84
P o ni p e j „ s.
v.c.e. Sylla zwingt sehr schnell den Mithridatcs zum Frieden
84. (Bithynieu und Kappadocieu zurück rc.), schlägt den ^Iuul>ria,
und nachdem er sich an den Kleinasiaten gerächt, geht er über
Griechenland nach Italien zurück. Nach seiner Landung mit
Metellus und Po mp ejus verbunden, schlägt er die ihm
entgegen ziehenden Consuln (Sertorius nach Spanien), bela-
gert den jungen Marius in Präneste, siegt nach blutigem
82. Kampfe gegen die Samniter vor den Tyoren Roms, und
nachdem Präneste sich ergeben (des Marius Tod), übt er in
Rom sowie in Italien durch seine Legionen die empörendste
81. Rache (Ermordungen und Verbannungen aller Art; Casar
entflieht); als Dictator ordnet er darauf die Verfassung durch
neue Gesetze gegen die Demokratie, legt seine Würde nieder
(79) und stirbt 78 v. Ch.
8. Cu. Pomp ejus der G r. beginnt seine Laufbahn
als Haupt der aristokratischen Partei, indem er
zunächst mit dem Consul Catnlns die Gesetze Sylla's zu
erhalten sucht.
a) Den spanischen Krieg beendigt er nach der Ermor-
72. öung des Sertorius mit der Hinrichtung Perperna's.
h) Den Sklavenkrieg, in welchem Spartacus mit
empörten Sklaven Rom bedroht, rühmt er sich, ungeachtet
der Siege des L. Crassus, beendet zu haben.
o) Den Se-erauberkrieg führt er, nach den Siegen
(37. des Metcllus mit unumschränkter Vollmacht über alle Meere
versehen, in drei' Monaten zu Ende.
ck) In dem erneuten Mithridatischen Kriege, wo
73. schon Licinius Lucullus, aus seiner Provinz Cilicien heran
eilend, den Mithridates am Granicus geschlagen, ihn zur
Flucht nach Armenien zum Könige Tigranes gcnöthigt, auch
69. die Armenier besiegt und Tigranocerta eingenommen, selbst bis
Artarata gegen die Parthcr vorgcdrungen war, aber wegen
des Ungehorsams seiner Soldaten (wuchernde Ritter, Umtriebe
des Pompejnc ) zurückkehren mußte, wird Ponipejus durch
C6. die lex Manilia (von Cicero und Caesar unterstützt) zum
Feldherrn crnanttt, schlägt den wieder vorgedrungcnen Mithri-
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Extrahierte Personennamen: Sylla Marius Marius Marius Marius Cicero Caesar
88
Ä tt g u st H 5.
t.e.o.v. Monarchie der Kaiser. Von der Schlacht bei
Actinm bis znr Theilung des Kaiserreichs, oder von
Augustus bis ¿um Tode Theodosius des Gr., von
31 v. Ch. G. bis 395 n. Ch. G.
* Das r ö >ii t sch e R e i ch hat seinen Höhepunkt e r r e i ch t.
Kunst und Wissenschaft st e h e n der ä il ß cren At acht zur
Seite; aber sowie diese ohne moralische Grundlage ihren
weiten Umfang nicht zu fassen vermag, und alsbald, von
sinnlich verblendeter Selbstsucht geleitet, immer mehr
auf verderbliche Ab w ege geräth, so haben auch jene schnell
ihre B l u t h e überlebt, und gehen zum Gewöhnlichen über.
Die Völkerwanderung bedroht i in Osten d a S morsche, i u
si ch selbst zerrüttete Staatsgebäude.
1. Dynastie des octavianisch-claubischen Ge-
schlechtes und der Flavier, von 30 v. C h. G. bis 96
n. C h G.
* Sowie der Senat, das Volk und die Ritter, so sind
auch die meisten Kaiser nur von ihren sinnlichen Einge-
bungen abhängig, Despoten, die m i t b l i n d e r W i l l k ü h r
alle Menschenrechte zu Boden treten; daher denn gewöhn-
lich ihr unnatürlicher Tod.
30. 1) Caesar Oclavianus — Augustus beschenkt, Nach sei-
nem dreifachen Triumphe, Soldaten und Bürger, vermindert
die Zahl der Senatoren, laßt sich das Imperium aufdringcn,
theilt die Provinzen mit dem Senate (^ollortes praetorianae),
und gibt, indem er nach und nach alle republikanische Würden
in seiner Person vereint, von Macenas und Agrippa unter-
stützt, dem Staate Ruhe und Sicherheit.
Kriege: Die Cantabrer werden in Spanien nach wieder-
holten Kämpfen, sowie die Salasser in den Alpen bezwungen,
verschiedene Colonie» : Caesar Augusta je. Die Unruhen in
Gallien durch Agrippa gedampft; aber Niederlage des Legaten
16, Lollius durch germanische Völker. Eintheilung des römischen
Germanien in das obere und niedere. Die pannonischen Völker
von Agrippa, die Rhäter, Vindelikcr und Noriker von Tibe-
15. rius und Drusus, den Stiefsöhnen des Augustus, bekämpft.
Darauf die Feldzüge des Drusus nach dem Innern Germa-
!
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Extrahierte Personennamen: Augustus Theodosius Caesar_Oclavianus_—_Augustus Augustus Macenas Agrippa Caesar_Augusta Agrippa Agrippa Drusus Augustus
Marius und S y l l a.
85
5. Marins, zu Ni sechsten Male Consul, hebt sich zum
Partcihaupte empor; verbindet sich mit den gemeinsten
Demagogen, und unterstützt deren Gesetzesvorschläge. - Blutige
Auftritte in Rom. Memmius ermordet. Marius selbst muß
die aristokratische Partei gegen die auf dem Capitole cinge-
sehlossenen Demagogen führen'; sie werden erschlagen.
6. Vundesgenossen-Krieg 91 bis 88. Der Volks-
tribun Livius lirusus verspricht den Bnndesgenosien das
römische Bürgerrecht :c. , wird ermordet. Daher die Verbin-
dung der Marser, Samniter, Peligner :c. zu einem Bundes-
staate mit römischen Einrichtungen (Senat von fünfhundert
Männern, zwei Konsuln rc.) und der Hauptstadt Corfinulin.
Römische Armeen ziehen gegen sie; aber die Verbündeten siegen
mehrmals unter ihrem tapferen Q. Pompaedius Silo, und
erhalten, von Marius und Splla gedrängt, größtcntheils
daö römische Bürgerrecht.
7. Erstcr Mithridatisch er Krieg (88 bis 84),
verbunden mit dem ersten Bürgerkriege unter den Par-
teien des Marius und Sylla, der niederen Demokratie
gegen die tyrannische Aristokratie, von 88 bis 80. Sylla, zum
Feldherrn gegen Mithridates Vl. von Pontus, den unver-
söhnlichen Feind der Römer, gewählt, wird durch den neidi-
schen Marius und dessen Anhänger, nach den blutigsten Auf-
tritten in Rom, zur Flucht genöthigt; aber er kehrt mir seinem
Heere zurück, schlägt den Marius und dringt verheerend in
Rom ein. Marius geächtet, flieht nach mancherlei Gefahren
(Minturnä) nach Afrika (Karthago's Trümmer), während
Sylla in Rom den Cornel. Cinna und Octavius als Cou-
suln zurückläßt und in den mithridatischen Krieg eilt; er bela-
gert , erobert und züchtigt das mit Mithridates verbundene
Athen, siegt bei Chäroncia und geht dann nach Asien über.
Aber in Rom neue Unruhen durch Cinna, den Anhänger des
Marius, und durch Octavius, den Anhänger Sylla's; jener
siegt, ruft den Marius heran, und dieser kommt, rückt mit
seinen Bardianern in Rom ein, und übt nun blutige Rache
aus; stirbt aber als Consul im folgenden Jahre.
6*
/
100.
88.
87.
86.
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Extrahierte Personennamen: Marius Marius Marins Memmius Marius Marius Livius Marius Marius Marius Marius Sylla Sylla Marius Marius Marius Marius Marius Marius Sylla Cornel Marius Marius Marius Marius
Extrahierte Ortsnamen: Rom Rom Rom Afrika Rom Athen Chäroncia Asien Rom Rom
Erstes T r i ttm v i r a t. 8.>
dates am Euphrat und verfolgt ihn bis über den Kaukasusz».C.g
darauf nimmt er Syrien, Jerusalem, und vertheilt, nachdem 64.
sich Mithridates selbst getödtet, in Cilicien willkührlich die
asiatischen Reiche.
9. Catilinarische Verschwörung: L. Sergius Ca-
iilina , tu der allgemeinen Entartung verschuldet und laster-
haft, gründet unter den Consuln 31. T. Cicero und L. Anto- 63.
nius eine Verschwörung gegen die Republik; aber sein Plan
wird von Eiccro entdeckt, seine Mitverschwornen verhaftet,
er selbst von Petresus, dem Legaten des Antonius, in Etru-
rien geschlagen, fällt.
10. Erstes Triumvirat mit den sich daran schlie- 60.
ß enden Unruhen und Kriegen. Pompes ns findet bei
seiner Rückkehr nach seinem glänzenden Triumphe vorzüglich
an Lucullus, Eato und Cicero seine Hauptgegner; daher
gewinnt er Clodius, den frechen Feind Cicero's, und verbindet
sich mit J. Caesar (dessen Tochter Julia) und dem reichen
Crassus — erstes Triumvirat. Cäsar, mit dem schwachen
Bibulus Consul, bestätigt des Pompesus Anordnungen, erhält,
während Cicero durch ein Gesetz des Clodius verbannt und 59.
Cato als Heerführer nach Cypern entfernt wird, als Pro-
konsul die beiden Gallien, Jllyrien und vier Legionen auf
fünf Jahre. Er schlägt die in Gallien eingedrungenen Helve-
tier zurück, und den Ariovist mit seinen Germanen bei 57.
Vesontio, unterdrückt die nördlichen gallischen Völker (Remer,
Belgcr, Nervier), dringt, nach seiner Zusammenkunft mit Pom-
pejuö und Crassus in Lucca, in die Sinupfe der Moriner und
Menapier, schlägt die germanischen Usipeter und Tenchterer 55.
über den Rhein zurück (seine Brücke), segelt erfolglos nach
Britannien, dampft die neuen Unruhen in Gallien, dringt
abermals über den Rhein, geht nach Rom, überläßt Alles 53.
dem Pompesus, eilt nach Gallien zurück und bewirkt durch
empörende Grausamkeit mit der Auslieferung des Vercingc-
torir die völlige Unterwerfung desselben. 5f.
In Rom indessen blutige Unruhen durch Clodius und
Milo. Pompesus, durch den schon 57 zurückgerufeucn Cicero
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86
Cäsar.
V.c.g. unterstützt, mit Crassus Cónsul (55), erhält Spanien und
Afrika auf fünf Jahre (läßt es durch seine Legaten verwalten),
und Crassus Syrien mit dem parthischcn Kriege, worin er
umkommt (53). Die Verwirrung dauert fort; alle Wahlen
verhindert; Clodius ermordet. Endlich Pompcjns allein
52. Cónsul; Ausbruch seiner Feindschaft gegen Cäsar (Julia schon
53 gestorben ). Dieser erwidert die Forderungen des Senats
mit ähnlichen an Pompcjns ( se nee sibi nee reiptiblicae
50. defuturum), und dringt, nachdem seine Tribunen ans Nom
vertrieben worden, gewaffnet mit seinem Heere über den
Rubikon in Italien ein — zweiter Bürgerkrieg
(zwischen Cäsar und Pompcjns, 49 bis 45). Von allen
Seiten verstärkt, unterwirft Cäsar in sechzig Tagen, während
Pompcjns mit seiner Partei nach Griechenland flieht, ganz
Italien; er stellt in Rom die Ordnung her, fiegt in Spanien
bei Ilerda gegen die pompejanischen Legaten, und segelt als
Cónsul nach Orikon über. Nach ungünstigen Gefechten bci
48. Dyrrbachion siegt er bei Pharsalos, folgt dem fliehenden
Pompcjns nach Aegypten, findet ihn ermordet, schlägt, von
Cleopatra gewonnen, nach großer Gefahr in Alerandria,
die empörten Acgyptier, befiegt den Pharnaces in Pontns
47. (veni, vidi, vici), dampft die Unruhen in Rom, und nach-
dem er, zum dritten Male Cónsul, in Afrika durch seinen
46. Sieg bei Th apsos gegen Seipio und Juba von Nnmidien
die pompejanische Partei vernichtet (Calo mordet sich in Utika),
feiert er einen vierfachen Triumph in Rom. Als Diktator
auf zehn Jahre, gibt er verschiedene Gesetze (Calcnder, Dauer
der Statthalterschaften rc.), schlägt die Söhne des Pompcjns,
45. Cnejus und Scrtus, bei Mundcr in Spanien, und herrscht
nun als Diktator auf Lebenszeit willknhrlich in Rom,
bis er durch seinen Uebcrmnth, seine Herabwürdigung des
Senats, sein Streben nach der Königswürde (Diadem des
Antonius) eine Verschwörung des Li. und D. Brutus, Cas-
sius, Cimber, Casca re. veranlaßt, und am 15. Marz (Idibus)
44. im Saale der Curie ermordet wird.
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Extrahierte Personennamen: Cäsar Crassus_Cónsul Cäsar Julia Cäsar Cäsar Cleopatra Calo Antonius D._Brutus Brutus
Extrahierte Ortsnamen: Spanien Afrika Syrien Italien Griechenland Italien Rom Spanien Ilerda Alerandria Pontns Rom Afrika Juba Utika Rom Spanien Rom Casca
>)
Zweites Triumvirat. 87
31. Jntonius halt die Leichenrede, und sncht sich, nachdem d.s.g.
die Verschworenen entflohen, cmporzuschwingcn; er vernach-
läßigt den Adoptivsohn und Haupterben Cäsar's, den jungen
Octaviamis (Cäsar's Papiere), wird geächtet (Cicero's Eifer 43.
gegen ihn), und flieht nach seiner Niederlage bei Mutina,
wo beide Eonsuln Hirtins und Pausa fallen, nach Gallien.
11. Zweites Triumvirat mit seinen verschie-
denen Kriegen, 43 bis 31 v. Eh. Octaviamis ertrotzt sich
das Consulat, und verbindet sich auf einer Rhcininsel bei
Bologna mit Antonias und Lepidus auf fünf Jahre zum
zweiten Triumvirat; darauf Plünderungen, Achtserklärungen
und Ermordungen durch ganz Italien hin (Cicero's Tod
auf seinem Cajetanischen Landgute).
31. Brutus und Cassias in ihren Provinzen Macedonicn
und Syrien, finden in zwei Schlachten bei Philippi gegen 42.
Octavianns und Antonius ihren Tod.
Bertheilnug des römischen Reichs: Octavianns
nimmt die westlichen, Antonius die östlichen Provinzen, Lepi-
dns erhält Afrika. Octavianns beendigt schnell den pernsini- 41.
scheu Krieg, erwirbt sich die Liebe des Volks in Rom und
bekämpft den jungen S. Pompejus. Antonius schwelgt in
Aegypten bei Cleopatra, vermählt sich mit Octavia, kämpft
unglücklich gegen die Parthcr, verschenkt römische Provinzen
an Cleopatra und ihre Familie, verstößt seine edle Gemalin,
und führt so den Krieg herbei, der dem Octaviamis durch
seinen Scesieg bei Actinm (2. Sept. ) die Alleinherrschaft 31.
erwirbt. Antonius sowie Cleopatra sterben durch Selbstmord,
— Aegypten römische Provinz.
Ungeachtet der allgemeinen moralischen Entartung der Niederen wie
der Vornehmeren nimmt die Vorliebe für griechische Litteratur immer
mehr zu, und griechischer Unterricht ist an der Tagesordnung (Lucullus
schrieb eine Geschichte des marstschen Kriegs in griechischer Sprache).
In den Wissenschaften entwickeln sich vorzüglich die Beredtsamkeit
durch M. T. Cicero; die G e schichte durch J. Caesar, Corn. Uvepo»,
und besonders Sallustius Crispns; und die Dichtkunst fuhren weiter^
Lillci-etias Garns und Val. Cafuüus.
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Extrahierte Personennamen: Eonsuln_Hirtins Brutus Antonius Antonius Antonius Cleopatra Cleopatra Antonius Cleopatra M._T._Cicero J._Caesar Cafuüus
Extrahierte Ortsnamen: Gallien Bologna Italien Syrien Afrika Rom
188
Der Senat und die Volksversammlungen blieben, wurden
aber Werkzeuge seines Willens; die Nobilität, die zum Theil in
den Bürgerkriegen ausgerottet worden war, wurde ohnmächtig.
Das Volk wurde gewonnen durch Geld- und Getreidespenden,
Colonisationen. Die Ueberwachung der Stadt geschärft (prae-
fectura urbis, vigiles oder Gensd'armes). Dem Luxus und der
Sittenlosigkeit suchte Augustus zu steuern, besonders die Ehen zu
befördern (seine leges sumptuariae, cie adulteriis et de pudicitia,
de maritandis ordinibus). Die Literatur ihm dienstbar. Die
Provinzen gewannen durch die monarchische Regierung, indem sie
von ihren Drängern, der senatorischen Nobilität, befreit wurden.
Durch Straßenbauten wurde Handel und Verkehr belebt.
b. Verhältnisse nach Außen. Augustus Politik beschränkt
sich im Allgemeinen auf den Schutz der Grenzen.
1) Kämpfe im Norden. Die Alpenländer durch Tiberius
und Drusus bis zur Donau unterworfen; Rhaetin, Vindelicia
cs und Noricum 15 vor Chr. römische Provinzen. Auch Mösien
erobert. Drusus unternimmt vier Züge gegen Friesen, Chauken,
Cherusker (Drususgraben) rc. und dringt bis zur Elbe vor ohne
feste Resultate zu erzielen 12—9 v. Chr. Tiberius sucht die Häupter
der Germanen zu gewinnen und durch Entzweiung zu beherrschen.
Quintilius Varus, welcher römische Sitten und römische
p Rechte unter den Germanen einführen wollte, wird 9 n. Chr.
im Teutoburger Wald von den Cheruskern unter Arminius ge-
schlagen. Germanicus (14—lß) setzt den Krieg fort, wird aber
vom Kaiser Tiberius zurückgerufen; Deutschland bleibt frei.
Marbod, der Markomannenkönig.
2) Krieg im Osten: die Ostgrenze wird durch einen Feldzug
Lv gegen Phraates, König der Parther, gesichert (20).
3) Kriege im Westen. Agrippa vollendet durch die Be-
siegung der Asturer und Cantabrer die Unterwerfung Spaniens (19).
c. Familienverhältnisse des Augustus. Er war in
seinem Hause unglücklich. Seine ränkevolle Gemahlin Livia sucht die
Nachfolge ihrem Sohne Tiberius zu sichern und steht im Ver-
dacht, den hoffnungsvollen Marcellus (tz 23 v. Chr.), den Sohn
seiner Schwester Octavia und Gemahl seiner Tochter Julia, so-
wie die Söhne der letzteren und ihres zweiten Gemahls Agrippa,
Cajus und Lucius Cäsar, beseitigt zu haben. Seine Tochter
Julia mußte wegen offenkundiger Unsittlichkeit verbannt werden
2 n. Chr. 2 n. Chr. Seine Rathgeber Agrippa und der kunstliebende Ritter
Mäcenas (Freund des Horaz).
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Extrahierte Personennamen: Augustus Augustus Tiberius Drusus Tiberius Quintilius_Varus Varus Germanicus Tiberius Tiberius Agrippa Augustus Livia Tiberius Marcellus Julia Agrippa Cajus Lucius_Cäsar Cäsar Julia Rathgeber_Agrippa Ritter
Mäcenas
Extrahierte Ortsnamen: Drusus Donau Deutschland Spaniens
166
88 er (88) das Consulat und den Oberbefehl gegen Mithridates er-
hielt, machte er sich den Marius zum unerbittlichen Feind. Nach-
dem er die Diktatur niedergelegt hatte, lebte er bei Puteoli, wo
er seine (verlorenen) vno^ivrjf-iaxa schrieb. Seine zügellosen Leiden-
schaften und Ausschweifungen.
Sulla war Aristokrat, Marius Demokrat; diese Männer,
hinter denen die beiden Parteien des Staates standen, traten im
Kampfe einander gegenüber.
Sulla tritt dem Sulpicius entgegen und feiubet das Gesetz
desselben hinsichtlich der Vertheilung der Bundesgenossen über alle
Tribns an, aber Sulpicius läßt ihn durch einen Volksbeschluß ab-
setzen und den Oberbefehl dem Marius übertragen.
Sulla, der mit seinem Heere in Campanien stand, gehorcht
nicht dem Volksbeschluß, sondern kehrt, nachdem er die Soldaten
auf seine Seite gezogen, zurück und erstürmt Rom; Marius und
seine Anhänger fliehen. Sulpicius wird in den Sümpfen von
Laurentum ergriffen und enthauptet. Marius besteigt zu Ostia
ein Schiff, wird nach Minturnä verschlagen und in den Sümpfen
gefangen; er wird entlassen, gehtauf ein Schiff und landet beiden
Trümmern Carthago's. Ausgewiesen bringt er den Winter auf
den Inseln und auf seinem Schiffe zu. Sulla war nun, nachdem
er gewaltsam die Verfassung gestürzt, faktisch Herr des Staates;
er schwächte die Volksmacht durch folgende Maßregeln: er stellte
1) die alte Stimmordnung der Centnrien wieder her, 2) verstärkte
er den Senat aus seinen Anhängern, der nun den Marius mtb
die Häupter der Gegenpartei ächtete, und setzte 3) durch Volks-
beschluß fest, daß in Zukunft nur in den Centuriateomitien Ge-
setze gegeben werden könnten und zwar nie ohne einen Vorbe-
schluß des Senates.
87 Sulla hatte es geschehen lassen, daß für das Jahr 87 neben
seinem Anhänger Octavius der Marianer L. Cornelius Cinna
zum Consul erwählt wurde. Dieser erneuert das Gesetz des Sul-
pieius und beantragt die Znrückberufung der Verbannten, auch
des Marius. Heftiger Widerstand des Senates. Straßenkampf.
Cinna wird geschlagen und flüchtet mit seinen Anhängern Carbo,
Sertorius u. a., und wird durch den Senat abgesetzt. Er wiegelt
Italien auf und gewinnt das gegen die Bundesgenossen stehende
Heer. Zu ihm gesellt sich Q. Sertorius und der von ihm zurück-
gerufene, in Etrurien landende Marius mit 6000 Etruskern.
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Extrahierte Personennamen: Marius Marius Sulla Marius_Demokrat Marius Sulla Marius Marius Sulla Marius Marius Sulpicius Marius Marius Sulla Marius Marius Sulla Cornelius_Cinna Marius Marius Marius Marius
168
83 ruhigl. Norbanus, der eine Consul des Jahres 83 am Verge
Tifata geschlagen, der andere Consul L. Scipio fiel in Sulla's
Hände, nachdem vorher die Truppen zu ihm übergegangen warem
82 Er schlug ferner den jüngeren Marius 82 bei Sacriportus und
ließ ihn in Präneste einschließen; dessen College Cn. Papirius
Carbo suchte die Stadt vergebens zu entsetzen. Sulla besetzte Rom
und besiegte den Carbo in Etrurien, der nach Afrika entfloh.
Darauf schlug er die Samniter, Lucaner und Campaner, welche
mit der marianischen Partei gemeinschaftliche Sache gemacht hatten
und Präneste nicht hatten entsetzen können, vor dem collinischen
Thore. In Folge dieser Schlacht ergab sich auch Präneste, das
streng behandelt wurde, die Anführer Marius und Pontius gaben
sich selbst den Tod.
Cn. Pompeius, der sich mit vielen andern (Q. Metellus Pins,
M. Licinius Crassus, P. Cethegus, M. Lucullus re.) an Sulla
angeschlossen und demselben bei seiner Rückkehr Picenum zugewendet
hatte, vernichtete die marianische Partei. Der Consul Carbo ze-
rsangen und hingerichtet in Sicilien 82. Er besiegte in Afrika den
8i Schwiegersohn des Cinna C. Domitius Aenobarbus 81.
4. Schreckensherrschaft, Versaffmigsändcrungcn und Tod des
Sulla (82 - 78).
Zunächst wurden 8000 Samniter, die in der Schlacht am
collinischen Thore waren gefangen genommen worden, auf dem
Marsselde getödtet. In allen Städten, die dem Sulla Widerstand
geleistet, wurde Strafgericht gehalten. In Rom 2000 Senatoren
und Ritter hingerichtet. Proscriptionslisten. Für die Tödtung
eines Geächteten wurden 12,000 Denare als Lohn bezahlt. Die
Kinder derselben verloren das väterliche Erbe und waren von öf-
fentlichen Aemtrrn ausgeschlossen. 120,000 Soldaten und 10,000
Freigelassene (Cornelii, Sulla's Leibwache) seine Helfer. Catilinas
Dienste bei der Ausführung der Proscriptionen.
Sulla wurde durch die lex des Interrex Valerius Flaccus
zum Diktator auf unbestimmte Zeit ernannt; dadurch und durch
die lex de proscriptione wurde ihm eine unerhörte Macht einge-
räumt, Recht über Leben und Vermögen der Bürger. Auch alle
seine künftigen Einrichtungen sollten sogar Gültigkeit haben.*)
*) Lic. de leg.: Omnium legum iniquissimam dissimillimamque legis
esse arbitror eam, quam L. Flaccus interrex de Sulla tulit, ut omnia,
quaecunque ille fecisset, essent rata.
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Extrahierte Personennamen: Norbanus Consul_L._Scipio Scipio Marius Marius Sulla Marius Marius Pompeius P._Cethegus Sulla Sulla Sulla Catilinas Sulla L._Flaccus Sulla
Extrahierte Ortsnamen: Sacriportus Rom Etrurien Afrika Sicilien Afrika Rom Cornelii
170
Herr in Etrurien, wird aber von Pompeius, der an der Spitze
der Senatspartei stand, geschlagen.
Sertorius, ein Mann von edler Gesinnung, sowie großer
Kriegstüchtigkeit, stammte aus dem Sabinischen, bildet sich in Rom
als Sachwalter aus, kämpft mit Marius, dessen Vertrauen er ge-
winnt, gegen die Cimbern und Teutonen und nimmt Theil am
Bundesgenossenkrieg. Nachdem Sulla Italien erobert, begibt er
sich nach Spanien, um dort die marianische Sache aufrecht zu er-
halten und ein neues Rom zu gründen und von da aus Italien
zu beherrschen. Er wird von Sulla geächtet und von einem sul-
lanischen Heere aus Spanien vertrieben. Nachdem er sich eine
Zeit lang in Mauretanien aufgehalten und unstät auf dem Meere
8> umhergeschweift war, kehrt er 81 auf die Einladung der Lusitaner,
welche sich der römischen Herrschaft nicht unterwerfen wollten, mit
einem kleinen Heere nach Spanien zurück, gewinnt immer mehr
Boden, führt einen Guerillakrieg und behauptet sich gegen Q. Me-
7?tellus Pius (seit dem Jahre 80) und gegen Pompejus, der 77
mit einem beträchtlichen Heere nach Spanien kommt, bis er in
^ Folge einer gegen ihn gerichteten Verschwörung 72 von seinem
eigenen Legaten, dem neidischen Perperna bei einem Gelage er-
mordet wird; Perperna, der nun den Oberbefehl übernahm, von
72 Pompejus gefangen und hingerichtet (72).
2. Der Krieg gegen Spartacus (73—71).
Das Sklavenwesen nahm immer größere Dimensionen an.
Die Sklaven zur Verrichtung aller häuslichen und Feldarbeiten
verwendet; theilweise auch in förmlichen Schulen als Gladiatoren
eingeübt, um ihre blutigen Künste vor dem schaulustigen Publikum
zu zeigen.
In einer Gladiatorenschule zu Capua stiftete der Sklave Spar-
taeus, ein Thracier, eine Verschwörung unter seinen Genossen; sie
entsprangen, riefen alle Sklaven Italiens zur Freiheit auf, die
von allen Seiten zusammenströmten und ein Heer von 120,000
Mann bildeten. Spartacus schlug mehrere römische Heere, bis er
vom Consul M. Lieinius Crassus an einem Berge in Lucanien
71 71 besiegt wurde. Ein Rest der geschlagenen Gladiatoren, welche
über die Alpen entfliehen wollte, fiel dem gerade aus Spanien zu-
rückkehrenden glücklichen Pompejus in die Hände, der sich des-
wegen die Beendigung des Krieges zuschrieb.
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Extrahierte Personennamen: Pompeius Marius Marius Sulla Sulla Spartacus Lieinius