Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Lehrbuch der allgemeinen Weltgeschichte für höhere Bildungsanstalten und Gymnasien - S. 328

1833 - Meissen Pesth : Wigand Goedsche
328 Neunter Zeitraum. den Semen und im Auslande für einen mittelmäßigen Kopf, er aber fühlte in sich die Kraft, gegen die Widerwärtigkeiten der Zeit in die Schranken zu treten und im Kampfe mit denselben offen- barte sich seines Geistes Tiefe. Zu Aachen empfing der neue Kaiser Deutschlands mit großer Pracht die Krönung, nachdem er dk» 22. vorher die W ahlcap it ula tion, worin man die deutsche Frei- ^20 heit möglichst wahrte, unterzeichnet. Ein Reichstag zu 1221 Worms sollte den Wirrsalen der Kirche ein Ziel setzen, weshalb deren Urheber, Luther, dahin berufen ward. Zwar suchte der Cardinallegat, Ale ander, dessen öffentliche Vernehmung zu Hin- tertreiben, da sie mit einem vom Papste bereits verurtheilten Kez- zer unnütz sey; doch Friedrich der Weise drang bei dem Kaiser und den Fürsten mit seiner Forderung durch, Luther dürfe nicht ungehört verdammt werden. Seine beharrliche Verweigerung des verlangten Widerrufs vereitelte alle Ausgleichung; Karl aber er- klärte seinen festen Entschluß, diesen gefährlichen Neuerungen mit allen ihm zu Gebote stehenden Mitteln entgegen zu kämpfen; um sein kaiserliches Wort zu lösen, gewahrte er Luthern 21 Tage freies Geleit zur Rückreise, worauf die Reichsacht wider ihn gültig seyn solle. Friedrich der Weise schirmte ihn, indem ec selbigen unweit Eisenach scheinbar gewaltsam entführen und heimlich auf das Schloß Wartburg bringen ließ. Das Wormser Edikt sprach bald darauf die Acht über Luther und seine Anhänger aus, und die, so an der Oberfläche der Ereigniffe hangen, meinten, damit sey des gefährlichen Streites Ende errungen. Karl verließ bald darauf Deutschland und ging durch die Niederlande nach Spanien zurück, wo er fast acht Jahre verweilte. Eine Umwälzung, die, wie die Reformation, so tief in Aller Gedanken und Leben eingriff, mußte nothwendig auch die Leidenschaft wecken und dem Mißverständnisse unterworfen seyn. Karlstadt, ein eifriger Anhänger Luthers, wollte dessen Werk durch die Gewalt fördern, zerstörte nebst andern Enthusiasten die Bilder in den noch catholischen Kirchen zu Wittenberg und erregte im dadurch die gewaltsamsten Auftritte. Kaum vernahm Luther, der auf der Wartburg seine Muße anwandte, das Neue Testament ins Deutsche zu übersetzen, diese Unbilden, so entriß er sich seiner Verborgenheit, eilte nach Wittenberg, und hemmte durch sein Erscheinen ein Verfahren, das seinen Absichten gerade entgegen lief, denn ein Werk Gottes und der von innen kommenden Ueberzeu- gung sollte die Kirchenverbefferung seyn, aber nicht der rohen Ge- walt. Eben so unrichtig wendeten die hart bedrückten Bauern in Franken und Schwaben die von Luther verkündete christ- liche Freiheit und Gleichheit auf ihren bürgerlichen Zu- 3525 ftano an, erhoben sich in wildem Aufruhr, zerstörten unzählige Burgen, Schlösser und Klöster, und büßten ihre Frevel in noch peinlicherem Drucke, nachdem über 50,000 der Ihrigen in den

2. Landeskunde des deutschen Reiches - S. 417

1890 - Meißen : Schlimpert
— 417 — Die eigentliche Lutherstadt, in welcher der Geist des Re- formators am reinsten und am stärksten sich erschloß, ist Witten- bcrg (14 T.), unterhalb Torgans an der Elbe gelegen. Eine Tafel vor dem alten Elsterthvre der Stadt bezeichnet in schönen Banmanlagen die Stelle, wo der kühne Mann einst die Bannbulle des Papstes verbrannte. In einem wiedererneuerten Hofgebäude des alten Angustinerklosters treten wir in den Luthersaal ein, der unter anderem den Lehrstuhl Luthers enthält. Es öffnet sich uns dort auch die kleine, düstere Stube mit Holztäfelung an den Wänden, dem Tische und den einfachen Holzbänken, an oder auf denen Luther mit Weib und Kind gesessen hat. Auf dem Markte der Stadt erhebt sich ein Standbild Lnthers, das ihn darstellt, wie er mit sicherer Hand auf das erste Blatt des neuen Testa- mentes zeigt. An der Schloßkirche endlich sind die 95 Sätze mit erhabener Schrift in metallene Thüren gegossen worden, die an Stelle der Holzthüre getreten sind, an welche der Gottesstreiter einst die weltbewegenden Sätze über deu Ablaß und die wahre Buße heftete. In dem Mittelgange der Kirche, von deren Kanzel herab der Reformator so oft in feuriger Rede feine Gedanken über den rechten Glauben der Gemeinde entwickelt hat, ruhen auch die Gebeiue des echten deutschen Mannes, nicht allzuweit von den Grabstätten Melanchthons, Friedrich des Weisen und Johann des Beständigen entfernt. Die Lnthertafel und das Luther- deukmal, das Lutherhaus und die Luther- (Schloß-) Kirche erheben Wittenberg zur rechten Lutherstadt. Zu- sammenfassung. 7. Die Kämpfe, welche die lutherische Reformation im deut- scheu Lande entfachte, find, rote andere entscheidende Schlachten des deutschen Volkes, mehrfach auch in der Provinz Sachsen ans- gefochten worden, deren Stromnetz und Tie flau dsbucht sich zu einem Ringen der Völker besonders eignete. Westlich von Merseburg erwartete Heinrich I. im Jahre 933 die Reiterschwärme der Ungarn, die wie eine verheerende Wetter- wölke in zwei Hansen bis zu deu Gegenden an der Saale heran- schwärmten. Der eine aber wurde iu die sumpfigen Wälder des Drömlings (au deu Quellen der Aller) gejagt und der andere bei Riethenburg (Riade) von dem tapfereu Kaiser und seinen Reiter- scharen zurückgeworfen. So siegte bei Merseburg der deutsch- ritterliche Geist über die Schwärme östlicher Barbaren. 27

3. Landeskunde des deutschen Reiches - S. 218

1890 - Meißen : Schlimpert
218 — Wohnung diente. Vor dem fürstbischöflichen Schlosse steht auf steinernem Würfel das Staudbild des Bonifacius, aus Erz gegosseu mit der (hier übersetzten) Inschrift: „St. Bonifacius, Apostel der Deutschen. Das Wort Gottes bleibet in Ewigkeit." Und Fulda selbst wird die Stadt des Bonifacius iu der Erinue- rung kommender Geschlechter bleiben. Birgt sie doch als ihr heiligstes Andenken an den großen Lebrer unseres Volkes dessen leibliche Überreste in einem unterirdischen Grabgewölbe. Ist sie doch seit 1752 zum Sitze eines Bischofs erhoben worden, der als Nachfolger des Bonifacius das Erbe desselben hütet. Uud mahnt sie uns doch nicht bloß im Juueru, sondern besonders auch iu ihrer Umgebung, daß sie eine Hüterin geistlicher Schätze sein will. Durch das „Paulusthor" treteu wir aus der Stadt heraus iu die berggeschmückte Umgebung derselben hinein. Da trägt der „Frauenberg" ein malerisch gelegenes Franziskaner- kloster. Da zeigt der „Kalvarien (— Schädel-)berg" die ein- zelnen Stationen des Leidensweges Christi. Da ragt der „Peters- berg" mit seiner alten Kirche auf und gewährt uns eilten weiten Ausblick auf die Gipfel der Rhöu und des Vogelsgebirges, sowie einen Rückblick auf die Stadt selbst, die — neben Amöuaburg - mit ihren Kirchen und Klöstern, mit ihren Krypten und Standbildern, mit ihren geistlichen (Stiftungen und Schulen, vor allem aber durch ihre geistliche Leitung als die neuere Bischofsstadt Hessens zu betrachten ist. Zu- sammeufassung. 4. Nördlich vou Fulda liegt auf dem linken- Ufer des gleichbenannten Flusses die alte Stadt Hcrsfcld (7,5 T.). Hier fließen der Fulda die Flüßcheu Hauu und Heis zu, so daß sich dadurch eiu Kessel mit mehreren Seiteuthäleru zu eiuem weiten Gefilde bildet. Oftmals hat dieses deu Truppen fränkischer Könige zum willkommenen Lager gedient. Der Franke Pipin ließ ans dem Lagerplatze der Heere eiu Kloster errichten, das Karl d. Gr. dann später mit Gütern reich ausstattete. Bald erhob sich auch hier um die Klostergebäude eiue Stadt, in der ein Abt als reichsfreier Herr eiue selbständige Herrschaft ausübte. Mit dem Schlüsse des dreißigjährigen Krieges ging die Stadt, die sich in- zwischen zur Lehre Luthers bekannt hatte, in den Besitz des Land- grasen von Hessen über. Im siebenjährigen Kriege wurde durch Franzosen die Stiftskirche, der schönste Bau des Ortes, ausgebraunt,
   bis 3 von 3
3 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 3 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 13
1 10
2 7
3 50
4 18
5 28
6 5
7 53
8 33
9 26
10 49
11 22
12 5
13 28
14 4
15 1
16 8
17 2
18 100
19 7
20 5
21 6
22 3
23 8
24 21
25 4
26 1
27 3
28 4
29 7
30 2
31 34
32 2
33 12
34 11
35 4
36 18
37 121
38 74
39 1
40 11
41 1
42 2
43 1
44 0
45 26
46 13
47 3
48 6
49 4

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 0
1 0
2 0
3 0
4 0
5 1
6 0
7 0
8 0
9 0
10 0
11 0
12 0
13 0
14 0
15 0
16 0
17 0
18 0
19 0
20 0
21 0
22 0
23 0
24 0
25 0
26 0
27 0
28 0
29 0
30 0
31 0
32 0
33 0
34 0
35 0
36 0
37 0
38 0
39 0
40 0
41 0
42 0
43 0
44 0
45 1
46 0
47 0
48 0
49 0
50 0
51 0
52 0
53 0
54 0
55 0
56 0
57 1
58 1
59 0
60 0
61 0
62 0
63 0
64 0
65 0
66 0
67 0
68 0
69 1
70 0
71 0
72 0
73 0
74 0
75 0
76 1
77 1
78 0
79 0
80 0
81 0
82 1
83 0
84 0
85 0
86 0
87 0
88 0
89 0
90 2
91 1
92 1
93 0
94 0
95 0
96 0
97 0
98 1
99 0

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 4
1 0
2 0
3 0
4 4
5 0
6 0
7 0
8 0
9 0
10 0
11 0
12 0
13 0
14 1
15 0
16 4
17 0
18 1
19 2
20 0
21 0
22 0
23 0
24 0
25 2
26 3
27 0
28 0
29 0
30 0
31 1
32 0
33 1
34 0
35 0
36 0
37 0
38 0
39 0
40 6
41 0
42 0
43 0
44 1
45 0
46 0
47 0
48 0
49 1
50 0
51 0
52 0
53 0
54 1
55 7
56 0
57 0
58 3
59 2
60 0
61 0
62 0
63 0
64 0
65 0
66 0
67 0
68 1
69 0
70 0
71 0
72 2
73 0
74 0
75 0
76 0
77 1
78 0
79 0
80 1
81 3
82 0
83 0
84 0
85 0
86 0
87 0
88 2
89 0
90 0
91 0
92 0
93 1
94 0
95 0
96 0
97 1
98 0
99 0
100 0
101 0
102 0
103 1
104 0
105 0
106 0
107 0
108 0
109 0
110 0
111 0
112 0
113 0
114 0
115 0
116 0
117 0
118 0
119 0
120 0
121 0
122 0
123 0
124 0
125 0
126 0
127 1
128 2
129 0
130 1
131 1
132 0
133 1
134 0
135 0
136 2
137 0
138 0
139 0
140 0
141 0
142 2
143 0
144 2
145 0
146 0
147 1
148 3
149 0
150 0
151 1
152 0
153 0
154 0
155 1
156 0
157 0
158 2
159 1
160 0
161 8
162 0
163 0
164 0
165 0
166 0
167 0
168 0
169 0
170 0
171 0
172 0
173 0
174 0
175 0
176 1
177 8
178 0
179 0
180 0
181 0
182 2
183 2
184 2
185 0
186 1
187 0
188 0
189 0
190 0
191 3
192 0
193 0
194 4
195 0
196 0
197 3
198 0
199 0