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1. Vaterländische Geschichte - S. 36

1909 - Nürnberg : Korn
— 36 — ein furchtbares Gedränge, so daß sie einstürzte und gegen 3000 Böhmen in den reißenden Fluten ihren Tod fanden. Ottokar mußte um Frieden bitten und alles Eroberte wieder herausgeben. Ludwig der Strenge hatte eine Schwester, Elisabeth, welche an den deutschen Kaiser Konrad Iv. verheiratet war. Sie hatte einen Sohn, „Konradin". Derselbe war beim Tode seines Vaters, der in Italien plötzlich starb, erst zwei Jahre alt. Nie haben sich Vater und Sohn gesehen. Am Hofe feines Oheims und Vormunds, des Herzogs Ludwig von Bayern, wuchs Konradin zu einem fchönen blühenden Jüngling heran. Mit 16 Jahren zog er, aufgefordert von einer italienischen Gesandtschaft, unter Einwilligung seines Oheims nach Italien, um sich das Reich seines Vaters zu erobern. Er sah seine Heimat nicht mehr. Karl von Anjou besiegte ihn, nahm ihn gefangen und ließ ihn auf dem Marktplatz in Neapel auf Grund eines ungerechten Urteils wie einen gemeinen Verbrecher hinrichten (1268). Seine letzten Worte waren: „O Mutter, welchen Schmerz bereite ich Dir!" So fcbied der letzte Hohenstaufe aus dem Leben. Seine Gebeine ruhen in der Kirche Santa Maria del Carmine zu Neapel. König Maximilian Ii. von Bayern ließ als Kronprinz dortselbst dem Unglücklichen eine Marmorstatue errichten. Vielfach ist das traurige Geschick des letzten Hohenstaufen im Liede besungen worden. „Du blondgelockter Knabe, wie klingt dein Name hold Im deutschen Heldenliede, im deutschen Saitengold, So stolz wie Schwerterklingen in lauter Hunnenschlacht, So mild wie Wipfelrauschen in stiller Lenzesnacht, Doch auch wie Wettergrollen, wenn die Natur empört, Was liebend sie geschaffen, in wildem Haß zerstört." L. Wohlmuth. Die bayerischen Herzoge erbten Konradins Güter zum großen Teil und vermehrten dadurch ihre Besitzungen. Aber schon die Teilung der Hinterlassenschaft führte zu neuen Uneinigkeiten der Brüder. Die Streitigkeiten verschärften sich bei der neuen Kaiserwahl. Nach dem Aussterben der Hohenstaufen war in Deutschland eine schreckliche Zeit. Die Kaiserkrone war so wenig gesucht, daß sich kein einheimischer Fürst um sie bewarb. So wurden denn zwei Ausländer, ein Spanier und ein Engländer von je einem Teil der Kurfürsten zu deutschen Kaisern gewählt. Man nennt diese Zeit in der Geschichte Interregnum (Zwischenregierung). Das Kaisertum war so tief gesunken, daß sich die Kurfürsten gar nicht schämten, ihre Stimmen zu verkaufen und demjenigen zu versprechen, der am meisten dafür bezahlte. Einer dieser beiden Kaiser kam gar nie nach Deutschland; der andere erschien wohl einigemale, ohne jedoch etwas irgendwie Bedeutendes zu leisten. Daß unter solchen Verhältnissen kein Recht und keine Ordnung herrschte, könnt Ihr Euch denken. Jedermann half sich

2. Allgemeine Einführung in die Heimatkunde und Grundbegriffe, Landeskunde von Bayern, Überblick über die Erdoberfläche - S. 78

1913 - Nürnberg : Koch
78 Iii. Landeskunde von Bauern. Wie am Gstabhang der Rhön an der Saale Mineralquellen ent- springen (Lissingen usw.!), so auch an anderen Stellen des Gebirges, vor allem ist Bad Brückenau (2000 E.) zu erwähnen. Oer Erwerb derbevölkerung beruht vorzüglich auf dem Wiesen- r e i ch t u m. Es wird deshalb in besonderem Maße Rinderzucht getrieben, daneben aber auch Schweine- und Gänsezucht. Natürlich finden auch viele Be- wohner im Wald Beschäftigung. Aus holz verfertigen sie daheim Rüchengeräte, holzschuhe, Werkzeuge, wie Rechen u. a. Oer verkauf von Leeren bringt einen kleinen Zuschuß ein. Andere erzielen als Weber ihr Einkommen, viele wandern aber wie die Spessarter hinaus, um als Dienstboten in den umliegenden Bädern und als Arbeiter anderer Art ihr Brot zu verdienen. Im ganzen ist auch dem Rhönbewohner das Leben nicht leicht gemacht. Kloster Rreuzberg, B. Das linksrheinische Bapern oder die Rheinpfalz. Etwa 50 km von der unterfränkischen Westgrenze des Hauptlandes entfernt liegt links des Rheins die Rheinpfalz. von dem Rhein wird sie auf der ganzen (D st s e i t e begrenzt. Diese natürliche Grenze trennt sie von den Großherzogtümern Baden undhessen. An Hessen stößt sie auch im N o r b e n; im tt) e st e n aber an das Königreich Preußen, im Süden an das Reichsland Elsaß- Lothringen.

3. Elementarbuch für den Unterricht aus der Geschichte - S. 27

1890 - Nürnberg : Korn
§ 34. Auszug der Plebejer 494. 27 fast unglaublicher Tapferkeit verteidigt hätte. Mit Schwert und Schild stemmte er sich nämlich dem feindlichen Heere so lange entgegen, bis die Brücke hinter ihm abgebrochen war. Als endlich die letzten Reste mit Geprassel zusammenstürzten, warf sich mit voller Rüstung in den Fluß und kam glücklich bei deft Seinihttn, die ihn mit Jubelgeschrei empfingen. Aber nun schloß Porseua die Stadt mit seinem Heere ein, worauf unter den Belagerten eine große Hungersnot entstand. Da verschworen sich viele Römer gegen ihn, und der kühne Mn eins entschloß sich zu einer verwegenen That. Er ging verkleidet in das feindliche Lager, um den König zu töten. Aus Irrtum aber erstach er den Zahlmeister desselben. Von Porsena mit dem Feuertode bedroht, wenn er seine Mitverschworenen nicht nenne, giug Mueius an ein nahestehendes Feuerbecken und ließ seine rechte Hand Mjne ein Zeichen des Schmerzes verkohlen. Da ergriff Staunen und^Mnsen alle, die das sahen. Der König aber rief: „Geh' hin ungestraft! Du hast feindlicher au dir als an mir gehandelt. Ich wollte nur, daß solche Tapferkeit für mich stritte!" Mueius aber führte fortan den Ehrennamen „Skävola", das ist Linkhand. Bald darauf machte Porsena Frieden mit den Römern, in welchem er sich mit einigen Gebietsabtretungen begnügte. Doch eroberten die Römer allmählich alles Verlorene wieder zurück. Der alte Tarquiuius erlangte seine Herrschaft nicht wieder, sondern starb in der Verbannung. § 34. Auszug der Plebejer 494. Die Last der vielen Kriege traf die Plebejer am härtesten; besonders drückend für sie aber war das mit rücksichtsloser Strenge durchgeführte Schuldrecht. Die Patricier verlangten nämlich von den verschuldeten Plebejern für geliehenes Geld gewöhnlich nicht unter 12 °/o, und wer diese Zinsen nicht pünktlich brachte, dem ward alles genommen, und zuletzt mußte er selbst in das Schnldgesängnis wandern. Als nun einst ein verdienter plebejischer Feldhanptmannn ans dem Schuldkerker entsprang und das Volk die Spuren schwerer Mißhandlung an ihm sah, da entstand eine große Bewegung. Die Plebejer forderten Erleichterung der Schuldenlast und zogen, als sie nicht gehört wurden, auf deu heiligen Berg 494, um sich dort niederzulassen. Nun schickten die Patricier Gesandte an die Plebejer, um sie zur Rückkehr zu bewegen, unter ihnen den klugen, beredten Me neu ins Agrippa. Dieser sprach zu den Plebejern: „Hört eine Geschichte an! Einst geschah es, daß sich die Glieder des Leibes gegen den Magen auflehnten, weil er allein nicht arbeite, sondern nur verzehre, was jene ihm verschafften. Sie beschlossen also, in Zukunft ebenfalls behaglicher Ruhe pflegen zu wollen. Die Hände brachten feine Speise mehr an den Mund; dieser wollte sie nicht aufnehmen, die Zähne wollten sie nicht zermalmen. Da schrumpfte der Magen zusammen, alle Glieder erschlafften und wurden welk und elend. Jetzt erkannten sie, daß doch der Magen

4. Elementarbuch für den Unterricht aus der Geschichte - S. 59

1890 - Nürnberg : Korn
§ 57. Das Interregnum 1254—1273. §58. Die Kreuzzüge. Gottfried v. Bouillon. 59 § 57. Das Interregnum 1254—1273. Die deutschen Städte. Kaiser des Zwischenreichs. Mit dem Tode Konrads Iv. 1254 beginnt das sogenannte Interregnum oder Zwischenreich. In dieser Periode bekleideten gleichzeitig zwei ausländische Fürsten die Würde eines deutschen Königs, nämlich Richard von Cornwallis und Alfons von Castilien. 2) Das Faustrecht. Diese Könige kümmerten sich aber wenig um Deutschland, und so erlangte hier das Recht des Stärkeren, das Fanstrecht, Geltung. Bald lagen die weltlichen und geistlichen Großen unter sich und mit den Städten in beständiger Fehde. Am ärgsten trieb es der niedere Adel, indem derselbe den fleißigen Bürger, den reisenden Kaufmann von seinen Raubburgen aus überfiel und ausplünderte oder bis zur Bezahlung eines Lösegelds gefangen hielt. 3) Die Femgerichte. Um den rohen Ransgeist des Adels zu bändigen, bildeten sich in Deutschland die sogenannten Femgerichte. Jedes Gericht (Freistuhl) war mit einem Freigrafen und sechs Freischöppen besetzt. Die Freistühle eines Landes stunden unter dem Stuhlherren (Landesherren), sämtliche Stuhlherren unter dem Kaiser oder oder feinem Stellvertreter, dem Erzbischof von Cöln. Diese Gerichte steuerten vielem Unrecht, bis sie unter Maximiliau I. einer besseren Rechtspflege den Platz räumten. 4) Städtebünde. Zur Steuerung jener gewaltthätigen Zustände dienten ferner die Städtebünde. Von denselben waren die 1241 gestiftete Hansa in Norddentschland, ferner in Süddentschland der rheinische (seit 1254) und der schwäbische Städtebnnd (seit 1376) am bedeutendsten. Unter dem Schutze dieser Bünde entwickelten sich die städtischen Rechte und Freiheiten immer mehr. Bald blüheten Handel und Gewerbe, namentlich in den freien Reichsstädten, die unmittelbar unter dem Kaiser standen. Hier lag anfangs das Stadtregiment völlig in den Händen der sogenannten Geschlechter oder Patricier. Als sich aber die Bürger in Zünfte und Innungen zu- sammenschlössen, erkämpften sie sich bald gleichen Anteil an dem städtischen Regimente oder brachten die Verwaltung wohl auch ganz in ihre Hände. So traten also die Städte als ein neuer politischer Faktor für die Reichsverwaltnng an f. § 58. Tie Kreuzzüge 1096 1291. Gottfried von Bouillo n Die äußere Veranlassung zu den Kreuzzügen gaben die gegen die Christen in Palästina, gegen die christlichen Pilger und die heiligen Stätten verübten Frevel, welche sich die seit 1078 in Palästina herrschenden seldsch nckischen Türken erlaubten. Laut klagten hierüber die heimkehrenden Pilger, am eindringlichsten Peter von Amiens, der Einsiedler genannt. Derselbe begeisterte durch seine feurigen Reden die ganze abendländische Christenheit zur Befreiung des heiligen Landes, und als nun Papst Urban Ii. auf den Kirchenverfainmlnngen zu Piacenza und Cleimout die Gläu-

5. Elementarbuch für den Unterricht aus der Geschichte - S. 73

1890 - Nürnberg : Korn
§ 70. Der Abfall der Niederlande 1581. Wilhelm von Oranten. 73 Karl selbst zog sich in die Einsamkeit zurück und lebte noch zwei Jahre in einem kleinen Hause neben dem Kloster St. Inste in Spanien. Sowohl Ferdinand I. als Maximilian Ii. 1564—76 suchten 1564-den Religionsfrieden aufrecht zu erhalten. Sie hatten ihre ganze Regierungszeit hindurch mit den Türken zu kämpfen und mußten ihnen sogar Tribut entrichten. Das türkische Reich war nach dem Untergange des oströmischen Reiches 1453 entstanden. Bald fielen die umliegenden Provinzen, ferner der ganze Westen Asiens und Ägypten an das neugegründete Reich, welches unter S o l im an Ii. 1520—1566 seinen Höhepunkt erreichte. Seit der Regierung dieses Sultans ward Ungarn der Zankapfel zwischen Österreich und den Türken, die dann wiederholt Wien bedrohten (1529 und 1683), bis sie endlich seit dem Frieden zu Karlowitz (1699) von ihrer Höhe allmählich wieder herabsanken. § 69. Tie Pariser Bluthochzeit 1572. In Frankreich gewann die Reformation, besonders von der Schweiz aus, fchou frühe viele Anhänger, die man Hugenotten (Eidgenossen) nannte. Gegenseitige Unduldsamkeit führte zwischen ihnen und deu Katholiken bald zu blutigen Bürgerkriegen. Unter der Regierung Karls Ix. kam es dann zu einer Begebenheit, die unter dem Namen der Pariser Bluthochzeit bekannt ist. Der Bourbone Heinrich von Navarra, ein Hugenotte, vermählte sich mit der Schwester Karls. Viele vornehme Hugenotten hatten sich znr Hochzeit in Paris eingesungen. Da kam es auf Anstiften der Mutter des Königs (Katharina von Medieis), wenige Tage nach der Hochzeit, in der Bartholomäusnacht (24. August 1572) zur Er- 1572 mordung vieler Tausende von Protestanten. Der junge König selbst, mit dessen Billigung der Massenmord geschehen war, schoß von seinem Schlosse herab nach den fliehenden Hugenotten. Im Jahre 1589 starb das Hans Valois ans, und nun gelangte mit Heinrich Iv. von Navarra die verwandte Seitenlinie Bourbon auf den französischen Thron. Er verschaffte dem zerrütteten Lande Frieden, indem er zum Katholicismus übertrat und den Hugenotten in dem wichtigen Edikt von Nantes 1598 freie Religionsübung zu- 1593 sicherte. Sein Freund und Minister war der edle Herzog Sully, welcher durch Beförderung des Ackerbaues, der Industrie und des Handels die innere Staatskraft Frankreichs mächtig förderte. König Heinrich endete durch Mörderhand 1610. An seine Stelle trat sein Sohn Ludwig Xiii. bis 1643, für den aber bald der große Kardinalminister Richelieu das Staatsruder führte. § 70. Der Abfall der Niederlande 1581. Wilhelm von Oranien. 1581 Auch in den Niederlanden brachte die Reformation eine merkwürdige Revolution hervor. Diese durch Handel und Gewerbfleiß reichen Länder waren dem Könige Philipp Ii. von Spanien zugefallen. Philipp haßte jede religiöse und politische Freiheit und sendete daher zur Unterdrückung derselben den grausamen Herzog Alba mit einem Heere nach Brüssel.

6. Elementarbuch für den Unterricht aus der Geschichte - S. 90

1890 - Nürnberg : Korn
90 § 83. Der siebenjährige Krieg 1756—1763. durch Sachsen in Böhmen ein, mußte sich aber bald nach Schlesien zurückziehen, ja seine Lage wurde bedenklich: 1) weil Österreich, Sachsen, England und Holland das Warschauer B ü u d n i s gegen ihn schlossen; 2) weil der Nachfolger des Karl Albrecht (den das Unglück nicht verlassen hatte, bis er es verließ), Maximilian Iii. von Bayern, den 1745 grieben zu Füßen 1745 schloß und barin seinen Erbansprüchen entsagte. Ans biefer gefahrvollen Lage rettete sich Friedrich bnrch die Siege bei Hohensriebberg, bei Sorr und bei Kesselsborf 1745; benn .nun schloß Maria Theresia auf die Vorstellungen Englanbs hin den Frieden zu D r es den 1745 und verzichtete zum zweiten-male auf Schlesien. Damit war der Krieg in Dentschlanb beenbigt: in Italien und den Nieberlanben aber bauerte berselbe fort. Erst als die Kaiserin Elisabeth von Rnßlanb (1741—62) sich mit Österreich verbanb und ein Heer an beit Rhein senbete, kam es zum 1748 Frieden von Aachen 1748, in folge beffen alles wesentlich beim Alten blieb. § 83. -1763 Der siebenjährige Krieg 1756- 1763. Um Schlesien wieber zu bekommen, schloß Maria Theresia auf den Rat ihres Ministers Kaunitz ein Bünbttis mit Rnßlanb (Elisabeth), Sachsen (Graf Brühl) und Frankreich (Österreichs altem Feind) gegen Friedrich Ii. von Preußen; dieser fanb bagegen an England, Braunschweig, Hessen-Cassel und Sachsen-Gotha Bunbesgenossen. 1756 1756. Friedrich b. Gr. rückte, als er von biesen geheimen Bünb-nissen Kunbe erhalten hatte, ohne Kriegserklärung ein, besetzte Dresben, schloß das sächsische Heer hei Pirna ein, schlug die zum Entsätze aus Böhmen heraurückenben Österreicher bei Lowositz und nahm dann die Sachsen bei Pirna gefangen. 1757 175 7. Im folgenben Jahre rückte Friedrich in Böhmen ein, siegte bei Prag (Schwerin f), würde aber vom österreichischen General Dann, dem er mit einem Teile seines Heeres entgegengerückt war, bei Collitt geschlagen und mußte sich ans Böhmen zurückziehen. Bei seinem raschen Einmarsch in bieses Land hatte er geäußert: „Frische Fische, gute Fische!" Auch auf seinem Rückzüge verlor er die Fassung nicht und rief seinen Truppen heiter zu: „Nur Gebulb, ich will alles wieber gut machen!" Diese Nieberlage Friebrichs ermutigte auch seine übrigen Gegner zum Vorrücken. Der König wenbete sich zuerst gegen die Franzosen und die mit benselben vereinigten Reichstruppen und schlug sie in der „luftigen" Schlacht bei Roßbach an der Saale. Ein Reiterangriff seines Generals Seiblitz hatte den Sieg entschieben, die fliehenbe Reichsarmee nannte der König „Reißausarmee." Nachbent er so Sachsen gesichert hatte, eilte er nach Schlesien, erfocht bei Le u t h e n seinen herrlichsten Sieg über Dann und Karl von Lothringen, inbem er die sogenannte schiefe Schlachtorbitung anwenbete, und gewann Schlesien wieber.

7. Elementarbuch für den Unterricht aus der Geschichte - S. 72

1890 - Nürnberg : Korn
72 § 68. Das Zeitalter der Reformation. 1545 zu Trient eröffnet und bauerte bis 1563. Da die Protestanten es nicht beschickten, so rüstete der Kaiser zur Unterbrückung der neuen Lehre, und im Jahre 1546, dem Tobesjahre Luthers, brach dann der 1546-1547 sogenannte fchmasfalbtfche Krieg 1546—1547 aus. Die 23er= bünbeten des Kaisers waren: der Papst, die katholischen Fürsten und der protestantische Herzog Moritz von Sachsen. Als nun das schmal-kalbische Bunbesheer gegen den Kaiser heranzog, würden die Häupter besselben: der Kurfürst Johann Friedrich von Sachsen und der Lanbgraf P hilipp von Hessen, mit der Reichsacht belegt, die Moritz in Kursachsen vollstreckte. Der Kurfürst Johann Friedrich würde dann 1547 6ei Mühlberg an der Elbe 1547 von dem Kaiserlichen Heere geschlagen und gefangen und verlor Laub und Würbe an Moritz. Jetzt würde Philipp von Hessen, der Schwiegervater des Moritz, mutlos. Er unterwarf sich, warb aber ebenfalls Gefangener des Kaisers und bis nach dem Paffauer Vertrage in harter Haft gehalten. 6) Rettung der Protestanten durch -Moritz von Sachsen. Nachbem Moritz seinen Ehrgeiz befriebigt sah, trat er plötzlich als Beschützer des Protestantismus auf. Er verbanb sich insgeheim mit Heinrich Ii. von Frankreich gegen den Kaiser und rückte 1552 in Eilmärschen nach Tirol, so daß der in Innsbruck krank barnieber-liegenbe Kaiser nur mit Not entkam. In einer Sänfte ließ er sich über die Alpen tragen; den gefangenen Johann Friedrich hatte er vorher freigelassen. In biefer Lage verstaub er sich zu einem Ausgleich 1552 mit den Protestanten. In einem zu Passau errichteten Vertrag 1552 erhielten die Anhänger der Augsburger Konfession freie Religions-1555 übung bis zu einem Reichstag gewährt. Derselbe kam 1555 zu Augsburg zu staube und genehmigte einen Religionsfrieben, welchem zufolge den Reichsstänben der Augsburger Konfession, nicht aber ihren Unterthanen, gleiche Rechte mit den Katholiken gewährt würden. Doch wurden die gemachten Zugeständnisse durch den „geistlichen Vorbehalt" insofern beschränkt, als die in Zukunft zum Protestantismus übertretenden geistlichen Stände Würde und Land verlieren sollten. 7) Karl V. und seine 6eiben Nachfolger. Karl V. war als Erbe Spaniens mit seinen Nebenlänbern und als beutscher Kaiser der mächtigste Monarch seiner Zeit. Aber seine Regierung war eine mühe-unb sorgenvolle. Er hatte nämlich nicht nur mit König Franz I. von Frankreich, der auf Karls Macht eifersüchtig war, fonbern auch mit den Türken viele harte Kämpfe zu bestehen. Dazu scheiterte fein teuerster Plan: die Vereinigung der religiösen Parteien in Deutschland. Die Reformation machte vielmehr immer weitere Fortschritte, und balb sollten durch sie alle Verhältnisse in Deutschland und im übrigen Europa umgestaltet werben. Als ihm auch die Erhebung seines Sohnes Philipp auf den Kaiserthron mißlang, bankte er ab 1556. Philipp regierte nun in Spanien, den Nieberlanben, in Mailanb, Neapel und den Kolonien ■— des Kaisers Bruder Ferbinanb, bereits seit 1520 Herr der österreichischen Laube, seit 1526 König von Böhmen und Ungarn, warb Kaiser 1556—64 1556—64.

8. Elementarbuch für den Unterricht aus der Geschichte - S. 105

1890 - Nürnberg : Korn
§ 96. Revolutionen und ihre Folgen. 105 2) Die Februarrevolution von 1848. König Louis Philipp i«48 M'gte, verblendet von Selbstsucht, mehr für die Interessen seines Hauses, als für das Wohl Frankreichs und entfremdete sich so immer mehr die Herzen des französischen Volkes. Die verweigerte Ausdehnung des Wahlrechts auf einen größeren Teil des Volkes war die unmittelbare Veranlassung zur Revolution, die im Februar 1848 ausbrach und die Abdankung des Köuigs, sowie die Proklamation der Republik zur Folge hatte. Diese erhielt daun im Dezember 1848 m Louis Napoleon Bonaparte, einem Sohne des einstigen Königs von Holland, einen Präsidenten, welcher durch gewaltsame Auslösung der seinen ehrgeizigen Plänen widerstrebenden Nationalversammlung am 2. Dezember 1851 („Staatsstreich") seine Gewalt befestigte^ und erweiterte. Er herrschte jetzt wie ein Diktator über Frankreich und ließ sich am 2. Dezember 1852 als Napoleon Iii. zum Kaiser E der Franzosen wählen. Diese Bewegung teilte steh diesmal allen Staaten Deutschlands mit, besonders wurden in die Umwälzung hineingerissen: a) Bayern, wo König Ludwig I. zu gunften seines Sohnes Maximilian Ii. abdankte; ») O st e r reich, wo Kaiser Ferdinand die Krone seinem Nessen Franz ^ojeph überließ, der dann 1848—49 die Ansstände der Lombarden und Ungarn unterdrückte, letztere mit Hilfe Rußlands; c) Preußen, wo me Revolution endlich zu eiuer Verfassung führte 1850. £)o der deutsche Bundestag unfähig war, den Forderungen nach „Einheit und Freiheit" zu genügen, so trat in Frankfurt 1848 das aus allgemeinen Volkswahlen hervorgegangene deutsche Parlament zusammen (Präsident: Heinrich von Gagern). Jetzt wurde der Bnndes- nnfo^üst, Erzherzog Johann von Österreich zum provisorischen Reichsverwefer ernannt. Die mit dieser Lösung unzufriedenen Republikaner unter Hecker und Strnve wurden bei Kandern im badischen Kreis Freiburg geschlagen. m Ju Kopenhagen war unterdessen König Friedrich Vii. durch einen Volksaufstand gezwungen worden, die Einverleibung Schleswigs in Dänemark auszusprechen. Doch die Herzogtümer waren für ihr Erb-folgerecht und ihre Ungeteiltst eingetreten, und der Bundestag hatte Hilfstruppen unter dem preußischen General Wrangel gesendet. Durch t>a§ diplomatische Einschreiten Englands, Schwedens'und Rußlands kam es indessen zum Waffenstillstand von Malmö (1848), der Schleswig unter tue gemeinschaftliche Verwaltung Dänemarks und Preußens stellte. „ r ^chdem im deutschen Parlamente die sogenannten Grundrechte festgestellt waren, handelte es sich um die Wahl eines Reichsober-Hauptes. Nun wurden die Gegensätze immer offenkundiger. Das unter Hemrich von Gagern bestehende Reichsministerinm forderte den Ausschluß Österreichs ans dem deutschen Bundesstaate, und das Parlament wählte 1849 Friedrich Wilhelm Iv. von Preußen zum deutschen Kaiser. Allein dieser erklärte: ohne das freie Einverständnis der deutschen Fürsten keine Entschließung fassen zu können, und lehnte die Kaiserwurde ab.

9. Elementarbuch für den Unterricht aus der Geschichte - S. 58

1890 - Nürnberg : Korn
58 § 56. Die Hohenstaufen 1138—1254. wurde zu Palermo beigesetzt. Mit ihm ward das größte Herrscher- genie der Hohenstaufen zu Grabe getragen. U97-1208 4) Philipp von Schwaben 1197—1208, der Bruder Hein- richs Vi., hatte einen Gegenkönig an dem Welfen Otto Iv. von Braunschweig und ward auf der Altenburg zu Bamberg ermordet. Otto ward jetzt allgemein anerkannt, verfeindete sich aber dann mit Innozenz Iii., ward gebannt und zog sich bald auf seine Erbgüter zurück, ohne fein Königtum weiter geltend zu machen. i2i5-i25o 5) Friedrich Ii. 1215—1250, der geistvolle und willenskräftige Sohn Heinrichs Vi., ward wegen Verzögerung eines versprochenen Kreuzzuges mit dem Banne belegt, führte aber den Kreuzzug aus (1228—1229). Nachdem er einen Aufstand feiues durch Ehrgeiz aufgereizten Soh-ues Heinrich gedämpft und auf einem glänzenden Reichstag zu 1235 Mainz 1235 die Ordnung in Deutschland fest begründet hatte', begann auch er einen verhängnisvollen Kampf mit den Lombarden. Sein 123' Sie g bei Cortenn o va am O glio 1237 brachte ihn ans die Höhe seines Glückes und Ruhmes, war aber zugleich ein entscheidender Wendepunkt. Zwar kämpfte er gegen die Gnelfische Partei und die Päpste tapfer fort, aber eine für ihn günstige Entscheidung vermochte er nicht herbeizuführen. Unbesiegt zog er sich in seine Erblande nach Neapel zurück und starb in Apulien an einer ruhrartigen Krankheit. Auch er wurde in Palermo begraben. 6) Die letz te n Staufen. Der Sohn Friedrichs Ii., Konrad Iv. 1250—1254 1250—1254, hinterließ bei seinem Tode 1254 einen unmündigen Sohn, Konradin, den letzten Sprößling des so gewaltigen und hochbegabten Helden- und Herrschergeschlechts. Derselbe war in Deutschland von seiner Mutter Elisabeth, einer Tochter Ottos des Erlauchten von Bayern, erzogen worden und zog, von der Ghibellinischen Partei gerufen, nach Italien, wo Karl von Anjou die Hohenstaufischeu Erb laude in Besitz genommen hatte. Zwischen Tagliacozzo und Seureola 1268 besiegte Konradin das Heer Karls 1268. Die Feinde flohen, die Sieger stürzten in Unordnung- über das feindliche Lager her. Da brach der französische Hinterhalt hervor und riß den Sieg an sich. Konradin floh zum Meere und hatte sich schon ans ein Schiff gerettet — da wurde er gefangen genommen und an Karl von Anjou ausge- liefert. Dieser ließ ihn mit seinem Freunde Friedrich von Baden und vielen Edlen auf dem Marktplatze zu Neapel öffentlich hinrichten. 1268. Ein so entsetzliches Ende nahm das edle Geschlecht der Hohenstaufen, das so herrlich begonnen, auf das Deutschland so große Hoffnungen gebauet hatte! Nun brach die Größe des deutschen Reiches zusammen, und dieses löste sich bald in zahlreiche reichsuumittelbare Glieder auf.

10. Elementarbuch für den Unterricht aus der Geschichte - S. 60

1890 - Nürnberg : Korn
60 §58. Die Kreuzzüge 1096—1291. Gottfried von Bouillon. § 59. Das Rittertum. bigen zur Teilnahme an dem heiligen Unternehmen aufforderte, da drängten sich schon dort viele Tausende herbei, ließen sich als Erkennungszeichen ein rotes Kreuz auf die rechte Schulter heften und bekannten sich so als Streiter Christi. Davon hießen sie „Kreuzfahrer", die Unternehmungen selbst „Kreuzzüge". 1096-1099 Der erste Kreuzzug (1096—1099) zählte fast eine halbe Million Streiter unter dem frommen und tapferen Gottfried von Bouillon, dem Herzog von Niederlothringen, und anderen Fürsten. Sie erreichten teils zu Land, teils zu Wasser unter vielen Mühseligkeiten und Beschwerden im Spätjahre 1096 das als Sammelplatz bestimmte Co n st a ntin o p e l. In Kleinasien angekommen, belagerten sie N i c ä a, welches sich den Griechen ergab, öffneten sich alsbald durch den Sieg bei Dorylänm das kleinasiatische Tafelland und kamen unter großen Verlusten nach Cilicien. 1098 ward auch Antiochia durch Verrat gewonnen und nach Auffindung der heiligen Lanze behauptet. Endlich erreichte das auf 20000 Streiter zusammengeschmolzene Kreuzheer Jerusalem; die übrigen waren fast alle auf dem mühevollen Zuge dem Klima, dem Hunger und dem Schwerte der Feinde erlegen. Als das Heer die heilige Stadt erblickte, sielen alle auf die Kniee nieder, küßten den Boden und weinten Thränen des Dankes und der Freude. Wiewohl eine starke türkische Besatzung die Stadt aufs tapferste verteidigte, so fiel sie doch schon am 15. Juli 1099 1099 nach blutigen Kämpfen in die Hände der Kreuzfahrer und ward dann durch den Sieg Gottfrieds bei Askalon über die Ägyptier für die nächste Zeit gesichert. Der fromme Gottfried war kurz uach der Eroberung der heiligen Stadt zum Könige von Jerusalem gewählt wordeu. Er weigerte sich aber, da eine Königskrone zu tragen, wo sein Herr die Dornenkrone getragen habe, und nannte sich bloß „Herzog nno Beschützer des heiligen Grabes". Erst als er im folgenden Jahre starb, nahm sein Brnder Balduin die Königswürde an. Da sich aber das neue Reich gegen die wachsende Macht der Türken nur durch fortwährende Unterstützung des Abendlandes erhalten konnte, so wurden fast zwei Jahrhunderte hindurch wiederholt bewaffnete Züge nach dem Morgenlande unternommen. Die Hauptkreuzzüge wurden unternommen : 1) unter Herzog Gottfried von Bouillon 1096; 2) unter Kaiser Konrad Iii. 1147; 3) unter Kaiser Friedrich Barbarossa, König Philipp August von Frankreich und König Richard Löwenherz von England 1189; 4) unter dem Grafen Balduin von Flandern 1204; 5) unter Kaiser Friedrich Ii. 1228; 6) unter König Ludwig Ix., dem Heiligen, von Frankreich 1248 und 1270. Diese Züge fruchteten indessen nur sehr wenig. Vielmehr fielen die von den Christen eroberten Orte allmählich sämtlich wieder den Mn-i29i hammedanern in die Hände, am letzten Akkon 1291. § 59. Das Rittertum. Von allen Einrichtungen des Mittelalters verdankt das Rittertum den Kreuzzügen die höchste Ausbildung; denn nichts konnte den Neigungen des Ritterstandes mehr entsprechen, als der Mmpf gegen die
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