220
Siebenter Zeitraum.
Kriegsabenteuern; die leibeigenen Bauern nach Erlösung von ei-
ner drückenden Dienstbarkeit; die Papste und die Geistlichkeit er-
blickten darin eine treffliche Gelegenheit, ihre Macht und ihre Reich-
Ihümer zu vermehren. Mit hastiger Ungeduld eilte Peter von
Amiens, nebst seinem Unterfeldherrn Walter von Pexejo, wegen
seiner Armuth von Habenichts genannt, an der Spitze einer
' 1090 zusammen gelaufenen Rotte dem zu ordnenden Kriegsheere voraus,
welche aber theils auf dem Wege umkam, theils durch das Schwert der
Türken aufgerieben wurde. Peter kehrte still nach Frankreich zu-
rück und beschloß sein Leben in einem Kloster. Unter Gottfried
von Bouillon, Herzog von Niederlothringen, begann der erste
Kreuzzug, und ehrenwerthe Häupter, wie der Herzog Robert von
der Normandie, Graf Robert von Flandern, Hugo der
Große, Bruder des Königs Philipp I. von Frankreich, Graf
Raimund von Toulouse u. a. schlossen sich demselben an.
80,000 Mann auserlesener Truppen zählte das Heer bei seinenr
Aufbruche, und unzählige Schaaren strömten demselben im Fortzuge
bei. Nicäa, 1097, Antiochien nebst Edessa, 1098, und
rw9 zuletzt Jerusalem wurden, wenn schon nicht ohne Opfer, ero-
bert. Die angebotcne Königskrone lehnte Gottfried demuthsvoll
ab, und wollte nur Beschützer des heiligen Grabes heißen. Nach
uva seinem baldigen Absterben folgte ihm sein Bruder Balduin l
als König von Jerusalem. Nach europäischer Weise theilte
man das eroberte Land in Lehen, so daß das neue Reich aus vier
großen Haupttheilen bestand, nämlich dem Kroniands mit Jeru-
salem, der Grafschaft Tripolis, dem Fürstenthume Antio-
chien und der Grafschaft Edessa; letzteres Jerusalems Vor-
mauer. Doch diese Eroberung glich einer Pflanze, welche nicht
gedeihen und wurzeln will; kaum waren 40 Jahre verflossen, so
ii42 ft-e[ Edessa wieder in die Hände der Saracenen, und Jerusalem
zitterte. Ein zweiter allgemeiner Kreuzzug, durch den Papst
Eugen Iii. und den Abt Bernhard von Clairvaux veranlaßt, sollte
Heil und Rettung bringen. Zwei regierende Fürsten, der Kaiser
»47 Konrad Hi. und der König von Frankreich, Ludwig Vii., nah-
men mit starken Heeren Theil, mußten aber, nach großen Verlu-
sten, zurückkehren, ohne die sinkende Macht des christlichen Reiches
in Palästina befestigt zu haben.
Drei Orden oder Verbrüderungen, ein Gemisch von Ritter-
wesen und Mönchthum, entstanden in den Kreuzzügen, die Jo-
hanniter, Tempelherrn und deutschen Ritter. Die
frühere Stiftung eines Hospitals zu Jerusalem, 1048, durch
Kausieute aus Amalsi, im Neapolitanischen, zu Ehren des heiligen
Johann des Barmherzigen, Erzbischofs von Alexandria,
gab Veranlassung zur Stiftung des Johanniterordens.
»18 Der Papst war dessen Oberhaupt, die Mitglieder legten die drei
Mönchsgelübde, des Gehorsams, der Armuth, der Keuschheit und
TM Hauptwörter (50): [T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit], T27: [Kirche Luther Lehre Kloster Jahr Bischof Schrift Papst Reformation Wittenberg], T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr]]
TM Hauptwörter (100): [T67: [Kaiser Türke König Jahr Ungarn Heer Land Friedrich Kreuzzug Jerusalem], T69: [Kirche Kloster Stadt Schule Bischof Gemeinde Orden Land Priester geistliche]]
TM Hauptwörter (200): [T4: [Orden Ritter Peter Kreuzzug Land Jahr Jerusalem Johanniter Arnold Frankreich], T16: [König Heinrich Karl Frankreich Neapel Sohn England Philipp Herzog Bruder], T128: [Kaiser Heer Reich Stadt Jahr Alexander Rom Zug Tod Konstantinopel]]
Extrahierte Personennamen: Peter_von
Amiens Walter_von_Pexejo Peter Gottfried
von_Bouillon Robert Robert_von_Flandern Hugo_der
Große Philipp_I._von_Frankreich Philipp_I. Raimund_von_Toulouse Gottfried Balduin Eugen_Iii Eugen Bernhard_von_Clairvaux Konrad_Hi Konrad Ludwig_Vii Ludwig Johann
Extrahierte Ortsnamen: Frankreich Niederlothringen Edessa Jerusalem Edessa Jerusalem Frankreich Palästina Jerusalem Amalsi Alexandria Johanniterordens
202
Sechster Zeitraum.
terbury, stellten sich an die Spitze der Empörung, zerstörten die
Schönheit der unglücklichen Königin auf unmenschliche Weise, lie-
ßen sie endlich unter ausgesuchten Qualen ermorden, Edwy aber
fand nur im Grabe Ruhe vor den Greueln seines barbarischen
Zeitalters. Sein Bruder
yza — Edgar ward sein Nachfolger. Klüglich unterhielt er ein
9/5=2 gutes Vernehmen mit Dunstan, ernannte ihn zum Erzbischof von
Eantcrbury und hatte dafür eine friedliche Regierung durch die
einflußreiche Mitwirkung der Geistlichkeit, deren Bereicherung Dun-
stan übrigens nicht aus den Augen verlor, auch führte er chas,
bisher in England nicht übliche, strenge Klosterwesen ein. Seinem
Gönner bewies er sich als einen nachsichtigen Sittenrichter; denn
als dieser einst gewaltsam eine Nonne aus einem Kloster entführte,
belegte er ihn blos mit einer gelinden Kirchenstrafe, und da Edgar
seinen Günstling, den Grafen Athelwald, mit eigener Hand erstach,
um sich mit dessen Gattin, Elfriede, zu vermahlen, tadelte ihn
Dunstan nur, daß er mit chr in geistlicher Verwandtschaft sey,
weil er nämlich deren Sohn aus der Taufe gehoben habe. Ver-
dienstlich war Edgars Wachsamkeit für eine strenge Pflege der Ge-
rechtigkeit, auch verdankt ihm England die Ausrottung der Wölfe,
denn statt des frühern Tributs an Vieh mußten die Fürsten in
Nordwales jährlich 300 Wolfsköpfe liefern, was die Vertilgung
dieses Raubthiers bewirkte.
075 _ Eduard 11., ein Sohn erster Ehe, ward Edgars Nachfol-
970— ger. Heftige Streitigkeiten zwischen den Kloster-und Weltgeistlichen
4 erhoben sich, welche Dunstan durch angebliche Wunder für erstere
git entscheiden wußte. Eduard siel durch Meuchelmord, den ihm
seine Stiefmutter Elfricde bereitete, und erhielt deswegen den Bei-
namen des Märtyrers.
Et helred Ii., sein Stiefbruder, ward zum Könige gekrönt.
979 — Bittere Drangsale kamen unter diesem geistesarmen Regenten über
1010 _ England. Die Vasallen machten sich fast unabhängig; die Land-
5=1 J; und Seemacht war verfallen, darum wagten die Danen ungestraft
wiederholte Raubzüge, denen man, zum sprechenden Beweise der
innern Schwache, 10,000 Pfund für ihren Abzug bezahlte. Die-
se Summe wurde von den Unterthanen unter dem Namen Da-
ooz neg el d erhoben. Nach zwei Jahren schon kamen die Danen un-
ter ihrem Könige Swen und dem Könige von Norwegen Olav
904 u. zur Erneuerung der vorigen Räubereien wieder; noch zweimal
zahlte Ethelred immer gesteigerte Abzugssummen und griff endlich
zu einem verrätherischen Mittel, nämlich durch einen allgemeinen
Meuchelmord die unersättlichen Fremdlinge zu vertilgen. Diese
r>cniz. dänische Vesper ward in der That an einem Tage durch
Rovbr. gan¿ England ausgeführt, aber ein lojähriger Vertilgungskrieg
1002 war die Folge, welcher sich mit Englands gänzlicher Eroberung
roía durch den König Swen endigte. Ethelred floh zu seinem Schwa-
TM Hauptwörter (50): [T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T27: [Kirche Luther Lehre Kloster Jahr Bischof Schrift Papst Reformation Wittenberg]]
TM Hauptwörter (100): [T20: [König Sohn Maria Heinrich Tochter Karl Herzog England Haus Gemahlin], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T69: [Kirche Kloster Stadt Schule Bischof Gemeinde Orden Land Priester geistliche], T34: [Schweden König Gustav Dänemark Preußen Krieg Polen Adolf Frieden Holstein], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T16: [König Heinrich Karl Frankreich Neapel Sohn England Philipp Herzog Bruder], T31: [Jahrhundert Schweden Norwegen Dänemark König Ende Jahr Anfang England Mitte], T177: [Volk Recht Gesetz Freiheit Land Strafe Mensch Gewalt Leben Staat], T194: [Kirche Kloster Schule geistliche Gottesdienst Gemeinde Geistliche Leben Staat Priester], T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind]]
Extrahierte Personennamen: Edgar Eantcrbury Edgar Elfriede Eduard Eduard Eduard Eduard Elfricde
Extrahierte Ortsnamen: England England Nordwales England Norwegen_Olav England
221
Kreuzzüge.
noch außerdem das der Vertheidigung der christlichen Kirche und
des christlichen Glaubens ab, und nach drei- Classen theilten sie sich
in R i t t e r, K a p e l l a n e und dienende Brüder, (serventi d’armi)
denen die Krankenpflege und die Begleitung der Pilgrime oblag.
Ein schwarzer Mantel mit einem weißen Kreuze auf der Brust
war ihre Ordenstracht. Aus Palästina vertrieben 1191 ließen
sich die Ritter aufeppe rn nieder; auch von hier durch die Türken
verdrängt setzten sie sich auf Rhodus fest, 1309, und hießen
dann Rhodiserritter. Von dem Sultan Solimán Ii. über-
wältigt siedelten sie nach Candia über, 1522, suchten darauf in
mehrern italienischen Städten, in Venedig, Rom, Viterbo, haupt-
sächlich in Nizza, Villa franca und Syracus Zuflucht, bis ihnen
der Kaiser Karl V. die Insel Malta einräumte, 1530, worauf sie
den Namen Malteserritter erhielten. Sie theilten sich in
acht Zungen oder Nationen, Provence, Auvergne, Frankreich, Ita-
lien, Aragonien, Deutschland, Castilien und England. Längst
schon war der alte Rittergeist von ihnen gewichen, als Napoleon
Bonaparte bei seiner Fahrt nach Aegypten 1796 die Insel Malta
zur Ergebung aufforderte und ohne Schwertstreich von den Rittern
erhielt. Malta kam darauf 1800 in die Hände der Engländer
und verblieb ihnen.^ Die Malteserritter wählten inzwischen den russischen
Kaiser, Paul I., zu ihrem Großmeister, was für diesen politische
Anstöße herbei führte. Nach dessen Tode ergänzte der Papst den
Großmeister stets aus der Mitte der Ritter und erlaubte dem
Ordenscapitel seit 1826 seinen Sitz in Ferrara zu haben. Dieser
Orden besteht nur noch als Erinnerung an eine ritterliche, hoch-
begeisterte Zeit *). Diesem ähnlich nach Zweck und innerer Ein-
richtung war der Orden der Tempelherrn, so benannt von
ihrer Wohnrmg, welche an der Stätte lag, wo der ehemalige
Tempel Salomo's gestanden. Ihre Tracht bestand in einem
weißen Mantel mit rothem Kreuze auf der Brust. Auch die
Templer zogen sich 1191 nach der Insel Cypern und später größ-
tentheils nach Frankreich, wo dieser Orden große Besitzungen hatte.
Sein Reichthum, wohl auch der Uebermurh der Ritter, weckte die
Habsucht und das Mißtrauen Philipps Iv. Unter Beschuldigung
vieler, aber unerwiesener, Verbrechen bewirkte er dessen Aufhebung durch
den Papst Clemens V., 1312; viele Ritter wurden hingerichtet,
ihre Güter aber meistentheils zu Gunsten des Königs eingezogen**).
Nach dem Vorbilde der beiden erwähnten wurde der deut-
sche Ritterorden gestiftet, 1190. Die Ritter zeichneten sich
durch einen weißen Mantel mit schwarzem Kreuze aus. Nach
*) Büsching's Ritterzcit und Ritterwesen. 2 B. Leip). b. Brockhaus 1823. Pr.
3 Thlr. 12 Gr. Das Ritterwesen u. d. Templer, Johanniter, Marianer od. deut-
sche Ordensritter insbes. 3 Thl. Stuttg. 1822 — 24. Pr. k Thlr.
**) Gurlitt: Geschichte d. Tempelherrnordens. Hamöurg 1324.
TM Hauptwörter (50): [T27: [Kirche Luther Lehre Kloster Jahr Bischof Schrift Papst Reformation Wittenberg], T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit], T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie]]
TM Hauptwörter (100): [T69: [Kirche Kloster Stadt Schule Bischof Gemeinde Orden Land Priester geistliche], T89: [Stadt Spanien Insel Land Jerusalem Reich Afrika Jahr Araber Herrschaft], T66: [Geschichte Iii Vgl Nr. Aufl Gesch Lesebuch Bild fig deutsch], T56: [Papst Kaiser Rom Heinrich König Kirche Gregor Bischof Italien Papste], T75: [Haar Auge Kopf Hand Gesicht Mann Farbe Mantel Fuß Frau]]
TM Hauptwörter (200): [T4: [Orden Ritter Peter Kreuzzug Land Jahr Jerusalem Johanniter Arnold Frankreich]]
Extrahierte Personennamen: Karl_V. Karl_V. Napoleon Paul_I. Philipps Clemens_V. Gurlitt
Extrahierte Ortsnamen: Candia Venedig Rom Viterbo Nizza Malta Frankreich Aragonien Deutschland England Malta Malta Ferrara Cypern Frankreich Brockhaus
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Geschlecht (WdK): koedukativ
— 286 —
niedersächsischer Volksgeschichte erheben Paderborn zur
westfälischen Quellenstadt. Zusammenfassung.
-l. Gehen wir weiter zu dem nordöstlichen Teile Westfalens
über, so tritt uns in der Stadt Münster (45 T.) nicht bloß der
Hauptort dieser Landschaft, sondern, wie wir sehen werden, damit
zugleich auch derjenige der ganzen Provinz entgegen.
Münster liegt zwischen der Lippe und der Ems in der Mitte
der westfälischen Bucht, die nach der Stadt anch knrz das Münster-
land genannt wird.
Die Stadt selbst aber trägt ihren Namen nach einer alten
Vereinigung katholischer Geistlicher, die sich unter einem Bischof
durch bestimmte Lebensordnung in einem klosterähnlichen Verbände
zusammenfanden. Da diese Lebensgenossenschast mit den geistlichen
Hänsern, in denen die Priester wohnten, monasterium genannt
wurde, ein Wort, das sich später in den Ausdruck „Münster" zu-
sammenzog, ging dieser Name nicht bloß ans Bischosskirchen, son-
dern anch auf Bischossstädte über.
Daß das westfälische Münster eine altehrwürdige Bischofs-
stadt ist, werden wir nicht bloß an dem umfangreichen Dome,
sondern auch an den hohen Giebelhäusern der Stadt, sowie an
den Bogengängen der Bürgerhäuser am Markte und an dem statt-
lichen Rathause erkennen, das eine kunstvoll gebaute Stirnseite
mit hohen Fenstern und schlanken Spitzsäulen zeigt.
In dem Rathanse selbst werden noch die Werkzeuge gezeigt,
mit denen einst die Wiedertäufer gemartert wurden. Diese
hatten sich in den Jahren 1525—1535 der Herrschaft der Stadt
bemächtigt, vertrieben die Geistlichen und Herren, zerstörten die
Bilder an und in den Kirchen, lebten in sittenloser Freiheit unter
einem „Könige von Zion" und warteten auf die Wiederkunft
Christi zur Aufrichtung eines tausendjährigen Reiches. Ihre Hoff-
nung brach aber mit ihrer Gewaltherrschaft zusammen, als der ver-
triebene Bischof wiederkam, durch strenges Gericht die Anführer
der Schwärmer zum Tode führen und die Leichen derselben in Kä-
figen an einem Turme der Lampertuskirche zur Speise der Raben
und zum Schrecken der Bürger aufhängen ließ. Dort hingen die
Käsige bis vor etwa 10 Jahren noch, bevor an Stelle des alten
ein neuer Kirchturm errichtet wurde.
In demselben Rathanse wird uns auch noch ein düsterer,
großer Saal geöffnet. Fußboden und Decke desselben sind schon
TM Hauptwörter (50): [T9: [Tempel Stadt Kirche Säule Zeit Gebäude Bau Mauer Haus Dom], T36: [Stadt Mauer Tag Dorf Haus Burg Land Bauer Feind Bürger], T27: [Kirche Luther Lehre Kloster Jahr Bischof Schrift Papst Reformation Wittenberg]]
TM Hauptwörter (100): [T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T69: [Kirche Kloster Stadt Schule Bischof Gemeinde Orden Land Priester geistliche], T57: [Weser Stadt Hannover Harz Osnabrück Leine Kreis Aller Land Elbe], T13: [Kirche Dom Zeit Bau Denkmal Kunst Tempel Bild Werk Stadt], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel]]
TM Hauptwörter (200): [T0: [Kirche Haus Gebäude Stadt Straße Säule Platz Fenster Seite Palast], T144: [Stadt Frankreich Münster Straßburg Metz Mainz Elsaß Bischof Frieden Trier], T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit], T58: [Kirche Lehre Luther Schrift Bibel Gott Christus Bischof Papst Wort], T177: [Volk Recht Gesetz Freiheit Land Strafe Mensch Gewalt Leben Staat]]
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Geschlecht (WdK): koedukativ
218 —
Wohnung diente. Vor dem fürstbischöflichen Schlosse steht auf
steinernem Würfel das Staudbild des Bonifacius, aus Erz
gegosseu mit der (hier übersetzten) Inschrift: „St. Bonifacius,
Apostel der Deutschen. Das Wort Gottes bleibet in Ewigkeit."
Und Fulda selbst wird die Stadt des Bonifacius iu der Erinue-
rung kommender Geschlechter bleiben. Birgt sie doch als ihr
heiligstes Andenken an den großen Lebrer unseres Volkes dessen
leibliche Überreste in einem unterirdischen Grabgewölbe. Ist sie
doch seit 1752 zum Sitze eines Bischofs erhoben worden, der
als Nachfolger des Bonifacius das Erbe desselben hütet. Uud
mahnt sie uns doch nicht bloß im Juueru, sondern besonders auch
iu ihrer Umgebung, daß sie eine Hüterin geistlicher Schätze sein
will. Durch das „Paulusthor" treteu wir aus der Stadt
heraus iu die berggeschmückte Umgebung derselben hinein. Da
trägt der „Frauenberg" ein malerisch gelegenes Franziskaner-
kloster. Da zeigt der „Kalvarien (— Schädel-)berg" die ein-
zelnen Stationen des Leidensweges Christi. Da ragt der „Peters-
berg" mit seiner alten Kirche auf und gewährt uns eilten weiten
Ausblick auf die Gipfel der Rhöu und des Vogelsgebirges, sowie
einen Rückblick auf die Stadt selbst, die — neben Amöuaburg -
mit ihren Kirchen und Klöstern, mit ihren Krypten und
Standbildern, mit ihren geistlichen (Stiftungen und
Schulen, vor allem aber durch ihre geistliche Leitung als
die neuere Bischofsstadt Hessens zu betrachten ist. Zu-
sammeufassung.
4. Nördlich vou Fulda liegt auf dem linken- Ufer des
gleichbenannten Flusses die alte Stadt Hcrsfcld (7,5 T.). Hier
fließen der Fulda die Flüßcheu Hauu und Heis zu, so daß sich
dadurch eiu Kessel mit mehreren Seiteuthäleru zu eiuem weiten
Gefilde bildet. Oftmals hat dieses deu Truppen fränkischer Könige
zum willkommenen Lager gedient. Der Franke Pipin ließ ans
dem Lagerplatze der Heere eiu Kloster errichten, das Karl d. Gr.
dann später mit Gütern reich ausstattete. Bald erhob sich auch
hier um die Klostergebäude eiue Stadt, in der ein Abt als
reichsfreier Herr eiue selbständige Herrschaft ausübte. Mit dem
Schlüsse des dreißigjährigen Krieges ging die Stadt, die sich in-
zwischen zur Lehre Luthers bekannt hatte, in den Besitz des Land-
grasen von Hessen über. Im siebenjährigen Kriege wurde durch
Franzosen die Stiftskirche, der schönste Bau des Ortes, ausgebraunt,
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T9: [Tempel Stadt Kirche Säule Zeit Gebäude Bau Mauer Haus Dom], T27: [Kirche Luther Lehre Kloster Jahr Bischof Schrift Papst Reformation Wittenberg]]
TM Hauptwörter (100): [T58: [Kloster Jahr Mönch Kirche Schweiz Bischof Abt Zürich Bonifatius Bern], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T69: [Kirche Kloster Stadt Schule Bischof Gemeinde Orden Land Priester geistliche], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf]]
TM Hauptwörter (200): [T72: [Kloster Kirche Jahr Bischof Kaiser Karl Otto Dom Grab Leiche], T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T194: [Kirche Kloster Schule geistliche Gottesdienst Gemeinde Geistliche Leben Staat Priester], T0: [Kirche Haus Gebäude Stadt Straße Säule Platz Fenster Seite Palast]]
Extrahierte Personennamen: Apostel Franke_Pipin Karl_d Karl
Extrahierte Ortsnamen: Bonifacius Gottes Fulda Christi Hessens Fulda Fulda Hessen