Concil zu Kostnitz. Hussiten.
127
reich gefangen gehalten, und durch die deutschen Fürsten».C.t-
wieder frei, die Beschwerden derselben nicht beachtend, abgesctzt.
8) Ruprecht von der Pfalz vermag weder in Italiener),
noch in Deutschland Ruhe und Ordnung wieder herzustellcn,
und nachdem durch das wegen der Kirchenspaltung gehaltene
Co n eil der Cardin die zu Pisa sogar drei Päbste entstan-^09.
den, stirbt er plötzlich.
9) S ieg m und von Ungarn, nach dem Tode seines 1410.
Mitbewerbers Jobst von Mahren 1411 allgemein anerkannt,
bewirkt durch seinen redlichen Eifer für die Kirche das große
allgemeine Concil zu Kostnitz: Flucht des Pabstes1414.
Johann's Xxiii. mit Hilfe des Herzogs Friedrichs von
Oesterreich; daher dieser in der Rcichsacht und im Banne;
Verlust seiner Lander — Eidgenossen. Johann vorgeladen,
gefangen, abgesetzt. Gregor Xii. legt freiwillig sein Pouti-
sicat nieder; aber Benedict Xiii. in Spanien weigert sich
hartnäckig, wird nicht beachtet.
Johann H u ß eifert zu Prag gleich dem Engländer
Wiclef, gegen die Mißbräuche der Kirche — Ablaß; im
Banne, nach Kostuitz geladen, soll er widerrufen, wird, des
Geleitsbriefs von Siegmnnd ungeachtet, gefangen verbrannt; 1415.
eben so im folgenden Jahre sein Schüler Hieronymus von
Prag. Die Kirchenreform unterbleibt; Martin V. Pabst.
Concordate der einzelnen Nationen; Siegmund getäuscht, ver-
kauft die Mark Brandenburg an Friedrich Vi. von 1417.
Hohenzollern, Burggraf von Nürnberg.
Erbitterung der Hussiten in Böhmen; ihr Prediger
Jakob von Mieß; Versammlungen auf dem Berge Tabor;
blutige Unruhen in Prag unter dem blinden Johann Ziska.1419.
Tod Wenzel's. Verwüstungen an Klöstern und Kirchen.
Siegmund nicht anerkannt. Reichszüge gegen die Hussiten;
Sieg derselben bei Teutschbrod. Verschiedene Parteien unter
ihnen (die beiden Prokope); ihre verwüstenden Züge nach
Schlesten, Mähren, Oesterreich, Baiern rc.
Allgemeines Concil zu Basel*); Vergleich mit den1431.
*) In demselben Jahre Hol wird Jeamie d’Arc, welche Orlean*
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Extrahierte Personennamen: Jobst_von_Mahren Johann's_Xxiii Friedrichs Johann Johann Gregor_Xii Gregor Benedict_Xiii Johann Johann Engländer
Wiclef Schüler_Hieronymus_von
Prag Martin_V._Pabst Siegmund Friedrich_Vi Friedrich Burggraf_von_Nürnberg Jakob_von_Mieß Johann Siegmund
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Ungarn Friedrichs Oesterreich Spanien Prag Oesterreich Baiern
Iv. Die englische Revolution
bis 1688.
Geographisches Bild von Großbritannien.
Aus der Vorgeschichte von Heinrich Viii bis zu den
Stuarts 1509 —1603►
Aus den furchtbaren Bürgerkriegen des fünfzehnten Jahr-
hunderts, den Kämpfen der beiden Rosen von Jork und Lan-
caster gieng mit der Thronfolge des Hauses Tudor (mit
Heinrich Vii 1485—1509) das englische Königthum mächtiger
als je, das Parlament geschwächt hervor. Die Macht des Adels,
dessen Blüthe auf den Schlachtfeldern lag, sinkt, der Bürgerstand
hebt sich. —
A. Die Deformation in England.
Ursprung, Fortgang, Unterdrückung.
Heinrich Viii (1509—1547), in der auswärtigen Politik
längere Zeit berathen von dem Cardinal-Legaten Thomas W olsey,
Erzbischof von Jork, betrieb theils aus politischen Motiven (um
sich mit Franz I von Frankreich gegen die Uebermacht Karls V
im zweiten Krieg zu verbinden), theils aus persönlichen (wegen
der beabsichtigten Ehe mit Anna Boleyn) die Ehescheidung von
seiner Gemahlin (der Wittwe seines verstorbenen Bruders Arthur)
Katharina von Aragon, Karls V Tante (starb 1536). Ver-
weigerung des Dispenses durch Pabst Clemens Vii, Sturz
Wolseys 1529, (starb 1530). Lossagung von Rom im Ein-
verständniß mit dem Parlament, doch ohne Aeudernngen im
Dogma. Bildung einer abgeschlossenen anglikanischen Landes-
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Extrahierte Personennamen: Heinrich_Viii Heinrich Jork Heinrich_Vii Heinrich Heinrich_Viii Heinrich Thomas_W_olsey Erzbischof_von_Jork Franz_I_von_Frankreich Franz Karls Anna_Boleyn Arthur)
Katharina_von_Aragon Karls Pabst_Clemens_Vii
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Extrahierte Ortsnamen: Meinafien Stfien Suropa Europa Sfierfoneg Suböa
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37
Gottfried 810, von seinen eignen Dienstleuten erschlagen. Sein
Neffe und Nachfolger Hemming schließt Frieden.
Tie Reichsgrenzen: Eider, Garigliano, Raab, Ebro.— Eine
Herrschaft nach Umfang und innerer Organisation, wie sie seit
dem Untergang der weströmischen nicht wieder erschienen war.
Karl auch von andern Königen und Fürsten als der erste der
Christenheit anerkannt. Diese seine centrale Machtstellung und
seine enge Verbindung mit der Kirche, deren Schirmherr und Vor-
kämpfer gegen die Ungläubigen er ist, führt zu der Idee eines
Universalreiches als Abschluß und Schlußstein.
Karls Kaiserkrönung zu Rom durch Pabst Leo Iii, am
Weihnachtstage 800, nach damaliger Rechnung zugleich dem An- 300
fang eines neuen Jahres und Jahrhunderts. Zuruf des Volkes:
Carolo angusto, a Deo coronato, magno et pacifieo imperatori
Romanorum vita et victoria. —
B. Staalslkben nttb Cnltur unter Kart d. Gr.
I. Die Marken (lirnes), eroberte Grenzlande, zum Schutz
des Reichs befestigt, von einem Markgrafen (marchio, comes
marchiae) regiert. So die Spanische, Britannische, Sächsische
oder Dänische, Serbische, Avarische oder Pannonische, Friaulische,
die fränkische Mark auf dem Nordgäu, die thüringische Mark an
der Saale.
Ii. Der Staat Karls des G r.: Sein großartiger Grund-
gedanke: die Begründung einer staatlich-kirchlichen Gemeinschaft
aller unter seinem Scepter vereinigten Nationalitäten. Die frühere
Organisation des Reiches in Gaue, mit Grasen als Beamten
des Königs an der Spitze, beibehälten und noch allgemeiner durch-
geführt; — comitatus — pagus. Zur Aufrechterhaltnng der
Reichseinheit bildete Karl, besonders nach der Kaiserkrönung, das
Amt der (theils weltlichen, theils geistlichen) Königs boten (missi
dominici) als Aufsichtsbehörde über weltliche und geistliche Beamte,
über die Rechtspflege vor allem, aus. — Die Reichsversamm-
lung der Beamten und Großen des Reiches (campus Madius
schon seit Pippin), beschäftigt auch mit kirchlichen Dingen, ver-
bunden mit der alten Heerschau. — Die Beschlüsse des Reichs-
tages (Capitularia) das erste große Gesetzbuch der Germanen. —
Steigende Macht des Benefizial- und Vasallitütswesens. Volks-
versammlungen in den Gauen.
Iii. Pflege der Cnltur unter Karl dem Gr.: Das
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Extrahierte Personennamen: Gottfried Raab Karl Karls Leo_Iii Leo Carolo Karls Karl Karl Pippin Karl Karl
Extrahierte Ortsnamen: Garigliano Karls Capitularia
53
mit dem Kaiserthum. Ju Italien stützt er seinen politischen Ein-
fluß auf die Markgräfin von Tuscien und den Normannenstaat. /
Herstellung der alten Cölibatgesetze auf der ersten, Beschlüsse gegen
die Simonie (s. Apostelgesch. 8, 18) und die Laieninvestitur auf"'
der zweiten römischen Synode 1074 und 1075; die freie Wahl
der geistlichen Fürsten durch die Capitel macht dieselben gleich
unabhängig wie die Erblichkeit die weltlichen Fürsten. — Schon
seit 1059 war die Pabstwahl Cardinälen übergeben, den römischen
Adelsfactionen und dem Einfluß der Kaiser entzogen. Forderung
des Eides der Treue von allen Bischöfen und Erzbischöfen; Ein-
griffe geistlicher Legaten in die einzelnen Sprengel. Gregors
drohendes Schreiben an den König 1076. Die Synode zu Worms
erklärt des Pabstes Absetzung, der Pabst die des gebannten
Königs. Abfall der deutschen Fürsten (Rudolf von Schwaben
an der Spitze) von Heinrich. Der entscheidungslose Fürstentag
zu Tribur; Abkommen zu Oppenheim, wonach Gregor zur
Schlichtung der deutschen Wirren nach Augsburg geladen
wird. Seine Bußfahrt nach Canossa 1077: Lösung vom
Bann gegen Heinrichs Versprechen, sich vor Gregor und einer
Reichsversammlung rechtfertigen, bis dahin jedes königlichen Ab-
zeichens und Geschäftes sich enthalten zu wollen. — Alsbaldiger
neuer Bruch zwischen König und Pabst. —
d. Deutscher und Italischer Bürgerkrieg: Wahl
des Gegenkönigs Rudolf von Schwaben zu Forchheim. Hein-
rich, aus Italien heimkehreud, nimmt den Kampf aus; seine Haupt-
stütze der Böhmenherzog und die deutschen Städte. Die unent-
schiedene Schlacht bei Meirich stad t (in Thüringen) 1078. to-s
Schwaben an Friedrich von Büren, den Stammvater der
Stausischen Könige, Heinrichs Eidam. — Niederlage Heinrichs
bei Flarcheim (unweit Mühlhausen) 1080. Rudolfs Sieg und ioso
Tod bei Grona a. d. Elster.
Heinrichs Römerzug und glücklicher Krieg gegen Gregor
1081—1084, der in der Eugelsburg eingeschloffen wird. Clemens Iii
Gegenpabst; Heinrichs Kaiserkrönung. Befreiung Gregors Vii
durch den Normannen Robert Guiscard, fein Tod im Exil von
Salerno 1085. Seine letzten Worte: cülexi justitiam etodi iuiqui- io«r>
tatem, propterea morior in exilio. — Sein lircheu - politisches
System die Grundlage der Haltung der Pübste des Mittelalters.
Heinrich, wieder in Deutschland, wo ihn bisher sein Eidam
Friedrich von Schwaben vertreten hatte, vor allen von den Städten
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Extrahierte Personennamen: Gregors Gregors Rudolf_von_Schwaben Rudolf Heinrich Heinrich Gregor Gregor Heinrichs Heinrichs Gregor Gregor Pabst Rudolf_von_Schwaben Rudolf Friedrich_von_Büren Friedrich Heinrichs_Eidam Heinrichs Heinrichs Heinrichs Rudolfs Heinrichs_Römerzug Heinrichs Gregor
1081—1084 Gregor Clemens_Iii
Gegenpabst Heinrichs_Kaiserkrönung Heinrichs Gregors Robert_Guiscard Heinrich Heinrich Eidam
Friedrich_von_Schwaben Friedrich
* ** 87
von Otto, dem Sohn Ludwigs des Bayern, durch Kauf erwor-
den 1373. Brandenburg luxemburgisch bis 1415. — *373
b. Sein Wirken im Reiche gieng wesentlich aus die
Erhaltung des Friedens in einer Zeit, wo die kaiserliche Macht
geschwächt und noch besondere Rothstünde (der „schwarze Tod"
1348; die Flagellanten) das Volk drückten. — Erneurung der
Landfriedensordnungen. — Karls erste Romfahrt
1354—55. Krönung mit der Lombarden- und Kaiserkrone nach 1354
der kurzen Episode des Tribunen Cola di Rienzo (1347—1354).
— Sein zweiter Zug nach Italien 1368 führte nur zu Geld- i368
erpressungen.
Das Reichsgesetz der goldnen Bulle 1356 Karls Haupt- 1356
werk für das Reich; eine Weiterentwicklung der Beschlüsse von
Rense 1338: 1. Feststellung der in Frankfurt a. M. zu voll-
ziehenden Kaiserwahl durch die Mehrheit der sieben gleichfalls
normierten Kurskimmen (Mainz, Trier, Köln; — Böhmen, Pfalz, -
Sachsen-Wittenberg, Brandenburg); — 2. Bevorzugte Stellung -
der Kurfürsten vor den übrigen Reichsfürsten: Untheilbarkeit der >
Kurlande, Ueberweisung gewisser Hoheitsrechte (Regalien), privi- •
legium de non evocando s. appellando. Mitwirkung bei dem ’
Reichsregiment; Hochverrath an den Kurfürsten als Masestäts- ■
verbrechen bestraft; Zurücksetzung der Städte.
*
1
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Extrahierte Personennamen: Otto Ludwigs_des_Bayern Ludwigs Karls Karls
Extrahierte Ortsnamen: Brandenburg Karls Italien Karls Frankfurt_a._M. Mainz Trier Sachsen-Wittenberg Brandenburg
84
Jyu /W Zs*'
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1308
1310
1312
früher Erzbischof von Bordeaux, blieb in Frankreich, seit 1309
in Avignon, er und seine Nachfolger Werkzeuge der französischen
Politik; — Ende der Weltherrschaft der Hierarchie.
b. Albrecht als Mehrer seiner Haus macht: Seine
Versuche, Thüringen und Holland zu gewinnen, hatten keinen
dauernden Erfolg; Böhmen erwirbt er nach dem Aussterben des
Mannsstammes (mit Wenzel Iii) auf kurze Zeit für seinen Sohn
Rudolf. Nach dessen baldigem Tod (1307) fällt es an Heinrich
von Kärnthen. —
Der Ursprung der schweizerischen Eidgenossenschaft
schon unmittelbar nach König Rudolfs Tod 1291. Losreißung
der Waldstätte Uri, Schwyz, Unterwalden von der Landgrafschaft
der Habsburger, die eine eigentliche Territorialherrschast gründen
wollen, erst nach Albrechts Tod. Sage von Geßler und Tell. —
Eximierung der Lande von der Landgrafschaft durch König Hein-
rich Vii. Ihre späteren Kümpfe mit dem Haus Habsburg führen
zur festeren Gründung und weiteren Ausbreitung des Bundes. —
Albrechts Tod durch die Möroerhand seines Neffen Johann
Parricida und seiner drei Helfer 1308.
4. Heinrich Vii von Lützelburg (1308—1313), ein
halbfranzösischer, wenig mächtiger Gras, unter mehreren Bewer-
bern durch die drei geistlichen Kurfürsten (Balduin von Trier,
Heinrichs Bruder, Peter Aischspalter von Mainz sein früherer
Arzt) gewählt, edel und tapfer, doch kein politischer Kopf.
a. Die Erwerbung Böhmens nach Verdrängung Hein-
richs von Kärnthen und gegen die Ansprüche der Habsburger
durch Heinrichs Vii Sohn Johann schafft den Lützelburgern eine
Hausmacht 1310. Seitdem beherrscht der scharfe Gegensatz zwi-
schen Habsburgern und Lützelburgern die deutsche Geschichte, deren
Schwerpunkt dadurch nach Osten verlegt wird.
b. Heinrichs Römerzug 1310—1313. Seit Friedrich Ii
war Italien sich selbst und seinen ghibellinisch-welfischen Partei-
fehden überlassen worden. Heinrich suchte die Rechte des Reiches
wieder geltend zu machen und die (seit Friedrich Ii nicht verliehene) Jir y
Kaiserkrone zu gewinnen. Sympathien der italischen Patrioten
für den deutschen König; Dante Alighieri. Anfängliche Erfolge
Heinrichs in Oberitalien, bei den Seestaaten Venedig, Pisa, Genua.
Mangel an Energie, unzeitiges Streben, sich über die Parteien
und mit seinem natürlichen Gegner König Robert von Neapel gut
zu stellen, hinderten seine Fortschritte. Kaiserkrönuug zu Rom 1312.
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Extrahierte Personennamen: Albrecht Rudolf Rudolf Heinrich
von_Kärnthen Heinrich Rudolfs Albrechts Albrechts Albrechts Johann
Parricida Johann Heinrich_Vii_von_Lützelburg Heinrich Balduin_von_Trier Heinrichs Heinrichs Peter_Aischspalter Heinrichs Johann Johann Heinrichs_Römerzug Heinrichs Friedrich_Ii Friedrich Heinrich Heinrich Friedrich_Ii Friedrich Dante_Alighieri Heinrichs Heinrichs Robert_von_Neapel
Extrahierte Ortsnamen: Bordeaux Frankreich Avignon Holland Rudolfs Schwyz Haus_Habsburg Mainz Italien Oberitalien Venedig Genua Rom
86
U
Vergebliche Versuche Ludwigs, mit den Päbsteu sich auszu-
söhnen, trotz aller Demütigungen. Der Kurverein von Rense
<338 1338 auf Anlaß des Erzbischofs von Mainz gegen die Eingriffe
Frankreichs und die Uebergriffe der Kirche gestiftet, zur Wahrung
der nationalen Selbständigkeit. — Einstimmiger Beschluß: ein
durch alle oder die Mehrheit der Wahlfürsten gewählter König
bedarf nicht der Bestätigung des römischen Stuhles. Ludwig er-
klärt in einem Manifest auch die Kaiserwürde für unabhängig
vom Pabst.
o. Ludwigs Hauspolitik: Erwerbung der Mark Bran-
denburg nach dem Aussterben der Askauier mit Waldemar dem
Großen (-f 1319); Belehnung des 8jährigen Ludwig 1323; —
Verschmelzung des erledigten Herzogthums Niederbayern mit Ober-
bayern, dem Stammland des Kaisers; Vermählung Ludwigs von
Brandenburg mit Margaretha Maultasch, der Erbin von Tyrol
1342 1342. Seiner Gemahlin Erbschaft von Holland, Seeland, Fries-
1345 land, Hennegau 1345; — die Wittelsbachische Hausmacht von
Nord- und Ostsee bis zur Adria.
Wahl des Gegenkönigs Karl Iv von Mähren, Sohn Jo-
hanns von Böhmen (ß in der Schlacht bei Crecy 1346) unter
Einfluß des Pabstes Clemens Vi. Ludwigs Tod 1347.
6. Karl Iv (1347—1378), nach dem Tode des von der bay-
rischen Partei ausgestellten Gegenkönigs Günther von Schwarz-
burg (f 1349) einhellig anerkannt; — der gelehrteste unserer
Könige („quinque linguarum peritissimus“) und einer der staats-
klugsten, „Böhmens Vater, des h. römischen Reiches Erzstiefvater"
(Ausspruch Maximilians I); friedliebend und thätig.
a. Sein Wirken in Böhmen: Das slavisch-deutsche, mit
dem Reiche nur locker verbundene Böhmen sein Vaterland und
Lieblingsaufenthalt, der Schwerpunkt und die Grundlage seiner
Macht, das Böhmische seine Muttersprache. — Ausgezeichnete Ver-
waltung des Landes, das er für ein Erb reich seines Hauses er-
klärt ; Böhmens Glanzpunkt unter diesem seinem volksthümlichsten
Fürsten. Aufblühen seiner Residenz Prag; Gründung der dor-
1348 tigen Universität, der ersten Deutschlands 1348, nach dem Muster
der Hochschulen von Paris, wo Karl selbst studiert hatte, und
Bologna.
Vergrößerung seiner böhmischen Hausmacht, zu der auch
Mähren, Schlesien, die Oberpfalz und die Lausitz gehören, durch
die Mark Brandenburg, (der falsche Waldemar 1348—1350)
!
TM Hauptwörter (50): [T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr]]
TM Hauptwörter (100): [T7: [König Kaiser Rudolf Friedrich Sohn Böhmen Haus Karl Ludwig Albrecht], T56: [Papst Kaiser Rom Heinrich König Kirche Gregor Bischof Italien Papste]]
TM Hauptwörter (200): [T191: [Karl Sohn König Tochter Haus Kaiser Ludwig Herzog Tod Johann], T18: [Mark Brandenburg Land Albrecht Friedrich Kaiser Jahr Markgraf Haus Markgrafe], T77: [Papst Bischof Kaiser Rom Kirche König Heinrich Erzbischof Gregor Papste], T97: [Heinrich Herzog Graf Erzbischof König Grafe Kaiser Stadt Herr Mainz], T54: [Staat Zeit Volk Deutschland Leben Reich Jahrhundert Macht Entwicklung Gebiet]]
Extrahierte Personennamen: Ludwigs Ludwig_er- Ludwig Ludwigs_Hauspolitik Ludwigs Waldemar Ludwig Ludwig Ludwigs_von
Brandenburg Ludwigs Margaretha_Maultasch Karl_Iv_von_Mähren Karl hanns_von_Böhmen Clemens_Vi Ludwigs Karl_Iv Karl Günther Maximilians Karl Karl Waldemar
Extrahierte Ortsnamen: Mainz Frankreichs Niederbayern Tyrol Holland Seeland Hennegau Ostsee Adria Crecy Maximilians Deutschlands Paris Bologna Schlesien Brandenburg