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1. Geographische Repetitionen für die oberen Klassen von Gymnasien und Realschulen - S. 85

1874 - Mainz : Kunze
— 85 — b. Rom (vgl. Liv.' 5, 54), an einem vor Seeräubern ge- sicherten Punkte der einst zur Schifffahrt günstigern Tiber, drei Meilen vom Meere. Die Umgebung eine weite wellige zu Acker- bau und Viehzucht geeignete, von waldigen wasserreichen Bergen umkränzte Ebene, die fern von der Ueppigkeit Campaniens die verständige Arbeit der Bevölkerung lohnte, aber ohne dieselbe sich in Wüste und ungesundes Sumpfland wandelt. Rom, die Mitte Italiens, gleichweit von Genua, Venedig, Palermo und Tarent entfernt. Hauptstadt der römisch- heidnischen und der römisch-christlichen Welt, das Symbol der Einheit Italiens, und, seitdem es durch die letzten deutschen Siege Hauptstadt des neuen Königreichs Italien geworden, Residenz eines weltlichen Oberhauptes, das vom Quirinal aus über mehr als 26000000 Italiener, und eines geistlichen Oberhauptes, das vom Vatieau aus (Leoninische Stadt) über das Zehnfache an Seelen in der ganzen Welt gebietet. — Die alte Sieben- hügelstadt *) weniger durch Erstürmungen der Barbaren als durch Barbarei der eignen Bürgerschaft zerstört; neben ihr zum Theil auf und aus den Trümmern der alten Pracht die neue Stadt; ihr Glanz zur Metnceerzeit**). Seitdem das größte Museum der schönen Künste und Wissenschaften. In Rom, Venedig und Florenz, den drei italischen Centren der schönen Künste, ist, wie im übrigen Italien, seit Jahrhunderten die pro- dnetive Kraft gelähmt. Deutschland hat seine Lehrmeisterin weit überholt. Doch bleibt Rom die hohe Schule der Kunst für alle gebildeten Völker (Italiens Meisterwerke erhalten nur unter italischem Himmel ihre rechte Beleuchtung). An ihren Denk- mälern bildet sich die Welt; von dieser zuströmenden Welt nährt sich das heutige Rom. Die „ewige Stadt", im Mittelpunkte einer Welt von Trümmern. — Aus der öden Campagna di Roma, deren Fieberlust diesseits der Poutiuischen Sümpfe den ganzen niedrigen Küstenstrich beherrscht, erheben sich zwei Meilen von Rom die Albaner Berge, ausgebrannte, schön bewaldete Vulkane mit Kraterseen; nördlich davon, jenseits des Längsthals desteverone (Anio)***), der langgestreckte Kamm der S ab i n e r- *) Auf und aus Tuff (die Katakomben!) erbaut. Seit Augustus auch Travertin von Tibur (Tivoli) und carrarischer Marmor die Bausteine. **) Roms alte Pracht erstand durch die Gunst der Imperatoren, die neue durch die Gunst der Päpste, beide mit Hülfe des Geldes aus dem ganzen Erdkreise; jenes durch fremde, dieses durch italische Meister. ***) Cascaden von Tivoli.

2. Abriss der Geschichte für höhere Knaben- und Mädchenschulen - S. 121

1878 - Mainz : Kunze
— 121 — Keiner gethan. Er wurde 1308 angesichts der Habsburg bort seinem Neffen, ermordet, der deshalb mit dem Namen Johann Parricida gebrandmarkt worden ist. § 18. Liihelburg und Baiern. Nach Albrechts Ermordung lenkten der Mainzer Erzbischof Peter Aichspalter und Balduin von Trier die Wahl auf des letzteren Bruder, den Grafen Heinrich von Lützelburg, der in seiner kleinen Herrschaft in den Ardennen sich den Ruf eines umsichtigen, thatkräftigen und auf die öffentliche Sicherheit bedachten Fürsten erworben hatte. Heinrich Vii. (1308—1313) suchte die alte Kaiserherrlichkeit durch uneigennützigen Gebrauch der ihm verliehenen Macht und durch Reinheit des Charakters zu erneuern. Die vorhergehenden Könige, die im Leben Feinde gewesen waren, ließ er feierlich nebeneinander zu Speier beisetzen, damit verkündend, daß Friede im Reiche herrschen solle. Gegen den unruhigen würtembergischen Grafen Eberhard schleuderte er die Acht. Aus Achtung vor ihm wählten die Böhmen seinen Sohn Johann zum Könige. Auch Italien und Rom, das seit 1308 aufgehört hatte Residenz der Päpste zu sein, suchte er, um in die Fußtapfen der Ottonen und Friedriche zu treten, wieder fester mit Deutschland zu verbinden. Die Ghibellinen, unter ihnen der große Dichter Dante, warteten mit. Sehnsucht auf ihn, damit er des Reiches Garten vor weiterer Verwüstung schütze und das steuerlose Schiff mit fester Hand in den sichern Hafen lenke. Da er aber nicht Kaiser einer Partei sondern der Gesammtheit sein wollte, fand er die gewünschte Unterstützung nicht. Und als er sich anschickte den Enkel jenes Karl von Anjou, Robert von Neapel, für seine liebergriffe zu strafen, sprach von Avignon aus der Papst feinen Bann. Doch traf die Kunde davon Heinrich nicht mehr, der bereits in einem italienischen Kloster an Gift, wie damals die Sage gieng, gestorben war. Wie ein Meteor war er erschienen und verschwunden. Seine Partei wählte Ludwig von Baiern (1314—1347), die habsburgische Friedrich von Oesterreich, und so entstand abermals Bürgerkrieg um die Krone. Diesmal unterlag

3. Abriss der Geschichte für höhere Knaben- und Mädchenschulen - S. 112

1878 - Mainz : Kunze
— 112 — wieder aus seiner Asche unterstützt von dem sich damals bildenden lombardischen Städtebund und dem Papste Alexander Iil, dem zu Ehren man die Festung Alessandria erbaute. Ebenso wie in Italien der Sinn für Unabhängigkeit sich regte, suchte im Norden des Reichs Heinrich der Löwe sich immer selbständiger zu machen, indem er seine Macht im Osten der Elbe erweiterte und seine Vasallen drückte. Friedrich ließ ihn gewähren, befreite ihn sogar einstweilen von der Pflicht der Heeresfolge nach Italien. Seinen fünften Zug dorthin unternahm er 1174; diesmal aber sollte der Löwe ihn begleiten, weil er seine kaiserlichen Rechte um jeden Preis geltend zu machen suchte. Von ihm, trotz seiner flehenden Bitten im Stiche gelassen, unterlag der Kaiser 1176 bei Legnano den todesmutigen Italienern, die sich um das Stadtbauuer Mailands, das Caroccio, geschaart hatten. Rasch entschlossen versöhnte und befreundete sich Friedrich mit dem Papste, der einen Waffenstillstand vermittelte. Im später geschlossenen Constanzer Frieden (1183) wurde den Städten freie Selbstverwaltung zugestanden, die kaiserliche Oberhoheit gewahrt. In Deutschland traf 1179 den Löwen Friedrichs Zorn. Er verlor Baiern an Otto von Wittelsbach und mußte in die Zerstückelung Sachsens willigen. Im Osten des Landes führte der Antheil, welchen des Bären Sohn Bernhard erhielt, den alten Namen weiter, der Westen fiel zum großen Theil dem Erzstifte Köln zu; Heinrich selbst empsieng, nachdem er sich gedemütigt hatte, seine Allode Braunschweig-Lüneburg zurück, mußte aber vorläufig, um Unruhen vorzubeugen, das Reich verlassen. Zwei herrliche Feste, das Mainzer 1184, wo der Kaiser zwei Söhne wehrhaft machte, und das Mailänder 1186, wo er seinen ältesten Sohn Heinrich mit der normannischen Erbin Constanze vermählte, gaben Zeugnis von der Liebe, deren er sich im ganzen Reiche zu erfreuen hatte. Der dritte Kreuzzug brachte dem Helden, der noch jugendlich stürmend bei Jkonium gekämpft hatte, den Tod in den Wellen des Seleph, die er ungestüm durchreiten wollte. Noch lange hat man im deutschen Volke von dem im Kiffhäuser schlafenden Kaiser gesagt und gesungen und auf sein Erwachen mit Sehnsucht geharrt.

4. Vollständiges Lehr- und Lesebuch für die oberen Klassen katholischer Volksschulen - S. 301

1855 - Mainz : Kirchheim
301 langen nordischen zu vergleichen. Das Leben scheint dort dem tödten- den Hauch der Kälte erlegen zu sein; Alles ist todt, starr und still, eine ermüdende Ewigkeit, eine Grabesruhe herrscht in manchen Ge- genden dieses Winkels der Erde. Doch was dem Lande an lebendi- gen Geschöpfen abgeht, das beherbergt das Eismeer in überreicher Fülle und rst dadurch eine unversiegbare Quelle des Erwerbs und der Befriedigung wichtiger Lebensbedürfnisse geworden. Groß, erhaben und freundlich zugleich zeigt sich die Natur in jenen nordischen Gegenden. Wie in die eisigen Nebel unserer Winter- tage der Sonnenblick leuchtet und ringsum tausendfachen Widerschein erweckt, so strahlt in die lange Polarnacht das majestätische Nord- licht. Sieh, es steigt über die verzauberte Eiswelt eine schwarze Wolke empor, woraus hier und dort ein langer Lichtstrahl aufzuckt und über den Himmel dahin schießt; dazwischen spielen rothe, gelbe und blaue Flammen. Jetzt einen sich die Strahlen zu einem Bogen, der sich wie ein Diadem um den Horizont legt. Die Flammen wer- den lebhafter, sie fahren auf und ab, verbinden und trennen sich, schwinden und tauchen wieder empor, bilden durchbrochene Kronen, Thurmruinen, Lichtgewinde, entblätterte Wälder; denn rastlos schie- ßen, wogen und schwimmen die Lichtstrahlen durcheinander. Endlich erlischt die ganze Erscheinung. Doch sieh, dort zuckt wieder ein Strahl empor, jetzt noch einer, em neuer Lichtbogen bildet sich; auch er er- lischt plötzlich, um einem neuen Platz zu machen, der wieder seine blutrothen, smaragdgrünen, himmelblauen und goldgelben Strahlen spielen läßt, bis sich die Strahlen zu einer glänzenden Krone einigen und das ganze Zauberspiel in einigen Minuten in Dunkel und Nacht schwindet. Das Nordlicht vollendet die an Schönheiten und Großar- tigkeit anderer Art so reiche Gegend des Nordpols. Es läßt den Wi- derschein seiner bunten Lichtspiele tausendfach brechen an den Eiskry- stallen der Gletscher, an den Eisburgen und trümmerhaften Säulen- gängen. Alles scheint sich in Licht auflösen zu wollen. Der Krystall möchte zum Lichtstrahl werden und in's Unendliche fliegen. Ueberall lebt es, funkelt und blitzt es, und über dem Ganzen ruht ein geister- hafter, stiller Schimmer, wie wenn die Auferstehung durch das Grab des Todes hindurch bräche. Dunkle Schatten ruhen neben lichten Höhen, wie finstere Todesschmerzen neben süßen Auferstehungsgedan- ken. Und mitten in diese Einsamkeit leuchtet das Eisfenster des Eskimo in matt feuerrothem Scheine, um das Wunderbare der Landschaft zu erhöhen. Spähend schleicht der Polarbär um das Eisgebirge, um die unförmlichen Robben zu überraschen oder die Gans im warmen Neste zu erhaschen. Indessen hat die Zauberwelt ein Ende, sie schwindet in Nichts, sobald die lange Nacht dem langen Tage weicht. Denn nun stürzen schäumende Gießbäche von den Bergen, nun drängen die Mee- reswogen und sprengen die fesselnde Eisdecke. Da die Magnetnadel bei lebhaften Nordlichtern von selbst in Schwankungen geräth und der herrliche Lichtschein in der Richtung

5. Vollständiges Lehr- und Lesebuch für die oberen Klassen katholischer Volksschulen - S. 311

1855 - Mainz : Kirchheim
311 Nachen oder einem sonstigen Fahrzeuge sitzt und es wird plötzlich gehalten, so stürzt man mit dem Oberkörper vorwärts, und wird das stillstehende Fahrzeug plötzlich bewegt, so stürzt man rückwärts. Aus diesen und vielen andern ähnlichen Erscheinungen schließt man, daß ein bewegter Körper sich so lange fortbewegt, bis er gehindert wird, und daß ein ruhender sich nicht eher bewegt, bis er fortgestoßen wird. Auf der Oberfläche aller Körper befinden sich Erhöhungen und Vertiefungen oder kleine schiefe Ebenen, die man oft mit bloßem Auge nicht sehen kann. Darin finden die darauf gelegten Körper eine Unter- stützung, weßhalb sie auch nach der Bewegung wieder in Ruhe kom- men, was nicht sein könnte, wenn ihnen kein Widerstand geleistet würde. Will man daher die Bewegung befördern, so glättet man die Ebene ab, um die Reibung oder den Widerstand zu vermindern; die Straßen werden geebnet oder gestampft, es werden Eisenschienen ge- legt, worauf die Wagen der Eisenbahnen durch Dampf getrieben werden. So hinderlich die Reibung für die Bewegung ist, so noth- wendig ist sie zum Festhalten und Stützen der Körper. So gerne man auf ebenen Wegen geht, so ungern bewegt man sich z. B. auf Glatteis, weil man wegen Mangels an Reibung leicht fallen kann. Dem freien Fall ist entgegengesetzt der senkrechte Wurf nach oben. Wird ein Körper mit einer gewissen Geschwindigkeit senkrecht in die Höhe geworfen, so wirkt seinem Aufsteigen die Schwerkraft senkrecht entgegen und hebt nach und nach von der Wurfkraft so viel auf, daß der geworfene Körper wieder mit derselben Geschwindigkeit auf der Erde ankommt, mit welcher er geworfen wurde. Wird ein Körper schief auf- oder abwärts geworfen, so steigt und fällt er nicht in gerader, sondern in krummer Linie, weil die Schwerkraft ihn von seiner ursprünglichen Richtung ablenkt; eben so ist es auch, wenn ein Körper wagrecht geworfen wird; er fällt auf die Erde in einem Bogen. Kinder haben dieses Alles schon gesehen und können es selbst pro- biren, indem sie in den oben angegebenen Richtungen werfen. Dieses Gesetz kennen auch die Jäger und Schützen beim Militär, die Kano- niere und richten sich darnach beim Zielen auf Gegenstände; sie zielen gewöhnlich höher, als der Gegenstand ist; warum? 7. Der Schwerpunkt. In allen Körpern ist ein Punkt vorhanden, in dem das ganze Gewicht derselben gleichsam vereinigt ist. Hat dieser Punkt eine Unterlage, so ruht der ganze Körper. Bei gleichmäßigen Körpern befindet er sich gewöhnlich in der Mitte, bei ungleichmäßigen nach der - Seite hin, wo die meiste Masse ist. Er ist somit eine Ausgleichung der Massentheile nach den Seiten. Dieser Punkt heißt der Sch wer- puukt. Ist dieser unterstützt, so hängen und liegen die Körper; ist er nrcht unterstützt, so fallen sie so lange, bis sie unterstützt sind und

6. Vollständiges Lehr- und Lesebuch für die oberen Klassen katholischer Volksschulen - S. 375

1855 - Mainz : Kirchheim
375 So machten die Phönizier sich bald berühmt durch Gewerbfleiß, Schifffahrt, Handelsunternehmungen und durch ihre Kolonien und unterschieden sich dadurch Vortheilhaft von vielen andern Völkern des Alterthums, welche den blutigen Krieg mit all' seinen Gräueln mehr liebten, als den Frieden mit seinen Künsten. — Von Cyrus an gehorchte Phönizien Persien und leistete ihm treffliche Dienste zur See. Endlich theilte es das Schicksal Persiens und wurde eine macedonische Provinz. Alerander der Große richtete seinen Handel ganz zu Grunde, indem er Neu-Tyrus zerstörte und an den Ufern des Nils in Aegypten die neue Welthandelsstadt Alerandria gründete. Länger als das Mutterland erhielt sich die phönizische Kolonie Karthago in Afrika und gelangte schon frühe zu außerordentlichem Reichthum und Ansehen. Die Stadt Karthago wurde von der phö- nizischen Königstochter Dido erbaut, welche wegen ihres geizigen und grausamen Bruders aus ihrem Vaterlande geflohen war. Kar- thago hatte 5 bis 6 Meilen im Umfange und eine Bevölkerung von 700,000 Einwohnern. Sehr mächtig wurde diese Pflanzstadt durch ihre auswärtigen Besitzungen auf den Inseln des Mittelmeeres, Sardinien, Corsica und Sicilien, und besonders durch das silber- reiche Spanien. Der Besitz der Insel Sicilien verwickelte die Kar- thager in einen langwierigen Krieg mit den Römern, welcher den Untergang ihres Staates herbeiführte. — Wie die Babylonier und Assyrer, so waren auch diese Völker chamitischer Abstammung dem schändlichsten Götzendienste ergeben. Sie verehrten den Baal und die Astarta (Sonne und Mond) mit den wildesten Ausschweifungen. In die weit ausgestreckten Arme der glühend gemachten Moloch- statuen legten Eltern ihre Kinder, um sie dem Götzen Moloch zum Opfer zu bringen. Mit ihren Handelsartikeln brachten sie auch ihren abscheulichen Götzendienst auf alle Punkte der damals be- kannten Welt und trugen so bei, daß die Entartung des Menschen- geschlechts immer allgemeiner wurde. Aegypter. Aegypten, zwischen starren Felsen und öden Wüsten sich hinziehend, wirv durch die jährliche Ueberschwemmung des Nils, der durch den Regen auf den äthiopischen Gebirgen zu einer außer- ordentlichen Höhe anschwillt, sehr fruchtbar gemacht, so daß man, ohne zu Pflügen, in das fette, lockere Erdreich säen und zweimal jährlich ärndten kann. Daher ist auch Aegypten von jeher die Kornkammer der Nachbarländer gewesen. Die Bewohner Aegyptens gehören wegen ihrer Sitten, Reli- gion und Kunst zu den merkwürdigsten Völkern des Alterthums. Die Aegypter waren in Kasten oder Zünfte eingetheilt und zwar in die Kasten der Priester, Soldaten, Künstler, Landleute und Hirten. Sie waren fleißig, mäßig und sanft, aber ernst, schwermüthig und abergläubisch. Sie liebten weder Musik noch Tanz, dagegen die stete Erinnerung an den Tod. Darum herrschte auch in Aegypten

7. Vollständiges Lehr- und Lesebuch für die oberen Klassen katholischer Volksschulen - S. 496

1855 - Mainz : Kirchheim
496 grau gewordener, bewährter Mann. — Veriren, necken, beunruhigen, quä- len, anfuhren. — Vicariren, eines Andern Stelle vertreten. — Vicariai, Stellvertretung. — Victualien, Lebensmittel, Eßwaarcn. — Vidimiren, beglaubigen, gerichtlich bestätigen, daß eine Abschrift mit der Urschrift (Original) gleichlautend fei. — Vignette, w. (Winjette) Verzierungsbild- chen, Druckverzierung, kleines Kupfer zwischen dem Drucke oder zu Anfang oder Ende desselben. — Violine, w. Geige. — Virtuos oder Virtuose, m. ausgezeichneter Künstler. — Visiren, beschauen, zielen, auf's Korn nehmen. — Visitiren, besichtigen, durchsuchen; daher Visitation, Visitator.— Visite, w. (Wisitte) Besuch, Aufwartung. — Vivat! er oder es lebe! — Vul- can, m. ein feuerspeiender Berg. W. Wattiren, walten, mit gesteifter Baumwolle u. s. w. unterlegen. — Wrack, s. Trümmer eines gescheiterten Schiffes. B. Isop, m. eine Gewürzpflanze. 3. Zcnith, m. Scheitelpunkt am Himmel (entgegengesetzt Nadir, Fuß- punkt.) — Zone, w. Gürtel, Erdgürtel, Erdstrich.

8. Vollständiges Lehr- und Lesebuch für die oberen Klassen katholischer Volksschulen - S. 48

1855 - Mainz : Kirchheim
48 Mit Milch sängst du dein Leben an, Mit Wein kannst du es wohl beschließen; Doch fängst du mit dem Ende an, So wird das Ende dich verdrießen. Die Luft, Mensch, ist dein Element, Du lebest nicht von ihr getrennt; Drum täglich in das Freie geh’, Und besser noch auf Berges Höh’! Das zweite ist das Wasserreich, Es reinigt dich und stärkt zugleich; Drum wasche täglich deinen Leib Und bade oft zum Zeitvertreib! Dein Tisch sei stets einfacher Art, Sei Kraft mit Wohlgeschmack gepaart; Mischst du zusammen vielerlei, So wird’s für dich ein Hexenbrei. iss massig stets und ohne Hast, Dass du nie fühlst des Magens Last; Geniess es auch mit frohem Muth, So g'bt’s dir ein gesundes Blut. Fleisch nähret, stärket und macht warm, Die Pflanzenkost erschlafft den Darm; Sie kühlet und eröffnet gut Und macht dabei ein leichtes Blut. Das Obst ist wahre Gottesgab’, Es labt, erfrischt und kühlet ab; Doch über Allem steht das Brod, Zu jeder Nahrung thut es Noth. Das Fett verschleimt, verdaut sich schwer Salz macht scharf Blut und reizet sehr; Gewürze ganz dem Feuer gleicht, Es wärmet, aber zündet leicht. Willst du gedeihlich Fisch gemessen, Musst du ihn stets mit Wein begiessen. Den Käs iss nie zum Uebermaß; Mit Brod zu Nachtisch taucht er was.

9. Vollständiges Lehr- und Lesebuch für die oberen Klassen katholischer Volksschulen - S. 56

1855 - Mainz : Kirchheim
56 Und wenn -er Donner oben braust, Der Himmel steht in Gluthen, Die Holl' ihm um die Ohren saust, Das soll ihn nicht entmuthen. Ihm muß -ie Welt in seiner Brust, In seinem Leben liegen; Er muß in Lei- un- muß in Lust Sein eigen Herz besiegen. Un- stetig ernst nn- stetig treu Muß er sein Werk vollbringen, Un- muß im Leben srank un- frei Noch allem E-len ringen. So soll er ans -em Er-enthal Den Weg zum Himmel wan-eln, Un- soll im heil'gen Gottesstrahl Stets recht un- rechtlich han-eln. Das ist -er achte starke Mann, Der so -nrch's Leben gehet, Der so auf seiner Lebensbahn Gleich einem Eichbaum stehet. Clemens Angust v. Droste-Vischering, Erzbischof von Köln -j- 1845. 65. St. Johannes. St. Johannes, der Evangelist, kam einst in eine Stadt, und da sah er einen Jüngling, schön von Gestalt und jung an Jahren. Der Jüngling aber war ein Heide. Und St. Johannes lehrte ihn, und taufte ihn, und führte ihn zum Bischof der Stadt, und sprach zu diesem: „Nimm den Jüngling auf in dein Haus, und erziehe ihn, und mache aus ihm einen würdigen Priester." Der that es, und St. Johannes ging weiter. — Nach etlicher Zeit kam der heilige Apostel wieder in die Stadt, und ging in das Haus des Bischofs und sprach zu ihm: „Wo ist der Jüngling, den ich dir übergeben habe? " Da sing der Bischof an zu weinen, und sagte: „Der Jüngling, der ist todt." Deß wunderte sich St. Johannes. Der Bischof aber fuhr

10. Vollständiges Lehr- und Lesebuch für die oberen Klassen katholischer Volksschulen - S. 138

1855 - Mainz : Kirchheim
138 Ei erhascht, so suchte er auf einen Baum zu springen, verzehrte es da und warf die Schale auf seinen Nebenbuhler herab, als wenn er ihn necken wollte." * q- * 32. Das Wetterglas. Mancher geneigte Leser hat auch sein Wetterglas im kleinen Stübchen hängen, nicht erst seit gestern: denn die Fliegen haben auch schon daran geschaut, was der Himmel für Wetter im Sinne bat, also daß der Mensch nicht mehr viel daran erkennen kann. Mit einem nassen Tüchlein von Zeit zu Zeit wäre zu helfen. Aber das scharfe Auge des Lesers hat's noch nicht vonnöthen. Jetzt schaut er's deutlich an und sagt: „Morgen können wir noch nicht mähen auf den untern Matten." Jetzt klopft er ein wenig an dem Brettlein, ob sich denn das Quecksilber gar nicht lüphen will, als wenn er eö wecken müßte wie aus einem Schlafe oder aus tiefen Gedanken, und wenn es ein wenig hinaufgeht, so heitert sich in seinem Herzen die Hoff- nung auf. Aber doch weiß er nicht recht, wie es zugeht, und fragt deßhalb den Hausfreund. — Dem wißbegierigen Leser wollen wir es sagen, wie es dieser erklärt hat. Erstlich: Ein braves Wetterglas hat an der Spitze des Kölbleins, worin sich das Quecksilber sammelt, eine kleine Oeffnung. Zweitens: Sonst meint man, wo nichts Anderes ist, dort sei doch wenigstens Luft. Aber oben in der langen Röhre, wo das Quecksilber aufhört, bis ganz oben, wo auch die Röhre aufhört, da ist keine Luft; da ist gar Nichts. Dies wird leicht erkannt; denn wenn man das Wetterglas langsam in eine schiefe Richtung bringt, als wollte man es umlegen, so fährt das Quecksilber durch den leeren Raum hinauf, bis an das Ende der Röhre, und man hört einen kleinen Knall. Dies könnte nicht geschehen, wenn noch Luft darin wäre. Sie würde sagen : „ Ich bin auch da. Ich muß auch Platz haben." Drittens: Die Luft, die die Erde und Alles umgibt, drückt unaufhörlich von oben gegen die Erde hinab, weil sie selbst, wie alle körperlichen Dinge, von der Erde angezogen wird; faste will, vermöge einer inwendigen Kraft, unaufhörlich nach allen Seiten ausgedehnt und, sozusagen, ausgespannt sein, bis auf ein Gewisses! Sie ist Gottes lebendiger Athem, der die Erde einhüllt, und Alles durch- dringt und segnet, und hat gar viel verborgene Wunder. Also geht die Luft durch fede offene Thür, fa durch fedwedes Spältlein in die Häuser und aus einem Gehalt in das andere, und durch die kleine Oeffnung an der Spitze des Kölbleins hinein und drückt auf das Quecksilber, und die Luft, welche noch außen ist, drückt immer nach und will auch noch hinein und will durchaus keinen leeren Raum leiden. Ei sie drückt und treibt daö Quecksilber in der langen Röhre gewöhnlich zwischen 27 und 28 Zoll weit n die Höhe, bis sie nim- mer weiter kann. Denn wenn das Quecksilber in der Röhre einmal
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