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1. Die Weltgeschichte - S. 22

1835 - Mainz : Kupferberg
22 Karthager. ^lassungen? und auf den Inseln des persischen Meerbusens: Tyros, Arados. Araber dienen ihnen als Matrosen. Die Maaren und Produkte der von ihnen besuchten Länder tauschen sie theils gegen einander, theils gegen die Erzeugnisse ihrer eigenen Industrie um , und so gewinnen sie durch ihren S e e h a n d e l in Spanien: Silber, Gold, Eisen, Blei und Südfrüchte; auf den Kassite- riden: Zinn; au den Küsten der Ostsee, der Mündung des Eridanos (Rhenus? Padus?): Bernstein (Elektron); an den Küsten des arabi- schen Meerbusens (Ophir — Südland?): Gold, Elfenbein, Ebenholz, Weihrauch; auf den, persischen Meerbusen von Vorder - Indien und der Insel Taprobane (Ieilon): Gewürze, Zimmt re. Ihr Landhandel durch Karawanen erstreckt sich: nach Palästina: Waizen, Rosinen, Oel, Balsam; nach Aegypten: Getraide, baumwollene und gestickte Zeuge; nach Syrier: Wein und Wolle; nach Babylon über Palmyra: Webereien; Arabien: Gewürze und Ranchwerk; Persien bis ins Innere von Asien: Zimmt, Elfenbein, Ebenholz; und über Armenien nach Vorder- und Nord-Asien: Kupfer, Pferde, Sklaven rc. * Ihre zahlreichen Fabriken und Mannfacturen bestehen in Purpnrfärbereien (aus dem Safte der Seemnscheln), Webereien (die beste Leinwand von Sidon), Glas (Sand, nitrum, im kleinen Flusse Belos), Spielsachen, Bearbeitung des Bernsteins, Elfenbeins, Goldes und anderer Metalle. Ihre Haupterfindungen sind: Schiffbau, Buchstabenschrift (durch Taaut? Kadmos bringt sie nach Vöotien?), Rechenkunst, Astronomie rc. Religion: Vielgötterei nnt Menschenopfern, — Vergötterung der Heroen und Naturkräfte: Herakles (sein Tempel in Alttyros, seine Wanderungen), Baal (Sonne oder Himmel, Kronos), Kabircn und Patäkcn, (Schutzgötter der Schiffe, Laren), Dagon und Derketo (Fischgottheiten) rc. Priester der einzelnen Götter. §. 9. Karthager (Karchedonier). I. Von der Entstehung des Staates bis zum An- fänge des fyrakufanifchen Krieges, von 888 bis 480 v. Eh. G. ^ Unsicherheit der wenigen Nachrichten. Schnelles Aufblühen des jugendlichen Staates. Kolonien führen zu Eroberungen.

2. Die Weltgeschichte - S. 28

1835 - Mainz : Kupferberg
» ' 28 Di e d e r. v.c.g. Nabonedos (^abynetos) weigert sich, den Bezwinger 536. Mediens, Kyros von Persien, anzucrkenncn, und wird von ihm bei der Eroberung Babylon's gefangen genommen,— Babylonien persische Provinz. Die Religion der Babylonier ist vorzüglich Verehrung der Himmelskörper: Bel (Sonne), Mylikta (Venns) rc.; vergötterte Heroen; Opfer mit Weihrauch, auch Menschenopfer (dem glühenden Moloch); Tempel. — Die chaldäischen Priester (Magier) allein im Besitze der Weisheit: Sternkunde, Traumdeutung, Mathematik rc. Von Künsten werden gerühmt ihre Gold - und Silber-Stickereien, Webereien (Gewänder) und Purpurfärbereien rc. Daher das V o l k in der letzteren Zeit unkriegerisch, verweichlicht, prachtliebend und üppig. Der Handel geht über Medien, Baktrien, Persien durch Karawanen bis Indien, zur See über den persischen Dnsen nach Arabien (von hier Räucherwerk, Gewürze rc.), Indien, Taprobane (Elfenbein, Zimmt, Perlen rc.); eben sö auf dem Euphrat westwärts nach Vorder - Asien. -1 - • ■ ^ §. 12. Meder. * Medien steht, gleichwie Babylonien, frühe unter assyrischen Satrapen, bis es sich unter Kyarares mit der Zerstörung Ninive'6 606 v. Ch. G. unabhängig macht, und 550 v. Ch. G. durch Kyros an Persien übergeht. 821. Arbakes unabhängig, König von Medien und Assyrien; aber seine Nachfolger schnell wieder Assyrien unterworfen, bis gegen 711 v. Ch. 700. Desokes vereint und beherrscht die sechs medischen Stamme, — seine Burg mit sieben Mauern in Ekbatana, Gerechtigkeitspflege rc. 647. Phraortes fällt in der Schlacht bei Ragau gegen den assyrischen Nabuchodonosor. 625. Kyarares erobert Vorder-Asien bis zum Halys, schlägt die Assyrier; muß aber vor den einbrechenden Scythen zurück- 606. weichen; darauf erobert und zerstört er, verbunden mit Nabo- polasar Ninive und unterwirft sich Assyrien; er vertreibt die Scythen aus Vorder-Asien, bezwingt die Pariher, kämpft

3. Die Weltgeschichte - S. 121

1835 - Mainz : Kupferberg
s Friedrich H Kreuzzug. Mongolen. 121 N.c.t. 5) Otto Iv. allgemein anerkannt, alsbald mit dem 1208. Pabste entzweit, erkommunicirt, wird von Friedrich von Sicilien, den die Hohenstaufen heranrufen, und der sich mit Philipp August von Frankreich verbindet, bei Tournai ge-1214. schlagen, stirbt auf der Harzburg 1218. 6) Friedrich H. zu Aachen von dem Erzbischof von 1215. Mainz und zu Rom von dem Pabste Honorius Iii. gekrönt, — seine Versprechungen, Kreuzzug (Damiette den Christen entrissen); Vermählung mit Jolantha, der Tochter Johann's von Brienne, des Titularkönigs von Jerusalem, — König von Jerusalem 1225. Fünfter Kreuz zu g : Friedrich, vom Pabste Gregor Ix. 1228. gedrängt, und selbst erkommunicirt, ist glücklich im Morgen- lande, gewinnt die deutschen Ordensritter, und schließt mit dem ägyptischen Sultan Al-Kamel einen zehnjährigen Waffen- stillstand, seine Krönung zu Jerusalem. Nach seiner Rückkehr alsbald Frieden mit dem Pabste 1230; aber die Lombarden widerstreben. Die Empörung seines Sohnes Heinrich dämpft schnell Friedrich, vermählt sich mit Jsabella von England, gleicht sich aus mit Otto dem Kinde 1235, und ist seit 1236 fortwährend in Italien gegen die trotzigen Lombarden und den Pabst beschäftigt. Deutschland wird durch den Sieg der Mongolen unter Batu, einem Enkel Dschingiö-Chan's, 1241. bei Liegnitz in Schrecken gesetzt* *). Andreas von Ungarn 1217 mit mehren deutschen Fürsten (Damiette können sie nicht behaupten). — Der Kreuzzug gegen die Albigenser im südlichen Frankreich, von Innocenz I!l. schon 1218 geboten, zeichnet sich bis 1229 nur durch Grausamkeiten aus. *) Unter den mongolischen nomadisirenden Horden der jetzigen Ta- tarei erhob sich im Anfang des dreizehnten Jahrhunderts Dschingis- Chan zum Oberhaupte empor, er erobert Peking 1215, vernichtet das chowaresmische Reich rc., unterwirft durch seinen Sohn Dschudschi 1224 das südliche Rußland, starb 1227. Sein Sohn Oktai, der ihm nach- folgt, bezwingt durch Dschudschi's Sohn, Batu, das nördliche Ruß- land (1238 Moskau und 1240 Kiew zerstört). Ein mongolisches Heer dringt durch Polen, siegt bei Liegnitz, während Batu Ungarn verwüstet;

4. Alte Geschichte - S. 41

1872 - Mainz : Kunze
41 jeitigt fjatte, Begann er, der Berfuchung jur grannig raiberfteljenb, bag Berfaffunggmerf, bag bte rechte Ükiite gu galten fud^te gmifdhen den S3ebürfntffen beg Bolfg und der hergebrachten ©tellung beg Utbelg; — eine Ütimofratie mit bemofratifcher ©runbtage, berett @runb= gebanfe: jebem jbürger fo niete 3r;ecf)±e §u geraderen, alg feinen Stiftungen an den ©taat entfpräcfje. ©er Anfang eineg neuen po= ßtifdjen ßebeng für Sitten. 1. 25eftanbt 1^eite und (Sintfjeilung beg Bolfg. a. 2)ie Bürger (in der 33tüt£»e§eit beg ©taateä c. 20000 er= mdhfene). Sdag Bürgerrecht bebingt burd) die Slfcftammung aug der rechtmäßigen (Sf>e eineg Bürgerg mit einer Bürgerin. 9htr augnafjmgroeife erhielten ©öf)ne eineg Bürgerg jmit einer 3r:itf)t£)ür= ' gerin (yo&oi) burd) Botfgbefdjluf; bag Bürgerrecht. S)ie Berlei^ung an einen $remben mar fe^r erfdjtoert; in jmei Bolfgoerfammlungen ntinbefteng 600 ©timmen roaren erforbertidh (Srj^onoirjroi). £>ie @rgiej)ung mar mefentlich eine tjäuglidje und prioate. Sder ©taat forgte für öffentliche 9ringfdeuten (yv/uvdoic*), die ^ßri= Datturnpläfce (naxaiarqai) ftanben unter ©taatgauffidjt. Tonbigfeit mit dem 18. Sebengja^re {scprjßog); 2lufnafjme in die ^ratrie, (5in= ttagung in bag X^iag/ixov yga/n/natuov, (Sp^ebeneib, atg niqinoxog in den Befa^ungen der ©ren^feften bienenb. 9ftit 20 ^atjren der Bolfgoerfammlung, mit 30 §u den Remtern gugelaffen, meife ober uöttige Glrntgiefjung beg Bürgeredhteg (dxifxia) konnte megen Unterlaffung der pftitfjtmä^igen ,3af)lungen an den ©taat emtreten. ©int^eitungberbürgerfdhaft in 4 klaffen nad) den eitttünften beg ©ruitbbefifceg, jur Regelung der Besteuerung und beg Ärieggbienfteg: ntvxay.oaio/xldifxvoi (die großen eupatribifdien ©runbbefitjer), Innuq (der minber begüterte 2lbel mit 3—*500 ©djeffet (Ertrag), ^wytxai (die fleinen ©runbbefi^er, mit 300—150 ©Reffet ^afjregertrag), ^Tfg.*) Sie teueren fteuerfrei. £)er erften klaffe liegen noch Xurovqyiui {xoqtjyia, tqi^quq/Ju, yv/xyagiuo/ia) ob. 3u«t regelmäßigen Ärieggbienft raaren die brei erften Staffen üerpftic^tet; nur die beiben erften gum Sfteiterbienft. b. ©dhu^oerraanbte (/uhotxoi, c. 10000 erroadjfene in der Btütfjejeit), I)anbel= und geroerbtreibenbe §rembe, oljne bag 9fted)t *) 5). I). Arbeiter, üoit der Söurjel &e (r(-&>}-pi) jefcen, t^un; bod) tigt. €ui'tiu8 ©r. (Sttytn. 229.

5. Geschichte des Mittelalters - S. 72

1870 - Mainz : Kunze
72 1246 1247 Oesterreich für das Reich. Friedrichs Abschied von Deutschland auf Nimmerwiedersehen. Parteikamps in Oberitalien zwischen Ghibellinen und Guelfen; Ezzeiino von Romano, des Kaisers Schwiegersohn, der ersteren furchtbarer Führer. Friedrichs Sieg bei Cortenuova über die "Z7 Mailänder 1237, — doch ohne völlige Unterwerfung der Lombnrden- 6. Kampf zwischen Pabst und Kaiser 1239—1250, dessen Folgen der Sturz des Kaiserthums, der Zerfall des deutschen Reichs, der Bürgerkrieg Italiens, ein verändertes europäisches Staatensystem. Bund des Pabstes mit Mailand und den See- mächten Venedig und Genua; Baefluch gegen Friedrich. — See- sieg des Königs Enzio (Sohnes des Kaisers) bei Elba und Weg- nahme der genuesischen Kriegsflotte mit den zu einem allgemeinen Concil eilenden Cardinälen; ihre Freilassung zur Wahl des Jn- ocenz Iv (Cardinal Sinibald Fieseo, Graf von Lavagna) 1243. Concil zu Lyon 1d45: Bannfluch und Absetzung Friedrichs. Der Gegenkönig Heinrich Raspe, der letzte Landgraf von Thüringen, 1246, gegen den der junge König Konrad, Friedrichs Sohn, den kürzeren zieht. Nach Heinrich Raspes Tod 1247, Graf Wilhelm von Holland Gegenkönig. Allgemeiner ver- heerender Bürgerkrieg in Deutschland und Italien. Friedrichs anfängliches Wafsenglück gegen Pabst und Lom- barden, bis bei der Belagerung Parmas die neugegründete Nach- barstadt Vittoria in Flammen anfgieng und sein Heer großentheils 1248 vernichtet wurde 1248. Gefangennehmung König Enzios bei Fossalta 1249 und 22 jährige Gefangenschaft. Verrath (?) des 1250 Petrns-M Vineis. Friedrichs Tod 1250 zu Fiorentino. — e. Die Mongolen in Deutschland 1241 unter den öhnen des Dschingis Cha-ns (Großschan) Timudschin, der sich ä Häuptling einiger Tartarenstämme zum Herrn Ostasiens em- porgeschwungen, s 1227. Nach Ueberfluthung Chinas, Chowares- miens, theilweise Indiens, des Chalifats, des vielgetheilten Ruß- lands, Polens, Ungarns erscheinen sie in Schlesien. Herzog Heinrich der Fromme von Niederschlesien fällt gegen sie bei Liegnitz (Wahlstatt); erst nach seinem Tod die Mongolen siegreich, die indeß südwärts abbiegen und in Mähren, Oesterreich, Ungarn und durch die Deutschen in Siebenbürgen ausgerieben und nach Asien zurückgejagt werden. Konrad Iv (1250— 1254). Beginnende Auflösung in Deutschland, nicht unglückliche Kämpfe des Königs in Italien. Sein früher Tod 1254. 1241 mvas, ;

6. Alte Geschichte - S. 46

1870 - Mainz : Kunze
40 vom Tigris begränzt, die Assyrier. Sie bilden bis um 714 das herrschende Volk Vorderasiens. Dieser Herrschaft Ninivehs (am Tigris) macht ein Ende die Erhebung der Babylonier und der Ausstand der Meder (714). Unter diesen Völkern sind als cultnrschciffendes und culturvermittelndes Volk hervorragend die Phönicier. Ihre Heiniath der ans jede Weise von der Natur begünstigte Küstenstrich zwischen Libanon und Meer. Schiffsbanholz, Erz, Eisen des Libanon; am Strande reicher Fischfang und P n r p nr m usch e l. Sehr alte Städte, von denen Sidon die älteste, Tyrus die bedeutendste. Die einladende Nähe des Meeres, die leichte Erreichbarkeit der nächsten Inseln und Küsten (die Berge von Cypern vom Libanon aus sichtbar) rufen Seefahrt und Handel hervor; die Uebervölkerung, veranlaßt durch die Menge der vor den Einfällen der Aegypter und später der Einwanderung des Volkes Israel Schutz Suchenden macht Auswanderung und Colonisation nothwendig. Ihr Handel, begünstigt durch die Nähe der großen Culturstaaten 'Aegypten, Babylonien, nimmt naturgemäß die Hauptrichtung nach Westen: seine Stationen Cypern, Rhodns, Creta, Samothrake (N. des ägeischen Meers); weiter in die westliche See (sicilische, italische, nordafrikanische Küsten, Carthago) und nach Spa- nien ktarsisschiffe); zwischen den „Säulen des Herkules" (des phönicischen Gottes Melkarth) hindurch in den atlantischen Ocean gewiß bis zu den Zinn- (Scilly-)inseln (Westküste uon England) vielleicht bis nach den Ostseetüsten (Bernstein). Auf der andern Seite über Thapsakus (Euphrat) nach Babylon, Handel nach Aegypten, nach Armenien, „Ophirfahrten" von den Häfen des arabischen Golfs ans, indische Produkte (Gold, Affen, Pfauen). Bedeutende Industrie: Färbereien, Webereien, Bantechnik; äußerlicher Charakter ihrer Bil- dung, wilder und sinnlicher Charakter ihrer Religion. Die Völker Irans. Das iranische Hochland, zwischen Euphrat-Tigris im W., Indus im O., dem indischen Ocean im S., dem kaspischen Meer und Oxusfluß im N., etwa 50000 □ M. groß, von einer Menge von Stämmen bewohnt, deren gemeinsamer Name Arier, und von denen die Baktrier, die Meder, die Perser die wichtigsten sind. Ihre Religion, von den östlichen Stämmen, den Baktriern ausgehend, unter denen um 1500 ein Reformator, Zoroaster auftritt, ist, im Gegen- satz zu den übrigen Religioneil Vorderasiens, der ägyptischen, babylonischen, assyrischen, syrischen, die eines ritterlichen und arbeitsamen Volkes, dem die Naturkrüste nicht in schaffender Fülle entgegentreten, sondern dem in einem Lande, wo die Gegensätze von Wüste und Fruchtland überall hart sich be- rühren, die Natur vielmehr als im Kanlpf begriffen, als bedingt durch den Gegensatz zweier feindlichen Prinzipien erscheint, eines guten und eines bösen, eines schaffenden lind eines zerstörellden. So wird die gange äußere und innere Welt aufgefaßt als Kampf einer guten und einer bösen Macht: das Licht, der frucht- tragende Acker, das fließende Wasser, die Hansthiere sind Ge-

7. Geographische Repetitionen für die oberen Klassen von Gymnasien und Realschulen - S. 115

1874 - Mainz : Kunze
— 115 — südlich und nördlich des Amur von Korea bis zur Behrings- straße. Reger Verkehr von Europa aus durch das Tiefland Westsibiriens nach diesen Erzgebirgen, dem Altai (-Goldberg) im W. und den Bäurischen Alpen im 0., in deren Mitte der Baikalsee*); von hier (I r k n t s k) über Kjachta die Karawanenstraße durch die Mongolei nach Peking, und durch die von der cnltnrfähigen chinesischen Mandschurei abgetreteneu Amurprovinz auf diesem Flusse zum neuen Ha- sen N i k o l a j e w s 1- Hierdurch hat Kamtschatkas Peter Paulshafen an Bedeutnng verloren, doch ist das Mün- dnngsland des nach dem Ochotskischen Meere gerich- teten Amur der Ausdehnung der russischen Herrschaft über das Japanisches Meer hinderlich. — Die Ungunst des Kli- mas seit dem Beginn der historischen Zeit, „der sibirische Win- ter", hindert überall auch im Innern gedeihliche Entwicklung: nicht bloß in der Ungeheuern polaren Festlandsmasse, die im Nordcap (unter dem Meridian der Südspitze Asiens) die Höhe von Spitzbergen erreicht, sondern auch im fruchtbaren Süden. Die Einwirkung des excessiven Nordostwinds erstreckt sich weit über Sibirien hinaus über die Sandwüsten des Aralsees und des Truchmenenisthmus zum kaspischeu See und seinem ver- weheten Oxusbette. — Daher selbst in den günstigsten Strecken nur spärliche Bevölkerung, in Sibirien vorherrschend mongolische, in Tnran türkisch-tatarische, selten seßhafte Horden; dazu aus Europa außer wenigen Industriellen, Kaufleuten und Beamten *) Der größte Gebirgssee der Erde, halb so groß wie der Aralsee; dieser 1/i des 8400 Qm. enthaltenden kaspischen Sees. **) Japans, des asiatischen Morgenlandes neueste Theilnahme an der europäischen Kultur besonders durch England, Frankreich und Deutsch- land gefördert. Rußland verbleibt auch in Ostasien die Erforschung und Kultur der Binnenländer und Steppenvölker. Der Erwerb des hafenlosen Küstenlandes zwischen dem verschlossenen Korea und der Amurmündung erst dann von Wichtigkeit, wenn die ganze zu den Buchten des Chinesischen Meeres geöffnete Mandschurei in Besitz genommen, die Schwelle des eigentlichen China. Die Bevölkerung dieses von der Natur sowohl in den Gebirgen als im Tieflande der beiden großen Zwillingsströme gleich günstig ausgestatteten „Landes der Mitte" die zahlreichste in Asien. Diese „Utilita- rier die Schüler des Cong-fu-tfe, von den Japanesen, ihren ver- wandten Nachbarn an politischer Einsicht übertroffen, verstehen nicht wie diese sich von geistigem Hochmuthe los zu machen, freiwillig die höhere Bildung Europas anzuerkennen und dadurch den immer mehr von innen und außen drohenden Verfall abzuwenden. 8*

8. Theil 2 - S. 252

1864 - Mainz : Kirchheim
252 len eigenthümlich sind. Da weiden in den fruchtbaren Ebenen Ostindiens die Elephanten; in den hohen Schilfdickichten der Flüsse lauern Tiger und Löwen auf ihre Beute; in den großen Strömen haust das ungeheure Krokodil; in den Waldungen halten sich Schlangen auf, die theils durch ihr Gift, theils durch ihre riesige Stärke Thieren und Menschen gefährlich werden, j, B. die giftige Brillenschlange und die zwar nicht giftige, aber 40—50 Fuß lange und mannesdicke Riesenschlange, welche selbst Tiger überwindet und ganze Hirsche verschlingt; Assen und die mit dem herrlichsten Gefieder geschmückten Vögel, unter denen der Pfau und Paradiesvogel die schönsten sind, haben ihre Wohnungen in den Gipfeln der Bäume genommen und erfüllen die Luft mit dem seltsamsten Geschrei. In den Wüsten ist Alles öde und todt; uur der Strauß und einzelne Tiger und Löwen durchstreifen dieselben, und wo Wege hindurchgehen, erblickt man von Zeit zu Zeit Karavanenzüge mit Kameelen, welche die unentbehrlichsten Hausthiere in diesen Einöden sind und von den Eingebornen selber die Schiffe der Wüste genannt werden; die Steppen wer- den nur zur Zeit des Frühlings und während des Pflanzenwuchses von Thie- ren belebt. Da erblickt man auf den Hochflächen wilde Esel, muthiger und größer, als unsere zahmen, unter schnellflüßigen Gazellen und starken Büffeln. In den wilden Hochgebirgen lebt das Moschusthier, das nirgends sonst auf der Erde gefunden wird. Ein so ungeheuer großes Land, wie Asien, beherbergt aber auch die ver- schiedenartigsten Nationen, die in Hinsicht ihrer Lebensweise sich von einander sehr unterscheiden. Neben seßhaften (gesitteten) Völkern, die Ackerbau, Handwerke, Handel und Künste treiben, wie wir, finden sich auch noch no- madische oder umherziehende Hirtenvölker, Fischer und Jäger, die zum Theil, besonders im hohen Norden, noch im ursprünglichen Naturzustände leben und daher wilde Völker heißen. Landbau wird am besten in China, Japan, Vorderindien und auf Java betrieben. Viehzucht ist bei den Ara- bern, Kirgisen, Mongolen und sibirischen Völkern der Hauptnahrungszweig. Seidenbau blüht in China, Japan, Persien und in der asiatischen Türkei. Die Fischerei ist für alle Küsten- und Inselbewohner, namentlich viele sibirischen Nationen, von größter Wichtigkeit. Wissenschaften und Künste stehen, wenn. auch Asien die Wiege der Kultur war, doch gegenwärtig, selbst bei den gebil- detsten Völkern, auf einer weit niedrigeren Stufe, als in Europa. — Was die Regierungsform betrifft, so herrscht auch in den selbstständigen Ländern un- umschränkte Despotie, doch daneben bei den Nomaden eine patriarchalische Verfaffung, bei einigest Völkern strenge nirgends aber sogenannte konstitutionelle Verfaffungen oder Repuvlcken nach europäischer oder amerika- nischer Art. — Höchst unsicher sind die Angaben, über die Anzahl der Ein- wohner von Asien. Man nimmt 700—800 Millionen an. — Wie merk- würdig ist Asien! Es ist die Wiege der Menschheit. Von hier aus wurde Europa bevölkert; von hier aus ist die Bildung durch Religion, Wissenschaft und Kunst ausgegangen. Hier ist der Ursprung der drei Hauptreligionen: der » 4 9

9. Hülfsbuch für den ersten Unterricht in Alter Geschichte - S. 16

1873 - Mainz : Kunze
16 2) Syrien mit Arabien, Palstina (kurzer Rck-blick auf die Schicksale der Juden), Phnicien. Die Phni-der, das erste groe Handels- und Jndustrievolk, die Erfinder der Glasfabrikation, der Purpurfrberei; ihre Seefahrten er-streckten sich bis zu den Seillyinseln an der Sdwestkste von England. Die grte ihrer vielen Kolonien, Karthago in Nordafrika, ward um 800 v. Chr. gegrndet. 3) Kleinasien mit seinen vielen Land- und Vlker-schasten, unter denen die Phryger und die Lyder die wich-tigsten sind. Die Griechenstdte der Westkste stehen unter Tyrannen, welche vom Perserknig abhngen. 4) Die Enphrat- und Tigrislnder. Babylo-nien, die wohlbewsserte, fruchtbare Landschaft des unteren Enphrat, mit der Hauptstadt Babylon, der loothorigen, mit ihrem Belustempel; Assyrien, der Sitz der einstigen Be-Herrscher von Asien und ihrer sagenhaften Könige: Ninus Semiramis, Sardauapal; Armenien. 5) Die stlichen iranischen Lnder zwischen dem Tigris (W.) Indus ().), indischen Ocean (S.), kaspischen Meer, Oxns und Jaxartesfln (N.), meist von Vlkern arischen Stammes bewohnt, von denen die hervorragendsten die Meder (Hauptstadt?) und die Perser waren. Der König hielt seinen glnzenden Hof zu Susa und Persepolis, in den Sommermonaten zu Egbatana. Die Shne der Vornehmen wurden am Hof erzogen, wo sie im Reiten, Bogenschieen und Wahrheitsprechen" unterrichtet werden, welches letztere die persischen Religwnsvorschriften vor Allem einschrfen, lieber die Provinzen sind Satrapen gesetzt, an wichtigen Punkten Festungen angelegt, eine groe Post- und Heerstrae mit kniglichen Reitern" von Station z Station durchzieht das Reich; eine stehende Truppe, die 10,000 Unsterblichen" hatte der König zur Verfgung. Da-rins regierte gut, entwickelte die Krfte des Reiches, begn-stigte Ackerbau, dem persischen Religionsgesetz gem, und Handel. Die Tapferkeit der Perser war noch ungebrochen:

10. Theodor Schachts Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 499

1874 - Mainz : Kunze
Asien — Turkistän. 499 bietet übrigens den auffallenden Gegensatz heißer Sommer und sehr kalter Winter. (S. o.) Von jeher gab es inturan angesessene Völker sowohl alsnomadeuhordeu, und von jeher wechselte in den fnichtbaren Gegenden Kultur mit Verheerung. Es war die Lage des Landes, die es zum Kampfplatz der Turanier (Scythen) und Jranier bestimmte. Massageteu, Baktrier, Perser, Macedouier, Mongolen und Türken schlugen sich dort, und mauche Erobererstaaten uahmeu dort ihren Ursprung. Daß man aber nach den Ber- nichtuugeu des Kriegs Städte und Felder bald wieder blühen sah, hat gleichfalls seinen Grund in der Lage des Landes, die es zur natürlichen Haudelsstatiou für das weite Mittelasien machte. Es durchkreuzen sich hier nämlich bedeutende Karawaneuwege. Der eine führt von Käfchgar, das mit Chiua in Verbindung steht, theils nach Khokand, theils nach Samarkand und Buchära; eilt audrer, der indische, von Kabnl über die Bamian- Pässe an den Amu, oder auch bequemer von Kabul über Herä.t. Nach Perfieu zieht die Karawanenstraße von Buchära über Merw und die chorasauifcheu Hauptorte; und was Rußland betrifft, so führt der eine Weg von Khodscheud den Syr eine Strecke ab- wärts und durch die kirgisischen Steppen nach Orenburg, ein andrer von Khiwa theils nach Orenburg, theils nach Astrachan. Wie das Klima, so ist auch die Bevölkerung hier völlig verschieden von der südl. des Hiuduküsch; hier herrsck)t das türkische Blut vor, das dort nur schwach vertreten ist. Hanptrepräsentant dieser Rasse ist der Usbeke, dessen Namen wir in der Ge- schichte erst seit der 2. Hälfte des 15. Jahrh. begegnen. Wie alle Türken hat auch der Uöbeke keinen Sinn für staatliche Ordnung, kein Verständnis für die Vortheile fester Niederlassung, keine Liebe zu einem Heim; viele sind noch Nomaden, und die seßhaften und ackerbauenden sind wie jene voll Raublust und feiger Nach- und Mordsucht, alle höchst fanatische Muhammedauer (Sunniten). Oestlich des Kaspisees, im Tieflande, wohnen die wilden Tnrkm a nen oder Truchm e ueu, theilweise uomadisirend, theil- weise ans beduiuische Art mit Karawaueuhaudel und noch mehr mit feiger Räuberei beschäftigt. Um die Seen Kaspi, Aral und Balkasch und nördlich derselben wohnen in zahlreichen Stämmen die größemheilö nomadisirenden Kasaken (Kirgisen), in deren sonst übel berüchtigteu Steppen unter dem russischen Adler Ruhe, Ordnung und Sicher- heit eingekehrt ist; auch weiter aufwärts gegen das Gebirge und in demselben wohnen viele sogen. Kirgisen, anf noch niedrigerer Kulturstufe steheud als die Usbekeu und ein Hemmschuh für die ruhige Entwicklung der Länder östl. wie westl. der Pamir durch die Unterstützung, die sie jeder Schilderhebung gewähren, und dnrch die Unsichermachuug der Haudelswege. Als 2. Gruppe steht diesen türkischen Stämmen gegenüber die ein- gesessene, aber unterjochte iranische Bevölkerung, die Tadschiks, Bncharen, Sa rt en und G alds chiks, die Nachkommen der alten Baktrier; sie sind ansäßig, wohnen hauptsächlich iu den Städten, beschäftigen sich mit Ackerbau, Gewerbthätigkeit und Handel und bilden den bessereu Theil der Bevölkerung, obgleich sie dnrch jähr- huudertelange Unterdrückung viele schlechte Eigenschaften angenommen und anch im Aenßeren den rein iranischen Typus theilweise eingebüßt haben. Das numerische Ver- hältnis zwischen der türkischen und iranischen Bevölkerung läßt sich für diese Gegeudeu uicht bestimmt angeben; bis hinans nach Buchara haben sich altiranische Volksnamen in großer Zahl erhallen, das iranische Element hat sich hier von den ältesten Zeiten
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