Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Regionen (OPAC): Westfalen
Inhalt Raum/Thema: Heimatkunde
Geschlecht (WdK): koedukativ
— 43 —
bröckeln, um dann die Trümmer desto sicherer zermalmen zu können.
Tie Rächer kamen und schwanden wie Schatten der Nacht. Jetzt
hier, jetzt dort fiel ein Römer im Waldesdickicht. Tie Toten zu
zählen, die im Tunkel des Waldes verröchelten, vermochte Varns
nicht. Ta befahl er, geschlossenen Marsch zu halten; doch war es
in der Wildnis unmöglich. Endlich neigte sich der Tag, und Varus
gebot dem Heere, Halt zu machen, sich zu verschanzen, so gut es
ginge, und zu verbrennen, was vom Gepäck überflüssig sei und im
Zuge nur hindern könne.
Am andern Tage rückte das Heer, immer von den Germanen
umschwärmt, doch iu bester Ordnung, in der Ebene weiter, die sich
an der Werre ausbreitet, und kam in ein dichtbewaldetes, sumpfiges
Thal in der Gegend von Detmold. Da ward auf einmal jeder Busch
lebendig; aus jeder Bergschlucht raschelte es wie viele hundert
Schlaugen empor, und die uralten Bäume schüttelten, wie sonst
nach dem Wetter Regentropfen, jetzt Lanzen ohne Zahl auf die
Römer herab. Der Himmel wollte auch nicht feiern und half den
Deutschen mit Sturm und Regen. Von den Güssen unterwühlt,
sank die deutsche Erde unter des Römers Füßen ein. Schritt für
Schritt kämpft der Feind um den Boden, auf dem er steht, um
den Weg, um jeden Baum, um jeden Stein, und kommt nicht eher
zu Atem, als bis die Nacht hereinbricht. Ta läßt Varus abermals
Lager schlagen, und ermattet sinken die Römer hin; in jedem
Augenblick scheucht das Kriegsgeheul der Germanen sie aus der
kurzen Nachtruhe empor.
Als der dritte Tag anbrach, entdeckten die Römer erst, wie licht
es in ihren Reihen geworden war. Mann an Mann geschlossen,
brechen sie auf und kommen aufs offene Land, das die Senne heißt.
Da sehen sie mit Grausen die ganze Macht aller Eidgenossen vor
sich entfaltet. Ringsum Deutsche, nirgends ein Ausweg! Für alle
Tapferkeit ist nichts mehr feil als der Tod. Jauchzend stürzen jetzt
die Eidgenossen in die gelockerten Reihen der verzweifelten Römer.
Wie die Saat unter Hagelschloßen, sinken die Tapfersten unter
deutscheu Hieben hin. Des Feindes Scharen sind zersprengt; nur
einige verirrte Hausen versuchen noch Gegenwehr. Doch bald wird
TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T43: [König Held Sohn Mann Schwert Ritter Hand Tod Vater Feind], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T23: [Stadt Feind Tag Heer Mauer Mann Lager Nacht Kampf Soldat], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume]]
TM Hauptwörter (200): [T121: [Feind Reiter Pferd Heer Mann Flucht Lager Soldat Seite Reiterei], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T56: [Römer Rhein Varus deutsche Armin Jahr Hermann Land Deutschland Tiberius], T13: [Baum Wald Feld Wiese Garten Gras Winter Mensch Sommer Haus], T2: [Schiff Stadt Tag Nacht Sturm Feind Ufer Meer Land Feuer]]
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Regionen (OPAC): Westfalen
Inhalt Raum/Thema: Heimatkunde
Geschlecht (WdK): koedukativ
— 45 —
langten zur Buße dafür gegen den Feind, d. h. gegen die Germanen
geführt zu werden. Freudigen Herzens gab Germanicus ihrer Kampf-
lust nach und rückte noch im Herbst des Jahres 14 n. Chr. mit
einem Heer bei Tanten über den Rhein.
Tie Römer kamen unbemerkt die Lippe aufwärts in das Land
der Marser. Kundschafter meldeten, diese seien bei einem fröhlichen
Fest versammelt. Da schlichen die Arglistigen in sternenheller Nacht
durch die Waldung, bis sie an eine gelichtete Stelle kamen, wo
zahlreiche Gehöfte zusammenlagen. Die ahnungslosen Festgenossen
hatten keine Wachtposten ausgestellt. Es war ja tiefster Friede im
Lande. Da brachen plötzlich von allen Seiten die römischen Scharen
aus dem Walde, hieben auf die Wehrlosen wütend ein und ver-
wüsteten alles mit Feuer und Schwert. Selbst Frauen, Greise und
Kinder wurden erbarmungslos niedergemetzelt, Häuser wie Heilig-
tümer — darunter das einer Göttin Tanfana — dem Erdboden
gleich gemacht. Die schlaftrunkenen, unbewaffneten, ratlos umher-
irrenden Männer fielen ohne Gegenwehr unter den Streichen der
Mordbrenner, von denen kaum einer verwundet wurde. Als die
Nachbarvölker an Lippe und Ems von dem verräterischen Überfall
hörten, griffen sie zu den Waffen und besetzten die waldigen Höhen,
durch die der Rückweg der Römer sührte. Aber Germanicus erhielt
davon Kunde und zog kampfbereit dahin. Lange rührte sich nichts.
Als aber das Heer zwischen Anhöhen in langer, schmaler Reihe sich
hinwand, da griffen plötzlich die Deutschen die Nachhut an. Schon
war diese in Unordnung gebracht, als Germanicus seiner tapfersten
Legion befahl, die Feinde zu durchbrechen. Es gelang. Die ger-
manischen Reihen lösten sich auf und verloren sich im Waldesdickicht.
Unbehelligt und mit gestärktem Selbstvertrauen kehrten die Römer
nach diesen wohlseil errungenen Erfolgen über den Rhein zurück.
Im Frühjahr des nächsten Jahres erschien Germanicus wieder
in Teutschland, früher als jemand erwartet hatte. Er selbst drang
mit der Hauptmacht gegen die Katten vor und schlug die Überraschten
bis über die Eder zurück. Das offene Land war gründlich verwüstet,
während die Bewohner sich in die Wälder zurückzogen. Hier hätten
die Cherusker den Katten geholfen, aber der Unterfeldherr des
TM Hauptwörter (50): [T48: [Land Rhein Reich Volk Sachsen Römer Franken Jahr Karl Gallien], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T28: [Schlacht Heer Feind Mann Armee Napoleon Franzose General Truppe Preußen]]
TM Hauptwörter (100): [T23: [Stadt Feind Tag Heer Mauer Mann Lager Nacht Kampf Soldat], T65: [Reich Italien Land Kaiser Römer Volk Jahr Rhein Gallien Franken], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T82: [Hand Pferd Schwert Fuß Schild Kopf Waffe Lanze Ritter Mann]]
TM Hauptwörter (200): [T56: [Römer Rhein Varus deutsche Armin Jahr Hermann Land Deutschland Tiberius], T121: [Feind Reiter Pferd Heer Mann Flucht Lager Soldat Seite Reiterei], T13: [Baum Wald Feld Wiese Garten Gras Winter Mensch Sommer Haus], T143: [Stadt Kind Tag Haus Straße Mann Mensch Weiber Nacht Soldat], T140: [Stadt Franzose Feind Festung Truppe Tag Mann Paris Belagerung Angriff]]
Extrahierte Personennamen: Germanicus Germanicus Germanicus Germanicus
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Regionen (OPAC): Westfalen
Inhalt Raum/Thema: Heimatkunde
Geschlecht (WdK): koedukativ
47 —
und benachbarten Völker, sie zur Rache gegen den Landes-
Verräter und gegen die Römer aufrufend, die sich nicht geschämt
hätten, Krieg gegen ein schwaches Weib zu sühreu. So gelang es
ihm wieder, die geteilten Parteien zu einer großen Vereinigung zu
bringen, und selbst sein Oheim Jngmomar vergaß seine bisherige
Eifersucht auf den Ruhm seines Neffen und half mit zur gemein-
samen Rache.
Dieser Gefahr zuvorzukommen, schickte Germanicns einen Teil
seines Heeres unter Cäcina zu Land nach der Mündung der Ems;
er selbst fuhr mit einer Flotte durch den Trufuskaual, die Zuiderfee
und die Nordsee in eben diesen Fluß und verwüstete mit dem ver-
einigten Heere die ganze Gegend zwischen Ems und Lippe, drang
dann bis in den Teutoburger Wald vor und gelangte auf die Varia-
uische Wahlstatt, wo er den Gebeinen der vor sechs Jahren dorr
gefallenen römischen Legionen durch ein Begräbnis die letzte Ehre
erweisen ließ und bei dieser Totenfeier sein Heer zur Rache nt-
flammte. Mit Entsetzen sah das römische Heer bei seiner Ankunft
auf dieser Totenstätte die gebleichten Gebeine der Erschlagenen teils
einzeln, teils in Haufen liegen. Einige, welche damals aus der
Schlacht entkamen und jetzt zugegen waren, zeigten die Orte, wo
die Legaten gefallen, wo die Adler genommen, wo Varns verwundet,
wo die Gefangenen geschlachtet worden waren. Trauer ergriff das
ganze Heer, und Germanicus ließ zur Bestattung aller Gebeine ein
großes Grab machen und legte nachher selbst den ersten Rasen auf
den Erdhügel, der es deckte.
Er glaubte nun sein Heer zu desto sicherem Siege führen zu
können; aber die Deutschen unter Armins Führung wichen in die
Wälder und machten von da aus einen Angriff auf die Römer.
Kaum konnte sich Germanicus desselben erwehren und mußte sich
zum Rückzug aus Teutschland entschließen. Während Cäcina seine
Kohorten aus dem Landwege über die sogenannten Pontes longi,
d. h. über den langen Brückendamm (den einst ein Legat des Drusus
durch die Moorgründe an der Nordseite der Lippe bis in die Gegend
des heutigen Wesel hin gelegt hatte) zurückführte und bei einem
zweimaligen Überfall Armins mit genauer Not dem Schicksale des
TM Hauptwörter (50): [T48: [Land Rhein Reich Volk Sachsen Römer Franken Jahr Karl Gallien], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T43: [König Held Sohn Mann Schwert Ritter Hand Tod Vater Feind]]
TM Hauptwörter (100): [T65: [Reich Italien Land Kaiser Römer Volk Jahr Rhein Gallien Franken], T23: [Stadt Feind Tag Heer Mauer Mann Lager Nacht Kampf Soldat], T1: [König Held Herz Mann Volk Siegfried Land Lied Hand Tod], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch]]
TM Hauptwörter (200): [T56: [Römer Rhein Varus deutsche Armin Jahr Hermann Land Deutschland Tiberius], T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind]]
Extrahierte Personennamen: Germanicns Germanicus Germanicus Während_Cäcina
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Regionen (OPAC): Westfalen
Inhalt Raum/Thema: Heimatkunde
Geschlecht (WdK): koedukativ
— 48 —
Varus entging, hatte Germanicus mit der Flotte gegen ungewöhnlich
hohe Flut zu kämpfen und erreichte in ziemlich zerrüttetem Zustande
das römische Standlager. Da der Ausgang dieses Feldzngs nicht
sehr glänzend war, und Germanicus, dessen Gunst beim Heere
Tiberius mit mißtrauischem Auge verfolgte, seine baldige Abberufung
erwartete, so suchte er durch einen Hauptfeldzug seinen Ruhm zu
sichern und baute mit Hilfe der Bataver eine Flotte von tausend
Fahrzeugen, um hauptsächlich vou der Seeseite her in Germanien
einzudringen.
In dem nun folgenden dritten Feldzuge landete er bei Amifia
(Emden) am linken Ufer der Emsmündung, zog dann südöstlich
und erreichte die Weser, an deren rechtem User Armin mit den
Cheruskern ihn erwartete.
Als Germanicus die Weser überschritt, zogen sich die Deutschen
zurück und boten den Römern auf dem Jdistaviso (Elfenwiese)
in der Gegend von Minden, s. Kreis Minden, eine Schlacht an,
in der sie durch ihr vorzeitiges Angreifen eine schwere Niederlage
erlitten.
Doch war der Mut und die Kraft der Deutscheu nicht gebrochen;
erbittert durch den Anblick der römischen Siegeszeichen, erhob sich
alles Volk: Hoch und Nieder, Alt und Jung, selbst Greise griffen
zu den Waffen, um den heimatlichen Boden bis auf den letzten Mann
zu verteidigen. Es kam noch einmal zu einer Schlacht, am Stein-
huder See, in welcher die Deutschen verzweifelt fochten; Armin
selbst war verwundet, und nur die Nacht machte dem Kampfe ein
Ende. Obgleich sich die Römer den Sieg zuschrieben, so meldet
doch der römische Bericht von einer Flucht oder einem Rückzüge der
Deutschen nichts. Dagegen gab Germanicus seinen beabsichtigten
Zug an die Elbe auf und trat deu Rückzug nach dem Rhein an,
auf welchem seine mit großer Beute beladene Flotte teils unterging
teils an entlegene Küsten und Inseln verschlagen wurde. Um diesen
Unfall vergessen zu machen, verwüstete er nach seiner Rückkehr an
den Rhein das Gebiet der Katten und Marser und hoffte im folgen-
den Jahre die stolzen Cherusker zu demütigen, als ihn plötzlich
der Kaiser vom Oberbefehl abrief mit dem Beifügen, man habe
TM Hauptwörter (50): [T48: [Land Rhein Reich Volk Sachsen Römer Franken Jahr Karl Gallien], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer]]
TM Hauptwörter (100): [T65: [Reich Italien Land Kaiser Römer Volk Jahr Rhein Gallien Franken], T1: [König Held Herz Mann Volk Siegfried Land Lied Hand Tod], T23: [Stadt Feind Tag Heer Mauer Mann Lager Nacht Kampf Soldat], T57: [Weser Stadt Hannover Harz Osnabrück Leine Kreis Aller Land Elbe], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel]]
TM Hauptwörter (200): [T56: [Römer Rhein Varus deutsche Armin Jahr Hermann Land Deutschland Tiberius], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T38: [Weser Elbe Hannover Land Stadt Lüneburg Leine Nordsee Aller Bremen], T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle]]
Extrahierte Personennamen: Varus Germanicus Germanicus Tiberius Armin Germanicus Armin Germanicus
Extrahierte Ortsnamen: Germanien Minden Minden Deutscheu Rhein Rhein
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Regionen (OPAC): Westfalen
Inhalt Raum/Thema: Heimatkunde
Geschlecht (WdK): koedukativ
— 126 —
Diesen Akt hielt Wedekind für so wichtig in bezug aus seine stark
angegriffenen Souveränitätsrechte, daß er darüber eine Urkunde an-
fertigen ließ. Auch brachte er beim Kaiser viele Klagen wegen Unbot-
Mäßigkeit der Stadt an, erwirkte einen scharfen Befehl gegen diese und
ließ sich neue Gerechtigkeiten verleihen. Karl wohnte drei Tage im
Dominikanerkloster; dort ließ er die Leiche des vor sieben Jahren ver-
storbenen Geschichtsschreibers Heinrich von Herford, um ihn zu ehren,
aus dem Umgange des Chors vor dem Hochaltar beisetzen. Vom Bi-
schose bis über die Grenzen des Gebietes begleitet, zog er dann nach
Herford und machte von da einen Abstecher nach Enger, um die
Überreste des Sachsenhelden Wittekind zu verehren, dem er dort ein
Denkmal setzte.
Unter dem nachfolgenden Bischöfe Otto Iii. (1384—1397) war
einmal wieder, wie früher schon oft mit den benachbarten Fürsten,
heftiger Krieg. Im Jahre 1388 verbündete er sich mit dem Herzoge
Wenzeslaus von Sachsen, um mehrere Länderstrecken im Fürstentum
Lüneburg dem Sachsenherzog zu erobern. Bei Celle stießen die
verbündeten Heere zusammen und belagerten die Festung. Trotz
der großen Wurfmaschinen, die große Steine in die Stadt schleu-
derten, blieben die Bürger getrosten Mutes und verteidigten sich
tapfer immer in der Hoffnung, daß ihr Landesherr Herzog Heinrich
von Braunschweig ihnen Hilfstruppen senden werde. Nach drei
Tagen vergeblicher Anstrengung mußten die verbündeten Truppen
die Belagerung aufgeben und zogen sich bis Winsen an der Aller
zurück, wo sie lagerten. Es war eine schöne Maiennacht. — Die
von dem langen Marsche ermüdeten Krieger ruhten ausgestreckt um
das helllodernde Heufeuer, einige noch besprachen die Art und
Weise des Angriffs und ließen dabei eifrig die Becher kreisen. Doch
allmählich verstummte das Leben und es wurde stiller im Lager
und nur das „Werda" der Schildwachen unterbrach manchmal das
einförmige Plätschern der Aller, an deren Ufer noch zwei junge
Krieger saßen und sich von der Mühe und Plage der letzten Tage
erzählten. „Wie wäre es," meinte der Älteste namens Jürge,
„wenn wir nach all dem Streit heute Abend in das Dorf gingen
und uns dort amüsierten, denn ich weiß schöne Mädchen und manch
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr], T36: [Stadt Mauer Tag Dorf Haus Burg Land Bauer Feind Bürger]]
TM Hauptwörter (100): [T23: [Stadt Feind Tag Heer Mauer Mann Lager Nacht Kampf Soldat], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T57: [Weser Stadt Hannover Harz Osnabrück Leine Kreis Aller Land Elbe], T37: [Friedrich Brandenburg Heinrich Herzog Sachsen Land Albrecht Kaiser Mark Johann], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel]]
TM Hauptwörter (200): [T51: [Kind Himmel Nacht Sonne Tag Gott Wald Baum Blume Feld], T72: [Kloster Kirche Jahr Bischof Kaiser Karl Otto Dom Grab Leiche], T155: [Soldat Krieg Heer Land Mann Truppe König Waffe Geld Feind], T121: [Feind Reiter Pferd Heer Mann Flucht Lager Soldat Seite Reiterei], T38: [Weser Elbe Hannover Land Stadt Lüneburg Leine Nordsee Aller Bremen]]
Extrahierte Personennamen: Wedekind Karl Karl Heinrich_von_Herford Heinrich Otto Heinrich
von_Braunschweig Heinrich
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Regionen (OPAC): Westfalen
Inhalt Raum/Thema: Heimatkunde
Geschlecht (WdK): koedukativ
— 127 —
Tropfen guter Wein ist dort zu finden!" Aber kopfschüttelnd wehrte
der Jüngste ab und sagte: „Jürge, wenn der Bischof Otto dein Vor-
haben erführe, so würde es uns schlecht ergehen, zudem bin ich
müde und wer weiß, ob wir nicht morgen harte Arbeit haben."
So trennten sich die Brüder, Hans ging in sein Zelt und Jürge setzte
sich grübelnd auf den nächsten Stein. Plötzlich vernahm er in der
Stille der Nacht den Schlachtruf der Braunschweiger. Dem Herzog
Heinrich von Braunschweig waren von seinem Bruder Friedrich
Truppen gesandt worden, um das Lager der Verbündeten heimlich
in der Nacht zu umzingeln und so die Belagerung von Celle zu
rächen. Atemlos stürzte nun Jürge zu den Zelten der Anführer
seines Heeres und teilte ihnen das Geschehene mit. Diese schwangen
sich rasch auf ihre Pferde und stellten sich mit ihren Truppen kühn
dem Feinde entgegen. Bischof Otto von Minden ermunterte seine
Soldaten immer von neuem, aber vergebens, das Heer der Braun-
schweizer war ihnen an Stärke weit überlegen, die Söldner warfen
ihre Waffen fort und entflohen, von den brannschweigischen Reitern
verfolgt. Am Abend desselben Tages hielt ein Trupp brauuschwei-
gischer Reiter vor dem Wirtshause eines Dörfchens in der Heide,
die Gefangenen wurden drei Knechten zur Bewachung übergeben.
Unter ihnen befand sich auch Bischof Otto von Minden; traurig über
sein Schicksal warf er sich auf dem Boden hin und her und versuchte
einzuschlafen, als auf eiumal ein brannschweigischer Hauptmann ihn
aufforderte, unverzüglich aufzustehen und ihm zu folgen. Zögernd
gehorchte er, stieg auf das vor der Thür stehende Tier und fort ging's
im schnellen Lauf über die sandige Fläche, bis plötzlich beim Morgen-
grauen der Bischof die Türme einer Stadt bemerkt und nach Verlauf
von kurzer Zeit an dem Thor der Stadt das Wappen seines Kampf-
genossen, des Grafen von Hoya, erkannte. Verwundert sieht er sich
nach dem brannschweigischen Hauptmann um, aber dieser hat sein
Visier fallen lassen und ist kein anderer als der treue Jürge.
Dieser hatte sich, von brauuschweigischeu Reitern verfolgt, in
ein Weidengebüsch am Ufer der Aller geflüchtet. Von hier aus sah
er die Gefangennahme seines Herrn. Ruhig verhielt er sich iu
seinem Versteck, in der Nacht jedoch schlich er auf das Schlachtfeld
TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T36: [Stadt Mauer Tag Dorf Haus Burg Land Bauer Feind Bürger], T28: [Schlacht Heer Feind Mann Armee Napoleon Franzose General Truppe Preußen]]
TM Hauptwörter (100): [T23: [Stadt Feind Tag Heer Mauer Mann Lager Nacht Kampf Soldat], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T82: [Hand Pferd Schwert Fuß Schild Kopf Waffe Lanze Ritter Mann], T37: [Friedrich Brandenburg Heinrich Herzog Sachsen Land Albrecht Kaiser Mark Johann], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann]]
TM Hauptwörter (200): [T121: [Feind Reiter Pferd Heer Mann Flucht Lager Soldat Seite Reiterei], T171: [Heinrich Otto Herzog Kaiser König Friedrich Sohn Konrad Sachsen Schwaben], T50: [Haus Pferd Bauer Herr Wagen Mann Tag Kind Weg Leute], T51: [Kind Himmel Nacht Sonne Tag Gott Wald Baum Blume Feld], T102: [Glocke Stimme Wort Hand Auge Ohr Kirche Ton Fenster Herr]]
Extrahierte Personennamen: Otto Heinrich_von_Braunschweig Heinrich Friedrich Friedrich Otto_von_Minden Otto Otto Hoya
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Regionen (OPAC): Westfalen
Inhalt Raum/Thema: Heimatkunde
Geschlecht (WdK): koedukativ
— 59 —
Verabredung gemäß, um so den Berg besser umgehen zu können,
über die Weser und lagerten sich am Ufer des Flusses. Wie sie
sich nun aber unter einander besprachen, sürchteten sie, die Ehre
des Sieges möchte dem Theodorich allein zufallen, wenn er in der
Schlacht bei ihnen wäre, und beschlossen, ohne ihn mit den Sachsen
anzubinden, nahmen also die Waffen zur Hand und rückten, als
ib sie es nicht mit einem zur Schlacht geordneten Feinde zu thun,
fondern Fliehende zu verfolgen und Beute zu machen hätten, so
schnell als jeden sein Roß zu tragen vermochte, auf die Sachsen los,
die vor ihrem Lager in Schlachtreihe standen. So schlecht der An-
marsch, so schlecht war auch der Kampf selbst; sobald das Tressen
begann, wurden sie von den Sachsen umringt und sast bis ans
den letzten Mann niedergehauen. Die, welche davon kamen, flohen
nicht in das eigene Lager, von dem sie ausgezogen waren, sondern
in das Theodorichs, welches über dem Berg drüben lag. Der Verlust
der Franken war noch größer, als es der Zahl nach schien, denn die
zwei Sendboten Adalgis und Geilo, vier Grafen und von andern er-
lauchteu und vornehmen Männern bis zu zwanzig wurden getötet
außer den übrigen, welche ihnen gefolgt waren und lieber mit ihnen
sterben als sie überleben wollten."
Erbittert über diesen Verlust und die Treulosigkeit der Sachsen,
rückte noch in demselben Jahre 782 Karl selbst mit einem Heere
heran, durchzog Westfalen und En gern und zwang alle, die
den Aufstand betrieben hatten, mit Ausnahme Wittekinds, der
abermals entflohen war, setzte ein Kriegsgericht, an dem
neben fränkischen auch sächsische Große teilnahmen, über die
Rebellen ein und vollzog das Urteil der Enthauptung an 4509
Sachsen an einem einzigen Tage zu Fardi (Verden a. d. Aller, Regb.
Stade). Dieses Blutbad entstammte die Sachsen zu den größten
Anstrengungen. Wittekind eilte herbei und forderte alle Kämpfer
auf, um der Freiheit, um des Vaterlandes und um der Götter
willen noch einmal dem aisken (bösen) Schlächter Karl die
Stirn zu bieten; die Ostfalen und Engern rückten ihm zuerst ent-
gegen und trafen im Mai 783 bei Thiotmelli (Detmold) Karl.
Er lagerte sich am Teutoburger Walde, die Sachsen standen im
TM Hauptwörter (50): [T48: [Land Rhein Reich Volk Sachsen Römer Franken Jahr Karl Gallien], T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T23: [Stadt Feind Tag Heer Mauer Mann Lager Nacht Kampf Soldat], T83: [Karl Heinrich König Otto Sohn Reich Kaiser Sachsen Ludwig Herzog], T57: [Weser Stadt Hannover Harz Osnabrück Leine Kreis Aller Land Elbe], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T10: [Sachsen Karl Franken König Land Jahr Chlodwig Reich Krieg Volk], T121: [Feind Reiter Pferd Heer Mann Flucht Lager Soldat Seite Reiterei], T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind], T38: [Weser Elbe Hannover Land Stadt Lüneburg Leine Nordsee Aller Bremen], T50: [Haus Pferd Bauer Herr Wagen Mann Tag Kind Weg Leute]]
Extrahierte Personennamen: Karl Karl Wittekinds Karl Karl
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Regionen (OPAC): Westfalen
Inhalt Raum/Thema: Heimatkunde
Geschlecht (WdK): koedukativ
offenen Felde. In dieser ersten offenen Feldschlacht wurde mit großer
Erbitterung gekämpft; nur mit Mühe hielt Karl stand; er wurde
so geschwächt, daß er sich nach dem nahen Paderborn zurückziehen
mußte, um Verstärkungen zu erhalten. Nochmals stellten sich ihm
die Sachsen zur offenen Schlacht unter Wittekinds Führung an der
Hase unweit Osnabrücks. Die Franken hatten den Vorteil größerer
Kriegserfahrung und besserer Bewaffnung; denn viele von ihnen
waren mit eisernen Helmen und Panzern bewaffnet. Bei den Sachsen
war dies nur den Vornehmen gestattet; denn ihr Land war nicht
reich an Eisen. Aber mehr als aus Eisen vertrauten sie auf ihre
Sache und auf ihre Liebe zum Vaterlande. Sechstausend Sachsen
lagen erschlagen, da flohen die übrigen. Karl marschierte über die
Weser zur Elbe und kehrte dann nach völliger Unterwerfung der
Sachsen nach Worms zurück. Aber trotz der harten Schläge herrschte
noch nicht Ruhe bei den Sachsen. 784 wagten sie nochmals,
unterstützt von den Friesen, den Widerstand, durch Westfalen in
der Richtung zur Weser. Karl zog Huckulbi zu (entweder Huckele
oder Hockele, dem jetzigen Petershagen a. d. Weser, Regbz, Minden,
oder das alte Okuln, später Oyel in der Grafschaft Hoya, Negbz.
Hannover), ging jedoch nicht über die Weser, souderu, gehindert
durch die Überschwemmungen, wandte er sich südwärts und ging
von Thüringen aus gegen Ostsachsen (Ostsalen) vor. Von Worms
ans mußte er dann in demselben Jahre nochmals ein Heer nach
Westfalen führen, weil sein Sohn Karl sie nicht völlig hatte unter-
werfen können, und kam bis Rehme am Zusammenfluß der Weser
und Waharra (Werre). Wieder hinderten die Überschwemmungen
und die Jahreszeit. Er zog nach Eresburg zum Uberwintern und
machte von da aus verheerende Einfälle in die Umgegend im
folgenden Frühjahre. Im Juni wurden dann auf dem zweiten
Reichstage zu Paderboru strengste Gesetze, dem drakonischen gleich-
artig, festgesetzt. Auf jedes Vergehen gegen Karls Anordnung stand
die Todesstrafe. Dann durchzog er, ohne Widerstand zu finden,
ganz Sachsen, gelangte nach Dersia und zerstörte die Befestigungen
jenseits der Weser. Wittekind und Albion, am Widerstande der-
zweifelnd, und, wie es scheint, von Karl freundlich gelockt und geladen.
TM Hauptwörter (50): [T48: [Land Rhein Reich Volk Sachsen Römer Franken Jahr Karl Gallien], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner]]
TM Hauptwörter (100): [T57: [Weser Stadt Hannover Harz Osnabrück Leine Kreis Aller Land Elbe], T83: [Karl Heinrich König Otto Sohn Reich Kaiser Sachsen Ludwig Herzog], T23: [Stadt Feind Tag Heer Mauer Mann Lager Nacht Kampf Soldat], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T68: [Gericht Recht Richter König Strafe Gesetz Urteil Sache Person Verbrechen]]
TM Hauptwörter (200): [T10: [Sachsen Karl Franken König Land Jahr Chlodwig Reich Krieg Volk], T38: [Weser Elbe Hannover Land Stadt Lüneburg Leine Nordsee Aller Bremen], T177: [Volk Recht Gesetz Freiheit Land Strafe Mensch Gewalt Leben Staat], T112: [Schwert Ritter Schild Waffe Lanze Pferd Speer Hand Helm Pfeil], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht]]
Extrahierte Personennamen: Karl Karl Karl Karl Karl_zog_Huckulbi Karl Karl Karl Karls Karl Karl
Extrahierte Ortsnamen: Sachsen Sachsen Sachsen Sachsen Worms Sachsen Westfalen Petershagen Minden Negbz Ostsachsen Worms Westfalen Eresburg Karls Sachsen Dersia
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Regionen (OPAC): Westfalen
Inhalt Raum/Thema: Heimatkunde
Geschlecht (WdK): koedukativ
— 143 —
Schlacht. Armin fragte weiter, welche Belohnung er empfangen
habe. Ter Bruder nannte sie mit dem Stolz des echten Römlings:
Solderhöhung, die Ehrenkette, den Ehrenkranz und andere Dienst-
auszeichuungen. Da lachte Armin und rief in bitterem Hohn:
„Ei sieh doch, wie billig ist die Knechtschaft zu kaufen!" Flavus
suchte sich zu rechtfertigen; er redete von Roms Größe, von der
Macht des Kaisers; wie des trotzigen Besiegten schwere Strafe harre,
wie aber den Unterwürfigen Gnade und Freundschaft erwarte; auch
seine Gattin Thusnelda und sein Söhnchen würden übrigens nicht
feindselig behandelt. Nun aber brach bei Armin der ganze Schmerz
und Ingrimm, die ganze liebevolle Bitterkeit seiner gramschweren
Seele durch und machte sich in erschütterten Worten Luft. Er sprach
von des Vaterlandes gutem Recht, von der alten Freiheit der
Väter, von den trauten heimischen Göttern. Er sprach auch von der
lieben Mutter, die als Witwe in seinem Hofe faß und deren Thränen
noch immer um den ungetreuen Sohn flössen. Er beschwor den Ab-
trünnigen, um der Mutter willen möge er doch nicht sein Haus,
die Blutsfreunde, die treuen Mannen, ja den ganzen Stamm ver-
lassen und schnöde verraten, deren Fürst und Herr er von Rechts
wegen sein sollte. Der Römling blieb gewiß nicht nngetroffen von
so ungestüm-herzlicher Rede. Aber er hatte nicht die Kraft, die
unwürdigen Ketten, die ihn fesselten, abzuwerfen; er barg die Be-
schämung hinter heftigen Worten. Da schleuderte ihm Armin die
peinlichste Kränkung zu, beide gerieten in leidenschaftliche Wut.
Hätte nicht der Strom sie getrennt, sie wären handgemein geworden.
Schon rief Flavus in heftigem Zorn nach seinem Roß und seinen
Waffen. Einer seiner römischen Freunde eilte herbei und hielt ihn
zurück. Armin aber streckte drohend den Arm empor und kündigte
in lateinischen Worten eine Schlacht an, so daß die Römer die An-
sage verstanden.
Am folgenden Tage setzte Germanicus, vom Feinde ungehindert,
auf das rechte Weserufer hinüber und schlug hier ein Lager auf.
Es kam für heute nur zu kleinen Reitergefechten, in denen die
batavischen Hülfstruppen der Römer schwere Verluste erlitten. Durch
einen Überläufer erfuhr der Feldherr, an welchem Orte Armin die
TM Hauptwörter (50): [T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T33: [Kind Vater Mutter Frau Mann Jahr Sohn Gott Haus Eltern]]
TM Hauptwörter (100): [T88: [Sohn Vater König Tod Kaiser Tochter Bruder Jahr Mutter Gemahlin], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T1: [König Held Herz Mann Volk Siegfried Land Lied Hand Tod], T39: [Kind Vater Mutter Frau Mann Haus Jahr Eltern Sohn Knabe], T23: [Stadt Feind Tag Heer Mauer Mann Lager Nacht Kampf Soldat]]
TM Hauptwörter (200): [T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind], T56: [Römer Rhein Varus deutsche Armin Jahr Hermann Land Deutschland Tiberius], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit], T116: [Vater Kind Mutter Sohn Bruder Herr Mann Auge Frau Hand], T65: [König Herr Soldat Offizier Vater Prinz Friedrich Majestät General Brief]]
Extrahierte Personennamen: Armin Armin Armin Armin Germanicus Armin
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Regionen (OPAC): Westfalen
Inhalt Raum/Thema: Heimatkunde
Geschlecht (WdK): koedukativ
— 144 —
Schlacht liefern wollte und daß die Cherusker mit andern deutschen
Stämmen in einem dem Donar geweihten Haine versammelt seien
und bei Nacht einen Überfall aus das Lager unternehmen würden.
Tie Aussage erwies sich als wahr. Man konnte den Schein von
Wachtfeuern und Opferflammen sehen; Kundschafter, die sich näher
gewagt hatten, meldeten, man höre das Schnauben der Pferde und
das dumpfe Geräusch einer ungeheuren Menschenmenge. Wirklich
rückten nach Mitternacht Scharen der Deutschen vor das Lager, um
es womöglich durch Überrumpeluug einzunehmen. Da sie aber
merkten, daß der Wall stark mit Truppen besetzt war, zogen sie
wieder ab, ohne einen Speer abgeschleudert zu haben. So verging
die Nacht ohne weitere Beunruhigung. Am nächsten Morgen
beriefen der deutsche wie der römische Feldherr ihre Heere
zur Versammlung und feuerten durch kluge, begeisternde Worte
ihre Streiter zum Kampfe an. Von beiden Seiten stürmten die
Scharen mutig zur Schlacht.
Tie Walstatt war eine Ebene, die von den Deutschen Jdisiawiso,
Wiese der Jdise, d. h. der Walküren, genannt wurde. Sie lag mitten
zwischen der Weser und den rechts sie begleitenden Höhenzügen und
zog sich, je nachdem der Fluß sich ausdehute oder in schmalem Bette
fließend eingeengt wurde, in wechselnder Breite hin. Im Rücken
der Germanen erhob sich ein Bergwald von hochragenden Buchen
ohne Untergehölz. Auf dem Gefilde und am Waldesrande stand das
Volksheer; nur ein Teil der Cherusker unter Armin hielt weiter
rückwärts auf der Höhe, um sich von hier aus während des Gefechts
auf die Römer zu stürzen. Im Römerheere rückten zu vorderst die
keltischen und germanischen Hülssvölker vor, dann folgten Bogen--
schützen zu Fuß und vier Legionen. Hinter ihnen ritt Germanieus
mit seiner Leibwache und einer auserlesenen Reiterschar. Dahinter
kamen die übrigen vier Legionen, Leichtbewaffnete und die berittenen
Bogenschützen. Alle Soldaten waren darauf bedacht, die Zugordnung
beim Übergang zur Schlacht nicht zu stören.
Wären doch die Germanen ebenso an Zucht und Gehorsam
gewöhut gewesen! Aber diese verscherzten wieder den Sieg und
zerstörten den klugen Plan Armins durch ihren leichtsinnigen Un-
TM Hauptwörter (50): [T28: [Schlacht Heer Feind Mann Armee Napoleon Franzose General Truppe Preußen], T48: [Land Rhein Reich Volk Sachsen Römer Franken Jahr Karl Gallien], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T23: [Stadt Feind Tag Heer Mauer Mann Lager Nacht Kampf Soldat], T65: [Reich Italien Land Kaiser Römer Volk Jahr Rhein Gallien Franken], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T82: [Hand Pferd Schwert Fuß Schild Kopf Waffe Lanze Ritter Mann], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde]]
TM Hauptwörter (200): [T56: [Römer Rhein Varus deutsche Armin Jahr Hermann Land Deutschland Tiberius], T121: [Feind Reiter Pferd Heer Mann Flucht Lager Soldat Seite Reiterei], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T102: [Glocke Stimme Wort Hand Auge Ohr Kirche Ton Fenster Herr]]