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1. Lehrbuch der Naturwissenschaften und der Geschichte für fähigere Kinder in Bürgerschulen so wie auch für wißbegierige Nichtgelehrte - S. 191

1825 - Rostock : Adler
gere Remus von den Dienem des Amulius gefangen wurde, da befreiete ihn Romulus mit ^seinen kühnen Waldgenossen, stieß den Amulius vom Throne, setzte seinen alten Großvater wieder ein, und fing an Rom zu bauen. So war das rö- mische Reich ursprünglich auf ein bloßes Stadtgebiet beschrankt, vergrößerte sich aber immer mehr und mehr, bis es zuletzt ganz Südeuropa und einen großen Theil des westlichen, Asien vom Mittelmeere bis zum Euphrat, und die Nordküste von Afrika, mit Einschluß von Aegypten, unter seiner Oberherr- schaft umfaßte. Romulus, der Stifter des römi- schen Reiches war auch der erste Regent oder König desselben; doch war die königliche Macht gleich an- fangs schon durch den Senat, oder den Rath der Alten, und durch die Patricier, die Abkömmlinge der ersten Gründer, beschrankt, so daß selbst Romulus, als er, im 2osten Jahre seiner Regierung, gegen den Willen der Patricier, einen neuen Krieg anfangen wollte, vom Senat mit dem Tode bestraft wurde. — Nach ihm ward Nu ma Pompilius zum Könige erwählt. Dieser begründete die römische Staatö- religion, und regierte als Freund des Volks, der Künste und Sitten, über 40 Jahre zu allgemeiner Zufriedenheit. Ihm folgte, durch die Wahl des Volkes, T ullus H ostili» 6, von 679 bis 640 vor Chr. Unter seiner Regierung ward das römische Gebiet, durch die Vereinigung von Alba longa, ver- größert, und die Sache durch den Kampf der drei Gebàer Horatier unv Cur iati er entschieden. Zwei Horatier waren schon gefallen, ba besiegte ver- letzte noch allein die drei Curiatier. Nun ward Alba zerstört, und die Einwohner derselben wurden nach Rom versetzt. Die Regierung des T u l l u s H 0 st i- lius war aber zu kriegerisch, und ein Blitzstrahl endigte sein Leben. — Auf ihn folgte Atzn cus Martins von 640 bis 617 vor Chr. Darnach kam

2. Lehrbuch der Naturwissenschaften und der Geschichte für fähigere Kinder in Bürgerschulen so wie auch für wißbegierige Nichtgelehrte - S. 23

1825 - Rostock : Adler
Der Mensch in verschiedenen Gegenden und Zuständen. Höchst wahrscheinlich war in einem lieblichen Thale Asiens der Wohnsitz, das Paradies, der ersten Menschen. Von hier aus sollten sie sich über die ganze Erde verbreiten, und alle Gegenden bevölkern; deshalb gab der weise Schöpfer dem Menschen einen Körper, der sich mehr, als der irgend eines andern Thieres, an alle Verschiedenheiten der Witterung und der Nahrungsmittel gewöhnen, in den kältesten wie in den heißesten Erdstrichen, in der schweren Sumpf- und Küstenkuft, wie in der leichten Berg- luft, leben kann; deshalb ordnete Gott es auch so, daß diejenigen Pflanzen und Graser, die des Men- schen vornehmste Nahrung sind, fast überall fort- kommen, wie unsre vorzüglichsten Getreidearten, Rocken, Weitzen, Gerste, Hafer und Kartoffeln, die nun in der ganzen Breite, vom nördlichen Africa bis nach Schweden und Norwegen hinauf, gebauet werden: den heißen Südländern aber gab er den Reiß, die lieblichen Datteln und den Brodbaum, so wie die nährenden Moose dem kalten Norden; darum setzte er in diejenigen Lander, wo unsre nützlichsten Thiere, Kühe, Schaafe und Pferde, der Kalte nicht widerstehen können, das wohlthätige Rennthier, und den heißen Landern gab er das geduldige Lastcntra- gende und Milchgebende Kameel. So ward es dem Menschen, den Gott zum Herrn der Erde gemacht hatte, auch möglich, seine Herrschaft über die ganze Erde zu verbreiten, so wie denn auch wirklich überall, in den heißesten wie in den kältesten Zonen, wo nur irgend ein lebendiges Wesen uoch ausdauern kann, auch Menschen wohnen. Die ersten Menschen warfen rohe ungebildete Kin- der der Natur; sie wohnten nicht in ordentlichen Hausern, Dörfern und Städten, sondern Familien- weise

3. Lesebuch in Lebensbildern für Schulen - S. 293

1853 - Oppenheim a.Rh. [u.a.] : Kern
293 haben sie doch so ziemlich den Charakter der berühmten Vorfahren bei- behalten. Immer uneinig unter einander, wie ihre Voreltern, sind sie von lebhaftem, feurigem Geiste, geneigt zur Dichtung und Rede, beißend witzig und spöttisch im Gespräche, dabei voll Falschheit und Arglist. In dem Aeußeren haben sie viel von den Türken angenommen, nament- lich in Tracht und Kleidung. Sie bekennen sich zur griechischen Kirche und haben zu ihrem Oberhaupte einen Patriarchen. Wichtige Städte sind in der Türkei: Constantinopel über } Million Einw. Diese Stadt liegt in einer unvergleichlich schönen Küstengegend, an der Meerenge, welche Europa von Asien trennt. Sie hat einen beträchtlichen Handel, wichtige Fabriken und Manufac- turen in Seide, Baumwolle und Saffian. Unter den 485 kleinen und großen Moscheen — Gotteshäusern — ist die ehemalige Sophienkirche hie berühmteste. Sehenswerth ist das Serail oder kaiserliche Schloß mit seinen weiten Gärten. In der Vorstadt Pera wohnen die Eu- ropäer. In Griechenland: Athen und Korinth. Wer hat nicht einmal in seinem Leben diese Namen c^ef>ört ? Es sind die zwei einst so blühen- den Städte Griechenlands, m denen Künste und Wissenschaften auf der höchsten Stufe standen. Ihre Trümmer zeugen noch jetzt voll der vormaligen Pracht. Unter der jetzigen Regierung blühen sie wieder auf. Athen ist zur Residenz erhoben und zeigt schon viele neue, herrliche Gebäude! — 19. Asien. I. Asien, das Morgenland der Menschheit, die Heimath unseres Geschlechtes, zu der wir uns Alle mächtig hingezogen fühlen, weil alle Erd- und Menschengeschichte hier ihren Anfang nimmt, ist der größte unter den fünf Erdtheilen. Es hängt auf seiner Westseite mit Europa, und durch die schmale Landeirge von Suez mit Afrika zu- sammen. Auf allen übrigen Seiten wird es vom Meer begränzt. Es erheben sich in diesem Erdtheil weit höhere und größere Gebirge, als in Europa; ja hier treffen wir die höchsten Berge der Erde an. Auf ihnen entspringen wahre Riesenftröme, wie der Amur, der einen 400 Meilen langen Lauf hat; der gelbe und der blaue Fluß; der Ganges, Buremputer, Euphrat und Tigris. Das Klima ist sehr verschieden. Man findet hier die kältesten und die wärmsten, die fruchtbarsten und unfruchtbarsten Länder. Unge- mein reich und _ mannigfaltig ist die Pflanzenwelt. Im Süden des Kaukasus und in Klein-Asien ist großer Reichthum an Baumwolle, Manna, balsamischen Harzen und edlen Südfrüchten. Die meisten europäischen Obstarten mögen wohl hier ihr eigentliches Vaterland haben. Arabien ist das Vaterland des Kaffee's und seit den älte- sten Zeiten durch seinen Weihrauch berühmt. Persien liefert Seide

4. Lesebuch in Lebensbildern für Schulen - S. 294

1853 - Oppenheim a.Rh. [u.a.] : Kern
294 und Baumwolle. Indiens Gewürze haben seit Jahrtausenden das Land den Europäern wichtig gemacht; seine Diamanten und Perlen sind weit und breit berühmt; unter den Erzeugnissen des Thierreichs ist der Elephant als das größte Landthier nennenswerth. China endlich bringt die Theeftaude hervor, von der jährlich ein paar Mil- lionen Centner Blätter nach Europa und Amerika wandern. Die Zahl seiner Bewohner beläuft sich auf 550 Millionen — also die Halste der Gesammtzahl aller Menschen. Die muhamedanische und einige heidnische Religionen sind die herrschenden. Im grauen Alterthume waren seine Bewohner gebildet und aufgeklärt. In der Geschichte haben unter Asiens Nationen jetzt noch Bedeutung die Chinesen, Hindus, Perser und Araber. — Der Asiate wird von einem starken Hang zur Sinnenlust beseelt, fügt sich aber leicht sklavisch in den grausamsten Despotismus. Daher sind auch morgeuläudische Ueppigkeit und asiatischer Despotismus zum Sprüchwort ge- worden. Wir beschreiben nun die einzelen Theile Asiens und nehmen dabei drei Haupttheile an. s. Die Mongolei, in der Mitte Asiens gelegen, ein von Gebirgen umschlossenes, länglich viereckiges Hochland, von 8000 Fuß Erhebung. Sie gehört dem Kaiser von China, wird von der Sandwüste Gobi oder Schamo durchzogen und ist 400 Meilen lang und 100 Meilen breit. Im Norden zieht das Altaigebirg, im Süden der Hi mal eh (Himmelsgebirg) hin, aus welchem der 26,000 Fuß hohe Dawalagiri, der höchste Berg der Erde hervorragt. Städte und Dörfer sucht mau in diesem Lande vergebens; denn alle Einwohner sind Nomaden, welche mit ihren Heer- den umherziehen und Weideplätze suchen. Alle wohnen unter Zelten und sind vortreffliche Reiter und Jäger. Um die Mongolei liegen 6 Tiefländer, nämlich im Süden: 1) Das Kaiserthum China, lj mal so groß als Europa; nach Rußland der größte Staat ans Erden, voll von Eigenthümlichkeiten. China heißt „Blume der Mitte", der chinesische Kaiser nennt sich „Sohn des Himmels". In seinem Reiche gilt er für den Vater, und die Unterthanen sind seine Kinder. Die Engländer, von den Chinesen mit dem Namen rothborstige Barbaren auf Höllenschiffen (Dampfbooten) belegt, haben in der Neuzeit mehrere Siege über die Chinesen erfochten und mehrere Häfen sind ihnen jetzt zum Verkehr ge- öffnet, was früher nicht der Fall war. — China ist von Wüsten und Gebirgen und einem fast buchtenlosen Meere umschanzt; dadurch wird es vom Verkehr mit der übrigen Welt abgeschlossen. Von der Mongolei wird es getrennt durch eine große Mauer — die chinesische Mauer —, welche vor fast 2000 Jahren gegen die räuberischen Ueberfälle der Mongolen errichtet wurde. Sie ist 600 Stunden lang, 25 Fuß hoch und 15 Fuß dick, von Backstei- nen aufgeführt und geht über die Berge und durch die Thäler. Alle

5. Lesebuch in Lebensbildern für Schulen - S. 306

1853 - Oppenheim a.Rh. [u.a.] : Kern
306 o) Negerländer. 1) Senegambien, Ober- und Niederguinea am atlan- tischen Ozean, find von Negern bewohnt. Nur die Küstengegenden dieser Länder kennt man, deren Namen nach den Handelsartikeln, die man hier einschifft, bezeichnet werden, als: Pfeffer-, Zahn-, Gold- und Sclavenküste. 2) Das schon genannte Sudan ist viermal so groß als Deutsch- land. Zu den merkwürdigen Produkten desselben gehört der Boabab (Affenbrotbaum) und Butterbaum. Ueberhaupt entwickelt sich in Su- dan, an den Ufern bedeutender Ströme, Flüsse und Landseen gelegen und unter dem Einflüsse einer hohen Temperatur und reichlichen Regen- niederschlags, ein reiches Pflanzenleben und die Cultur tritt schon in ihre Rechte im Anbau von Reis, Hirsen, Baumwolle und anderen Gewächsen. 3) Cap land, das südlichste Land dieses Erdthcils, gehört den Engländern. Es ist ein äußerst fruchtbares Land. Die Einwohner sind die gutmüthigen Hottentotten. Die Buschmänner, ein räuberisches Volk, bilden einen Stamm derselben. Die nördlichen Nachbarn sind die Kaffern, gefährliche Feinde der englischen Colonien. Capstadt am Vorgebirge der guten Hoffnung, wo ein vortrefflicher Wein, der Capwein, wächst. 6) Inseln. 1) Auf der Ostküste das große Madagaskar unter eigenen Königen. 2) Im Westen fern im Ozean die Azoren. 3) Die Ean arten. 4} Die Inseln des grünen Vorgebirges. 5) St. Helena, wo 1821 Napoleon starb. 21. Amerika. I. Das Dasein des vierten Erdtheils — Amerika — wurde schon von den Alten geahnct. Im zehnten Jahrhundert besuchten sogar die Normanen Theile desselben. Das große Verdienst der Wiederauf- findung und Entdecknng des ganzen Erdtheils hat sich der muthvolle Eolumbus im Jahr 1492 erworben.— Amerika durchzieht die west- liche Hälfte unsers Erdballs vom höchsten Norden bis hinab in den südlichen Polarkreis. Ringsum vom Meer umgeben, bildet Amerika eine große Insel, welche aus zwei größeren, durch eine Landzunge verbundenen Halbinseln, Nord- und Südamerika besteht. In der Mitte, wo sich das Meer eingebuchtet hat, findet sich bogenförmig eine Inselgruppe: Westindien, welche den Golf von Mexiko und das caraiblsche Meer vom atlantischen Ozean trennt. Der ganze Erdtheil hat in grader Linie eine Länge von 1900 deutschen Meilen; Nord- amerika eine Breite von Osten nach Westen von 1500 und Süd- amerika von 765 Meilen. Viermal so groß als Europa ist Amerika

6. Lesebuch in Lebensbildern für Schulen - S. 320

1853 - Oppenheim a.Rh. [u.a.] : Kern
320 gehöre, die ihre Verbannungszeit überstanden haben; denn seine Ge- sichtszüge waren angenehm und milde. „Ich habe Nichts verdienen können, ich war fast immer krank", rief er mit einer höchst beweglichen Stimme; „ich kann mir England nicht erkaufen und möchte doch so gern Weib und Kinder noch einmal sehen in dieser Welt; um Gottes- willen nehmt mich mit!" Aller Augen waren mit Theilnahme auf den Alten gerichtet und es entstand eine erwartungvolle Stille. Da steckte ihm mein edler Wirth eine Banknote in die zitternde Hand, aber in seiner Herzensangst bemerkte er es nicht sogleich. Endlich fiel sein Blick auf die gefüllte Haud, und er sprang auf, um nach dem Schiffe hinzustürzen und machte mit einsinkenden Knien immer kürzere Schritte, bis er lang hinfiel und nicht wieder aufstand, auch keinen Laut mehr vou sich gab. So blieb er auch, als man ihn umwandte, denn die Freude hatte ihn getödtet. Er hielt noch immer die Banknote in seiner Hand. Ein dabei stehender Geistlicher segnete ihnein, bei dessen feier- lichen Worten wir Alle weinen mußten; dann nahm er sanft und mit Thränen das Blättchen aus der Hand, gab es dem edlen Manne zu- rück, der dem Greise Erdenseligkeit hatte erkaufen wollen und sprach: „Der Himmel wird Euch lohnen, denn dahin habt Ihr ihm die Ueber- sahrt bezahlt. Er ist im Vaterlande. Betrübt Euch nicht, daß das Werk der Barmherzigkeit nicht gelungen ist; es ist doch Freude im Himmel darüber! Wcr Menschen wissen nicht, was wir ernten, nur was wir säen; nicht, was wir thun, nur wie wir thun." — Der edle Geber nahm die Banknote, legte noch eine dazu und übergab sie dem Kapitän für Weib und Kinder des Entschlafenen, der, auf dem Rücken liegend, so unbeschreiblich in den blauen Himmel hinauflächelte, als lachten ihn sein Weib und alle seine Kinder an, ja selbst der Vater oben und die stille Sonne. Leopold Schefer. 26. Uebersicht der Erde nach den fünf Welttheilen. I. Das erste, was man beim Gebrauch der Erdkugel wahrnimmt, ist dieses, daß der größere Theil unserer Erde mit Wasser bedeckt ist. Das Meer nimmt £ , das feste Land £ von der Oberfläche der Erde ein. Das feste Land auf der Erde zerfällt in zwei große Massen, und man durchschneidet deßhalb die Erdkugel gewöhnlich so, daß jede Haupt- masse eine Halbkugel einnimmt. Die Halbkugel rechts nennt man die östliche, die Halbkugel links aber die westliche, weil von unsern Gegenden aus jene gegen Morgen und diese gegen Abend liegt. Eben daher nennt man auch das feste Land auf der ersten die Ostfefte, das auf der zweiten die Westfeste, gewöhnlicher aber Ame- rika oder die neue Welt, weil sie erst vor etwa 361 Jahren entdeckt worden ist. Zwischen den beiden Hauptmassen des festen Landes liegen nun die beiden großen Weltmeere; westlich von der Ostfeste liegt das atlantische, östlich von derselben das große oder das stille Welt-

7. Lesebuch in Lebensbildern für Schulen - S. 321

1853 - Oppenheim a.Rh. [u.a.] : Kern
321 me er. Von der Oftsee kann man daher auf einem doppelten Wege nach der neuen Welt gelangen; man schifft entweder in dem großen Weltmeer immerfort gegen Osten, oder in dem atlantischen Meere im- merfort gegen Westen. Auf dem ersten Wege gelangt man an die Westküste, auf dem zweiten an die Oftküste von Amerika. Hoch im Norden beider Halbkugeln sehen wir das nördliche und tief im Süden das südliche Eismeer. In beiden schwimmen unge- heure Eisberge, die den Schiffern ihre Durchfahrt erschweren, und es ist daher noch feinem Seefahrer gelungen, diese Meere genau zu unter- suchen. Zwischen dem südlichen Eismeer und dem festen Lande auf der östlichen Halbkugel sehen wir noch ein ansehnliches Gewässer, man nennt es das indische Meer, von einem Lande, das im Norden die- ses Meeres liegt und schon in alten Zeiten unter dem Namen Indien bekannt war. Dieses Meer streckt drei große Meerbusen in das Fest- land hinein, westlich den arabischen Meerbusen, der von dem mittelländischen Meere nur durch die Landenge Suez getrennt wird, weiter gegen Osten den persischen Meerbusen, in welchen sich der Euphrat ergießt, und zuletzt den Meerbusen von Bengalen, der die Flüsse Ganges und Buremputer aufnimmt und Indien in zwei große Halbinseln scheidet. Ii. Auf der Westseite der östlichen Halbkugel sehen wir zuerst ein Gewässer, das mit mancherlei Einschnitten und Krümmungen tief in das Festland hineingeht. Das ist das mittelländische Meer, eigentlich ein Busen des großen atlantischen Meeres, mit dem es nur durch eine schmale Straße, die Meerenge von Gibraltar, zusammenhängt. Rund um dieses Gewässer liegen drei große Länder- massen, welche man Erd theile oder auch Welttheile genannt hat: im Norden Europa, welches wir bewohnen; im Süden Afrika, welches fast ganz vom Meer umgeben ist und nur durch einen schma- len Erdstrich, die Landenge von Suez, mit dem übrigen Feftlande zusammenhängt; östlich von beiden Asien, der größeste der drei Welt- theile, dessen nordöstliche Spitze noch in die westliche Halbkugel hinein- reicht. Im Süden von Asien benierkt man noch eine Menge größerer und kleinerer Inseln; die größeste derselben, Neu-Holl and, ist ungefähr so groß wie Europa und wird als ein besonderer Erdtheil angesehen. Einzele Theile des mittelländischen Meeres führen schon von Al- ters her verschiedene Namen. Der lange, aber schmale Meerbusen, den es in nordwestlicher Richtung aussendet, heißt das adriatische Meer; westlich von demselben liegt Italien, das, beinahe wie ein Stiefel gestaltet, sich tief in das mittelländische Meer hinein erstreckt; östlich liegt eine große Halbinsel, deren südlicher Theil das alte Griechenland ist. Wenn man aus dem adriatischen Meere um die Sudspitze von Griechenland, die Halbinsel Morea, herumschifft, so gelangt man in das Jnselmeer oder den griechischen Archipela- gus, ein Gewässer, das mit vielen kleinen Inseln gleichsam besäet ist. Lesebuch in Lebensbildern. 4. Aufl. ry\ 4 .Mt

8. Lesebuch in Lebensbildern für Schulen - S. 385

1853 - Oppenheim a.Rh. [u.a.] : Kern
385 Blätter sind ungleich sägeförmig, aderig und in der Jugend unterseits filzig. Die Blüthen sind rispenartig zusammengestellt, zart, sehr fein duftend und grünlich von Farbe. Der Kelch ist sehr klein und fünf- zahnig. Die Krone ist fünfblätterig und faßt fünf Staubgefäße in sich. Die Frucht, mit 3—5 zweilappigen Samenkernen, welche zer- streut umher liegen, ist bei den verschiedenen Arten entweder hart, oder fleischig, saftig, dick- oder zarthäntig, kugelrund, oder oval, au der Spitze etwas zusammengedrückt, oder länglich; von Farbe grün, weißlichgelb, zitronengelb, fahl, roth, violett, kupferfarbig, oder schwarzb'lau; von Geschmack säuerlich, süß, gewürzhaft, oder wässerig. In jeder Weinbeere befinden sich mehrere zarte Schläuche, einige mit wässerigem Sauerstoff, andere mit schleimigem Zuckerstoff. Man pflanzt den Rebenstock hauptsächlich durch Ableger fort. 2) Schon das biblische Alterthum bringt den Weinbau mit der Bildungsgeschichte der ältesten Menschen in die engste Verbindung. Es wird uns erzählt, daß schon Vater Noah Reben gepflanzt und an dem Rebensäfte sich gelabt. In Asien, im nördlichen Afrika und im süd- lichen Europa wächst die Weinrebe wild. Ihre wahre Heimath ist unstreitig das 'mildere Asien, wo sie, herrliche Früchte tragend, die höchsten Bäume hinaufrankt. Wahrscheinlich brachten die Phönizier den Weinstock zuerst an Europas Küsten, wo er sich dann weiter in's Land hinein verbreitete. Nach Ungarn und Deutschland soll ihn der römische Kaiser Probus im dritten Jahrhundert nach Ehristus ge- bracht haben. Uns ist derselbe jetzt eine sehr schätzbare Pflanze ge- worden. Er wird bei uns an Pfählen und Wänden gezogen, und tausend geschäftige Hände widmen sich ausschließlich seiner Pflege und gewinnen von seinem Ertrag Unterhalt und Wohlstand. Die gemäßigte Zone ist ihm übrigens am gedeihlichsten. Berge mit recht sonniger Lage sind sein Lieblingsstand. Klima, Boden und Lage haben auf den Geschmack der Beere bedeutenden Einfluß; daher die unendlich vielen Sorten Weine, deren bereits 1400 gezählt wer- den. Die Verbreitung der Weinkultur richtet sich aber weniger nach der mittleren Temperatur eines Ortes, als nach der großen Sommer- wärme; vorzüglich ist es jedoch die Länge des Sommers, welche auf das Reisen der Frucht so großen Einfluß zeigt. Am beßten in unserm Erdtheile gedeiht der Weinstock im südlichen Italien, in Sicilien und im südlichen Frankreich. _ Deutschlands Weinbau beschränkt sich, streng genommen, auf das Rheinthal mit seinen Nebenthälern, Main-, Neckar-, Mosel- und auf das Donauthal. Ungarn, das südwestliche Rußland und die Krimm erzeugen gleichfalls gute Weine. 3) Die Blüthezeit der Weinrebe ist bei uns gewöhnlich in der ersten Hälfte des Monats Juni, und die Spättrauben reifen im October. , 4) Die Früchte des Weinstocks werden nicht nur zu Wein, Brannt- wein und Syrup verarbeitet, sondern dienen auch noch als eine an- genehme und gesunde Speise. In vielen Gegenden des südlichen Europas werden sie getrocknet und zu Rosinen gemacht. Lesebuch in Lebensbildern. 4. Aufl. .)£

9. Lesebuch in Lebensbildern für Schulen - S. 289

1853 - Oppenheim a.Rh. [u.a.] : Kern
289 diesen Ländern die Weißfische (Kabeljaue) zu. Das Meer mußte eigene, Meilen große Sandgebirge bilden, auf deren Rücken diese Fische jene Millionen Centner von junger Brut auf die ihr zuträglichste Art ab- setzen und sich zuqleich den großen Verheerern des Polarmeeres zur Beute darbieten. In gleich merkwürdigem Ebenmaße stehen mit diesen Anstalten jene unermeßlichen Schaaren der Seevögel, welche unablässig über die Eisgefilde schweben; denn auch sie finden hier bald von kleineren Fischen und ihrer Brut, bald an den großen Seethieren tausendfältige Nahrung. Kaum zeigt sich ein solches, von dem Menschen oder seines Gleichen verwundetes Geschöpf, so frohlocken schon Tausende dermall- mukken, der Potrelle und anderer Arten über die ihnen zu Theil wer- dende Beute und trotzen ruhig durch die dicht am Körper anschließen- den, von eigenen Glandeln beölten Daunen, der grausen Kälte des Pols. Und nun denke man sich noch den wunderbaren Bau der Po- larmenschen! Wie er fast Alles zu verzehren bereit ist, Alles zu verdauen vermag! Das rohe Kraut, das thranichte Fleisch der Mö- ven, der Taucher, der Seehunde, der Speck der Wallfische, der Thran, — Alles ist ihm willkommen! Diese uns widerstehenden Speisen erzeugen bei ihm den gesundesten Körper und eine dicke, wärmende Fetthaut. Durch ihre Ausdünstungen heizt er seine Woh- nungen, durchfährt dort die rauheste Winterwelle, bietet einer Kälte Trotz, worin der Branntwein erstarrt, und trennt sich von seiner grau- sen Heimath nicht minder ungern, als der Schweizer von seinen reizen- den Gebirgen. O der erhabenen Harmonie der Natur, der anbetungswürdigsten Weisheit und Macht ihres Urhebers! O der milden Fürsorge für sei- nen Liebling, den Menschen! Zimmermann. 17. Rußland. I. Das russische Reich breitet sich in einem ungeheuren Bogen über einen großen Theil des nördlichen Europa und Asien aus, und be- rührt noch die gegenüberliegende Küste von Amerika. Es umfaßt, wenn man alle Ländergebiete mitrechnet, einen Flächengehalt von 370,000 Qm. Nie hat die Welt bisher ein so ausgedehntes Reich gesehen. Selbst das römische Reich, zu Augustus glänzender Zeit erreichte kaum mehr, als l dieses Umfangs. In dieser großen Ausdehnung enthält Ruß- land alle Klimate und Zonen, mit Ausnahme der heißen. In Tau- rrs entfaltet der Frühling oft schon alle ferne Reize, während die Um- gegenden von Petersburg noch mit Schnee bedeckt sind. Die Baum- garten des Kaukasus stehen in voller Blüthe, während das Rennthier das Moos, welches seine einzige Nahrung ausmacht, uoch unter einer drcken Schneedecke hervorscharrt. Der Kirgise lebt unter einem stets Lesebuch in Lebensbildern. 4. Aufl. 4 q

10. Lesebuch in Lebensbildern für Schulen - S. 301

1853 - Oppenheim a.Rh. [u.a.] : Kern
301 nive gestanden; hier ist die eigentliche Heimath der Orangen und der Pflaumen. . „ „ „. ., 6) Arabien, ein Hochland und eme lange Halbinsel, vom rothen Meer und persischen Meerbusen begränzt. Der Süd-Westen heißt das glückliche Arabien, fruchtbar, bewaldet und bewässert. Es erzeugt den beßten Kaffee, viele Datteln und die edelsten Pferde. Im nörd- lichen Theile liegt der altberühmte Sinai, hoch bis in die Wolken hineinragend, von dem einst der berühmteste Gesetzgeber aller Zeiten hinabsah auf sein Volk, um es zu beglücken. Die Araber theilen sich in Fell ah's — Städtebewohner und Ackerbauern — und in Beduinen — Kinder der Wüste. — Letztere sind umherschweifende Nomaden, welche Viehzucht treiben und gelegent- lich die Reisenden plündern. Das Plündern halten sie nicht für Un- recht, sondern danken Gott, wenn er ihnen einen Fang bescheert. „Dein Bruder ist unbekleidet, reden sie den Reisenden an, und darum gib her, was du entbehren kannst." So raubsüchtig die Araber sind, so gastfrei sind sie auf der andern Seite. Jeder Fremde ist unter ihrem Zelte gut aufgehoben. Man geht ihm entgegen, freut sich seiner Ankunft, wascht ihm die Füße und bedient ihn beim Essen. Dafür hat er nicht die geringste Vergütung zu geben. Ihr Gruß ist das alte: „Friede sei mit Dir." Mekka, der Geburtsort, und Medinah, die Begräbnißstätte Muhameds, sind beide den Muhamedanern heilig. e. Japan. Ein Inselstaat ist das vom Weltverkehr abgeschlossene Kaiserthnm Japan, bogenförmig, 300 Meilen lang, um die Ostküste Asiens herumliegend. Die Japaner, ein den Chinesen ähnliches Volk, haben ein geistliches und weltliches Oberhaupt. In der Hauptstadt Jeddo, mit mehr als 1 ‘ Mill. Einwohner, hat der weltliche Kaiser seinen Sitz. Berühmt ist das japaner Porzellan. Nach Lauckhard. 20. Afrika. I. Nach Asien und Amerika ist Afrika der größte Erdtheil, aber uns fast nur an seinen Küsten bekannt. Er wird vom Meer umfluthet mid hängt nur durch die schmale Landenge Suez mit Asien zusammen. Das Atlas geb ir?.e im Norden scheidet ein fruchtbares Küstenland von der 100,000 Om. großen Sandwüfte Sahara, dem größten Tleflande dieses Erdtheiles. Sie bietet dem menschlichen Auge einen furchtbaren Anblick dar. Mögen die Gebirge der Schweiz mit ihren Abgründen, Gletschern und himmelhohen Felsenzacken dem Reisenden furchtbar erscheinen; mögen die Wasserfälle des Niagara und des Rheins ihn betäuben, die Brandung des empörten Meeres ihn er- schüttern: alle diese Erscheinungen führen doch auch etwas Erhebendes nnt sich. Allein all' dieß Versöhnende und Erhebende fehlt, wenn der Wanderer am Eingänge dieser Wüste steht. So weit das Auge reicht,
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