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1. Die Weltgeschichte - S. 108

1835 - Mainz : Kupferberg
108 Pipin der Kleine. Karolinger. n.t.s. unterwirft sich das südliche Gallien bis Marseille 9 verspricht bcm Pabst Gregor 111 Hilfe gegen die Langobarden und stirbt 74t. Seine Söhne Karlmann und Pipin theilcn sich in das Reich, erklären Childerich 111. zum König, schlagen die unter Herzog Odilo mit Sachsen, Alemannen und Wenden 743. verbundenen Baiern am Lech, bekämpfen den Herzog Hunold von Aquitanien, und nachdem Karlmann in ein römisches Kloster gegangen, hat Pipin der Kleine gegen dieselben Völker noch wiederholte Kämpfe zu bestehen, und wird von Bonifacius, dem Apostel der Deutschen, Erzbischof von Mainz, mit der Einwilligung des Pabsteö Zacharias, zu 752. Soissons als König der Franken gesalbt, Childerich, der letzte Merovinger, geht mit seinem Sohne ins Kloster. 2. Karolinger, von 752 bis-911 n. Eh. G. Pipin kämplt noch gegen die Araber und Sachsen, und zieht nach des Pabstcs Stephan's 11. Aufforderung wiederholt 756. nach Italien gegen die Langobarden unter Aistulf; er schenkt dem Pabste das Erarchat (Anfang des Kirchenstaates), und nachdem er nach neunjährigem Kampfe den Herzog Waifar von Aquitanien unterworfen, und sein Reich unter seine 768. Söhne Karl und Karlmann vertheilt, stirbt er. Die Macht des Königs wird durch Galliens Eroberung bedeutend vergrößert; daher seine Schenkungen (beneficia , Lehen ) auf bestimmte Zeit, später erblich; seine Antrnstionen (Leudes, Adel, Vasallen) mit ihren von ihnen oft wieder beschenkten Genossen. Die Volksversamm- lungen im Mai gehen in Versammlungen der Leudes über, unter beson- derem Einfluß des Major dornus, der ursprünglich ein Aufseher der königlichen Besitzungen war. Heerbann. Erblichkeit des Thrones. Statt- halter der Provinzen — Iludes, unter ihnen Comités, Aufseher mit sieben Beisitzern oder Schöppen, an den Gränzen Markgrafen. Ordalien. Das Christenthum lernen die Ausgewanderten bald kennen; nach den Gothen die Gepiden, Heruler, Rugier, Burgunder, Vandalen, Franken und Angelsachsen rc. Einfluß der Geistlichkeit am Hofe; ihre Heeresfvlge. Bischöfe in Gallien schon im vierten Jahrhundert (zu Trier, Köln, Metz, Mainz rc.). Unter den vier großen Bischöfen oder Patriarchen: von Rom, Konstantinopel, Antiochien und Alerandrien, die schon lange in Zwiespalt begriffen waren, wird im vierten Jahrhun- dert der römische als das Oberhaupt der Kirche anerkannt; Pabst heißt

2. Geschichte des Mittelalters - S. 37

1870 - Mainz : Kunze
37 Gottfried 810, von seinen eignen Dienstleuten erschlagen. Sein Neffe und Nachfolger Hemming schließt Frieden. Tie Reichsgrenzen: Eider, Garigliano, Raab, Ebro.— Eine Herrschaft nach Umfang und innerer Organisation, wie sie seit dem Untergang der weströmischen nicht wieder erschienen war. Karl auch von andern Königen und Fürsten als der erste der Christenheit anerkannt. Diese seine centrale Machtstellung und seine enge Verbindung mit der Kirche, deren Schirmherr und Vor- kämpfer gegen die Ungläubigen er ist, führt zu der Idee eines Universalreiches als Abschluß und Schlußstein. Karls Kaiserkrönung zu Rom durch Pabst Leo Iii, am Weihnachtstage 800, nach damaliger Rechnung zugleich dem An- 300 fang eines neuen Jahres und Jahrhunderts. Zuruf des Volkes: Carolo angusto, a Deo coronato, magno et pacifieo imperatori Romanorum vita et victoria. — B. Staalslkben nttb Cnltur unter Kart d. Gr. I. Die Marken (lirnes), eroberte Grenzlande, zum Schutz des Reichs befestigt, von einem Markgrafen (marchio, comes marchiae) regiert. So die Spanische, Britannische, Sächsische oder Dänische, Serbische, Avarische oder Pannonische, Friaulische, die fränkische Mark auf dem Nordgäu, die thüringische Mark an der Saale. Ii. Der Staat Karls des G r.: Sein großartiger Grund- gedanke: die Begründung einer staatlich-kirchlichen Gemeinschaft aller unter seinem Scepter vereinigten Nationalitäten. Die frühere Organisation des Reiches in Gaue, mit Grasen als Beamten des Königs an der Spitze, beibehälten und noch allgemeiner durch- geführt; — comitatus — pagus. Zur Aufrechterhaltnng der Reichseinheit bildete Karl, besonders nach der Kaiserkrönung, das Amt der (theils weltlichen, theils geistlichen) Königs boten (missi dominici) als Aufsichtsbehörde über weltliche und geistliche Beamte, über die Rechtspflege vor allem, aus. — Die Reichsversamm- lung der Beamten und Großen des Reiches (campus Madius schon seit Pippin), beschäftigt auch mit kirchlichen Dingen, ver- bunden mit der alten Heerschau. — Die Beschlüsse des Reichs- tages (Capitularia) das erste große Gesetzbuch der Germanen. — Steigende Macht des Benefizial- und Vasallitütswesens. Volks- versammlungen in den Gauen. Iii. Pflege der Cnltur unter Karl dem Gr.: Das

3. Vollständiges Lehr- und Lesebuch für die oberen Klassen katholischer Volksschulen - S. 496

1855 - Mainz : Kirchheim
496 grau gewordener, bewährter Mann. — Veriren, necken, beunruhigen, quä- len, anfuhren. — Vicariren, eines Andern Stelle vertreten. — Vicariai, Stellvertretung. — Victualien, Lebensmittel, Eßwaarcn. — Vidimiren, beglaubigen, gerichtlich bestätigen, daß eine Abschrift mit der Urschrift (Original) gleichlautend fei. — Vignette, w. (Winjette) Verzierungsbild- chen, Druckverzierung, kleines Kupfer zwischen dem Drucke oder zu Anfang oder Ende desselben. — Violine, w. Geige. — Virtuos oder Virtuose, m. ausgezeichneter Künstler. — Visiren, beschauen, zielen, auf's Korn nehmen. — Visitiren, besichtigen, durchsuchen; daher Visitation, Visitator.— Visite, w. (Wisitte) Besuch, Aufwartung. — Vivat! er oder es lebe! — Vul- can, m. ein feuerspeiender Berg. W. Wattiren, walten, mit gesteifter Baumwolle u. s. w. unterlegen. — Wrack, s. Trümmer eines gescheiterten Schiffes. B. Isop, m. eine Gewürzpflanze. 3. Zcnith, m. Scheitelpunkt am Himmel (entgegengesetzt Nadir, Fuß- punkt.) — Zone, w. Gürtel, Erdgürtel, Erdstrich.

4. Geschichte des Mittelalters - S. 87

1878 - Mainz : Kunze
Von der Wiederherstellung der abendländisch-römischen Kaiserw. re. 87 die Stadt verließ. Diese schnöde Behandlung empörte die Sachsen, und sie ließen dem Könige (1073) sagen, er möge die Burgen in ihrem Lande abtragen lassen, ihren Beschwerden gerecht werden, das Sachsenland verlassen, seine schlechte Umgebung entfernen und seine edle Gemahlin besser behandeln. Wenn der König ihre Forderungen nicht erhöre, so würden sie Krieg mit ihm anfangen und für den christlichen Glauben und die Freiheit ihres Vaterlandes bis zum letzten Athemzuge streiten. Heinrich entließ die sächsischen Abgeordneten abermals mit Hohn und Spott. Jetzt brachen die Sachsen mit 60,000 Mann auf und erschienen vor Goslar. Mit Mühe entschlüpfte der furchtbar geängstigte König; er mußte nachgeben. Heinrich gelobte, die Burgen zu schleifen und Ottos Anrecht auf Baiern durch ein Fürstengericht entscheiden zu lassen (1074). Von der Harzburg sollten die Befestigungs- Die Sachsen werke zerstört werden, die inneren Gebäude stehen bleiben. Allein die e)id6ern bte u . ' ' Harzburg Wuth der Sachsen kannte keine Schranken; Kirchen und Gräber blieben nicht verschont, Alles ward zerstört, auch die Gruft der Könige entweiht. Durch dieses wüste Treiben bekam Heinrich die deutschen Fürsten auf feine Seite. Er bot nun Alles auf, die Sachsen seinen Zorn und seinen Arm fühlen zu lassen, und nach zwei gewonnenen Schlachten ließ er alle Fürsten und Geistlichen, die er für feine Gegner hielt, einkerkern, ihre Güter an andere vertheilen und die gebrochenen Burgen wieder herstellen. In dieser Not wandten sich die Sachsen, was noch nie und suchen zugeschehen war, um Hülfe an den Papst Gregor Vii. und baten um den Schutz der Kirche gegen die Bedrückungen des Kaisers und seiner Räthe. 4. Pap st Gregor Vii., Gründer der römischen Hierarchie. Zu Saona in Toskana, wie die gewöhnliche Angabe lautet, er- Die Jugend blickte 1020 der Sohn eines Zimmermannes Namens Hildebrand das un{beifüb^9" Sicht der Welt. Wie die Verhältnisse, in denen der Knabe geboren Papstes war, so soll auch seine äußere Erscheinung nicht im geringsten der ®re9d,:-schöpferischen geistigen Kraft, welche in der unscheinbaren Hülle sich verbarg, entsprochen haben. Der Knabe brachte seine Jugendzeit in Rom mit Studien zu und trat daselbst in den Orden der Benedictiner ein; jedoch verließ er ihn wieder und lebte dann im vertraulichen Umgang mit dem Erzbischof von Amalfi und dem nachherigen Papst Gregor Vi. Papst Leo Ix. begleitete er nach Rom. Hier wurde er Subdiakonus und blieb seitdem die Haupttriebseder der päpstlichen Regierung. Sein frommer, ernster Sinn erfüllte ihn mit Wehmuth und Entrüstung über das in der Kirche herrschende Verderben. Den Hauptgrund desselben fand er in der Abhängigkeit der Kirche von der weltlichen Macht.

5. Hülfsbuch für den ersten Unterricht in der deutschen Geschichte - S. 46

1877 - Mainz : Kunze
46 die Städte Goslar, Quedlinburg und Meien*). Um die Deutschen an das Leben in den Stdten zu gewhnen und in diesen einen eintrglichen Verkehr zu schaffen, legte er alle Ver-sammlungen, Beratschlagungen und Mrkte hinein. Weil die Städte die Wiege brgerlicher Freiheit wurden, so war der Stdtegrnder Heinrich I. zugleich der Frderer brgerlicher Freiheit. Slavenkriege. Zunchst bte Heinrich sein neues Reiterheer gegen die Slaven, die er fast bis an die Oder und die Ostsee unterwarf; Brennaburg (Brandenburg), die Hauptstadt der Haveller, eroberte er wahrscheinlich im Jahre 928. Auch Bhmen zwang er zum Tribut; die Herzoge von Bhmen waren seitdem den Deutschen lehns-pflichtig. Sieg der die Ungarn und Dnen. Nach Ablauf des Waffenstillstandes kamen die Ungarn mit groer Heeres-macht zurck. Statt den Tribut zu zahlen, rckte ihnen Heinrich entgegen und schlug sie 933 bei Riade, das ist wahrscheinlich Riethebrg a. d. Unstrut, so entscheidend, da sie erst nach 22 Jahren zurckkehrten. Im Jahre 934 besiegte er auch die Dnen, welche bis an die Elbe vorgedrungen waren, und bildete die Mark an der Eider, die sptere Mark Schleswig. Heinrich rstete sich zu einem Zuge nach Italien, um sich zum Kaiser jkrnen zu lassen, starb aber am 2. Juli 936 in seiner Pfalz Memleben am Schlagflusse. Er wurde in der Kirche des von ihm gegrndeten Stifts zu Quedlinburg begraben. 2. Otto I., der Groe 936-973. (Erneuerung des westrmischen Kaiserthums 962.) Auf Heinrich I. folgte dessen Sohn Otto I. Seine Erscheinung war wahrhaft kniglich. Er hatte, so beschreibt ihn *) Von der Stdtegrndung hat man gewhnlich eine zu ausgedehnte Vorstellung. Die oben genannten sind die einzigen nachweisbaren von Heinrich gegrndeten Städte. Uebrigens gab es bereits an der Rhein- und Donaulinie alte Rmerstdte.

6. Hülfsbuch für den ersten Unterricht in der deutschen Geschichte - S. 77

1877 - Mainz : Kunze
77 da sich oft zwischen den Kaiser und die Reichsglieder die ppst-liche Macht stellte. Wir sind an einem Punkte angekommen, wo die niederen Gewalten gesiegt haben, wo die Auflsung des Reichs in vollem Gange ist. Die alten Volksherzogthmer und Gaugrafschaften haben sich aufgelst; in den Trmmern derselben haben sich selbstndige Frstentmer, Grafschaften, Herrschaften, geistliche Stifter, Städte mit eigener Verwaltung gebildet; es gab der hundert weltliche und ebenso viele geistliche Territorien, dazu der fnfzig Reichsstdte. Die beiden Könige, welche nach Wilhelms von Holland Tode mit Hlfe unverschmter, scandalser Bestechung gewhlt wurden, Richard von Cornwallis, des Knigs von England Bruder (gewhlt 1257 f 1272) und Alfons von Castilien (gewhlt 1258), waren fast ganz ohne Macht; der erste war nur drei Mal und zwar auf kurze Zeit, der zweite nie in Deutschland; dies war angefllt mit Fehde und Ver-wirrung. Man nennt die Zeit von 12561273, wo Deutschland so zu sagen ohne Oberhaupt war, Interregnum oder Zwischenreich. R e p e t i t i o n. 843876 Ludwig der Deutsche. 870 Vertrag zu Mersen. 876887 Karl der Dicke. Einflle der Normannen. 887 reit sich Niederburgund, 888 Hochburgund vom Reiche los. 887899 Arnulf von Krnthen. 891 sein Sieg bei Lwen. 899911 Ludwig das Kind. 911918 Konrad I. von Franken. Lothringen fllt ab. 9191024 die schsischen Kaiser. 919 936 Heinrich I. Wiederhersteller des Reiches. 928 wird Brenn ab urg erobert. 933 Sieg Heinrichs der die Ungarn. 936 973 Otto I.

7. Hülfsbuch für den ersten Unterricht in der deutschen Geschichte - S. 55

1877 - Mainz : Kunze
55 Den Herrscher Polens Miecislaw nthigte er 1032 die Lausitz abzutreten, des Knigstitels sich zu begeben und sich ihm als Vasall zu unterwerfen; das letzte that auch der auf-rhrerische Herzog von Bhmen. Am Schlsse seines Lebens zog er wieder nach Italien (10361038), wo die kleineren Vasallen durch den Erzbischof Aribert von Mailand unterdrckt wurden; Konrad belagerte ihn in Mailand, das, von ihm mit stdtischer Freiheit ausge-rstet, erfolgreichen Widerstand leistete. Er gab 1037 ein wichtiges Edikt, nach welchem die kleinen Lehen erblich wurden und die Lehnstrger nur von ihres Gleichen gerichtet werden sollten. Nachdem er auch Unteritalien zur Ruhe gebracht (1038), kehrte er nach Deutschland zurck. Er starb zu Utrecht 1039. Seine Leiche wurde im Dome zu Speier, das seitdem kaiserliche Grab-stobt*) wurde, beigesetzt.. Heinrich (schon bei Lebzeiten seines Vaters Konrads Ii. zu Aachen gekrnt) war ein Mann von strenger, kalt gebieterischer Natur, uerlich imponirend, seine schne Gestalt berragte die brigen Menschen um eines Hauptes Lnge. Er hob die kaiserliche Weltstellung auf den hchsten Gipfel, so da seit Karl dem Groen keiner mit ausgedehnterer Macht regierte. Die das Christenthum eingefhrt hatte, mit Gewalt der Waffen wieder ein und nahm dann von ihm den Lehnseid entgegen; so wurde Ungarn, noch vor weniger als hundert Jahren der Schrecken Deutschlands, wenn auch nur vorber *) Im Dome zu Speier im Knigschore ruhen acht Kaiser, nmlich die vier frnkischen, dann Philipp von Schwaben, Rudolf von Habsburg, Albrecht I. von Oesterreich, Adolf von Nassau; auerdem Bertha, die Ge mahlin Heinrichs Iv., Beatrix., die Gemahlin Friedrich Barbarossa's :c. 2. Heinrich Iii. 1039-1056. Er setzte den vertriebenen König Peter von Ungarn, den Nachfolger Stephans des Heiligen (f 1038), der in Ungarn

8. Theodor Schachts Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 299

1874 - Mainz : Kunze
Die Erde als Weltkörper. 299 plattet, was von ihrem Umschwünge herrühren mag, der grade um die Mitte, wo er am stärksten ist, mehr Masse angehäuft hat; die Abplattung beträgt etwa 7300, genau (nach Encke) 2fl9>162818. Im Ganzen thut dies der Kugelgestalt keinen Abbruch. Noch minder thnn dies die Berge, denn die höchsten sind nur dem 1700 teu Theil des Durchmessers gleich, verschwinden also an der Dicke des Erdkörpers, wie Sandkörner an einer Bombe. — Der Umfang der Erde am Aequator beträgt 5400 Mln. (40, 070363 m.),. ihre Oberfläche 9,261238,3 geogr. □Mln. (509, 950714 ^Kilometer); ihr körperlicher Inhalt 2650,184445, t geogr. Knbikmeilen (1,082841,315400 Kubik-Kilometer». Die Erde dreht sich in 24 Stunden^) um ihre eigne Axe. Da sie nun 5400 Mln. im Umfang hat, so müßte sie, wenn sie wie gewöhnliche Kugeln rollte, durch jede Umdrehung nur 5400 Mln. sich von der Stelle bewegen; sie schwingt sich aber jede Seeunde 4,i Ml. vorwärts, also bei jeder Um- drehung mehr als 5400. — Vermöge dieser Flugkraft würde sie nun in gerader Linie, wenn kein Hindernis da wäre, fortfliegen; allein die An- ziehungskraft der weit größern Sonne nöthigt sie, stets aus der geraden Linie ansznbeugeu, und schleudert sie auf diese Weise um sich herum, doch wie schon oben gesagt, nicht im völligen Kreise, sondern in einer Ellipse. Sie befindet sich deshalb eine Zeit des Jahres, wo sie mehr ihre Wasser- reiche Südhälfte der Sonne zukehrt (in nnserm Winter) auch der Sonne näher, als im Sommer, wo sie am weitesten absteht. Ihre mittlere Em- fernnng von der Sonne ist über 20l/a Mill. Mlit.**), und die Länge der Bahn 130,938000 Mln., die sie in 365 Tagen 5 Stunden 48' und 47,6 " zurücklegt. §. 13. Verhältnis der Erdbbahn zur Ebene des Aequators und zur Ekliptik. Es war oben vom Himmelsäquator die Rede, der gleich weit von den Polen abstehend gedacht wird und die ganze Himmelskugel in zwei Hälften, *) Der Sterneutag = 23 St. 56' 4", Sonnentag == 24 St. 3' 56", also der mittlere 24 Stunden. **) Genan, nach Enckes sorgfältigen Rechnungen: 20,666800 Mln.; in der Sonnennähe ist sie nur 20,318499, in der Sonnenferne dagegen 21,015101 Mln. von der toonne entfernt. Uebrigeus ist keines der hier und oben angegebenen Elemente der Erdbahn ganz konstant, vielmehr ändern sich in gewissen Perioden Lage und Ge- stalt der Bahn zum Theil auf sehr merkliche Weise, und zwar infolge der Einflüsse, welche außer der Louue auch die übrigen Körper des Planetensystems, namentlich die benachbarten Planeten und der Moud vermöge ihrer Anziehungskraft auf unfern Erd- ball und seine Beweguugen ausüben.

9. Theodor Schachts Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 368

1874 - Mainz : Kunze
368 Vom Erdmagnetismus. viel Sekunden so und so viel Schwingungen macht, um ihre Stellung wieder einzunehmen, wird anderwärts in gleicher Zeit mehr oder weniger Schwingungen machen. Daran ist ihre magnetische Stärke oder In- tensität zu erkennen, die nach hinreichenden Beobachtungen von den Äquatorialgegenden gegen die Polarkreise hin zunimmt und an der Hud- sonsbai, also nahe dem magnetischen Nordpol, doppelt so groß ist, als in der heißen Zone. Die Linien, die man auf der Karte über die Orte von gleicher Stärke zieht, nennt man isodynamische. Die Nadel ist aber, abgesehen von Inklination und Deklination, höchst selten oder nie vollkommen ruhig, sie oscillirt, d. h. erzittert oder schwankt rechts und links, indem gar Vieles auf sie einwirkt. So gering diese kleinen Abweichungen sind, höchstens V» Grad, so wichtig sind sie dem Forscher, der ihre Veranlassung zu ergründen sucht. Sie werden daher sorgfältig beobachtet, und zwar mit eignen Instrumenten, besonders mit dem von Gauß erfundenen Magnetomeler, um die leiseste Acnderung unterscheiden und messen zu können. Man weiß jetzt, daß nicht bloß Tag- und Jahreszeiten, Kälte und Wärme und die Stellung der Sonne in der Ekliptik darauf einwirken, sondern daß namentlich auch Nordlichter, Erdbeben und vulkanische Ausbrüche bedeutende plötzliche Störungen (Pertubationen) hervorzurufen pflegen. Zu der Ergründnng des Erdmagnetismus hat Alexander von Hnmboldt viel bei- getragen. Er wußte Könige und Kaiser zu bewegen, daß sie im Bereiche ihrer Staaten und Kolonien an vielen Orten ständige Beobachtungen anordneten. So sind magnetische Warten entstanden in allen Welttheilen, deren Berichte sicher Stoff zu neuen Aufschlüssen liefern werden. Z. 38. Natürliche Veränderungen an der Oberfläche.*) Das Klima der Erde und die davon abhängige Pflanzen- und Thier- Welt waren nicht zu allen Zeiten dieselben; es haben vielmehr im Laufe der Entwickeluug unferes Planeten zu seiner gegenwärtigen Oberflächenform in diesen Beziehungen große Veränderungen stattgefunden, und zwar fowohl hinsichtlich des Ganzen, als hinsichtlich einzelner Theile desselben. Auch die festen Theile der Erdoberfläche hatten nicht immer denselben Umfang und dasselbe Aussehen wie heutzutage. Die jetzigen Küstenstriche sind also nicht die ehemaligen; häufig lagen Landseen, wo jetzt bebaute Fluren, und um- gekehrt. Schwerlich ist ein Land, an dessen Stelle nicht einmal das Meer *) Streng genommen gehört dieses Kapitel aus der Geologie allerdings nicht in ein Lehrbuch der Geographie, die sich nur mit der bis zur Bewohn- barkeit für den Menschen fertigen Erde zu befassen hat; da dasselbe gleichwohl die Billigung kompetenter Benrtheiler erfahren hat, so wird es — mit einigen Abkürzungen und den notwendigen Aeuderuugen — ans der früheren Auflage des Buches >n dte gegenwärtige mit herübergenommen. Der Herausgeber.

10. Theodor Schachts Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 370

1874 - Mainz : Kunze
370 Veränderungen an der Erdoberfläche. landsränder zunächst mürbe gemacht, dann zersetzt und zertrümmert. Denn in den Fjorden, tiefen und steilen Schluchten an Festlands- und Jnselküsten (z. B. in Schottland, Norwegen, Island, Neu-Seeland :c.), haben wir nichts anderes zu erblicken, als die leeren Gehäuse ehemaliger Eisströme, die Gefäße, durch die sich die Gletscher ergossen oder noch ergießen. In derselben Weise wirken alle Gletscher. — Das während des Sommers in den Spalten- des Gesteins abwärts sickernde und darin festgehaltene Wasser gefriert während des Winters und zersprengt wegen seines größeren Volumeus die Gesteinsmasse, die nun in Trümmern verschiedenster Größe der Tiefe zurollt. Wie bedeutend diese Absprenguugen sind, zeigen gleichfalls die Gletscher, die ans ihrem Rücken ganze Massen von Steinschntt abwärts tragen und au den Stellen, wo sie selbst abschmelzen, als Stirnmoränen aufhäufen. Das in die Risse und Spalten des Gletschers hinein- und hinabfallende Gestein wird durch den Druck der kolossalen Eismeuge bei deren Fortbewegung zerrieben und zermalmt, daher das milchartige Aussehen der Gletscherwasser, deren fein zertheiltem Schlamm die Niede- ruugen an den Flüssen ihre hohe Fruchtbarkeit verdanken (Ober^Rheiuthal). — Was durch Verwitterung von den Gesteinen abgenagt wird, was der Regen abschwemmt, wird gleichfalls durch zahllose Wasseradern gesammelt und den Tiefflächen der Erde , namentlich dem Meere zugeführt. Die Menge der Mineralstoffe, die unsere Gewässer iu Lösung und mechanisch mit sich führen, ist eine erstaunlich große. Das bei Basel jährlich vorbeifließeude Rheinwasser enthält au 7000 Mill. Pfund Festes, und was er auf seinem weiteren Wege etwa davon absetzt, wird mehr als ersetzt ans den deutschen Nebenflüssen, so daß er in 5000 Jahren der Nordsee eine Kubikmeile Land zuführt; in 150900 Jahren müßte dadurch das ganze rheinische Stromgebiet 10 m. niedriger werden, wenn nicht der Verlust hauptsächlich die höheren Gegenden treffen würde. Der Mississippi führt jährlich 126,937209 Kubikmeter feste Stoffe dem Meere zu, und der gelbe Strom iu Thina stündlich 68562 Kubikmeter, so daß er das gelbe Meer bei einer Durchschniltstiefe von -10 m. in 24,000 Jahren vollständig ausfüllen muß. Der kohlen- ^anre Kalk, welchen die Pader (Nebeuflüßchen der Lippe) führt, repräsentirt pro Jahr einen Würfel von fast 10 Quadratmeter Seitenfläche; die Weichsel enthält zur Zeit des Eisganges in 109000 Theilen Wasser 5,82 Theile schwebende und 13,»2 Theile gelöste Stoffe; die Isar kann bei München jährlich V6 m. Schlamm absetzen. Es ist deshalb begreiflich, daß sich vor den Mündungen großer Flüsse, wenn Ebbe und Flut nicht zu stark dagegen wirken, Land anhäuft; daher die Deltas des Ganges, Po u. s.w. Schon dem Herodot erklärten ägyptische Priester, ihr blühendes Delta (jetzt 400 Q.-M. groß) sei ein Geschenk des Nils, aus dessen Schlamm es erwachsen. Das Delta des Mississippi hat eine Fläche von 750, das des Ganges von mehr als 800 Q.-M. Man mag hieraus ermessen, wie sehr dadurch der Boden des Meeres in der Nähe der Fest- länder aufwärts wachsen muß und wie treffend Otto Volger sagt: „In deu Wellen der Ströme fließen Berge unsichtbar an uus vorüber." — Auch noch in anderer Weise ändern die Flüsse das Aussehen der Erdoberfläche; nach dem Baerschen Gesetz der Nferbildung üben infolge des Umschwungs der Erde von West nach Ost und der ungleichen Notationsschnelle der verschiedenen Parallelen alle in der Meridianrichtung strömenden Flüsse unserer Erdhälfte einen Druck auf ihr rechtes
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