wodurch die kirchliche Musik zu einer ungeahnten Hhe gebracht wurde, die wieder auf die weltliche Musik frdernd einwirkte. Das deutsche Kirchenlied erhielt infolge der Reformation eine grere Bercksichtigung und wrmere Pflege. Im 18. Jahrhundert feierte auch die Musik ihr goldenes Zeitalter. Bach schuf feine herrlichen Kau taten und Passionen, unter denen die Matthuspassion ganz besonders genannt zu werden verdient, Hndel

10. Geschichte des brandenburgisch-preußischen Staates und der Neuzeit seit dem Westfälischen Frieden - S. 211

1906 - Münster in Westf. : Schöningh
211 - die beiden ltesten Kinder, den Kronprinzen Friedrich Wilhelm und den Prinzen Wilhelm, mit an das Krankenlager. Nach einem heftigen Brust-krampfe neigte die Knigin das Haupt sanft zurck und schlo fr immer ihre schnen Augen. Mit den Worten: Herr Jesus, mache es kurz," endete sie ihr reines, wohlttiges Leben am 19. Juli 1810 im Alter von 34 Jahren. Zu Charlottenburg in dem dstern Fichtenhain" fand Preuens vielgeliebte Knigin ihre letzte Ruhesttte. In einem kostbaren Sarkophage, von der Meisterhand Rauchs geschaffen, harret sie der Auferstehung. Solange es fhlende Herzen gibt, wird es nicht an folchen fehlen, die mit Bewunderung und Rhrung an dem Marmorbilde der schlummernde Knigin stehen werden.a) Hrabmat der Knigin Luise von Bland). Iie wichtigeren Ereignisse in einigen Staaten Kuropas vom Jare 1815 bis zum Uevolutionszaljre 1848. 1. Deutschland. Die freiheitlichen Ideen der franzsischen Revolution hatten berall Verbreitung gefunden, und auch in den monarchischen Staaten war allgemein die Anschauung vertreten, da an Stelle der Absolntie die konstitutionelle Regierungsform treten, da dem Volke das Recht eingerumt werden mffe, an der Gesetzgebung und Verwaltung des Landes mitzuwirken. Diesem Verlangen des Volkes nach einer freien Verfassung kamen zuerst Nassau (1814) und der roherzog Karl August todu ') Vergleiche: Vor Rauchs Bste der Knigin Luise", von Theodor Krner, ferner: Auf den Tod der Knigin Luise" von M. von Schenkendorf und: An Luise, Knigin von Preußen", von H. von Kleist. Ter Luisenorden" wird als hchste Auszeichnung Frauen fr werkttige Nchstenliebe Verliehen. 14*
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