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1. Geographie für die Volksschulen von Elsaß-Lothringen - S. 105

1896 - Metz : Even
— 105 — Dieses Hochland ist von mächtigen Gebirgen begrenzt und durchzogen. Im Norden sind das Altaigebirge und das daurische Alpenland; im Süden der Himalaya, das höchste Gebirge der Erde, mit Bergen (Everest) bis 8840 in Höhe.^) Im Westen unterscheidet man noch das Alpenland von Turkestan, das armenische Gebirge, den Taurus und den Libanon. Getrennt von diesem Hochlande in der Mitte des Erdteiles und südlich davon unterscheidet man noch das Hochland von Arabien und das von Vorderindien^ welche gegen die Meeresküsten steil in Tiefebenen abfallen. Von dem Hochlande in der Mitte aus zieht strahlenförmig in der Richtung der Ströme Stufenland, das allmählich in Tiefland übergeht. Das größte Tiefland (größer als Europa) ist das sibirische, nördlich vom Altaigebirge, und zwischen dem kaspischen Meere, dem Uralgebirge und dem nördlichen Eismeere. Andere Tiefebenen sind: die vorderindische, zwischen dem Himalaya und dem Hochlande von Vorderindien, im Gebiete des Indus und des Ganges, und die Tiefebenen im Unterlaufe der größeren Ströme und an den Meeresküsten. Die größten Ströme sind: 1. Ob, Jenisei, Lena (sie kommen vom Altai und den damischen Alpen, durch- fließen das sibirische Tiefland und ergießen sich in das nörd- liche Eismeer); 2. der Amur, Hoangho und Jangtse-Kiang; (sie fließen in den stillen Ocean); 3. die hinterindischen Flüsse Mekong und Jrawaddi; 4. der Brahmaputra und der Ganges, welche in den Golf von Bengalen münden; 5. der Indus, der in das arabische Meer mündet; der Euphrat und der Tigris mit einer gemeinschaftlichen Mün- dung in den persischen Meerbusen. (Der Hoangho hat eine Länge von ungefähr 5200 km; der Rhein, die Donau?2) Im nördlichen Teile der nördlichen Tiefebene sind das 1) Begleichung mit den Lothringer Hügelreihen, den Vogesen und den Alpen. 2) Vergleiche die Länge der übrigen Flüsse Asiens mit der Donau und dem Rheine nach der Karte!

2. Geographie für die Volksschulen von Elsaß-Lothringen - S. 106

1896 - Metz : Even
— 106 — kaspische Meer (fast so groß als Deutschland) und der Aralsee (so groß als Bayern). In den daurischen Alpen und im Gebiete des oberen Jenisei ist der Baikalsee (zweifache Größe von Elsaß-Lothringen). Klima und Produkte. Die Verlängerung einer Linie von Lissabon über die Südspitze der Insel Sardinien, durch den südlichen Teil von Italien und der Türkei teilt Asien in eine nördliche und eine südliche Hälfte. Asien ist kälter als Europa in gleicher Linie von W. nach O. Es ist ein höheres Gebirgsland und steht weniger unter dem Einflüsse wärmebringender Winde, welche Europa aus Afrika und vom atlantischen Meere zuströmen. Asien dehnt sich von dem kältesten bis zum wärmsten Erdstriche aus und erhebt sich von großen Tiefebenen bis in das größte Hochland und die höchsten Gebirge der Erde. Darum sind die B o d e n e r z e u g n isse dieses Erdteiles, die Gattungen und Arten der Tiere, die Menschen selbst in Aussehen und Leben außerordentlich verschieden. Fast die Hälfte der sibirischen Tiefebene ist ohne Anbau, nur der südliche Teil derselben ist zum Landbau geeignet. Die Be- wohner leben von Viehzucht, Jagd, Fischerei und Berg- bau. Im Eismeere leben Wale und Seehunde. Sibirien ist reich an Pelztieren (schwarze und blaue Füchse, Zobel, Hermeline). Als Haustiere werden das Renntier und zum Ziehen abgerichtete Hunde gehalten. Die reichen Bergwerke im Ural und Altai liefern Eisen, Kupfer, Silber, Gold, Platin. Auf dem Hochlande Mittelasiens gedeihen (wie im Hochlande von Spanien) besonders Gräser und Futterkräuter, mit welchen die dort lebenden Nomadenvölker ihre Herden nähren. Am reichsten und mannichsaltigsten sind die Produkte Vorder- und Hinterindiens. Die Ebene des Indus und des Ganges, sowie die der Ströme Hinterindiens, sind ewig grün. Der Reis (Hauptnahrungsmittel) das Zuckerrohr, die Kokospalme und andere Palmen- arten, die Damswurzel, ein Knollengewächs, das zur Nahrung dient, der Bambus, die Indigopflanze (liefert den Indigo), der Zimt bäum, sowie der Brot-

3. Geographie für die Volksschulen von Elsaß-Lothringen - S. 109

1896 - Metz : Even
— 109 — Nordasien. Sibirien. Grenzen: Das Eismeer, das Gebirge und der Fluß Ural, das kaspische Meer, das Altaigebirge und seine Fortsetzung, das daurische Alpenland, das japanische, das ochotskische oder kamtschatkische Meer, sowie die 98 km breite Beringsstraße, welche es von Amerika trennt. Größe: lva mal so groß als Europa, mit 572 Mill. Ew. Im Süden und Nordosten gebirgig mit Stufen- land, die nördliche Hälfte Tiefebene, (Flüsse und Seen Seite 104 und 105). H a u p t st ä d t e in Westsibirien: O m s k und Tobolsk am Jrtisch, einem Nebenflusse des Ob. Diese Städte zählen ungefähr 20,000 Ew. In Ostsibirien sind die Städte Jrkutsk (40,000 Ew.) etwas nördlich und Kiachta, südlich vom Baikalsee, an der Grenze von China. Kiachta ist der Hauptplatz des Handels mit China, dessen Haupt- gegenständ der Thee ist. Astasien. I. Das chinesische Reich. Grenzen: Der stille Ocean, Sibirien, Turkestan, Vorder- und Hinterindien. Es um- saßt das Hochland zwischen Himalaya und Altai, das Stufenland von Ostasien und das chinesische Tief- land, nebst einigen Inseln. Flüsse: Seite 105. Größe: ungefähr 7i0 größer als Europa, mit nahezu Z80 Mill. Ew. 1. Das eigentliche China, der südlichste Teil des Reiches ist 8mal so groß als Deutschland, mit 350 Mill. (auf 1 qkm ungefähr 90) Ew. (einer der bevölkertsten Staaten der Erde). Im Norden, im Gebiete des unteren Hoangho die 2000 km lange Grenzmauer. Städte: Peking (der Hof des Nordens), die Haupt- und Residenz-

4. Geographie für die Volksschulen von Elsaß-Lothringen - S. 110

1896 - Metz : Even
— 110 — stadt, mit über 1/i Mill. Ew. Peking zeichnet sich durch Schönheit, durch seinen Handel, sowie durch Anstalten der Kunst und Wissenschaften aus. Nanking (der Hof des- Südens), am Jangtfe-Kiang, mit etwa 1{2 Mill. Ew., Haupt- sitz der chinesischen Gelehrsamkeit und Sitz eines römisch- katholischen Bischofs. Kanton, 11/2 Mill. Ew., an der Mündung des Perlflusses, und 4 andere Städte am Meere, sind Freihäfen der Engländer. Schang-hai mit 350,000 Ew., östlich von Nanking ist der Hauptplatz für den euro- päisch-chinesischen Handel. 2. Die Mandschurei, 3mal so groß als Deutschland, 2 Mill. Ew., nördlich von China bis zum Amur. 3. Die Mongolei, westlich von der Mandschurei,ent- hält die steinige, kiesige und salzige Wüste Gobi, welche über zweimal so groß als Deutschland ist. 4. Tibet, nördlich vom Hpmalaya, 3mal so groß als Deutschland. L'hassa, Residenz des Dalai-Lama, des Ober- Priesters. 5. Dsungarei, mit der wichtigen Handelsstadt Kuldscha oder Jli. Ii. Das Königreich Korea (das asiatische Italien), mit der Hauptstadt Han-Aang. Iii. Das Kaisertum Japan (das asiatische Groß- britannien). Größe ungefähr wie Deutschland und B e v ö l - kerung ^/g dess.. besteht aus den 5 gr0 ß en Inseln Jesso, Nipon, Sikok, Kiusiu, Formosa und den Kurillen nebst vielen andern kleineren Inseln. Japan ist reich an Gold und anderen Metallen. Der Ackerbau erzeugt besonders Reis, Getreide, Baumwolle, Thee und Tabak. Die Sei- denzucht ist bedeutend. Die Japanesen sind kunstfertig. Städte: Jeddo oder Tokio (1v2 Mill. Ew.), Kioto und Osaka (über 1 Mill. Ew.) auf der Insel Nipon; Nangasika (50,000 Ew.) auf Kiusiu mit einem Hafen.

5. Geographie für die Volksschulen von Elsaß-Lothringen - S. 107

1896 - Metz : Even
— 107 — fruchtbaum und die Paradiesfeigen mit eßbaren Früchten sind einheimisch, und Kaffee und Baumwolle Werden hier in Menge gepflanzt. Aus dem Tierreiche findet man hier als einheimisch: den Königstiger, den Ele- lernten und das Nashorn, eine Menge verschiedener Affen- gattungen, auf den Sunda-Jnseln Beuteltiere und fliegende Hunde (Flatterer). Vögel im buntesten Farbenschmucke beleben die Wälder. Unser Huhn und der Pfau leben hier wild. Auf den Inseln südlich von Ostindien ist der Paradies- vogel einheimisch und man trifft daselbst Kasuare und Kakadus. Vorderindien ist reich an Metallen, Dia- manten und anderen Edelsteinen. Die Meeresküsten Arabiens sind mit Dattelwaldungen bedeckt. An den Abhängen des Hochlandes wird Kaffee gepflanzt. Das Hochland selbst liefert die schönsten Pferde und viele Kamele. Das Hochland Persien, von Arabien durch den persischen Meerbusen getrennt, ist die Heimat vieler europäischen Kulturpflanzen (Weizen, Roggen, Hanf, Flachs, Baum- wollenstaude, Nußbaum, Mandeln :c.), welche hier wild wachsen. China reicht vom wärmeren bis zum kälteren Erd- strich (-südlich von Hoangho bis Amur). Opium und indische Baumwolle ausgenommen, bezieht China nichts aus dem Auslande. Industrie und Handel stehen hier, wie auf den Inseln von Japan, in höchster Blüte. Ein Missionär sagt, von Norden nach Süden, von Osten nach Westen sehe China wie ein immerwährender Marktplatz aus, wie eine Messe, die das ganze Jahr hindurch unaufhörlich daure. I. Die asiatische Türkei oder die Levante, mehr als 2y2 mal so groß als Deutschland, hat aber nur 16,5 Mill. Einw. Sie besteht aus verschiedenen Ländern. 1. Kleinasien, (etwas größer als Deutschland), Hoch- land. Der Halys, 900 km lang, ist der größte Fluß. Hauptstätte sind: Hkutari (100,000 Ew.), Konstant:- nopel gegenüber; Smyrna (190,000 Ew.),die erste See- Handelsstadt; Trebisonde, ein wichtiger Handelsplatz am

6. Geographie für die Volksschulen von Elsaß-Lothringen - S. 108

1896 - Metz : Even
— 108 — schwarzen Meere. Zur Levante gehören die Inseln.- Rhodus, Samos und Ehios. 2. Syrien und Palästina. Gebirge: Der Liba- non. Der Hauptfluß ist der Jordan, welcher auf dem Hormon entspringt. Er fließt durch die Seen Merom, Ge- nezareth und mündet in das t o t e M e e r. Teile: a. Iudäa, mit der Hauptstadt Jerusalem (43,000 Ew.), und südlich davon Bethlehem und Hebron; östlich von Jerusalem, am Thalrande des Jordans, Jericho; nordwestlich von Jerusalem ist die Hafenstadt Jafa; Eisenbahn eröffnet 1893. d.s amaria mit Silo, nördlich von Jerusalem; Sichem nördlich davon und Samaria westlich von Sichem. c. Ga- liläa, Ti^b eria s, Bethsaida und Kapernaum, am See Genezareth ; ferner Nazareth, westlich von diesem See, 7 km vom Berge Tabor. Nördlich davon am Meere liegen Tyrus und Sidon. d. Peräa (jenseits des Jordans). Cäsaräa Philippi, östlich vom See Merom Bethsaida Julias lag an der Mündung des Jordans irt den See Genezareth. Nördlich von Palästina, in Syrien, sind die Handelsstädte Damaskus (150,000 Ew.) und Haleb (110,000 Ew.). 3. Armenien, Erserum (60,000 Ew.). Ii. Arabien, 5^ mal so groß als Deutschland und 5 Mill. Ew. Mekka und Niedina, die heiligen Städte der Mohammedaner, Aden, Maskat am Meere. Iii. Persien oder West-Iran, zwischen dem kaspischen Meere und dem persischen Meerbusen (nicht ganz 3mal Deutschland) 7 Mill. Ew. Residenzstadt Teheran (210,000 Ew.). In Ost-Iran sind die Hauptstädte Kabul, Kan- dahar und Kelat. Iv. Turkestan oder Turan (beinahe 4mal so groß als Deutschland), mit 3 Mill. Ew., zwischen dem kaspischen Meere und dem Westabfalle des mittelasiatischen Hochlandes. Städte sind: Kokan (100,000 Ew.) und Buchara. V. Das russische Transkaukasien (wenig kleiner nls Deutschland) mit der Hauptstadt Tiflis (100,000 Ew)

7. Lesebuch für Oberklassen - S. 116

1914 - Metz : Even
116 Sie scheint in Königs Prunkgemach; sie scheinet durch des Bettlers Dach, und was in Nacht verborgen war, das macht sie kund und offenbar. 2. Lob sei dem Herrn und Dank gebracht, der über diesem Haus gewacht, mit seinen heil'gen Scharen uns gnädig wollt' bewahren! Wohl mancher schloß die Augen schwer und öffnet sie dem Licht nicht mehr. Drum freue sich, wer neubelebt den frischen Blick zur Sonn' erhebt! Friedrich v. Schiller. 159. Schaden macht klug. Ein Landmann hatte sich durch Fleiß und Sparsamkeit ein ziemlich beträchtliches Vermögen erworben und gedachte nun, seine alten Tage in Ruhe zubringen zu können. Eines Tages besuchte ihn ein Bekannter, mit welchem er öfters kleine Geschäfte gemacht hatte. Dieses Mal aber wollte dieser nicht kaufen oder verkaufen, sondern er hatte etwas anders im Sinne. '«Guter Freund », sagte er zu dem Landmanne, «ich bin in großer Verlegenheit, und wenn du willst, kannst du mir helfen. Ich habe eine Summe Geld zu bezahlen, welche mir augen- blicklich fehlt. Du hast nicht nötig, mir das Geld zu geben; wenn du aber diesen Zettel unterschreiben wolltest, so würdest du mich von aller Sorge befreien.» Der gute Landmann besann sich nicht lange; er unter- schrieb den Zettel, ohne zu lesen, was darauf geschrieben stand, und freute sich, seinen guten Bekannten aus der Verlegenheit gezogen zu haben. Er sollte aber für seine Unvorsichtigkeit und seine Gutmütigkeit schwer gestraft werden. Nicht lange nachher wurde er nämlich aufgefordert, eine beträchtliche Geldsumme zu bezahlen. « Ich schulde ja niemand etwas», antwortete er. «Sie haben aber einen Wechsel für einen guten Bekannten unterschrieben», erwiderte man ihm. «Sie müssen den Wechsel jetzt einlösen, Sie mögen wollen oder nicht.» Der Landmann fragte nun voll Angst einen Rechtsgelehrten um Rat. Dieser konnte ihm aber nicht helfen; denn die einmal gegebene Unterschrift hatte Gültigkeit. Der Landmann mußte

8. Lesebuch für Oberklassen - S. 91

1914 - Metz : Even
91 Nachbar: Vater: Nachbar: Vater: Nachbar: Vater: Nachbar: Vater: Nachbar: V ater: Nachbar: Nein, lieber Nachbar, so meine ich es nicht. Ich weiß, daß du ein sehr fleißiger und sparsamer Mann bist und die Mittel wohl aufbringen kannst, die dazu erforderlich wären. Nun, du weißt aber wohl auch, daß es Pflicht der Eltern ist, für die Zukunft ihrer Kinder zu sorgen. Ich habe nur den einen Sohn; deshalb will ich ihn etwas Tüchtiges werden lassen, und sollte ich mir das tägliche Brot vom Munde absparen müssen. Deine gute Gesinnung ist sehr lobenswert; bist du aber auch sicher, daß Paul Neigung zum Beamten- stande hat? O, das macht mir wenig Kummer. Wenn er nur erst durch die Schulen ist, so stehen ihm ja nachher alle Stellen offen; er kann dann selbst wählen, was er werden will. Und wenn er, durch alle Schulen wäre und am Ende doch nicht den erforderlichen Sinn für eine Stelle zeigte, was würdest du dann mit ihm an- fangen? Aber, lieber Nachbar, wäre es denn möglich, daß jemand, der viel studiert hat, nicht eine gute Stelle bekommen sollte? Ja, lieber Nachbar, das ist möglich, und ich könnte dir Beispiele erzählen von Kindern, die ihren Eltern viel Geld gekostet haben und aus denen nichts Ordentliches geworden ist, weil sie ihren Berus verfehlt haben. Nachbar, was meinst du denn eigentlich mit dem Berufe, dem man folgen solle? Es ist keine leichte Sache für die Eltern, den Beruf ihrer Kinder zu erkennen. Zunächst müssen sie den Ratschluß Gottes zu kennen suchen und daneben die Kinder beobachten und sich merken, für welche Beschäftigungen sie Vorliebe zeigen. Wichtig ist es sodann, zu prüfen, ob sie für einen gewissen Stand die erforderlichen Eigenschaften besitzen. Ja, so habe ich mir's bis jetzt nicht überlegt. Und glaubst du, daß unser Paul auch einen Beruf hat? Gewiß, und soweit ich ihn beobachtet habe, zeigt er Neigung zu einem Handwerk.

9. Lesebuch für Oberklassen - S. 380

1914 - Metz : Even
380 die Gerberei, und er arbeitete auch einige Jahre als Geselle bei ihm. Mit nur drei Silberstücken, aber einem edlen Herzen, großer Willensstärke und beispielloser Genügsamkeit begab er sich dann auf die Wanderschaft. Sie führte ihn zunächst nach Frankreich, dann nach Holland und zuletzt nach England. Nachdem er in London mehrere Jahre als Gerbergeselle gearbeitet hatte, errich- tete er an der Themse eine einfache Bretterbude und betrieb die Gerberei auf eigene Rechnung. Infolge seines Fleißes und seiner Ausdauer gelang das Unternehmen. Bald reihten sich an die erste Bretterbude noch andere, in welchen mehrere Arbeiter für ihn tätig waren. Als Schoumert noch die Herstellung des Saffianleders ver- vollkommnet hatte, verwandelten sich die unscheinbaren Bretter- buden in eine große Fabrik. Die Schönheit und Haltbarkeit seines Saffians gewannen ihm eine ausgedehnte Kundschaft. Der rastlos tätige Mann erfand auch eine Maschine, welche das dünnste Fell in drei Teile spaltete; die erste Schicht war zum Leimen bestimmt, die zweite für die Buchbinderei und die dritte zur Bereitung des Saffians. Sein Geschäft nahm nun einen ungeahnten Aufschwung, und sein Reichtrun wuchs von Tag zu Tag. Auf eigenen Schiffen verschickte er die Erzeugnisse seiner Kunst. Schoumert bekundete große Anhänglichkeit an sein liebes Lothringen. Er besuchte mehrmals seine Heimat und ließ jedes- mal reiche Geschenke zurück. Weil er selbst keine Kinder hatte, rief er seine Neffen nach London und nahm sie an Kindes Statt an. Im Jahre 1831 wurde er zur letzten Ruhe gebettet. Sein Nachlaß bezifferte sich auf 9 Millionen Franken. Schoumert war eiu bescheidener Mann, dem Wohltun als das höchste Glück erschien. Ein beredtes Zeugnis seines Wohl- tätigkeitssinns ist seine letztwillige Verfügung. Bedeutende Summen hinterließ er seiner Dienerschaft und seinen Arbeitern. Seinem Heimatorte vermachte er das schöne Kapital von 100 000 Franken mit der Bestimmung, daß die eine Hälfte der Zinsen zur Unterstützung arbeitsunfähiger Armen, die andere zur Er- ziehung urittelloser Kinder verwendet werde. Schoumert ist längst dahin; aber sein Andenken segnen noch heute die dankbaren Bewohner seines Geburtsortes, und in London erinnert die Schoumertstraße an den Mann, der durch eifriges Streben, ausdauernde Arbeit und fleckenlose Ehrlichkeit so große Erfolge errungen hat. W. Sealter. Aus dem Lesebuch für Fortbildungsschule».
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