Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Griechische Antike
Inhalt: Zeit: Antike
Die Ringer
nach einem Marmorbildwerk aus der Pergamenischen Schule, jetzt in den Uffizien zu Florenz.
(Diese berühmte Gruppe ist vornehmlich lehrreich für die beim griechischen Ringkampfe angewendeten „Schnlgriffe", hauptsächlich auch das «einstellen. Aehnlich wie hier schildert Homer, wie Odys,eu-beim Ringen dem Telamonier Ajas mit der Ferse einen Schlag tn die Kniekehle »ersetzt, so dag dieser sofort *u Boden stürzt. In dem obigen Skulpturwerk hat der Sieger sein linke» Bein seit um dav seines Gegners geschlungen, und hält ihn, nachdem er ihn dadurch zu Fall gebracht, am Boden noch fest, während seine linke Hand [roas auf unserer Nachbildung verdeckt ist] die Rechte des Beilegten nach hinten in die Höhe drückt. Der durch diese Verrenkung verursachte Schmerz malt sich in den Zugen ' des Letzteren.)
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ihm verbünden wollte, wurde Sachsen als ein feindliches Land behandelt. Gefangennahme der sächsischen Armee bei Pirna.
‘ Sieg über die Oesterreicher bei Lowositz. Im Jahre 1757 stand halb Europa gegen Friedrich in Waffen: Oesterreich, Rußland, das deutsche Reich, Frankreich, Schweden. Friedrich d. Gr. hatte weiter keine Bundesgenossen als die Landgrafen von Hessen-Kassel und die Herzoge von Braunschweig und Gotha; es standen 200000 Preußen gegen 500000 Feinde. Friedrich d. Gr. fiel mit 4 Heerhaufen in Böhmen ein und besiegte die Oesterreicher bei Prag. Feldmarschall Schwerin fiel. Prinz Heinrich. Wahrend Friedrich Prag belagerte, zog ein österreichisches Heer unter General Daun heran. Friedrich eilte ihm entgegen, wurde aber, weil er vom Schlachtplane abwich, bei Kollin gänzlich geschlagen. Der französische General Soubise rückte jetzt heran, um die Preußen aus Sachsen zu treiben, und nahm Gotha ein. lieber-saß durch Seydlitz. Mit dem Reichsheer vereinigt, zog Soubise mit 60000 Mann nach Sachsen, wurde aber bei Roßbach gänzlich geschlagen. Von Seydlitz. Während dieser Zeit war General v. Winterfeld von den Oesterreichern in Schlesien geschlagen worden und selbst gefallen. Um Schlesien zu retten, zog Friedrich d. Gr. heran und schlug den Herzog Karl von Lothringen bei Leuthen, obgleich dieser ihm dreimal überlegen war. Choral bei Leuthen. Lissa. — Den Feldzug des Jahres 1758 eröffnete der Feldherr Ferdinand von Braunschweig, indem er 11000 Franzosen gesangen nahm und die übrigen über den Rhein zurück jagte. Die Russen waren, alles verwüstend, in Brandenburg eingefallen. Friedrich eilte ihnen zornig entgegen und schlug sie bei Zorndorf, so daß sie sich nach Polen und Preußen zurückzogen. Dann aber wurde Friedrich bei Hoch-kirch von Daun überfallen. Ziethen. Am Ende des Jahres hatte er Sachsen und Schlesien wieder in Besitz. Im Jahre 1759 verlor Friedrich d. Gr. die Schlacht bei Kunersdorf gegen die vereinigten Russen und Oesterreicher unter Soltikow und Laudou. Statt auf Berlin zu marschieren, zogen jene sich nach Polen, diese nach Böhmen zurück. Gefangennahme Finks bei Maxen. — Friedrich fehlten Offiziere, Soldaten und Geld. Der General Fonque sollte Schlesien, Prinz Heinrich die Mark decken. Jener aber wurde von Laudon geschlagen und gefangen genommen. _ Darum brach Friedrich nach Schlesien auf und lagerte sich bei Liegnitz. Ihm gegenüber standen
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Extrahierte Ortsnamen: Sachsen Pirna Europa Oesterreich Frankreich Schweden Hessen-Kassel Gotha Prag Schwerin Sachsen Gotha Sachsen Roßbach Rhein Brandenburg Daun Sachsen Berlin Polen Liegnitz
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wollte, erhoben sich die Elbherzogthümer 1848 und sagten sich von Dänemark los. Obgleich sie Beistand in Deutschland fanden, mußte Schleswig-Holstein sich doch wieder unterwerfen. Als Christian Ix. von Dänemark Schleswig einverleibte, rückten 1864 nach erfolglosen Unterhandlungen Preußen und Oesterreicher in Schleswig ein. Danewerk. Düppeler Schanzen. Uebergang nach Alseu. Dänemark wurde besiegt und mußte im Frieden zu Wien (1864) Schleswig-Holstein an Deutschland abtreten. Diese Elbherzogthümer wurden im Jahre 1866 die Ursache eines Krieges zwischen Preußen und Oesterreich. Das Emporstreben Preußens hatte nicht nur den Neid Oesterreichs, sondern auch den anderer deutscher Staaten erweckt. Der Antrag Oesterreichs beim deutschen Bunde, das Bundesheer gegen Preußen mobil zu machen, wurde angenommen. Sachsen, Hannover, Hessen, Baiern, Würtemberg, Baden standen auf Oesterreichs, einige norddeutsche Staaten, sowie das Königreich Italien, auf Preußens Seite. Kurhessen, Sachsen und Hannover wurden bald in Besitz genommen. Gegen die in Böhmen unter Benedek stehenden Oesterreicher rückten drei Armeen vor (Prinz Friedrich Karl, der Kronprinz, General Steinmetz). Münchengrätz, Gitschin, Nachod, Skalitz. Nachdem die österreichische Armee auch die entscheidende Schlacht bei Königgrätz (3. Juli) verloren hatte,, wurde der Prager Frieden geschlossen, in welchem Preußen die Elbherzogthümer erhielt und Oesterreich die Auflösung des deutschen Bundes anerkannte. Außerdem erwarb Preußen Lauenburg, Hannover, Kurhessen, Nassau, Frankfurt. Norddeutscher Bund.
§ 41. Der deulsch-franmsche Krieg.
Frankreich war eifersüchtig auf Preußen. Es suchte eine Gelegenheit, Deutschlands Einigung zu verhindern, Preußens Macht zu beschränken und die französischen Grenzen bis an den Rhein auszudehnen. Der Prinz Leopold von Hohenzollern wurde von den Spaniern aufgefordert, ihren Thron zu besteigen. Der Prinz, ein Verwandter des Königs Wilhelm I. von Preußen, schlug die Krone aus. Frankreich forderte jetzt vom Könige von Preußen, zu erklären, daß nie ein Hohenzoller den spanischen Thron besteigen solle. Als der König diese übermüthige Forderung zurückwies, erklärte Frankreich am 19. Juli 1870 Preußen den Krieg. Ganz Deutschland, auch die süd-
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§ 32. Friedrich der Große. Der 7jährige Krieg.
Bei den herrlichsten Anlagen des Geistes zeigte Friedrich Ii. große Neigung zur Wissenschaft und Musik. Dagegen haßte er die übermäßig strenge Zucht bei den militärischen Uebungen. Dadurch reizte er den Unwillen seines Vaters. Die Spannung zwischen Vater und Sohn wurde immer größer, und die Strenge des ersteren gegen den letzteren wuchs. Mit Hülfe der Offiziere v. Keith und v. Katte machte der Kronprinz in Wesel einen Fluchtversuch, der aber mißlang. Friedrich wurde zum Tode ver-urtheilt, auf vieles Bitten der Generäle und fremder Fürsten aber begnadigt und auf die Festung Küstrin verwiesen. Auf Zureden des Feldpredigers Müller bat Friedrich seinen Vater um Verzeihung. Er wurde begnadigt, mußte aber nock mehrere Jahre als Kriegsrath arbeiten. Mit der Zeit gewann er ganz die Siebe seines Vaters. Rheinsberg. Voltaire. 28 Jahre alt trat Friedrich der Große die Regierung an (1740—86). In demselben Jahre starb auch Kaiser Karl Vi. Aus Grund der pragmatischen Sanktion folgte ihm seine Tochter Maria Theresia. Karl Albert, Kurfürst von Baiern, und August Iii., König von Polen und Kurfürst von Sachsen, erhoben Ansprüche auf östreichische Länder, und so entstand der österreichische Erbfolgekrieg. Friedrich d. Gr. forderte jetzt die 4 schlesischen Fürstentümer. Als Maria Theresia sie ihm verweigerte, eroberte er den größten Theil Schlesiens. Schlachten bei Molwitz und Czaslau. Durch den Frieden zu Breslau wurde dieser erste schlesische Krieg (1740—42) beendet und Friedrich d. Gr. erhielt fast ganz Schlesien. — Weil Friedrich fürchtete, Maria Theresia werde ihm Schlesien wieder entreißen, verband er sich mit ihren eben genannten Feinden und eröffnete den zweiten schlesischen Krieg (1744—45). Schlacht bei Hohenfriedberg und Sor. Im Frieden zu Dresden trat Maria Theresia Schlesien abermals an Friedrich ab. — Als dieser erfuhr, daß Maria Theresia und Kaiserin Elisabeth von Rußland zur Eroberung Schlesiens ein Bündnis geschlossen hatten, da begann er den dritten schlesischen oder 7jährigen Krieg (1756 — 63). Er gewann Unterstützung an England, wahrend Maria Theresia sich noch mit Frankreich verbündete. Mit 60000 Mann fiel Friedrich d. Gr. in Sachsen ein, und als der Kurfürst sich nicht mit
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Extrahierte Ortsnamen: Wesel Rheinsberg Baiern Polen Sachsen Schlesiens Molwitz Breslau Hohenfriedberg Dresden Schlesiens England Frankreich Sachsen
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nun Daun und Laudon, die Russen in der Nähe (Solükow). Alle Nacht änderte Friedrich seine Stellung. Einst besetzte er in aller Stille einige Anhöhen, welche auch Laudon besetzen wollte, um den Streich von Hochkirch zu wiederholen. Er tras hier aber ganz unvermuthet die Preußen und wurde gänzlich geschlagen. Darauf griff Friedrich Daun in seinem verschanzten Lager bei Torgau an. Auf einen fürchterlichen Tag folgte eine schreckliche Nacht. Am andern Morgen brachte Ziethen dem Könige die Nachricht, daß er den Feind geschlagen habe. — 1762 starb Elisabeth. Ihr Nachfolger, Peter Iii., schloß mit Friedrich d. Gr. nicht nur Frieden (eben so die Schweden), sondern sandte ihm sogar Hülfstrnppen. Zwar wurde er bald darauf ermordet, aber feine Nachfolgerin Katharina blieb wenigstens neutral. Nachdem Friedrich die Österreicher noch mehrere Male geschlagen hatte, wurde im Jahre 1763 der Friede zu Hubertsburg geschlossen. Friedrich d. Gr. behielt Schlesien.
Die zweite Hülste der Regierungszeit Friedrich d. Gr. war friedlich. Theilung Polens. Er war der thätigste Mann im Staate und sorgte unermlldet für das Wohl feiner Unterthanen. Sein Heer hielt er stets in bester Ordnung, die Verwaltung war sparsam und geordnet. Er beförderte Kunst und Wissenschaft und wollte freie Religionsübung. Sanssouci. Er erhob Preußen zu einer Großmacht. — Sein Zeitgenosse war Joseph Ii. Derselbe war auch ein sehr thätiger und gerechter Fürst und versuchte in seinem Reiche Verbesserungen einzuführen. Dabei aber war er oft zu schnell und erregte daher nur Unzufriedenheit bei feinen Unterthanen.
§ 33. Mecklenburg während des 7jährigen Krieges.
Zur Zeit des siebenjährigen Krieges regierte in Mecklenburg Herzog Friedrich der Fromme. Er staut) zu den Feinden Preußens, ohne jedoch durch Aufstellung einer Truppenmacht selbstthätig am Kriege Theil zu nehmen. Die preußischen gewaltsamen Werbnngen. Verschiedene Male erschienen preußische Heeresabtheilungen in Mecklenburg, erhoben Kriegssteuern, forderten Rekruten und Lebensmittel. Zeiten, ähnlich denen des 30jährigen Krieges, kehrten wieder. „Mecklenburg ist ein dicker Mehls ad, klopft nur daran, es wird immer noch etwas Mehl herausfallen". Die Kriegsfchäden werden auf etwa 8 Millionen Thaler berechnet. —
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den Alsensund — cs war in Wirklichkeit ein Sturm zu Wasser! — wurden
die Dänen schließlich auch von der Insel Alsen vertrieben. Der deutsche Boden
war nun frei, und die Dänen mußten die deutschen Herzogtümer an Preußen und
Östreich abtreten.
Die Frage über den Besitz dieser Länder führte aber zu einem Zerwürfnis
zwischen beiden Großmächten, und es entstand ein neuer Krieg, an dem auch alle
andern deutschen Staaten sich beteiligten. Die meisten von ihnen (Bayern, Wür-
temberg, Sachsen, Hessen, Hannover) standen auf östreichischer Seite. Die Han-
noveraner mußten sich in der Schlacht bei Langensalza den von allen Seiten
herangerückten Preußen ergeben, ihr König Georg ging nach Wien; der Kurfürst
von Hessen wurde gefangen. Die Sachsen zogen nach Böhmen und vereinigten
sich mit den Östreichern. Das östreichische Heer wurde in mehreren Gefechten ge-
schlagen; die Entscheidungsschlacht erfolgte bei Königgrätz, am 3. Juli 1866.
Die Stellung der Östreicher war hier sehr fest, so daß die Preußen keinen Sieg
davon tragen konnten. Als aber der Kronprinz Friedrich Wilhelm, durch weite
Entfernung und schlechte Wege so lange zurückgehalten, auf dem Schlachtfelde an-
gekommen war und mit angriff, erfolgte die Entscheidung. Das Heer der Östreicher
verließ das Schlachtfeld; die Preußen folgten ihnen unter Führung des Königs
Wilhelm und standen nach wenigen Tagen vor Wien. Da erfolgte Waffenstillstand
und bald darauf der Friede zu Prag (22. August 1866); diesem traten auch
Östreichs Bundesgenossen bei. — Die Schlacht bei Königgrätz war eine der größten
unsers Jahrhunderts und der erste große Sieg, den die Preußen seit Friedrich dem
Großen allein erfochten. Was wäre aus Preußen und Deutschland geworden,
wenn Östreich gesiegt hätte! Nun aber wurde der Sieg bei Königgrätz die Grund-
lage und der erste große Schritt zur Einigung Deutschlands, zur Herstellung des
deutschen Kaiserreichs.
Der bisherige „deutsche Bund" hörte auf; an dessen Stelle gründete Preußen
unter seinem Vorsitz den norddeutschen Bund aus den Staaten nördlich vom
Main, Königreich Sachsen miteingeschlossen, und Östreich mußte aus Deutschland
ausscheiden. Mit den süddeutschen Staaten schloß Preußen ein Schutz- und Trutz-
bündnis, wornach jene sich verpflichteten, ihre Kriegsmacht im Falle eines Krieges
unter den Oberbefehl des Königs von Preußen zu stellen. Dadurch wurde die
Waffenbrüderschaft und das treue Zusammenhalten der Nord- und Süddeutschen
in dem Kriege gegen Frankreich (1870) vorbereitet. Das Königreich Hannover,
das Kurfürstentum Hessen, die Herzogtümer Nassau und Schleswig-Holstein, sowie
die freie Stadt Frankfurt a. M. wurden mit Preußen vereinigt; Lauenburg war
durch Vertrag schon ein Jahr früher für ll/2 Millionen Mark an Preußen abge-
treten. Das preußische Gebiet erstreckte sich nun von den Grenzen Dänemarks
bis an den Main, und Norddeutschland bildete jetzt von Frankreichs bis zu Ruß-
lands Grenze ein zusammenhängendes Ganzes. (Nach verschiedenen Berichten).
264. Rotbartes Testament.
Im alten Berg Kyffhäuser dort im Thüringer Land,
da schläft der Kaiser Friedrich, der Rotbart beibenannt.
Er sitzt an seinem Tische und träumet schiver und bang:
„Mein Deutschland, o mein Deutschland, der Bart wächst gar zu lang!"
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Extrahierte Ortsnamen: Bayern Sachsen Hessen Hannover Langensalza Wien Hessen Sachsen Wien Deutschland Deutschlands Main Sachsen Deutschland Frankreich Hessen Schleswig-Holstein Frankfurt_a._M. Lauenburg Main Norddeutschland Frankreichs Berg_Kyffhäuser Deutschland Deutschland
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verschaffen. Das konnte nur durch Krieg geschehen. An Grnden hierzu fehlte es nicht. Preußen hatte berechtigte Ansprche auf mehrere Frstentmer in Schlesien. Das mchtige sterreich aber verweigerte sie. Doch Friedrich lie sich nicht beirren. Mit einem Heere fiel er schnell in Schlesien ein und besiegte in mehreren Schlachten die sterreicher. Diese muten endlich um Frieden bitten und ganz Schlesien an Preußen abtreten. Aber Maria Theresia die Kaiserin von Osterreich, konnte den Verlust Schlesieus nicht verschmerzen. In aller Stille verband sie sich mit Rußland, Frankreich Sachsen und Schweden, um den jungen Preuenknig zu demtigen und ihm Schlesien wieder zu nehmen. Friedrich erhielt Kunde von diesem heimlichen Bndnis und beschlo, seinen Feinden zuvor-zukommen. Unvermutet brach er in Sachsen ein und brachte das Land in seine Gewalt. Die heranziehenden sterreicher wurden geichlagen und das schsische Heer gesaugen genommen. Das war der Anfang des siebenjhrigen Krieges.
2. Die Schlacht bei Prag. 1757. Friedrichs pltzlicher Angriff brachte alle seine Feinde in Bewegung. Auer den fter-reichern rckten nun auch die Russen, Franzosen und Schweden gegen ihn ins Feld. So entstand eine Kriegsmacht von mehr als einer halben Million. Friedrich konnte ihnen mit Mhe nur etwa 200 000 Krieger entgegenstellen. Aber dennoch verzagte er nicht. Zuerst wandte er sich gegen die sterreicher. Er traf sie bei Prag in Bhmen. Es war ein heier Kampf. Reihenweis wurden die mutig anstrmenden Preußen von dem gewaltigen Kanonenfeuer der Feinde niedergeschmettert. Schon begann ihre Schlachtordnung zu wanken. Da ergreift der Feldmarschall Schwerin selbst die Fahne, und mit dem Rufe: Mir uach, Kinder!" trgt er sie den donnernden Feuerschlnden entgegen. Alsbald sinkt er, von vier Kugeln durch-bohrt, zu Boden. Sein Heldentod entflammt die Preußen zur hchsten Tapferkeit. Unaufhaltsam dringen sie vorwrts. Zuletzt durchbricht Friedrich selbst die feindlichen Reihen, und der Sieg ist gewonnen. Freilich war er teuer erkauft. 13 000 Preußen lagen tot und verwundet auf dem Schlachtfelde.
3. Die Schlacht bei Kollin. 17 5 7. Wenige Wochen spter stand der Preuenknig einem zweiten sterreichischen Heere bei dem Stdtchen Kollin gegenber. Mutig griff er die doppelt so zahlreichen Feinde an. Aber hier verlie ihn das bisherige Kriegs-glck. Der knigliche Held wurde zum ersten Male geschlagen. Seine Feinde jubelten ans, da sie meinten, da nun die Demtigung Friedrichs nahe bevorstehe. Denn viele Niederlagen konnte sein kleines Heer nicht ertragen. Schon drangen die Ruften raubeud und plndernd in Ostpreuen ein, die Schweden schickten sich an, Pom-mern zu berfallen, und die Franzosen zogen nach Sachsen, um die Preußen daraus zu vertreiben.
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Hochkirch, einem Dorfe in Sachsen. Er hatte eine so geringe Meinung von den Feinden, da er ihnen den Mut zum Angriff gar nicht zutraute und ganz in ihrer Nhe ein offenes Lager bezog. Einer von seinen Generalen sagte zu ihm: Wenn uns jetzt die sterreicher in Ruhe lassen, verdienen sie gehngt zu werden." Friedrich erwiderte: Sie frchten sich vor uns mehr als vor dem Galgen." Aber diesmal sollte er sich geirrt haben. Die sterreicher berfielen ihn in der Nacht und machten viele seiner Soldaten nieder. Doch der Vorfall raubte dem Könige den Mut nicht. Als die Ar-tilleristen ohne Geschtz an ihm vorberzogen, sprach er scherzend: Aber Leute, wo habt ihr denn eure Kanonen?" Der Teufel hat sie in der Nacht geholt," war die Antwort. Nun, so wollen wir sie ihm am Tage wieder abnehmen," erwiderte Friedrich. Nicht wahr, Grenadiere?" Ja," sagten diese und sie sollen noch Zinsen dazu zahlen."
7. Die Schlacht bei Kunersdorf. 1 759. Aber die nchste groe Schlacht fiel unglcklich fr den Preuenknig aus. Sie geschah bei Kunersdorf, nicht weit von Frankfurt a. O., gegen Russen und sterreicher. Anfangs kmpften die Preußen sieg-reich. Schon war ein Teil der Feinde geschlagen. Aber Friedrich will die Arbeit nicht halb gethan lassen. Er shrt daher seine er-matteten Krieger auch gegen die Feinde, die noch nicht am Kampfe teilgenommen haben. Nun wendet sich das Glck des Tages. Die Preußen werden berwltigt und fliehen. Vergebens versucht der König, die Seinen zum Steheu zu bringen. Er strzt sich in den dichtesten Kugelregen. Zwei Pferde werden ihm unter dem Leibe erschossen. Eii^e Kugel schlgt in seine Westentasche, prallt aber an seinem Uhrgehuse ab. Als er alles verloren sieht, ruft er: Kann denn keine verwnschte Kugel mein Herz treffen?" Er mu mit Gewalt aus dem Kampfgewhl gezogen werden. Diese Niederlage war furchtbar fr Friedrich. Nur wenige Tausende waren ihm von seiner gesamten Mannschaft geblieben. Aber auch die Feinde hatten unendlich groe Verluste, so da der russische General aus-rief: Wenn ich noch einen solchen Sieg erfechte, mu ich mit einem Stabe in der Hand die Botschaft allein nach Rußland bringen!"
8. Die letzten Kmpfe. Der Friede. 1 7 63. Doch kein Unglck vermochte den König zu beugen. Er raffte sich immer wieder auf und fate frischen Mut. Wenn anch sein Land durch die vielen Kriege schrecklich gelitten hatte und seine Armeeen auf ein geringes Huflein zusammengeschmolzen waren, so behauptete er sich nicht nur mit Ehren gegen seine Feinde, sondern er fhrte seine mutigen Krieger bald wieder zu neuen Siegen. Da gaben die Ver-bndeten die Hoffnung auf, den Preuenknig demtigen zu knnen. Zunchst zog sich Rußland vom Kriege zurck. Auch Frankreich fhlte sich ermattet und schlo Frieden. sterreich allein aber war
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nicht ait Land und Leuten gewinnen. Als nun Schleswig-Holstein zurckerobert war, wollte sterreich, weil ihm dies Land zu fern war, und deshalb fem Besitz wenig Vorteil bot, daraus einen neuen deutschen Kleinstaat grnden. Aber Preußen konnte und wollte nicht einwilligen. Es wollte das Land, das es mit seinem Blnte befreit hatte, das unmittelbar an seinen Grenzen lag und daher von groem Werte war, auch besitzen und festhalten. Darber kam es zwischen beiden Reichen zum Kampfe. Es war von Preußen ein gewagter Schritt, gegen das mchtige sterreich, dem sich auerdem noch viele deutsche Fürsten angeschlossen hatten, den Krieg zu erklären. Aber es vertraute seiner gerechten Sache und der Tchtigkeit seiner Armeen. So zogen denn im Sommer 1866 drei preuische Heere der die sterreichische Grenze. Die Elbarmee fhrte General Herwarth, die erste Armee Prinz Friedrich Karl, und die zweite Armee der Kronprinz Friedrich Wilhelm. Die sterreicher waren ihnen an Zahl weit berlegen. Aber dennoch erfochten die tapferen -Preußen Sieg auf Sieg. Die Hauptschlacht fiel bei Kniggrtz am 3. Juli. Da fortwhrend frohe Botschaften einliefen, war König Wilhelm bisher in Berlin geblieben. Jetzt, da die Entscheidung bevor-stand, begab er sich nach dem Kampfplatze. In seiner Umgebung befand sich, auer den Ministern Bismarck und Roon, der General Moltke, welcher an der Spitze des Generalstabes stand und mit groem Scharfsinn den Feldzugsplan entworfen hatte. Die sterreicher waren 215000 Mann Krieger und hatten auerdem eine sehr gnstige Stellung. Von den preuischen Heeren aber konnte sich anfnglich nur die Armee des Prinzen Friedrich Karl am Kampfe beteiligen. Herwarth erreichte erst spter den Feind, und der Kronprinz stand noch meilenweit entfernt und konnte bei dem durch Regen aufgeweichten Boden erst nach beschwerlichem Marsche ans dem Kampfplatze eiutreffeu. Es war daher ein khnes Wagnis von König Wilhelm, der den Oberbefehl bernommen hatte, zum Angriff zu schreiten. Aber er vertraute der Tapferkeit seiner Krieger. So begann denn am 3. Juli morgens 8 Uhr der Entscheidungskampf. Mit unerschtterlicher Ausdauer schlugen sich die Preußen und hielten todesmutig der sterreichischen bermacht stundenlang stand. Schon war die Mittagsstunde vorber, und noch waren keine Vorteile errungen. Da ward wohl manch mutiges Prenenherz voll Unruhe, und mit Spannung schauten der König und seine Generale durch ihre Fernglser, ob der Kronprinz mit seiner Armee noch nicht anrcke. Endlich erscheint der ersehnte jugendliche Held, wie der alte Blcher bei Waterloo, zur rechten Stunde. Mit Ungestm werfen sich seine Krieger auf den Feind, und im Sturmlauf werden die sterreicher ans ihrer Stellung vertrieben. Damit ist der Kampf und der ganze Krieg entschieden. Nach wenigen Tagen schon standen die siegreichen Preußen nicht weit von Wien. Nun bat der gengstigte sterreichische Kaiser um Frieden. Er trat Schleswig-Holstein an Preußen
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Extrahierte Ortsnamen: Schleswig-Holstein Berlin Wien Schleswig-Holstein
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4. Die Schlacht bei Robach. 1 757. In dieser gefhrlichen Lage bewies sich Friedrichs Feldherrntalent in voller Gre. Den ersten Schlag fhrte er gegen die Franzosen. Er traf sie bei dem Dorfe Robach. Die Feinde spotteten der das kleine Preuen-Heer, dem sie an Zahl dreimal berlegen waren. Ihre einzige Sorge bestand darin, da der König ihnen entrinnen mchte. Der sran-zsische General hoffte, den König mit seinem ganzen Heere gefangen zu nehmen und so den Krieg mit einem Male zu beendigen. Schon begann er, die Preußen zu umzingeln, während Friedrich ruhig beim Mittagsmahle sa. Der steckt in der Falle," jubelten die Franzosen. Da, zwei Uhr nachmittags, giebt pltzlich der König den Befehl zum Aufbruch. Augenblicklich dringt der khne Reitergeneral Seydlitz mit Macht gegen den Feind, alles vor sich der den Haufen werfend. Im Sturmschritt folgt Friedrich mit dem Fuvolk nach. In zwei Stunden ist das ganze feindliche Heer geschlagen. In wilder Flucht eilen sie dem schnen Rheine zu. Erst da blicken sie sich um und danken Gott, da keine Preueu hinter ihnen sind. Ganz Deutsch-land freute sich der diesen herrlichen Sieg und der die Franzosen-jagd. Da entstand der Spottvers:
Und wenn der groe Friedrich kommt Und klopft nur auf die Hosen,
So luft die ganze Reichsarmee,
Panduren und Franzosen.
5. Der Si eg bei Zeuthen. 17 57. Hierauf eilte Fried-rich nach Schlesien. Mit 30 000 Mann stie er bei Leuth cn auf ein sterreichisches Heer von 80000. Diese spotteten der die kleine Schar und sprachen: Seht die Berliner Wachtparade." Aber Friedrich sprach: Frisch dran, Kinder. Wir mssen den Feind schlagen, oder wir sehen uns nicht wieder." In drei Stnnden war der herrlichste Sieg errungen. Die sterreicher wurden vllig zer-sprengt, alle ihre Kanonen erbeutet und 21 000 gefangen genommen. Da erfllte Dank die Brust der tapferen Krieger. Als es Abend geworden war, sang das Preuenheer inmitten des Schlachtfeldes:
Nun danket alle Gott mit Herzen, Mund und Hnden, Der groe Dinge thnt an uns und allen Enden.
6. Zorndorf und Hochkirch. 1 7 58. Unterdessen waren die Russen immer tiefer in das Land des Knigs eingedrungen. Raub und Brand, Verheerung und Zerstrung bezeichneten ihren Weg. Friedrich brannte vor Begierde, solche Greuel zu rchen. Bei Zorndorf, nicht weit von Kstrin, tras er mit seinen Feinden zu-sammen. Es war ein grausiges Wrgen. Vom Morgen bis zum Abend dauerte die Schlacht. Da war der Sieg der Preußen ent-schieden. _ 30 000 Leichen bedeckten das Schlachtfeld. Bald darauf stand Friedrich wieder den sterreichern gegenber. Es war bei
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