126 Chnrv erein. Schweizer bei Sempach.
, «
N.c.g. Holland; vom Pabste Johann Xxii. erkommunicirt, söhnt
er sich, wahrend Leopold den Krieg fortsetzt, mit Friedrich
.1325. aus, — Regierungs gemein schaft zu München; zieht,
nach Leopolds Tode, erfolglos nach Italien, und schließt,
1330. nachdem Friedrich gestorben, mit den Brüdern desselben den
Frieden zu Hagenau. Verwirrung in Deutschland. Das
Jntcrdict durch den Reichstag zu Frankfurt aufgehoben.
1338.Erster Churvcrein zu Rense am Rhein: Der durch
die Churfürsten gewählte König bedarf der päbstlichen Bestä-
tigung nicht.
Ludwig erwirbt seinem Hause Niederbaieru, und der Ge-
genbemühungcn Johann's von Böhmen ungeachtet auch Tyrol,
und erbt durch seine Gemalin Holland, Seeland, Friesland
und Hennegau; aber die unzufriedenen Churfürsten wählen,
nachdem nochmals der Bann über ihn ausgesprochen worden,
1346. 6) Karl Iv. von Mähren, Johann's Sohn (aus dem
Luxemburgischen Hause), der, nachdem Ludwig 1347, und
sein neuer Gegenkönig Günther von Schwarzburg 1349 ge-
storben , allgemein anerkannt wird; er erwirbt seinem Hause
durch Vermählungen die Obcrpfalz, Schlesien, Oberlausitz
und die Grafschaft Glatz, holt sich in dem unruhigen Italien
den Kaisertitel (Petrarka) 1355, veranlaßt die goldene
Bulle, das Reichsgrundgesetz (Bestimmung der sieben Chur-
1356.stimmen: Mainz, Trier, Köln, Böhmen, Pfalz, Sachsen-
Wittenberg und Brandenburg), erwirbt noch die Niederlausitz,
die Mark Brandenburg (von Otto), und nachdem er noch-
mals in Italien (mit der Arelatischen Krone) sich Schätze
1378.erpreßt, stirbt er zu Prag (seine Universität daselbst 1347).
7) Wenzel, Karl's Sohn, müßig in Böhmen. Das
Mißtrauen der von Wenzel unterstützten Städte gegen die
Fürsten steigt, während der Herzog Leopold von Oesterreich
1386.von den Eidgenossen bei Sempach (Arnold von Winkelried)
geschlagen wird, immer höher, und bricht in Krieg aus; die
Städtischen wiederholt geschlagen: bei Döffingen, Worms rc.
Wenzel erregt Unruhen in Prag (Erzbischof Johann Pomuk),
wird durch seinen Bruder Siegmund hier und dann in Oester-
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TM Hauptwörter (100): [T7: [König Kaiser Rudolf Friedrich Sohn Böhmen Haus Karl Ludwig Albrecht]]
TM Hauptwörter (200): [T191: [Karl Sohn König Tochter Haus Kaiser Ludwig Herzog Tod Johann], T97: [Heinrich Herzog Graf Erzbischof König Grafe Kaiser Stadt Herr Mainz], T55: [Friedrich Kaiser Kurfürst Herzog Sachsen Johann Karl Land Bayern Wilhelm], T80: [Kaiser Stadt Fürst Recht Reich König Reichstag Macht Adel Fürsten], T158: [Papst Kaiser Iii Vii Gregor Heinrich Rom Friedrich Italien Jahr]]
Extrahierte Personennamen: Johann_Xxii Johann Leopold Leopold Friedrich Leopolds Friedrich Friedrich Ludwig Ludwig Karl_Iv Karl Ludwig_1347 Ludwig Günther_von_Schwarzburg Günther Otto Leopold_von_Oesterreich Leopold Arnold_von_Winkelried Johann_Pomuk Johann Siegmund
Karl der Kühne. Maximilian. Timur. 42d
und Verwirrung in Deutschland vorzüglich durch Herzog Lud-a.c.g.
wig von Baiern und Friedrich den Sieghaften von der Pfalz rc.
Unzufriedenheit mit dem Kaiser allgemein. Streitigkeiten
desselben mit seinen Niederösterreichischen Standen, in Wien 1462.
von seinem Bruder Albrecht belagert; sein Krieg mit König
Matthias Corvin von Ungarn; seine und seines Sohnes
Maximilian Zusammenkunft in Trier mit dem reichen Herzoge
Karl dem Kühnen von Burgund (Königskrone), plötzliche 1473.
Trennung. Karl belagert Nuys, vertreibt den Herzog Renatus
von Lothringen, wird von den Schweizern bei Granson und
Murten, darauf von Renatus bei Nancy geschlagen, fallt; 1476.
seine Tochter Maria vermählt ssch mit Maximilian (Anma-1477.
ßnngen Ludwigs Xi. von Frankreich, — Burgund), stirbt
1482, und hinterlaßt Philipp und Margarethe. Maxi-
milian Landesadministrator der Niederlande; sein Krieg mit
Karl Viii. von Frankreich und mit den Flandren:.
Friedrich, wegen der immer weiter um sich greifenden 1493.
Türken besorgt, stirbt zu Linz.
3) Maximilian I. übergibt seinem Sohne Philipp die 1494.
Regierung der Niederlande, nöthigt, in Verbindung mit dem
Pabste, Ferdinand von Aragonien und den Venetianeru, den
in Italien eingedrungenen König Karl Viii. von Frankreich
zum Rückzüge, ordnet auf dem Reichstage zu Worms den
Landfrieden und das Reich s kämm erg ericht an 1496, und
vermahlt seinen Sohn Philipp mit Johanna, Tochter Fer-
mongolischer Eroberer und zugleich Gesetzgeber, seit 1569 Beherricher
von Dschagetai, dehnt durch rasche Eroberungen seine Herrschaft vom
Ganges bis zum Mittelmeere aus, stirbt 1405, und sein Reich löst sieb
unter seinen Nachkommen auf. Dagegen erhebt sich wieder die Herr-
schaft Bajesid's unter dessen Sohn Muh ame d I. 1413, dem sein Sohn
Murad Ii. 1421 nachfolgt, der den griechischen Kaiser Johann Vi.
tributbar macht, und 1451 stirbt. Sein -Sohn Muhamed Ii., ein
grausamer Tyrann und Gesetzgeber, erobert 1455 Konstantinopel, Tra-
pezunt, Bosnien, Servien, Albanien rc., stirbt 1481. Sein Nachfolger
Bajesid Ii. steigert den Einfluß der Janitscharen, bekriegt Aegypten,
Venedig, streift nach Ungarn, Oesterreich rc., stirbt 1512.
9
TM Hauptwörter (50): [T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp], T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit], T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr]]
TM Hauptwörter (100): [T20: [König Sohn Maria Heinrich Tochter Karl Herzog England Haus Gemahlin], T96: [Ludwig Karl König Frankreich Kaiser Xiv Napoleon Krieg Franz Italien], T7: [König Kaiser Rudolf Friedrich Sohn Böhmen Haus Karl Ludwig Albrecht], T97: [Stadt Hauptstadt China Reich Land Handel Meer Einw. Türkei Sultan], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel]]
TM Hauptwörter (200): [T191: [Karl Sohn König Tochter Haus Kaiser Ludwig Herzog Tod Johann], T118: [Karl Ludwig Reich Sohn Lothar König Lothringen Frankreich Herzog Tod], T88: [Türke Ungarn Krieg Rußland Kaiser Sultan Wien Jahr Frieden Polen], T16: [König Heinrich Karl Frankreich Neapel Sohn England Philipp Herzog Bruder], T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch]]
Extrahierte Personennamen: Karl_der_Kühne Karl Maximilian Maximilian Timur Friedrich Friedrich Albrecht Albrecht Matthias_Corvin Maximilian_Zusammenkunft Maximilian Karl Karl Karl_belagert_Nuys Karl Renatus
von_Lothringen Renatus_bei_Nancy Maria Maria Maximilian_(Anma-1477 Maximilian Ludwigs Philipp Philipp Margarethe Karl_Viii Karl Friedrich Friedrich Maximilian_I. Philipp Philipp Ferdinand_von_Aragonien Ferdinand Karl_Viii Karl Philipp Philipp Johanna Johann Johann Muhamed_Ii
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Baiern Wien Ungarn Trier Burgund Murten Frankreich Burgund Frankreich Niederlande Italien Frankreich Worms Konstantinopel Bosnien Albanien Venedig Ungarn Oesterreich
88
Ä tt g u st H 5.
t.e.o.v. Monarchie der Kaiser. Von der Schlacht bei
Actinm bis znr Theilung des Kaiserreichs, oder von
Augustus bis ¿um Tode Theodosius des Gr., von
31 v. Ch. G. bis 395 n. Ch. G.
* Das r ö >ii t sch e R e i ch hat seinen Höhepunkt e r r e i ch t.
Kunst und Wissenschaft st e h e n der ä il ß cren At acht zur
Seite; aber sowie diese ohne moralische Grundlage ihren
weiten Umfang nicht zu fassen vermag, und alsbald, von
sinnlich verblendeter Selbstsucht geleitet, immer mehr
auf verderbliche Ab w ege geräth, so haben auch jene schnell
ihre B l u t h e überlebt, und gehen zum Gewöhnlichen über.
Die Völkerwanderung bedroht i in Osten d a S morsche, i u
si ch selbst zerrüttete Staatsgebäude.
1. Dynastie des octavianisch-claubischen Ge-
schlechtes und der Flavier, von 30 v. C h. G. bis 96
n. C h G.
* Sowie der Senat, das Volk und die Ritter, so sind
auch die meisten Kaiser nur von ihren sinnlichen Einge-
bungen abhängig, Despoten, die m i t b l i n d e r W i l l k ü h r
alle Menschenrechte zu Boden treten; daher denn gewöhn-
lich ihr unnatürlicher Tod.
30. 1) Caesar Oclavianus — Augustus beschenkt, Nach sei-
nem dreifachen Triumphe, Soldaten und Bürger, vermindert
die Zahl der Senatoren, laßt sich das Imperium aufdringcn,
theilt die Provinzen mit dem Senate (^ollortes praetorianae),
und gibt, indem er nach und nach alle republikanische Würden
in seiner Person vereint, von Macenas und Agrippa unter-
stützt, dem Staate Ruhe und Sicherheit.
Kriege: Die Cantabrer werden in Spanien nach wieder-
holten Kämpfen, sowie die Salasser in den Alpen bezwungen,
verschiedene Colonie» : Caesar Augusta je. Die Unruhen in
Gallien durch Agrippa gedampft; aber Niederlage des Legaten
16, Lollius durch germanische Völker. Eintheilung des römischen
Germanien in das obere und niedere. Die pannonischen Völker
von Agrippa, die Rhäter, Vindelikcr und Noriker von Tibe-
15. rius und Drusus, den Stiefsöhnen des Augustus, bekämpft.
Darauf die Feldzüge des Drusus nach dem Innern Germa-
!
TM Hauptwörter (50): [T20: [Rom Jahr Cäsar Senat Kaiser Pompejus Antonius Tod Krieg Sohn], T48: [Land Rhein Reich Volk Sachsen Römer Franken Jahr Karl Gallien], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte]]
TM Hauptwörter (100): [T65: [Reich Italien Land Kaiser Römer Volk Jahr Rhein Gallien Franken], T55: [Rom Krieg Römer Jahr Heer Cäsar Hannibal Pompejus Marius Schlacht], T88: [Sohn Vater König Tod Kaiser Tochter Bruder Jahr Mutter Gemahlin], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T41: [Staat Recht Volk Adel König Land Verfassung Gesetz Stand Verwaltung]]
TM Hauptwörter (200): [T63: [Kaiser Macht Rom Zeit Volk Jahr Mann Staat Augustus Name], T163: [Cäsar Antonius Pompejus Rom Sulla Csar Marius Jahr Krieg Heer], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen], T56: [Römer Rhein Varus deutsche Armin Jahr Hermann Land Deutschland Tiberius], T192: [Italien Reich Gallien Volk Land Römer Donau Hunnen Jahr König]]
Extrahierte Personennamen: Augustus Theodosius Caesar_Oclavianus_—_Augustus Augustus Macenas Agrippa Caesar_Augusta Agrippa Agrippa Drusus Augustus
140
Dreißigjähriger Krieg. Ferdinand N
n.c.g. Während Rudolf die Empörungen in Siebenbürgen und
Ungarn, sowie die Drohungen der Türken mit Roth zu besei-
tigen weiß, bewirkt in Deutschland, bei der allgemeinen Unzu-
friedenheit, vorzüglich der Churfürst Friedrich Iv. von der
1603.Pfalz die protestantische Union, und Matthias, von den
kaiserlichen Brüdern zum Haupte ihres Hauses erklärt, erhält
das Königreich Ungarn mit Oesterreich und Mähren, — Reli-
1608.gionsfreiheit der Evangelischen in Oesterreich, Majestäts-
brief der Utraquisten in Böhmen; aber durch Herzog Mari-
milian von Baiern die katholische Liga zu Würzburg
(1610). Die Spaltung immer drohender, vorzüglich durch
den Jülichschen Erbschaftsstrcit *) und die Sorglosigkeit des
Kaisers, der, nachdem Matthias auch als König von Böhmen
in Prag gekrönt worden, stirbt.
1612. 8) Matthias weiß als Kaiser den Jülichschen Streit,
sowie die zunehmende Spannung der beiden Religionsparteien
nicht zu beschwichtigen, sichert dem eifrig katholischen Erzher-
zoge Ferdinand von Steiermark die Nachfolge in den öster-
reichischen Staaten und die Hoffnung zum deutschen Throne
(dessen Krönung zu Prag 1617).
Dreißigjähriger Krieg 1618—1648.
1618. ») Utraquistlsche Periode: Der gestörte Kirchenbau
der Utraquisten zu Braunau und der Protestanten zu Kloster-
grab in Böhmen veranlaßt Klagen, und nach der strengen Ant-
wort des Kaisers die Rache an den kaiserlichen Statthaltern
Slaw ata und Martiniz mit ihrem Sccretäre Fabricius
in Prag. Die Häupter der Utraquisten: Graf von Thurn,
Colon von Fels, Paul von Rziczan, Wilhelm von Lobkowitz rc.
treffen ihre Dcrtheidigungsanstalteu, und dehnen ihre Empörung
weiter aus. Die kaiserlichen Heere zurückgeschlageu,— Budweis.
Die protestantischen Uuirteu unterstützen heimlich die Böhmen, —
Graf Ernst von Mansfeld erobert Pilsen. Matthias stirbt.
1619. 0) Ferdinand Ii., König von Ungarn und Böhmen,
und Beherrscher der gesammten österreichischen Erbländer,
*) Zwischen Churbrandenburg und Pfalz-Neuburg, s. die Tabelle.
TM Hauptwörter (50): [T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien], T25: [Kaiser König Reichstag Recht Reich Verfassung Staat Regierung Jahr Fürst], T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp]]
TM Hauptwörter (100): [T86: [Kaiser Protestant Katholik Fürst Kurfürst Land Kirche Karl Reichstag Krieg], T7: [König Kaiser Rudolf Friedrich Sohn Böhmen Haus Karl Ludwig Albrecht], T85: [Friedrich Schlacht Heer Sachsen Schlesien Sieg König Böhmen Feind Kaiser], T8: [König Paris Regierung Minister Parlament Volk Frankreich Kammer Mitglied Verfassung], T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden]]
TM Hauptwörter (200): [T40: [Protestant Kaiser Kirche Katholik Reichstag Jahr Lehre Reformation Augsburger Land], T30: [Gustav Schweden Adolf Wallenstein Kaiser Heer Tilly König Krieg Schlacht], T55: [Friedrich Kaiser Kurfürst Herzog Sachsen Johann Karl Land Bayern Wilhelm], T49: [König Königin Herzog Peter Hof Elisabeth Minister Tod Graf Regierung], T191: [Karl Sohn König Tochter Haus Kaiser Ludwig Herzog Tod Johann]]
Extrahierte Personennamen: Ferdinand Rudolf Rudolf Roth Friedrich_Iv Friedrich Matthias Matthias Matthias Ferdinand_von_Steiermark Ferdinand Fabricius Graf_von_Thurn Paul_von_Rziczan Wilhelm_von_Lobkowitz Wilhelm Graf_Ernst_von_Mansfeld Ernst Matthias Ferdinand_Ii Ferdinand
!)(> H onor ius. Völker w a n d e r u n g.
n.c.g.die Wissenschaften haben mit dem Tode des Augustus ihre Dlüthezeit
abgelegt; nur in der Beredtsamkeit und Geschichte können noch
als hervorstrahlend Quinctilianus und Com. Tacitus genannt werden.
Vi. Von der Th eilung des Reichs bis z u m U n t er-
ga n g e des abendländischen Kaiserthums durch
Odoacer, von 395 bis 476 n. Ch. G.
* Der Andrang der Barbaren im Osten wird immer
größer. Die einseitigen Anstrengungen des römischen
Abendlandes zu ihrer Abwehr sind vergebens; m i t un-
widerstehlicher Gewalt walzt sich die V ö l k e r b e w e g u n g
nach Westen hin, und bringt hier dem schon lange in
Auflösung begriffenen, zerrütteten Reiche seinen Un-
te r g a u g.
305. 48) Honorius bei den großen Ereignissen seiner Zeit
unthätig, nur den sinnlichen Genüssen hingegeben. Stilicho
handelt uncrmüdet für ihn, sendet dem geistesschwachen Area-
dins, der die Verwüstungen der Hunnen in Asien und der
Westgothen in Macedonie» und Griechenland nicht zu hemmen
vermag, Hilfe, drängt den Alarich vergebens in Elis, und
schlägt ihn bei seinem ersten Einfalle in Italien bei Pvllen-
403. tia und Verona zurück; eben so reibt er das Heer des
406. Rhadagaisns (Vandalen, Alanen und Sneven) bei Fä-
sulä auf (die Reste derselben dringen im folgenden Jahre
nach Gallien), wird aber durch Honorius ermordet (408).
Alarich bricht darauf in Italien ein (Honorius nach Ravenna),
züchtigt wiederholt das geängstigte Rom, und stirbt auf seinem
410. Zuge nach Sicilicn. Ataulf, sein Nachfolger, zieht in das
unruhvolle Gallien, wo sich römische Feldherr» bekriegen und
die Vandalen, Alanen und Sueven in der allgemeinen Ver-
wirrung nach Spanien hindringen; er erobert sich das südliche
Gallien (Narbonnc, Toulouse etc.) und nördliche Spanien,
41?. stirbt in Barcellona. W allia Gründer des westg ethi-
schen Reiches. Honorius stirbt bedeutungslos zu Ravenna,
ihm folgt seiner Schwester Placidia Sohn
423. 49) Valentinianus Iii., von dem morgenlättdischen Kaiser
Theodosius Ii., dem Sohne des Arcadius, anerkannt.
TM Hauptwörter (50): [T48: [Land Rhein Reich Volk Sachsen Römer Franken Jahr Karl Gallien], T23: [Rom Römer Krieg Italien Stadt Jahr Heer König Rmer Hannibal], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
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TM Hauptwörter (200): [T192: [Italien Reich Gallien Volk Land Römer Donau Hunnen Jahr König], T19: [Reich deutsch Kaiser Reiche Zeit Karl Jahr Ende Konstantin groß]]
Extrahierte Personennamen: Augustus Honorius Honorius Honorius Honorius Honorius Honorius Honorius Honorius Theodosius_Ii
Extrahierte Ortsnamen: Asien Macedonie» Griechenland Italien Verona Gallien Italien Ravenna Rom Gallien Spanien Gallien Toulouse Spanien Barcellona Ravenna
Äeti u s. Völkerwanderung. O/n-E-G.
Bei der allgemeinen Verwilderung und Noth vermag nur sein
tapferer Feldherr sletius die cinbrechenden Barbaren aufzn-
halten; aber der Statthalter Bonifacins in Afrika muß den
ans Spanien unter Geiserich übergcsetzten Vandalen weichen
(Vandalisches Reich in Afrika seit430), und fällt gegen 430.
Aetius; dieser kämpft wiederholt gegen die Westgothen, und
verpflanzt die besiegten Burgunder an den Fuß der Alpen
(434) — Burgnndisches Reich. In Britannien gründen
die eingedrungenen Angeln, Sachsen ulld Juten unter Hengist
und Horst ihre Angelsächsischen Reiche. Aber Attila 449.
wird mit seinem ungeheueren Heere Hunnen, Ostgothen, Ge-
piden rc. von Aetins und seinen Verbündeten (Westgothen
unter Theodorieh rc.) in der Ebene bei Chalons (Campi 451.
Caialaunici) zurück geschlagen, und stirbt auf seinem Vcr-
wüstnngszuge ins obere Italien (453), sein Reich zerfällt*).
Valentiuian, elend und grausam, läßt den Aetins ermorden,
und wird gestürzt durch
50) Pclroiyius Maximus , der durch Gewalttätigkeiten 455.
verhaßt, bei einem Raubüberfall Geiserichs umkommt.
51) Avitus, durch Theodorieh Ii., den König der West-
gothen , auf den Thron erhoben, kämpft vergebens gegen
Franken und Alemannen, von dem Oberfeldherrn Ricimer
abgesetzt.
52) Majorianuss von dem morgenländischen Kaiser Le» 437.
anerkannt, kämpft gegen Burgunder und Westgothen, wird
nach seiner verunglückten Unternehmung gegen Geiserich von
Ricimer (dem Herrn des.ganzen) hingerichtet.
53) Libius Severus kann die zunehmende Verwirrung im 401.
Reiche nicht hemmen, stirbt vergiftet. Ricimer herrscht zwei
Jahre allein (Syagrius nur noch in 8oi88o»8).
54) Antliemius burd) Leo Kaiser; das Elend immer größer; 407.
eine abermalige Unternehmung gegen Geiserich mißlingt; die
Gothen, Burgunder und Franken in Gallien immer weiter
ausgedehnt. Anthemiuö von Ricimer bei seiner Eroberung
*) Das Nähere s. in der deutschen Geschichte.
7
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R om u l u s. Odoacer.
98
B f.l.
472. Roms erschlagen. Ricimer mit seinem Gegenkaiser Olybrius
sterben in demselben Jahre.
472. 55) Glycerins, durch die Burgunder Kaiser, muß dem
morgenländischen Jul Jxepos weichen, und duffer wird von
seinem Feldhcrrn Orestes verdrängt, der seinen unmündigen
475. Sohn Romains Momyllus Augustulus auf den Thron erhebt,
und mit ihm dem mit Herulern, Rugiern und Scyren einbre-
chenden Odoacer bei Piaccnza unterliegt. Romulns nach
476. Campanien verwiesen. Ende des weströmischen Kaiser-
reichs. Odoacer, König von Italien.
So hatte die Vorsehung an den entarteten Römern eine gerechte
Vergeltung geübt; was sie frevelnd an Karthago und Korinth, an
Numantia und Jerusalem verschuldet, war ihnen in reichem Maaße
zurückgegebcn worden; Städte und ganze Provinzen lagen entvölkert
und verödet, die sonst freien römischen Bürger, die der halben Welt
geboten, waren zu Sklaven geworden, und ein neuer, tüchtigerer Men-
schenstamm, der germanische, herrschte über sie. 'Neue Verhältnisse
gestalteten sich überall, und besonders gewann der Clerus, im Besitze
der Ueberreste wissenschaftlicher Kenntnisse, entschiedenen Einfluß auf die
Entwickelung der Menschheit.
§, 18.
Geschichte der Deutschen,
und der zunächst mit ihnen zusammentreffenden Völker.
A. 21 eitere Geschichte, bis zur Entstehung des
deutschen Reichs unter Ludwig, — Vertrag
von Verdun 843 n. Eh. G.
I. Von den ältesten Zeiten bis zur Völkerwande-
rung, — 375 n. Ch. G.
«■ Erst durch das Zusammentreffen mit den Römern
werden die Deutschen in der Geschichte bekannt. Die
Römer, damals auf der höchsten Stufe ihrer Macht, suchen
immer tiefer in das Innere von Deutschland einzudrin-
gen; ihre Anstrengungen sind vergebens. Der Rhein im
Westen und die Donau im Süden bleiben die Gränze.
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Extrahierte Personennamen: Ricimer Olybrius Romains_Momyllus_Augustulus Ludwig Ludwig
100 ‘ German i c u ö. H c r m a Ii Ii.
n.s.g.
14. Nach dem Tode des Augnstus beginnt Germanicus, des
Drusus Sohn, seine Streifzüge in Germanien. Er schreckt
die Marser, Chatten und Cherusker, dringt aus dem Occan
in die Ems (Grabhügel im Teutoburger Walde), wird aber
von Hermann zum'rückzuge genöthigt (Cäcina's Gefahr);
zum zweiten Male auf der Ems herankommend, siegt er in
16. der Ebene Jdistavisus, muß jedoch nach einem abermaligen
Treffen wieder zurück (sein Verlust durch Sturm). Bald
darauf Zwiespalt unter den germanischen Stämmen, dem
cheruskischen und markomannischen; Marbo d wird geschlagen;
aber Hermann unterliegt dem Neide seiner Verwandten,
21. wird ermordet. Die Macht der Cherusker sinkt. Der Kaiser
Claudius läßt indessen alle römische Besatzungen am Nieder-
50. rhein auf die Westseite des Flusses zurückziehen, — Friesen
und Kauchen frei. Agrippina gründet Cöln im Lande der
Ubier.
69. Die schnell um sich greifende Empörung der Bataver
unter ihrem Fürsten Claudius Civilis (verbunden mit Vel-
leda), wird unter Vespasianus durch Petilius Cerealis
gedämpft (69-73.).
84. Dre Unruhen an der Donau nehmen ihren Anfang. Die
Daker, welche den Domitiattus geschlagen, unterliegen dem
Trajanus, Dacien römische Provinz (106); aber die Marko-
mannen behaupten sich nach ihren wiederholten Kämpfen
mit Marcus Aurelius 167—180.
Neue Völkervereine bilden sich zum Schutze und An-
griffe gegen die Römer:
1) Die Alemannen, Bestandthcile des Ariovistischen
Heeres, vorzüglich am oberen Rheine bis zum Main; ihre
Kämpfe gegen die römischen Kaiser Mariminus Thrar, Gal-
lienus, Probus; darauf ihre Einfälle in Gallien von Mari-
mianus, Constantins Chlorns und vorzüglich Iulianus (bei
Straßburg 357) znrückgeschlagen.
2) Die Sachsen setzen sich im zweiten Jahrhundert, mit
Kauchen und Angeln verbunden, an der mittleren Elbe:
a) Ostphalen, die alten Sachsen, b) Westphalen, die Kauchen,
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Extrahierte Personennamen: Germanicus Hermann Marbo Hermann Claudius Agrippina Claudius_Civilis Petilius_Cerealis Marcus_Aurelius Mariminus_Thrar Constantins_Chlorns Constantins
Völkervereine. Völkerwanderung.
101
und c) Angarier; ihre Seeräubereien an den gallischen
Küsten.
3) Die Franken, Theile des cheruskischen Bundes,
vom Niedcrrheine aufwärts bis zur Lahn: a) Die Ripuarier,
von der Lahn bis zur Lippe. I>) Die Salier, die nördlicheren;
sene brechen oft in Gallien ein, diese treiben Seeräubereien,
werden mehrmals von den Römern verpflanzt fkrodu8), von
Julianus vorzüglich bekriegt.
4) Gothen im zweiten Jahrhundert in dem östlichen
Dacien, machen oft Einfälle auf römisches Gebiet, bis ihnen
Aurelianus Dacien überläßt (270). a) Ostgothen am schwar-
zen Meere. 1») Weftgothen vom Dniester nach der Donau
hin, frühe schon Christen; gothische Uebersetzung der Bibel
durch ihren Bischof Ulphi las schon im vierten Jahrhundert.
Die alten Germanen, ausgezeichnet durch gleiche Körperbildung,
lebten von Jagd, Viehzucht und Ackerbau; sie waren Freie, Knechte
und Leibeigene (Kriegsgefangene); ihre Völkerschaften unter selbstge-
wählten Königen bildeten Mehre Gaue mit besonderen Aufsehern, —
Landtage zur Zeit des Voll - und Neumondes. Heerbann. Die Reli-
gion — Verehrung" der Natur. Götterhaine. Wodan oder Othin;
Hertha. Barden.
Ii. Von der Völkerwanderung bis zu Clvdwlg, von
375 bis 486 n. Ch. G.
* Von Asien geht die Völkerwanderung aus; aber
vorzüglich deutsche Völker sind es, die den furchtbaren
Andrang weiter fortleiten, und so dem schon längst in sich
selbst zerrütteten römischen Reiche seine völlige Auflö-
sung bringen. Ganz Europa mit einem Theile von Afrika
.empfängt eine neue Umgestaltung, und Deutschlands
Vvlksstämme gewinnen allniälig bleibende Wohnsitze.
Hunnen dringen ans Asien westwärts über die Wolga
(Rha) und den Don (Tanais), bezwingen die Alanen,
schieben weiter die Ostgothen (Hermanrich) am Dnieper
(Borysthenes) auf die Westgothen am Dniester (Tyras), und
diese, von dem Kaiser Valens nach Thracien über die
Donau gesetzt, von den Römern mißhandelt, plündern das
TM Hauptwörter (50): [T48: [Land Rhein Reich Volk Sachsen Römer Franken Jahr Karl Gallien]]
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Extrahierte Personennamen: Julianus
Extrahierte Ortsnamen: Gallien Ostgothen Donau Europa Afrika Deutschlands Asien
Völkerstämm e.
103
3) Die Ostgothen in Ober-Mosten und Pannonien. ».e.g.
4) Die Rugier, Turcilinger und Sciren mit He-
rulern in Oesterreich (Noricum), — Bajuwarier.
5) Die Langobarden an der Theis her im westlichen
Dacien, nördlich von den Ostgothen.
6) Slavische Stämme in Polen und dem östlichen
Deutschland, von der Weichsel bis zu der Elbe hin.
7) Sachsen von der mittleren Elbe westwärts bis zu
den Franken am Rhein.
8) Thüringer neben den Sachsen, vom Harzgebirge
südwärts, in den Maingcgendeu um Würzburg.
9) Alemannen, nach dem Abzüge der Burgunder, vom
oberen westlichen und östlichen Rheine und dem Schwarzwalde
bis zur Lahn (Schwaben und ein Theil der Schweiz).
10) Friesen in ihren alten Sitzen an der Nordsee, von
der Mündung des Rheins bis zur Ems.
Nach wechselnden Kämpfen mit Vandalen, Westgothen,
Franken, Alemannen und Burgundern bleibt dem weströmischen
Reiche, außer einem kleinen Gebiete in Gallien, nur noch
Italien übrig, und auch dieses wird ihm durch Odoacer,
den Anführer der Heruler, Rugier und Sciren, entrissen,
und so seine Auflösung vollendet. Odoacer, König von 476.
Italien.
Iii. Von Clodwig bis Karl den Großen, von 486 bis
768 n. Ch. G.
1. Merovinger von 486 bis 752 n. Ch. G.
* Die Franken heben sich unter den deutschen Volks-
stammen allmälig zum vorherrschenden empor. Könige
stellen sich an ihre Spitze, und suchen ihre Reichsgranzen
immer weiter anszndehnen; aber Herrschsucht und Erobe-
rungssucht führt sie auf Abwege. Währeud Italien den
verwüstenden Kämpfen der Ostgothen und Langobarden
unterliegt, entwürdigt sich selbst die Herrscherfamilie der
Franken durch Schandthat und Schwäche, und es erhebt
sich neben ihr das tüchtigere karolingische Geschlecht,
das seine Waffen siegreich gegen noch unbezwungene ger-
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