Frankreich — Könige aus dem Hause Capet. 269
der Beschlüsse des Neichskammergerichts und zur'genauen Bestim-
mung der Contingente bei dem Reichsheere wurde Deutschland
in folgende zehn Kreise eingetheilt: den ö streicht sch e n, den bur-
gu nd ischen, denchurr hei nisch en, o berrh eini schen, nie-
der r h e i n i sch-w e st p h a l i sch e n, b a i r i s ch e n, sch w a b i sch e n,
fr a nki sch en, o be r sa ch si sch en und niedersä chsi scheu. Ein
geregeltes Postwesen erleichterte fortan den brieflichen Verkehr, die
Errichtung stehender Heere, nach dem Beispiele Frankreichs, sollte
den Unvollkommenheiten des Zuzugs der Vasallen und den Ge-
brechen der aus Söldnern gebildeten Heere abhelfen. Durch eine
zweite Wechselheirath zwischen seinen Enkeln, Ferdinand und Ma-
ria, mit den beiden Kindern Wladislavs, Königs von Ungarn
und Böhmen, Anna und Ludwig, leitete Maximilian die Ge-
sammtvereinigung dieser Lande ein. Dem Unwesen der V e h m-
gerichte suchte er Schranken zu setzen; die Universitäten Wien
und Ingolstadt begünstigte er durch Geldzuschüsse; Gelehrte, Künst-
ler und Dichter fanden in ihm einen freigebigen Gönner und Be-
schützer. Die Reformation, durch Di-. Martin Luther
veranlaßt, siel zwar in das Ende der Regierung Maximilians I. *),
doch beachtete oder ahnete er deren Wichtigkeit nicht. Seine Ne-
gierung umfaßte die Anfänge einer großen Zeit; er verstand sein
Jahrhundert, und wirkte, in sittlicher und statistischer Hinsicht,
zweckmäßig auf selbiges ein; doch den Lügen und Ranken der da-
maligen Politik unterlag sein gerader Sinn, und als Feldherr hat
er nicht geglanzt, wenn schon sein ritterlicher Muth in Scherz
und Ernst sich jederzeit ehrenvoll bewahrte. Er starb auf einer
Reise nach Oestreich in seinem 60. Jahre und ward in der Re-
sidenz Wien begraben.
§. 53.
Frankreich — Könige aus dem Hause Capet,
Philipp Iii. hatte seinen Vater, Karl Ix., bei seinem
unglücklichen Zuge nach Tunis begleitet, und führte die Reste sei-
nes Heeres nach Sicilien, wo ein Sturm noch 18 Schiffe zer-
trümmerte und 4000 Menschen in den Grund des Meeres versenkte.
Eine Menge seiner nächsten Verwandten, auch seine Gemahlin
Jsabella, starben schnell hinter einander, wodurch die Grafschaften
Toulouse und Poitou an die Krone sielen. Rach einer zweiten
Vermahlung mit Maria von Brabant verurtheilte er den ver-
leumderischen Günstling Peter de la Brosse, zum Galgen. Er
war der Barbier seines Vaters gewesen, und hatte sich zum
*) I. Matth. Schreckh's christl. Kirchcngesch. seit der Rcfcrmat. 10 Thl. Leip;.
1804. Plank's Gesch. des Protestant. Lehrbegriffs. 6 Th. Lcipz. 179t. £ßojj>
munn's Ecsch. der Reform, in Deutschl. 1 Th. Altona 1801.
iri?
1310
1270
— 83
12 ii
TM Hauptwörter (50): [T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie]]
TM Hauptwörter (100): [T20: [König Sohn Maria Heinrich Tochter Karl Herzog England Haus Gemahlin], T67: [Kaiser Türke König Jahr Ungarn Heer Land Friedrich Kreuzzug Jerusalem], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T90: [Luther Kirche Lehre Schrift Wittenberg Papst Kaiser Reformation Jahr Konzil], T66: [Geschichte Iii Vgl Nr. Aufl Gesch Lesebuch Bild fig deutsch]]
TM Hauptwörter (200): [T191: [Karl Sohn König Tochter Haus Kaiser Ludwig Herzog Tod Johann], T16: [König Heinrich Karl Frankreich Neapel Sohn England Philipp Herzog Bruder], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen], T161: [Luther Wittenberg Jahr Martin Freund Wartburg Universität Melanchthon Kurfürst Worms], T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch]]
Extrahierte Personennamen: Ferdinand Anna Ludwig Ludwig Maximilian Maximilian Martin_Luther Maximilians_I. Ernst Philipp_Iii Philipp Karl_Ix. Karl_Ix. Jsabella Maria_von_Brabant Maria Peter_de_la_Brosse Matth
Extrahierte Ortsnamen: Frankreich Deutschland Frankreichs Ungarn Wien Ingolstadt Maximilians Oestreich Wien Frankreich Tunis Sicilien Toulouse Deutschl Altona
326
Neunter Zeitraum.
geistiger Mittheilung, und schnell, wie der Sonnenstrahl, flog der
menschliche Gedanke sichtbarlich ausgedrückt von Land zu Land.
Die vorausgegangene Erfindung des Linnenpapiers, um 1318,
erleichterte die Anwendung der neuen Buchdruckerkunst. Endlich
batte sich auch der Gesichtskreis über die Beschaffenheit unsers
Erdballs durch kühne Seefahrer erweitert. Bartholomaus
Diaz berichtigte die irrigen Vorstellungen über die Gestalt Afri-
ca's, indem er dessen südlichste Spitze, das Vorgebirge der gu-
ten Hoffnung, umschiffte, 1486. Christoph Columbus
entdeckte durch seine unverrückt nach Westen fortgesetzte Fahrt einen
neuen, auf der andern Halbkugel gelegenen Welttheil, America,
1492, und Vasco de Gama fand den langst gesuchten See-
weg nach Ostindien, 1498. Ein reges Streben und Ringen ergoß
sich auch durch diese Ereignisse über die Völker Europas und zei-
tigte sie für ein neues Jahrhundert. Die Erfindung des
Schießpulvers, welche, der Sage nach, von dem Mönche
Berthold Schwarz um 1290 oder 1320 gemacht, aber vor
dem Jahre 1350 schwerlich auf die Kriegskunst angewendet wur-
de, wandelte die Führung des Kriegs in eine weit verzweigte
Wissenschaft um, nachdem dessen Entscheidung bisher hauptsächlich
von der Körperkraft und dem Muthe der einzelnen Streiter ab-
gehangen hatte.
Die vor mehr als 100 Jahren durch Johann Wicleff
(ff 1384) angedeuteten, und von Johann Huß aufs neue an-
gegriffenen Mangel des Kirchenwesens sollten einen Verbesserer
finden in einem Manne, der für die Dunkelheit und ein unbe-
deutendes Privatleben bestimmt schien. Martin Luther, zu
Eisleben geboren den >0. Nov. 1483, widmete sich, unter hartem
Kampfe gegen eine drückende Dürftigkeit, den Wissenschaften, trat,
von einer stillen Schwermuth geleitet, zu Erfurt in den Augusti-
nerorden, 1505, unterwarf sich, mit hingedender Selbstverleug-
nung, dessen strengen Regeln ohne Murren, gewann die Achtung
seines Priors Staupitz, der ihm Muße gewährte, sich oen theolo-
gischen Studien zu widmen, und ihm einen Ruf zu einer theologi-
schen Professur auf der von dem Churfürsten von Sachsen, Fried-
rich dem Weisen, zu Wittenberg 1502 neu errichteten Universität
verschaffte, 1508. Mit Feuereifer betrat Luther diese neue Bahn
und fand Beifall als Lehrer und Prediger. Eine Reise, welche er,
in Angelegenheiten des Äugustinerordens, nach Rom zu dem Pap-
ste Leo X. unternahm, 1510, gab ihm einen deutlichen Begriff
von der dort herrschenden Skttenlosigkeit der Geistlichkeit und ver-
minderte seine Achtung für den päpstlichen Stuhl bedeutend.
Nach Annahme der theologischen Doctorwürde 1512 fühlte sich
Luther nur desto strenger zur Erhaltung eines reinen Glaubens ver-
pflichtet. Mit Entrüstung vernahm er deshalb die schamlose Keckheit, wo-
mit ein Dominicanermönch, Johann Tezel, den Ablaßhandel zu
TM Hauptwörter (50): [T27: [Kirche Luther Lehre Kloster Jahr Bischof Schrift Papst Reformation Wittenberg], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
TM Hauptwörter (100): [T90: [Luther Kirche Lehre Schrift Wittenberg Papst Kaiser Reformation Jahr Konzil], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T25: [Wissenschaft Kunst Zeit Sprache Geschichte Schrift Buch Werk Jahrhundert Erfindung], T15: [Schiff Flotte Hafen England Jahr Insel Engländer Meer Küste Kriegsschiff]]
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Extrahierte Personennamen: Bartholomaus
Diaz Christoph_Columbus Berthold_Schwarz Johann_Wicleff Johann Johann_Huß Johann Martin_Luther Leo_X Leo Johann_Tezel Johann
Extrahierte Ortsnamen: Ostindien Europas Sachsen Wittenberg Rom
329
Deutschland. Karl V.
vielfachen Gefechten waren niedergemetzelt worden. Derselbe Gesir
des Aufruhrs verbreitete sich auch nach Thüringen, wo ein
gewisser Thomas Münzer, ehemals ein Zuhörer Luthers, die
verblendeten Bauern gleichfalls zur Rebellion aufrief, bis er, gegen,
alle gütliche Vorstellungen taub, bei Frankenhausen eine voll-
ständige Niederlage erlitt, in Gefangenschaft gerieth und zu Mühl- 15-5
Hausen, nebst 24 andern Rebellen enthauptet wurde. Auch hier
floß das Blut von Tausenden. Der Churfürst von Sachsen,
Friedrich der Weise, Luthers umsichtiger Beschützer, war ge-
storben, sein Bruder, Johann der Beständige, raschem Sin-
nes, folgte ihm in der Regierung, bekannte sich öffentlich zur Rc^
formation und schloß, auf den Fall angewendeter Gewalt, zu 152f)
Torgau ein Bündniß mit dem Landgrafen Philipp von Hes-
sen, den Herzogen von Braunschweig-Lüneburg, dem Herzoge
H e i'n r i ch von Meckelnburg, dem Fürsten Wolfgang von Anhalt,
den Grafen Gebhard und Albrecht von Mannsfeld, endlich mit
der freien Reichsstadt Magdeburg. Markgraf Albrecht von Bran:
denburg, früher Heermeistec des deutschen Ordens, nun Herzog
von Preußen, vereinigte sich, nachdem er die Reformation an-
genommen, mit dem Churfürsten von Sachsen durch ein besonde-
res Bündniß. Keine polirischen Bewegungen störten für jetzt den
raschen Fortschritt der neuen Lehre,' wohl aber erhielten deren Bekenner
den Parteinamen der P r 0 t e st a n t e n, als diese gegen denb e sch l u ß
eines zu Speyer g e h al te ne n R eich sta gs, dem das Worm-
ser, ihnen nachtheilige, Edict, zum Grunde lag, protestirten.
Andere Sorgen beschäftigten indessen Karl V. Franz I.,
sein Mitbewerber bei der deutschen Kaiserwahl, verschmerzte es nie,
daß man ihn übergangen, darum begann der Krieg zwischen beiden
auf drei Punkten zugleich, in den Niederlanden, in Navarra und 1521
in Mailand. Karl hatte Heinrich Yiil. für sich gewonnen; seine
Waffen waren glücklich und den Franzosen blieb in Mailand von
allen frühem Eroberungen nichts übrig, als Die Citadelle von Cre-
mona. Hierzu warb der Kaiser den Herzog Karl von Bour-
von, einen trefflichen Feldhepm, der durch die Ranke der Königin
Mutter, Luise von Savoien, beleidigt, gekrankt und aufs Aeußerste
getrieben worden, für seinen Dienst. Dieser ließ seinem Todfeinde,
Bonnivet, welchem Franz I. den Oberbefehl zur Wiedereroberung
Mailands anvcrtraut hatte, die Schwere seiner Rache fühlen, bei
dessen Rückzüge über die Seffia, wo das französische Heer fast
aufgerieben ward und der Ritter Bavard siel. Italien war
abermals für die Franzosen verloren, nur wenige sahen die Hei-
mach wieder, und letzt, meinte Karl, sep der Augenblick gekommen,
den Krieg in das Herz Frankreichs selbst zu tragen. Auf seinen
Befehl mußten Bourbon und Pescara, einer der vorzüglichsten
spanischen Befehlshaber, in die Provence eindringen, Marseille sollte
um jeden Preis erobert werden. Schwer ist Frankreich von dieser
TM Hauptwörter (50): [T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T27: [Kirche Luther Lehre Kloster Jahr Bischof Schrift Papst Reformation Wittenberg]]
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TM Hauptwörter (200): [T55: [Friedrich Kaiser Kurfürst Herzog Sachsen Johann Karl Land Bayern Wilhelm], T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind], T197: [Italien Mailand Stadt Rom Venedig Neapel Republik Kaiser Genua Sardinie], T161: [Luther Wittenberg Jahr Martin Freund Wartburg Universität Melanchthon Kurfürst Worms], T97: [Heinrich Herzog Graf Erzbischof König Grafe Kaiser Stadt Herr Mainz]]
Extrahierte Personennamen: Karl_V. Karl_V. Thomas_Münzer Friedrich_der_Weise Friedrich Johann Philipp_von_Hes- Philipp Wolfgang_von_Anhalt Gebhard Albrecht_von_Mannsfeld Albrecht Albrecht_von_Bran Albrecht Karl_V._Franz_I. Karl_V. Franz_I. Karl Karl Heinrich_Yiil Heinrich Karl_von_Bour- Karl Luise_von_Savoien Franz_I. Karl Karl
124
Vierter Zeitraum.
thum. Rom legte seine bisher noch immer regellose und armse-
lige Gestalt ab, denn Augustus erbauete prächtige Tempel und Pa-
laste, und theilte die Stadt in 14 Quartiere oder Viertel. Zwei
Freunde, C. Vilnius Macenas, ein reicher, hochgebildeter Mann
aus dem Ritterstande, und der als Feldherr berühmte M. Vip-
sanius Agrippa, leiteten seine Entschließungen mit Weisheit und
Redlichkeit. Die Dichter Virgil (st 19 v. Ch.), Horaz (st 8
v. Eh.), Ovidius (f 17 n. Eh.) ; der Geschichtschreiber Li-
vius (st 19 n. Eh.) und andere vorzügliche Schriftsteller, führ-
ten das goldene Zeitalter der römischen Literatur her-
bei. Stehende Heere bewachten fortan die Grenzprovinzen am
Rhein, der Donau und am Euphrat; eine deutsche Leibwache von
10 'Eohorten, jede zu 1000 Mann, umgab den Kaiser; die
Flotten lagerten bei Ravenna und Misenum; die ganze Land- und
Seemacht mochte 450,000 Mann betragen. Eine geordnete Ver-
waltung der Staatsgelder brachte die Einkünfte auf 240 Millionen
Thaler. Dennoch wurden mehrere Verschwörungen gegen das Leben
Augustus versucht; den Corn. Cinna entwaffnete er durch zweima-
lige Verzeihung. Obschon friedliebend mußte er gleichwohl verschie-
dene Kriege führen entweder persönlich oder durch seine, Feldherrn.
So zog er wider dieeantabrer und Asturier, im nördlichen Spa-
27 nien, und gründete die Colonien Caesar Augusta, Saragossa,
•ei)- und Augusta Emeriia, Mecida. Seine Feldherren kämpften
gegen die wilden Völker in den Alpen, in Arabien, Aethiopien
und Asien. Von besonderer Wichtigkeit waren die Eroberungen
in den südlichen Landern der Donau, Rhatien (das heutige
Vorarlberg, Tyrol, nebst einem Theil von Graubündten), Bin-
de li eien (vom Bodensee bis an den Inn) und Noricum (zwi-
schen der Sau und Donau, Oestreich, Steiermark, Salzburg,
Karnthen, Krain), zu deren Deckung stehende Lager errichtet
> wurden, aus welchen allmählich Städte erwuchsen, wie Castra
Patava, Pafsau, Augusta Vindelicorom, Augsburg, Dru-
somagus, Memmingen, Casira regina, Regensburg, Colo-
nia Agrippisia, Cöln, Augusta Trevirorwm, Trier, Mu-
uatiana Coionia, Basel, Burma, Bonn u. a. m. Wohl be-
absichtigte Augustus auch die Unterwerfung des nördlichen Deutsch-
lands durch seine beiden Stiefsöhne Drusus und Tiberius;
doch die viermaligen Züge des erstem, wo er bis an die Nieder-
_9 elbe, vielleicht bis Barby, vocdrang, vermochten ihm eben so we-
nig einen bleibenden Vortheil zu verschaffen, als nach dessen Tode
' durch einen unglücklichen Sturz mit dem Pferde, dem Tiberius
ein zwei mal widerholter Feldzug in dieselben Gegenden. Besser
gelang es gegen die dem Rheine zunächst wohnenden deutschen
Stämme, welche durch die festen Schlösser und noch mehr durch
unter ihnen eingeführte Ueppigkeit und Weichlichkeit der römischen
Herrschaft unterworfen wurden. Mehrere ihrer Fürsten traten in
TM Hauptwörter (50): [T48: [Land Rhein Reich Volk Sachsen Römer Franken Jahr Karl Gallien], T20: [Rom Jahr Cäsar Senat Kaiser Pompejus Antonius Tod Krieg Sohn], T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn]]
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TM Hauptwörter (200): [T56: [Römer Rhein Varus deutsche Armin Jahr Hermann Land Deutschland Tiberius], T105: [Stadt Dom Jahrhundert Zeit Bau Kirche Rhein Baukunst Deutschland Mainz], T163: [Cäsar Antonius Pompejus Rom Sulla Csar Marius Jahr Krieg Heer], T166: [Mann Volk Sitte Zeit Geist Tapferkeit Wesen Leben Sinn Charakter], T153: [Donau Ungarn Land Hauptstadt Böhmen Königreich Wien Stadt Galizien Siebenbürgen]]
Extrahierte Personennamen: Augustus C._Vilnius_Macenas Agrippa Ovidius Augustus Augusta_Emeriia Oestreich Castra
Patava Augusta_Vindelicorom Augusta_Trevirorwm Augustus Stiefsöhne_Drusus Tiberius Tiberius
325
Deutschland.
Neunter Zeitraum.
Neuere Geschichte.
Don Karl V. bis zur französischen Revolution, vo /
1520 — 17 89, eine Zeit von 269 Jahren.
§. 59.
Deutschland.
Eichhorns Gisch, der 3 letzten Jahrhunderte. 3. Ausl. Hanover Is 17 — 18. 6
Th. Pr. 12 Thlr. Zur Ergänzung der Heid. erst. Ansgab.: Neunzehntes Jahrh. Pr.
1 Thlr. 6 Gr. Nemers Handb. d. neuern Ecsch. v. d. Kirchenvcrbess. bis auf d.
Aachncr Congrcfi. Braunschweig 1818. 5. verb. u. vcrm. Ausl. v. Saalfeld. Pölitz:
Histor. Gemälde d. 3 letzt. Jahrh. bis ;. Presburg. Frieden. 2 Th. Pr. 2 Thlr. 8 Gr.
Leipz. b. Hinrichs 1809 — 10. Haste's Gestaltung Eurvpa's seit d. Ende des Mit-
telalters bis auf d. neueste Zeit nach d. Wien. Congr. Leipz. b. Brockhaus 1. Th.
1818. Pr. 2 Thlr. 16 Gr. Marheineckc: Gesch. der dcut. Reformat. 3 Th. Berlin
1806. I. Matth. Schröckh christl. Kircheng. seit der Reformat. Leipz. 1804. Desselben:
Abritz d. Lebensbeschreibung Or. Mart. Luthers. Leipz. 1778. Pr. 5 Gr. Tischer,
lieben, Thalen u. Meinungen Or, Mart. Luthers ; e. Lescb. Leipz. b. Boß. 18<!Z. Pr.
12 Gr. Motz: Leben, Meinung, u. Schicks. Or. Mart. Luthers, größtentheils mit
dessen eigenen Worten. Halle b. Gebauer. 1706. Pr. 1 Thlr. 4 Gr. m. e. Kupfer.—
Niemeper, Mart. Luther n. s. Leben u. Wirken nebst Luthers Bilde. Halle. 2. Aufl.
1817. Pr. 15 Er. liefert: Luthers Lebe», nebst e. kurzen Gesch. d. Reforni. Oeutsch-
Unds m. d. Literat. 2 Th. Gotha b. Perthes 1317. Pr. 2 Thlr. 20 Gr,
Zart sind die Faden, durch welche die Vorsehung die Schick-
sale der Menschen und Menschengeschlechter an einander reiht,
und scheinbar geringfügig die Mittel, deren sie sich zur Erreichung
großer Zwecke bedient! Wie eine schwüle Gewitterluft lastete das
allgemein gefühlte Verlangen nach einer bis auf die Wurzel gehen-
den Verbesserung der kirchlichen Angelegenheiten auf allen Ge-
müthern, und manche Entdeckungen, Erfindungen und Anregungen
bahnten einer neuen Zeit still den Weg. Die Eroberung
Eonftantinopels durch die Türken, 1453, scheuchte viele dort
lebende Gelehrte aus der, nun unwirtbbaren, Heimat; sie suchten
und fanden in Italien, das so viele Staaten und Höfe zahlte,
eine gastliche Aufnahme, lehrten daselbst die mitgebrachten Kennt-
nisse, und entzündeten die Rebe für das classische Altecthum, wel-
ches in Deutschland durch einen Reuchlin (ch 1522) und
Erasmus (ch 1530) gründliche Beförderer, und in Ulrich von
Hutten -und Franz von Sickingen, (beide starben 1523)
ritterliche Vertheidiger fand. Der Geist der Forschung und einer
freien Selbständigkeit verbreitete sich von nun, an mit Riesenschrit-
ten. Die herrliche Erfindung der Buchhruckerkunst durch
Johann Guttenberg, um 1440 oder 1442, und deren Ver-
vollkommnung mit Hülfe seiner Gefährten Johann Fuft oder
Faust und Peter Schöffer, durchbrach die engen Schranken
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TM Hauptwörter (200): [T29: [Geschichte Geographie Nr. Erdkunde Lesebuch Bild Iii allgemein Lehrbuch deutsch], T91: [Geschichte Krieg Zeit Zeitalter Mittelalter Revolution Reformation deutsch Jahrhundert Ende], T161: [Luther Wittenberg Jahr Martin Freund Wartburg Universität Melanchthon Kurfürst Worms], T147: [Jahr Erfindung Buch Gutenberg Buchdruckerkunst Johann Mainz Zeit Buchstabe Jahrhundert], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen]]
Extrahierte Personennamen: Karl_V. Karl_V. Eichhorns_Gisch Nemers_Handb Pölitz Hinrichs Marheineckc Matth Schröckh Motz Ulrich_von
Hutten Franz_von_Sickingen Franz Johann_Guttenberg Johann Johann_Fuft Johann Peter_Schöffer
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Deutschland Hanover Congrcfi Saalfeld Wien Berlin Luthers Luthers Luthers Luthers Gotha Italien Deutschland
Deutschland. Karl Y. 327
Jüterbog, unweit Wittenberg, trieb. Die von Luther gegen die-
sen Unfug verfaßten und öffentlich angeschlagenen 95 Satze be-
wirkten den ersten Anfang zur K ir ch e n c e fo r m at i o n. Bin-
nen fechs Wochen hatten dieselben ganz Europa durchlaufen,
und die Blicke von Millionen spannten sich auf den noch vor
kurzem unbedeutenden Luther. Jetzt endlich beschied ihn Leo X.
vor seinen Richterstuhl nach Rom, Friedrich der Weise aber ver«
hinderte dessen Abreise, dagegen hielt der Cardinal Cajetan ein
Religionsgespräch mit ihm zu Augsburg 1518 und der päpstliche
Nuntius von Milti; zu Altenburg 1519, ohne daß Drohungen
und lockende Versprechungen etwas über Luther vermochten. Eben
so wenig bewirkte eine öffentliche Disputation zu Leipzig zwischen
ihm und dem aus Ingolstadt herbeigekommenen Du. E ck, fo daß
Leo X. endlich den Bannfluch über Luther und seine Anhänger
aussprach, 1520, seine Schriften aber ha.re man zu Rom, Köln
und Löwen öffentlich verbrannt. Als Erwiderung verbrannte Lu-
ther zu Wittenberg, den 10. Der. 1520, die päpstliche Bulle
nebst den Decretalen des canonischen Rechts gleichfalls öffentlich,
und dadurch war der Bruch zwischen ihm und dem päpstlichen
Stuhle unheilbar und für immer geschehen. Wetteiferno nahmen
die Staaten des nördlichen Deutschlands, Dänemark, Schweden,
Böhmen und Ungarn zum Theil, so wie einige Länder des Rheins,
der Niederlande und der Schweiz, letztere von Ulrich Zwingli
veranlaßt 1519, die neue Lehre an; durch Calvin drang sie
in Frankreich ein seit 1538. Der gelehrte Melanchthon stand
Luthern rächend und helfend zur Seite. Wohl begünstigten diesen,
außer der allgemeinen Empfänglichkeit, mehrere Umstände der Zeit.
Der alternde Kaiser Maximilian I. nahm an den beginnenden Un-
ruhen der Kirche keinen Antheil, und sein baldiger Tod, 1519,
gab das 'Reichsvicariat in die Hände Friedrichs des
Weifen; der Papst Leo X. aber achtete den Streit anfangs für
gering und schritt erst ein, als es zu spät war. ,
Der Tod Maximilians I. veranlaßte eine ernste Bera-
thung unter den Churfürsten über die Wahl eines neuen Kaisers.
Als den erprobtesten boten sie die erledigte Krone dem Churfürsten
von Sachsen, Friedrich dem Weisen, an; dieser aber lehnte
sie ab, in Betracht der drohenden Stürme im Innern des Reichs
und der andringenden Türken von außen, wogegen ein Kaiser,
mächtig an Land und Leuten, erforderlich sey. Drei Bewerber
traten auf; der König von England, Heinrich Vlil., der König
von Frankreich, Franz 1., und der König von Spanien, Karl k.
Die Stimmenmehrheit und Friedrichs Rath entschieden für letz-
tem, den Enkel Maximilians I., und so ward derselbe unter dem
Namen
K a r l V. auf den deutschen Kaiserthron berufen. Karl, einer
von den Charakteren, die sich langsam und spät entwickeln, galt bei
bfn 31.
Oer.
1517
1510
152»
- :6
ss '6
TM Hauptwörter (50): [T27: [Kirche Luther Lehre Kloster Jahr Bischof Schrift Papst Reformation Wittenberg], T42: [Papst Kaiser König Rom Heinrich Italien Karl Kirche Bischof Jahr], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
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Extrahierte Personennamen: Karl_Y Karl Leo_X Leo Friedrich Cardinal_Cajetan Leo_X Leo Wetteiferno Ulrich_Zwingli Melanchthon Maximilian_I. Friedrichs Leo_X Leo Maximilians_I. Friedrich_dem_Weisen Friedrich Heinrich_Vlil. Heinrich Franz_1. Franz Karl_k Karl Friedrichs Maximilians_I. Maximilians_I. Karl Karl
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Wittenberg Europa Rom Altenburg Ingolstadt Rom Wittenberg Deutschlands Dänemark Schweden Ungarn Rheins Niederlande Schweiz Frankreich Sachsen England Frankreich Spanien Friedrichs
328
Neunter Zeitraum.
den Semen und im Auslande für einen mittelmäßigen Kopf, er
aber fühlte in sich die Kraft, gegen die Widerwärtigkeiten der Zeit
in die Schranken zu treten und im Kampfe mit denselben offen-
barte sich seines Geistes Tiefe. Zu Aachen empfing der neue
Kaiser Deutschlands mit großer Pracht die Krönung, nachdem er
dk» 22. vorher die W ahlcap it ula tion, worin man die deutsche Frei-
^20 heit möglichst wahrte, unterzeichnet. Ein Reichstag zu
1221 Worms sollte den Wirrsalen der Kirche ein Ziel setzen, weshalb
deren Urheber, Luther, dahin berufen ward. Zwar suchte der
Cardinallegat, Ale ander, dessen öffentliche Vernehmung zu Hin-
tertreiben, da sie mit einem vom Papste bereits verurtheilten Kez-
zer unnütz sey; doch Friedrich der Weise drang bei dem Kaiser
und den Fürsten mit seiner Forderung durch, Luther dürfe nicht
ungehört verdammt werden. Seine beharrliche Verweigerung des
verlangten Widerrufs vereitelte alle Ausgleichung; Karl aber er-
klärte seinen festen Entschluß, diesen gefährlichen Neuerungen mit
allen ihm zu Gebote stehenden Mitteln entgegen zu kämpfen; um
sein kaiserliches Wort zu lösen, gewahrte er Luthern 21 Tage freies
Geleit zur Rückreise, worauf die Reichsacht wider ihn gültig seyn
solle. Friedrich der Weise schirmte ihn, indem ec selbigen unweit
Eisenach scheinbar gewaltsam entführen und heimlich auf das Schloß
Wartburg bringen ließ. Das Wormser Edikt sprach bald
darauf die Acht über Luther und seine Anhänger aus, und die, so
an der Oberfläche der Ereigniffe hangen, meinten, damit sey des
gefährlichen Streites Ende errungen. Karl verließ bald darauf
Deutschland und ging durch die Niederlande nach Spanien zurück,
wo er fast acht Jahre verweilte.
Eine Umwälzung, die, wie die Reformation, so tief in
Aller Gedanken und Leben eingriff, mußte nothwendig auch die
Leidenschaft wecken und dem Mißverständnisse unterworfen seyn.
Karlstadt, ein eifriger Anhänger Luthers, wollte dessen Werk
durch die Gewalt fördern, zerstörte nebst andern Enthusiasten die
Bilder in den noch catholischen Kirchen zu Wittenberg und erregte
im dadurch die gewaltsamsten Auftritte. Kaum vernahm Luther, der
auf der Wartburg seine Muße anwandte, das Neue Testament
ins Deutsche zu übersetzen, diese Unbilden, so entriß er sich seiner
Verborgenheit, eilte nach Wittenberg, und hemmte durch sein
Erscheinen ein Verfahren, das seinen Absichten gerade entgegen lief,
denn ein Werk Gottes und der von innen kommenden Ueberzeu-
gung sollte die Kirchenverbefferung seyn, aber nicht der rohen Ge-
walt. Eben so unrichtig wendeten die hart bedrückten Bauern
in Franken und Schwaben die von Luther verkündete christ-
liche Freiheit und Gleichheit auf ihren bürgerlichen Zu-
3525 ftano an, erhoben sich in wildem Aufruhr, zerstörten unzählige
Burgen, Schlösser und Klöster, und büßten ihre Frevel in noch
peinlicherem Drucke, nachdem über 50,000 der Ihrigen in den
TM Hauptwörter (50): [T27: [Kirche Luther Lehre Kloster Jahr Bischof Schrift Papst Reformation Wittenberg], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
TM Hauptwörter (100): [T90: [Luther Kirche Lehre Schrift Wittenberg Papst Kaiser Reformation Jahr Konzil], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T161: [Luther Wittenberg Jahr Martin Freund Wartburg Universität Melanchthon Kurfürst Worms], T182: [Krieg Jahr Zeit Land Deutschland Regierung Frankreich Volk Folge Revolution], T26: [Kaiser Luther Papst König Wort Gott Tag Sache Fürst Schrift], T177: [Volk Recht Gesetz Freiheit Land Strafe Mensch Gewalt Leben Staat], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht]]
Extrahierte Personennamen: Luther Friedrich Karl Karl Friedrich Karl Karlstadt Luther
Autor: Rosenhagen, G., Kaemmel, Otto, Becher, Wilhelm
Sammlung: Kaiserreich Geschichtsschulbuecher
Schulbuchtyp (WdK): Hilfsbuch
Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
Inhalt: Zeit: Neuzeit, Neuere Geschichte
61
1521 Reichstag in Worms. 17./18. April Luther vor Kaiser und Reich. 8. Mai Reichsacht gegen Luther (Wormser Edikt). Luther auf
der Wartburg.
2. Die Revolutionsjahre 1521—1525.
1522 Luther gegen die Bilderstürmer in Wittenberg. Papst Hadrian Vi.
und das Nürnberger Reichsregiment. 1523 Aufstand der Reichsritter unter Sickingen. 1524 Auflösung des Reichsregiments. Katholischer Sonderbnnd in Regensburg für das Wormser Edikt. Beginn der kirchlichen Neugestaltung durch die Gemeinden. 1525 Der Ordensstaat in Preußen weltliches Herzogtum unter polnischer Lehnshoheit durch Albrecht von Brandenburg. Ausbruch des Bauernkriegs in Schwaben und Franken für die 12 Artikel. Kommunistischer Bauernaufstand in Thüringen (Thomas Münzer). Einschreiten der Fürsten auf Luthers Mahnung: Schlachten bei Frankenhausen (15. Mai), Königshofen und Ingolstadt (Juni). Strafgerichte.
1521—1526 Der 1. italienische Krieg.
1521—1522 Einnahme und Behauptung Mailands durch die Kaiserlichen. 1524 Die Kaiserlichen in Südfrankreich. Franz I. vor Pavia.
1525 24. Februar Schlacht bei Pavia. Franz I. gefangen.
1526 Friede von Madrid: Abtretung der Herzogtümer Burgund und
Mailand. Ligue von Cognac zwischen Franz I., Clemens Vii. u. a.
3. Weiterentwicklung der Reformation bis zum Frieden von Nürnberg
1526—1532.
1526 Reichstag von Speier. Gründung evangelischer Landeskirchen durch die Fürsten. Kirchen- und Schnlvisitationen.
1523 Reformation in der deutschen Schweiz unter Ulrich Zwingli in
Zürich, Bern, Basel u a.
1529 Protestation von Speier: „Protestanten". Religionsgespräch in
Marburg: Trennung der schweizerischen und der deutschen Reformierten.
1531 Schlacht bei Kappel; Zwingli f. Sieg der katholischen Kantone: Konfessionelle Spaltung der Schweiz.
1526 Schlacht bei Mohaes: König Ludwig von Ungarn und Böhmen f. Ungarn türkischer Vasallenstaat. (Sultan Soliman Ii. der Prächtige). 1527 Erzherzog Ferdinand I., Karls V. Bruder, König von Böhmen und Ungarn.
1526—1529 Der 2. Italienische Krieg.
TM Hauptwörter (50): [T27: [Kirche Luther Lehre Kloster Jahr Bischof Schrift Papst Reformation Wittenberg], T25: [Kaiser König Reichstag Recht Reich Verfassung Staat Regierung Jahr Fürst], T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien]]
TM Hauptwörter (100): [T86: [Kaiser Protestant Katholik Fürst Kurfürst Land Kirche Karl Reichstag Krieg], T58: [Kloster Jahr Mönch Kirche Schweiz Bischof Abt Zürich Bonifatius Bern], T96: [Ludwig Karl König Frankreich Kaiser Xiv Napoleon Krieg Franz Italien], T90: [Luther Kirche Lehre Schrift Wittenberg Papst Kaiser Reformation Jahr Konzil], T67: [Kaiser Türke König Jahr Ungarn Heer Land Friedrich Kreuzzug Jerusalem]]
TM Hauptwörter (200): [T40: [Protestant Kaiser Kirche Katholik Reichstag Jahr Lehre Reformation Augsburger Land], T197: [Italien Mailand Stadt Rom Venedig Neapel Republik Kaiser Genua Sardinie], T161: [Luther Wittenberg Jahr Martin Freund Wartburg Universität Melanchthon Kurfürst Worms], T88: [Türke Ungarn Krieg Rußland Kaiser Sultan Wien Jahr Frieden Polen], T68: [Schweiz Zürich Kanton Bern See Stadt Genf Basel Schweizer Schwyz]]
Autor: Rosenhagen, G., Kaemmel, Otto, Becher, Wilhelm
Sammlung: Kaiserreich Geschichtsschulbuecher
Schulbuchtyp (WdK): Hilfsbuch
Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
Inhalt: Zeit: Neuzeit, Neuere Geschichte
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4. Deutschland unter Maximilian I. 1493—1519.
Neichsresormversnche durch Berthold von Mainz und Friedrich von Sachsen: ^ 1495 Reichskammergericht. 1505 Reichsmatrikel. 1512 Kreiseinteilung, aber keine Herstellung einer leistungsfähigen Reichsgewalt bei Steigerung der fürstlichen Macht (Eindringen des römischen Rechts, Aufkommen der Landsknechte).
1499 Tatsächliche Trennung der Schweizer vom Reiche. — Aufsteigen der stabte mit der Ausbildung der Geldwirtschaft, Sinken des Landadels und der Bauernschaften, Beginn unruhiger Bewegungen im Landvolke.
Zunehmende Verweltlichung und Veräußerlichung der Kirche bei gesteigerter Macht über das gesamte geistliche und geistige Leben.
Dem gegenüber Entstehung einer neuen weltlichen Bildung mit dem Eindringen des Humanismus seit ca. 1450, der eine Reform des Schulwesens erstrebte, eine nationale Geschichtsschreibung und eine Erneuerung der exakten Wissenschaften hervorrief und das theologische Studium im Gegensatze zur Scholastik neu belebte. Erasmus, die Erfurter Humanisten, Reuchlm und die Reitchliniftenfehbe 1510—1516. Die Epistolae obscurorum vivorum (Ulrich von Hutten).
Volkstümliche Bewegungen gegen die Mißbrauche der Kirche in Literatur und Kunst.
Ii. Die deutsche Reformation und Kaiser Kart V. 1547-1555.
1. Martin Luther gegenüber Papst und Kaiser 1517—1521.
1483 10. November Luther in Eisleben geboren. 1501 Luther tu Erfurt. 1505 Augustiner. 1502 Universität Wittenberg gegrünbet. 1508 Luther in Wittenberg Professor der Philosophie und Pre-biger an der Schloßkirche. 1511 Luther in Rom. 1517 31. Oktober Luthers 95 Thesen gegen bett Ablaß. 1518 Luther in Augsburg vor dem Karbinal Cajetanns.
1519 12. Januar Tod Kaiser Maximilians I. Kurfürst Friedrich von Sachsen Reichsvikar im Norben.
1519 Philipp Melanchthon in Wittenberg. Juni nnb Juli Disputatiou
in Leipzig zwischen Luther und Eck. Luther und Hutten.
28. Juni Karl V. Kaiser.
1520 Luthers große reformatorische Schriften. 20. Dezember Verbrennung
der päpstlichen Bulle.
TM Hauptwörter (50): [T27: [Kirche Luther Lehre Kloster Jahr Bischof Schrift Papst Reformation Wittenberg], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte]]
TM Hauptwörter (100): [T90: [Luther Kirche Lehre Schrift Wittenberg Papst Kaiser Reformation Jahr Konzil], T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter], T86: [Kaiser Protestant Katholik Fürst Kurfürst Land Kirche Karl Reichstag Krieg]]
TM Hauptwörter (200): [T161: [Luther Wittenberg Jahr Martin Freund Wartburg Universität Melanchthon Kurfürst Worms], T54: [Staat Zeit Volk Deutschland Leben Reich Jahrhundert Macht Entwicklung Gebiet], T80: [Kaiser Stadt Fürst Recht Reich König Reichstag Macht Adel Fürsten], T58: [Kirche Lehre Luther Schrift Bibel Gott Christus Bischof Papst Wort], T148: [Kirche Macht Staat Deutschland Kampf Frankreich Reich Reformation Zeit Gewalt]]
Extrahierte Personennamen: Maximilian_I. Berthold_von_Mainz Friedrich_von_Sachsen Friedrich Ulrich_von_Hutten Martin_Luther Maximilians_I. Friedrich_von_Sachsen_Reichsvikar Friedrich Philipp_Melanchthon Philipp Karl_V. Karl_V.
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Eisleben Erfurt Wittenberg Wittenberg Rom Luthers Augsburg Karbinal_Cajetanns Norben Wittenberg Leipzig
53
wieder gesund. — Aber es traf ihn ein neues Unglück. Sein
bester Freund wurde von bösen Buben erstochen. Er selbst
wurde bei einem Gange über das Feld von einem Gewitter
überrascht. Ein Blitz fuhr neben ihm herab und streckte ihn
betäubt zu Boden. „Wie," dachte er, „wenn du nun vom
Blitze erschlagen und so plötzlich vor Gottes Richterftuhl gerufen
worden wärest?" Darüber ward er ganz bestürzt und in sich
gekehrt. Er dachte Tag und Nacht daran: „Was soll ich denn
thun, daß ich dem lieben Gott wohlgefalle, daß ich in den
Himmel komme?" Endlich beschloß er, ins Kloster (?) zu
gehen, ein Mönch (?) zu werden und sein Leben ganz dem
lieben Gott zu iveihen. (Das Bild eines Klosters, eines Mönches
vorzeigen!)
Der liebe Gott rief ihn aber später aus dem Kloster heraus;
Denn er hatte Großes mit ihm vor. Davon sollt ihr später
hören. Nur etwas von dein, was Luther später gethan hat,
will ich euch jetzt erzählen. Ihr kennt schon alle das Buch, das
ich euch hier zeige — die Bibel (?). Denkt, daß wir alle darin
lesen und sie verstehen können, das verdanken wir dem
Di'. Luther. Die Bibel war nicht in unsrer Sprache geschrieben,
nicht wie unsre anderen Bücher. Ta hat sic Luther in unsre
Sprache übersetzt (?). — Und noch eins. Ihr kennt auch alle
Das kleine Katechismusbuch, das eure älteren Geschwister haben.
Das hat Luther für euch, für das junge Volk, wie er euch nannte,
geschrieben, auf daß ihr darin fleißig lesen und lernen sollt. —
Und zuletzt will ich euch auch noch etwas davon erzählen,
wie es in seiner Familie zuging. Wenn wir nur einmal hätten
abends zulanschen können! Wißt ihr, was der Luther mit seinen
Kindern machte? Da sang er mit ihnen. — Das schönste Fest
in Luthers Hause war — gerade so wie bei uns — das
Weihnachtsfest. Zu diesem Feste dichtete er seinen Kindern ein
schönes Lied, das wir auch singen: „Vom Himmel hoch" rc? — *
* Dr- Wangemann; Gesch. des ev. Kirchenliedes, S. 125: „Bom
Himmel?c." ist ein Weihnachtslied, welches Dr. Luther ursprünglich für seine
Kinder gedichtet hat, und trug, als es zuerst gedruckt wurde, deshalb auch
Lie Überschrift: „Ein Kinderlieb, aus dem Ii. K. St. Lucä gezogen durch
Dr. M. L." Bei solcher Weihnachtsfeier in seiner Familie soll Luther
B. 1—7 von einem als Engel gekleideten Studenten haben singen lassen,
worauf die Kinder B. 8 geantwortet haben: „Bist willkommen rc." —
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T33: [Kind Vater Mutter Frau Mann Jahr Sohn Gott Haus Eltern], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T39: [Kind Vater Mutter Frau Mann Haus Jahr Eltern Sohn Knabe], T90: [Luther Kirche Lehre Schrift Wittenberg Papst Kaiser Reformation Jahr Konzil]]
TM Hauptwörter (200): [T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch], T51: [Kind Himmel Nacht Sonne Tag Gott Wald Baum Blume Feld], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T161: [Luther Wittenberg Jahr Martin Freund Wartburg Universität Melanchthon Kurfürst Worms], T179: [Gott Mensch Wort Welt Erde Glaube Herr Sünde Himmel Satz]]