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1. Lehr- und Lesebuch für Fortbildungs- und Sonntagsschulen - S. 20

1910 - Nürnberg : Korn
20 gut auszuklopfen um allen Staub daraus zu entfernen und die ' Federn zu lockern. Mit Stroh gefüllte Unterlagen sind jährlich zu leeren, die Säcke zu reinigen und mit neuem Material wieder zu füllen. Lange Zeit benützte Matratzen müssen neu aufgearbeitet werden, wobei das alte Material (Roßhaar, Seegras) aufgezupft und gereinigt, der Abfall entfernt und durch neues Material ergänzt wird. Die geleerten Überzüge wäscht man bei dieser Ge- legenheit. — Alte Federbetten entleert man, füllt die Federn in Säckchen, erwärmt sie im nicht zu warmen Backofen oder an der Sonne, lockert sie durch passendes Klopfen, entfernt den Abfall und füllt mit den gereinigten alten und, soweit nötig, mit neuen Federn das gewaschene Jngefieder (Gefäß). — Nach ansteckenden Krankheiten 'bringt man die Federn in kleine Säcke und kocht sie in diesen in Seifenwasser aus. Dann bringt man sie in Körbe und übergießt sie mir reinem heißem Wasser. Zuletzt breitet man sie aus und trocknet sie, indem man sie häufig umwendet. Hölzerne Bettstellen müssen von Zeit zu Zeit, wenigstens jährlich ein- oder zweimal, auseinandergelegt werden, wobei man alle Leisten, Ecken und Fugen gründlich reinigt. Nach Schäfer. 18. Brennen und Löschen. Zu jeder Verbrennung gehört: 1. ein brennbarer Körper, 2. Sauerstoff, 3. eine Temperatur, bei der sich der Körper ent- zündet. Daraus ergeben sich die Bedingungen, unter welchen Feuer gemacht und ausgelöscht werden kann. Wer Feuer machen will, hat vor allem für gutes Brennmaterial zu sorgen. Um Feuers- gefahr zu verhindern, muß man mit leicht brennbaren Körpern vorsichtig umgehen. Man lege nichts auf, neben oder über den Herd und Ofen, was sich leicht entzünden kann, und sorge für rechtzeitige Reinigung der Kamine und Rohre. Die Asche bewahre man in einem un- verbrennlichen Gefäße auf und verschließe dieses. In die Nähe von leichtentzündlichen Stoffen, z. B. von Vorhängen, Stroh u. s. w., bringe man kein Licht. Bei bereits entstandenem Brande müssen brennbare Körper aus der Nähe des Feuerherdes entfernt werden; daher sorgt die Feuerwehr für das Ausräumen bedrohter Gebäude. Jeder Körper bedarf, wenn er brennen soll, eines Luftzuges, wodurch neuer Sauerstoff zugeführt wird; der Zug darf jedoch nicht so heftig sein, daß er die Flamme vom Brennmaterial ab- lenkt und letzteres zu sehr abkühlt. Bei jeder Verbrennung ent- steht zwar ohnehin schon ein Luftzug, da die Luft, welche das

2. Lehr- und Lesebuch für Fortbildungs- und Sonntagsschulen - S. 21

1910 - Nürnberg : Korn
21 Feuer umgibt, sich erwärmt und, leichter geworden, emporsteigt; durch Gebläse kaun dieser natürliche Luftzug aber bedeutend gesteigert und dabei der Flamme eine bestimmte Richtung gegeben werden. Hierauf beruht das Anblasen des Feuers mit dem Blasrohre und dem Blasebalge. Auch durch entsprechende Ein- richtung der Herde, Öfen und Schlote kann der Luftzug gesteigert werden. Ist dieser ein ungenügender, so ist auch die Verbren- nung eine unvollständige und die Heizkrast des Brennmaterials wird nicht genügend ausgenützt. Verschließt man das Ofen- und das Aschentürchen vollständig, so erstickt das Feuer. Wo die Erstickung des Feuers wünschenswert ist wie in einem Keller, in welchem Spiritus oder Petroleum brennt, da führe man, wenn möglich, den vollständigen Verschluß der Öffnungen des Lokals (durch Sand rc.) herbei. Gerät eine Pfanne mit Fett, Schmalz u. s. w. in Brand, so muß dieselbe sogleich zugedeckt oder mit Asche oder trockenem Sande bestreut werden. Hat die Flamme die Kleider einer Person ergriffen, so ist es ratsam, daß sich diese auf die Erde werfe und durch Wälzen die Flamme zu ersticken suche. Aufrecht stehen zu bleiben, ist gefährlich, weil die Flamme auswärts steigt, Kopf und Gesicht ergreift und überhaupt an dem stehenden Körper mehr Brennstoff findet, als wenn sie von dem liegenden aus in die Luft strebt. Ein weiteres Mittel den Zutritt des Sauerstoffes zu ver- hindern und den brennenden Körper zugleich abzukühlen, ist das Begießen mit Wasser. Die Löschvorrichtungen der Feuerwehr gründen sich darauf. Im Hause sei immer genügend Wasser vor- handen, auf dessen schnelle und gleichmäßige Verteilung es im Notfälle vor allem ankommt. Das Umwickeln brennender Personen mit nassen Decken und Tüchern ist sehr wirksam. Brennendes Petroleum oder Schmalz mit Wasser löschen zu wollen, wäre töricht, weil durch die Hitze des brennenden Fettes das Wasser rasch verdampfen und der Dampf die Flammen des brennenden Fett- stoffes nach allen Richtungen auseinanderwerfen würde. Brennen- der Spiritus dagegen kann durch eine genügende Menge kalten Wassers schnell gelöscht werden, da er bei starker Verdünnung nicht mehr brennt. Sauerstoff wird dem Feuer auch entzogen, wenn man den brennenden Körper mit einem leicht brennbaren Stoff bestreut, welcher den Sauerstoff für sich beansprucht. So verbrennt man z. B. Schwefel, um Kaminbrände zu löschen. Nach Stoß. 19. Vom Xoelien der Speisen. Das Kochen hat den Zweck, durch einen entsprechenden Hitzegrad die Nahrungsmittel für die menschlichen Verdauungs-

3. Lehr- und Lesebuch für Fortbildungs- und Sonntagsschulen - S. 22

1910 - Nürnberg : Korn
22 organe vorzubereiten. Durch die Eitze werden die etwa im Rohstoffe befindlichen Schmarotzertiere und die Keime von Pilzen sowie etwaige Zersetzungs- und Fäulnisprodukte zerstört. Auch wird durch das Kochen der Geschmack der Speisen verbessert. Nach einem Naturgesetze läßt sich das Wasser durch Kochen in einem offenen Gefäße nur bis zu +<50° R. oder 4-100° C. erwärmen, und nur dann kann man einen höheren' Wärmegrad des Wassers erzielen, wenn dasselbe in gut verschlos- senen Gefäßen über dem Feuer steht. Einen je höheren Wärme- grad nun das Wasser erreicht, desto schneller werden die Speise- stoffe genießbar, desto besser wird das Gekochte, desto leichter wird der Zweck des Kochens erreicht. Diese Erfahrung führte zum Gebrauche von Dampfkochgeschirren. Der Vorteil derselben besteht darin, daß durch den luftdichten Verschluß der Gefäße der Dampf zu einem viel höheren Hitzegrad gebracht werden kann, als dies bei unseren gewöhnlichen Kochgeschirren der Fall ist, daß also keine Wärme unnütz verloren geht, und daß hierdurch nicht nur Zeit sondern auch Brennmaterial er- spart wird. Aber auch in unseren gewöhnlichen Kochgefäßen lassen sich die Speisen leichter, schneller und besser kochen, wenn man die Gefäße mit einem gut schließenden Deckel versieht. Die Erfahrung hat gelehrt, daß Gemüse (wie weißer Kohl und Hülsenfrüchte), ferner Fleischbrühe, namentlich aus Mark- knochen, nicht gut und kräftig werden, wenn man dieselben in einem offeriert oder schlecht verschlossenen Gefäße kocht, da diese Speisen sich nur dann in gewünschter Weise auflösen, wenn der Wärmegrad des Dampfes ungefähr -{-106° C. beträgt. Daraus geht hervor, daß es gut ist beim Kochen der genannten Nah- rungsstoffe auf einen möglichst guten Gefäßverschluß zu sehen und ein öfteres Offnen des Deckels zu vermeiden. Ein höherer Hitzegrad (als 100° C.) kann auch noch da- durch erzielt werden, daß man gleich beim Zusetzen der Speisen eine Portion Salz ins Wasser wirft. Dies geschieht zwar an und für sich schon von den meisten Köchinnen; aber sie tun es in der Mei- nung, das Salz löse die Speisestoffe besser auf, erweiche sie und gebe ihnen einen guten Geschmack. Das Besserwerden der Speisen durch Zugabe von Salz beim Zusetzen derselben wird aber haupt- sächlich dadurch veranlaßt, daß das zu kochende salzhaltige Wasser einen höheren Hitzegrad erfordert als das ungesalzene. Die größere Hitze, welche eintreten muß, um den Siedepunkt zu erreichen, ist es also, welche erweichender und auflösender auf die Speisen einwirkt. Nach Dr. Hermann Klencke.

4. Lehr- und Lesebuch für Fortbildungs- und Sonntagsschulen - S. 177

1910 - Nürnberg : Korn
177 Sammelbecken teils durch Maschinenkraft teils durch eigenes Gefall in die vier Sudhäuser Reichenhalls, der Rest nach Traun- stein und Rosenheim geleitet. In den Sudhäusern vollzieht sich die Gewinnung des Kochsalzes. Die minder ergiebigen Salzquellen hat man zu Kur-Zwecken nach dem Gradierwerk geleitet, wo sie an den Dornen zerstäuben und abtropfen. Reichenhall liefert jährlich 200000 Zentner Salz. Dieser Gewinn kommt dem bayerischen Staate zugute. Wegen seiner herrlichen Lage und der reinen Luft sowie wegen des Solbades wird Reichenhall von vielen Sommerfrischlern und Kranken besucht. Nach dem großen Brande im Jahre 1834 wurde es völlig neu aufgebaut. Es besitzt eine sehr gut wiederhergestellte romanische Kirche mit prächtigen Fresken. Auch das uralte Gotteshaus des einstigen Angustinerklosters und die neuerbaute protestantische Kirche sind sehenswert. Brennpunkt für die Fremden ist natürlich der schöne, doch einfach angelegte Kurgarten mit dem Gradierwerk. Überreich ist die Fülle der Ausflugsziele für den, der Reichenhall zum Sommeraufenthalt erwählt hat. Besonders lohnend sind die Wanderungen zu höheren Almhütten. Die Pfade winden sich zwischen Felsmauern hindurch; Wasserfälle rauschen; dicht bedeckt sind da und dort die Wände mit Alpen- veilchen, Alpenrosen, Enzian und anderen würzigen, bunten Blütenpflanzen. Eine zierliche Hütte grüßt von einem Vorsprung den Wanderer. Vor der Tür blinken sauber gescheuerte Kessel und Melkgefäße. Bald hören die Hütten auf. Wilder wird es auf den Höhen, fast undurchdringlich scheint der an schroffen und steil niederstürzenden Geröllwünden sich anklammernde Wald zu sein. Da gibt es kein Roden noch Aufforsten. Was der Sturm herauswühlt und das Alter knickt, das stürzt krachend nieder, im Falle eine Reihe Nachbarstämme mit niederreißend. Büsche, die dem Wild gesicherten Unterschlupf gewähren, schießen zwischen den gefüllten Tannenriesen empor. — Höher und höher führt der steile Pfad. Wo eine Lichtung sich zeigt, erschließt sich dem bewundernden Auge eine Landschaft, die immer mehr an Aus- dehnung und Großartigkeit gewinnt. Schon tauchen fernere Berg- ketten auf; es schimmert zwischen ihnen glänzendweiß; die ersten Gletscher der Alpenwelt zeigen sich dem Blicke. Doch schon nimmt der Tannenwald uns wieder auf. Auf den bemoosten Steinen am Wege sonnen sich grünschillernde Eidechsen; das heimliche Nieder- rauschen eines unsichtbaren Wildwassers dringt ans Ohr: ein Raub- vogel steigt aus dem Geäst einer breitwipfeligen Kiefer auf und streicht mit scharfem Aufschrei über das Tal hin, aus dessen Tiefe jetzt die Dächer von Reichenhall herausschimmern, einem Städtchen, wie aus einer Spielschachtel auf einen grünen Teppich hingestellt. Lehr- und Lesebuch für Fortbildungs- und Sonntagsschulen. 16. Aufl. 12

5. Lehr- und Lesebuch für Fortbildungs- und Sonntagsschulen - S. 231

1910 - Nürnberg : Korn
231 Beefsteak (Bifsteck), das, geröstetes Stück Rindfleisch. Benzin, das, flüchtiger, leicht brenn- barer Kohlenwasserstoff; aus Teer gewonnen. Beton (Betons, der, Grobmörtel. Bilanz, die, Vergleichung vonsoll und Haben, von Gewinn und Verlust durch Rechnungsab- schluß. Bouillon (Bulliong), die, Fleisch- brühe. Bracker, der, eine Person, die mit der Prüfung der Ware und mit der Zurückweisung des Ausgemerzten oder des sogenannten Ausschusses be- auftragt ist. Bronze, die, Metallgemisch aus Kupfer, Zink und Wismut. Brosche, die, Vorstecknadel. Buckskin, der, dichtes, geköpertes Wollenzeug. Büfett, das, Schenktisch. Champagner(Schangpangjer), der, Weinsorte. Chef (Schaff), der, Vorstand, Oberhaupt. Chevauleger (Schwolescheh), der, 1 leichter Reiter. Chlor, der, ein grünlichgelber, giftiger Körper, der Pflanzeu- sarben und Pilze zerstört. Creme (Krähm), die, Milchrahm, Schaumgericht. Dämpfigkeit. Als Dämpfigkeit ist anzusehen die Atembeschwerde, die durch einen chronischen, un- heilbaren Krankheitszustand der Lungen oder des Herzens be- wirkt wird. (Nr. 58.) Deklaration, die, Erklärung, Wertangabe der Güter bei der Verzollung. dekorieren, verzieren, schmücken. delikat, wohlschmeckend; davon Delikatesse. desinfizieren, vom Anstecknngsstoff befreien, entgiften. Dessert (Dessähr), das, Nachtisch, Nachessen. en detail (ang detaj) verkaufen, im kleinen verkaufen. Diarrhöe, die, Durchfall. Diphtherie, die, Entzündung der Schleimhaut der Luftröhre und deskehlkopfes,brandigebräune, durch Pilzwucherungen verur- sacht. Dusche, die, Gieß- oder Tropf- bad; duschen. Dummkoller. Als Dummkoller ist anzusehen die allmählich oder infolge der akuten Gehirn- wassersucht entstandene, unheil- bare Krankheit des Gehirns, bei der das Bewußtsein des Pferdes herabgesetzt ist.(Nr. 58.) Dynamomaschine, die, Kraft- maschine zur Erzeugung elektri- scher Ströme ohne Magnet. Clektromagnet, der, ein mit Draht umwickeltes Eisenstück, das durch die durchströmende Elektrizität magnetisch wird. Elemente, die, Urstoffe der Körper, Anfangsgründe einer Kunst. Email (Emalj), das, Schmelzglas, (emailliertes Küchengeschirr). Entree (Angtre), das, Eintrittsgeld. Epidemie, die, Seuche, ansteckende Krankheit. Essenz, die, Kraftauszug (z. B. Punschessenz, Essigessenz).

6. Lehr- und Lesebuch für Fortbildungs- und Sonntagsschulen - S. 4

1910 - Nürnberg : Korn
4 schmutzigweißer Farbe. Die Pottasche wird immer mehr durch die Soda (man nennt sie auch kohlensaures Natrium) verdrängt. Die Fettsäure kann ein Bestandteil von Talg, Schweinfett, Palm-, Kokosnuß-, Baum- oder Hanföl sein. Alle Natronseifen sind fest; zu ihnen rechnet man die Kern- und die gefüllten Seifen. Die Kernseife hat den geringsten Wassergehalt, die gefüllte Seife ist wasserreicher. Letztere Sorte bereitet man hauptsächlich aus Kokosnußöl. Sie löst sich leichter auf und wirkt geringer als die Kernseife. Diese ist die beste Seifensorte; die gefüllte Seife enthält noch etwas Lauge und übt daher einen ungünstigen Einfluß auf die Leinen- und Baum- wollenfaser aus. Die Kaliseifen sind weich und schmierig und haben eine grünliche oder bräunliche Farbe; darum heißt man sie auch Schmier- oder grüne Seifen. Zu ihrer Herstellung verwendet man die billigsten flüssigen Öle. Die braune Seife, eine Harztalgseife, und die Schmierseife sind für weiße Leinen- und Baumwollenwäsche nicht zu empfehlen. Manche Seifensorten sind grau, manche marmoriert; wird die Marmorierung durch Eisen hergestellt, so ist sie von Nachteil. Die Seife löst die zu beseitigenden Unreinigkeiten (Fett und Schmutz) auf, hüllt sie ein und entfernt sich mit diesen beim Abreiben, Ausspülen und Auswinden der Wäsche. Die Soda kann man in Kristallen (kristallisiert) oder in Form eines weißen Pulvers als kalzinierte Soda kaufen. Die kristallisierte Soda enthält ziemlich viel Wasser, die kalzinierte ist frei von Wasser. Beide Sorten sollen weiß, nicht gelblich oder grau sein. Die Lauge, die man durch das Auflösen der Soda erhält, muß mit größter Sorgfalt angewendet werden; sie darf nicht zu stark sein und die Wäsche darf nie zu lange in derselben liegen bleiben, sonst werden die Fasern zerstört. Die Wäsche muß man, nachdem die Soda Fett und Schmutz aufgelöst hat, aus dem Sodawasser nehmen und dann gründlich ausspülen. Den Woll- und farbigen Stoffen schadet Soda; aber beim Reinigen von Türen, Vertäfelungen und Holzgeräten leistet sie in verdünntem Zustande gute Dienste. Man bewahrt sie am besten in Steingutgefäßen auf und hat sie aufs sorgfältigste ein- zuschließen; gar manche Person trank aus Versehen Sodaauflösung in der Meinung, es sei Wasser, und büßte das Leben ein. Der Salmiak (eine Verbindung von Ammoniak und Salz- säure) ist, in Wasser ausgelöst, ein sehr leicht sich verflüchtigendes, stark riechendes und stark ätzendes Waschmittel. Er wirkt fett- lösend und verseifend; weil er aber übel riecht und die Haut angreift, benützen ihn die Wäscherinnen nicht gern.

7. Lehr- und Lesebuch für Fortbildungs- und Sonntagsschulen - S. 5

1910 - Nürnberg : Korn
5 Glyzerin, eine sirupartige, färb- und geruchlose Flüssigkeit oon süßem Geschmacke, wendet man mit Vorteil bei der Reinigung gefärbter Baumwollstoffe und wollener und seidener Zeuge an. Man läßt sie über Nacht in Glyzerin liegen und wäscht sie am anderen Morgen in reinem Wasser aus; selbst die zartesten und empfindlichsten Farben werden nicht von ihm angegriffen. Borax eignet sich besonders für feine weiße Leinenwäsche, jedoch nicht für gefärbte baumwollene, wollene und seidene Stoffe; er vermag fettige und harzähnliche Unreinigkeiten aufzulösen ohne der Faser zu schaden. Die zu waschenden Stücke müssen 5 bis 10 Stunden lang eingeweicht und dann in Seifenwasser ausgewaschen werden. Für Wäsche im großen benützt man eine Lösung von Wasserglas. Auf 100 Teile Wasser kommt 1 Teil Wasserglas. In dieser Lösung läßt man die Wäsche 24 Stunden lang liegen, wäscht sie dann mit Seife nach und nimmt zum Ausspülen reines Wasser. Die Quillaya- oder Panamarinde (auch Seifenwurzel genannt), die man aus Mittel- und Südamerika bezieht, enthält einen kräftig wirkenden Seifenstoff, der besonders fettig und schweißig gewordene Seiden- und Wollengewebe reinigt. Man weicht diese in der Lauge ein, welche man aus geschnittener Quillayarinde und lauwarmem Wasser herstellt, läßt sie in derselben 12 Stunden liegen und spült sie dann in reinem Wasser aus. Wollene Sachen dürfen nie ausgerungen, sondern nur ausgedrückt werden. — Zum Ausringen hilft die Wring- maschine. Die Wäsche geht bei derselben zwischen zwei fest anliegenden Gummiwalzen durch, welche mit einer Kurbel gegen- einander bewegt werden. Dadurch preßt man das Wasser aus, ohne daß die Haltbarkeit des Gewebes Schaden leidet. Nach Verschiedenen. 3. Die weiblichen Handarbeiten und die Nähmaschine. Zu den weiblichen Handarbeiten zählt man nicht alle Ar- beiten, die unter Benützung der Hände besorgt werden; es ist im Laufe der Zeit gebräuchlich geworden, zu denselben nur die- jenigen Arbeiten zu rechnen, durch welche die Beschaffung und Ausschmückung von Kleidungsstücken, von Tisch- und Bettzeug usw. erzielt wird, wie: das Nähen, Flicken, Sticken, Stricken, Häkeln, Flechten, Knüpfen und Klöppeln. Da von der Beschaffenheit der Kleider und des Weißzeuges nicht selten die Gesundheit und das äußere Ansehen eines Menschen abhängen, und da Kleidungsstücke, Hemden, Bett- und Tischzeug usw. gewöhnlich auch von bedeutendem Wert sind,

8. Lehr- und Lesebuch für Fortbildungs- und Sonntagsschulen - S. 12

1910 - Nürnberg : Korn
12 Die Chronik erzählt uns, daß der Silberreichtum 01* Schreckenberge und Schottenberge — es sind dies zwei Berge, in deren Nähe (1496) die Stadt erbaut wurde — so unermeßlich war, daß das Silber nicht in Geld umgeprägt und nur im Auslande verwertet werden konnte. Annaberg hatte zwar eine Münzstätte; allein sie reichte bei weitem nicht hin den Segen des Bergbaues zu bewältigen. Die in Annaberg geschlagenen Münzslücke führten nach dem Hauptfundorte des Silbers den Namen „Schreckenberger." Dieser große Reichtum hatte aber den Nachteil, daß gar viele der Bewohner sich dem Prunke und dem Wohlleben zu- neigten. Und noch eine andere Schattenseite hatte dieser Reichtum: er war zu vergänglich. Die Ergiebigkeit der Bergwerke ließ nach, und während z. B. die Fundgrube „himmlisch Heer" von 1536 bis 1593 eine Ausbeute von 1800 000 Mark geliefert hatte, deckte in der späteren Zeit der Ertrag nicht die Betriebskosten und heute sind die Gruben verödet und verfallen. Die Zeit des Niederganges und des Verfalles der Silber- gewinnung brachte für Annaberg schwere Tage; Mutlosigkeit und Verzweiflung hatte sich der Bewohner bemächtigt; es war eine traurige Zeit. Da geschah es eines Tages, daß ein armes Weib mit drei hungernden Kindern an die Tür des Bergherrn Christoph Uttmann pochte. Sie war eine Fremde, kam weit daher und bat um Gottes willen ihnen ein Stück Brot und für kurze Zeit eine Ruhestätte zu geben. Frau Barbara Uttmann empfing die Arme nach ihrer Gewohnheit mit gütigen Worten, erquickte sie mit Speise und Trank und bot ihr Unterkunft. Die fremde Frau erzählte, daß sie aus Brabant stamme; glücklich habe sie mit den Ihrigen bis vor kurzem gelebt, bis der Herzog Alba als Statthalter nach den Niederlanden gekommen sei und in der schrecklichsten Weise gewütet habe. Schaudererregend war die Beschreibung, welche die Frau von jenem Abende machte: wie Albas Häscher auch in ihre friedliche Hütte gedrungen seien, wie der Marin in vergeblicher Gegenwehr vor ihren Augen getötet worden sei, und wie man ihr das Haus über dem Kopf angezündet habe. „Da verlor ich in wenig Stunden," sagte sie, „meinen Mann, meine Habe und meine Heimat und war gezwungen auszuwandern, gleich tausend anderen Familien, die sich teils nach England teils nach Deutschland wandten." Als sie nun weiter von ihrer Wanderung und ihrem Schicksal erzählte, griff sie um nicht müßig zu sitzen, in die Tasche und zog ein Päckchen hervor. Es enthielt kurze, hölzerne

9. Lehr- und Lesebuch für Fortbildungs- und Sonntagsschulen - S. 23

1910 - Nürnberg : Korn
23 20. Vom Wasser. Ein Glas frisches, Helles, reines Wasser ist ein herrlicher Trunk und zugleich der gesündeste. Mancher würde lieber ver- dursten, ehe er den Mund an schlammiges, stinkendes Sumpf- wasser setzte. Jede Niederlassung wird daher vor allem zu unter- suchen haben, ob sich in der Nähe gutes Trinkwasser vorfindet. Im quellenreichen Gebirge wird es in der Regel leichter und besser zu finden sein als in der Ebene. Große Städte müssen mit ungeheuren Kosten Wasserleitungen anlegen und zuweilen das Wasser erst filtrieren, bevor man es durch den Fall oder durch Maschinen in einem ausgedehnten Röhrenwerke bis in die mensch- lichen Wohnungen verteilen kann. Zum Filtrieren braucht man gewöhnlich tierische Kohle, die durch Verkohlung von Knochen gewonnen wird. Diese Kohle hat die merkwürdige Eigenschaft allerlei im Wasser aufgelöste Stoffe auszuschlürfen oder, wie man sagt, zu absorbieren und somit zurückzuhalten. Die Wärme des Brunnenwassers richtet sich nach der Tiefe, aus welcher es stammt. Zisternenwasser ist im Winter kalt bis zum Gefrieren, im Sommer lauwarm wie die Luft. Tiefere Brunnen sowie Quellen, deren Wasser aus etwas tieferen Erd- schichten kommt, behalten zu jeder Jahreszeit ziemlich dieselbe Wärme, ähnlich wie die Luft im Keller. Ihr Wasser erscheint uns deshalb im Sommer sehr kalt, weil wir es mit der warmen Luft oder dem warmen Regenwasser vergleichen, im Winter da- gegen kann es bei strenger Kälte sogar dampfen, zumal wenn das Brunnenrohr durch Umwickeln mit Stroh oder Decken vor dem Froste hinreichend geschützt ist. So sehr ein kühler Trunk Wasser im heißen Sommer erquickt, so sehr müssen wir uns hüten uns dadurch eine Erkäl- tung zuzuziehen. Wenn die Lunge bewegt und das Blut stark erhitzt ist, schadet ein kalter Trunk. Es hat sich schon mancher dadurch den Tod zugezogen. Fast nie ist das Brunnenwasser gänzlich rein. Regenwasser oder Wasser von geschmolzenem Schnee enthält wenig fremde Stoffe, schmeckt aber deshalb nicht gerade gut. Das Wasser erhält seinen angenehmen Geschmack sogar meist erst durch ein- zelne seiner beigemischten Bestandteile, besonders durch die Kohlen-, säure. Wir können uns von dem Vorhandensein dieser Luftart schon an jedem Trinkglase mit Wasser überzeugen, das etwa über Nacht stehen geblieben ist; ringsum am Glase haben sich Luftperlen ausgeschieden und das Wasser schmeckt fade und abgestanden; durch das Kochen wird die Luft noch rascher entfernt.

10. Lehr- und Lesebuch für Fortbildungs- und Sonntagsschulen - S. 24

1910 - Nürnberg : Korn
24 Weil das Wasser Kohlensäure enthält, so löst es mancherlei Stoffe auf, die im Erdboden sich befinden, besonders den gemei- nen oder kohlensauren Kalk und den schwefelsauren Kalk oder Gips. Lassen wir Wasser in einem reinen Glase verdunsten, so sehen wir am letzteren ein weißliches Überbleibsel angelegt, das aus Kalk oder auch aus Gips besteht. Töpfe, in denen oft Wasser gekocht wird, belegen sich innerlich mit einer Schicht von jenen Gesteinsarten, die man Kessel- oder Topfstein, fälschlich auch wohl Salpeter nennt. Wasser, das gar keine oder nur wenig erdige Bestandteile aufgelöst enthält, nennt man weiches, solches, dagegen, das viel davon hat, hartes. Hülsenfrüchte werden in hartem Wasser nicht weich. Ein wenig doppeltkohlensaures Natron verwandelt hartes Wasser in weiches. Das meiste Quell- und Brunnenwasser enthält auch kleine Mengen von Kiesel aufgelöst, desgleichen etwas Salz, manche etwas Eisen u. s. w. Wenn Quellwasser größere Mengen von Kohlensäure oder von anderen Lnstarten enthält, so wird es oft zur Kur benutzt und als Säuerling, Mineralquelle, Gesundheitsbrunnen u. s. w. bezeichnet. Alles Wasser unserer Brunnen ist ehedem als Regenwasser, Schnee, Hagel oder Tau dem Erdboden zugeführt worden und in denselben eingedrungen. Daher haben wir möglichst vorsichtig darauf zu achten, daß unser Brunnenwasser nicht verunreinigt wird; denn unreines Wasser ist der Träger von Krankheitskeimen und die Ursache von Typhus-, Ruhr-, Cholera- und anderen Epidemien. Düngergrube, Senkgrube und Dinge, die unange- nehme und schädliche Stoffe dem Wasser zuführen könnten, müssen möglichst entfernt von ihm gehalten werden. In reinem Wasser findet man selbst mittels des Vergrößerungsglases selten ein tierisches Wesen. Sobald aber dem Wasser durch verwesende Stoffe andere Bestandteile zugeführt werden, finden sich auch Infusionstierchen und Wasserinsekten ein, deren Genuß ungesund, also schädlich ist. Wo Wasser, Licht und Wärme zusammenwirken, beginnt auch sofort die Pflanzenwelt sich einzustellen. So siedeln sich auch mancherlei Gewächse am Brunnentroge an und heften sich selbst am Holzwerk und harten Gestein fest. Es wird wohl jedem der grüne Überzug der feuchten Gesteine am Brunnen aufgefallen sein. Derselbe rührt gewöhnlich von Algen her. Nach H. Wagner. 21. Die Milch. Die Milch besteht aus Fett (Butter), Käsestoff, Milchzucker, Eiweiß, Wasser und einer ganz unbedeutenden Menge Salz. Unter 100 Pfund Kuhmilch sind 4,4 Pfd. Butter, 4,9 Pfd. Käsestoffe,
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