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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. 102

1911 - Magdeburg : Creutz
102 7. Das Eichsfeld und das Thüringer Stufenland. „Na Nabbr, wi is dann; wu m an en bischen zun Voilschieß'n gih? Me nahmen unsre Fräuwen inät. Nä, Jergewilme, blieb d'rheime^ D'rheiiue es d'rheime, Wenns Stickchen Brud nach klänner es." A. Haselhuhn. F. Geschichtliches. Emst war Thüringen ein mächtiges Königreich, das weit über den Harz hinaus- reichte. Allein es unterlag tat Kampfe mit den Franken und Sachsen. Unter Karl dem Großen wurde Thüringen eine Grenzmark gegen die wendischen Sorben, die von O. eindrangen. Zu seiner Zeit brachten fromme Leute (Missionare) den Thüringern das Christentum, z. B. Kilian und Bonifatius. Kirchen und Klöster entstanden nun überall. Jni Dorfe Helfta soll die älteste Kirche Thüringens liegen. In kirchlicher Beziehung gehörte Thüringen seitdem zu dem Erzbistume Mainz und dem Bistume Merseburg. Die deutschen Kaiser, z. B. Heinrich Jl. und Otto I. hatten in Thüringen ihre Pfalzen (Meinlebeu, Tilleda). Nach und nach zerfiel das Land in eine große Zahl kleinerer Länder, die teils unter Fürsten, teils unter Herzögen und Großherzögen standen. Seit dem Ansänge dieses Jahrhunderts gehört ein großes Stück voil Thüringen zum Königreich Preußen, während der übrige Teil noch seine besonderen Regenten l).it. Die günstige Lage Thüringens zwischen dein N. und S. unseres Vaterlandes gab ihm seit alters her eine große Bedeutung. Durch das Saaletal, über den Thüringerivald und durch das Hörseltal sührten Heerstraßen, an denen wichtige Handelsplätze entstanden, z. B. Erfurt, Mühlhausen, Nordhofen, Merseburg, Halle. G. Sage. Der verzauberte Kaiser. Ein ehrsamer Bergmann ging einmal am dritten Ostertage auf deu Kysfhäuser. Hier sah er einen steinalten Mönch mit schneeiveißem Barte neben dem Wartturme sitzen. Als der Mönch den Bergmann bemerkte, trat er auf ihn zu und sprach: ..Komm mit zu Kaiser Friedrich. Der Zwerg hat mir eben eine Springwurzel gebracht-" Dem Bergmann bangte zwar ein wenig, aber der Mönch redete ihm freundlich zu. So gingen sie miteinander auf eiuen freien Platz. Hier zeichnete der Mönch einen großen Kreis und hieß den Bergmann eintreten. Dann las er laut einige Gebete vor, schlug mit dem Stabe dreimal auf die Erde und rief: „Tue dich auf!" Da zitterte der Berg, und ein dumpfes Getöse wurde hörbar. Jetzt faßte der Mönch den Bergmann bei der Hand, und beide sankeil auf der Kreisfläche in die Tiefe. Nun waren sie in einem großeil Gewölbe. Der Mönch schritt voran, und der Bergmann folgte. In einem Krenzgange machte der Mönch Halt und zündete zivei Fackeln an Dann betete er wieder und öffnete mit der Springwurzel eine verschlossene Tür. Nun staudeu sie in einer prächtigen Kapelle. _ Der Bodeu war glatt ivie Eis, die Decke und die Wände flimmerten beim Fackelscheine wie Gold und Edelstein. In der einen Ecke stand ein Altar und in der andern ein goldenes Tanfbecken mit silbernem Fuße. Der Bergmann war von allem Glänze geblendet und wagte nicht weiterzugehen. Doch der Mönch winkle ihm, hieß ihn in der Mitte stehen bleiben lind beide Fackeln halten. Er selbst trat an eine Tür, die wie blankes Silber schimmerte. Nachdem er dreimal angeklopft halle, tat sich^die Tür auf. Jil dem hellen Zimmer saß auf einem goldeneil Throne der Kaiser Friedrich Bar- barossa mit einer goldenen Krone auf dem Kopfe. Sein langer, roter Bart war dnrch den steinernen Tisch, der vor ihm stand, hindurchgewachsen. Der Kaiser nickte mit dem Kopfe, bewegte die Augenlider uild winkte den Mönch zu sich. Dem Bergmann klopfte das Herz, als er den lieben Kaiser sah, von dem die Leute soviel Gutes erzählten. Es war der glücklichste Tag seiiies Lebens. Endlich kam der Mönch zurück, und sie gingen dem Eingange zu. Hier wurden sie wieder sanft empor-

2. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. 44

1911 - Magdeburg : Creutz
44 3. Das Land zwischen Ohre, Elbe, Saale und Harz. Wetter heftet sich der fette Ackerboden in großen Mengen an die Sohlen des Fußgängers, so daß dieser die Wahrheit des Sprichwortes kennen lernen muß: „Vorwärtsschreiten — rückwärtsgleiten". — Ausgedehnte er- tragreiche Wiesen finden wir nur in den feuchten Niederungen der Elbe, Saale, Ohre und Bode, wo tut Juni die Sense erklingt und die Gras- Maschine rauscht, um dann das Gras nach einigen Tagen als Heu auf den Heuboden zu bringen. Das Weideland nimmt einen sehr kleinen Teil der Börde ein. Wir finden es nur da, wo es nicht ratsam ist, auf dein sandigen und kiesigen Boden Kulturpflanzen anzubauen. Weide- land in größerer Ausdehnung erblicken wir in der Gegend von Neu- haldensleben sowie auf dem fandigen östlichen Höhenrücken, der sich zwischen Magdeburg und Frohse erstreckt. (Suche auf der Karte die wichtigsten Erhebungen aus!) — In den feuchten Talniederungen der Elbe, Bode und Ohre, die den Überschwemmungen ausgesetzt sind, finden wir außer den Wiesen noch größere Laubwaldungen, die aus kräftigen Eichen und Erlen bestehen. Es sind dies die sogenannten „Auewaldungen", die bei Schönebeck und Wolmirstedt eine größere Ausdehnung annehmen. —• Da, wo der höher gelegene fruchtbare Boden vor Hochwasser geschützt ist, haben Waldungen, Wiesen und Weiden dem Ackerbau weichen müssen, der den Bewohnern mehr Nutzen bringt. So sind selbst in kleinen Wald- flächen, die sich in den nördlichsten Teilen der Börde, der sogenannten früheren „Holzbörde" befanden, abgeholzt und in Ackerland umgewandelt worden. Der Bördebauer bezeichnet mit dem Namen Börde nur das baumlose, eintönige, wellige und fruchtbare Ackerland, das von den be- zeichneten Wiesen und Waldungen eingerahmt wird. Aus unserer Wanderung sehen wir, soweit das Auge reicht, weitausgebreitete Getreide- selder, nämlich Weizen-, Gersten-, Hafer- und Roggenfelder; Weizen wird am meisten, Roggen am wenigsten angebaut. Am häufigsten begegnen wir großen Ackerflächen, die mit Zuckerrüben bebaut sind. Siehe, wie dort auf der grünen Fläche von einer großen Schar von Frauen und Kindern die Rüben verzogen werden („Rübenverzieh- ferien"). Sie wurden vorher gehackt und werden dann im Herbste heraus- gepflügt, entblättert und nach den Zuckerfabriken gefahren, um aus ihnen den Zucker zu gewinnen. Da der Zuckerrübenbau hohen Gewinn bringt, so wird 1/6 der Bördefläche allein mit Zuckerrüben bebaut. An Hack- früchten treffen wir außerdem noch besonders Zichorien und Kartoffeln. Durchstreifen wir die nächste Umgebung von Magdeburg, so sehen wir, wie nicht bloß in den Gärten, sondern ganz besonders auf den Feldern Gemüsebau in großem Maße getrieben wird. Hier ist eine große Spargelanlage; daneben erblicken wir die verschiedensten Kohlarten. Wir wundern uns über die großen Köpfe des Weißkohls („Magdeburger Sauerkohl"), über die Fülle von Rot-, Blumen-, Rosen- und Braunkohl. Nicht weit von uns sind Felder mit Radieschen, Rettichen, Erbsen, Karotten, Salat, Kohlrabi, Steckzwiebeln, Gurken (Rothensee) und Bohnen bebaut. Dort in der Ferne erblicken wir große Felder mit Frühkartoffeln;

3. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. 72

1911 - Magdeburg : Creutz
72 Der Harz. tischen Felsen „Schnarchern" vorüber und nimmt bald die Warme Bode ans. Der schönste Punkt im ersten Teile ihres Oberlaufes ist Rübeland. Hier befinden sich die drei berühmten Tropfsteinhöhlen, die Baumanns-, die Biels- und die Her m a n n s höhl e. Die Höhlen hal zum größten Teile das Wasser gebildet, indem es den Kalk- stein auflöste. Die Höhleu sind sehr groß und bestehen aus mehreren Abteilungen. In allen erblickt man tiefe Abgründe und mild übereinandergestürzte Felsen, die hier und da Grotten bilden. Von der Decke tröpfelt unaufhörlich Wasser und setzt feste Stoffe (Tropfstein) ab. Dadurch siud an der Decke und am Boden wunderbare Bildungen entstanden: Säulen, Zacken, Türmchen, Halbkugeln, menschenähnliche Hermannshöhle. Blaue Grotte. Figuren. Alle drei Höhlen kann man besichtigen. Die Hennannshöble ist elektrisch erleuchtet. Das Hauptgestein der Höhlen ist weißgrauer Marmor. In den Höhlen werden große Knochen von vorweltlichen Tieren gefunden. Von nun an beginnt die Bode ihren windungsreichen Lauf. Oft scheint sie im Kreise herumzufließen. Ihr Tal wird immer tiefer, und die Felsblöcke, über die das Wasser rauschend schäumt, werden immer mächtiger. Die steilen Uferwände sind durch Verwitterung zu seltsamen Felszacken zerklüftet und hier und da zu Gebilden gestaltet, die ihre Namen „Mönch, Tor, Kanzel, Burgruine" nicht mit Unrecht führem Plötzlich stürzt sich die Bode in einen Abgrund, den Bodekessel, und scheint ganz zu verschwinden. Endlich ist sie an den gewaltigen Torpfeilern, dem

4. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. 1

1911 - Magdeburg : Creutz
I. Kreis: Das Schulhans und seine nächste Umgebung. A. Das Schutzimmer ). 1. Aame. Wir befinden uns in einem großen Zimmer oder in einer großen Stube. In diesem Räume wird Schule gehalten, darum nennen wir ihn Schulzimmer oder auch Schulstube. 2. Segren;ung. Das Schulzimmer wird von vier Wänden, der Decke und dein Fuß- boden eingeschlossen. Unsere Füße berühren den Fußboden, und über uns befindet sich die Decke. Die vier Wände, der Fnßboden und die Decke sind die Grenzen des Zimmers. Die Wände stehen senkrecht auf dem Fußboden. Die Decke und der Fußboden liegen wagerecht. 3. Benennung der Wände und Lagt derselben zueinander. Die Wand vor unseren Augen heißt Vorder-, die hinter unserem Rücken Hinter- oder Rückwand. Die Wände, die zu unseren Seiten liegen, nennt man Seitenwände. Rechter Hand ist die rechte Seitenwand und linker Hand die linke. In der —-wand befinden sich die Fenster und in der —-wand ist die Tür. 4. Die Naupthimmelssegenden. Die Gegend, in der die Sonne des Morgens am Himmel aufgeht, heißt Morgen oder Osten, die, wo sie am Abend untergebt, Abend oder Westen. Wenn wir mittags um 12 Uhr bei Sonnenschein einen Stab im Freien senkrecht ausstellen, so zeigt sein Schatten nach Mitternacht oder Norden. Gegenüber liegt Mittag oder Süden. Hier steht die Sonne mittags hoch am Himmel. — Wir unterscheiden also vier bestimmte Gegenden am Himmel, welche die vier Haupt Himmelsgegenden heißen, Die Wände unserer Klasse, die wir Vorder-, Hinterwand usw. uaunten, können wir nun auch nach ihrer Lage zu deu vier Haupt- Himmelsgegenden bezeichnen. *) Alls Th, Henze lind E. Martini: „Heimatkunde der Stadt Magdeburg". Verlag von Ferdinand Hirt, Breslau 1899. Henze-Kohlhase, Die Provinz Sachsen. Ausgabe A. 1

5. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. 58

1911 - Magdeburg : Creutz
58 3. Das Land zwischen Ohre, Elbe, Saale und Harz. weiter heftet sich der fette Ackerboden in großen Mengen an die Sohlen des Fußgängers, so daß dieser die Wahrheit des Sprichwortes kennen lernen muß: „Vorwärtsschreiten — rückwärtsgleiten". — Ausgedehnte er- tragreiche Wiesen finden wir nur in den feuchten Niederungen der Elbe, Saale, Ohre und Bode, wo im Juni die Sense erklingt und die Gras- Maschine rauscht, um dann das Gras nach einigen Tagen als Heu auf den Heuboden zu bringen. Das Weideland nimmt einen sehr kleinen Teil der Börde ein. Wir finden es nur da, wo es nicht ratsam ist, auf dem fandigen und kiesigen Boden Kulturpflanzen anzubauen. Weide- laud in größerer Ausdehnung erblicken wir in der Gegend von Neu- Haldensleben sowie auf dem fandigen östlichen Höhenrücken, der sich zwischen Magdeburg und Frohse erstreckt. (Suche aus der Karte die wichtigsten Erhebungen auf!) — In den feuchten Talniederungen der Elbe, Bode und Ohre, die den Überschwemmungen ausgesetzt sind, finden wir außer den Wiesen noch größere Laubwaldungen, die aus kräftigen Eichen und Erlen bestehen. Es sind dies die sogenannten „Auewaldungen", die bei Schönebeck und Wolmirstedt eine größere Ausdehnung annehmen. — Da, wo der höher gelegene fruchtbare Boden vor Hochwasser geschützt ist. haben Waldungen, Wiesen und Weiden dem Ackerbau weichen müssen, der den Bewohnern mehr Nutzen bringt. So sind selbst in kleinen Wald- flächen, die sich in den nördlichsten Teilen der Börde, der sogenannten früheren „Holzbörde" befanden, abgeholzt und in Ackerland umgewandelt worden. Der Bördebauer bezeichnet mit dem Namen Börde mir das baumlose, eintönige, wellige und fruchtbare Ackerland, das von den be- zeichneten Wiesen und Waldungen eingerahmt wird. Auf unserer Wanderung sehen wir, soweit das Auge reicht, weitausgebreitete Getreide- selder, nämlich Weizen-, Gersten-, Hafer- und Roggenfelder; Weizen wird am meisten, Roggen am wenigsten angebaut. Am häufigsten begegnen wir großen Ackerflächen, die mit Zuckerrüben bebaut sind. Siehe, wie dort aus der grünen Fläche von einer großen Schar von Frauen und Kindern die Rüben verzogen werden („Rübenverzieh- ferien"). Sie wurden vorher gehackt und werden dann im Herbste heraus- gepflügt, entblättert und nach den Zuckerfabriken gefahren, um ans ihnen den Zucker zu gewinnen. Da der Zuckerrübenbau hohen Gewinn bringt, fo wird x/e der Bördefläche allein mit Zuckerrüben bebaut. An Hack- früchten treffen wir außerdem noch besonders Zichorien und Kartoffeln. Durchstreifen wir die nächste Umgebung von Magdeburg, so sehen wir, wie nicht bloß in den Gärten, sondern ganz besonders auf den Feldern Gemüsebau in großem Maße getrieben wird. Hier ist eine große Spargelanlage: daneben erblicken wir die verschiedensten Kohlarten. Wir wundern uns über die großen Köpfe des Weißkohls („Magdeburger Sauerkohl"), über die Fülle von Rot-, Blumen-, Rosen- und Braunkohl. Nicht weit von uns sind Felder mit Radieschen, Rettichen, Erbsen, Karotten, Salat, Kohlrabi, Steckzwiebeln, Gurken (Rothensee) und Bohnen bebaut. Dort in der Ferne erblicken wir große Felder mit Frühkartoffeln;

6. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. 3

1911 - Magdeburg : Creutz
B. Das Schulhaus. 3 Übertrage die Haupthimmelsgegenden auf die feststehende Wandtafel, auf die Tür, die Wand! — Deute die Nebenhimmelsgegenden an! d) Zeichnen des Grundrisses der Klasse nach dem verjüngten Matzstabe und den Himmelsgegenden. Unsere Schulstube hat in der Länge die Richtung von — nach — und in der Breite von — nach —. Die Schulbänke stehen in der Richtung von — nach —. Die Fenster befinden sich in der —-wand. Wir wenden die Augen beim Sitzen nach —. Das Licht fällt also von links auf unsere Hefte. Das Katheder und der Klassenschrank haben an der —-wand Ausstellung gesunden. Der Osen steht im —. 7. Die Menschen im Slhllljimmer. In unserer Klasse sitzen — Schüler. Außer dem Klassenlehrer unter- richten uns noch — Lehrer. Bei dein Klassenlehrer haben wir die meisten Unterrichtsstunden. Vou den Lehrern lernen wir auch, wie wir uns in der Schule und auf der Straße betragen sollen. Was sie uns sagen, gebieten oder befehlen, müssen wir tun. Die Lehrer sind unsere Gebieter; wir sind die Gehorchenden. Was der Lehrer befiehlt, ist ein Gebot, ein Befehl. Über die folgsamen und artigen Kinder freut sich der Lehrer; die ungehor- samen ermahnt oder straft er. B. Das Schnuians*). Unser Klassenzimmer liegt in dem Schulhause. In ihm sind mehrere Schulstubeu. Wenn wir durch die Haustür in das Schulhaus treten, koinmen wir in den Flur oder Korridor. Zu beiden Seiten besinden sich Klassenräume. Sie liegen zu ebener Erde oder im Erdgeschoß. Steigen wir eine Treppe höher, so gelangen wir in das erste Ober- geschoß, wo sich auch Klassenzimmer besinden. Die folgende Treppe führt zum zweiten Obergeschoß. Die letzte Treppe bringt uns auf den Boden, wo wir das Dach sehen. Außer den Klassenzimmern sind im Schulhause Räume, in denen Lehrmittel, z. B. Karten, Bilder und aus- gestopfte Tiere, aufbewahrt werden. Manche Schulhäuser haben auch einen großen Saal (Aula), in dem sich die Schüler an Schulfesten ver- sammeln. Von dem Erdgeschoß führt eine Treppe hinab in den Keller, wo die Kohlen und das Holz aufbewahrt werden. In einigen Schul- Häusern liegt im Kellergeschoß die Wohnuug des Schuldieners oder Kastellans. Das Schulhaus wird von der Hinter-, der Vorderwand und den zwei Giebelwänden begrenzt. Die Straßenseite nennt man die Vorder- und die entgegengesetzte Seite die Hinterfront. Zeichne den Grundriß vom Schulhause an die Wandtafel, ins Übungsbuch! Erkläre den Plan des Schulhauses! *) Alls Th, Henze und E, Martini: „Heimatkunde der Stadt Magdeburg". Verlag von Ferdinand Hirt, Breslau 1899.

7. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. 86

1911 - Magdeburg : Creutz
86 Der Harz. tischen Felsen „Schnarchern" vorüber und nimmt bald die Warme Bode auf. Der schönste Punkt im ersten Teile ihres Oberlaufes ist Rübeland. Hier befinden sich die drei berühmten Tropfsteinhöhlen, die Baumanns-, die Biels- und die Hermannshöhle. Die Höhlen hat zum größten Teile das Wasser gebildet, indem es den Kalk- stein auflöste. Die Höhlen sind sehr groß und bestehen aus mehreren Abteilungen. In allen erblickt mau tiefe Abgründe und wild übereinandergestürzte Felsen, die hier und da Grotten bilden. Von der Decke tröpfelt unaufhörlich Wasser und setzt feste Stoffe (Tropfstein) ab. Dadurch sind an der Decke und am Boden wunderbare Bildungen entstanden: Säuleu, Zacken, Türmchen, Halbkugeln, menschenähnliche Neue Photograph. Gesellschaft A.-G., Steglitz-Berlin. Hermannshöhle. Blaue Grotte. Figuren. Alle drei Höhlen kann man besichtigen. Die Hermannshöhle ist elektrisch erleuchtet. Das Hanptgestein der Höhlen ist weißgrauer Marmor. In den Höhlen werden große Knochen von vorweltlichen Tieren gefunden. Von nun an beginnt die Bode ihren windungsreichen Lauf. Oft scheint sie im Kreise herumzufließeu. Ihr Tal wird immer tiefer, und die Felsblöcke, über die das Waffer rauschend schäumt, werden immer mächtiger. Die steilen Uferwände sind durch Verwitterung zu seltsamen Felszacken zerklüftet und hier und da zu Gebilden gestaltet, die ihre Namen „Mönch, Tor, Kanzel, Burgruine" nicht mit Unrecht führen. Plötzlich stürzt sich die Bode in einen Abgrund, den Vodekessel, und scheint ganz zu verschwinden. Endlich ist sie an den gewaltigen Torpseilern, dem

8. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. 116

1911 - Magdeburg : Creutz
116 7. Das Eichsfeld und das Thüringer Stufenland. „Na Nabbr, wi is dann; wu m an en bischen zun Voilschieß'n gih? Me nahmen unsre Fräumen inät. Nä. Jergewilme, blieb d'rheime. D'rheime es d'rheime, wenns Slickchen Brud nach klänner es." A. Haselhuhn. I . Geschichtliches. Einst war Thüringen ein mächtiges Königreich, das weit über den Harz hinaus- reiclste. Allein es unterlag im Kampfe mit den Frauken und Sachjen. Unter Karl dem Großen wurde Thüringen eine Grenzmark gegen die wendischen Sorben, die von O. eindrangen. Zu seiner Zeit brachten fromme Lente (Missionare) den Thüringern das Christentum, z. B. Kilian und Bonifatius. Kirchen und Klöster entstanden nun überall. Im Dorfe Helfta soll die älteste Kirche Thüringens liegen. In kirchlicher Beziehung gehörte Thüringen seitdem zu dem Erzbistums Mainz und dem Bistume Merseburg. Die deutschen Kaiser, z. B. Heinrich 1- und Otto I. hatten in Thüringen ihre Pfalzen (Memleben, Tilleda). Nach und nach zerfiel das Land in eine große Zahl kleinerer^Länder, die teils unter Fürsten, teils unter Herzögen und Großherzögen standen. ^>eit dem Anfange dieses Jahrhunderts gehört ein großes Stück von Thüringen zum Königreich Preußen, während der übrige Teil noch seine besonderen Regenten Hut. Die günstige Lage Thüringens zwischen dein N. und S. Meeres Vaterlandes gab ihm seit alters her eine große Bedeutung. Durch das Saaletal, über den Thüriugerivald und dnrch das Hörseltal führten Heerstraßen, an denen wichtige Handelsplätze entstanden, z. B. Erfurt, Mühlhausen, Nordhausen, Merseburg, Halle. G. Sage. Der vmanlierte Kaiser. Eiu ehrsamer Bergmann ging einmal am dritten Ostertage auf den Kyffhäufer. Hier sah er einen steinalten Mönch nnt schneeiveißem Barle neben dein Wartturwe sitzen. Als der Mönch den Bergmann bemerkte, trat er auf ihn zu und sprach: ..Komm mit zu Kaiser Friedrich. Der Zwerg hat mir eben eine Springwnrzel gebracht." Dem Bergmann bangte zwar ein wenig, aber der Mönch redcie ihm freundlich zu. So gingen sie miteinander mir einen freien Platz Hier zeichneie der Mönch einen großen Kreis und hieß den Bergmann eintreten. Dann las er laut einige Gebete vor, schlug mit dem Stabe dreimal mir die Erde und rief: „Tue dich auf!" Da zitterte der Berg, und eiu dumpfes Getöse wurde hörbar. Jettt faßte der Möuch den Bergmann bei der Hand, und beide sanken aus der Kreisfläche in die Tiefe. Nun waren sie in einem großen Gewölbe. Der Mönch schritt voran, und der Bergmann folgte. In einem Kreuzgange machte der Mönch Halt und zündete zivei Fackeln an. Dann betete er wieder und öffnete mit der Springivurzel eine verschlossene Tür. Nun standen sie in einer prächtigen Kapelle. Der Boden war glatt wie Eis, die Decke und die Wände flimmerten beiin Fackelscheine wie Gold und Edelstein. In der einen Ecke stand ein Altar und in der andern ein goldenes Taufbecken mit silbernem Fuße. Der Bergmann war von allem Glänze geblendet und wagte nicht weiterzugehen. Doch der Mönch winkte ihm, hieß ihn in der Mitte stehen bleiben und beide Fackeln halten. Er selbst trat an eine Tür, die wie blankes Silber schimmerte. Nachdem er dreimal angeklopft halte, tat sich die Tür aus. In dein hellen Zimmer saß auf einem goldenen Throne der Kaiser Friedrich Bar- barossa mit einer goldenen Krone auf dem Kopfe. Sein langer, roter Bart war durch den steinernen Tisch, der vor ihm stand, hindurchgeivachfen Der Kaiser nickte mit dem Kopfe, bewegte die Augenlider und winkte den Mönch zu sich. Dem Bergmann klopfte das Herz, als er den lieben Kaiser sah, vou dem die Leute soviel Gutes erzählten. Es war der glücklichste Tag seines Lebens. Endlich kam der Mönch zurück, und sie gingen dem Eingänge zu. Hier wurden sie wieder sanft einpor-

9. Die Provinz Sachsen - S. 13

1898 - Magdeburg : Selbstverl.
13 in der südöstlichen Hälfte des Gebirges aus dem Hauptrücken des- selben heraus. Weiter nordwestwärts erhebt sich der Jnselsberg, dessen kahler Gipfel wie eine Insel unter den weit kleineren, be- waldeten Bergen der nächsten Umgebung hervorschaut. Der Jnsels- berg ist zwar etwas niedriger als Beerberg und Schneekopf, gewährt aber die schönste Aussicht im ganzen Gebirge. Nach Nordwesten senkt sich der Gebirgsrücken. Während die Kammhöhe in der Mitte 700 bis 800 m betrügt, hat der Nordwest- liche Vorsprung mir noch eine Höhe von 400 in. Am Fnße dieses Vor- sprnngs liegt die Stadt Elsenach, auf demselben aber die Wartburg. Zur Zeit der Reformation war Karl V. deutscher Kaiser. Der war ein Gegner der neuen Lehre. Im Jahre 1521 hielt er in der Stadt Worms einen Reichstag ab, zu welchem auch Luther erscheinen sollte. Kurfürst Friedrich der Weise aber sorgte dafür, daß Luther vorher vom Kaiser einen Geleitsbrief erhielt. Mit diesem ging dann Luther nach Worms. Hier forderte man ihn auf, alles, was er gegen einzelne Lehren der katholischen Kirche (besonders gegen die Lehre vom Ablaß) geschrieben und gepredigt hatte, zu widerrufen; als er dies nicht thuu wollte, wurde er vom Kaiser in die Reichsacht erklärt. Seine Schriften sollten verbrannt, er selbst aber sollte gefangen genommen und dem Kaiser ausgeliefert werden. Hätte er nicht den Geleitsbrief gehabt, man hätte ihn gleich in Worms festgehalten. So freilich ließ man ihn ungehindert den Heimweg antreten. Aber auch jetzt schwebte er noch immer in der größten Gefahr, gefangen genommen, wohl gar getötet zu werden. Da sorgte Friedrich der Weise für seine Sicher- heit. Auf sein Geheiß wurde der Wagen, in welchem Luther fuhr, in der Nähe von Eisenach von bewaffneten Reitern überfallen, und Luther wurde — scheinbar mit Gewalt — herausgerissen und heimlich auf die Wartburg ge- bracht. Hier lebte er eine Zeit lang in größter Verborgenheit; hier fing er nun auch an, die Bibel zu übersetzen. — 10 Monate blieb Luther auf der Wartburg. Da erregte sein früherer Anhänger Karlstadt einen Aufruhr in Wittenberg. An der Spitze eines rohen Haufens stürmte er die Kirchen, warf die Bilder aus denselben heraus, zertrümmerte die Altäre und verübte noch manchen andern Unfug. Wer sich diesem Treiben widersetzte, wurde beschimpft und mißhandelt. Als das Luther hörte, verließ er sogleich seinen Zufluchtsort und eilte nach Wittenberg. 8 Tage lang predigte er hier gar gewaltig gegen die „Bilderstürmer" und stellte dadurch die Ruhe in der Stadt wieder her. Dann ist er auch in Wittenberg geblieben. Noch jetzt wird auf der Wartburg das Zimmer gezeigt, welches Luther einst als „Junker Georg" bewohnte. An der einen Wand wurde früher auch noch ein großer Tintenfleck gezeigt. Was die Sage von dem Ursprung desselben erzählt, erfahren wir aus folgendem Gedicht: Doktor Nuiyev und der Teufel. Der Teufel schlich um die Wartburg her Und suchte lange die Kreuz und Quer, Ob wäre dem Doktor beizukommen, Denn ein weniges war der Alte beklommen. — Der Doktor deucht ihm ein wilder Gesell, Ein trotziger Brauskopf, derb und schnell. Jetzt saßt er ein Herz, und beim Lampenschimmer Schaut er durchs Fenster ins stille Zimmer. Der Doktor saß eben mit finsterm Gesicht —

10. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. 1

1902 - Magdeburg : Creutz
I, Kreis: Das Schullms und seine niichke Umgebung. A. Das Kchulzimmer. ) 1. Name. Wir befinden uns in einem großen Zimmer oder in einer großen Stube. In diesem Räume wird Schule gehalten, darum nennen mir ihn Schulzimmer oder auch Schulstube. 2. Begrenzung. Das Schulzimmer wird von vier Wänden, der Decke und dem Fuß- bodeu eingeschlossen. Unsere Füße berühren den Fußboden, und über uns befindet sich die Decke. Die vier Wände, der Fußboden und die Decke sind die Grenzen des Zimmers. Die Wände stehen senkrecht auf dem Fuß- boden. Die Decke und der Fußboden liegen wagerecht. 3. Benennung der Wände und Lage derselben zu einauder. Die Wand vor unseren Augen heißt Vorder-, die hinter unserem Rücken Hinter- oder Rückwand. Die Wände, die zu unseren Seiten liegen, nennt man Seitenwände. Rechter Hand ist die rechte Seitenwand und linker Hand die linke. In der —-wand befinden sich die Fenster und in der —-wand ist die Tür. 4. Die Haupthiulmelggegeudeu. Die Gegend, in der die Sonne des Morgens am Himmel ausgeht, heißt Morgen oder O st e n, die, wo sie am Abend untergeht, Abend oder W est en. Wenn wir mittags um 12 Uhr bei Sonnenschein einen Stab im Freien senkrecht aufstellen, so zeigt sein Schatten nach Mitternacht oder Norden. Gegenüber liegt Mittag oder S ü d e n. Hier steht die Sonne mittags hoch am Himmel. — Wir unterscheiden also vier bestimmte Gegenden am Himmel, welche die vier Haupthimmelsgegenden heißen. Die Wände unserer Klajse, die wir Vorder-, Hinterwand n. s. w. nannten, können wir nun anch nach ihrer Lage zu deu vier Haupthimmelsgegenden bezeichnen. •'•) Aus Th. Henze und E. Martini: „Heimatkunde der Stadt Magdeburg". Perlag von Ferdinand Hirt, Breslau 1899. Henze, Provinz Sachsen. \
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