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1. Das Mittelalter - S. 190

1884 - Mainz : Kirchheim
1^0 Konradin gefangen noch andere stiegen in den Fluß Salto, um sich durch ein Bad zu erfrischen. Nur hier und da hielten einige Gruppen zusammen und erzählten sich die Abenteuer der Schlacht. Aus einen weiteren Kamps war niemand gefaßt. Da ries Erard: „Jetzt ist für uns die rechte Zeit gekommen; das Schlachtfeld wird in nächster Stunde unsern Triumph sehen!" Karl sank ins Knie, beteteferne Ritter schworen ihm Treue, und nun sprengte die dichtgeschloffene Schar gegen das feindliche Lager, wo sie eine entsetzliche Verwirrung anrichtete. Dennoch sammelten sich die Überraschten Zn größeren Haufen, die Spanier sprengten, als die überfallenen Deutschen flohen, mit dem Ruse heran: „Zwingen wir mit dem Schwerte das wankelmütige Glück, sich uns wieder zuzuwenden!" Der Stoß der Gnelsen wird ausgehalten, ihr Anprall kommt ins Stocken. Erard weiß aber auch jetzt Rat. Seine Reiter müssen fliehen, woraus die Spanier ihnen ungestüm folgen und ihre Reihen sich lösen. Jetzt wendet sich Erard plötzlich und greift die Bestürzten herzhaft an. Doch auch die Spanier sammeln sich schnell, füllen ihre Reihen und bringen den Feind von neuem zum Weichen. Da gebietet Karl in feiner boshaften Weise, die Pferde der Deutschen niederzustechen. Viele stürzen, Verlegenheit ergreift die anderen, sie stutzen und wenden sich endlich zur Flucht. Konradin entkam mit wenigen Begleitern glücklich aus dem Schlachtgetümmel, und gelangte uach Rom, wo man den Besiegten kühl empfing, um sich nicht die Reiche seines rohen Siegers zuzuziehen. Um sicherer fliehen zu können, vertauschte er die Königskleider mit denen eines Kaufmanns, wendete sich nach dem kleinen Küstenstädtchen Astnra, wo er eine Fischerbarke mietete, um nach Pisa zu segeln, wo er neue Truppen zu sammeln und den Krieg zu erneuern gedachte. Unglücklicher Weise wohnte in Astura als Stadthauptmann ein Feind der Hohenstansen, der den Flieheudeu ein bewaffnetes Fahrzeug nachsandte, um sie auszuhalten. Konradin und seine Begleiter wurden nun als Gefangene nach Neapel gebracht. Karl triumphirte, als er den Gegner und dessen Freund Friedrich in sicherer Hast hatte. Dieser sinsterblickende Tyrann von olivensarbener Gesichtsfarbe und abschreckendem Äußern, den niemand jemals lachen sah, der Kirnst und Wissenschaft verachtete, dachte nur daran, wie er seinen Raub zu einem Recht erheben, Konradin also als Räuber verurteilen könne. Die Bevölkerung Neapels empfand tiefes Mitleid mit den gefangenen Jünglingen, die sich, unbekannt mit der Welt, in so große Gefahr gestürzt, und die in jugendlicher Begeisterung gemeint

2. Die Neuzeit - S. 115

1884 - Mainz : Kirchheim
Die Bartholomäusnacht. 115 Am folgenden Morgen beriet sich die Königin mit Heinrich von Anjou und ihren übrigen Vertrauten über den Mordplan; daun begaben sich alle zum Könige, um dessen Zustimmung einzuholen. Nachdem sie sich lange vergebens bemühte, ihn durch die Schilderung der Gefahren, die ihm selbst von der Macht des Admirals und von der Rache der aufs äußerste gereizten Hugenotten drohten, für den verruchten Plan zu gewinnen, rief einer der Anwesenden: „Sire, Sie haben Furcht vor den Hugenotten!" Bei diesen Worten sprang der König wie trunken auf und schrie: „Beim Tode Gottes, weil Ihr es für gut findet, daß man den Admiral töte, so will auch ich es; aber alle Hugenotten müssen sterben, damit keiner übrig bleibe, der mir jemals einen Vorwurf machen könne. Treffet schnell die nötigen Anordnungen." Während der König nach diesen Worten wie ein Wahnsinniger den Saal verließ, blieben die Übrigen in demselben zurück, um sür die Ausführung des furchtbaren Frevels, für welche bereits die folgende Nacht festgesetzt war, die nötigen Anordnungen zu treffen. Anfangs war man unschlüssig darüber, wie es mit Heinrich von Navarra und dem jungen Conde gehalten werden sollte; nach längeren Beratungen beschloß man,' sie als Verwandte des Königshauses zu verschonen, in der Voraussetzung, daß sie sich unschwer entschließen würden, zur katholischen Kirche zurückzukehren. Nachdem man zum Behufe der Durchführung des Blutbefehls die Stadt uach Quartieren eingeteilt, ließ der Marschall Tavannes die Vorsteher der Bürgerkompagnieen vor den König führen, und dieser erklärte ihnen, er habe den Tod der Hugenotten beschlossen, weil sich dieselben gegen ihn, den Staat und die Rnhe der Stadt Paris verschworen hätten; sie sollten daher ihre Kompagnieen um Mitternacht vor dem Rathanse zusammen kommen lassen. Von Entsetzen über die beabsichtigte Frevelthat ergriffen, beriefen sie sich auf ihr Gewissen; Tavannes schüchterte sie jedoch durch Androhung ihres eigenen Todes so sehr ein, daß sie sich zu allem bereit erklärten. Hieraus wurde ihnen anempfohlen, dafür Sorge zu tragen, daß die Bürgerschaft sich ruhig verhalte, bis mit der Glocke im Louvre ein Zeichen gegeben worden. Alsdann sollten vor alle Fenster Fackeln aufgesteckt, auf allen Plätzen und Kreuzwegen Wachen aufgestellt und die Straßen durch Ketten gesperrt werden. Das Erkennungszeichen der Katholiken solle ein weißes Tuch am linken Arm und ein weißes Kreuz am Hute sein. Als die Nacht hereingebrochen und die Stunde der Aus-

3. Die Neuzeit - S. 116

1884 - Mainz : Kirchheim
116 Bartholomäusnacht. Tod Colignys. sührnng der beabsichtigten Frevel herannahte, wurde Karl schwankend. Der Rausch der Wut, in welchen man ihn zu versetzen gewußt, war verraucht, und um der Unruhe eines Missethäters ging er in seinem Zimmer auf und ab. Um einem Umschwung in seinen Entschließungen vorzubeugen,, ließ Katharina das Zeichen mit der Glocke etwas früher geben. Zitternd trat der König, gefolgt von feiner Mutter und von seinem Bruder, aus einen Balkon, und alle harrten in qualvoller Spannung des Verlaufs der Dinge. Da unterbrach ein Pistolenschuß die tiefe Stille; entsetzt bebten sie Zusammen, und von Gewissensbissen erfaßt, sandten sie schleunig Boten mit Gegenbefehlen ab. Ab eres war zu spät: das Blutbad hatte bereits feinen Anfang genommen. Gleich nachdem der Schall der Glocke vom Louvre durch die Stille der Nacht gedrungen, hatten Gnise und Angouleme, welche Colignys Quartier aus sich genommen, das Haus des Admirals mit 300 Geharnischten besetzt und die Thüren sprengen lassen. Ein Hanse Bewaffneter drang in Colignys Schlafge-mach, und ein Diener des Herzogs von Gnife rannte dem Admiral den Degen durch den Leib, worauf der Leichnam zum Fenster hinausgeworfen, durch die Straßen geschleift und mit den Füßen an einen Galgen aufgehängt wurde. Auch in den übrigen Stadtteilen war unterdessen das Morden in raschen Gang gekommen. Denn mit den Schergen des Herzogs von Gnise und den Gardesoldaten des Königs fielen auch die bewaffneten Bürger, deren Mordlnst durch die Leiter des Gemetzels aufgestachelt worden, über die wehrlosen Hugenotten her, die, durch das Geschrei auf den Straßen ans dem Schlafe gerissen, ans 'ihren Wohnungen eilten, und stachen nieder , was sie erreichen konnten. Mit dem wachgerufenen religiösen und politischen Fanatismus verbanden sich bei vielen auch persönliche Motive: Feindschaft, Neid, Rachgier und Habsucht. Gläubiger wurden von ihren Schuldnern, Vorgesetzte von ihren Untergebenen, Herren von ihren Dienern niedergestoßen. Auch zahlreiche Katholiken fanden in der schauerlichen Mordnacht ihren Tod, indem sie von persönlichen Feinden ober von solchen, benen sie ans irgenb einem anberen Grunbe im Wege stanben, den Mordgefellen als Hugenotten bezeichnet wurden. Selbst bis in die Räume des Louvre erstreckte sich das Morben. Die dort befinblichen hugenottischen Ebelleute würden in den Hof geschleppt und in bemselben vor den Augen des Königs, dessen Gnade sie vergebens anflehten, mit Hellebarden niedergestoßen. Mit dem Beginne des Blutbades war Karls Ix.
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