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1. Lesebuch in Lebensbildern für mittlere Schulklassen - S. 15

1870 - Oppenheim a.Rh. [u.a.] : Kern
15 Wolle hätten wir im Winter keine warme Bekleidung, und es sollte uns dann schlecht gehen. Im Sommer sind die Schafe auf der Weide. Des Nachts kommen sie in den Pferch. Junge Schäfchen sind gar muntre Thierchen. Sie machen gewaltige Sprünge—bockssprünge.. Von der Ziege bekommen wir keine Wolle, aber ihre Milch ist kräftig und gesund. Den Geisbock erkennt man sogleich an seinem ehrwürdigen Barte. Doch schlecht passen dazu seine närrischen Sprünge. Manche Böcke sind boshaft, und Kinder sollten ihnen immer aus dem Wege gehen. Das grunzende Schwein mit seinen grauen Borsten wälzt sich gern im Koth. Es ist überhaupt sehr unreinlich, aber sein Fleisch essen wir doch gerne. Sein Schmalz macht unsere Speisen gilt, und die Würste, die wir aus seinem Fleische machen, lieben wir alle. 21. Auch Gänse, Hühner' und Enten lausen in dem Hofe herum. Das Geschnatter der Gänse ist unangenehm. Auf ihrell Federn liegen lvir aber gerne. Die großen Flügelfedern llennt man Kiele. Sie dienen ulls zum Schreibell. Die Enten mit ihren gel- den Schnäbeln urtb ihrem watscheligen Gange lassen sich wenig hören. Nur des Nachts, wenn sie Etwas hören, schreien sie zu- sammen. Ihre Eier sind schmackhaft. Gänse- und Ent nbraten essen viele.leute gerne. Wenn lnan nicht in der Nähe des Wassers wohnt, sollte man weder Gänse, noch Enten halten. Wenn die Hühner gelegt haben, so zeigen sie dieß durch ein Gegacker an. Die Mutter schickt oft eins von ihren Kindern hin, um die Eier zu holen. Die Federn der Hühner werden jetten benutzt. Der Hahn ist schöner und größer als das Huhn. Auf dem Kopfe trägt er einen rothen, fleischigen Kamm, und die ailfrecht stehenden Schwanz- federn sind wie eine Sichel geformt. Wenn er sein Kikriki erschallen läßt, sollte man glauben, er strenge sich gewaltig an. Des Mor- gens ist er frühe munter. Man hört ihn schon um drei Uhr. Die Dauben sind gar liebe Thierchen. Gar zierlich laufen sie auf dem Dache herum und rucksen: Rucke di ku! rucke di ku! Auch drehen und verneigen sie sich. Ganz vertraulich kommen sie herunter, wenn der Harrsvater pfeift und ihnen Futter ausstreut. Ich sehe gerne p

2. Lesebuch in Lebensbildern für mittlere Schulklassen - S. 17

1870 - Oppenheim a.Rh. [u.a.] : Kern
17 23- Das Dorf, oder die Stadt. In der Nähe unseres Hauses stehen noch mehr Häuser. Alle diese Häuser zusammen bilden das Dorf, oder die Stadt. Die Häu- ser stehen meistens in Reihen. Zwischen zwei Reihen Häuser ist eine Strecke. Die Straßen haben ihre eigenen Namen. Es ist gnt, wenn die Straßen gepflastert sind und hübsch rein gehalten werden. Die Häuser, welche am nächsten zusammen stehen, sind die Nachbarshäuser, und die Leute, welche darin wohnen, nennen einander Nachbarn. Die Nachbarn besuchen sich gegenseitig. Die Nachbarskinder spielen hübsch mit einander, und die Mädchen und Weiber kommen von Zeit zu Zeit mit ihren weiblichen Arbeiten zusammen. Die Nach- barn können einander viel helfen, wenn sie recht friedfertig mitein- ander leben. Manche Gebäude im Dorfe und in der Stadt gehören- nicht entern Einzelnen, sondern sind das Eigenthum der ganzen Ge-^ meinde. . Dahin gehören: die Kirche, das Schul-, das Rath- und das Spritzenhaus. In den Städten findet man außerdem noch/ Waisenhäuser, 'Krankenhäuser, Kasernen und Zeughäuser. .An vielen Häusern der Stadt sind Schilder, woran zu erkennen ist, welche Beschäftigungen die Hausbewohner haben. Könnt ihr sagen, was man an den Schildern lesen kann? Wohnorte, welche größer sind als ein Dorf, und kleiner als eine Stadt, heißen Flecken. Klei- ner als Stadt, Flecken und Dorf sind Weiler, Höfe, Meiereien. 24. Auch gemeinschaftliche, öffentliche Plätze, Brunnen und Schwem- men finden sich. Unter den öffentlichen Plätzen der Stadt wird der Marktplatz am meisten besucht. Da finden sich Verkäufer und Käufer ein. Der Kirchhof oder Friedhof ist auch Gemeinde- Eigenthum, und liegt gewöhnlich außerhalb des Orts. Er soll uns ein stiller und heiliger Ort sein. Auch eine .Gemeinde-Baum- schule dürfte an keinem Orte fehlen. Wenn die Glieder eines Dorfes, oder einer Stadt im Guten recht einig sind, so können sie Vieles ausrichten. Sie können Kirchen und Schulen gut im Stande halten, und mit allem Nöthigen versehen. Ihre Straßen, Wege und Brücken können immer in Ordnung sein. Im Dorfe und in der Stgdt gibt es reiche und arme Leute. Die Armen Lebcnöbudcr Ii. 16. Auflage. ^

3. Lesebuch in Lebensbildern für mittlere Schulklassen - S. 4

1870 - Oppenheim a.Rh. [u.a.] : Kern
4 Wir Kinder müssen das Vorgeschriebene lesen und abschreiben. Un- sere Schrift ist aber nicht so schön wie die Vorschrift. Wir wollen uns bemühen, schön schreiben zu lernen. An den Wänden im Schul- zimmer sind auch große Landkarten aufgehängt. Länder und Meere sind darauf gezeichnet. Die eben genannten Geräthschaften gehören der Schule. Sie dienen beim Unterrichte. Wir Kinder dürfen Nichts daran verderben. 3. Auch die Schüler haben einige Schulgeräthe. Täglich bringen sie dieselben mit zur Schule, und nehmen sie nach der Schule wie- der mit nach Harls. So besitzt seder Schüler ein Buch. Größere Schüler haben mehrere Bücher. In unsern Büchern lesen wir. Auch zu Hailse lesen sieißige Kinder gerne in ihren Büchern. Mit der Feder, welche man in die Tinte taucht, schreibt inan in das Schreibheft. Das Schreibheft muß der Schüler reinlich halten. Ein besudeltes Heft \ » sieht schlecht aus. Die Tafel ist von Schieferstein. Auch die Tafel soll "rein- und mit einem Schwämmchen versehen sein. Auf die Tafel schreibt man mit einem Griffel. Jeder Schüler muß darum mit einem spitzen Griffel versehen sein. Bei dem ordentlichen Schüler wird er nie fehlen. Der unordentliche Schüler muß sich öfter einen Griffel bei seinem Mitschüler leihen. Dieß verursacht Störung und sollte nicht ' vorkommen. Noch weniger aber darf ein Kind seinem Mitschüler einen Griffel, ein Bild, oder sonst Etwas heimlich wegnehmen. Dieß wäre gestohlen, »und ein solches Kind wäre ein Dieb. Es wäre mir -leid, wenn mir Etwas, gestohlen würde. Ich will aber auch selbst Niemand Etwas stehlen. 4. Der menschliche Körper. Ich bin ein Mensch. Wir alle sind Menschen. Der Mensch hat einen Körper. Der menschliche Körper besteht aus drei Haupi- theilen. Sie heißen Kopf, Rumpf und Glieder. Der Kopf ist rund. Er sitzt ans dem Halse. Durch den Hals ist der Kopf mit dem Rumpfe verbunden. Vorn am Kopf ist das Angesicht. Im - Angesicht erblickt man die Stirne, die beiden Augen, die Nase, den Mund, die Wangen, das Kinn. Der Kopf des Menschen ist bis auf das Augesicht ganz mit Haaren bedeckt. Die Haare sind schwarz,

4. Lesebuch in Lebensbildern für mittlere Schulklassen - S. 7

1870 - Oppenheim a.Rh. [u.a.] : Kern
7 besteht aus Krume und Kruste. Ganz frisches, oder nicht ausge- backnes Brot ist ungesund. Nicht alle Menschen haben immer Brot zu essen. Der Arme muß sich das tägliche Brot verdienen. Aus Mehl backt der Bäcker auch Kuchen, Wecke, Bretzeln. Reifes Obst ist gesund. Garten und Feld liefern uns Kernobst und Steinobst. Im Walde findet man eßbare Beeren. Vieles pflanzen wir zu unserer Nahrung. So das Getreide, die Kartoffeln, das Gemüse, den Salat, die Rüben n. s. w. Ohne Kartoffeln sollte bald Hungersnoth bei uns fein. Die Kartoffeln werden mit der Schale in Wasser gesotten. Auch Suppe und Brei kocht man davon. Mancher Hirte brät sich Kartoffeln auf dem Felde in heißer Asche. Ebenso die Holzmacher im Walde. Viele Speisen bewahrt man für den Winter auf. Obst wird gedörrt. Fleisch 'wird gesalzen und geräuchert. Kartoffeln uni) Rüben schüttet man in den Keller und in Gruben. Bohnen und Sauerkraut werden mit Salz eingemacht. — Das Essen schmeckt nur dann recht gut, wenn man Hunger hat; denn Hunger ist der beßte Koch. Man darf daher nicht den ganzen Tag essen. Ordnung ist in allen Dingen gut. Gewöhnlich essen wir dreimal des Tages. Manche Kinder wollen immer süße und gute Sachen haben. Aber Naschen macht leere Taschen. Auch denken solche Kinder nicht an das Berschen: „Salz und Brot macht Wangen roth." Ein gutes Kind ißt nie zu viel. Der Nimmersatt bekommt oft Leibschmerzen und andere Krankheiten. 9. Was man trinken kann, ist trinkbar, ist ein Getränk. Das reine Wasser löscht am beßten den Durst. Kinder trinken des Mor- gens besser Milch als Kaffee. Der Wein wird aus Trauben ge- preßt. Auch gibt's Obstwein. Aus Getreide, Kartoffeln und Zwet- schen wird Branntwein bereitet. Der Bierbrauer liefert uns das braune Bier. Kranke trinken Thee. An Wein, Bier und Brannt- wein kann man sich berauschen. Wer sich öfters betrinkt, ist ein Trunkenbold. Der Trunkenbold schämt sich nicht. Er kann über sein lächerliches Betragen nicht nachdenken. Gute Menschen lachen

5. Lesebuch in Lebensbildern für mittlere Schulklassen - S. 52

1870 - Oppenheim a.Rh. [u.a.] : Kern
52 hängt eine Wage. An den Wänden sehen wir hölzerne Gestelle mit einer Menge kleiner Schubladen, an welche Zettelchen geklebt sind. Ans den Zettelchen ist angegeben, was die Kästchen enthalten. Neben der Thüre steht ein viereckiger Kasten, mit Blech schön ausgeschlagen; darin ist das Oel. Nahe dabei liegt ein Faß mit Essig. Die Maße für diese Flüssigkeiten stehen ans einem Brette. Da geht es nun beständig ab und zu. Der Kaufmann, seine Frau und der Lehr- bursche sind beschäftigt. Verschiedene Mädchen mit Henkelkörbchen kom- men. Das Eine will Kaffee: das Pfund zu 24 Kreuzer, das Andere zu 30 Kreuzer und ein Drittes verlangt noch besseren, das Pfund zu 32 Kreuzer. Ein alter Bauer verlangt Schnnpftabak; Bursche wollen Tabak. Der Eine das Paket zu 6, der Andere zu 7 und wieder ein Anderer zu 9 Kreuzer. Ein Schnhmacherjunge fordert Nägel für den bekannten Preis. Essig und Oel mißt der Lehrbursche aus. Zwirn, Nadeln und Schnüre gibt die Frau des Kaufmannes. Aber nicht alle Waaren hat der Kaufmann in seinem Laden. Essig, Oel und Häringe hebt er im Keller auf; Fässer voll Tabak stehen auf dem Speicher; Säcke mit Kaffee, Kistchen mit Zucker Und Zuckerhüte, Kästchen mit Reis und spanischen Nudeln stehen auf der Oberstulle. Zimmet, Muskatnüsse, Pfeffer, Sago, Kümmel, Rauchkerzen u. dgl. hat der Kaufmann nicht viel vorräthig. Diese Waaren gehen nicht stark ab. 71. Bei einem andern Kanfmanne finden wir Ellen-Waaren. An den Wänden seines Ladens sind keine Schubladen. Da sehen wir lauter Gefächer, voll g legt mit Tuch, Kattun, Musselin, Battist u. s. w. Tuch hat der Kaufmann von allen Farben und von ver- schiedener Güte, Kattun in vielerlei Mustern. In Seidenzeng zu Westen hat man eine große Auswahl. Eben kommt ein alter Bauer; er verlangt graues Tuch zu einem Paar Hosen. Er bittet den Kaufmann, ihm Nichts vorzu- schlagen. Mit einigen Worten sind sie einig. Der Bauer zieht seinen ledernen Geldbeutel, woran ein Schlüsselchen hängt, legt dem Kaufmann 4 st. 30 kr. für 2 Ellen auf den Tisch und geht mit dem Tuch unterm Arm weiter. Dann kommt ein vornehmer Herr.

6. Lesebuch in Lebensbildern für mittlere Schulklassen - S. 54

1870 - Oppenheim a.Rh. [u.a.] : Kern
54 aus dem Auslande gebracht, und den Kaufleuten zugefahren. Vieh und Früchte werden mehr im Hause verkauft; doch gibt es auch öffentliche Vieh- und Fruchtmärkte. Ii. Abtheilung. Sprachliches. 1. Die vier Jahreszeiten. a. Die Wiese grünt, der Vogel baut, Der Kuckuck ruft, der Morgen thaut, Das Veilchen blüht, die Rebe weint, Der Obstbaum prangt, der Storch erscheint. 5. Die Sonne sticht, die Rose blüht, Die Bohne rangt, das Würmchen glüht, Die Aehre reift, die Sense klingt, Die Garbe rauscht, die Erdbeer winkt. o. Das Laub verwelkt, der Nebel drückt, Der Apfel lacht, der Landmann pflügt, Die Traube reift, die Schwalbe flieht, Die Kelter rinnt, die Schneegans zieht, ck. Der Sang verstummt, die Axt erschallt, Das Schneefeld glänzt, das Jagdhorn schallt, Der Schneeball fliegt, die Fluth erstarrt, Der Schlittschuh eilt, die Straße knarrt. Riecke.

7. Lesebuch in Lebensbildern für mittlere Schulklassen - S. 56

1870 - Oppenheim a.Rh. [u.a.] : Kern
56 4. Sei fleißig. Jeder Mensch soll etwas Nützliches arbeiten. Mit den beiden kräftigen Armen, mit den zehn künstlichen Fingern an unsern zwei Händen können wir viel Herrliches schaffen. Es muß dahin kommen, daß jeder Arbeiter geachtet, jeder Faullenzer ver- achtet wird. Nur wenige Menschen werden dies nicht einsehen. Keiner darf daher seine Kräfte unbenutzt lassen. Selbst etliche Thiere geben uns Beispiele des Fleißes zur Nachahmung. Dem gesunden, kräftigen Bettler reicht man die Gaben der Liebe mehr mit einem unfreundlichen als freundlichen Gesichte dar. Manche Müßiggänger haben darum schon den Vorsatz gefaßt, ein neues, thätiges Leben zu beginnen. Alle sollten einen solchen Vorsatz ausführen. „Ein sich'rer Reichthum ist Verstand und eine arbeitsame Hand." 5. Der Spaziergang. Der erste Mai war wieder gekommen. Alle Kinder unserer Schule freuten sich. Denn an diesem Tage gehen wir jedes Jahr mit unserem Lehrer spazieren. Und gestern ging es einmal nach der alten Stadt Heidelberg. Schnell eilten wir ditrch die saubere Straße unseres Dorfes. Viele Leute des Orts winkten uns freundlich zu. Weiter gings au dein linken Ufer des Neckars dahin. Bunte Blümchen, blumige Wiesest, hübsche Gärten, angenehmer Geruch überall! Schiffe und Nachen durchschnitten die kleinen Wellen des Flusses. Oft blieben wir stehen und betrachteten dieß und jenes. Manchmal wurde auch eilt munteres Liedchen gesungen. So kametl wir auf der alten Schloßruine zu Heidelberg an. Aber welch' herrliche Aus- sicht! Unten die vielen Häuser der Stadt, der helle Neckar im Thal. Auf der andern Seite das grüne Gebirg, die weite Ebene. Man muß es sehen! Auch das große Heidelberger Faß, und manches Andere war uns etwas Neues. Schön ist's im Mai in der Natur! Voller Freude kehrten wir am Abend in unsere Heimath zurück.

8. Lesebuch in Lebensbildern für mittlere Schulklassen - S. 30

1870 - Oppenheim a.Rh. [u.a.] : Kern
30 / Das Heu muß recht dürr in die Scheuer, oder auf den Heuboden gebracht werden, sollst wird es durch Feuchtigkeit warm und verdirbt durch Schimmel. Ja feuchtes Heu hat sich schon öfters entzündet, wodurch großes Brandunglück entstanden ist. Von schädlichen Pflanzen, als Zeitlose, Moos rc. ist die Wiese rein zil halten. Die Wiesenbesitzer lassen auch die/Maulwürfe dar- auf wegfangen. 43. Die Wege. Von dem Orte aus führen Wege ill's Fe/d, nach den Wiesen, nach dem Walde und nach den Nachbarortes. Wege, welche zum Fahrell dienen, nennt man Fuhrwege; dienen sie bloß zuni Gehen, so nennt man sie Fußpfade. (Sin künstlich angelegter Fuhrweg heißt Kunststraße (Chaussee). Die Knnststraßen nennt man auch Landstraßen; deml sie führen von Dorf zu Dorf und von Stadt zu Stadt und gehen viele Meilen weit durch das Land. In der Mitte ist die Chaussee erhaben und mit Kies, oder klein gehauenen Steinen bedeckt. Auf jeder Seite zieht ein Graben hin. Stellenweise ist sie auch von Alleen umgeben. In einer langen Allee scheinen die Banmreihen in der Ferne zusammen zu laufen. Man begegnet auf der Landstraße manchem Fußgänger, manchem Reiter und allerlei Fuhrwerk. Da kommt ein Kühwagen langsam daher gefahren. Dort zieht. ein Handwerksbursche sein zweirädriges Wägelchen nach sich, worauf sein Reisebündel liegt. Eben führt ein Müllertvagen an mir vorüber, schwer beladen mit Mehlsäcken. Auch ein Güterwagen, bespannt mit sechs gewaltigen ' Gäulen, rollt schwerfällig dahin. Endlich jagt im Trab der Postwagen an mir vorbei, so daß mir der Staub in die Augen wirbelt, obgleich ich ans dem Barlkett gehe. 44. An der guten Beschaffenheit der Wege ist mir sehr viel gelegen. Denrr Menschen, Vieh und Geschirr rverderr dadurch geschont. Der Wegaufseher oder Chausseewärter sorgt dafür, daß die Chaussee in gutem Stande erhalten rvird. Er läßt sie deßhalb von Zeit zu Zeit mit stein gehauenen Steinen frisch sohlen d. h. bedecken. Die armen Kühe beschädigen sich dann nicht selten an derr spitzen Steinen die Hufe. Auf den Straßen müssen sich die Fuhrleute gegenseitig j

9. Lesebuch in Lebensbildern für mittlere Schulklassen - S. 35

1870 - Oppenheim a.Rh. [u.a.] : Kern
35 können schon Kinder gehen. An den Kreuzwegen stehen Wegweiser, damit die Fremden nicht irre gehen. Der Wegweiser hat einen, oder mehrere Arme, auf welchen die Namen und die Entfernun- gen der Orte geschrieben sind. Wer nicht lesen kann, für den steht der Wegweiser vergeblich da. Manche Wege sind in nassen Jahreszeiten sehr schlecht, und Fuhrleute fahren solche nicht gerne. Ueber Bache und Flüsse, welche zwischen Dörfern und Städten hinziehen, führen Stege und Brücken. 50. Wenn wir in ein anderes Dorf kommen, so finden wir Manches anders, wie zu Hause. Es gibt Dörfer, die haben weder eine Kirche, noch einen Thurm; andere dagegen haben mehrere Kirchen, und in. Städten sieht man viele Kirchen und Thürme. Die Häuser in einem Dorfe sind nicht so groß und ansehnlich, wie in der Stadt. In manchen Dörfern liegen die Häuser zerstreut umher; in Städten dagegen stehen sie immer dicht beisammen. Auch findet man in Städten schöneres Pflaster, wie in den Dörfern, so daß man beim Gehen keinen Fuß beschmutzt. In vielen Dörfern ist fast in jeder Hofraithe ein Brunnen, nur in wenigen Dörfern ist das Wasser rar. Die Dörfer liegen größtentheils in der Nähe eines Baches, oder eines kleinen Flusses. An größeren Flüssen finden wir mehr Städte. Die Leute in einem Dorfe treiben fast alle Ackerbau und Viehzucht. Sie heißen darum Bauern, weil sie das Land bebauen; und Land- leute, weil sie auf dem Lande wohnen. Handwerker finden sich im Dorfe nur wenige, in Städten dagegen wohnen meistens Kaufleute, Handwerker und Beamten. In Dörfern ist es sehr ruhig, und man sieht auf den Stra- ßen wenige Menschen. Zur Zeit der Feldarbeit sind sie meistens im Felde. Anders ist's in der Stadt. Da sehen wir von Mor- gens bis Abends vie'e Leute in den Straßen. Da gehen Bäcker- knechte in mehligen Kleidern mit Körben voll Brod, Metzgerbnrsche in weißen Schürzchen mit Mulden voll Fleisch. Dann kommen Mägde mit Henkelkörben, welche fíeme Einkäufe machen wollen, oder schon gemacht haben. Auch wenn kein Markttag ist, gehen immer Verkäufer auf den Straßen umher und rufen ihre Waaren

10. Lesebuch in Lebensbildern für mittlere Schulklassen - S. 63

1870 - Oppenheim a.Rh. [u.a.] : Kern
63 Am Hügel lag ein großer Stein, Ten wollt es überspringen: Seht da, es springt und bricht ein Bein! Aus war nun Lust und Springen. Ihr lieben, muntern Kinder schreibt Es tief in eure Herzen: Die Freuden, die man übertreibt, Verwandeln sich in Schmerzen. B e r t u ch. » 19. Der gute Mäher. Ein Mann ging aus, um Klee zu mähen. In das Kleestück, das der Mäher abmähen wollte, hatte eine Lerche dicht an die Erde ihr Nest geballt. Als der Mäher schon ein ziemliches Stück gemäht hatte, bemerkte er das Nest der Lerche, in welchem sieben junge Vöglein lagen. Der gute Mann schonte des Nestes, indem er weit um die Stelle, wo es stand, herum mähte, den Klee sodann still forttrug und weiter gar nicht störte. Bald kamen die alten Vögel wieder, um ihre Jungen zu füttern. Diese wuchsen heran, wurden endlich flügge und flogen munter davon. Der Mäher aber freute sich seines Thuns und fand seinen Lohn in dem guten Erfolg. Kellner. 20. Der gute Mäher. Früh ging ein Mäher mähen Im Feld den reifen Klee, Da schnitt er mit der Sense Hart an ein Nest — o weh! D'rin lagen sieben Vögelein, Sie lagen nackt und bloß. O, könntet ihr schon fliegen! Und wäret ihr schon groß! Dem Mäher that's so wehe: Er sann wohl her und hin — Da kam dem guten Mäher Noch Hofsnnng in den Sinn. Er mähete bedächtlich Weit um die Stelle her, Und trug den Klee von dannen llnd störte da nicht mehr. Die alten Vögel flogen Nun wacker ab und zu; Sie fütterten die Kinder In ungestörter Ruh. Bald wuchsen ihre Flügel, Sie flogen froh davon; Der Mäher aber fühlte Im Herzen süßen Lohn. v. K a in p.
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