142 Vierter Zeitraum.
Streiche gegen seinen Schwiegersohn, schlug ihn bei Adrianopel, bei
353 Chalcedon, nahm ihn zu Nikomedien gefangen, versprach ihm zwar
5i)' Leben und Sicherheit in einem reichen Privatstande, ließ ihn aber
nichts desto weniger hinrichten in Thessalonich; alle Verwandte
und Nebenbuhler waren hinweg gemahet, Constantin saß nun al-
lein auf dem römischen Kaiserthrone.
§- 25.
Die römischen Kaiserin Con stantin opcl.
Mansv's Leben Constantin d. Gr., nebst einigen Abhandlungen geschichtl. Inhalts,
Breslau b. Korn. 1817. Pr. 3 Thlr.
323— Constantin, den man den Großen nennt, machte der bis-
837 = herigen verderblichen Vielherrschaft ein Ende, dem Staate zum Heil,
14 wenn schon schwarze Thaten seinen Wandel befleckten. Aus seinem Zuge
gegen Maxentius war ihm, vorgeblich, ein großes Kreuz am Abend-
himmel erschienen, worin man die Worte erblickte: „tovtoj vlxcc!“
„Hierdurch siegeeine Fahne, La bar um genannt, mit dem
Zeichen des Kreuzes geschmückt, wurde seitdem den Heeren vor-
ausgetragen; zu Rom aber erließ Constantin ein Toleranzedict,
welches den Christen freie Religionsübung gestattete; zum ersten-
male athmeten sie auf nach so langen Verfolgungen; aus einer
unterdrückten Parthei wurden sie fortan die herrschende, denn das
allgemein gefühlte Bedürfniß einer vernünftigen und das Herz
beruhigenden Religion hatte dem Christenthume bereits unzählige
Verehrer erworben. Die Verlegung des Kaisersitzes von Rom
nach Byzanz ist eine der folgenreichsten Veränderungen, welche
Constantin, vornahm. Mehrere Gründe bestimmten ihn. Er woll-
te seine Macht möglichst erweitern, selbiger eine neue Grundlage
verleihen, und die christliche Religion zur Staats re ligion er-
heben, zu Rom aber lebte der stolze, aristocratische Sinn noch
fort in den alten Geschlechtern, welche so vieler Kaiser Schwache
und Ohnmacht gesehen, selbige als Prätorianer oder durch diese
oft gedemüthigt hatten und daher die Kaiserwürde selbst nicht
hoch achteten. Das Heidenthum wurzelte ferner zu Rom in den
ältesten und glorreichsten Erinnerungen der Vergangenheit, sprach
durch Tempel und Bildsäulen majestätisch zu den Sinnen; un-
möglich konnte die einfache Christuslehre hier so schnell zu einem
Ansehn gelangen, wie dieses in einer andern, geschichtlich minder
wichtigen, Stadt zu hoffen war. Endlich meinte auch Constantin
den stets sich erneuernden Angriffen der Barbaren, sonderlich der
Perser, leichter zu widerstehen, wenn er an den östlichen Grenzen
325 wohne. Ein prachtvoller Aufbau verlieh binnen 9 Jahren dem
— 334 verödeten Byzanz den Glanz eines Kaisersitzes und mit Constan-
TM Hauptwörter (50): [T20: [Rom Jahr Cäsar Senat Kaiser Pompejus Antonius Tod Krieg Sohn], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T65: [Reich Italien Land Kaiser Römer Volk Jahr Rhein Gallien Franken], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter], T52: [Mensch Leben Volk Gott Geist Zeit Religion Mann Glaube Herz]]
TM Hauptwörter (200): [T19: [Reich deutsch Kaiser Reiche Zeit Karl Jahr Ende Konstantin groß], T128: [Kaiser Heer Reich Stadt Jahr Alexander Rom Zug Tod Konstantinopel], T187: [Religion Christus Christ Christentum Zeit Jahr Volk Christenthum Heide Geburt], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen]]
Extrahierte Personennamen: Constantin Constantin Constantin Constantin Constantin Constantin
Extrahierte Ortsnamen: Thessalonich Breslau Maxentius Rom Byzanz Rom Byzanz
224
Siebenter Zeitraum.
1291
1123
1137
=3 12
1127
gleichfalls gänzlich fehl, denn die Pest raffte seine Streiter scharen-
weise hinweg und er selbst unterlag dieser Seuche. Eine Stadt
nach der andern ging von nun an für die Christen in Palästina
verloren; Ptolemais war der letzte feste Punkt, nach deffen Erobe-
rung man die Hoffnung für die Behauptung des -Morgenlandes
auf immer aufgab.
Die Kampfe und Züge der Europäer gegen Osten hatten
195 Jahre gedauert, und mehrere Millionen fanden dort ihr
Grab. Dennoch waren die Kreuzzüge von heilsamen Folgen für
Europa. Der Kreis der Ideen erweiterte sich; das Ritterthum
erhob sich von kleinlichen Fehden zu einem großartigen und wür-
digen Ziele; es kam ein freier und betriebsamer Mittelstand em-
por; der Handel erhielt einen neuen Umschwung; nützliche Kennt-
niste und feinere Sitten verbreiteten sich von dem hochgebildeten
Constantinopel nach dem Abendlande, die Dichtkunst fand einen
preiswürdigen Stoff in den Kriegsthaten der kampfenden Chri-
stenheit; eine größere Annäherung der, früher sehr isolirten, Natio-
nen fand statt, seitdem man gemeinsame Leiden und Freuden er-
fahren; die Kreuzzüge entristcn Europa einer dumpfen Ruhe und
Gedankenlosigkeit; sie schufen die Heldenzeit des Christenthums
und machten die Völker für die nahende Aufklärung empfänglich,
welche in der vorigen Rohheit oder dem trägen Stumpfsinne nicht
würde haben Wurzel fasten können.
§• 45.
Lothar Ii, v, Sachsen. Schwäbisches oder Hohenstaufi-
sch es Kaiserhaus.
Räumers Geschichte der Hohenstaufen und Ihrer Zeit, Lcipz, b. Brockhaus 1824.
seqq, 6 B. Pr. 20 Thlr. Kortum: Kaiser Friedrich I. mit s. Freunden u. Fein«
den. Aarau 1818. Pr. 1 Thlr. 4 Er. Jagers Gesch. Kaiser Heinrichs Vi. Niirnh.
1703. Pr. 9 Er. v. Funk: Eesch. Kaiser Friedrichs Ii. Züllichau b. Fromman» 1792.
Pr. 1 Thlr. 10 Er.
Mit Hein rich^V. erlosch das fran ki sche Kaiserhaus und
Lothar, Herzog von Sachsen, ward trotz der eifrigen Mitbewerbung
des mächtigen Friedrich von Hohenstaufen, Herzog von Schwa-
den, zum Könige gewählt. Ein zehnjähriger Krieg mit diesem und
besten Bruder Konrad, Herzoge von Franken, verheerte Deutsch-
lands schönste Gauen, nach welchem Lothar seine Gegner dennoch
im Besitze ihrer Güter und Lehen bestätigte. Jetzt dachte er dar-
auf, in der Gunst anderer Fürsten sich kräftige Stützen zu ge-
winnen. Darum ertheilte er dem Markgrafen von Meißen, Kon-
rad von Wett in, seine Würde erblich, und so ward dieser
der Stammvater des jetzt regierenden Königshauses von Sach-
sen. Seinem Vetter, dem thüringischen Grafen Ludwig, ver-
TM Hauptwörter (50): [T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T37: [Friedrich Brandenburg Heinrich Herzog Sachsen Land Albrecht Kaiser Mark Johann], T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T67: [Kaiser Türke König Jahr Ungarn Heer Land Friedrich Kreuzzug Jerusalem], T66: [Geschichte Iii Vgl Nr. Aufl Gesch Lesebuch Bild fig deutsch]]
TM Hauptwörter (200): [T171: [Heinrich Otto Herzog Kaiser König Friedrich Sohn Konrad Sachsen Schwaben], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T155: [Soldat Krieg Heer Land Mann Truppe König Waffe Geld Feind], T18: [Mark Brandenburg Land Albrecht Friedrich Kaiser Jahr Markgraf Haus Markgrafe]]
Extrahierte Personennamen: Lothar_Ii Räumers Kortum Friedrich_I. Jagers Heinrichs Heinrichs Niirnh Friedrichs Lothar Friedrich_von_Hohenstaufen Friedrich Konrad Konrad Lothar Ludwig Ludwig
Extrahierte Ortsnamen: Palästina Europa Constantinopel Chri- Europa Sachsen Brockhaus Friedrichs Sachsen
Asiatische Nebenländer.
37
ihrer erschlagenen Feinde; die Gastfreundschaft kannten und übten
sie nicht, sondern opferten vielmehr die Fremden, welche sich in
ihre Steppen wagten. Beim fröhlichen Gelage trank der Scythe aus
dem Hirnschädel seines überwundenen Gegners. Von ihnen zogen
die Horden aus, welche von Zeit zu Zeit erobernd die Welt
durchschwärmten, wie die Hunnen, Mongolen, Tataren; auch
mögen sie die Urväter der Germanen, Finnen, Kalmücken und
Letten seyn.
Keine Spur ist vorhanden, daß China den Persern, Grie-
chen oder Hebräern bekannt gewesen sey, und noch jetzt besitzen wir
nur höchst mangelhafte Kenntnisse über dieses colossale Reich, das
auf 248359 Quadrat - Meilen 242 Millionen Einwohner zahlt.
Weit! früher als die europäischen Nationen machten die Chinesen
nützliche Erfindungen und trieben kunstreiche Gewerbe. Der Sei-
denbau, das Porcellan, das Schießpulver, die Buchdruckerkunst,
waren ihnen längst bekannt, als dieses alles in Europa später
durch Zufall meistentheils entdeckt und durch vielfältige, mühsame
Versuche erst vervollkommt ward. Gleichwohl sind sie auf der früh
betretenen Bahn nicht fortgegangen. Der Unsegen alles gei-
stigen Fortschrittes lastet auf ihnen; ein schrankenloser Despotis-
mus, eine gänzliche Absonderung von der übrigen gebildeten Welt,
ein eigensinniges Festhalten des Alten und Herkömmlichen^ endlich
ein wegwerfender Nationalhochmuth. Die äußere Gesichtsbildung
der Chinesen verräth ihre mongolische Abkrmft. Sie bekennen
sich zur Lehre des Confucius, eines Weisen, der um 550 v.
Ch. lebte und dessen Sittenlehre die allgemeinen, gültigen Pflichten
der Menschenliebe, Gerechtigkeit und Redlichkeit einschärft.
Die Chinesen beginnen ihre Geschichte mit Mythen und Fa-
beln, dann treten in den frühesten Perioden drei Dynastien hervor,
die Ki a, bis 1767. v. Ch., die Schang, bis 1122 v. Ch. und
die Tscheu 258 v. Ch. Gleichzeitig mit Hannibal erstand in
China ein Held und Eroberer Schi-h o a ng - ti; er stiftete das
-Haus der Tsin, das von 256 — 207 v. Ch. über China
herrschte. Schi - hoang-ti war der Erbauer der großen chinesischen
Mauer gegen die Einfalle der Tataren. Innere Kriege zersplitter-
ten das Reich in kleine Staaten, bis es Hang wieder zu einem
Ganzen vereinigte. Die von ihm gestiftete Dynastie dauerte bis
220 n. Ch. fort. Vielfältige Kriege trennten oder verbanden die
einzelnen Theile des Reichs, bis es, um 1012, den Tataren
zinsbar ward. Das verhaßte Joch zu zerbrechen wendeten sich die
Chinesen an den tapferen Mongolenfürsten D sch i ng is - Khan,
fanden zwar Beistand wider ihre bisherigen Unterdrücker, vertausch-
ten aber nur ein Joch gegen das andere, denn die Mongolen
herrschten nun über sie. Kublai-Chan erbauete Peking um
1260. Indessen ließen die neuen Oberherren die Religion, Sit-
ten, Gebräuche und Gesetze der Chinesen unangetastet, bildeten sich
TM Hauptwörter (50): [T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
TM Hauptwörter (100): [T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T97: [Stadt Hauptstadt China Reich Land Handel Meer Einw. Türkei Sultan], T25: [Wissenschaft Kunst Zeit Sprache Geschichte Schrift Buch Werk Jahrhundert Erfindung], T52: [Mensch Leben Volk Gott Geist Zeit Religion Mann Glaube Herz], T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter]]
TM Hauptwörter (200): [T134: [Land Meer Hochland Persien Tigris China Euphrat Iran Asien Armenien], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T177: [Volk Recht Gesetz Freiheit Land Strafe Mensch Gewalt Leben Staat], T147: [Jahr Erfindung Buch Gutenberg Buchdruckerkunst Johann Mainz Zeit Buchstabe Jahrhundert], T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land]]
Extrahierte Personennamen: Hannibal
Extrahierte Ortsnamen: China Europa China China Peking
Persien.
63
Siege umgeändert haben soll, während andere behaupten, dieser
Name sey aus dem persischen Worte Kor, die Sonne, entstanden,
ward der Befreier seines Volks und der Gründer der persi-
schen Monarchie. Astyages, Mediens letzter König, vermahlte
seine Tochter Mandane mit einem zwar vornehmen, sonst aber
unbedeutenden, Perser, Cambyses, weil Traumgesichte ihm Unglück zu
weissagen schienen von seiner Tochter Nachkommenschaft. Aus
demselben Grunde beauftragte er auch seinen Feldherrn, Harpagos,
Mandane's Knäblein auszufetzen, sobald er dessen Geburt vernom-
men. Wunderbar jedoch ward selbiges erhalten, in der Folge sei-
nen Eltern zurück gegeben und zum Jünglinge herangereift, stürzte
Eyrus, zum Oberhaupte aller persischen Stämme gewählt, seinen
Großvater vom Throne und führte sein Volk von der zeitherigen
Dienstbarkeit zur Oberherrschaft. Durch Eroberungen vergrößerte 56o
er sein Reich so sehr, daß es vom Mittelmeere bis über das caspi- eh.
sche Meer hinaus an den Opus, und südöstlich bis an den In-
dus reichte. Krösus, der überreiche und mächtige König von
Lydien, ward überwunden und ganz Kleinasien dem persischen Reiche
beigefügt. Gleiches Schicksal hatte Babylon nach einer 2jähri-
gen Belagerung. Die Juden erhielten die Erlaubnis, von da nach 5o7
70jähriger Entfernung aus Palästina dahin zurück zu kehren, un- )-
ter Serubabel, Es ras und Nehemias. Ganz geheilt von * cf
dem früheren Hange zur Abgötterei neigten sie sich den Ideen der persi-
schen Philosophie zu, wie aus ihren apokryphischen Schrif-
ten erhellet; jedoch mit einer ängstlichen Beobachtung der mosai-
schen Gesetze. Sie blieben übrigens unter persischer Botmäßigkeit.
Ein Eroberungszug aber, welchen Eyrus jenseits des Opus in die
Steppen der Massageten wider deren Königin Tomyris un-
ternahm, kostete ihm das Leben, denn er ward von den zahlrei-
chen Feinden umringt und getödtet. Seine zwei Söhne,
Kambyses und S m erdis, folgten ihm, um, dem väter- 529
lichen Willen gemäß, gemeinschaftlich zu regieren; doch Kambyses v. sh.
entledigte sich seines Bruders durch Meuchelmord und regierte al-
lein in dem eroberungssüchtigen Geiste seines Vaters. Aegypten
verwandelte er in eine Provinz seines Reichs, behandelte den gefan-
genen König Psammenit mit fühlloser Härte, verspottete die Religion des
Volkes und verfolgte die Priester. Ein gegen die Aethiopier ab-
geschicktes Heer verschmachtete größtentheils in den dürren Sand-
wüsten ; jedesmal der zehnte Mann mußte seinen Gefährten zur
Speise dienen! Auch einen Zug gegen Carthago mußte er aufge-
den, weil ihm die Tyrier hierzu ihre Flotte verweigerten. Kam-
byfes war ein despotischer Wütherich, der selbst seine Vertrauten
und treuesten Diener in den Anfällen seiner Wuth oder seines ge-
reizten Stolzes nicht verschonte, wie das Beispiel seines Günstlings
Prexaspes zeigt, dessen Sohn er mit einem Pfeile erlegte, und die
Hinrichtung einiger Diener, welche einen rasch gegebenen Blutbe-
TM Hauptwörter (50): [T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
TM Hauptwörter (100): [T14: [König Reich Alexander Perser Stadt Sohn Land Cyrus Babylon Syrien], T88: [Sohn Vater König Tod Kaiser Tochter Bruder Jahr Mutter Gemahlin], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume]]
TM Hauptwörter (200): [T85: [König Alexander Reich Sohn Perser Tod Syrien Darius Cyrus Provinz], T189: [König Reich Land Volk Israel Zeit Jahr Stadt Babylon Sohn], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit], T116: [Vater Kind Mutter Sohn Bruder Herr Mann Auge Frau Hand]]
65
Persien.
ras, des Histiaus Schwiegersohn, aufgemuntert und von den Athe-
nern unterstützt worden waren, nöthigte den Darius zu einem
6jährigen Kriege, der aber zum Nachtheile der Empörer endete, 500
Weil Sardes, nebst einem dortigen sehr verehrten Tempel dabei 0*S1*
in Flammen aufging, so schwur Darius den Athenern Rache, wor-
an er sich durch den täglichen Zuruf eines Dieners: „Herr, ge-
denke der Athener!" stets mahnen ließ. Doch die Niederlage, wel-
che sein Heer, von dem aus Athen geflüchteten Hippias geleitet,
bei Marathon durch den tapfern Miltiades erlitt, belehrte ihn. '
daß wahre Vaterlandsliebe unbezwinglich ist. Eine in Aegypten v. §h.
ausgebrochene Empörung und des Darius bald darauf erfolgter <-88
Tod bewahrten die Griechen einstweilen vor einem zweiten Angriffe.
Lerxes, des Darius jüngster Sohn, bestieg den erledigten ^
Thron, und nahm den unvollendeten Plan seines Vaters auf.
Aegypten wurde zum Gehorsam gebracht und darauf mir einem
Heere von 2 Millionen Streitern, >200 Kriegs- und Zooo Trans-
portschiffen ein Vertilgungskrieg gegen Griechenland unternommen. 4gl
Zwar lernten die Perser in den Engpässen von Thermopylä
durch Leónidas und seine Gefährten der Griechen aufopfernde
Tapferkeit kennen; doch als sie, durch des Verräthcrs Ephial- 6 ,.u
tes, eines Thessaliers, Anzeige einen verborgenen Felsenpfad gefunden, 4g<»
überschwemmten die persischen Heerschaaren Hellas bis nach Athen v. et>.
herab, welches sie den Flammen preis gaben. Die Seeschlacht ^'22.
bei Salamis aberbrach ihre Macht; 380 griechische Schiffe schlu-Scptb..
gen die Flotte der Perser von 1200 Segeln; ein gleiches Schick- 48o
sal bereitete den Karthagern an den Küsten Siciliens Gelonvon"-^'
Syrakus, auf welches sie, von Terxes gedungen, einen Angriff ge-
wagt. In einem armseligen Fischerkahne floh der stolze Perser-
könig seinen Landen zu und vernahm dort im folgenden Jahre die
Niederlage seiner Landarmee bei Platää unter Mardonius, welcher bcni-
in Böotien überwintert hatte. Griechenland war gerettet, denn der ennbr.
Sieg von Plataa wurde an demselben Tage durch einen zweiten »ro
See- und Landsieg bei Mykale über eine persische Flotte und
ein persisches Heer verdoppelt. Frei waren jetzt auch die kleiü-
asialischen Griechen von dem persischen Joche, so wft die In-
seln des Mittelmeeres; Terxes aber stürzte sich fortan in die Lüste
seines üppigen Hofes und ward von dem Befehlshaber seiner Leib-
wache, Actabanus, ermordet, nachdem ec 19 Jahre geherrscht.
Sein jüngerer Sohn *
Artaxerxes I. Langhand erhielt von dem Mörder '
seines Vaters das, nunmehr immer mehr sinkende, Reich. Ec
ließ ihn aber hinrichten, da selbiger für sich nach dem Purpur
strebte. Mit Mühe dampfte er einen Aufstand der Aegypter, wel-
che von den Athenern unterstützt wurden; diese trugen, unter Ci- *
mons Anführung, bei Cypern einen so entscheidenden Sieg über
eine persische Flotte und ein Landheer davon, daß Artaxerxes den
5
TM Hauptwörter (50): [T14: [Athen Stadt Athener Sparta Spartaner Griechenland Krieg Perser Flotte König]]
TM Hauptwörter (100): [T31: [Athen Athener Spartaner Flotte Perser Stadt Sparta Krieg Schlacht Griechenland], T14: [König Reich Alexander Perser Stadt Sohn Land Cyrus Babylon Syrien]]
TM Hauptwörter (200): [T37: [Athen Athener Flotte Perser Stadt Spartaner Schiff Heer Schlacht Sparta], T85: [König Alexander Reich Sohn Perser Tod Syrien Darius Cyrus Provinz]]
Extrahierte Personennamen: Histiaus_Schwiegersohn Darius Darius Darius Darius Darius Darius Darius Artaxerxes_I. Langhand Artaxerxes
Griechenland.
67
\
junge König zwang ihn, es selbst zu trinken. Ohne frühere Aus-
sichten auf den Thron zu gelangen war Darms Codomannus nicht
entnervt worden durch die Ueppigkeit und Weichlichkeit, in wel-
cher man die künftigen Herrscher zu erziehen pflegte, und er würde
vielleicht eine glücklichere Zeit herbeigeführt haben, wäre es ihm
nicht beschieden gewesen, den ungleichen Kampf um Seyn oder
Nichtseyn mit einem Alexander dem Großen zu bestehen, welcher
dessen Reich in drei Hauptfchlachten zertrümmerte. Darlus Codo-
mannus starb durch die Hand zweier Satrapen, Bessus und
Nabarzanes. Er war der zwölfte König der persischen Mon-
archie, welche 230 Jahre, von 560 — 330 v. Eh., bestan-
den hatte.
Nach morgenlandischer Weise herrschten die persischen Könige
unumschränkt, despotisch über ihre Unterthanen; diese und ihre Habe
waren ein Eigenthum des Königs, den man göttlich verehrte.
Die Perser bekannten sich zur Lehre des Zoro aster, beteten den
Himmel, Ormuzd, die Sonne, Mithras, den Mond, die Erde,
das Wasser und das Feuer an, doch ossne Tempel, Altäre oder
Bilder. Die Magier, eine Priesterkaste, die man von den
Medern beibehalten hatte, waren zugleich die Gelehrten und die
Minister der Könige. Die Vielweiberei war erlaubt und gewöhn-
lich. Susa, Babylon und Ekbatana konnten für Persiens Haupt-
städte gelten, in welchen sich der Monarch abwechselnd aufhielt,
den eine Leibwache, die Unsterblichen genannt, weil man sie
immer vollzählig erhielt, von 10,000 Mann umgab und begleitete.
Seit der Eroberung Lydiens erst kannte man das gemünzte Geld;
ein Dareikos, eine Goldmünze, enthielt 20 Drachmen, unge-
fähr 4| Thaler.
tz- 17-
Griechcnlan d.
Tbucydides; Plutarchs Biographien; Cornelius Nepos. — Drumann's Versuch
einer Gesch. des Verfalls d. gricch. Staaten. Berlin 1819.—Pr. 1 Thlr. 20 Gr, Brei-
tenbauchs Beschreib, d. alt. Athens u. dessen Schicksale in d. bürgerl. Verfass, u. d.
Wisscnsch. nebst Grund- und Aufrissen. Leipz. 4. 1794. Pr. 8 Gr. Acungs Geist
Athens. Eine polit. philos. Untersuchung d, Gesch. dies. Freistaats, a, d. Engl. Leipz.
bei Wepgand 1777 Pr. 14 Er. Kellner: Athen, vorzügl. im Zeitalt. d. Thiasybul
und Phocion. Zürich 1797. Pr, 20 Gr. Weffenberg: Das Volksleben zu Athen im
Zeitalt. d. Perikles nach griech. Schrr, Zürich 1821 Pr. 1 Thlr. Meiners Gesch.
d. Luxus d. Athenienser, v. d. ä!t. Zeit bis auf d. Tod Philipps v. V'aked.' eine
Abhandl. Lemgo 1782. Pr. 5 Gr. Manso: Sparta, ein Versuch z. Aufklär, der Gesch.
und Verfassung dieses Staats. Leipzig. 1800 —1805. 3 Thl. Pr. 7 Thlr. 8 Gr.
Unvergessen ruhete der Groll m Darius Hystaspis ge-
gen die Athener, weil sie an dem Aufstande der kleinasiatifchen
Griechen und an der Verbrennung von Sardes Theil gehabt. Als
5 *
330
r., Cf).
TM Hauptwörter (50): [T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit], T14: [Athen Stadt Athener Sparta Spartaner Griechenland Krieg Perser Flotte König], T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie]]
TM Hauptwörter (100): [T14: [König Reich Alexander Perser Stadt Sohn Land Cyrus Babylon Syrien], T66: [Geschichte Iii Vgl Nr. Aufl Gesch Lesebuch Bild fig deutsch], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T31: [Athen Athener Spartaner Flotte Perser Stadt Sparta Krieg Schlacht Griechenland], T25: [Wissenschaft Kunst Zeit Sprache Geschichte Schrift Buch Werk Jahrhundert Erfindung]]
TM Hauptwörter (200): [T85: [König Alexander Reich Sohn Perser Tod Syrien Darius Cyrus Provinz], T22: [Athen Athener Sparta Solon Spartaner Staat Jahr Stadt Krieg Mann], T29: [Geschichte Geographie Nr. Erdkunde Lesebuch Bild Iii allgemein Lehrbuch deutsch], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T39: [Million Mark Geld Jahr Summe Steuer Thaler Staat Ausgabe Einnahme]]
Extrahierte Personennamen: Darms_Codomannus Alexander Darlus_Codo- Cornelius_Nepos Acungs Weffenberg Meiners Philipps Philipps Darius_Hystaspis Darius
27
Assyrier.
dem Siege bei Issus. Sieben Monate widerstand Tyrus seinenan-
griffen, dann aber siel es, um sich nimmer zu seinem alten Glanze
zu erheben, denn Alexandria ward fortan die Königin des Han-
dels, doch bewahrte auch das gesunkene Tyrus den Ruhm, die Bild-
nerin des friedlichen Gewerbfleißes und die Schöpferin einer aus-
gebreiteten Geistesbildung gewesen zu seyn in Jahrhunderten, wo
fast thierische Rohheit die meisten Völker gefangen hielt.
Phönicien, unglücklich zwischen Syrien und Aegypten mitten
inne gelegen, blieb beiden der Apfel der Zwietracht, bis es Pompe-
jus dem alles verschlingenden Römerreiche einverleibte, 65 v. Ch.
§• 6.
Assyrier.
Abhandlungen u. Auszuge d. Königl. Akadem. d. Inschriften v. Sevin, Freret
ii. de Brosses. Alte Gesch. Asiens L. B. Leipz. 1782. Pr. 1 Thlr. 6 Er. Bredow's
Handb. d. alt. Eesch. Allgem. Wclthistorie Th. Hi»
Das eigentliche Assyrien grenzte östlich an Medien, west-
lich an Mesopotamien, von welchem es der Tigris schied, nörd-
lich an Armenien und südlich an Susiana. Dessen Größe betrug
gegen 1800 Qmeilen, was etwa den Umfang von Baiern und
Würtemberg ausmachen würde. Dieses flache, aber wohl bewäs-
serte Land war fruchtbar, wurde jedoch von den rohen, durch Des-
potismus niedergedrückten Einwohnern wenig benutzt. Als uner-
meßlich groß wird die Hauptstadt Ninus oder Ninive geschildert;
sie lag an beiden Seiten des Tigris, bildete ein regelmäßiges Vier-
eck und die, selbige umgebende, breite Mauer soll 100 Fuß hoch gewe-
sen seyn. Heut zu Tage geben nur noch einige Trümmer bei
dem Dorfe Nunia eine schwache Nachweisung von dem Daseyn
jener einst so weit berühmten Stadt. Nordöstlich von Ninive be-
fand sich die Stadt Arb ela und der Flecken Gaugamela,
denkwürdig durch Alexanders des Großen dritten, entscheidenden
Sieg über die Perser.
Eng verbunden mit Assyrien war Babylonien, nach einem
allgemeinen Namen Mesopotamien, d. i. „das Land zwischen
den Flüssen," zwischen dem Euphrat und Tigris, bis an den per-
sischen Meerbusen reichend, und einen Raum von 1700 O.mei-
len umfassend. Der Euphrates, dessen Ufer flach sind, überschwemmte
das Land alljährlich in seinem ganzen Laufe, der reißende Tigris nur
gegen seine Mündung. Diese Bewässerung ersetzt den seltenen Re-
gen. Die Betriebsamkeit der Einwohner errichtete, nach dem Be-
dürfnisse, Damme, oder zog Kanäle, wodurch das Land das An-
sehn eines wohl unterhaltenen Gartens gewann. Ein Hauptkanal,
^lrh^armalca, der königliche, verband den Euphrat mit
dem Tigris und trug Waarenschisse. Durch Babylon, die
Zzz
'. Ch.
TM Hauptwörter (50): [T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit]]
TM Hauptwörter (100): [T14: [König Reich Alexander Perser Stadt Sohn Land Cyrus Babylon Syrien], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T66: [Geschichte Iii Vgl Nr. Aufl Gesch Lesebuch Bild fig deutsch], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser]]
TM Hauptwörter (200): [T189: [König Reich Land Volk Israel Zeit Jahr Stadt Babylon Sohn], T85: [König Alexander Reich Sohn Perser Tod Syrien Darius Cyrus Provinz], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit]]
30
Erster Zeitraum.
Ueppigkeit und genoß in schlaffer Ruhe, was durch Ninus tapferen
Arm erobert und der Semiramis schaffenden Geist hervorgerufen
worden. Wohl mochten ihm seine Nachfolger gleichen, wenigstens
schweigt die Geschichte 1200 Jahre über Assyriens Könige, und
erwähnt endlich nur
Sardanapal, als den letzten, aber auch verächtlichsten,
der assyrischen Herrscher. So ganz vergaß er seine königliche und
männliche Würde, daß er in Weiderkleidern, mit geschminktem Ant-
litz unter seinen Frauen saß, spinnend und webend, vor allen jedoch
durch seine gänzliche Versunkenheit in die niedrigsten Lüste die Ver-
achtung seiner Sklaven sogar aussich lud. Keinem Manne war der
Zutritt »erstattet, Arbaces aber, ein vornehmer Meder, erlangte
ihn doch für einen goldenen Becher, den er einem der königlichen
Verschnittenen schenkte. Voll Entrüstung über den entnervten Des-
poten kehrte er zurück, verband sich mit Belesis, einem Baby-
lonier, der Priester, Sterndeuter und zugleich auch Feldherr war,
zum Untergange Sardanapals, zog noch mehrere Statthalter in
das Geheimnis und vermeinte leichten Kampfes zu siegen. Doch
nie hat es gefrommt seinen Feind zu verachten! Wider Erwarten
entraffte sich Sardanapal seinen Lüsten, ging den Empörern mit
einem Kriegsheere entgegen, schlug sie zu dreien Malen und brachte
eine solche Bestürzung unter sie, daß Belesis ihre gänzliche Flucht
nur durch eine Weissagung verhinderte, nach welcher er baldigen
Sieg verhieß. Der Glaube stählte ihren Muth, es gelang ihnen
wirklich den König nach Ninive zurück zu drangen, doch über zwei
Jahre spottete er ihrer hinter den Mauern seine? mit Lebensbedürf-
nissen reichlich versehenen Residenz. Auch ermuthigte ihn ein altes
Orakel, welches lautete: .,Nicht eher wird Ninive können eingenom-
men werden, bis es den Fluß zum Feinde bekömmt." Doch un-
gewöhnliche Regengüsse schwellten den Tigris an, er trat über seine
Ufer und riß einen Theil der Stadtmauer mit sich fort. Von
einem kecken Trotze sank jetzt Sardanapal zu einer trostlosen Hoff-
nungslosigkeit herab, flüchtete in seinen Palast, errichtete daselbst
einen Scheiterhaufen, warf das Köstlichste seiner Habe hinein, schloß
die liebsten seiner Frauen und Verschnittenen in selbigen ein, steckte
ihn in Brand und stürzte sich alsdann in die Flammen. Ninive
^8 ward zerstört; mit Sardanapal zerfiel das große assyrische Reich,
H welches, den ältesten Nachrichten zufolge, 1400 Jahre bestanden.
Aus den Trümmern des großen assyrischen Reichs ent-
standen drei kleinere unabhängige Staaten, Neu-Assy ri en,
Babylonien, und, etwas spater, Medien.
TM Hauptwörter (50): [T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T14: [König Reich Alexander Perser Stadt Sohn Land Cyrus Babylon Syrien], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T23: [Stadt Feind Tag Heer Mauer Mann Lager Nacht Kampf Soldat], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume]]
TM Hauptwörter (200): [T189: [König Reich Land Volk Israel Zeit Jahr Stadt Babylon Sohn], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind], T155: [Soldat Krieg Heer Land Mann Truppe König Waffe Geld Feind], T75: [Strom Elektrizität Ende Eisen Magnet Elektricität Körper Draht Funke Leiter]]
34
Erster Zeitraum.
und der Mandane. Krösus von Lydien meinte durch zeitige Rü-
stung den Sturm zu beschwören; auch Nabonidus trat seinem
Bündnisse bei, aber es gereichte zu seinem Verderben. Cyrus schlug
5^-8 beide, nahm und verwüstete Babylon, schickte dessen letzten König
v- gefangen nach Karamanien, im südlichen Persien, und Babylonien
ward eine persische Provinz.
tz. 9.
Medien.
Arbaces, der Bezwinger des üppigen Sardanapal, vereinigte
anfangs Medien und Neu-Assyrien unter seinem Scepter,
darum heißt er mit Recht der Stifter des medischen Reichs. Die
Meder, zahlreich und betriebsam, wurden und blieben das Haupt-
volk Asiens, bis zur Herrschaft der Perser, und auch diese nann-
ten ihr Reich noch immer das medische. Medien zerriß nachmals
„ das Band, das selbiges an Neu-Assyrien fesselte, und ward selbstständig.
Dejoces soll sich, von dem Amte eines Richters, das-er
in seinem Bezirke verwaltete, durch Gewandheir und List allmah-
lig bis zur Würde eines Königs emporgefchwungen haben, und
Herodot nennt ihn sogar den Stifter des medischen Reichs und den
Erbauer von Agbatana, welches beides so sehr mit den andern
Nachrichten streitet, daß er entweder in eine weit frühere Zeit zu
gehören scheint, oder zwei Könige dieses Namens gelebt haben müß-
ten. Mit mehr Sicherheit wird unter den freien medischen Königen
660 Phrao rtes erwähnt. Er war ein kühner Eroberer, un-
v. et. terwarf die Perser, dann alle Völker bis an den Fluß Halys,
wollte sich sogar die Assyrer zinsbar machen, fand aber den Tod
in einer gegen sie gelieferten Schlacht.
6z5 C y apares, sein Sohn, übertraf ihn noch an Kriegslust
v. eh. und Eroberungssucht. Er führte zuerst eine bestimmte Schlacht-
ordnung ein, schied die Lanzenträger, Bogenschützen und Reiter
im Treffen und schwur, an den Assyrern seines Vaters Tod
schwer zu rächen. Es schien ihm zu gelingen; die Heere der Assy-
rer flohen durch seine Tapferkeit; schon belagerte er ihre Haupt-
stadt Ninive, da brachen plötzlich die Scyrhen in überflutendem
Strome ein, ducchschwarmten Asien, drangen bis Aegypten und
schlugen 28 Jahre lang alle diese Lande in harte Dienstbarkeit.
Dann aber erwachte der Völker Selbstgefühl; Cyaxares tödtete zu-
erst einen Haufen Scythen durch List, erhob sich dann zum offenen
Kriege und vertrieb die Fremdlinge wieder. Die Lyder fühlten
seine Macht, Ninive ward zerstört, und Assyrien, mit Hülfe des
Nebukadnezar, unter Mediens Botmäßigkeit gebracht. Bald dar-
auf starb Cyaxares, und hinterließ das blühende Reich seinem Sohne
50g Ast yages. Dieser verheirathete seine einzige Tochter M a n-
r.ch. dane an einen vornehmen Perser, Kambyses, dessen Verhältnisse
TM Hauptwörter (50): [T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit]]
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Extrahierte Personennamen: Krösus_von_Lydien Cyrus Herodot Nebukadnezar
40
Erster Zeitraum.
lisches Nomadenleben, und entgingen dadurch allen Anschlägen er-
oberungssüchtiger Könige von Assyrien, Babylonien, Aegypten oder
Persien. Nur Alexander dem Großen mußten sie sich beugen,
zerbrachen aber auch das verhaßte Joch nach seinem Tode so-
gleich wieder. M o h a m e d endlich wandelte sie in wilde Erobe-
rer um, seit 622 n. Ch., vor welchen die drei Welttheile zitter-
ten, denn Fanatismus, kalte Todesverachtung und der Glaube an
ein blind waltendes Schicksal verliehen ihnen fast überall einen voll-
ständigen Sieg.
§. 11.
K l e i n a s i c n.
Unter Kleinasien versteht man die Halbinsel, welche von
dem schwarzen, dem mittelländischen, dem ägaischen Meere umflos-
sen wird, und östlich an Armenien grenzt. Die, auch sonst üblichen,
Namen Nato lien und Ana doli, rühren von dem griechischen
Worte Avaxohr^ die Benennung Lev ante aber von dem italie-
nischen il levante, oder dem französischen levant, her, und
bedeuten sammtlich das Morgenland. Eine andere Eintheilung
machten die Griechen und Römer. Jene nahmen den Fluß H a-
lys, jetzt Kisil Ermak, der sich in das schwarze Meer ergießt,
als Hauptgrenze an und unterschieden Unterasien, d. i. was inner-
halb des Halys, und Oberasien, was oberhalb desselben liegt.
Den Römern diente der Taurus zum Scheidepunkte, und sie
nannten dieses Land Asien diesseirs oder innerhalb, und Asien jen-
seits oder außerhalb des Taurus, oft aber auch Asien schlechthin und
das eigentliche Asien, 2^8ia propria. Zu der Benennung
Asia gab übrigens eine Stadt Asia in Lydien am Tmolus, Ver-
anlassung, nach welcher man anfangs die angrenzende Gegend, und
spater die ganze Halbinsel mit jenem Namen belegte. Sie ist ein
gebirgiges Hochland, enthält im Innern Berggipfel, auf denen der
Schnee nie schmilzt, während die Küstenländer durch Klima und
Boden zu den schönsten der Erde gehören. Die an Ursprung, Bil-
dung und Lebensweise verschiedenartigsten Völker bewohnten Klein-
asien, deshalb war schon aus diesem Grunde eine engere Verbin-
dung unter ihnen sehr schwierig. Hauptsächlich aber wurden sie
d«rch ihre Lage in die Kämpfe verflochten, welche die Perser und
Griechen, die Römer, Syrer und Parther gegen einander führten,
wobei die einzelnen Völkerschaften, nach Neigung und Ansichten,
Parthei ergriffen, gewöhnlich in die Gewalt des Siegers kamen und
seit Cyrus, welcher seine Zwingherrschaft über alle erstreckte, nie
ein Ganzes wieder ausmachten.
Klemasien war in 19 kleine Länder zerstückelt, die sich nach
ihrer Lage unter eine vierfache Abtheilung bringen lasten. 1) am
ägaischen Meere lagen Troas, Myfien, Lydien, Karies
TM Hauptwörter (50): [T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T14: [König Reich Alexander Perser Stadt Sohn Land Cyrus Babylon Syrien], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T47: [Wüste Meer Land Nil Hochland Fluß Gebirge Euphrat Tigris See], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel]]
TM Hauptwörter (200): [T138: [Meer Insel Stadt Küste Halbinsel Kleinasien Griechenland Name Bosporus Land], T85: [König Alexander Reich Sohn Perser Tod Syrien Darius Cyrus Provinz], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee]]
Extrahierte Personennamen: Alexander Alexander Ana_doli Kisil_Ermak Cyrus Cyrus
Extrahierte Ortsnamen: Assyrien Babylonien Persien Armenien Asien Asien Lydien Tmolus Troas