300
Achter Zeitraum.
14 "S
1495
¡521
ta 20
14sö
4500
1521
und außen kräftig erblühen. B arth o lo m ä us D ia z drang bis zur
südlichsten Spitze Afcica's, von ihm Vorgebirge der Stürme, von Jo-
hann aber, im Vorgefühle wichtigerer Entdeckungen, Vorgebirge der gu-
ten Hoffnung genannt. Auch Columbus boc ihm seine Dienste an,
fand aufmerksames Gehör, entfernte sich aber voll Unwillen aus
Portugal, da er wahrnahm, man wolle ihm seinen Plan entlok-
ken, um selbigen durch portugiesische Seefahrer ausführen zu
lasten. Mehrere Verschwörungen des höchsten Adels, dem des
Königs unparteiische Strenge mißfiel, entdeckte und bestrafte Jo-
hann so schnell, daß man keine neuen Versuche wagte. Ueber den
damaligen Fanatismus erhaben nahm er die, durch Ferdinand
den Catholischen aus Spanien vertriebenen Juden in seinem Lan-
de auf und gestattete ihnen freie Niederlassung. Doch vor allem
suchte sein forschender Blick seewärts Vergrößerung und Ruhm
durch Entdeckungsfahrten. Zur Vermeidung feindlicher Berührun-
gen aber mit dem benachbarten Spanien machte er den Papst
Alexander Vi. im Voraus zum Schiedsrichter. Dieser zog eine
Linie auf dem Globus von Norden nach Süden, 3h0 Meilen
westwärts von den Azoren und vom grünen Vorgebirge.
Was östlich von dieser Linie liege, sollte fortan den Portugiesen
gehören, was westlich, den Spaniern. Emanuel I. der Große,
Johanns nächster Verwandter und Nachfolger, erntete von dem,
was dieser gesaet, ohne ihm an innerer Gediegenheit zu gleichen.
Vasco de Gama entdeckte unter ihm den Seeweg nach Ostin-
dien, und eine gänzliche Umwandlung des Handels war davon
die Folge, denn Venedig und Genua, bisher im Besitz des
Speditionshandels zwischen Indien und Europa, sanken nun
unaufhaltsam an Macht und Wohlstand, dagegen flössen die
Reichthümec in breiten Strömen nach dem kleinen Portugal.
Ueberdieß entdeckte Don Pedro Alvarez Cabra l Brasilien, ein
treffliches, über alle Maßen ergiebiges Land. Portugal stand
jetzt in seiner schönsten Blüte; zwei Welttheile spendeten ihm ihre
Schatze; ein ritterlicher Geist bewegte alle Gemüther und tapfere
Kampfe gegen die Mauren in Africa gehörten zu den Obliegen-
heiten des Adels. Mit Recht prieß man den König Emanuel als
den Glücklichen, denn er war es;' doch gab er sich dem Genüsse
der Freude so ungezügelt hin, daß ihn ein frühzeitiger Tod seinem
Ueberflusse entrückte.
ß. 56.
Nordische Reiche.
Dänemark litt fortwährend durch die Kampfe widerspen-
stiger Vasallen, die gewaltsamen Eingriffe der Geistlichen und die
Kriege mit dem Nachbarstaaten. Machtlose Könige wechselten auf
TM Hauptwörter (50): [T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte]]
TM Hauptwörter (100): [T15: [Schiff Flotte Hafen England Jahr Insel Engländer Meer Küste Kriegsschiff], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann]]
TM Hauptwörter (200): [T184: [Insel Amerika Portugiese Afrika Spanier Kolumbus Küste Entdeckung Jahr Indien], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T80: [Kaiser Stadt Fürst Recht Reich König Reichstag Macht Adel Fürsten], T176: [Frankreich England Rußland Deutschland Preußen Krieg Italien Spanien Schweden Holland], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau]]
Extrahierte Personennamen: Columbus Ferdinand Alexander_Vi Alexander Johanns Johanns Pedro_Alvarez_Cabra Emanuel Dänemark
Extrahierte Ortsnamen: Portugal Spanien Spanien Ostin- Genua Indien Europa Portugal Brasilien
260
Achter Zeitraum.
böhmischen, damals noch minderjährigen Kronprinzen Wenzeslaw
und einer Tochter Rudolfs und einem habsburgischen Prinzen mit
einer Tockster Ottocars, ward zur innigern Befestigung des Frie»
»^20. verabredet. Der König von Böhmen brach ihn dennoch, be-
Aug. Zahlte aber feine Kühnheit mit dem Leben in der Schlacht auf
1278 dem Marchfelde. Die einstweilige Verwaltung Böhmens, zu
Gunsten der Familie Ottocars, ward dein Markgrafen Otto von
Brandenburg übertragen. Um seinem Hause Macht zu verleihen, be-
lehnte Rudolf seine beiden Söhne, Albrecht und Rudolf, mit Oestreich,
Steiermark und Kram; Karnthen gab er dem Grafen Mainhard
von Tyrol, dessen Tochter sein Sohn Albrechtehelichte. Zur Ausrottung
der Raubritter und Wegelagerer durchzog er das Reich und zerstörte
in Thüringen allein bei Raubschlösser und verurtheilte 2u Ritter
zum Tode. Ein fünfjähriger Land friede sollte die öffentliche
Sicherheit einstweilen schützen.- Durch Rudolfs kräftige Regierung
ward Deutschland der bisherigen Anarchie entriffen, allein die Für-
sten wählten dennoch seinen Sohn Albrecht nicht zum Nachfolger,
aus Beforgniß, ihre Unabhängigkeit beschränkt zu sehen, sondern
gaben dem mindermächtigen Grafen
1282 Adolfv. Nassau den Vorzug. Dieser strebte zwar nach
— 08 der Weise seines großen Vorfahren zu regieren, da ihm aber dazu
G Mittel und Einsicht fehlten, mißlang ihm fast alles, und die al-
ten Unordnungen erneuerten sich. Auf ein mit dem Könige
Eduard !. von England geschloffenes Bündniß wider Philipp den
Schönen von Frankreich erhielt er bedeutende Hülfsgelder. Der
Krieg kam aber nicht zu Stande, und doch verwendete Adolf die
erhaltenen Summen zu seinen Zwecken, indem er von dem Mark-
grafen von Meißen, Albrecht dem Unartigen, widerrechtlich die
Mark Meißen und die Niederlaufitz erkaufte, denn des Kai-
sers Pflicht erheischte solche Beeinträchtigung der Familienglieder zu
hindern, nicht aber selbst zu fördern. Des Markgrafen Sohne,
Friedrich und Diezman, kämpften wacker für ihr Erbe, der Kaiser
aber verlor in der öffentlichen Achtung so sehr, daß ihn die Fürsten
für abgefetzt erklärten, und Albrecht von Oestceich zum Gegenkaiser
irvs aufstellten. In der Schlacht bei Worms trug dieser einen voll-
ständigen Sieg über seinen Gegner davon, den er nach Einigen
mit eigener Hand erlegte. Rudolfs ?. Sohn,
iry8 A l b r e ch t I., der Einäugige, langte demnach auf den Kaiferthron.
— Harte und Eigennutz waren die Haupttricbfedern seiner Handlun-
iz<i8 gen> Die geistlichen Churfürsten und einige Fürsten am Rheine
1=3 10 wollten ihn in seiner neuen Würde nicht anerkennen. Albrecht
erschien mit einem auserlesenen Heere, bediente sich neuer Belage-
rungswerkzeuge, beweglicher Thürme, die eine Art die Katze
genannt, die andere der Krebs, letztere mit einem Mauerbrecher
verfeden, zwang die Widerspenstigen zum Gehorsam und nöthigte
sie, die Schifffahrt auf dem Rheine frei zu gebem Wie Adolf
TM Hauptwörter (50): [T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr]]
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TM Hauptwörter (200): [T191: [Karl Sohn König Tochter Haus Kaiser Ludwig Herzog Tod Johann], T97: [Heinrich Herzog Graf Erzbischof König Grafe Kaiser Stadt Herr Mainz], T177: [Volk Recht Gesetz Freiheit Land Strafe Mensch Gewalt Leben Staat], T80: [Kaiser Stadt Fürst Recht Reich König Reichstag Macht Adel Fürsten], T171: [Heinrich Otto Herzog Kaiser König Friedrich Sohn Konrad Sachsen Schwaben]]
Extrahierte Personennamen: Wenzeslaw Rudolfs Otto_von
Brandenburg Otto Rudolf Rudolf Albrecht Albrecht Rudolf Rudolf Oestreich Mainhard
von_Tyrol Rudolfs Albrecht Albrecht Eduard_! Eduard Philipp Philipp Adolf Adolf Albrecht Friedrich Friedrich Albrecht_von_Oestceich Albrecht Rudolfs Albrecht
Extrahierte Ortsnamen: Rudolfs Ottocars Thüringen Rudolfs Deutschland Nassau England Frankreich Niederlaufitz Worms Rudolfs Rheine Rheine
Deutsche Kaiser aus verschiedenen Häusern. 263
noch übecdieß ctnc Vermählung zwischen ihm und Margarethe
Maultasche, der Erbin von Tyröl, zu Stande, jedoch weckte
ersteres die Eifersucht Frankreichs, das zweite den Neid des lu-
xemburgisch-böhmischen und letzteres den des herzoglich-ösireichi-
schm Hauses. Die Unzufriedenheit über des Kaisers Regierung
stieg auch in Deutschland so hoch, daß man in dem Könige von
Böhmen, Karl, einen Gegenkönig wider ihn aufstellte, und so U46
ward der Tod für Ludwig den Baier ein wohlthatiger Befreier
von mannichfachen Widerwärtigkeiten. Ec war der letzte Kaiser,
über welchen der päpstliche Bann ausgesprochen worden. 1347
Karl Iv. behauptete sich wider den Gegenkönig Graf Güm 1347
ther von Schwarzburg, und blieb nach dessen baldigem Ab- 7s
sterben unangefochten. Eine sorgfältige Erziehung machte Karl Iv. ^ il
den Wissenschaften geneigt, und für Böhmen war ec ein sorgsa-
mer Regent; doch gegen die größern Angelegenheiten des deutschen
Reichs bewies er eine verderbliche Gleichgültigkeit. Viele Unglücks-
falle trafen selbiges. Schwarme von Heuschrecken vernichteten al-
le Pflanzungen; eine schreckliche Hungersnoth folgte; Erdbeben
verwüsteten Gebäude und Städte; eine pestartige Krankheit, der
schwarze Tod genannt, verbreitete sich beinahe über ganz Eu-
ropa. Ruchlosigkeit und Schwärmerei erhoben sich; man metzelte
die Juden nieder, unter dem Vorgeben, sie haben die Brunnen
vergiftet, und die Sekte der Flagellanten oder Geißler
trieb in öffentlichen Umzügen, wo sich die Theilnchmer oft bis auf
den Tod zerfleischten, den Unfug bis zum Wahnsinn. Zur Förde-
rung wissenschaftlicher Bestrebungen gründete Karl Iv. zu Prag
die erste Universität nach dem Muster der Pariser. Durch 1343
die g 0 l d e n e B u l l e wurde den sieben Churfürsten von Mainz,
Trier, Köln, Böhmen, Pfalz, Sachsen und Bran-
denburg das Recht, den König zu wählen, gesetzlich zuge- lssti
standen, und das Recht der Erstgeburt, so wie die Unthei l-
barkeit der Lander bei den vier weltlichen Churfürsten ausge-
sprochen. Auch Karl verstand die Kunst der Vergrößerung auf
dem Wege der Unterhandlung. Er verband Schlesien und di5
Lau sitzen mit Böhmen und erwarb die Mark Brandenburg
durch Ankauf. Seinen Schatz zu bereichern ertheilte er Standes-
erhöhungen für Geld und der Briefadel wurde jetzt gewöhnlich.
Der Gebrauch des Schießpulvers kommt vor in dieser Zeit,
und die Hansa erreichte ihre höchste Blüte.
W en c es laus, Karls ältester Sohn, gelangte als ein 17- 1373
jähriger Jüngling zur Regierung. Von mittelmäßigen Fähigkei- -
ten und unstetem, launenhaftem Charakter beurkundete er seine Unfa- """
higkeit sehr bald durch die grenzenlose Verwirrung der geistlichen " 2
und weltlichen Angelegenheiten. Zwei Päpste, der eine zu Rom,
der andere zu Avignon, gaben der Christenheit Aergerniß, und das
wieder überhand nehmende Faustrech erzeugte Vrrbrüd-erungen
TM Hauptwörter (50): [T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr], T36: [Stadt Mauer Tag Dorf Haus Burg Land Bauer Feind Bürger]]
TM Hauptwörter (100): [T7: [König Kaiser Rudolf Friedrich Sohn Böhmen Haus Karl Ludwig Albrecht], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T69: [Kirche Kloster Stadt Schule Bischof Gemeinde Orden Land Priester geistliche]]
TM Hauptwörter (200): [T191: [Karl Sohn König Tochter Haus Kaiser Ludwig Herzog Tod Johann], T143: [Stadt Kind Tag Haus Straße Mann Mensch Weiber Nacht Soldat], T80: [Kaiser Stadt Fürst Recht Reich König Reichstag Macht Adel Fürsten], T97: [Heinrich Herzog Graf Erzbischof König Grafe Kaiser Stadt Herr Mainz], T158: [Papst Kaiser Iii Vii Gregor Heinrich Rom Friedrich Italien Jahr]]
Extrahierte Personennamen: Margarethe
Maultasche Karl Karl Ludwig_den_Baier Ludwig Karl_Iv Karl Karl_Iv Karl Karl_Iv Karl Karl Karl Karls
Extrahierte Ortsnamen: Frankreichs Deutschland Schwarzburg Mainz Trier Sachsen Brandenburg Karls Rom Avignon
Deutsche Kaiser au5 dem Hause Oestreich. 267
gab er, statt des bisher üblichen herz oglichen den erzherzog-
lichen Titel, 1453. Ec wählte in den letzten Jahren seiner
Regierung seinen Sohn Maximilian zum Milregenten und ^
entzog sich den Geschäften ganz. Deutschland allein war stehen
geblieben, während alle übrige Staaten in dieser bewegten Zeit fort-
schrittcn; in Italien erlosch des Kaisers Ansehen völlig, den Besitz
von Burgund und den Niederlanden verdankte man glücklichen
Umständen. Friedrich Ii!. starb an der Ruhr in seinem 78. Ws
Jahre, die ihn befiel, nachdem er nach einem Fasttage auf einmal
acht Melonen gegessen und Wasser darauf getrunken hatte.
Maximilian I. trat die Regierung in der vollen Kraft
des Mannesalters, im 34. Jahre, an. Das scheidende Nitterthum '(i.q
und der erwachende Geist der Wissenschaft schienen sich in ihm zu ^ 20
gatten, denn der Waffenfertigkeiten war er Meister, redete die la-
teinische, französische und italienische Sprache mit Fertiqkeit und
fühlte sich heimisch auf dem Gebiete damaliger Gelehrsamkeit
Durch seine Vermählung mit Maria von Burgund erwarb er
die Niederlande; da Maria aber nach wenig Jahren starb, 1482,
erkaltete der Unterthanen Eifer für ihn^ daher gelang es dem län-
dergierigen Könige von Frankreich, Ludwig Xi. das Herzogthum
Burgund an sich zu reißen.
Deutschlands innere Angelegenheiten beschäftigten Maximilian
zunächst. Er berief einen Reichstag nach Worms und das von 14?5
hier aus erlassene Edikt hob das Recht der Fehden auf, gebot ei-
nen ewigen Landfrieden, (früher war derselbe nur auf ge-
wisse Zeitfristen geschlossen worden,) und verurtyeilte den Uebertre-
ter so wie auch die, welche ihn gastlich aufnähmen, zu einer Buße
von 2000 Mark Goldes und zur Reichsacht. Damit das Recht
gesprochen werde nach Vernunft und Unparteilichkeit, errichtete der
Kaiser das R e i ch s k a m m e r g e r i he zu Frankfurt, und somir
geschah der erste entscheidende Schritt, die rohe Selbsthülfe unter
das Gesetz zu beugen. Maximilian vermählte sich in zweiter Ehe
mit Blanca, der Tochter des Herzogs von Mailand, Sforza;
um so mehr richteten sich daher seine Blicke nach Italien, als
der König von Frankreich, Karl Viii., gleichsam lustwandelnd,
Neapel ohne Schwertstreich eroberte. Der Papst, Alexander V? „ 149 8
Ferdinand der Catholische, König von Aragonien und Maximilian
vereinigten sich mit den Italienern, wodurch Karl gezwungen wur-
de, Neapel und Italien überhaupt eben so schnell zu räumen, als
er es gewonnen hatte. Eine Doppelheirath ward folgenreich ge-
stiftet zwischen dem Hause Ferdinands und Maximilians, denn des
letzlern Sohn, Philipp, vermählte sich mit der spanischen Prin-
zessin Johanna, und deren einziger Bruder Johann mit des
Kaisers Tochter Margaretha. Dieß bereitete Spaniens Ver-
bindung mit dem deutschen Reiche vor; Johann starb frühzeitig,
seine älteste Schwester, Jsabeila, Königin von Portugal, folgte
TM Hauptwörter (50): [T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp]]
TM Hauptwörter (100): [T20: [König Sohn Maria Heinrich Tochter Karl Herzog England Haus Gemahlin], T96: [Ludwig Karl König Frankreich Kaiser Xiv Napoleon Krieg Franz Italien], T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T41: [Staat Recht Volk Adel König Land Verfassung Gesetz Stand Verwaltung]]
TM Hauptwörter (200): [T191: [Karl Sohn König Tochter Haus Kaiser Ludwig Herzog Tod Johann], T80: [Kaiser Stadt Fürst Recht Reich König Reichstag Macht Adel Fürsten], T197: [Italien Mailand Stadt Rom Venedig Neapel Republik Kaiser Genua Sardinie]]
Extrahierte Personennamen: Oestreich Maximilian Maximilian Friedrich_Ii Friedrich Maximilian_I. Maria_von_Burgund Maria Maria Maria Ludwig_Xi Ludwig Maximilian Maximilian Maximilian Maximilian Sforza Karl_Viii Karl Alexander_V Alexander Ferdinand Maximilian Maximilian Karl Karl Ferdinands Maximilians Philipp Philipp Johanna Johann Johann Johann Johann
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Italien Burgund Niederlanden Frankreich Burgund Deutschlands Worms Frankfurt Mailand Italien Frankreich Neapel Aragonien Neapel Italien Ferdinands Maximilians Spaniens Portugal
322
Achter Zeitraum.
Oberitalien blieb immer in kleine Staaten gesondert, die
sich theils einzeln befehdeten, theils mit dem Auslande gemeinschaftliche
Sache machten und an den vorkommenden Kriegen Theil nahmen.
Sav o i en .ging aus den Trümmern des ehemaligen Königreichs
Burgund, der fränkischen Monarchie und dem Königreiche Italien
hervor. Zu Anfänge des 11. Jahrhunderts regierte der Graf
Berthold, der muthmaßliche Stammvater der nachfolgenden
Grafen, selbständig über die Grafschaft Savoien. Durch ein
kluges Anschmiegen an den Kaiser, durch Heirathen, Kaufe und
Eintausch vergrößerten sie allmahlig ihr Gebiet, und gelangten zu
höherer politischer Wichtigkeit. Amadeus Vi. legte hierzu den
Grundstein 1383, indem er die Untheilbarkeit der Lander und ihre
Vererbung nach der Erstgeburt in einem Testamente ausfprach.
Die Grafschaft Nizza kam zu Savoien 1399, und 1416 erhielt
der Graf Amadeus Viii. vom Kaiser Sigismund den Titel eines
Herzogs. In den nachmaligen Kriegen zwischen Frankreich und
Deutschland befolgten die Regenten weislich die Politik schwacher
Staaten, des klugen Zögerns/ Nachgebens oder Anschließens an
einen mächtigem. In Mailand gelangte die Familie Vis-
conti zu hohem Glanze und Ansehen, denn Matthäus Dis-
konti erhielt vom Kaiser Heinrich Vii. den Titel eines kaiserlichen
Statthalters (Vicarius) von Mailand, 1310, und Johann Gale-
azzo Diskonti wurde vom Kaiser Wenzeslaus zum Herzoge er-
hoben, 1395. Der Mannsstamm der Viskonti erlosch 1447, und
Frankreich hatte Ansprüche auf die Nachfolge, weil der Her-
zog Ludwig von Orleans mit der Schwester der beiden letzten
Herzoge Johann Maria und Philipp Maria vermahlt war. Allein
Franz Sforza, dessen Ahne sich vom Bauer zu einem mäch-
tigen Condorriere oder Hauptmann einer Söldnerschaar erhoben,
erlangte die herzogliche Würde durch seine Gemahlin Blanca
Maria, eine natürliche Tochter des letzt verstorbenen Herzogs Phi-
lipp Maria, 1450; Frankreich aber behauptete fortwährend seine An-
sprüche auf Mailand, welche auch Ludwig Xii. mit dem Schwerte
geltend machte, 1400, und Franzi. 1515. Ein Gegenstand des
Haders zwischen dem Kaiser Karl V. und seinem Nebenbuhler
Franz I. brachte es Karl zuletzt als ein Lehen an sich und verlieh
es,nachdem Absterbendes letzten Sprößlings der Sforza, Maximilian
Sforza, feinem Sohne Philipp Ii. von Spanien, 1535. In
dem republicanischen Florenz gelangte, nach endlosen Kriegen
und Kämpfen zwischen der Adels-und Volkspartei die Familie der
Mediceer durch Betriebsamkeit und glückliche Unternehmungen
im Handel zu Macht und hohem Ansehen. J ohann von Me-
dici begleitete 1421 die ehrenvolle Staatswürde eines Gonfaloniere
d- Gustizia und i interlie^ zwei Schne, 1429, Cos mus und
L o r e n z o, wovon jener den Glanz vorbereitete, welcher das Haus
der Mediceer durch Reichtbum und Beschntzung der Kunst? und
TM Hauptwörter (50): [T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp]]
TM Hauptwörter (100): [T20: [König Sohn Maria Heinrich Tochter Karl Herzog England Haus Gemahlin], T96: [Ludwig Karl König Frankreich Kaiser Xiv Napoleon Krieg Franz Italien], T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel]]
TM Hauptwörter (200): [T191: [Karl Sohn König Tochter Haus Kaiser Ludwig Herzog Tod Johann], T197: [Italien Mailand Stadt Rom Venedig Neapel Republik Kaiser Genua Sardinie], T16: [König Heinrich Karl Frankreich Neapel Sohn England Philipp Herzog Bruder], T80: [Kaiser Stadt Fürst Recht Reich König Reichstag Macht Adel Fürsten]]
Extrahierte Personennamen: Berthold Amadeus Sigismund Heinrich_Vii Heinrich Johann_Gale- Johann Wenzeslaus Ludwig_von_Orleans Ludwig Johann_Maria Johann Maria Philipp_Maria Philipp Maria Franz_Sforza Franz Blanca
Maria Maria Maria Maria Ludwig_Xii Ludwig Franzi Karl_V. Karl_V. Franz_I. Karl Karl Sforza Maximilian
Sforza Maximilian Philipp_Ii Philipp
Extrahierte Ortsnamen: Oberitalien Königreichs
Burgund Italien Nizza Graf_Amadeus Frankreich Deutschland Mailand Mailand Frankreich Frankreich Mailand Spanien Gustizia
346
Neunter Zeitraum.
Fcl'r.
1630
1552 gemachten Eroberungen herausgegeben werden sollten, also
die zwei Erzbisthümer Bremen und Magdeburg, zwölf Bisthümer,
eine unzählige Menge kleiner Stifter und Klöster, während die
Ligue auf einer Zusammenkunft in Heidelberg erklärte, sie werde
keines der eroberten Länder, weltliche oder geistliche, räumen, bis
sie des Ersatzes der gehabten Kriegskosten gewiß sey. Die Vollzie-
hung dieses Edicts sollte nach Jahresfrist erfolgen, und diese Zöge-
rung gerade rettete die Protestanten.
Auf dem Churfürstentage zu Regensburg wollte
der Kaiser in Person die letzte Hand an dre deutschen Angelegen-
heiten legen; zu seinem Erstaunen vernahm er von allen Seiten
und aus einem Munde herzzerreißende Klagen über die un-
menschlichen Erpressungen, die Wallenstein und sein Heer an Freund
und Feind verübt. Am lautesten und nachdrücklichsten sprach der
Churfürst Maximilian von Baiern und drang auf Wallensteins
Entlassung. Ferdinand gedachte seinem Sohne, dem Könige von
Ungarn, Ferdinand, die Nachfolge auf dem Kaiferthrone zuzu-
sichern und bedurfte hierzu der Churfürsten Einwilligung. Auch
waren französische Abgeordnete in Regensburg erschienen, um
den Kaiser zu bewegen, den Herzog Karl von Revers in dem
Herzogthume von Mantua und Montserrat zu bestätigen, von dem
er nach dem kinderlosen Absterben des ihm verwandten Herzogs
Vincenz, ohne kaiserliche Genehmigung, Besitz genommen, weshalb
ein östreichisches Heer Mantua bereits mit Sturm erobert und
die gewöhnlichen Greuel über die ganze Umgegend verbreitet hatte.
Schlau gesellte der Cardinal Richelieu den französischen Abge-
ordneten einen scheinbar unbedeutenden Mann bei, den Pater Jo-
seph, einen Capuziner. Aber ein Meister in der Kunst zu
überlisten und Ränke zu spinnen, war ihm vornämlich der Auf-
trag geworden, an dem Falle Wallensteins zu arbeiten. Ec verei-
nigte sich mit Maximilian, vermochte durch seine geistliche Würde
mehr bei Ferdinand als irgend ein anderer, und so ward Wallen-
stein, der mit mehr als fürstlicher Pracht gegenwärtig war, im
Namen des Kaisers angekündigt, daß er seines Commando's ent-
lassen sey. Seinen Grimm unter einer angenommenen Kälte ver-
bergend und im Glauben an die Astrologie, dir ihm günstigere
Sterne für die Zukunft verhieß, wich Wallenstein ohne Widerstand
vom Platze und trat in den Privatstand zurück, wo er seinen
Feinden durch einen prahlerisch - glänzenden Aufwand Hohn sprach.
Tilly ward an seiner Stelle Generalissimus der kaiserlichen Hee-
re, und vertauschte nun den baierischen Dienst gegen den des Kai-
sers. Er erhielt einen würdigen Gegner in Gustav Adolf,
König von Schweden. Schon 1625 hatte dieser dem niedersäch-
sischen Kreise seine Dienste angeboten; da jedoch der König von
Dänemark, Christian Iv., geringere Anforderungen machte,
gab man diesem, zu seinem eigenen Verderben, den Vorzug.
TM Hauptwörter (50): [T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T86: [Kaiser Protestant Katholik Fürst Kurfürst Land Kirche Karl Reichstag Krieg], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T34: [Schweden König Gustav Dänemark Preußen Krieg Polen Adolf Frieden Holstein], T7: [König Kaiser Rudolf Friedrich Sohn Böhmen Haus Karl Ludwig Albrecht]]
TM Hauptwörter (200): [T30: [Gustav Schweden Adolf Wallenstein Kaiser Heer Tilly König Krieg Schlacht], T80: [Kaiser Stadt Fürst Recht Reich König Reichstag Macht Adel Fürsten], T173: [Sprache Wort Name Schrift Zeit Buch Form Kunst Art Werk], T177: [Volk Recht Gesetz Freiheit Land Strafe Mensch Gewalt Leben Staat]]
Extrahierte Personennamen: Maximilian_von_Baiern Maximilian Ferdinand Ferdinand Ferdinand Karl_von_Revers Karl Cardinal_Richelieu Maximilian Maximilian Ferdinand Ferdinand Grimm Tilly Gustav_Adolf Gustav Adolf Christian_Iv.
Frankreich — Capelinger. 237
von Aragonken Besorgnisse erregte. Zugleich zog England, wo der 1213
Aufruhr in vollen Flammen aufloderte, durch die gänzliche Werth-
losigkeit Johanns, die Aufmerksamkeit Philipps auf sich, denn
er gedachte selbiges zu erobern. In dem Treffen bei Bovines, un- %014
weit Tournay, siegte ec über ein englisches Heer, welches mehrere
Vasallen und selbst der deutsche Kaiser Otto Iv. verstärkten, und
als man seinem Sohne Ludwig die Krone Englands anbot,
schickte er ihn mit einem Kriegsheere dahin. Doch der englische J2ie
Nationalsi'nn sträubte sich gegen einen französischen Regenten; Lud-
wig vermochte nicht sich zu- behaupten, und mußte England nach
einem Jahre wieder verlassen. Besser als dieser Vergrößerungs- l2l7
plan gelangen Philipp Ii. die Erweiterungen seines Gebiets in
Frankreich, denn außer den bereits genannten Provinzen verband ec
noch Vermandois, Alen^on, Auvergne, Artois, Evreup und Va-
lois nutz der Krone. Die Würde des Großseneschall ließ er, als der
königlichen Macht gefährlich, eingehen. Statt des Heerbannes
durch die Vasallen bediente er sich häufig gemietheter Truppen,
was den Einfluß jener zwar minderte, aber die Ausgaben des
Staates auch mehrte. Der Ursprung der Pairs von Frank-
reich (pares) gehört unter die Regierung Philipp Augusts. Es
gab deren zuerst nur zwölf, sechs geistliche und sechs weltliche.
Erstere waren der Erzbischof zu Rheims, die Bischöfe zu Laon,
Langres,Beauvais, Chalo ns und No von; die weltlichen
bildeten die Herzoge von Burgund, der Normandie, Gui-
en ne und die Grafen von Champagne, Flandern und
Toulouse. Sie machten den obersten Reichsrath aus. Häufig
wendeten sich die Untervasallen, wegen verweigerter Justiz, an den
König, was diesem einen willkommenen Vorwand gab, sich in die
Angelegenheiten der größer» Vasallen zu mischen. Jetzt erst ward
Paris, die königliche Residenz, gepflastert. Den Beinamen
Augustus gab man Philipp I!. wegen der großen Erweiterung
seines Gebiets, die er bewerkstelligt hatte.
Ludwig Viii. folgte seinem Vater Philipp in der Regierung 122z
ohne vorherige Mitregentschaft, denn der Capetinger Macht stand ~~
nun schon fest gegründet. Heinrich 111., König von England, ver- 122®
langte die Zurückgabe der Normandie, so wie der übrigen vorher =
zu England gehörigen französischen Provinzen, und suchte seine An-
sprüche mit den Waffen geltend zu machen. Ludwig aber eroberte 1224
hierüber la Rochelle und andere Plätze, so daß den Engländern
nur noch Bordeaux und Gascogne blieb. Verblendet durch den
Fanatismus seiner Zeit unternahm Ludwig ebenfalls einen Kreuz-
zug gegen die unglücklichen A l b i g e n se r, wobei über 22,000 Mann
seines eigenen Heeres zu Grunde gingen, und er selbst ward von den einge-
rissenen Krankheiten ergriffen und hinweggecafft. Zu freigebig hat man
ihm den Beinamen des L ö w e n ertheilt, denn fern unruhiges Treiben
und Streben trug das Gepräge einer großartigen Kühnheit nicht.
TM Hauptwörter (50): [T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T32: [Vgl Stadt Aufl Frankreich fig Maas Sch. Einw. Vergl Festung]]
TM Hauptwörter (100): [T20: [König Sohn Maria Heinrich Tochter Karl Herzog England Haus Gemahlin], T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden], T68: [Gericht Recht Richter König Strafe Gesetz Urteil Sache Person Verbrechen], T99: [Frankreich Loire Stadt Rhone Gebirge Pyrenäen Paris Meer Garonne Lyon], T67: [Kaiser Türke König Jahr Ungarn Heer Land Friedrich Kreuzzug Jerusalem]]
TM Hauptwörter (200): [T16: [König Heinrich Karl Frankreich Neapel Sohn England Philipp Herzog Bruder], T53: [Frankreich Stadt Loire Paris Rhone Garonne Maas Lyon Orlean Hauptstadt], T80: [Kaiser Stadt Fürst Recht Reich König Reichstag Macht Adel Fürsten], T182: [Krieg Jahr Zeit Land Deutschland Regierung Frankreich Volk Folge Revolution], T65: [König Herr Soldat Offizier Vater Prinz Friedrich Majestät General Brief]]
Extrahierte Personennamen: Johanns Johanns Philipps Otto Ludwig Ludwig Philipp_Ii Philipp Philipp_Augusts Philipp Augusts Augustus Philipp_I! Philipp Ludwig_Viii Ludwig Philipp Philipp Capetinger Heinrich_111. Heinrich Ludwig Ludwig Ludwig
Extrahierte Ortsnamen: Frankreich England Bovines Englands England Frankreich Frank- Rheims Langres Burgund Flandern Toulouse Paris England England
242
Siebenter Zeitraum,
pflanzt, auf welchem es 331 Jahre verblieb. Die Beruhigung des
Innern war des neuen Monarchen erste Sorge. Die Bcaban-
?on mußten England an einem Tage verlassen, und die festen
Burgen der Ritter wurden, bis auf wenige, abgebrochen. Die
nördlichen, von den Schotten besetzten, Provinzen brachte ec wieder
unter seine Botmäßigkeit, demüthigte die räuberischen Bewohner
von Wales, und in Frankreich vereinigte er Bretagne mit seinen
rios übrigen dortigen Besitzungen, so daß nun Frankreich vom Eanal
und der Nordsee fast ganz abgeschnitten war. Die Züge über das
Meer wurden den Vasallen lästig; Heinrich ließ sich statt dessen
eine Entschädigung in Geld gefallen, Scutagium genannt,
wofür er Miethcruppcn warb und die Macht der Vasallen be-
schrankte. Ein zweimaliger Krieg mit dem immer mißtrauischer
werdenden Frankreich war bereits ausgebrochen, da leistete Hein-
rich selbst Ludwig Vji. den Lehenseid für die Normandie, ein
Gleiches that sein Sohn Richard für dasherzogthumguienne, der
jüngste, Gottfried, für Bretagne und der älteste Heinrich für
die Grafschaften Anjou und Maine, um die gehegten Besorg-
nisse wegen so großer, zusammenhängender Ländermassen zu entfer-
nen. Da jedoch diese Söhne noch alle minderjährig waren, lag
jene Unpartheilichkeit mehr in dem Scheine als in der Wirklichkeit.
Noch gab es über die Ordnung der Thronfolge kein Gesetz, darum
ließ Heinrich I!., zur Abwendung künftigen Zwiespalts, feinen älte-
ii7» sten Sohn zu seinem Nachfolger krönen. Eine lauge Reihe von
Widerwärtigkeiten bereitete Heinrich 1j. sein ehemaliger Canzler,
Thomas Becket, früher sein eifrigster Diener, und später sein
bitterster Feind, nachdem ec selbigen zum Erzbischof von Eantcr-
bury ernannt. Und-als ein rasches, im Unmurhe gesprochenes
Wort des Königs die vier Ritter Reginald Fitz-Urse, W i l-
helm von Traci, Hugo von Moreville und Richard
Brito antrieb, diesen Prälaten zu Canterbury vor dem Altäre
zu ermorden, so mußte sich ftldigcr zur ruieenden Buße an Beckets
1174 Grabmahl, den man zum Martwer, Wuuderthäter und Heiligen
erhob, entschließen, um die Wuth des Volks und der Elerisel zu
beschwichtigen.
Das benachbarte Irland, von den Griechen Ierne, von den
Römern Hib ernia genannt, sollte der englischen Krone unter-
1175 worfen werden, welches jedoch nur zum Theil gelang; dessen gänz-
liche Bezwingung blieb einer spätern Regierung Vorbehalten. Ein
Krieg gegen die eigenen Söhne, Heinrich und Richard, trübte noch
die letzten Jahre dieses Königs. Der älteste starb, ohne sich mit
1183 seinem Vater versöhnt zu haben, und die Entdeckung, daß auch
sein jüngerer Sohn Johann, dem er besonders vertraut, gleichfalls
an dein Eomplotte wider ihn Theil genommen habe, erschütterte
"Ls Heinrich 1l. so tief, daß er kurz darauf starb. Die Abschaffung
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Extrahierte Personennamen: Heinrich Heinrich Ludwig_Vji Ludwig Gottfried Heinrich Heinrich Heinrich_I!. Heinrich Heinrich_1j Heinrich Thomas_Becket Hugo_von_Moreville Richard
Brito Canterbury Heinrich Heinrich Johann Johann Heinrich_1l Heinrich
Extrahierte Ortsnamen: England Wales Frankreich Bretagne Frankreich Nordsee Frankreich Bretagne Maine Eantcr- Irland
Autor: Kaemmel, Otto, Rosenhagen, G., Becher, Wilhelm
Sammlung: Kaiserreich Geschichtsschulbuecher
Schulbuchtyp (WdK): Hilfsbuch
Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
Inhalt: Zeit: Antike, Mittelalter
c) Sonderbildungen im Reiche.
I. Oie Schweizer Eidgenossenschaft.
1291 Ewiger Bund von Schwyz, Uri, Unterwalden.
.1815 Sieg der Schweizer am Morgarten über Leopold I. von Österreich.
Erneuerung des „ewigen Bundes" zu Brunnen.
Beitritt von Luzern, Zürich, Glarus, Zug, Beru (— 1350).
1386 Sieg der Schweizer bei Sempach über Leopold Iii. von Österreich.
1388 Sieg der Schweizer bei Näfels über die Österreicher.
2. Der süddeutsche ötädtekrieg.
1377 Sieg des schwäbischen Städtebundes bei Reutlingen über Ulrich von Württemberg.
Ritterbündnisse („Löwenbund" u. a.).
Anschluß des rheinischen Städtebundes an den schwäbischen (1381).
1388 Niederlage der schwäbischen Städte bei Döffingen durch Eberhard
von Württemberg.
Niederlage der rheinischen Städte bei Worms durch Pfalzgraf Ruprecht.
1389 Egerer Landfriede: Auflösung der Städtebündnisse.
3. Die Hanse in Norddeutschland.
Kaufmannshansen in Wisby, Nowgorod, Brügge, London, Bergen.
1241 Bündnis zwischen Hamburg und Lübeck.
1295 Verlegung des Oberhofes (für die deutschen Kaufleute in Nowgorod) von Wisby nach Lübeck.
1340 Die wendischen Städte helfen Waldemar Iv. Attertag auf den dänischen Thron.
1361 Waldemar Iv. plündert Wisby.
1367 Kölner Konföderation gegen die Könige von Dänemark und Norwegen.
1370 Friede von Stralsund: Demütigung Dänemarks und Machthöhe der Hanse.
4. ßliite und Verfall des deutschen Ordensstaates.
1309 Siegfried von Feuchtwangen verlegt den Hochmeistersitz nach der Marienburg (uach der Erwerbung Pomerellens).
1351—1382 Machthöhe des Ordensstaates unter dem Hochmeister Winrich von Kniprode.
1370 Sieg bei Rudau über die Litauer.
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Autor: Kaemmel, Otto, Rosenhagen, G., Becher, Wilhelm
Sammlung: Kaiserreich Geschichtsschulbuecher
Schulbuchtyp (WdK): Hilfsbuch
Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
Inhalt: Zeit: Antike, Mittelalter
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Xiii. Ausbildung des Landesfürstentums und der städtischen Macht in Deutschland. 1273—1410.
a) Gründung der habsburgisch-österreichischen Hausmacht. 1273—1308. 1273—1291 Rudolf von Habsburg.
1278 Schlacht bei Dürnkrut auf dem Marchfelde: Niederlage und Tod Ottokars von Böhmen.
1282 Belehnung der Söhne Rudolfs mit Österreich, Steiermark, Krain. 1292—1298 Adolf von Nassau.
1298 Adolfs Niederlage und Tod in der Schlacht bei Göllheim (gegen Albrecht).
1298—1308 Albrecht I. von Österreich.
1307 Niederlage Albrechts bei Lucka gegen die wettinischen Markgrafen Friedrich und Diezmann.
b) Die Begründung der luxemburgischen und der wittels-bachischen Hausmacht. 1308—1410.
1308—1313 Heinrich Vii. von Luxemburg.
Erwerbung Böhmens für das luxemburgische Haus (Johann). 1312 Kaiserkrönung in Rom (Dante, Wortführer der Ghibellinen) — Übergewicht Roberts von Anjou-Neapel, des Führers der Guelfen.
1314—1347 Ludwig der Bayer.
1322 Schlacht bei Mühldorf: Niederlage und Gefangennahmefrie drichs von Österreich (f 1330).
1324 Ludwig erwirbt für seinen Sohn Brandenburg — später Tirol. Streit mit Papst Johann Xxii. — Kaiserkrönung 1328 (Nikolaus V.).
1338 Kurverein von Rense: Unabhängigkeit der Königswahl vom Papst. 1347—1378 Karl Iv. von Luxemburg-Böhmen — Luxemburgische Kaiser 1347—1437.
1348 Gründung der Universität Prag.
1356 Goldene Bulle: Vorrechte der Kurfürsten.
Römerzüge (Cola di Rienzi in Rom).
1373 Karl erwirbt Brandenburg (Vertrag von Fürstenwalde).
1378—1400 Wenzel (erbt Böhmen, Schlesien, Lausitz).
Erhebung des böhmischen Adels. Absetzung durch die Kurfürsten. 1400—1410 Ruprecht von der Pfalz.
Römerzug scheitert in Brescia (Galeazzo Visconti von Mailand).
4*
TM Hauptwörter (50): [T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr], T42: [Papst Kaiser König Rom Heinrich Italien Karl Kirche Bischof Jahr]]
TM Hauptwörter (100): [T7: [König Kaiser Rudolf Friedrich Sohn Böhmen Haus Karl Ludwig Albrecht], T56: [Papst Kaiser Rom Heinrich König Kirche Gregor Bischof Italien Papste]]
TM Hauptwörter (200): [T158: [Papst Kaiser Iii Vii Gregor Heinrich Rom Friedrich Italien Jahr], T18: [Mark Brandenburg Land Albrecht Friedrich Kaiser Jahr Markgraf Haus Markgrafe], T171: [Heinrich Otto Herzog Kaiser König Friedrich Sohn Konrad Sachsen Schwaben], T191: [Karl Sohn König Tochter Haus Kaiser Ludwig Herzog Tod Johann], T80: [Kaiser Stadt Fürst Recht Reich König Reichstag Macht Adel Fürsten]]
Extrahierte Personennamen: Rudolf_von_Habsburg Rudolf Ottokars Rudolfs Adolf Adolfs Adolfs Albrecht) Albrecht Albrecht_I._von_Österreich Albrecht_I. Albrechts Friedrich Friedrich Heinrich_Vii Heinrich Johann Roberts_von_Anjou-Neapel Ludwig_der_Bayer Ludwig Ludwig Ludwig Johann_Xxii Johann Nikolaus_V. Nikolaus_V. Karl_Iv Karl Karl_erwirbt_Brandenburg Karl Galeazzo
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Ottokars Rudolfs Krain Nassau Göllheim Luxemburg Rom Brandenburg Prag Rom Schlesien Brescia Mailand