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1. Landeskunde des deutschen Reiches - S. 81

1890 - Meißen : Schlimpert
— 81 — dem Großherzogtume reicht, gehören auch die heilkräftigen Quellen. Gegen 50 mineralische Wasser mögen wohl in Baden aus der Erde rinnen. Sie bilden am Fuße des Schwarzwaldes ein förmliches Quellenband, das von Baden Weiler im Süden bis zu dem berühmten „Baden" im Norden reicht. Ja, der Name dieser Städte deutet selbst auch schon die wichtigste Verwendung an, welche die Heilquellen finden. Unter den Badeorten des Landes aber ist die Stadt Baden (12 T.) am bekanntesten geworden. Wie eine Perle in der'schale, liegt Baden im Thale der Oos einge- bettet. Zu beiden Seiten des Flüßchens steigen Berge mit kuppigen Gipfeln auf und schützen das Thal vor den kälteren Winden. Alle diese Berge aber werden von einem Kegel im Hintergrunde des Thales überragt, der die Ruine des alten Fürstenschlosses trägt. Gipfel und Gehänge der Höhen sind reich mit Tannen und Rot- buchen in lieblichem Wechsel überdeckt. Unten im Thale aber grünen die Laubkronen der Ulmen und vornehmen Platanen. Auch der Maulbeerbaum zeitigt hier seine süßen Beeren, Kastanie und Mandel reifen in den Gärten und Aprikose und Pfirsiche am Spaliere der Villen. Besonders ziehen Lenz und Herbst mit milden Lüften in das Thal von Baden ein, so daß es zu den angenehmsten Thälern Deutschlands zählt. Schon die Römer setzten sich in diesem schönen Thale fest und benutzten seine Quellen. Die Kaiser Trajan und Hadrian besuchten den Ort, in dem sie warme und kalte Bäder, Speise- zimmer, Räume für das Ballspiel und einen Platz zu körperlichen Übungen fanden. Während der Völkerwanderung sank die römische Herrlichkeit jedoch in Trümmer. Der Franke Chlodwig teilte dann den Ort seinem Volksstamme zu, der an der Oos nun an die Alemannen grenzt. Ein Markgraf aus dem Breisgau erwarb um das Jahr 1100 das Bad für sein Geschlecht (der Zähringer). Die Zähringer bewohnten dann Jahrhunderte lang die Burg, deren Reste aus dunklem Tannenwalde in das freundliche Thal herniederschauen. Am Fuße des Schloßberges hat sich dann im Mittelalter die Altstadt Baden angesiedelt, in der vorzugsweise die Dienst- und Handwerksleute der Fürsten wohnten. Daher treffen wir in ihr auch heute uoch manch enge und unregelmäßige Straße mit Treppen- aufgängen und schützenden Mauern an. An Stelle der alten mark- gräflichen Feste aber erhebt sich gegenwärtig als schönster Schmuck der Stadt ein großherzogliches Schloß. 6

2. Landeskunde des deutschen Reiches - S. 229

1890 - Meißen : Schlimpert
— 229 — Noch gesuchtere Schütze birgt der Taunus in dem Innern seiner Berge. Da wird silberhaltiges Blei (bei Braubach) gewonnen und ein schöner Marmor für Kirchen und Friedhöfe (bei Wilmar) gebrochen. Da quillt aber vor allem an unzähligen Stellen ein Wasser aus der Erde, das zum Trinken und Baden von Tausenden begehrt wird, da es infolge seines Salz- oder Stnhlgehaltes und wegen seines Reichtums an Kohlensäure sehr heilkräftig und erquickend ist. Wer hätte nicht von den Orten Selters und Soden gehört, welche ihre Wasser jährlich in Mil- lionen von Thonkrügen in alle Welt versenden? Der Taunus ist eben vorzugsweise der wasserreiche Gebirgsflügel am Mittelrheine. Zusammenfassung. 2. Der südwestliche Flügel des mittelrheinischen Gebirges bildet das Gegenstück des Taunus. Jener wird von den Thälern des Rheines und der Nahe, der Mosel und der Saar umzogen. Als eine stattliche Höhenstufe ragt er, eiuem langgezogenen Walle ähnlich, aus deu Flußthälern —- wie aus Wallgräben — auf. Treffend wird er vom Volke Hunsrnck, d. h. Höhen- oder Hünen rücken genannt. Auch der Huusrück bildet eine Gebirgsstufe, die aus Thon- schiefer besteht, den Quarzitmassen durchbrechen. Daher herrscht auch in ihm die Bildung gestreckter Rücken vor, die flachgewölbte Gipfel tragen. Während aber die bedeutendsten Höhen des Tau- uns im Osten dieses Gebirges liegen, treffen wir in dem Erbes- köpfe (815 ra) den höchsten Gipfel des Huusrück im westlichen Teile desselben an. Dem Rheinstrome bleibt demnach auch hier (in dem Rheinsteine und dem Stolzenfels) der niedere Abfall des Gebirges zugekehrt. Die mittlere Erhebung des Huusrück beträgt etwa 600 in. In mehr geschlossener Bildung kehrt sich der breite Rücken des Gebirges der Nordsee zu. Von diesem Meere her fängt es auch die regenreichen Wolken auf, soweit die Nordwestwinde das Gewölk überhaupt nach dem nordwestlichen Abfalle des Höhen- rückens tragen. Aus Höhe, Bildung und Lage desselben erklärt sich nun, daß das Gebirge eine rauhe und unwirtliche Scheitel- fläche zeigen wird. In der That sind die Dörfer, welche den Rücken des^ Gebirges ersteigen, kleine und ärmliche Orte. Sie werden zwar von Gärten und Feldern umschlossen; aber in den Gärten wächst ein wenig schmackhaftes Obst, und auf den Feldern

3. Landeskunde des deutschen Reiches - S. 201

1890 - Meißen : Schlimpert
— 201 — kärglichen Ertrag abgewinnen können. Da der heimatliche Boden die Rhöner nicht vollständig ernähren kann, so ziehen diese nach der Heuernte hinaus in die gesegneteren Striche Thüringens und Frankens zur Sommerarbeit, kehren aber oor dem Winter wieder in die rauhen Berge zurück, um am Webstuhle zu sitzen oder Spielzeug aus Holz zu schnitzen. Wenn daher die Rhön als ein Gebirge mit nordischer Natur im deutschen Reiche verschrien ist, so kann sich das nur auf die „Plattenrhön" und besonders auf die Winternatur der nordöstlichen Berge derselben beziehen. Die dritte Gruppe des Rhöngebirges macht dem gegenüber einen durchaus freundlichen Eindruck. Es ist die westliche Gebirgs- Hälfte, die uach der Bildung der Berge als „Kuppenrhön" be- zeichnet wird. Denn hier steigen aus der Landschaft die schönsten Kegel, Kuppen und „Klippel" auf. Bald sind sie wie Zuckerhüte, bald wie ein Ei (Eierhauk = Eierhöhe) gestaltet. Bald runden sie sich wie der Buckel eines Schildes, bald steigen sie als felsige Klippen auf. Breit dehnen sich besonders das Dammersfeld und die große Wasserkuppe (950 m) aus. Schlank aber steigt die stattliche Milseburg aus grünen Matten und Wäldern ans. Denn herrliche Buchenbestünde umkleiden die meisten Berge. Wiesen um- grünen die Thalwände, und Weizenfelder wogen in den Becken. Trug doch diese Landschaft den Namen Bnchonia (Bnchengau) oder Grabfeld, und das flavische grap bedeutet auch Buche. Alle diese Bergpyramiden sind vulkanische Bildungen, welche ans weiten Kratern stiegen, die sich in mehreren Ringen in der „Kuppenrhön" über- und nebeneinander legen. Der Kampf der Elemente, der einst in dieser Gebirgsgruppe tobte, hat sich aber längst schon ge- legt, Dörfer und Weiler ruhen in den Bergen, und eine freund- liche Bevölkerung von verständigem und schlichtein Sinne baut Wiefen und Felder und erfreut sich der duftigen Waldeshöhen und des frischen Gebirgswafsers. Vorder-, Platten- und Kuppenrhön bilden die eigen- artig gestalteten Gruppen des ganzen Rhöngebirges, das seiner Stellung und Natur nach als hessisches Grenz- gebirge betrachtet werden kann. Zusammenfassung. 3. Als eine zweite auffällige Erscheinung des hessischen Landes tritt im Südwesten desselben das Lvgelsgclnrge auf. Es erscheint als ein abgestumpfter Gebirgskegel, dessen Grundfläche einen Durchmesser von 45) km besitzt. In sauften Böschungen

4. Landeskunde des deutschen Reiches - S. 272

1890 - Meißen : Schlimpert
— 272 — der Graf bald wieder zu seinem treuen Weibe auf die Burg zurück- kehrte. Der Süntel ist das Sagengebirge im nördlichen Vorlande des hessischen Waldgebirges. Der Süntel setzt sich auf dem linken Ufer der Weser in einzelnen Bergreihen fort, die von den Anwohnern mit besonderen Namen (z. B. Wiehengebirge) belegt, von den Gelehrten aber unter der gemeinsamen Bezeichnung „btc Weserkette" zusammen- gefaßt werden. Unter diesem Namen sind also mehrere gebirgs- artige Höhenwälle zu verstehen, die nebeneinander von Ost nach West streichen, hier immer niedriger werden und als letzte Aus- länfer der mitteldeutschen Gebirgsschwelle wie ein Vorgebirge der- selben in die Ebene treten. Dort, wo sich die Gebirgskette an die Weser ansetzt, dringen tiefe Bohrlöcher in das Innere der Höhen ein. Aus drei Öffnungen quellen salzhaltige Wasser hervor, die mit hohen Bohrtürmen überbaut worden sind, da der Strahl der Hauptquelle gegen 9 m hoch aufspringt. Die warmen Sol- quellen werden bei Rehme seit dem Jahre 1848 zu Bädern be- nutzt, die zur Anlage einer vielbesuchten Heilanstalt Veranlassung wurden. Diese wird nach einem früheren Berghanptmanne, der das Bad begründete, gewöhnlich Oeynhausen genannt. Noch tiefer als in dem Kurgarten von Oeynhausen dringen in der Nähe desselben weitere Schächte in das Flözgebirge bis auf 700 in hinab und fördern in der königlichen Saline Neusalzwerk jährlich gegen 50 T. Centner Salz zu Tage. So können wir wohl die Weserkette als ein Salzgebirge in dem nördlichen Vor- lande des hessischen Waldgebirges bezeichnen. Dieses hat uns überhaupt also ein Sandstein-, ein Sagen- und ein Salzgebirge und damit recht schätzeus- werte Seiten für das äußere und innere Leben der An- wohner des nördlichen Vorlandes gezeigt. Zusammenfassung. 3. Dem Vorlande des hessischen Berglandes schließt sich dasjenige der hessischen Senke an. Es beginnt an der Diemel, die wir als Grenzfluß der hessischen Landschaft bereits kennen gelernt haben. Hier baut sich der Boden in flachen Höhenrücken ans, die gegen 150 m hoch steigen. Dort liegt anch das freundliche Stadtberge (oder Mars- berg) an dem schnell dahineilenden Flusse. Bei Stadtberge stand die Eres bürg, ein Schloß der alten Sachsen, das die Franken 772 zerstörten. Nicht weit davon erhob sich die Jrmensäule,

5. Landeskunde des deutschen Reiches - S. 514

1890 - Meißen : Schlimpert
— 514 — Wärmeunterschiede wieder ausgeglichen, welche durch die verschie- deue Breiten läge sich ergeben müssen. Bedingt wird das Klima Deutschlands ferner noch dnrch die Nähe des Meeres im Norden, das die Hitze des Sommers kühlt und die Kälte des Winters mäßigt, den Luftkreis mit Dunstbläschen füllt und die Richtung des Win- des mit veranlaßt. Bedingt wird das Klima unseres Landes endlich auch durch die Nahe großer Landmassen im Osten, die ihren Einfluß um so ungehinderter geltend machen können, als sich im Osten Deutschlands durch eine nördliche Ausbieguug des baltischen Meeres und dnrch eine südliche Umbiegung des Gebirgs- randes eine breite Eingangspforte für die kalten und trockenen Luftströme Rußlands erschließt. Zur Erscheinung kommt das Klima zunächst in der Wärme der Luft. Diese haben wir in den verschiedensten Gegenden unseres Heimatlandes gemessen und, übereinstimmend mit deu angegebenen Naturbedingungen, gefunden, daß die mildesten Orte im Thale des Rheines und Maines (Würzburg, Koblenz, Mannheim), die kältesten hingegen ans der süddeutschen Hochfläche, im Harze, auf der preu- ßischen Seenplatte und auf der oberschlesischen Bodenstufe liegen. Der Winter hält den Rhein 26, die Weser 30, die Elbe 60, die Oder 70 und die Weichsel etwa 80 Tage im Jahre unter seinem eisigen Panzer. Der Lenz schreitet, Blüten streuend, vom Süd- Westen des deutschen Landes allmählich bis zum Nordosten des- selben fort. In Darmstadt erschließt der Flieder etwa am 29. April, in Gießen am 4. Mai, in Berlin am 8. Mai, in Breslau am 12. Mai und in Königsberg erst am 28. Mai seine duftigen Trauben. Im Westen Deutschlands beträgt der Unterschied zwischen der mittleren Wärme des Sommers und derjenigen des Winters 17—18°, im Osten aber 21—25°. Zur Erscheinung kommt die Natur des Klimas weiter auch in der Feuchtigkeit der Luft. Über dem Meere mit Wasserdampf gefüllt, streicht sie sehr feucht und vielfach im Regen sich entladend, über den westlichen Teil des nördlichen Tieslandes hin und netzt besonders die Berge des Vorlandes und der Gebirgsschwelle reichlich mit Niederschlägen. Auch vom Südwesten her ziehen regenschwere Wolken oder feuchte Nebel vielfach den Nordfuß der Alpen entlang und brechen sich in Regenschauern an den Höhen des Wasganes und Schwarzwaldes. In den Berg- und Hügelländern des mittleren Deutschlands geht das feuchte Meeresklima aber allmählich in ein trockenes Landklima
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