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Inhalt Raum/Thema: Griechische Antike
Inhalt: Zeit: Antike
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Äebirgsformation in Mittelgriechenland.
diesem Charakter des Landes steht in Zusammenhang die große Zahl der in demselben angelegten Städte, unter denen Larissa, Pherä und Pagasä als die bedeutendsten zu nennen sind. — In kleinerem Maßstab machen sich dieselben Verhältnisse bemerklich in der unmittelbar im Süden dieses Landes gelegenen Ebene des Sperchios mit dem Hauptort Lamia, die deshalb als ein Stück von Thessalien betrachtet wird. Mit dem eigentlichen Thessalien hat dieses Gebiet den Tymphrestns und Othrys als Westund Nordgrenze gemeinsam; aber die Südgrenze ist gebildet durch eine zweite östliche Abzweigung des Tymphrestus, den Cta, welcher den Lauf des Sperchius zum malischen Meerbusen auf seiner südlichen Seite begleitet. Seine Berge treten so nahe an die Küste, daß der hier nach Mittelgriechenland führende Paß Thermopylä, der eine Meile lang sich zwischen dem Fuß des Cta und dem Meere hinzieht, an manchen Stellen kaum einem Wagen die Durchfahrt gestattete.
Mannigfaltiger und feiner ausgebildet noch ist die Gliederung Mittelgriechenlands. Auch dieses ist durch die Hauptkette des Pindns, als bereu Fortsetzung zunächst der Parnaß betrachtet werben muß, in eine westliche und eine östliche Hälfte zerlegt. Jene ist ebenso gebirgig wie Epirus, auch bezüglich des Laufes der Gebirge biesem Laube ähnlich, insofern dieselben auch hier meist von Nordwest nach Südost in gleicher Richtung mit dem Hauptgebirge ziehen und, in dem sie den größten Teil des Landes einnehmen, wenig Ackerbau ermöglichen; ebenso zeigt auch die Küste, wie die von Epirus, in dem Mündungsgebiet des Evenns und Achelous angeschwemmte Ebenen; und auch die Binnenebene, welche der letztgenannte Strom in seinem Mittellauf burchfließt, erinnert an das Thal von Dobona, während biefelbe wieber der thematischen Ebene insofern ähnlich ist, als auch sie erst .durch gewaltige Naturereignisse aus einem Seebecken sich in eine fruchtbare Ebene verwandelt hat. In dieser Ebene und an den Küsten waren allein die für Städtegrünbungen not-wenbigen Verhältnisse gegeben; boch griffen die hier wohnenden Völkerschaften — abgesehen von ihrer Thätigkeit in der vorgeschichtlichen Zeit — erst in der Periode nach Alexander dem Großen thätig in die griechische Geschichte ein: in der klassischen Zeit sind die eingeborenen Stämme des Westlandes von Mittelgriechenland, die unter den Namen „Af'arnanen, Ätoler, ozolische Softer" zusammengefaßt werden, der griechischen Bildung gänzlich fern geblieben und erst allmählich durch die an der ix äste angelegten korinthischen Kolonien (Anaktorimn, Nanpaktus u. s. w.) zur Teilname an dem griechischen Kulturleben herangezogen worden. Anders
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Extrahierte Personennamen: Larissa Alexander Alexander
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Inhalt Raum/Thema: Griechische Antike
Inhalt: Zeit: Antike
Xerres vor Thermopylä.
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Salamis werde Menschenkinder vertilgen, wenn das Korn ausgesäet oder eingeheimst werde. Die Abgesandten meinten doch in diesem Spruche etwas Besseres als in dem ersteren zu finden, schrieben ihn auf und brachten ihn nach Athen. Aber er war verschiedenartiger Deutung fähig, wie gewöhnlich alle Orakelsprüche: und so waren auch in Athen die Meinungen über ihn geteilt. Die Burg von Athen hatte damals feine Mauer, sondern war mit einem Pfahlwerf umgeben: da meinten denn manche, das sei die hölzerne Mauer, welche nach Apollos Verheißung allein dem Feinde trotzen werde. Andere sagten, die hölzerne Mauer seien die Schiffe; diese solle man in Bereitschaft setzen und alles andere preisgeben. Dieser Deutung aber stand im Wege der letzte Teil des Spruches, daß die Insel Salamis vieler Grab sein werde. Man glaubte, der Gott wolle damit sagen: die Athener würden dort eine Seeschlacht verlieren. Hier half denn der Scharfsinn des Themistokles ans der Not. Er sagte: wenn die Menschenkinder, die bei Salamis umkommen sollten, Landeseinwohner wären, so hätte'der Gott Salamis nicht als die „göttliche", sondern als die „grausame" bezeichnet. Da der Gott gesagt habe „die göttliche Salamis", so müsse man die Feinde unter den Menschenkindern verstehen, die dort ums Leben kommen sollten. Dies leuchtete den verständigeren Athenern ein und seine Absicht, die Stadt preiszugeben und den Krieg nur zur See zu führen, wurde jetzt durch den Orafelspruch noch befördert.
Während Athen mit aller Macht zum Seekriege rüstete, gedachten die Spartaner und andere Griechen dem Perserkönige das Eindringen in die südlicheren Gegenden auch zu Lande zu verwehren.. Terxes stand mit seinem Landheere an der südlichen Grenze von Thessalien vor dem Engpaß Thermopylä, der in die Landschaft Lokris führte — eine Küstenenge, durch welche der nächste Weg auf Athen ging. Die hohen und steilen Gebirge des Landes, welche feine andere als diese Straße gestatteten, liefen dort so weit vor gegen das Meer, daß zwischen ihnen und dem sumpfigen User der Weg an einer Stelle nur für einen einzigen Wagen breit genug war. So paßte dieser Ort ganz vorzüglich dazu, mit einer kleinen Truppenmacht ein so zahlloses Heer wie das persische aufzuhalten. Die Spartaner waren entschlossen, mit ihrer ganzen Landmacht dahin zu ziehen, wollten aber vorher noch ein Fest zu Ehren des Gottes Apollo feiern, das gerade einfiel, und schickten daher vorläufig nur dreihundert auserlesene Krieger unter dem einen ihrer Könige, Leonidas, nach Thermopylä, damit andere griechische Völkerschaften durch ihren Vorgang ermutigt würden, selbst auch
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Inhalt: Zeit: Antike
380 Ter heilige Krieg gegen Phoei-Z (356 346 v. Chr.).
desgeuossenkriege sich entspann. Es hatte Theben bei dem Rate der Am-phiktpouen, einer Bundesversammlung von zwölf griechischen Staaten, welche im Frühling in Delphi und im £ erliste zu Anthela nahe bei Ther-mopylä zusammentrat und die gemeinschaftlichen, insbesondere auch die religiösen Angelegenheiten beriet, wegen der verräterischen Besetzung der Kadmea gegen Lacedämon Klage geführt und zugleich waren die Phocier vor demselben Rate verklagt worden, weil sie ein ansehnliches Stück sogenannten heiligen Bodens in der Nähe von Cirrha angebaut hatten. Dieses Land, welches im Angesichte des Apollotempels in Delphi lag, war Zn Solons Zeit wegen eines Frevels der Einwohner nach dem Beschlusse der Amphiktyonen verwüstet und der Flnch über dasselbe ausgesprochen worden, daß es für ewige Zeiten unbebaut liegen bleiben, sowie auch jede Stadt, jedes Volk, jeder einzelne, welcher es wieder anbaue, mit Bann und Flnch belegt sein solle. Die Phocier nun, welche zunächst an und nm Delphi wohnten, hatten sich dieses Land zu nutze gemacht und sollten jetzt für diesen Frevel nach dem Spruche der Amphiktyonen eine sehr große Geldstrafe in den Schatz des Apollotempels zahlen. Unvermögend diese Summe aufzubringen hörten sie gerne auf die Stimme ihres Mitbürgers Philomelus, eines der angesehensten Männer, welcher das Strafurteil für unbefugt und ungerecht erklärte und mit Berufung auf einen homerischen Vers behauptete, den Phociem gebühre nach einem uralten, in Vergessenheit gekommenen Rechte die Vorstandschaft über den Tempel und das Orakel in Delphi; wäre dieses Recht ihnen nicht entzogen worden, so würde ein so ungerechter Spruch nimmermehr gegen sie erfolgt sein: sie sollten darum dieses Recht wieder in Besitz nehmen und dann das Strafurteil umstoßen. Das Volk nahm den gegebenen Rat an und übertrug dem Philomelus selbst, wie dieser gewünscht hatte, die Ausführung desselben, indem es ihn zum unbeschränkten Anführer machte. Er versicherte sich zuerst der heimlichen Unterstützung Spartas, dessen König Archidamus, der Sohn des Agesilans, ihn mit Geld versorgte. Und da Philomelns selbst von seinem Vermögen bedeutende Summen aufwenden konnte, so brachte er bald ein Heer von Ph Orient und Söldnern zusammen, mit dem er sich behaupten zu können hoffte. Anfangs wollte er ganz Delphi dem Boden gleich machen, die wehrfähige Mannschaft erwürgen, Weiber und Kinder als Sklaven verkaufen; Archidamus aber verhinderte diesen Frevel, so daß nur ein Teil der Einwohner, der sich widersetzte, das Leben verlor. Als er sich der Stadt und des Tempels bemächtigt hatte, ließ er das in Säulen eingemeißelte Urteil des Amphiktyonenrates austilgen lind
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Inhalt: Zeit: Antike
Böotü'n.
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gestaltete sich unter dem Einflüsse der Natur das Leben der Griechen ans der Ostseite. Noch erreicht freilich im Norden der Parnaß die Höhe von 8000 Fuß und die kleine Landschaft Doris ist noch ganz durch das Vorwiegen des Hochgebirgs den südthessalischeu Gebieten der Malier, Otäer, Änianen ähnlich, aber das Gebirge tritt in seinem weiteren Verlauf mehr in der Form von vereinzelten Berggruppen auf, welche Platz für ausgedehntere Ebenen lassen; auch zeigen die Gebirge der östlichen Küsten statt der im Westen herrschenden Kalkbildung meist krystallinische und metallführende Gesteine —* ein für die Entwicklung der Kultur höchst wichtiger Wechsel, insoferne durch denselben das Material zu künstlerischer Thätigkeit geboten ist; und endlich ist von großer Bedeutung, daß die Gebirgszüge, statt wie in dem nördlicheren Teile des Landes nach Süd-osten, hier vorwiegend von West nach Osten laufen, wodurch Land und Meer in engere Berühruug treten.
Es erinnern diese Verhältnisse in vielen Beziehungen an Thessalien — besonders in dem nördlichen Teile von Böotien, dem Gebiete des durch eine Spalte des Parnasses aus Phocis eintretenden Cephissns. Ringsum von Bergen umgeben wäre dieses Land geradezu — wenn auch durchweg in kleineren Verhältnissen — ein zweites Thessalien, wenn die Natur dem Eephissus in ähnlicher Weise, wie dort dem Penens, einen Answeg aus dem Kessellande gebahnt hätte. So aber verwandeln die Gewässer des Flusses, die nur durch unterirdische Spalten des Gebirges einen unvollkommenen Abfluß zum Meere finden, einen großen Teil der Ebene während der Regenzeit in einen See, der auch im Sommer viele stehende Wasser zurückläßt und durch seine Ausdünstung das Klima dieser Landschaft zu einem schweren und ungesunden macht. Andererseits aber teilt Böotien mit Thessalien die Fruchtbarkeit des Bodens, die zumal auf dem im Sommer trocken gelegten Boden des Kopaissees eine doppelte Ernte gestattet. Eine zweite, siidüch von dieser gelegene und von ihr durch den Gebirgszug des Helikon getrennte Ebene, welche der Asopus als der beträchtlichste Fluß durchströmt, läßt die Gewässer ungehindert in das östliche Meer abfließen und bildet so — an Fruchtbarkeit dem nördlichen Nachbarlande ähnlich — in klimatischer Beziehung den Übergang zum Laude Attika, das im vollkommensten Gegensatze zu der erstgenannten böoti-schen Ebene durch Klarheit und Trockenheit der Luft ausgezeichnet ist, dagegen an Ertragsfähigkeit des Bodens weit hinter beiden zurücksteht. In diesem Lande sind alle bezüglich der Gebirge oben erwähnten Vorzüge der Ostseite Mittelgriechenlands vereinigt, wie es andererseits auch, wie
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Inhalt: Zeit: Antike
Verrat des Ephialtes.
125
der Versicherung des Demaralus nicht, daß sie zum Kampfe entschlossen und vollkommen bereit seien, und wartete auf der Stelle, wo er stand, vier Tage, in der Meinung, das Häuflein werde sein Heil in der Flncht suchen. Erst am fünften Tage ließ er sie angreifen, erzürnt über ihren Unverstand und ihre Unverschämtheit, wie er ihre beharrliche Entschlossenheit nannte. Man solle sie — das war sein Befehl an den ersten abgesendeten Heer-Haufen — gefesselt vor ihn herführen. Aber so groß auch die Überzahl der Angreifenden war, die Tapferkeit der Griechen war unüberwindlich; sie schlugen einen Haufen der Feinde, der gegen sie ausgeschickt wurde, nieder oder in die Flucht, ja selbst die Schar der zehntan-send Perser, welche man für die tapfersten im ganzen Heere hielt itud die Unsterblichen nannte. Terxes, der seinen Thron in der Nähe des Kampfplatzes hatte errichten lassen, um die Eroberung des Engpasses mit anzusehen, sprang an diesem Tage, besorgt um das Schicksal seines Heeres, von seinem Sitze dreimal ans. Des folgenden Tages hoffte der Feind, es würden die Griechen, durch die Anstrengungen und Wunden erschöpft, jetzt leichter zu überwältigen sein, und erneuerte daher den Angriff mit verstärkter Gewalt. Aber es standen alle Griechen, die zur Verteidigung des Engpasses zusammengekommen waren, in fester Ordnung da, je nach Stämmen und Städten geschart, und trieben die Barbaren abermals zurück.
An der Tapferkeit dieser Männer wäre jeder Versuch der Perser zu Lande weiter vorzudringen gescheitert, wenn nicht ein Grieche zum Verräter an seinen Landsleuten geworden wäre. Ein Mann ans der Gegend, in welcher die Feinde standen, Ephialtes, erbot sich ans Habsucht, ihnen einen Fußsteig über das Gebirge zu zeigen, auf dem man dem griechischen Heere in den Rücken kommen könne. Terxes, hocherfreut über das Anerbieten, beschenkte den Verräter und gab einem der Anführer, Hydarnes, sogleich Besehl, dem Ephialtes mit zwanzigtausend Mann zu folgen. Sie brachen auf um die Zeit, da man die Lichter anzündet, und stiegen durch einen Eichenwald verdeckt die Gebirge hinan, über welche sie die ganze Nacht hinwanderten. Erst als sie um den Beginn der Morgenröte aus dem Rücken des Berges anlangten, an dessen Fuße das griechische Lager sich befand, vernahm eine Schar von tausend Griechen aus der benachbarten Landschaft Phocis, die auf derselben Höhe Wache hielt, bei völlig ruhiger Lust durch den Wald her das Rauscheu, welches der Tritt so vieler Tausende in dem gefallenen Laube hervorbrachte. Sie griffen eilends zu ihren Waffen; und als die Perser aus dem Walde traten, sahen sie vor sich die zum Kampfe gerüstete Schar. Hydarnes
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Inhalt: Zeit: Antike
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Tod des Leonidas.
entsetzte sich bei diesem Anblicke, weil er ans Spartaner zu treffen glaubte. Die Versicherung des Führers Ephialtes, daß es nur Phocenser seien, ermutigte ihu wieder: er gab den Befehl zum Angriff, dem die Phocenser nicht widerstanden. Ein Hagel von Pfeilen, der sich über sie ergoß, bewog sie zu eiliger Flucht nach dem äußersten Vorsprung des Berges. Ohne sie zu verfolgen, stiegen die Perser eilends den Berg hinab.
Den Griechen im Engpasse ward das Schicksal, das ihrer wartete, schon während der Nacht bekannt. Einer ihrer Wahrsager, Megistias aus Akarnanien, hatte ihnen nach den Opferzeichen verkündigt, daß ihnen mit Anbruch des nächsten Morgens der Tod bevorstehe. Ein Überläufer aus dem persischen Lager, Tprastiadas, ein Ionier und darum den Griechen wohlgesinnt, benachrichtigte sie in der Nacht von dem Verrate und dem Znge des Ephialtes; und zuletzt schon gegen Morgen kamen die Kundschafter, die von ihnen ausgestellt worden waren, mit der Nachricht von der annahenden Gefahr von den Bergspitzen herab. Bei der noch in der Nacht angestellten Beratung hatte Leonidas selbst darauf gedrungen, daß die größte Anzahl der versammelten Krieger zum Schutz ihrer eigenen Landschaften sogleich abziehe; auch dem Seher Megistias redete er zu, sich auf deu Weg zu machen; dieser aber blieb, während er seinen Sohn wegschickte, und erwartete so den von ihm selbst vorausgesagten Tod. Leonidas soll besonders durch einen Orakelspruch des Gottes von Delphi bewogen worden sein, den Tod bei Thermopylä zu suchen. Denn noch während der Vorbereitung dieses Krieges hatte die Pythia geweissagt: entweder werde Sparta durch die Barbaren zerstört werden oder der eine von deu beiden Königen ums Lebeu kommen. So blieb er denn mit den dreihundert spartanischen Kriegern, die eines Sinnes mit ihm waren, auf seinem Posten; die Mannschaft von Theben ließ er auch nicht abziehen, weil er glaubte, daß die Thebauer es nicht redlich mit Griechenland meinten; und die von Thespiä unter ihrem Anführer Demophilns blieben nach eigener Wahl: sie wollten den Spartanerkönig und die Seinen nicht allein lassen. Während die andern eilends abzogen, hieß Leonidas seine Leute frühstücken; denn das Abendmahl, sagte er, würden sie im Totenreiche einnehmen; und zu ihrer Tagesarbeit brauchten sie gute Stärkung. Erst gegen die Mittagszeit ließ Xerxes seine Mannschaft zum Angriff auf die Vorderseite ausrücken. So hatte es Ephialtes bestellt, damit auch der Angriff im Rücken zu gleicher Zeit erfolgen könnte. Leonidas ging mit seinen Kriegern dem Feinde entgegen; aber er hielt sich jetzt nicht mehr am Thore, der engsten Stelle des Passes, sondern weiter vorwärts, wo
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Inhalt: Zeit: Antike
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Die Perser vor Delphi.
Während sie so riefen, bezeugten ihnen auch die mit den Persern verbundenen Thessalier, daß sie die Wahrheit sprächen. So kamen zwar noch etliche von ihnen lim, weil man nicht gleich auf ihr Flehen merkte; aber die Mehrzahl wurde verschont. Diese ließ Lerxes durch Zeichen, die man ihnen in die Haut einätzte, als seine Leibeigenen kenntlich machen. Als er auf einem Gange durch das Schlachtfeld deu Leichuam des Leonidas traf, befahl er dessen Kopf abzuhauen und den Rumpf aus Kreuz zu schlagen.
Von Thermopylä zog Terxes mit seinem Landheere nach Phocis, dessen Einwohner sich vor ihm nicht gebengt und desseu Krieger ihm eben gegenüber gestanden hatten. Die ganze Bevölkerung des Laudes hatte sich vor der Annäherung der Perser geflüchtet, teils zu benachbarten Freunden, teils auf die steilen Anhöhen des Berges Parnassns. So konnten die Barbaren nur au dem Laude, das sie verwüsteten, und an den Städten, menschlichen Wohnuugeu und Heiligtümern, die sie plünderten und verbrannten, ihre Rache auslasseu. Fünfzehn phocische Städte sanken so in Staub und Asche. Dasselbe Schicksal war der Stadt Delphi am Paruassus zugedacht. Xerxes hatte von dem unermeßlichen Reichtum des delphischeu Tempels gehört und wußte namentlich von den reichen Weihgeschenken, die derselbe vom Lyderkönige Krösus empfangen hatte. Daher waren seine Hauptleute, die er zur Eroberung von Delphi aussandte, sehr begierig jene Schätze ihrem Könige als Kriegsbeute überbringen zu können und eilten mit ihrer Mannschaft der heiligen Stadt zu. Die Bewohner der Stadt fragten in großer Bestürzung das Orakel, was sie mit dem
Tempelschatze thun, ob sie ihn vergraben oder flüchten sollten. Sie soll-
ten ihn, war die Antwort, liegen lassen, wo er sei; der Gott sei stark genug, das Seine zu wahren. Hierauf brachten sie ihre Weiber und
Kinder über das Meer in Sicherheit; sie selbst aber, mit Ausnahme von
sechzig Männern und einem Priester, flohen teils den Parnassns hinauf, wo sie in der großen korycischen Höhle oder auf deu Gipfeln des Berges Schutz suchten, teils zu benachbarten Freunden. Als die Barbaren bis zum Eingang der Stadt Delphi gekommen waren, erhob sich ein Blitzen und Donnern vom Himmel, dazu aus den: Tempel der Athene ein Feldgeschrei und von den Felsen des Parnassns lösten sich zwei Zacken ab und stürzten mit großem Getöse auf die feindliche Schar herab. Dies alles zusammen erfüllte sie mit Schrecken: sie kehrten um und flohen den Berg hinab; worauf die geflüchteten Einwohner der Stadt vom Parnassns herabkamen, ihnen nachsetzten und ihrer viele niedermachten. Noch später
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Inhalt: Zeit: Antike
422
Alexander in Gordium.
jetzt kein persisches Kriegsheer mehr gegenüber stand und die einen Städte gutwillig, die andern nach kurzer Belagerung sich ergaben. Über diesen Zügen verging der Sommer, an dessen Ende Alexander eine Anzahl seiner Krieger, die kurz vor dem Beginn des Feldzugs sich verehelicht hatten, nach Macedonien beurlaubte, damit sie den Winter in der Heimat bei ihren Frauen verlebten und im Frühling mit neuer Mannschaft wieder zu ihm nach Asien kämen. Diese menschensrenndliche Rücksicht gewann dem Könige ganz besonders die Herzen seiner Soldaten. Er selbst mit den übrigen setzte auch im Winter seine siegreichen Eroberungszüge im südlichen Kleinasien fort, wobei es ihm besonders wichtig war alle Hafenstädte in seine Gewalt zu bekommen, damit Memnon, welchem Darins den unumschränkten Oberbefehl über die Land- und Seemacht in diesen Gegenden verliehen hatte, nicht von der nahen Insel Kos aus ihm in den Rücken käme. Als er dies erreicht hatte, zog er von Perge in Pamphy-
lien in nördlicher Richtung durch Pisidien und Phrygien, indem er Klein-
asien quer durchschnitt, nach Gordium am rechten Ufer des Flnsses San-fy'ffft/Jm'l 6^'ius, wohin er seinen Feldherrn Parmenio, der den Winter über in
Sardes gestanden war, und die ans Macedonien zurückkehrenden Beurlaubten, sowie die neue Mannschaft bestellt hatte. Dort in Gordium stand im Tempel des Zens der Wagen eines fabelhaften Königs von Phrygien, des Midas, der wegen seines ehemaligen Besitzers und wegen des Wertes, den ihm der Volksglaube beilegte, heilig gehalten wurde; das Joch, mit dem man die Pferde anzuspannen pflegte, war an der Deichsel mit Riemen so befestigt, daß man die Enden derselben nirgends sehen konnte. Nach einer alten Prophezeiung sollte nun zum Herrn der Welt bestimmt sein, wer diesen Knoten aufzulösen wüßte. Alexander, der keine Gelegenheit vorbeiließ den religiösen Volksglauben für sich zu gewinnen, ging in
den Tempel, betrachtete den verhängnisvollen Wagen, zog sein Schwert und hieb das Joch mitten durch, indem er sagte: wie auch der Knoten gelöst werde, die Weissagung sei hiemit erfüllt. So war der Frühling des Jahres 333 herbeigekommen. Parmenio und die Truppen aus Makedonien stießen in Gordinm zu Alexander und dieser machte sich wieder
auf nach dem Süden Kleinasiens und den Gegenden, in welchen er aufs neue mit der aus Mesopotamien anziehenden Macht der Perser zusammenzutreffen erwartete. Sein Weg war jetzt nicht derselbe, den er aus Pam-phylien an den Sangarius gemacht hatte: er zog mehr in südöstlicher
Out'vffivl Richtung vou Gordium über Ancyra durch Kappadocien und Cilieien.
Aber so glücklich auch dieser Zug vou statten ging, da ihm schon der
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Extrahierte Personennamen: Alexander Alexander Alexander Alexander Memnon Alexander Alexander Alexander Alexander