Ättcj* Uebersicht d. Geschichte d. europ. Völker. 9z
Um die Zeit als das alte Rom in die Hände
^er Druschen siel, erhub sich in dem heutigen Frank-
reich, Chlodwig, der König der Franken zu großer
Macht. Er war nicht mehr zufrieden mit der klei-
nen Herrschaft, die von seinen Vatern auf ihn ge-
kommen war. Regieren wollte er über alle Fran-
ken , nicht über seinen Stamm allein, und so geht
es dem Menschen immer, wenn einmal eine Leiden-
schaft in ihm rege geworden ist — Chlodwig kannte
nun nichts Heiliges mehr. Seine Vettern selbst,
die andern fränkischen Könige, wußte er durch List
und Gewalt aus ihrem Erbe zu verdrängen, theils
zu tödten. Jetzt hatte er seinen Zweck erreicht;
aber waren seine Wünsche erfüllt? Nein, seine
Herrsucht trieb ihn auch die Nachbarvölker zu be-
kriegen. Ein Vorwand dazu war bald gefunden,
und, weil tapfere Männer für ihn fochten, so war
der Sieg auf seiner Seite, und ihm bald fast ganz
Frankreich unterthcui. —
In Italien hatte sich indeß Odoaker nicht
behaupten können. Der tapfere und weise Theo- ,
derich, König der Ostgothen, besiegte ihn in einer
Schlacht und stiftete nun in dem eroberten Lande
ein neues Reich und sich ein bleibendes Gedächtniß.
Er fand nur verwüstete Felder, verödete Städte und
überall ein armes Volk. Väterlich sorgte er für
dieses. Der Ackerbau sing wieder an zu blühen,
Städte stiegen wieder aus der Asche auf, der Han-
del lebte von neuen auf, und nach noch nicht zwan-
zig Jahren war Italien wieder das schönste blü-
hendste Land in Europa. Theuderich sahe ein, so
konnte es nur bleiben , wenn seine Gothen auch dm
Verstand bildeten und einsehn lernten, daß Weis-
heit mehr ist, als aller Reichthum. Deßhalb befahl
er, Schulen zu stiften und die Jugend in ihnen in
allerley nützlichen Kenntnissen zu unterweisen. Schade
nur, daß seine Einrichtungen so wenig Bestand hat-
ten! Seine Nachfolger kümmerten sich wenig um
das Land, die Gothen selbst wurden uneins, und
so mußten sie nach noch nicht fünfzig Jahrm dem
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Extrahierte Personennamen: Chlodwig Chlodwig
Extrahierte Ortsnamen: Druschen Frankreich Italien Italien Europa
Kurze Uebersicht d. Geschichte d. europ. Völker. 99
scheu nicht im Stande waren, gewiß an den Tag
bringen. Deßhalb ließ man den Beklagten mehre
Gefahren bestehn; man ließ ihn mit seinem Klager
kämpfen (Zweykampf), ein glühendes Eisen in
die Hand nehmen, oder über Kohlen mit bloßen
Füßen weggehn, (Feuerprobe) oder man warf
ihn in das Wasser (Wasserprobe) u. s. w. Be-
stand er diese Gefahren glücklich, wurde er im
Kampfe nicht verwundet, von dem Feuer nicht ver-
brannt u. s. w., so glaubte man Gott habe ge ur-
theilt und sprach dann den Beklagten von aller
Strafe frey. — Ich darf wohl nicht erst hinzu-
setzen, daß alle diese Mittel, die Wahrheit zu ent-
decken, höchst trügerisch waren. Mancher Unschul-
dige mochte auf diese Weise verdammt werden!
Dankt daher Gott, daß er uns in unsern Zeiten
bessere Mittel entdecken gelassen hat, den Verbrecher
zu entlarven und Schuld und Unschuld an den Tag
zu bringen. —
Die meisten der eingewanderten Völker waren
noch Heiden, wie die Franken, oder schlecht unter-
richtet in dem Christenthume, wie einige Stamme
der Gothen. Hier nun machten sich die römischen
Bischöfe verdient, indem sie für die Ausbreitung
des Evangeliums und die Reinigkeit des Glaubens
väterlich und mit christlichem Sinne Sorge trugen.
— Zuerst hatten diese Völker die Lehre Jesu von
den Römern , die sie gefangen nahmen, kennen ge-
lernt. Aber wie unvollkommen mußten diese Unter-
weisungen nicht seyn, da die gefangenen römischen
Soldaten gewöhnlich selbst nur mangelhafte Kennt-
nisse von dem Evangelio hatten. Erst die Bur-
gunder wurden von Rom aus zu dem Christen-
thume von tüchtigen und dazu abgesandten Män-
nern bekehrt. Eine Königstochter dieses Volkes,
Chlotilde mit Namen, heirathete den Frankenkönig
Chlodwig und nun benutzten die römischen Bi-
schöfe dieses, die Lehre Jesu auch unter den heid-
nischen Franken zu verbreiten. Chlodwig selbst
ließ sich 496 taufen und seinem Beyspiele folgten
7 *
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Fünfter Abschnitt.
156
land sehr viel thaten und den Grund zu blühen-
den Städten legten. So erbauete z. B. Carl,
der Sohn Carls des Großen, Magdeburg an
der Elbe, 804, und Halle an der Saale in dem-
selben Jahre. Die spätern Könige aus Carls Ge-
schlecht waren indeß schwache Regenten, die das
Land gegen die Feinde nicht schützen konnten. Man
bedurfte eines tapfern Anführers, um die wilden
Hunnen, die von Ungarn aus fast jährlich in unser
Vaterland einfielen und ihren Weg mit Morden und
Brennen bezeichneten, zurückzutreiben. Deßhalb
traten die deutschen Fürsten 911 zusammen und
wählten den tapfern Frankenfürsten Conrad I.
zu ihrem Könige. Allein dieser wußte sich weder
allgemeine Liebe, noch Achtung zu erwerben. Viele
verweigerten ihm den Gehorsam, und statt den
Feinden des Landes entgegen zu ziehen, mußte er
seine ganze Negierung lang mit den deutschen Für-
sten kämpfen. Zum Theil war er selbst Schuld an
diesen Unruhen. Wollte er doch selbst dem Sohne
dessen, der ihn zum Throne empfohlen hatte, dem
Herzoge der Sachsen Heinrich, Land und Leute
nehmen, bloß weil dieser ihm zu mächtig war.
Conrad sahe dieß selbst ein und so empfahl er denn
auf dem Todtenbette den, mit welchem er im Streit
lag, zu seinem Nachfolger.
Heinrich, den die Abgeordneten der Fürsten
gerade auf dem Harze mit dem Vogelfänge beschäf-
tigt fanden und der davon den Namen Heinrich
der Vogelsteller bekam, wurde deutscher König
und zeigte sich bald des Vertrauens würdig, das
die Deutschen in ihm gesetzt hatten. Jetzt noch
(979) zu schwach, den Hunnen zu widerstehn, schloß
er mit ihnen einen Waffenstillstand, den er weis-
lich benutzte, sich zu einem ernsten Kampfe zu rü-
sten. — Noch fehlte es den Deutschen an festen
Städten, und jeder Feind konnte daher überall hin
vordringen, Alles verwüsten. Heinrich ließ Städte
erbauen und befestigen» vorzüglich in Sachsen
(Gdslar, Quedlinburg, Merseburg und
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Extrahierte Personennamen: Carl Carls Heinrich Conrad Heinrich Heinrich Heinrich
der_Vogelsteller Heinrich Heinrich_ließ Heinrich
Kurze Uebersicht b. Geschichte d. europ. Völker. I0i
ihn zum Erzbischof von Mainz ernannte. Boni-
facius wurde bey seinem frommen Werke 754 von
den wilden Friesen, die an der Nordsee wohnten,
erschlagen. '/
Die Bekehrung unseres Vaterlandes vollendete
Earl der Große. Dieser treffliche Fürst war 768
König der Franken geworden und obwohl ^er fast
beständige Kriege führte , so hat doch kein Fürst für
sein Land, und für ganz Europa mehr gethan, als
er. Von der Küste der Nordsee bis zur Meerenge
von Sizilien, von der Elbe bis zu den Pyrenäen
erstreckte sich sein weites Reich, und doch sorgte er
väterlich für jede Provinz desselben. Er verbesserte
die Gesetze und ließ Schulen anlegen, die er nicht
selten selbst besuchte, in denen er sich jedes Mat
so .recht herzlich über die Fortschritte der fleißigen
Schüler freute. Den Handel hob er dadurch, daß
er Heerstraßen anlegen und Kanäle graben ließ. —
Auch sammelte er zuerst alt deutsche Gesänge und
befahl den Geistlichen, in der Landessprache und nicht
mehr lateinisch zu predigen, wie es bisher der Fall
gewesen war.
.... Um die Ausbreitung des Christenthums machte
er sich verdient durch die Kriege mit dem Sachsen,
einem Volke, das zwischen der Weser und der Elbe
an der Nordsee wohnte. Zwar irrte -er darin sehr,
daß er dieses Volk zur Annahme des Christenthums
zwingen wollte, daß er die Wahrheit mit den
Waffen in der Hand auszubreiten gedachte. Aber
er meynte es gut, von Herzen gut und fehlte nur
aus mißverstandener Frömmigkeit. Deßhalb ver-
dammt ihn nicht. In bessern Zeiten würde der
redliche, herrliche Carl gewiß sanftere Mittel ge-
wählt und es eingesehn haben, daß man keinen
Menschen in der Welt zur Annahme eines Glau-
bens zwingen darf, und daß ein erzwungenes Be-
kenntniß sicherlich niemals das Herz veredlcn und
den Wandel bessern wird. —
Dieser Carl wurde gerade 800 Jahr nach der
Geburt des Herrn zum römischen Kaiser gekrönt
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Extrahierte Personennamen: Carl Carl
Extrahierte Ortsnamen: Mainz Nordsee Europa Nordsee Sizilien Sachsen Nordsee
Die einzelnen europäischen Staaten. 155
Ens, die Raab. Ueber die Donau führen 58
fahrbare Brücken.
Durch diese vielen schiffbaren Ströme und durch
zum Theil sehr schöne Landstraßen wird der Handel
im Innern des Landes sehr befördert. —
Deutschland ist nicht arm an mannichfaltigen
Producten, die meistens im Lande selbst verar-
beitet werden. Die Fabriken unseres Vaterlandes
haben einen hohen Grad von Vollkommenheit er-
reicht, und wenn sie auch in manchen Stücken den
englischen nachstehn, so liefern sie doch, namentlich
in den neuern Zeiten, z. 83. Tücher, welche selbst
von Ausländern gern gekauft werden. Die Lein-
wand, welche Schlesien und Westphalen liefern,
wird nur von der niederländischen übertroffen. Auch
die Erzeugnisse des Mineralreiches werden hier aus
das sorgfältigste benutzt. Die Fabriken am Rheine
liefern die schönsten und dauerhaftesten Eisenwaa-
ren, die Porzellanfabriken in Sachsen rc.
das beste und feinste Porzellan in ganz Europa. —
Salz wird fast überall gewonnen und auch an das
Ausland verkauft. — Am meisten blühet der Acker-
bau. Das gewonnene Getraide wird in Deutsch-
land, so viel auch Branntwein gebrannt und
Bier gebrauet wird, nicht verbraucht und an korn-
armere Länder abgesetzt. Dieß Wenige hier nur
im Allgemeinen, da wir bey den einzelnen deutschen
Landern auf die Fabriken in denselben wieder zu-
rückkommen müssen.
Deutschland wird nicht von einem Fürsten
beherrscht. Seit den ältesten Zeiten stand es unter
verschiedenen Herzogen und Fürsten, welche
von einander unabhängig waren. Als die Franken
unter Chlodwig und Carl dem Großen mäch-
tig wurden und auch in Deutschland ihre Herrschaft
ausbreiteten, erkannten diese Fürsten die Oberherr-
schaft der Frankenkönige an, die auch für Deutsch-
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Extrahierte Personennamen: Raab Chlodwig Carl
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Rheine Sachsen Europa Deutsch- Deutschland Deutschland
Den einzelnen europäischen Staaten. Iz?
Meißen) und "verordnete, daß jedes Mal der
neunte Mann vom Lande in diese Städte oder Bur-
gen ziehn, und daß eben dahinder dritte Theil des
gewonnenen Getraides gebracht werden sollte. Den
Stävtebewohnern oder Bürgern gab er bedeutende
Vorrechte und ermunterte sie, Handel und Hand-
werke zu treiben, die bisher meistens nur in den
Händen der Juden gewesen waren. — Zugleich
befahl er den Vornehmen des Landes sich in den
Waffen zu üben und bey den Ri tt er spielen
(Turnieren), die er einführte, zu Pferde zu käm-
pfen; denn bisher hatte es den Deutschen noch an
Reuterey gefehlt, und deßhalb schon hatten sie den
Hunnen keinen Widerstand leisten gekonnt. — Seine
Truppen übte der König zu dem großem Kampfe,
indem er die Slaven und Milzen, welche jen-
seits der Elbe wohnten, mit Krieg überzog, theils
sie für ihre Einfalle in die deutschen Provinzen zu
züchtigen, theils auch, unter ihnen das Christenthum
auszubreiten. Beydes gelang ihm und nun sahe
er ruhig dem neuen Einfalle der Hunnen entgegen.
Die Zeit des Waffenstillstandes war vorüber, und
die Gesandten der Hunnen empfingen dieß Mal statt
des Tributes einen räudigen Hund. Wüthend über
diese Beschimpfung, fielen sie wieder ein; allein sie
wurden in der Nähe von Merseburg so empfan-
gen, daß sie eiligst nach ihrem Vaterlande zurück-
flohen. Was Heinrich begonnen hatte. Deutsch-
land blühend und mächtig zu machen, setzte nach
seinem Tode (936) sein großer Sohn Otto I. fort,
der vertrauend seiner eigenen Kraft, selbst mit sei-
nem Herzoathum Sachsen einen andern belehnte
und sich allein mit der Würde eines deutschen Kö-
niges begnügte, Nach einigen Kriegen gegen die
widerspenstigen Fürsten in Deutschland, zog er auch
nach Italien und ließ sich zum Könige dieses Lan-
des und zum römischen Kaiser krönen, und seit
dieser Zeit ist Italien bis auf die neuesten Zeiten
mit unserm Vaterlande bald mehr, bald weniger
verbunden gewesen. —
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Extrahierte Personennamen: Heinrich Heinrich Otto_I.
Extrahierte Ortsnamen: Merseburg Sachsen Deutschland Italien Italien
206. Wodurch schtzte er die Grenzen gegen die Feinde? Fhre Beispiele an!
Er legte Burgen in den Grenzmarken an, z. B. Quedlinburg, Meien'/ Merseburg. '
*207. Was entwickelte sich aus diesen Burgen? Wie heit
Heinrich I. deshalb auch?
Es entstanden Städte; der König heit daher auch der Ttdtegruder.
208. Welche Aenderung schuf er im Heerwesen?
Er schuf im fchsifchen Heere die Reiterei.
209. Nenne die wichtiasten Ereianisie^unter- Otto I. dem Groften!
rf a) Durch Heirat wurde er König von Italien, das so ans jf Reich fiel, b) 955 besiegte er die Ungarn auf dem Sj Lechselde bei Augsburg und vertrieb sie fr immer, c) 962 wurde er zum rmifchen Kaiser gekrnt.
210. Wie heit seitdem Deutschland?
Heiliges rmisches Reich deutscher Nation.
211. Welches Erzbistum schuf Otto der Groe?
Dn^ Pr^fii&i.iuil- Mi,adlbnrq. ^Jn der Stadt Magdeburg ist er auch bestattet.)
20. Abri der Geschichte des Christentums bis Gregor Vii.
212. Wiederhole die Fraqen 118, 122, 123, 124, 125, 139, 158, 167, 169, 174!
213. Wer ist als Stifter der deutschen Kirche anzusehen? Welchen Beinamen hat er? Wie starb er?
Der englische Mnch Winfried oder Bonifatius, genannt der Apostel der Deutschen. Er bekehrte insbesondere die Hessen und Thringer, ordnete als Erzbischof die deutsche Kirche, wurde um 750 von den Friesen die er zu bekehren suchte, erschlagen.
214. Woraus ist das Papsttum hervorgegangen?
Aus dem Amt des rmischen Bischofs.
215. Worauf beruhte von Anfang an das Ansehen der rmischen Bischfe?
Darauf, da sie als Nachfolger des Apostels Petrus angesehen wurden.
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Extrahierte Personennamen: Heinrich_I. Otto_I. Otto Gregor_Vii Gregor Winfried_oder_Bonifatius Winfried Apostel Apostels
Extrahierte Ortsnamen: Merseburg Italien Ungarn Sj_Lechselde Deutschland Magdeburg Hessen
28 -
172. Wo hatten die Sachsen ihre Sitze?
Zwischen Rhein und Elbe.
173. Erzhle die wichtigsten Ereignisse aus dem Sachsen-kriege!
Karl unterwarf die Sachsen in zwei Kriegen. Als er sie dann bei einem Feldzuge gegen die Wenden in seinem Heere verwandte, erhoben sie die Waffen gegen die Franken. Karl strafte diesen Aufstand, indem er 4500 Sachsen enthaupten lie. Nunmehr erhoben sich die Sachsen von neuem und unterwarfen sich erst, nachdem Karl sie an der Haase besiegt hatte.
174. Welche wichtige Folge hatte die Unterwerfung der Sachsen?
Sie traten nunmehr zum Christentum der; auch Witte-find lie sich taufen.
175. Was veranlate den Krieg Karls gegen die Longo-barden? Welches Land wurde durch diesen Krieg frnkisch?
Karl wurde vom Papst zu Hilfe gegen die Langobarden gerufen; er entsetzte den letzten Longobarden-Knig, eroberte Pavia und Rom und machte so Italien zu einem Teil des Frankenreiches 774.
176. Stelle nunmehr zusammen, wie lange die nichtsrnkischen Germanenreiche bestanden haben!
Das Ostgotenreich in Italien bis 553; das Westgotenreich in Spanien bis 711 (von den Arabern erobert); das Longobardenreich in Italien 568774.
177. Wodurch sicherte Karl der Groe den Besitz der er-oberten Lnder?
Er legte Grenzmarken an, deren Bevlkerung unter Markgrafen stand und fr ihren Landbesitz zu Kriegs-dieusten verpflichtet war.
178. Die Marken gegen welche Völker wurden besonders wichtig? Weshalb?
/ Die gegen die Slaven (Wenden) und gegen die Avaren / (Ostmark), Die ersten bilden die Anfnge des branden-[ burgischen, die Ostmark Anfnge des sterreichischen Staates.
179. Welche Flsse begrenzten Karls Reich bei seinem Tode?
Eider, Elbe, Raab und Ebro.
I80j Nenne einige Bistmer, die Karl im Sachsenlande grndete!
Mnster. Osnabrck. Paderborn, Bremen. Minden, Verden, Hildesheim. ,f>alberstadt.
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Extrahierte Personennamen: Karl Karl Karl Karl Karl Karl Karls Karl Karl_der_Groe Karl Karls Raab Karl Karl Osnabrck
Extrahierte Ortsnamen: Sachsen Rhein Sachsen Sachsen Sachsen Sachsen Karls Pavia Rom Italien Italien Spanien Italien Ostmark Ostmark Karls Sachsenlande Paderborn Bremen Hildesheim
31
198. Waren alle Herrscher des Mittelalters Kaiser oder nur Könige? Wovon hing dies ab? Wann nderte sich das?
Sie waren teils Könige, teils Kaiser, je nachdem sie vom Papste zum Kaiser gekrnt wurden oder nickt. Erst der Auruercin ;u Nemo (d. Ii. die Kurfrsten1 im Jal)rc 133 s e r f lart T,' ? a ft' jede r v o;t den' Kur fu r st ci \ g ei v I)Tte K iti g ;:: v ^uyrung s Ktserniels oerechttgr^eu^^
199. Deutschland war seit dem Tode der Karolinger ein Wahlreich. Blieb es das?
Ja, es blieb bis zu seinem Untergang (1806) ein Wahlreich; erst feit der Neugrndung des deutschen Reichs (Is 71) ist das Kaisertum erblich im Hause der Hoheuzolleru.
200. Seit wann wurden die Kaiser wie aus Nr. 198 hervorgeht dauernd von Kurfrsten gewhlt?
Zeit der golditen Bulle, einem 1356i erlassenen Reichscieseftc-
19. Die Herrscher aus dem schsischen Hause 919-1024-,
201. Nenne die Herrscher aus diesem Hause und ihre Regierungszeit!
Heinrich L
Ofio Tl. 0ttv Iii. S3-1o02; Heinrich Ii.
iuu'jmm. --
202. Hatten alle diese Herrscher den Kaisertitel?
Alle bis aus foehmck I.
203. Welchen Beinamen erhielt dieser König? Weshalb?
Ter Vogelsteller", weil er seine Wahl beim Vogelfange erfahren haben soll.
204. Weshalb gilt Heinrich 1. als Grnder des deutschen Reichs?"
Er war nach dem Vertrage zu Verdu der erste deutsche König, der die Einheit des Reiches gegenber den Herzgen behauptete und das deutsche Reich siegreich gegen seine uern Feinde verteidigte.
205. Wer waren diese uern Feinde? Wo besiegte er die gefhrlichsten derselben, wann?
Es waren die Clauen, Dnen und Ungarn; letztere besiegte er 933 bei Merseburg. --
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Extrahierte Personennamen: Heinrich_L
Ofio Heinrich Heinrich_Ii Heinrich Heinrich_1. Heinrich
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Ungarn Merseburg
2 6
16. Das Arankenreich bis zur Zeit Karls des Groen.
155. Zn welche beiden Stmme zerfielen die Franken? Wo hatten diese zunchst ihren Sitz?
Tie Franken hatten ihren 5it> zunchst am Niederrhein
und zwischen Maas und Scheide; sie zerfielen anfangs in die salischen und die ripnarischen Franken.
156. Wer ist der Begrnder der Arankenmacht, wie
nennt man sein Knigsgeschlecht, wann regierte er? Der Nierowinger Chlodwig; er regierte 4m 511.
157. Wodurch vergrerte er das Frankenreich?
Er eroberte durch die Schlacht bei Soinons den Rest des Mmerreich->. Lillsjiliicil.. besiegte die Alamannen am Ober-rhein, die einen Teil ibres Geluets abtreten murren, lowle die Westgoten, denen er fast ihren ganzen Besitz in Gallien nahm.
158. Welches war die bedeutsamste Tat Chlodwigs?
1*1 trat getreu einem im ftripgp gegen ^ie Alamannen geaebenen Gelbde, nach feinem Ziege zum Christen-tum der, und zwar nicht, wie die vorher Mausten "Germanen, zur arianischen, fondern zur katholischen Jiirdw?, wodurch er die guten Beziehungen zwischen den Ppsten und den Frankenknigen begrndete. Getauft wurde er in Reims.
159. Wie wurde bat Reich unter seine Shne geteilt?
In Austranen, den stlichen, also deutschen Teil, und Nenstriein
160. Welche Lnber wurden unter Chlodwigs Nachfolgern
dem Frankenreiche einverleibt?
Burgm^. und Thringen; Bayern wurde abhngiges Herzogtum^. -
161. Wer folgte auf die Merowinger im Franken-reich? Wann?
Die Karolinger 752.
162. Woher hat dies Geschlecht seinen Namen?
Von Karl Martell (d. h. der Hammer).
163. Wer war der Vater desselben? Welchen Rang hatte dieser? Wodurch legte er den Grund zur Machtstellung seines Geschlechts?
Der Vater Karl Martells war Pipin der Mittlere; er war Hausmeier, d. h. etwa Reichskanzler von Austragen, besiegte jedoch den Hausmeier von Neustrien und wurde 'so Hausmeier des ganzen Frankenreichs.
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