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1. Geschichte des Altertums - S. 52

1889 - Wiesbaden : Kunze
52 Erster Abschnitt. Jericho und Hebron. Der Hauptfluß, der I o r d a n, entspringt auf dem Hermon, durchströmt denseemer o m, dann den See Genezareth oder das galiläische Meer und mündet in das 400 m unter dem Spiegel des Mittelmeeres liegende tote Meer. Palästina war im Altertum in dem weitaus größten Teile sehr fruchtbar und reich an Getreide, Wein, Öl, Datteln, Feigen, Balsam und Honig; es besaß grasreiche Weideplätze und war das Land, „darinnen Milch und Honig fließt." Westlich von Jerusalem zog sich am Meere die Ebene Saron mit dem Hafenorte Joppe (Jaffa) hin; südwestlich lag das Land der Philister an der Meeresküste mit den Orten Asdod, Askalon und Gaza. Nach dem roten Meere zu wohnten dieedomiter,Ama-lekiter und Midianiter, östlich vom toten Meere die Moabiter und Ammoniter. Das Volk Israel führt feinen Ursprung auf Abraham, einen Nachkommen Sems zurück. Dieser bewahrte den Glauben an den einigen Gott unter Götzendienern und zog um 2000 v. Chr. aus dem Lande seiner Väter, Mesopotamien, nach Kanaan. Hier sollten seine Nachkommen nach Gottes Verheißung zu einem großen Volke heranwachsen, durch das alle Geschlechter der Erde gesegnet werden sollten. Von den Eingeborenen wurde er Hebn d. h. der Jenseitige und seine Nachkommen Hebräer genannt. Nach einem Streite zwischen den Hirten Abrahams und denjenigen seines Neffen Lot, trennten sich beide: Abraham blieb in Kanaan, Lot dagegen wählte sich die fruchtbaren Gefilde am Jordan, wo die Städte Sodom und Gomorrha lagen. Die Bewohner dieser Städte aber waren gottlos und allen Lastern ergeben. Darum wurden sie ausgetilgt, und das tote Meer bedeckt sie; Lot jedoch wurde mit den Seinen des gerechten Lebenswandels wegen gerettet. Abrahams Sohn Isaak blieb dem Hirtenstande getreu, während ein anderer Sohn Jsmael in die Fremde ging und der Stammvater der Wüstenbewohner Arabiens wurde. Isaaks Söhne hießen Esau und Jakob. Letzterer mußte, nachdem er seinen Bruder um den Erstgeburtssegen gebracht hatte, nach Mesopotamien gehen, söhnte sich aber später mit seinem Bruder wieder aus und kehrte nach Kanaan zurück. Hier empfing er, durch hartes Geschick geläutert, nun auch den Gottessegen und erhielt den Namen Israel d. h. Gotteskämpfer. Von Es au stammten die Edomiter ab; Jakob hatte 12 Söhne, welche die Stammväter der Israeliten oder des jüdischen Volkes geworden sind. Die Ausbildung der Israeliten zu einem Volke vollzog sich in Ägypten. Dorthin war Joseph, Jakobs Lieblingssohn, zur Zeit der Hyksos-

2. Geschichte des Altertums - S. 198

1889 - Wiesbaden : Kunze
198 Dritter Abschnitt. Einleitung. Dritter Abschnitt. Geschichte der Aömer. §. 31. Einleitung. 1. Das Land und seine Bewohner. Die Halbinsel Italien wird im Norden durch die Alpen, an den drei übrigen Seiten von Teilen des mittelländischen Meeres begrenzt. Im Nordwesten bildet das ligurische Meer den Busen von Genua, im Westen das tyrrhenische, zwischen dem Festlande und den Inseln Korsika und Sardinien, die Busen von Gatzta, von Neapel, Salerno u. a. Durch die Straße von Messina wird das tyrrhenische mit dem jonischen Meere verbunden, welches die Busen von Squillace und Tarent bildet. Durch den Kanal von Otranto steht das jonische Meer mit dem adriatischen in Verbindung, welches im Norden mit dem Busen von Triest endigt. Das Hauptgebirge Italiens ist der Apennin, der sich von Nordwesten her zunächst in vorherrschend östlicher Richtung bis zum heutigen Toskana hinzieht und die norditalische Ebene vom Meere und vom Arnothale trennt. Der Hauptfluß dieser Ebene ist der auf dem Monte Viso entspringende Po, welcher von Westen nach Osten das Land durchströmt, auf beiden Seiten eine große Zahl von Nebenflüssen aufnimmt, sich in mehreren Mündungen ins Meer ergießt und ein sumpfiges, ungesundes Delta bildet. Von den Nebenflüssen auf der nördlichen Seite sind die wichtigsten der Ticinus (Tessin), der auf dem St. Gotthardt entspringt und durch den Lago maggiore fließt; die Adda, welche von den rhätischen Alpen aus durch den Comersee, der Mincius (Mincio), der aus dem Gardasee fließt. Auf dem rechten Po-Ufer ist besonders die T r e b i a zu merken. Außerdem strömt von den rhätischen Alpen her die Etsch, welche nördlich vom Po-Delta ins Meer fällt. Vom heutigen Toskana an wendet sich der Apennin nach Süden und verfolgt im allgemeinen diese Richtung bis zu dem Kap Sparti-vento, der Südwestspitze Italiens. In diesem ganzen Laufe breitet er sich durch eine Menge von Zweigen nach Osten und Westen aus und bildet dadurch zahlreiche Thäler und Schluchten, durch welche größere und kleinere Flüsse nach beiden Seiten ihren Ausweg finden. Seine Ausdehnung von Osten nach Westen ist am größten in der

3. Geschichte des Altertums - S. 16

1889 - Wiesbaden : Kunze
16 Erster Abschnitt. finden sich besonders auf den Inseln Salsette und Elephante im Meerbusen von Bombay, vorzüglich aber weiter östlich bei El-lora. Es sind Bauwerke, welche von der Macht der Priester zeugen, die tausende von Händen zu ihren Diensten zwangen, und mehr durch ihre Massenhastigkeit Staunen, als durch ihre Schönheit und Ebenmäßigkeit der Formen Bewunderung einflößen. Überhaupt geben alle diese Denkmäler einer uralten hohen Kultur, die der Litteratur wie die der Baukunst, das Bild eines Volkes^ das, mit den edelsten Anlagen ausgestattet, zwar früh zu einer hohen Stufe der Bildung gelangte, dann aber auf derselben stehen blieb und eine Beute geistiger und sittlicher Erstarrung wurde. §. 5. du ägtjpfec. 1. Land und Volk. Das Land. Ägypten, von seinen Bewohnern Chemit d. H. Land der schwarzen Erde genannt, liegt im Nordosten Afrikas. Es ist ein heißes, regenloses, trockenes Land, das nur dem Nil seine Fruchtbarkeit und hohe Bedeutung verdankt. Dieser Strom, welcher weit aus dem Innern Afrikas dem mittelländischen Meere zufließt, entsteht durch die Vereinigung zweier Quellströme, von denen der westliche der weiße Nil, der östliche der blaue Nil genannt wird. Er fließt in einem bald engeren, bald weiteren Thale bis an die Südgrenze Ägyptens, wo er ein Granitgebirge durchbricht und in zehn Stromfällen (Katarakten) in ein tieferes Stromthal stürzt. Hier, bei der Stadt Assuan (Syene), beginnt er seinen Lauf durch Ägypten und durchströmt nun als mächtiger, schiffbarer Fluß in vorherrschend nördlicher Richtung einen einzigen, etwa 1000 km langen und 15—30 km breiten Thalgrund zwischen der libyschen und arabischen Bergkette, wovon ihn die erstere gegen den Flugsand der libyschen Wüste schützt, die letztere Granit, verschiedenfarbigen Sandstein und Kalk als Baumaterial lieferte. Das zwischen diese Bergketten eingeschlossene Land wird alljährlich von dem Nil überschwemmt und dadurch befruchtet. Im Juni, zur Zeit der Sommersonnenwende, beginnt das Wasser infolge tropischer Regengüsse im mittleren Afrika zu wachsen und überschwemmt im Juli, August und September ganz Ägypten, sodaß man mit Kähnen umherfährt und Städte und Dörfer wie Inseln aus dem Wasser heraussehen. Diese Überschwemmungen führen dem Lande fruchtbaren Boden zu. Sobald sich Ende September das Wasser verlaufen hat, wird der schwarze Schlammboden ohne weitere

4. Geschichte des brandenburgisch-preußischen Staates und der Neuzeit seit dem Westfälischen Frieden - S. 55

1906 - Münster in Westf. : Schöningh
55 Mit diesem Siege gab sich der Kurfürst jedoch nicht zufrieden. Im Verein mit sterreichischen und dnischen Truppen vertrieb er die Schweden aus Brandenburg, Pommern und von der Insel Rgen. Auch Stralsund, welches Wallenstein vergeblich belagert hatte, wurde nach 16stndigem Angriffe mit Sturm genommen. Als die Schweden im Dezember 1678 von Livland her in das Herzogtum Preußen einfielen, eilte ihnen der Kurfürst trotz seiner Krnklichkeit und der strengsten Winterklte entgegen. Im Schlitten setzte er seine Mannschaften und Geschtze der das mit Eis bedeckte Frische und Kurische Haff und trieb die Schweden nach Livland zurck. Um den Lohu'folch groer Anstrengungen und heldenmtiger Waffen-taten wurde der Kurfürst leider betrogen. Von dem Kaifer aus Eifer-sticht verlassen, selber zu schwach, den Krieg fortzufhren, sah sich Friedrich Wilhelm gentigt, Frieden zu schlieen, der im Jahre 1679 zu St. Germain en Laye (westlich von Paris) zustande kam. Der Kursrst mute alle Eroberungen in Pommern an die Schweden herausgeben bis auf eiuen kleinen Streifen Landes an der rechten Seite der Od ermndung. Voll Unmut der die Treulosigkeit seiner Verbndeten soll der Kurfürst bei der Unterzeichnung der Friedensbedingungen in die Worte des rmischen Dichters Vergil ausgebrochen sein: Mge aus unfern Gebeinen einst ein Rcher erstehen,") Per c?ro|e Kurfürst als Landesvater. 1. Sorge fr den Ackerbau. Der Kurfürst hatte erkannt, da die Wohlfahrt des Landes hauptschlich auf der Landwirtschaft beruhe, und deshalb wandte er ihr seine ganz besondere Frsorge zu. Den verarmten Bauern gab er Saatkorn, Vieh und Ackerge-rt, desgleichen Holz, damit sie ihre Huser wiederaufbauen knnten. Aus der Schweiz und Holland lie er Ansiedler kommen, um sein Land zu bevlkern. Er gab ihnen Baustellen und Baumaterial und be-freite sie fr sechs Jahre von allen Abgaben. Die Fremdlinge siedelten sich an den Ufern der Havel und in den Niederungen der Oder, der Warthe und Netze an. Die staatlichen Bauerngter schuf der Kurfürst zu Musterwirt-schsten um, auf denen die Landleute fahen, wie Ackerbau und Vieh-zncht, Obst- und Gemsebau vorteilhafter betrieben werden konnten. ]) Exoriare aliquis nostris ex ossibus ultor.

5. Vaterländische Geschichte in Bildern - S. 104

1905 - Münster in Westf. : Schöningh
101 - wurde mit China ein Vertrag geschlossen, nach dem der Hafen Kiautschou und ein angrenzendes Gebiet den Dentschen berlassen wurde. Als im Jahre 1900 in China ein Aufstand ausbrach, wo-durch Leben und Besitztum zahlreicher Missionare, Beamte und Kaufleute vernichtet und der deutsche Gesandte Freiherr von Ketteler er-mordet wurde, schickte auch der Deutsche Kaiser seine Soldaten nach China und verlangte volle Shne. Bei der Zerstrung der Takusorts haben sich die Deutschen rhmlich ausgezeichnet. Auch einen Aufstand in Sdwestafrika haben die dentschen Soldaten im Jahre 1904 tapfer niedergeschlagen. Die Insel Helgoland ist wieder mit dem Mutter- lande vereinigt. Zur Frderung des Handels wurden die Post-anstalten und Eisenbahnen vermehrt und Erleichterungen bei deren Benutzung einge-fhrt. Am 22. Juni 1895 wurde der Kaiser-Wil-helm-Kanal erffnet, der die Ostsee mit der Nordsee verbindet. Es war dies zu-gleich ein groes Friedensfest, bei dem fast alle bedeutenden Staaten vertreten waren. Den nordwestlichen Teil von West-falendurchschneidet der Kanal von Dortmund nach den Emshfen, der das groe Industrie- und Kohlenviertel von Westfalen mit der See verbindet. Um die groen Wasserstraen des nord-deutschen Tieflandes miteinander in Verbindung zu brin-gen und dieses Gebiet noch mehr fr den Handel zu er-schlieen, ist der Ausbau des Mittellandkanals ins Auge gefat. Sorge fr die geistige Bildung. Die Schule soll die Gottes-furcht in den Herzen der Kinder pflegen, sie zur Liebe fr Kaiser und Reich erziehen, auf die Frsorge des Staates fr alle Volksklassen hinweisen und dadurch der Verbreitnng der verderblichen Anschauungen der Sozialdemokraten entgegen arbeiten. Die Bedrfnisse des tglichen Lebens sollen in der Schule bercksichtigt, aber neben der geistigen Ausbildung soll auch die krperliche nicht vernachlssigt werden. Fr Albrecht der Br. Siegesallee, (auptftgur.)

6. Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit bis zum Westfälischen Frieden - S. 270

1905 - Münster in Westf. : Schöningh
270 Das Reich Verlor durch den Westflischen Friedeil mehr als 100 000 qkm und bte den monarchischen Charakter seiner Reichsverfassung ein. Der Westflische Frieden bildet das letzte und wichtigste Grundgesetz ') und die Grundlage des ffentlichen Rechtes fr das Reich, sowie fr Europa bis zur franzsischen Revolution.2) Siebenter Abschnitt. Kulturzustnde in der Jeit nach dem Dreiigjhrigen Kriege. 1. Staatliche Verhltnisse. '"*i Das heilige rmische Reich deutscher Nation" war nach dem West^ Mischen Frieden nicht mehr wie im Mittelalter ein monarchischer Staat, sondern nach den Worten Friedrichs des Groen eine erlauchte Republik von Fürsten mit einem gewhlten Oberhaupte an der Spitze". Der deutsche Reichsverband war aufgelst, der lose Staatenbund von der 300 Reichsstnden wurde nur noch einigermaen durch den Reichstag, das Reichs-Kammergericht und den Wiener Hof rat zusammen-gehalten. Schweden war Reichsstand geworden, und da Schweden und Frankreich die Durchfhrung der Bestimmungen des Westflischen Friedens bertragen war, hatten beide Mchte hinlnglich Gelegenheit, sich jederzeit in deutsche Angelegenheiten einzumischen. Schweden be-, herrschte die Nord- und Ostsee und somit die wichtigen Mndungen der Oder, Elbe und Weser. Frankreich hatte am Rhein festen Fu gefat, und sein Ziel, den Rhein zur Ostgrenze seiner Besitzungen zu machen, wurde Jahrhunderte lang mit aller Entschiedenheit erstrebt. Holland hatte sich vom Reiche getrennt; das Mndungsgebiet des Rheins war fomit ebenfalls fr Deutschland, das jetzt zu einem voll-stndigen Binnenlande wurde, verloreu gegangen. Deutschland, frher die erste Macht der Christenheit, war infolge seiner Zerrissenheit zum Gesptte des Auslandes geworden; das deutsche Volk hatte nach und ') Vergleiche das Landfriedensgesetz von 1235 (Seite 120), die Rhenser Beschlsse von 1338 (Seite 183), die goldene Bulle von 1356 (Seite 185), den ewigen Landfrieden von 1495 (Seite 196). 2) Zurbonsen, Repetitionsfragen.

7. Geschichte des Mittelalters - S. 80

1888 - Wiesbaden : Kunze
80 Erste Periode des Mittelalters. sehenere Vasallen abtraten, um es als Lehen wieder zu empfangen, wodurch sie gleichfalls vom Heerbann loskamen. Desto mehr vergrößerte sich aber das Lehensgefolge. Die Ausgaben bestritt Karl aus den Erträgen seiner Hos-güter, sowie aus Zöllen, die auf einzelne Waren (z. B. Salz) gelegt waren. Direkte Steuern wurden nicht entrichtet, dagegen wurden auf den Reichstagen jährlich von den Unterthanen Geschenke dargebracht, die allmählich die Form von Abgaben annahmen. Karl als Beförderer der Kultur. Wie Karl groß war als Kriegsheld, so auch in dem edlen Streben, Wohlstand und Bildung unter seinen Völkern zu befördern. Dem Ackerbau kam er zu Hilfe, indem er Wälder, Sumpfe und Einöden in fruchtbares Ackerland umbilden ließ und die Errichtung von Höfen und Dörfern unterstützte. Auf feinen Krongütern ließ er Mu st erwirtschaften anlegen, um zu zeigen, wie die Landwirtschaft zu betreiben fei. Für dieselben gab er Vorschriften, wie es mit der Zucht der Haustiere und der Bienen, der Bereitung des Mostes, Bieres, Weines, der Bestellung der Felder, der Pflege und Wartung des Federviehs, dem Obstbau, dem Fischfang und der Jagd gehalten werde sollte. Er ließ sich genaue Verzeichnisse von allen Vorräten geben, über den Gang der Wirtschaft berichten, prüfte die Rechnungen, suchte selbst die Güter aus und zeigte sich in allem als ein das Kleinste wie das Größte umfassender Geist. Dem Verkehr schuf er neue Straßen. Er begünstigte die Binnenschiffahrt, brachte durch eine Handelsstraße den Rhein entlang Mittelmeer und Nordsee in Verbindung und ließ eine andere von der Elbmündung zur Donau führen, von wo sich dieselbe nach dem schwarzen und adriatifchen Meere verzweigte. Bei Boulogne wurde ein Leuchtturm errichtet, bei Mainz eine hölzerne Brücke über den Rhein geführt, deren Herstellung 10 Jahre erforderte, die aber 813 wieder abbrannte. Die Erbauung steinerner Brücken über den Rhein und die Donau wurde durch seinen Tod verhindert. Während des Avarenkrieges wurde mit der Anlage eines Kanals begonnen, der die Altmühl mit der Regnitz und dadurch Rhein und Donau verbinden sollte. Mangel an Werkgeräten, Ungeschick der Bauleute und kriegerische Zeiten hemmten jedoch die Ausführung; erst im 19. Jahrhundert wurde diese Verbindung hergestellt. Handel und Gewerbe fanden eifrige Förderung. Er gewährte den Kaufleuten allerlei Vorrechte und schützte sie durch angemessene Gesetze auf ihren Reifen. Mit den Slawen und Griechen knüpfte er Handels-

8. Neuere Geschichte von der Reformation bis zur Französischen Revolution - S. 88

1913 - Münster in Westf. : Schöningh
88 Heerhaufen alsbald in die Mark ein und bemchtigten sich fast des ganzen Landes. Das kann den Schweden Pommern kosten," rief der Kurfürst aus, als die Schreckensnachricht von Norden zu ihm drang. Mit unglaublicher Schnelligkeit eilte er von Franken durch den Thringer Wald an die Elbe. General Derfflinger eroberte durch einen Hand-streich Rathenow, wodurch er das schwedische Heer in zwei Teile spaltete. Am 28. Juni 1675 kam es hierauf bei Fehrb ellin zu einer blutigen Schlacht, wo der Kurfürst allein mit branden-burgischen Truppen einen glnzenden Sieg der die wassenberhm-ten Schweden errang. Der glckliche Sieger hie seit diesem Tage der Groe Kurfürst". Die Schlacht bei Fehrbellin, Bran-denburgs erste selbstndige groe Kriegstat, be-grndete sein Ansehen in Europa, vernichtete den Ruf von der militrischen Unberwindlichkeit Schwedens und fachte das feit dem Dreiigjhrigen Kriege erstorbene deutsche Nationalgefhl krftig an. Als die Schweden im Dezember 1678 von Livland her in das Herzogtum Preußen einfielen, eilte ihnen der Kurfürst trotz seiner Krnklichkeit und der strengsten Winterklte entgegen. Im Schlitten setzte er seine Mannschaften und Geschtze der das mit Eis bedeckte Frische und Kurische Haff und trieb die Schweden nach Livland zurck. Um den Lohn solch groer Anstrengungen und heldenmtiger Waffentaten wurde der Kursrst leider betrogen. Von dem Kaiser aus Eifersucht verlassen, selber zu schwach, den Krieg fortzufhren, sah sich Friedrich Wilhelm gentigt, im Jahre 1679 zu St. Ger-main Frieden zu schlieen. Der Kurfürst mute alle Eroberungen in Pommern an die Schweden herausgeben bis auf einen kleinen Streifen Landes an der rechten Seite der Odermndung. Das Verhltnis zum Kaiser war schon vor dem Frieden von St. Germain getrbt. Kaiser Leopold I. hatte nmlich nach dem Aussterben des schleichen Herzoghauses im Jahre 1675 die Herzogtmer Liegnitz, Brieg und Wohlau ohne Rcksicht auf die brandenburgischen Erbansprche als erledigte Lehen eingezogen. In Brandenburg-Preuen witterte sterreich eben schon den zuknf-tigert Nebenbuhler. Deshalb hatte der Kaiser im Frieden zu Nim-wegen auch sich damit einverstanden erklrt, da Schweden Pommern behielt. Kein Wunder, wenn der Kurfürst danach sich an Frankreich anschlo. Das nderte sich erst wieder, als Ludwig Xiv. 1685 durch die Aufhebung des Ediktes von Nantes das religise Gefhl des

9. Praktisches Lehrbuch des erziehenden Geschichtsunterrichts - S. 208

1899 - Wiesbaden : Behrend
— 208 — ferner der deutschen Flotte ein gemeinsames Handeln in den Gewässern der Nordsee und stellt zwischen den beiden Kriegshäsen Kiel und Wilhelmshaven die möglichst kürzeste Verbindung her. Die Verkürzung des Seeweges zwischen den großen Handelshäfen der nordischen Meere kommt dem Handel ungemein zu gute?) Io. Kaiser Wilhelms I. Fürsorge für den arbeitenden Stand. Von jeher haben Preußens Könige das Los des arbeitenden Standes zu bessern gesucht. Kaiser Wilhelm 1. hat sich der Arbeiter in ganz besonderer Weise angenommen und gezeigt, welches Wohlwollen er als edler Menschenfreund auch den geringsten seiner Unterthanen entgegenbrachte. Die Unzufriedenheit der Arbeiter. Unter der arbeitenden Bevölkerung herrschte vielfach Unzufriedenheit mit ihren Verhältnissen. Nach dem unvergleichlich glorreichen Kriege von 1870 und 71 hatte das Großgewerbe in Deutschland gewaltigen Aufschwung genommen. Fast in demselben Maße aber ging das kleine Gewerbe zurück, und das Handwerk trat immer mehr in den Dienst der Fabriken. Es entwickelte sich ein neuer Stand im Staate, der Stand der Fabrikarbeiter. Bei dem früheren Gewerbe- und Handwerksbetrieb gehörten Geselle und Lehrling zur Familie des Meisters. Dieses schöne Verhältnis konnte zwischen Fabrikherren und Fabrikarbeitern nicht bestehen: denn ein einziger Fabrikant beschäftigt oft Hunderte von Arbeitern, die er kaum dem Namen nach kennt. Der Handwerksgeselle setzt seine ganze Kraft daran, Meister zu werden und damit ein selbständiger Mann, der sich sein Glück begründen kann. Der Fabrikarbeiter dagegen ist in den weitaus meisten Fällen gezwungen, sein Leben lang Fabrikarbeiter zu bleiben; denn zur Einrichtung einer eigenen Fabrik gehören große Geldsummen. So lange nun die Löhne hoch standen, und Arbeitsgelegenheit in Hülle und Fülle war, beachteten die meisten Arbeiter das nicht und lebten lustig in den Tag hinein. Auf die Übertreibung der Gewerbthätigkeit folgte aber naturgemäß ein Stillstand und Rückgang. Schon im Jahre 1873 kam „der große Krach", wodurch tausende von Arbeitern brotlos wurden und ins Elend gerieten. Allgemein ging der Lohn zurück; Mangel und Entbehrung war die Folge. Nur zu leicht gaben die Arbeiter in dieser trüben Zeit der lockenden Stimme Unzufriedener Gehör, die goldene Berge versprachen. Nach ihrem Plan sollten alle Arbeitsmittel (Grundeigentum, Maschinen, Werkzeuge 2c.) dem Staate d. i. der Gesamtheit der Bewohner gehören; jeder Arbeiter sollte gleichen Anteil am Gewinn haben und allen eine gleiche Erziehung zu teil werden. Diese Forderungen ließen sich aber in dem bestehenden Staate nicht durchführen; darum sollte derselbe von Grund aus umgestaltet werden. !) Projektiert sind ferner: 1. Der Mittellandkanal von Magdeburg an der Elbe über Minden an der Weser bis Bevergern an der Ems. 2. Der Dortmund-Rhein-Kanal. Nach Ausführung dieser Projekte sind nicht nur die Flußläufe des Ostens mit dem Westen verbunden, sondern es ist auch Verbindung mit dem Nord-Ostsee-Kanal für sie hergestellt.

10. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. 5

1849 - Münster : Coppenrath
entstandenen Seen; davon die aus verschiedenen Öffnungen und Spalten des Bodens aufsteigenden Schwefeldünste; davon end- lich die häufigen Erdbeben und Ausbrüche der Vulkane. Da die Halbinsel selbst nur schmal begrenzt ist und zudem in ihrer Mitte von dem Apennin durchzogen wird, der seine Zweige fast überall nach dem Meere aussendet; so können die Flüsse nur einen kurzen Lauf haben. Die meisten sind nur Gieß- bäche oder Küstenflüsse und einige versiegen sogar während des Sommers. Nur in Oberitalien, wo die Berge sich öffnen und vom südlichen Abhange derselben die Gewässer in die Ebene zu- sammenströmen, bildet sich ein großer schiffbarer Fluß, der Po (Padus). Dieser ist der König der italischen Ströme. Er kommt majestätisch von der Höhe des monle Viso aus den kot- tischen Alpen hervor, durchzieht von Westen nach Osten ganz Oberitalien; und nachdem er sich auf seiner Bahn durch die große Thalebene mit vielen Flüssen und Bächen, die sich an bei- den Seiten mit ihm verbinden, verstärkt hat, stürzt er sich end- lich durch sieben Mündungen in das adriatische Meer. Unter den Ländern Europas ist Italien bei weitem das schönste. Die Natur selbst hat es wie zu einem europäischen Lustgarten ausgeschmückt; denn über kein anderes Land hat sie ihre Reize in solcher Fülle und Mannigfaltigkeit ausgegossen. In den südlicher gelegenen Theilen insbesondere herrscht fast ein immerwährender Frühling; ein stets blauer Himmel wölbt sich über die üppige Flur; milde Seelüfte kühlen in den heißen Ta- gen die Mittagsgluth. Die edelsten Südfrüchte, die bei uns sel- ten und nur unter der zartesten Pflege in Treibhäusern durch den Wechsel der Jahreszeiten gebracht werden können, gedeihen dort fast ohne Wartung und Pflege in üppiger Fülle. Zwei-, ja dreimal im Jahre trägt dort der Acker, und fünfmal verjün- gen sich die Wiesen. Wegen solcher Fülle des Liebreizes und des Segens war die apenninische Halbinsel von je her nicht nur der Stolz ihrer Bewohner, sondern auch das Land der Sehn- sucht für den Fremden. Darum ist sie auch zu jeder Zeit in Sagen und Liedern vielfach gefeiert worden. Nach der Dichtung der Alten hat sie der Gott Saturn selbst zu seiner Herrschaft auserkoren, und hievon soll das gesegnete Land seinen Namen „Saturnia" erhalten haben.
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