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1. Bilder aus der vaterländischen Geschichte für hessische Schulen - S. III

1885 - Mainz : Frey
Uorwort. Hs ist nun einmal allgemein geworden, jedem Bnche oder Büchlein für Schulen ein Vorwort vorzusetzen. Das Vorwort erscheint jedoch in den meisten Fällen als eine Entschuldigung des Verfassers, der sich erlaubt, „einem längst gefühlten Bedürfnisse" abzuhelfen. Ob vorliegende Arbeit ein Bedürfnis ist, mögen die entscheiden, die zur Erteilung des Geschichtsunterrichts verpflichtet siud. Der Verfasser der Geschichtsbilder weiß aus langjähriger Erfahrung, wie wenig fruchtbringend und nach; haltig der Unterricht in der Geschichte ohne Leitfaden in den Händen der Schüler ist und hat stets beklagt, daß der Verbrauch der kostbaren Zeit und die Mühe des Lehrers in gar keinem Verhältnis stehen mit den erzielten Resultaten. Wenn die Geschichtsbilder in dieser Beziehung eine Änderung bewirken, so erfüllt das Werkchen seinen Zweck. Das Material zur Bearbeitung der Geschichtsbilder ist nach den besten Quellen zusammengestellt. Wir sind bezüglich des zu behandelnden Stoffes der Ansicht Nohls gefolgt, der unter andrem sagt: „Wichtig ist in der Geschichte alles, was bleibende oder wenigstens durch Jahrhunderte gehende Zustände herbeigeführt hat ober was vorbildlich ist, die Vaterlandsliebe schürt, für ideale Güter begeistert, was eigentümlich oder er-

2. Bilder aus der vaterländischen Geschichte für hessische Schulen - S. 7

1885 - Mainz : Frey
Kästrich und auf den anstoßenden Höhen angelegt und hatte vier Thore. Das erste stand etwas unterhalb des jetzigen Gauthors, das zweite nach Sonnenuntergang, das dritte in der Richtung gegen den Eigelstein. Von hier aus ging die Straße für die Soldaten über die Alpen nach Mailand und Rom. Das vierte ging gegen die Wallstraße zu. Drusus ließ auch, wie man annimmt, um seine Soldaten zu beschäftigen, nochvor Christi Geburt durch die Xiiii. Legion jene Wasserleitung beginnen, deren Überreste wir heute noch bei Zahlbach sehen und bewundern. Noch sind viele Pfeiler der Leitung vorhanden, über welche das Wasser aus dem Königsborn bei Finthen hergeleitet wurde. Er soll auch ein großes Lager für seine Soldaten, wo jetzt das Dorf Drais liegt, errichtet haben. Mainz gegenüber erbaute er ein Kastell und verband dieses mit Mainz durch eine Schiffbrücke. b) Wie wir wissen, wohnten die Deutschen auf der rechten Seite des Rheins, die Römer nannten sie Germanen, und ihr Land hießen sie Germanien. Wie der Name Germanen entstanden ist, weiß man nicht. Er kommt erst bei Julius Casar vor. Der berühmte Sprachforscher Jakob Grimm sagt, er bedeute so viel, als ungestüm tobende Krieger. Der Name „deutsch" ist uralt, heißt Volk, kommt aber erst zur Zeit Karls des Großen in Schriften vor. Drusus strebte nach Ruhm. Er wollte die Germanen, welche ans gar vielen Völkern bestanden, unterjochen und ihr Land zu einer römischen Provinz machen. Deshalb drang er viermal zwischen den Jahren 11—9 v. Chr. in Deutschland ein, zweimal bis an die Weser, zweimal bis an die Elbe. Auf seinem letzten Znge stellte sich ihm, nach römischen Berichten, eine Alrune von riesenhafter Gestalt entgegen und sprach: „Du unersättlicher Drnsus, wohin reißt dich noch deine unbegrenzte Herrschsucht; das Schicksal vergönnt dir nicht, weiter zu dringen; kehre um, das Ziel deiner That ist gesteckt!" Drusus erschrak, kehrte um, hatte aber das Unglück, vom Pferde zu stürzen. An einem Schenkelbruch, den er sich beim Sturze zugezogen, starb er nach dreißig Tagen, dreißig Jahre alt. Sein Leichnam wurde vou Mainz durch Gallien von den vornehmsten Römern nach Rom getragen und von seinem Bruder Tiberius in der Mitte des Winters zu Fuß begleitet. Dort verbrannte man den Leichnam auf dem Forum (Versammlungsplatz) und stellte die Asche in einem goldenen Gefäße in den prächtigen Begräbnisort des Augnstus. Um das Andenken Drusus zu ehren, errichtete man Triumphbogen und Statuen. Der Eigelstein bei Mainz soll ein seinem Andenken gewidmetes Denkmal sein.

3. Bilder aus der vaterländischen Geschichte für hessische Schulen - S. 1

1885 - Mainz : Frey
1. Die ältesten Deutschen. Won unseren ältesten Vorfahren wissen wir nichts Bestimmtes. Man sagt, daß sie aus Asien stammen, dort auf den westlichen Gebirgen mit einem großen Volke zusammengewohnt haben, das in einzelnen Abteilungen weitergezogen, um sich Wohuplätze zu suchen. Die ältesten Deutschen zogen anfangs ans schwarze Meer. Hier wohnten sie lange, lange Zeit und breiteten sich dann immer mehr nach Norden aus. Die Forschungen der Gelehrten über Sprachähnlichkeit haben ergeben, daß die Germanen mit den Medern, Persern, Indern, Pelasgern (Griechen und Römern), den Kelten und Slaven, welche man zusammen Arier nennt, einen Völkerstamm, den indogermanischen ausmachen. Was wir von den alten Deutschen wissen, haben wir von den Römern erfahren, welche kurz vor Christi Geburt mit ihnen in Berührung kamen. 2. Die Römer. In dem schönen Lande Italien, wo die goldfarbigen Orangen und Zitronen wachsen, und der Himmel fast das ganze Jahrblau ist, liegt eine Stadt, die heißt Rom. Sie wurde 754 Jahre früher, als Christus auf die Welt kam, der Sage nach, von zwei Brüdern, Rornu-lus und Rernus, gegründet. Die beiden Brüder gerieten aber bald in Streit; denn jeder wollte die Stadt nach seinem Namen genannt haben. In diesem Streite erschlug Romulus seinen Bruder und nannte die Stadt nach seinem Namen Rom. Nach und nach zogen viele Leute, teils freiwillig, teils gezwungen, in die Stadt, so daß sie groß und mächtig wurde. Die Bewohner nannten sich Römer; alle waffenfähige Einwohner der Stadt aber waren Soldaten, und da es tapfere und kühne Anführer unter ihnen gab, so überfielen sie bald ihre Nachbarn. Sie nahmen deren Gebiet und rückten dann immer weiter nach Süden und Norden, bis sie ums Jahr 220 v. Chr. ganz Italien bis ans Meer und die Alpen beherrschten. Damit waren sie aber noch . nicht zufrieden. Die hohen mit Schnee bedeckten Berge und das brau- Geschichtsbilder. -i

4. Bilder aus der vaterländischen Geschichte für hessische Schulen - S. 11

1885 - Mainz : Frey
11 10. Germaniens. a) Vierzehn Jahre n. Chr. wurde Germaniens, der Sohn Drusus, welcher seither in Gallien Schatzungen auf Häuser und Gebäude vorgenommen, um die leere Kriegskaffe zu füllen, an den Rhein gesendet. Er sollte die Niederlage des Varus rächen. Germanicus war das Ebenbild seines Vaters und von den Soldaten sehr geliebt. Nach dem Tode des Kaisers Augustus wollten die acht Legionen, welche Germaniens befehligte, ihn zum Kaiser ausrufen; allein er lehnte die Würde ab. Mit einem starken Heere siel er teils von der Nordsee und Ems, teils auf erbauten Knüttelwegen vom Niederrhein in Deutschland ein und verheerte im Lande der Marsen eine Gegend von fünfzig Meilen mit Feuer und Schwert. Dabei schonte er weder Alter, noch Geschlecht. Auch die Länder der Brnkterer und Usipeter erlitten auf dem Rückzüge der Römer dasselbe Schicksal. Mit größter Freude betrachtete Germanicus die wachsenden Streitigkeiten zwischen Segest, der die Römer mehr liebte als sein Vaterland, und Hermann und wartete nur darauf, um aus dem Streite Nutzen zu ziehen. Bald belagerte Hermann den Segest in seiner festen Burg, weil er seine Gemahlin Thusnelda gefangen hielt. Der Sohn des Segest rief schnell Germaniens herbei, der ihn befreite. Bei dieser Gelegenheit übergab der unnatürliche Vater seine Tochter Thusnelda als Gefangene an Germaniens. Gezwungen, vor dem Sieger zu erscheinen, trat sie in edler Würde, schweigend und thränenlos, den Blick znr Erde gerichtet, vor Germanicus. Segest wurde für seine verräterischen Dienste römischer Bürger, erhielt eine Besitzung in Gallien und war später Zuschauer, als seine Tochter mit ihrem dreijährigen Sohne Thumelicus, der in der Gefangenschaft geboren, im Triumphzuge in Rom aufgeführt wurde. b) Voll Wut im Herzen, rief Hermann die Cherusker gegen Segest und die Römer auf. Die Cherusker, in Verbindung mit anderen Stämmen, griffen zu den Waffen, konnten jedoch bei der Übermacht der Römer trotz aller Tapferkeit keinen Sieg erfechten und mußten sich zurückziehen. Bei dieser Gelegenheit kamen die Römer an die Stelle des Teutoburger Waldes, wo Varus die Niederlage erlitten. Hier fanden sie noch die bleichen Gebeine ihrer Edlen ans den Opferaltären und am Boden liegen. Man sammelte die Überreste und begrub sie unter vieler Feierlichkeit. Darauf traten sie den Rückzug an, Germanicus auf der Ems zu Schiffe, sein Unterfeldherr Cäcina mit einem Teile des Heeres dem Rheine zu, verfolgt von den Deutschen.

5. Bilder aus der vaterländischen Geschichte für hessische Schulen - S. 12

1885 - Mainz : Frey
12 Im folgenden Jahre unternahm Germaniens seinen vierten Zug nach Deutschland. Es gelang ihm anfangs, einen Sieg über die Cherusker zu erfechten. Die Schlacht war furchtbar; selbst Hermann wurde verwundet. Als aber die Deutschen sahen, daß die Römer Siegeszeichen aufrichteten, da griff alles zu den Waffen, und die Römer unterlagen (Steinhnder See). Die Züge des Germaniens nach Deutschland konnten die Herrschaft der Römer nicht mehr herstellen. Der mißtrauische Tiberins schickte ihn bald nach Asien, wo er wahrscheinlich an Gift starb. 11. Deutschlands frühere Beschaffenheit. Wir haben schon gehört, daß wir unsere Kenntnis von Deutschland den Römern verdanken. Cornelius Tacitus, ein großer römischer Geschichtsschreiber, schrieb ums Jahr 98 n. Chr. über Deutschland und schilderte es als ein rauhes, unwirtbares Land, das mit Sumpf und Morast bedeckt sei und spricht von einem Hercynischen Walde, der sechszig Tagereisen in der Länge und neun Tagereisen in der Breite betrage. Im Dickicht der Wälder hausten wilde Tiere, der Auerochs, das Eleu, Wölfe, Bären und Raubvögel in großer Anzahl. Das Klima war rauh, und der Winter kalt. Roggen und Gerste, riesige Spargel und Rettige wuchsen, aber die edleren Obstsorten fehlten noch. Der Reichtum des Landes bestand vorzüglich aus Hornvieh, das aber klein und ungestaltet war. Die Gebirge lieferten noch wenig Gold und Silber, dagegen reichliches Eisen zu Waffen. Lebensweise der Deutschen. a) Rauh und wild, der Jagd und dem Kriege ergeben, lebte der Deutsche in seinen undurchdringlichen Wäldern, frei und unabhängig. Städte und Dörfer gab es nicht. Ein jeder schlug nach Wohlgefallen an einem Bache oder an einer sprudelnden Quelle seine Wohnung auf. Die Wohnuugen waren Blockhäuser, von Baumstämmen fest und stark erbaut, am Giebel mit Kalk getüncht. In der Küche und in der Stube brannten grobe Feuer, und der Rauch davon drang in das ganze Haus. Um dasselbe wurde ein großer Graben oder Wall gezogen, oft auch nur eine Hecke gepflanzt, welche das Eigentum des Besitzers abgrenzte. Schon von Jugend auf wurden die Kinder an Mäßigkeit gewöhnt und abgehärtet. Sie liefen fast nackt und babeten und schwammen auch im Winter. Kranke und khippelhafte Kinder würden oft getötet, ja, sogar ältere Leute, die schwach und gebrechlich geworben, brachten sich selbst um, weil ein Leben ohne Kraft und Schönheit ihnen für nichts galt. lb) Der Deutsche liebte ein munteres Gastmahl und bewirtete dann

6. Bilder aus der vaterländischen Geschichte für hessische Schulen - S. 3

1885 - Mainz : Frey
trugen blanke Harnische und eiserne Helme, die mit Hörnern ober Rachen erlegter Tiere geschmückt waren. Die Waffen bestauben aus Keulen und Beilen. Als Wurfspieß führten sie einen Speer mit boppelter Spitze, und im Hanbgemenge brauchten sie lange, schwere Schwerter. Auch die Weiber erschienen kriegerisch. Sie feuerten die Kämpfenden ein und trieben die Weichenben wieder in den Kampf zurück. (Einige unter ihnen waren als Priesterinnen mit weißem Sinnenge* . tüanbe angethan. Sie burchschnitten den Kriegsgefangenen über ehernem Kessel die Kehle und weissagten aus dem herabrinnenben Blute. Cimbernschlacht. b) Nachbem die Gimbern Züge nach Gallien und Spanien gemacht und sich mit den Teutonen, die ihre Heimat jenseit der Elbe aus einem unbekannten Grunbe verlassen und sich auf die Wanberschaft begeben, bereinigt hatten, beschlossen sie, gemeinschaftlich nach Italien zu ziehen und sich bort Wohnsitze mit Gewalt zu erobern. Die große Menge Volkes machte aber balb eine Teilung notwenbig. Die Teutonen wollten vom Rhonefluß nach Italien einbrechen, währenb die Kimbern ihren Weg durch die Schweiz und Tirol nahmen. Unterbessen hatten die Römer aber ein starkes Heer gesammelt, geführt von einem tapferen Feldherrn, der Marius hieß. Er hatte sich vom Bauernknaben zu dieser Stelle empor geschwungen und seine Soldaten durch jahrelange Vorbereitung wieder an die alte Zucht gewöhnt. Marius bewachte das Rhonethal und hatte ein festes Seiger errichtet Die Teutonen höhnten und verspotteten die Römer und gedachten, sie baburch aus ihrer festen Stellung hervorzulocken. Marius verhielt sich inbes

7. Bilder aus der vaterländischen Geschichte für hessische Schulen - S. 14

1885 - Mainz : Frey
14 Kriegsverfassung der Deutschen. Unsere Voreltern waren ein Volk von Kriegern. Wenn Krieg entstand, so wurden alle freie Männer zu den Waffen gerufen. Dies war der Heerbann. Die vornehmste Stärke des Heerbanns bestand in den Fußgängern. Mit denselben waren die Reiter oft gemischt, und beim Angriffe hielten sich die Fußgänger an den Mähnen der Pferde. Tie Schlachtordnung war gewöhnlich keilförmig. Vor der Schlacht stimmte man den Schlachtgesang (Bardit) an, der furchtbar erklang und durch das Zusammenschlagen der Waffen noch verstärkt wurde. Wer feig aus der Schlacht entfloh, war ehrlos und wurde mit dem Tode bestraft. Diese Strafe führte man aus, indem man den Schuldigen in einen Sumpf steckte und Steine darauf warf. Gefolgschaften. Oft verbanden sich zum Zwecke der Eroberung junge Helden (Recken) auf Leben und Tod. Der Tapferste wurde als Führer gewählt, auf einen Schild erhoben und demselben unbedingter Gehorsam gelobt. Dann sielen sie in das Gebiet des Feindes oder eines benachbarten Stammes ein, plünderten und führten Vieh und sonstige Beute mit sich fort. Solche Raubzüge unternahm auch oft der König oder Herzog eines Stammes. Eroberte der Stamm ein fremdes Land, so wurde dieses gewöhnlich in drei Teile geteilt. Einen Teil behielt der König; den zweiten vergab er an die Vornehmen als festes Eigentum; den dritten ließ er den Eingeborenen des Landes gegen Zinszahlung. Was ein Vornehmer bekam, hieß Allod (All = ganz und 6t = gut), Freigut, und davon konnte er kleinere Allode an Freunde abgeben. Weil der König seinen Teil nicht allein bebauen tonnte, so gab er gewissen Edlen einen Teil davon auf eine bestimmte Zeit, nicht auf Lebenszeit, ab, wofür sie ihm mit Leben und Gut beistehen mußten. Sie hießen Antrustionen und bildeten sein Gefolge. Das geliehene Gut hieß Fe-öt. An solche Verleihungen schloß sich später das Lehenswesen an. Sittliche Verhältnisse und Gesetze. a) Die Römer rühmen an den Deutschen die Treue. In gleicher Weise zierte sie Redlichkeit und besonders Achtung gegen das weibliche Geschlecht. Bei andren Völkern nahmen die Frauen eine niedere Stellung ein. Der Deutsche dagegen verehrte in der Frau etwas Heiliges und Prophetisches. Gleiche Liebe umfaßte Mann, Weib und Kind. Mit feinem Leben beschützte der Hausvater die Seinen. Das eheliche Band galt für unauflöslich, und oft töteten sich die Frauen aus den Gräbern ihrer Männer, um von ihnen selbst im Tode nicht geschieden zu sein. Der Name für die Familie hieß Sippe, Sippschaft oder auch Magenfchast.

8. Bilder aus der vaterländischen Geschichte für hessische Schulen - S. 5

1885 - Mainz : Frey
sich warten. Mit 15,000 Streitern zog er über den Rhein und besiegte die Äduer. Ariovist gefiel es in dem schönen Gallien recht gut, und er zeigte feine Lust, das Land wieder zu verlassen. Er zog immer mehr Streiter an sich, die sich zuletzt auf 120,000 Mann beliefen. Das ärgerte die Gallier, und da ihre Bitten nichts halfen, so wagten sie es, die Deutschen mit Gewalt zu vertreiben. Das bekam ihnen indes nicht gut; denn Ariovist besiegte sie und verteilte das Land, wie es Brauch der Sieger war. 5. Julius Cäsar im Kampfe mit Ariovist. (58 v. Chr.) a) Durch den Sieg des Ariovist hatten die Gallier ihre Freiheit eingebüßt. Diesen Verlust konnten sie nicht verschmerzen. Einen Teil von Südgallien besaßen die Römer. Der große römische Feldherr Julius Cäsar war Statthalter dieses Landes. Schon in seiner Jugend hatte er sich vorgenommen, einmal ein berühmter Mann zu werden. Er war sehr tapfer und schreckte vor keiner Gefahr zurück. Seine Soldaten liebten ihn sehr und hingen ihm mit großer Treue an. An diesen Mann wendeten sich die Gallier und baten ihn, die zudringlichen deutschen Gäste zu vertreiben. Dieser Antrag kam dem klugen Cäsar sehr erwünscht; denn die uneinigen Gallier konnte er leicht besiegen und sich zum Herrn des Landes machen. Cäsar erschien bald. Er forderte die Deutschen auf, kein Volk mehr über den Rhein kommen zu lasiert, auch keine Eroberungen mehr zu machen und Friede mit den Galliern zu schließen. Ariovist fand diese Einmischung sonderbar. Er berief sich auf das Recht der Waffen und entgegnete auf die Drohung Cäsars mit Stolz: „Meine Soldaten haben in 14 Jahren unter feinem Dache geschlafen und verstehen, die Waffen wohl zu führen!" Cäsar ließ sich nicht einschüchtern. Mit fünf Legionen (jede zu 9000 Mann) zog er dem Ariovist entgegen. Die Furcht der römischen Soldaten vor den Deutschen war aber so groß, daß es aller Ueber-redungsfunst Cäsars bedurfte, um ihnen Mut einzuflößen. Viele weinten wie Kinder, andere schrieben Abschiedsbriefe an ihre Verwandten, und andere, die freiwillig mitgegangen waren, liefen davon. Warum die römischen Soldaten vor den Deutschen so große Furcht hatten haben wir schon bei den Cimbnn und Teutonen gehört. b) Die Deutschen waren recht abergläubische Leute. Unter ihnen gab es Frauen, von welchen man glaubte, sie könnten voraussagen, was in der Zukunft geschehen werde. Man nannte diese Atrunen. Sie standen im hohen Ansehen bei den Deutschen. Solche Frauen hatten den Streitern des Ariovist gesagt, wenn sie vor Neumond

9. Bilder aus der vaterländischen Geschichte für hessische Schulen - S. 16

1885 - Mainz : Frey
16 erfüllte, den Sieg sendete, überhaupt der Altvater, der die Weltgeschicke lenkte. Unter den Tieren waren ihm Wolf und Rabe und unter den Pflanzen die Esche und Hasel geweiht. Wodan mit Walküren. b) Der Sohn Wodans war Donar, der Gewittergott, welcher aus seinem roten Barte die Blitze blies, auf einem Wagen, mit Böcken be- - spannt, durch die Lüfte fuhr und seinen mächtigen Hammer gegen die Riesen schwang. Er war der Beschützer des Ackerbaues, der Begründer jj der Ehe und der Gott des Eigentums. Ihm war die Eiche und die rote Eberesche geheiligt, unter den Tieren der Fuchs und das Eichhörnchen.

10. Bilder aus der vaterländischen Geschichte für hessische Schulen - S. 65

1885 - Mainz : Frey
Tiimihtiimiiujw/ 65 ihn die heimtückischen Italiener gefangen nehmen. Sein treuer Ritter, Hermann von Siebeneichen, hatte das bemerkt. Er legte sich in das Bett des Kaisers, und dieser entkam in den einfachen Friedrich I., Barbarossa. Kleidern des Ritters. Zu spät entdeckten die Italiener den Irrtum schenkten jedoch dem treuen Ritter das Leben. Früher war der Kaiser schon einmal durch den kühnen Mut des tapfren Pfalzgrafen, Otto von Wittelsbach, gerettet worden. Als der Kaiser einst geschlagen mit seinem Heere nach Deutschland zurückziehen wollte, mußte er einen Weg nehmen, der auf der einen Seite den Fluß Etsch Geschichtsbilder. K 9823
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