kn fleißig die Wege geebnet, indem sie hin und her das Licht des Evange-
liums anzündeten. Die von ihnen gegründeten Klöster mären die Sitze des
Friedens, der Arbeit, der Gelehrsamkeit, die Zufluchtstätten der Armen, der
Kranken, der Bedrängten und der Bekehrten. Rings um die Klöster, welche
häufig tief in Wildnissen lagen, bauten ihre Bewohner das Land im Schweiße
ihres Angesichts, unter harten Kämpfen mit Bären und Wölfen und mensch-
lichen Räubern. Sie standen unter strenger Zucht, und ihre Nahrung war
die allerdürstigste. An die meisten dieser Klöster sind hernach Kirchen ange-
baut: an viele haben sich Städte und Dörfer angeschlossen.
Winfried.
Für ganz Deutschland aber brach der Tag des Heils erst
an, als Bonifacius, der Apostel der Deutschen, den vaterlän-
dischen Boden betrat, mit hier sein Missionsmerk zu beginnen. Bo-
nifacius, ursprünglich Winfried genannt, stammte aus einer vor-
nehmen Familie Englands und sollte nach dein Willen der Eltern
etivas Großes in dieser Welt werden. Der Wunsch ist überreich-
lich in Erfüllung gegangen, aber in anderer Weise, als jene dach-
ten. Seine Jugend fiel in die Zeit, da Gott die Herzen vieler
Christen in England rührte, daß sie ausgingen, den Heiden in
Deutschland das Evangelium zu predigen. Da machte sich auch
Bonifacius auf, in den deutschen Wäldern den Gekreuzigten zu
verkündigen.
Unterwegs übernachtete er in einent Kloster in der Nähe von
Trier. Bei Tische mußte ein fünfzehnjähriger Knabe, der eben
ans der Schule zurückgekommen war, einen Abschnitt aus der la-
teinischen Bibel vorlesen. Winfried sagte zu ihm: „Du kannst schön
lesen, mein Sohn; aber verstehst du denn auch, was du gelesen
hast?" Der Knabe fing an, den Abschnitt noch einmal zu lesen.
„So meine ich nicht," fuhr Winfried fort, „ich möchte gerne wissen,
ob du mir auf deutsch sagen kannst, was du gelesen hast." Der
Knabe gestand, daß er das nicht könne. Nun übersetzte ihm Win-
fried die Bibelstelle ins Deutsche und hielt über dieselbe eine ein-
dringliche Anrede an die Tischgesellschaft. Seine Worte drangen
dem Jüngling so ins Herz, daß er sogleich seiner Muhme, der
Äbtissin, erklärte, mit diesem Manne wolle er gehen, um von ihm
die heilige Schrift verstehen zu lernen. Er ließ sich auch durch
keine Vorstellungen in diesem Entschlüsse wankend machen und sagte
zur Äbtissin: „Wenn du mir kein Pferd geben willst, mit ihm zu
reiten, so werde ich ihm zu Fuße nachfolgen." Die Äbtissin sah,
daß etwas Höheres das Herz des Knaben bewege, und ließ ihn
ziehen. Dieser Knabe hieß Gregor und wurde später eins der
TM Hauptwörter (50): [T27: [Kirche Luther Lehre Kloster Jahr Bischof Schrift Papst Reformation Wittenberg], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd]]
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TM Hauptwörter (200): [T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit], T187: [Religion Christus Christ Christentum Zeit Jahr Volk Christenthum Heide Geburt], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T106: [Kloster Jahr Schule Mönch Kirche Kind kranke Frau arme Knabe], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht]]
Extrahierte Personennamen: Winfried Winfried Apostel Winfried Winfried Winfried Winfried Winfried Winfried Gregor Gregor
Extrahierte Ortsnamen: Wildnissen Deutschland Englands England Deutschland Trier
82
Vor der Stadt Antiochia, die mit einer zweifachen Mauer und
vierhundert Thürmen umgeben war, lagen sie volle neun Monate,
ehe sie dieselbe erobern konnten. Da wurde die Noth im Lager-
groß und erreichte solche Höhe, daß Leder, Baumrinde und das
Fleisch der gefallenen Thiere gegessen wurde und viele Menschen
vor Hunger starben. Wunder des Muthes und der Tapferkeit
wurden dort gethan, wie sie nur die größten Helden der Vorzeit
ausgerichtet haben. Vor allen ragte Gottfried durch unerschütter-
liches Gottvertrauen und unbezwinglichen Heldensinn hervor. Einst
hatte er einen Zweikampf mit einem riesigen türkischen Reiter. Eine
Zeit lang hatte der Kampf gedauert, ohne daß eine Entscheidung
erfolgt war; da holte der Türke zu einem fürchterlichen Schlage
aus iinb hieb mit einem einzigen Hiebe den Schild des Christen
mitten durch, daß er in zwei Stücken zur Erde siel. Nun hob sich
Gottfried hoch empor in den Bügeln und schwang mit beiden Hän-
den sein Schwert durch die Luft, daß es sauste und pfiff. Auf die
linke Schulter des Türken fuhr das Schwert nieder und ging schräge
durch die Brust hindurch, bis es an der rechten Hüfte wieder her-
auskam. „Zur Rechten sah man, wie zur Linken einen halben
Türken niedersinken. Da saßt die andern kalter Graus: sie fliehen
in alle Welt hinaus."
Nach nenn Monaten bekamen sie die Stadt in ihre Gewalt.
Ein grausiges Gemetzel begann in den Straßen, als die Christen
eindrangen. Nicht Kinder, noch Greise, nicht Kranke noch Schwache
wurden verschont. Alles, was sich sehen ließ, wurde niedergemacht,
zur Rache für das Elend, welches die Belagerer vor den Mauern
erdnldet hatten.
Von Antiochien ging der Marsch weiter nach Jerus al em.
Am 6. Juni 1099 sahen sie von einer Anhöhe herab die Stadt
Gottes im Glanze der Abendsonne vor sich liegen. Da fielen die
müden und abgezehrten Krieger auf ihre Kniee, sangen Lob- und
Danklieder und priesen Gott mit Thränen der Freude, daß er sie
gewürdigt hatte, die heilige Stadt mit Augen zu sehen. Sie hätten
gerne sogleich den Sturm unternommen; aber das wäre Vermessen-
heit gewesen. Jerusalem war stark befestigt und mußte regelrecht
eingeschlossen lind belagert werden. Nach einigen Wochen waren
die Vorkehrungen getroffen, und der Sturin konnte beginnen. Mit
beispiellosem Muthe griffen die Christen an; mit einer Todesver-
achtung, die aus dem Glaubeil kam, daß sie sich den Himmel ver-
dienten, gaben sie ihr Lebeil preis; Berge von Leichen häuften sich
ans; aber der Abend kam heran, und die Christen mußteil zurück-
gehen, ohne das Geringste erreicht zu haben.
Am folgenden Tage, den 15. Juli, wurde der Kamps von bei- .
den Theilen, wo möglich mit noch größerer Wuth erneuert. Auch
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T36: [Stadt Mauer Tag Dorf Haus Burg Land Bauer Feind Bürger]]
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11
ritzen bergen, liegt über 1000 Fuß tief ein uraltes griechisches Kloster, wel-
ches an der Felswand, aus deren schmalen Vorsprüngen es gebaut ist, zu
kleben scheint, wie ein Schwalbennest am Hause klebt.
Jerusalem.
Die Wüste Juda mit ihrem nackten Boden und ihren wilden Schluchten
reicht bis dicht vor Jerusalem, bis an den Fuß des Ölberges hinan. Hier
hört plötzlich die Wüste auf, und eine milde Landschaft breitet sich vor unsern
Blicken aus. Am östlichen Abhange des Ölberges lag zwischen dunkeln Oli-
venbäumen das friedliche Dorf Beth anien, wo Lazarus mit seinen Schwe-
stern, Maria und Martha, wohnte, und wo der Heiland des Abends einzu-
kehren pflegte , wenn er am Tage dem ungläubigen Jerusalem gepredigt
hatte. Kaum zehn Almuten davon entfernt lag der Ort Betphage, von
wo aus der Herr Christus seinen feierlichen Einzug in Jerusalem hielt. Sein
Weg ging über den Ölberg, dessen Gipfel er etwa in einer Viertelstunde er-
reichte. Hier sah er plötzlich die heilige Stadt in ihrer ganzen Ausdehnung
vor sich liegen: in geringer Entfernung von ihm, gegenüber dem Garten Geth-
semane, der zu seinen Füßen lag, stand auf dem Berge Moria der Tempel
mit seinen vergoldeten Zinnen, etwas ferner erhob sich der Berg Zion mit
den königlichen Palästen, noch ferner der Berg Golgatha, und am äußersten
Ende lagen die Gebirge Juda und Ephraim, welche wie im Halbkreise die
Stadt umschließen. Als der Herr bis zu dieser Stelle gekommen war, sah
er die Stadt an und weinte über sie.
Jerusalem ist rings von Bergen umgeben, welche wie natürliche Wälle
die Stadt beschützen. Zwischen den Bergen und der Stadt ziehen sich zwei
tiefe Thäler wie Festungsgräben hin, das Thal Josaphat im Norden und
Osten, und das Thal Hinnom im Südwesten und Süden, so daß Jerusalem
gleichsam auf einer Halbinsel liegt, welche nur einen einzigen freien Zugang
im Norden hat. Durch das Thal Josaphat fließt der Bach Kidron, durch
das Thal Hinnom floß der Gihon. Im Südosten der Stadt, wo beide Thä-
ler zusammenstoßen, liegt der Ort, an welchem das götzendienerische Juda
dem Moloch opferte und seine Söhne und Töchter durchs Feuer gehen ließ.
Zur Zeit der Zerstörung Jerusalems durch die Römer lag die Stadt
auf vier Hügeln und war mit einer dreifachen Mauer umgeben. Die älteste
von David und Salomo erbaute Mauer lies um den Berg Zion und einen
Theil des Moria. Von dieser ältesten Befestigung steht noch der Davidsthurm.
Der Berg Zion scheint am frühesten bebaut gewesen zu sein- Denn
als Abraham vom Siege über die Könige des Morgens heimkehrte, kam ihm
Melchisedek, Priester und König von Salem, entgegen und brachte ihm Brot
und Spein als priesterliche Gabe. Salem aber scheint Jerusalem zu sein.
Später stand hier die Burg der Jebusiter, welche David eroberte und zu
seiner Residenz erhob. Auf Zion erbaute er sein königliches Haus, auf Zion
schlug er die Hütte auf, in welche er die Lade des Herrn stellte, also daß
beide, der Herr und sein Gesalbter, ihre Wohnung auf Zion hatten. Daher
ilt die Gemeinde des Herrn zur Tochter Zion geworden und der Berg Zion
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Extrahierte Personennamen: Lazarus Maria Maria Martha Christus David David Abraham David David
Extrahierte Ortsnamen: Jerusalem Juda Jerusalem Jerusalem Jerusalem Moria Berg_Golgatha Juda Jerusalem Jerusalem Juda Moria Salem
160
und betet: Heilig, heilig, heilig ist Gott, der Herr Zebaoth! Der
Grundstein wurde im Jahre 1248 gelegt; es wird noch immerfort
an dem Dome gebaut, und man hat die Hoffnung nicht aufgegeben,
ihn noch einmal vollendet zu sehen.
Von Köln geht es weiter an dem nicht fernen, fabrikreichen
Barmen, das aber auch reich an Werken des Glaubens ist, und
an der Malerstadt Düsseldorf vorbei bis zu dem kleinen Orte
Kaiserswerth, der von Alters her einen prunkvollen Namen
führt, weil Kaiser Friedrich Barbarossa bei ihm Gevatter gestanden
hat, aber in neuerer Zeit einen größern Namen erhalten hat, weil
aus dem dortigen Diakonissenhause jährlich eine große Zahl von
Jüngerinnen Jesu hervorgehen, die um der Liebe Christi willen
sich dem Dienst der Elenden widmen.
Nachdem der Rhein ins Holländische getreten ist, spaltet er sich
in mehrere große Arme, die sammt und sonders ausländische Namen
führen. Nur dem unbedeutendsten Arme, der in der Nähe der Stadt
Leyden fast wie ein Graben ist und nur künstlich vor Versandung
bewahrt wird, hat mau den Namen „Rhein" gelassen. Das ist das
Ende des „deutschen Stromes".
Ls. Der Schwarzwald.
An der südwestlichen Grenze von Baden, wo der Rhein sich plötzlich ge-
gen Norden wendet, erhebt sich der Schwarzwald, eins der stattlichsten
Gebirge Deutschlands, und zieht sich, mit dem Rhein gleichlaufend, bis in
das Würtembergische hinein. Seinen Namen hat er von den düstern Tan-
nenwaldnngen, die ihn bedecken und ihm ein finsteres, trübes Aussehen ge-
den. Gegen Westen fällt er schroff und steil ab und erscheint, von dort an-
gesehen, als ein mächtiges Gebirge, gegen Osten geht er allmählich in ein
hügeliges Land über. Viele Flüsse, unter denen die Donau der bedeutendste
ist, verdanken ihm ihren Ursprung. In den dunkeln Tannenwäldern trifft
man mehrere kleine, schwarze Seen, die ein unheimliches Aussehen haben,
als müsse es in ihrer Nähe nicht recht geheuer sein. Am bekanntesten unter
ihnen ist der 3000 Fuß über dem Meere liegende runde, in der Mitte uner-
gründliche Mummelsee, aus dessen Tiefe man oft ein fernes, dumpfes
Murmeln hört. In seinem Wasser lebt kein Fisch. — Wer den merkwürdig-
sten der Schwarzwaldpäffe betreten will, der muß von Schaffhausen nach
Freiburg reisen; auf diesem Wege kommt er durch ein tiefes Felsenthal,
„die Hölle" genannt, welches zwischen 800 Fuß hohen, steilen Bergwänden
hindurchläuft und sich zuweilen so sehr verengt, daß nicht zwei Wagen Nch
ausweichen können.
Auf dem Schwarzwalde wohnt ein kräftiges, wackeres Volk, das den
Glauben und die Sitte, von den Vätern ererbt, treu bewahrt hat. Sie fin-
den ihren Unterhalt als Hirten, Holzhauer, Kohlenbrenner und Theerschweler.
Sie haben einen wahren Überfluß an Holz und verkaufen, weil sie selbst es
unmöglich verbrauchen können, jährlich eine große Menge in die Gegenden, die
Mangel daran haben. Riesige Tannen und Fichten, auf dem Gebirge ge-
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Extrahierte Personennamen: Zebaoth Friedrich_Barbarossa Friedrich Barbarossa Christi Holzhauer
15
Die Niederung.
Steigt man von dem steilen Gebirge Inda hinab in das Land der
Philister, so durchgeht man eine fruchtbare, hügelige Landschaft, welche die
„Gründe" oder „das Land Gosen" genannt wurde. Ihrer Fruchtbarkeit
nach hätte diese Landschaft einer der gesegnetsten Wohnplätze Palästinas sein
können; allein ihre Lage an der Grenze des Philisterlandes brachte es mit
sich, daß sie regelmäßig der Schauplatz der Kriege zwischen Juden und Phi-
listern war, in welchen alles verwüstet ward, was der Fleiß der Menschen
geschaffen hatte.
Das Land der Philister ist der südliche Theil jener schmalen Niederung,
die vom Bache Ägyptens bis zum Vorgebirge Karmel am Meere entlang sich
hinzieht und gewöhnlich das „b la ch e F eld ", zuweilen auch „diegründe"
genannt wird. Es wurde den Stämmen Juda und Dan zugewiesen, aber
nie vollständig von ihnen in Besitz genommen, weil es ihnen nicht gelang,
die Philister auszurotten. Das Land ist außerordentlich fruchtbar und liefert
zum Theil unglaublichen Ertrag. Mehr als eine halbe Meile weit waren einst
die Städte Gaza, Asdod, Ekron, Ramla, Joppe u. a. mit Gärten umgeben,
in welchen alle Arten von Südfrüchten in großer Fülle wuchsen. Besonderes
Gedeihen hatte der Weinstock; denn er rankte bis in die Spitze der hohen
Bäume hinauf, daß oben auf den Eichen die Trauben hingen. So war es
unter den heidnischen Philistern; unter den Türken ist eine Wüste geworden,
was selbst unter den Heiden wie ein Garten Gottes war.
Der nördliche Theil der Niederung, die Ebene Saron, ist zum Theil
von so außerordentlicher Schönheit, daß ihre Herrlichkeit znm Sprichwort in
Israel geworden ist. Der Boden ist theils fruchtbares Ackerland, welches
hundertfältige Frucht bringt, theils ein thoniger Boden, auf welchem, wenn
er vom Regen erweicht ist, Gras und Blumen in so verschiedener Fülle
emporschießen, daß weithin die ganze Gegend wie eine einzige bunte Blu-
mendecke erscheint. Aber die Freude dauert nicht lange. Sobald die heiße
Jahreszeit kommt, dörrt die glühende Sonne das Erdreich schnell aus und
macht es hart, wie einen Stein. Dann verdorret das Gras, und die Blume
verwelket, und die lustige Herrlichkeit wird zu einer einförmigen Öde, welche
laut und vernehmlich predigt: „Alles Fleisch ist Heu, und alle seine Güte ist
wie eine Blume auf dem Felde."
Die Stadt Gilgal ist als Aufenthaltsort des Elias und als Sitz einer
Prophetenschule bekannt. Noch berühmter ist Cäsaren geworden, wo
Petrus den Erstling aus den Heiden taufte und Paulus zwei Jahre gefan-
gen saß, bevor er nach Nom gebracht wurde, um sich vor dem Kaiser zu
verantworten.
2. Samarien.
Nördlich von Judäa lag die Landschaft San:arien. Sie erstreckte
sich bis an das Gebirge Karmel und umfaßte etwa den Theil des Landes,
welcher bei der Vertheilung an Ephraim und den halben Stamm Manasse
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Extrahierte Personennamen: Ramla Judäa
Extrahierte Ortsnamen: Gosen Juda Gaza Joppe Gottes Israel Gilgal Samarien
169
jährlich in der Schweiz vor, ohne daß er Schaden anrichtet; wenn
er aber eine größere Ausdehnung annimmt, so verbreiteter namen-
loses Elend über eine weite Gegend. Einer der gräßlichsten Fälle
dieser Art ereignete sich in neuerer Zeit am Nuffiberge. Er ist
zugleich der bekannteste, weil er in seinem ganzen Verlauf von
mehreren Menschen in unmittelbarster Nähe beobachtet worden ist.
Es war am 2. September 1806, als eine Gesellschaft von Deut-
schen, Engländern und Franzosen, welche die Schweiz bereisten, in
die Gegend des Ruffiberges gelangte. Schon mehrere Tage vorher
hatten Arbeiter, welche dort Holz fällten, wahrgenommen, daß selt-
same Spalten im Boden waren, wo sie früher solche nicht bemerkt
hatten. Nachmittags vier Uhr kamen die Reisenden in die Nähe
des Dorfes Goldau und hatten den seltsamen Anblick, daß von
der Höhe des Berges mächtige Felsblöcke und ganze mit Holz
bestandene Stücke Erdreichs sich ablösten und mit Krachen in die Tiefe
stürzten. Als die Führer dies sahen, warnten sie dringend, weiter
vorzugehen. Ein Theil der Gesellschaft ließ sich warnen und blieb
zurück; ein anderer Theil ging weiter vor, um den wunderbaren
Anblick ganz in der Nähe zu haben. Plötzlich fängt der Abhang
des Berges an sich zu bewegen; man sieht deutlich: das ganze Erd-
reich mit Wäldern und Feldern, mit Dörfern und Hütten, mit Men-
schen und Thieren senkt sich herab, anfangs langsam, dann schneller
und immer schneller; endlich stürmt es wie der Blitz dahin, heulend,
donnernd, zischend, brausend, und erfüllt die ganze Umgegend mit
Staub und Nacht und Finsterniß. Felsblöcke fliegen gleich Splittern
durch die Last. Eine Menge Trümmer stürzte in einen benachbarten
See mit solcher Gewalt, daß das Wasser thurmhoch aufbrauste und
über den Gipfeln der höchsten Bäume zusammenschlug. Die ganze
Gegend wurde verändert; eine Quadratmeile Landes wurde mit
Trümmern, zum Theil hundert Fuß hoch bedeckt; von Goldau und
andern umliegenden Ortschaften kann man nicht einmal die Stätte
angeben, wo sie gelegen haben. Über vierhundert Menschen fanden
ihren Tod unter den Trümmern. Diejenigen von jener Reisegesell-
schaft, welche vorwärts gegangen waren, wurden mit in das Ver-
derben hineingerissen. Die andern hatten aber auch so viel gelitten,
daß mehrere in eine schwere Krankheit fielen, ein Engländer sogar
wahnsinnig wurde. Einige von ihnen reisten von da nach Frank-
reich, wo eben eine Heerschau über 40000 Mann Truppen gehalten
wurde. Das Rasseln der Trommeln und der Donner der Kanonen
war betäubend; jenen erschien es wie der Lärm, den die Kinder
mit ihren Weihnachtssachen machen: so furchtbar war der Donner
gewesen, den sie kurz vorher in der Schweiz gehört hatten.
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27
Land. Seine Fruchtbarkeit verdankt es dem Nilstrome , welcher es in
der ganzen Länge von Süden nach Norden durchtiiesst. Mit diesem
Flusse aber hat es eine sonderbare Bewandtniss. Sobald im Frühlinge
auf den benachbarten Gebirgen der Schnee schmilzt und der liegen in
Menge vom Himmel herniederströmt, fängt der Nil , dem alles von den
Bergen kommende Wasser zufliesst, allmählich zu steigen an und steigt
höher und höher, bis er im August über seine Ufer tritt und das ganze
Land zu beiden Seiten unter Wasser setzt. Um diese Zeit gleicht Ägyp-
ten einem einzigen grossen See, aus welchem Städte und Dörfer gleich
Inseln aus dem Meere hervorragen. Im Oktober verläuft sich das Wasser
und lässt einen fetten Schlamm zurück, in welchen dann eilig der Same
hineingesäet wird, ohne dass ein Mensch daran dächte, zuvor das Land
zu graben oder zu pflügen. Unbeschreiblich schnell und üppig gedeiht
die Saat in dem fruchtbaren Boden: im December ist ganz Ägypten eine
blumige Wiese , im April des nächsten Jahres ist bereits die Ernte be-
schafft. Dann beginnt die schlimme Jahreszeit; denn vom Mai bis zum
August sieht man nur ein ausgedörrtes , staubiges Land , in welchem
Menschen und Thiere vor Hitze fast verschmachten. Wer da bedenkt, wie
oft wir im Norden an heissen Sommertagen nach einem erquickenden lie-
gen uns sehnen, der wirds begreiflich finden, dass in ganz Ägypten ein
Jubel ausbricht, wenn die Überschwemmung des Nil wiederkehrt.
Unter allen Heiden haben die Ägypter am meisten die Herrlichkeit
des unvergänglichen Gottes in die Bilder vergänglicher Menschen und
Thiere verwandelt. Am weitesten war unter ihnen die Anbetung des
Stieres verbreitet, in welchem sie das sichtbare Bild und Gleichniss des
unsichtbaren starken Gottes erblickten. Ein grosser schwarzer Stier,
welcher auf der Stirn ein weisses Dreieck und auf der Seite einen halb-
mondförmigen weissen Fleck hatte , wurde mit köstlichen Speisen in ei-
nem Tempel genährt und von vornehmen Leuten bedient. Wenn er ge-
storben war, trauerte ganz Ägyptenland so lange, bis ein ähnlicher Stier
wiedergefunden war. Daneben verehrten sie Schlangen, Ibisse, Katzen,
Hunde und andere Thiere mit solcher Scheu, dass, wenn z. B. in einem
Hause Feuer ausbrach , man eher für die Rettung einer Katze , als für
die Rettung eines Menschen Sorge trug. Die Anbetung des Stieres mag
den Kindern Israel besonders gefallen haben; denn zu verschiedenen
Zeiten hat dieser Götzendienst Eingang bei ihnen gefunden.
Besondern Fleiss verwandten die Ägypter auf die Bestattung ihrer,
lodten. Sie wussten wohl, dass in dem sterblichen Leibe eine unsterb-
liche Seele wohne, und dass die Seele umkleidet werden müsse mit einem
Leibe; aber sie wussten nicht , woher die Seele einen Leib nehmen
sollte, wenn der jetzige Leib zu Erde geworden war. Darum trachteten
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
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172
spiel, Wettrennen u. s. w. nicht fehlen dürfen, versteht sich von
selbst. Betäubt und ermüdet geht endlich alles in die stille Fasten-
zeit hinein.
Tt Lissabon.
Wenn man aus dem grossen atlantischen Ocean in die breite Mün-
dung des Tajo einfährt, so erblickt man links die alte, berühmte Stadt
Lissabon, die sich zwei Stunden lang vom Ufer des Flusses an die
Berge hinanzieht und mit ihrem Gewirr von Häusern, Palästen, Kirchen
und Ruinen einen gar prächtigen Anblick gewährt. Über die Stadt blicken
die zackigen Höhen des Cintra - Gebirges weg. Das gegenüberliegende
Uier ist mit Landhäusern und Gärten, mit Orangen- und Olivenhainen
besetzt. Die Lage der Stadt an den Bergen macht es, dass viele Häuser
nach der Flussseite hin ein oder zwei Stockwerke mehr haben, als nach
der entgegengesetzten Seite. Es kommt vor, dass man zur ebenen Erde
in ein Haus tritt und auf der andern Seite erst zwei Treppen hinabstei-
gen muss, um die Ausgangsthür zu finden. Manche Strassen sind gar nicht
gepflastert; in den meisten sieht es wenigstens nicht residenzmässig aus.
Denn Reste von Speisen, Kehricht, Unrath — alles wird auf die Strasse
geworfen und muss dort liegen, bis die Sonne es verzehrt oder ein tüch-
tiger Regen es wegspült. Dazu wimmelt es von Bettlern und herren-
losen Hunden, die beide gleich unverschämt sind, sich ihren Unterhalt
zu verschaffen. Ob es der Schmutz der Strassen oder die Menge des um-
herstreifenden zwei- und vierbeinigen Gesindels macht, genug, wer es
irgend ermöglichen kann, geht nicht zu Fuss, sondern reitet oder fährt,
wenn er auch nur einen kurzen Besuch bei einem benachbarten Freunde
macht. Kann eres nicht bis zu einem Pferde oder Maulthier bringen, so
spannt er Ziegen und selbst Hammel vor den Wagen und fährt wohlge-
muth seines Weges dahin.
Lissabon ist mehrere Male von Erdbeben stark heimgesucht worden,
zuletzt am Feste Allerheiligen, den 1. November 1755. Es war Morgens
kurz vor zehn Uhr, während die Kirchen gedrängt voll waren, als ein
heftiger Erdstoss gespürt wurde, von dem Kirchen und Schlösser und
Häuser zusammenstürzten. Bald folgten noch mehrere Stösse. Zwei
Stunden darauf brach eine Feuersbrunst aus, die sich bei dem heftigen
Sturm rasend schnell verbreitete und Tage lang wüthete, bevor ihr ein
Ziel gesetzt ward. Die Menschen waren in das Freie hinaus geflohen
und schauten mit Entsetzen die brennende Stadt an, während ringsumher
die Erde sich bewegte, wie Wellen im Meere, oder hie und da sich auf-
that und Schwefel und Feuer aus ihrem Munde warf. Plötzlich, als wollten
sich alle Elemente zum Untergange der Stadt vereinigen, stieg der Tajo
vierzig Fuss über seine gewöhnliche Höhe, warf grosse Schifte über
Mauern und Häuser weg und brachte vielen Menschen, die am Ufer Schutz
gesucht hatten, den Tod. An 30,000 Menschen sind bei jenem Erdbeben
umgekommen. Dasselbe ist im ganzen westlichen Europa und dem nörd-
lichen Amerika gespürt worden. Auch bei Waren und Malchow will man
es beobachtet haben.
23. Die Stiergcfecbte in Spanien.
Die großartigsten Volksbelustigungen in Spanien sind die Stiergefechte,
die auf der ganzen Halbinsel vorkommen, am glänzendsten aber in Madrid
gegeben werden. Die Stiere werden in den Gebirgen eingefangen. Der Ort
TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T36: [Stadt Mauer Tag Dorf Haus Burg Land Bauer Feind Bürger]]
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TM Hauptwörter (200): [T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus], T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit], T50: [Haus Pferd Bauer Herr Wagen Mann Tag Kind Weg Leute], T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke], T2: [Schiff Stadt Tag Nacht Sturm Feind Ufer Meer Land Feuer]]
Extrahierte Personennamen: Malchow
Extrahierte Ortsnamen: Lissabon Lissabon Europa Amerika Spanien Spanien Madrid
O»)
oj
er sicher oft, wenn er die Schafe des Jethro hütete , verlangend nach
Norden geblickt, wo hinter der nackten Wüste das Land lag, welches
Gott Abraham , Isaak und Jakob geschworen hatte. Nicht der höchste,
aber der ödeste und schaurigste Berg auf dem Horeb ist der Sinai,
der Berg der Gesetzgebung , der sich beinahe 8000 Fuss über das Meer
erhebt. Wer den Berg ersteigen will, muss auf engen und steilen Pfaden
mit grösster blühe emporklimmen. Oben findet er eine völlig kahle Stein-
Hache von etwa 80 Fuss im Durchmesser und eine Aussicht voll erschüt-
ternden Ernstes. Ringsumher erblickt man Hügel und Berge , schroff,
zerrissen, kahl, die zackigen Gipfel zum Himmel streckend; nicht Dorf
oder Hütte , nicht See oder Fluss , nicht Acker oder Wald , nicht Thier
oder Vogel belebt die nächste Umgegend des Berges; ein Bild vollendeter
Einsamkeit, steht der Sinai da als ein ungeheurer Altar, den Gott selbst
fern von aller Unruhe der Menschen sich errichtete. Hier hat der Herr
unter Donner und Blitz und dem Tone der Posaune, der in dem Gebirge
tausendfach wiederhallte, seine majestätische Gerechtigkeit geoffenbart
und in zehn Geboten den Ernst seines heiligen Willens kund gethan.
Ungefähr 2000 Fuss unter der Spitze des Sinai liegt jetzt ein Kloster,
dessen Felder und Gärten in der öden Umgebung einen überraschend
freundlichen Eindruck machen. Das Kloster ist zum Schutz gegen die
Überfälle der Araber mit Festungsmauern umgeben und hat seine Ein-
gangsthür 30 Fuss hoch in der Mauer. Menschen und Vieh und Lebens-
rnittel und was sonst ins Klosster eingelassen werden soll , muss bis zu
jener Thür hinaufgewunden werden. An die Klosterkirche ist eine Ka-
lielle angebaut, welche an der Stelle stehen soll , wo Gott dem Moses
im feurigen Busche erschien. Wer in die Kapelle eintritt, muss seine
Schuhe ausziehen , weil der Herr selbst den Ort für heiliges Land er-
klärt hat.
'Vom D2oe*esi saam C*efoae*ge §eis*.
Nach Jahresfrist brachen die Israeliten vom Sinai auf und zogen
über die Lustgräber nach Hazeroth in die Wüste Par an, welche
von Moses als gross und grausam beschrieben wird. Und das mit liecht.
Denn sie ist eine unabsehbare Ebene, welche theils dicht mit heuerstei-
nen besäet , theils mit leichtem Flugsande bedeckt ist und nur an ein-
zelnen Stellen, wo Quellen aus der Erde kommen, einen spärlichen Gras-
wuchs darbietet. Sie reicht vom Sinai bis an die Grenze des gelobten
Landes, wo das an Blumen und Singvögeln reiche Amoritergebirge schon
weit in die Wüste hinein die frohe Kunde- winkt, dass die Mühsal der
Heise zu Ende geht. Früher mag die Gegend nicht ganz so unfruchtbar
gewesen sein, als sie jetzt ist; denn es wohnten zu der Zeit, als die
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T26: [Gott Christus Christ Volk Herr Jahr Kirche Land Zeit Jude], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland]]
TM Hauptwörter (200): [T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T13: [Baum Wald Feld Wiese Garten Gras Winter Mensch Sommer Haus], T189: [König Reich Land Volk Israel Zeit Jahr Stadt Babylon Sohn], T51: [Kind Himmel Nacht Sonne Tag Gott Wald Baum Blume Feld]]
Extrahierte Personennamen: Jethro Abraham Isaak Isaak Jakob Ernst
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einen eben beschriebenen Zugang hat und mit Trümmern von Häusern,
Palästen, Tempeln, Säulen, Brücken, Statuen, Triumphbogen ganz be-
deckt ist. Dies ist der Ort , an welchem einst Petra stand. Kings um
die Wohnungen der Lebendigen zog sich im Kreise die Stadt der Tod-
ten hin. Bis auf die Höhe von mehreren hundert Fuss sind die innern
Wände des Gebirges glatt abgeschliffen und lange Reihen von Grabmä-
lern mit Sälen , Hallen und Gängen in die Felsen hineingehauen, einige
vollendet, andere halb fertig , andere kaum angefangen , so dass man
sieht, die Bevölkerung ist vernichtet, als sie eben an ihrer Todtenstadt
arbeitete. Hoch über die Felsenstadt hinweg ragt der Berg Hör, auf
welchem Aaron starb. Im Osten an der Edomiter Land, gegen Chaldäa
zu lag wahrscheinlich das Land Uz, welches das Ileimathsland des
Hiob war.
Iv. Die Länder der Gefangenschaft.
1. Mesopotamien.
Ostwärts von dem grossen Flusse Euphrat liegen die Länder, in
welche Israel gefangen geführt wurde, Mesopotamien, Assy-
rien und B ab yl oni en. Zwischen den Flüssen Euphrat und Tigris
liegt eine ausgedehnte Ebene, welche im südlichen Theile „die
Ebene Sinear“, im nördlichen „Mesopotamien“, d. i.
das Land zwischen den Flüssen, genannt wurde. Mesopotamien
bestand aus zwei ganz verschiedenen Theilen. Der Norden , wel-
cher an das gebirgige Armenien grenzte , lag hoch und hatte ein
rauhes , kaltes Klima. Viehzucht war der Hauptnahrungsquell der
Einwohner, liier im rauhen Norden, dem frühern Wohnsitz der
Chaldäer, lag die Stadt Ur, von wo Tharali wegzog, um sich
in einer mildern Gegend niederzulassen. Er kam nach Daran in
dem wärmeren südlichen Theile von Mesopotamien und blieb da-
selbst. Von dort zog Abraham auf Gottes Befehl weiter nach Ka-
naan ; seine Verwandten aber blieben grüsstentheils in Daran zu-
rück. — An den Fluss Che bar schickte Nebukadnezar einen
Theil der Gefangenen aus Juda. Unter ihnen lebte der Prophet
Ezechiel und tröstete die Traurigen mit der Verheissung, dass der
Herr selbst sich seiner Herde annehmen und sie suchen werde, wie
ein Hirte seine Herde suchet.
T. Atssyfi'ficsa.
Wenn man von Mesopotamien ostwärts über den Tigris geht,
so gelangt man in das uralte Land Assyrien, welches im Nor-
TM Hauptwörter (50): [T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden]]
TM Hauptwörter (100): [T47: [Wüste Meer Land Nil Hochland Fluß Gebirge Euphrat Tigris See], T26: [Gott Christus Christ Volk Herr Jahr Kirche Land Zeit Jude], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff]]
TM Hauptwörter (200): [T189: [König Reich Land Volk Israel Zeit Jahr Stadt Babylon Sohn], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T89: [Wasser Fluß Quelle Bach See Erde Boden Brunnen Land Ufer], T0: [Kirche Haus Gebäude Stadt Straße Säule Platz Fenster Seite Palast], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze]]
Extrahierte Personennamen: Petra Aaron Abraham Nebukadnezar Ezechiel T._Atssyfi'ficsa
Extrahierte Ortsnamen: Berg_Hör Mesopotamien Israel Mesopotamien Armenien Mesopotamien Gottes Juda Mesopotamien Assyrien