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1. Heimatkunde des Regierungsbezirks Osnabrück - S. 7

1901 - Osnabrück : Pillmeyer
— 7 — Vi. Erzeugnisse. 1. Welche Schätze stecken im Innern der Erde? In der Nähe von Osnabrück, besonders im Piesberge und bei Ösede, enthält der Boden wertvolle Steinkohlen. Die Kohlen- bergwerke liegen aber teilweise still, da sie keinen genügenden Gewinn brachten. — Auch Eisenerz giebt es in den Bergen. Ter Eisen- stein wird hauptsächlich im Hüggel bei Osnabrück gebrochen. In den Hochöfen der nahen Georgs-Marien-Hütte wird er zum Schmel- zen gebracht. Wenn er glühendflüssig ist, sinkt das schwere Eisen nach unten, während das Übrige obenauf schwimmt wie Ol auf Wasser. Dann wird unten am Hochofen ein Loch geöffnet, aus dem das flüssige Eisen in nasse Sandformen fließt, in welchen man es erkalten läßt. — Im Lingenschen und Meppenschen giebt es viel Raseneisen st ein. Dieser sitzt in sumpfigen Gegenden unter dem Rasen. Er wächst fortwährend weiter und ist für den Graswuchs fehr schädlich. Auch dieser Steiu wird in Eisenhütten geschmolzen, um daraus Eisen zu gewinnen. Bei Rothenfelde sprudelt eine Quelle, welche Salz enthält. Dieses Salzwasser läßt man durch eine hohe Wand von Dornen tröpfeln. Dadurch verdunstet viel Wasser, und an den Dornen setzen sich die unbrauchbaren Bestandteile an. Solche Dornenwände heißen Gradierwerke. Unten wird das gereinigte Salzwasser aufgefangen und in Siedehäuser geschafft. Hier wird alles Wasser durch Sieden verdunstet und so das reine Salz gewonnen. Steinbrüche sind in unseren Bergen sehr zahlreich. Sie liefern uns wertvolle Sand- und Quadersteine; bei Bent- heim und Gildehaus kommt ein Sandstein vor, der sich gut zu Mühlsteinen eignet. Auch K a l k st e i u wird gefunden, der in Kalk- öfen zu Mauerkalk gebrannt wird (z. B. bei Iburg). An vielen Stellen unserer Heimat giebt es Lehm und Thon, aus dem Ziegel und Töpferwaren gebrannt werden; ferner Mergel, den man zum Düngen des unfruchtbaren Sandbodens gebraucht. 2. Was wächst auf dem Boden unserer Heimat? In dem gebirgigen Teile unseres Landes giebt es viele Wal- düngen, besonders von Buchen und Fichten; auch das Flach- land ist nicht ohne Wald. Wo der Boden unfruchtbar ist, werden gern Nadelhölzer gepflanzt. Die Äcker bringen hauptsächlich Kartoffeln und Korn hervor. Am meisten wird Roggen und Hafer gesäet, aber auch Weizen und Gerste. Buchweizen ist die Hauptfrucht der Moore und des Heide- bodens. Hülsenfrüchte fehlen auch nicht; Ölfrüchte (Raps) bans man nur wenig, dagegen Runkelrüben wieder mehr. An Pflanzen, die als Viehfutter gebraucht werden, kennt der Landmann Esparsette, Luzerne, Lupine und Spörgel, auch wohl Mais. Korn und Kartoffeln werden vielfach für die Branntwein- brennereien gebraucht. Hanf und Flachs sah man früher mehr als

2. Heimatkunde für die Schulen Osnabrücks - S. 39

1915 - Osnabrück : Pillmeyer
— 39 — Bahnfahrt nach Dissen—rothenfelde. Unser Brackwede! Zug verläßt bei Hörne den Bahnkörper der Haupt- bahn und eilt nun im Dütetale aufwärts über Sutthausen, Malbergen, Oesede, Kloster Oesede nach Wellendorf. Häufig erinnern Schutthalden daran, daß in früheren Jahren in dieser Gegend Steinkohlen gefördert wurden. Rechts winkt der Limberg herüber, in dessen Nähe der Zeppelin- stein den Ort zeigt, an dem im Jahre 1909 ein stolzes Luftschiff durch einen Schneesturm zerstört wurde. Der Zug keucht nun in starker Steigung hinauf nach Hankenberge und überschreitet hier an einer besonders niedrigen Stelle (Sattel) den Teutoburger Wald. An Zementwerken vorüber rollt der Zug nun zu Tale. Oft muß die Bremse in Tätigkeit treten, um die stets wieder größer werdende Geschwindigkeit zu vermindern. Bald sind wir in Hilter. Das große, saubere Dorf hat mancherlei Fabrikanlagen, z. B. Kalköfen, Bierbrauereien und Ziegeleien. Der Zug eilt weiter durch eine fruchtbare Ebene bis zum Bahnhofe Dissen-Rothenfelde, dem End- punkte unserer Fahrt. Bad Rothenfelde. Wenn der Sommer ins Land kommt, begeben sich viele kranke Menschen nach Rothenfelde, um dort Heilung zu suchen. Auch Binder finden, zum Teil unentgeltlich, in den Kinderheilanstalten Unterkunft und Genesung. Rothenfelde liegt in einer Ebene am Fuße des Rothenfelder Berges. Schöne Villen und Gasthöfe, herrliche Anlagen sehen wir dort, wo vor 100 Iahren wenige Häuser standen. Alles das verdankt der Ort den heil- kräftigen Solquellen. Wenn Regenwasser in den Boden einsickert und durch Risse und Spalten in die Tiefe dringt, finden sich die Tröpflein bald zu kleinen unterirdischen Bächlein zusammen. In unserer Gegend liegen aber wahrscheinlich in der Tiefe große Mengen Salz (Steinsalz). Kommt ein Bächlein daran vor- bei, so leckt es daran und wird salzig. Oft tritt dieses Salzwasser von selbst zutage, in den meisten Fällen muß aber der Mensch nachhelfen und ein Bohrloch in die Erde treiben, dann steigt die Sole empor oder wird heraus- gepumpt. Solche Solquellen gibt es in Laer, Melle, Essen und auch in Rothenfelde. Die Quellen in Rothenfelde liefern so viel Sole, daß jähr- lich 70000 Bäder gegeben werden können. Die Sole hat in 100 1 etwa 5—6 1 Salz. Windmühlen und elektrische Kraft pumpen das Salzwasser auf die 10—15 m hohen und zusammen etwa 1 km langen Dornenwände, die man Gradierwerke nennt. In ihnen tröpfelt das Wasser hinab, ver- dunstet zum Teil und wird von mancherlei erdigen Teilen befreit (Dorn- stein). Die Sole wird dann in Salzpfannen so stark erhitzt, daß das Wasser

3. Heimatkunde für die Schulen Osnabrücks - S. 11

1915 - Osnabrück : Pillmeyer
— 11 — Um Tuche und andere Gewebe (Leinen) zu messen, war an der Marienkirche die „St ad teile" angebracht. Bei Waren von größerem Gewichte nutzte Marienkirche. die „Stadt wage" benutzt werden. Betrüger und andere schlechte Menschen wurden wohl an dem Sch an dp fahle (Pranger) vor der Marienkirche fest- gebunden und mutzten den Spott der vorübergehenden Kirchgänger über sich ergehen lassen.

4. Heimatkunde für die Schulen Osnabrücks - S. 66

1915 - Osnabrück : Pillmeyer
— 66 — kann. Nach etlichen Wochen wird er zu größeren losen Ringen zusammen- gestellt. Im Hochsommer endlich packt man ihn in große rundliche Haufen; er wird „gebültet" und ist zur Abfuhr fertig. Torfschiffer kommen mit ihren Pünten die langen Moorkanäle hinaus und bringen große Ladungen durch Papenburg zur Ems. Die Emsbauern holen den Torf auf breit- rädrigen Wagen. Damit die Pferde nicht in den weichen Moorboden ein- sinken, werden ihnen Holzschuhe untergebunden. Das sind kreisrunde Holz- platten mit eisernem Bügel, der den Huf umfaßt und daran festgeschnürt wird. In jedem Bauernhause ist ein großer Raum für Tors eingerichtet; denn er bildet ein vortreffliches Brennmaterial. Am besten heizt der schwere schwarze Torf unten aus der 3—4 m tiefen oder noch tieferen Moorkuhle, während der weißliche Torf der oberen Schichten wohl leicht brennt, aber keine Wärme gibt. Unentbehrlich ist der Torf für das offene Herdfeuer, das bis vor wenigen Iahren noch in der Küche eines jeden ems- ländischen Bauernhauses brannte. Die freiflackernde Flamme machte die Lampe fast entbehrlich und hielt den Bauer mit seinen „Leuten" zum be- haglichen „Aobendproot" .zusammen, wenn auch bei widrigem Winde der Rauch die Augen biß. In unserer Zeit wird das offene Herdfeuer immer mehr durch die eiserne „Lochmaschine" verdrängt, in der neben dem Torf auch sohlen gebrannt werden. Moorkultur. Auch die Nahrung ringt der Landmann dem Moore ab. Bis vor etwa 20 Jahren war der Buchweizen fast die einzige Moor- frucht. Die obere Moorschicht wurde aufgehackt und angezündet. Dabei stiegen dicke Wolken des Moorrauches (Höhenrauches) in die Luft. In die fruchtbare Asche wurde der Buchweizen gesät, der bei günstiger Witte- rung hohe Erträge erbrachte. Eine kalte Sommernacht aber tonnte alles verderben. Die Unsicherheit des Buchweizenbaues und die schnelle Erschöpfung des Bodens ließen den Moorbauer nach einer besseren Bewirtschaftung suchen. Durch breite Gräben (Kanäle) wurde das Moor entwässert. Der Moorboden wurde mit fruchtbarer Ackererde vermischt und mit Hilfe von Kunstdünger und Kalk in ertragreiche Wiesen und Äcker umgewandelt (Veenkultur). Oder man warf tiefe Gräben aus, dämmte das so um- grenzte Gebiet ein und füllte die Niederung mit guter Erde aus (Moor- dammkultur). In der ehemals menschenleeren Einöde entstanden all- mählich blühende Ansiedlungen (Kolonien). Die älteste Moorkolonie ist wohl Papenburg, das schon zur Zeit des Dreißigjährigen Krieges vom Herrn von Landsberg-Veelen gegründet wurde. Die meisten unserer Moorkolonien sind etwa 100 Jahre alt, z. B. Rütenbrock. Neulehe, Neu-

5. Heimatkunde für die Schulen Osnabrücks - S. 26

1915 - Osnabrück : Pillmeyer
26 — Sommer wird das nicht verkaufte Fleisch am Abend wieder zum Schlachthof in das Kühlhaus gebracht, dessen eiskalte Luft es vor dem Verderben schützt. Aufgabe: Erzähle, wie Mutter beim Schlachter einkauft! Auf dem Stahlwerk. Aufgaben: Beobachte die zahlreichen Schornsteine, die schwarze Rauchfahne des Stahlwerks, die Feuergarben am Abend! Mittag ist's. Wohl tausend Osnabrücker Kinder haben sich vor dem Stahlwerk versammelt. Sie bringen das Mittagessen für den Vater. Hoch über sie hinweg ziehen dicke schwarze Rauchwolken, zischende weiße Dampf- ballen und glühendrote Feuergarben schießen empor. Der Qualm kommt von den mächtigen Feuern, die von rußgeschwärzten Heizern Tag und Nacht unterhalten werden. Über den Feuern liegen große Wasserkessel. Durch die Hitze verdampft das Wasser. Der Dampf treibt die blitzblanken Dampf- Maschinen, die mit ihren großen Rädern zentnerschwere Hämmer, breite Walzen und andere Arbeitsmaschinen bewegen. An ihnen stehen die Arbeiter. Das Stahlwerk ist Osnabrücks größte Fabrik. Wohl 2000 Arbeiter finden dort ihr Brot. Sie verarbeiten das Eisen, das auf der Georgs- Marien-Hütte aus Erz gewonnen wird, zu hartem Stahl. Daraus werden Maschinenteile, Räder, Stahlplatten und besonders Eisenbahnschienen her- gestellt. Aufgaben: Nenne andere Fabriken in unserer Stadt! Was wird dort her- gestellt? 2. Forme einen Fabrikschornstein! Ein Spielfest auf dem Klushügel. Ein lachender Herbstnachmittag! Auf dem Domhof versammeln sich die Schüler aller Schulen Osnabrücks. Ein fröhliches Spielfest soll gefeiert werden. Unter lustigen Märschen der Schülerkapellen geht's zum fahnen- geschmückten Klushügel. Dort ordnen sich die Spieler schnell auf dem eingefriedigten Festplatze, den zahlreiche Zuschauer umsäumen. Musik er- schallt. Nach ihrem Takte werden hübsche Freiübungen ausgeführt. Dann folgen Wettspiele. Hier kämpfen zwei Schulen im Wettlauf, dort im Springen. Drüben werden Ballspiele ausgefochten. Daneben messen einige Gruppen ihre Kräfte beim Tauziehen, Steinschocken, Speerwerfen. Zum Schluß werden die Sieger feierlich belohnt. Das hübsche Eedenkblatt, der Eichenkranz, die unsere Klassen schmücken, sind Siegespreise. Die höchste Auszeichnung sind zwei Fahnen, um deren Besitz die siegreichen Schulen in den folgenden Iahren von neuem kämpfen müssen.

6. Heimatkunde für die Schulen Osnabrücks - S. 33

1915 - Osnabrück : Pillmeyer
— 33 — Zug schon hält. An den Wagen lesen wir: „Osnabrück-Bielefeld" und steigen flink in ein leeres Abteil Iii. blasse. Stöcke und schirme kommen ins Gepäcknetz. Oben hängt ein Griff. Es ist die Notbremse.- Wir lesen: „Nur in Fällen dringender Gefahr--" also Hände weg! An einem Lederriemen lassen wir ein Fenster herunter. Wir hören Türen schließen, und dann winkt der Beamte mit der weißen Scheibe. Langsam setzt sich der Zug in Bewegung. Die Wagen schüttern einige Male, denn wir fahren durch mehrere Weichen. Rechts liegt das Häusermeer der Stadt, während links der Fledder mit den vielen Gleisen, die Meller Straße und die Lutherkirche vorbeigleiten. Am Kalkhügel vorüber, werfen wir noch einen Blick auf die Wüste. Der Zug wird eiliger und schon sind wir am Sutthauser Gehölz, wo die Jungen die Eichkätzchen jagen und die Mäd- chen im Frühlinge Buschwindröschen und Primeln pflücken. Ein Bahn- wärterhäuschen fliegt vorüber. Ausflügler stehen vor den Schranken und winken, wir aber fahren stolz vorüber. Da gibt es einen kräftigen Stoß! Block Hörne! Wir fahren durch mehrere Weichen links seitwärts und ver- lassen die mehrgleisige Hauptbahn. ,,Peng, Peng, Peng" läutet die Loko- motive, um Fuhrwerke früh genug zu warnen, denn wir fahren ja aus einer Nebenbahn, die keine Schranken hat. Die Lokomotive keucht. Ein Holzarm zeigt nach oben: 1:400. Wir haben also 1 m Steigung auf 400 m Fahrt. Ein L an einem Pfahl bedeutet: Läuten! und schon hören wir wieder: „Peng, Peng, Peng." Links sehen wir Haus Wulften. Dann kommt Sutthausen. Am Park stehen zwei steinerne Riesen. Der Zug hält. Einige Leute steigen aus. Es geht weiter durch die Felder. Da kommen schon die Berge ganz nahe. Ein Zug der Hüttenbahn fährt drüben; unten liegt das Dütetal. Die Bremsen ziehen an. Schnell sieht der Zugführer oder der Schaffner noch die Karten nach, dann hält der Zug in Malbergen. Ein Schwärm von Menschen steigt aus. Wir stehen vor dem Gebäude, der Zug aber fährt weiter. Unsere Fahrt ist zu Ende. Die Düte. Weit östlich von Malbergen, am Honsbergs etwa, quellen kleine Wässertem aus dem Waldboden, vereinigen sich mit anderen und eilen hastig zu Tal. Das ist der Anfang oder die Quelle der Düte. Die Tröpflein haben es eilig, aus dem Waldesdickicht ins freie Wiesental zu kommen. Ziemlich steil geht es hinab, die Wässerchen haben starkes Gefälle, das hilft ihnen. Anfangs ist das Bächlein noch recht schmal, und wenn wir ihm nachsehen, können wir bequem den linken Fuß auf sein linkes Ufer und den rechten Fuß Quf sein rechtes Ufer stellen. Aber schon bei dem alten Kloster Oesede, wo 3

7. Heimatkunde für die Schulen Osnabrücks - S. 40

1915 - Osnabrück : Pillmeyer
— 40 — verdunstet und das Salz allein zurückbleibt. Es ist das Rothenfelder Salz; es kann gereinigt Verden und ist dann weißes Kochsalz. Die zum Baden verwandte Sole kommt von der Quelle gleich ins Badehaus, dort wird sie erwärmt, mit Regenwasser vermischt und dann in die Badewanne geleitet. Das Bad Rothenfelde wird jährlich von etwa 6000 Kurgästen und 1000 Kindern besucht. Dissen und seine Berge. Am Südabhange des Gebirges, umgeben von weiten, fruchtbaren Feldern mit stolzen Bauernhöfen, liegt Dissen. Der Ort hat 2000 Ein- wohner, von denen viele in den Margarine- und Konservenfabriken Be- schäftigung finden. Auf die viel besuchten Dissener Berge gelangt man auch von Zanken- berge aus, wenn man den mit rotem Kreuz bezeichneten Weg (Kammweg) nach Osten wandert. Über den Hülsberg und Wehdeberg (272 m) kommen wir auf abwechslungsreichem Pfade hinab zur Noller Schlucht, von wo es sogleich wieder steil hinaufgeht zu den Dissener Bergen, von denen der Hankenüll (307 m) der höchste ist. Diese Berge haben, wie auch der Freden, oft einen schmalen, scharfen Rücken, einen Kamm, und gewähren immerfort wechselnde Ausblicke in die Täler und die Ebene, bis man vom Luisenturm hinab in ein Tal schaut. Der Gebirgszug wird hier, wie auch bei Iburg und der Noller Schlucht, durch ein Quertal unterbrochen, in dem Borgholzhausen liegt. Der Ort ist uns vom Jahrmärkte her bekannt, denn sowohl von dort als auch von Dissen kommen viele Kuchen- buden auf die Märkte. Jenseits des Tales ragt von der Spitze eines dicht bewaldeten Bergkegels der stumpfe Turm der Ravensburg. Es ist der Nest einer starken Burg der Grafen von Ravensberg. Den 100 m tiefen Brunnen sollen gefangene Ritter gegraben haben. Burgen wie die Ravensburg, Tecklenburg und Iburg nennt man Höhenburgen, weil sie auf Bergen liegen. Aufgaben: 1. Miß auf der Landkarte die Länge des Teutoburger Waldes von Tecklenburg bis zur Ravensburg, ebenso die Breite! (3 cm = 1 km). 2. Welche Bahnen und Landstraßen kreuzen das Gebirge? (Längs- and Quer- täler.) 3. Nenne a) die bedeutendsten Berge, b) die bedeutendsten Orte am Ee- birge! (Industrien.) 4. Berechne nach dem Fahrplan die Fahrzeiten und Fahr* preise nach den einzelnen Stationen der Brackweder Bahn und der anderen Bahnen! 5. Zeichne die Hauptzüge des Teutoburger Waldes! Das Gebiet des Else- und Kasetales. Zwischen dem Teutoburger Walde und dem Wiehengebirge zieht sich in der Richtung von Westen nach Osten ein breites Tal hin, das von der

8. Heimatkunde für die Schulen Osnabrücks - S. 47

1915 - Osnabrück : Pillmeyer
— 47 — geräumigen Gebäuden etwa 200 Kurgäste ausnehmen und hat schon vielen Menschen Erholung und Heilung gebracht. Nördlich vom Sanatorium, am Rande des von der Wierau durch- flossenen Tales, liegt das liebliche Schledehausen, ein sauberes von Gärten und Waldungen umrahmtes Dörfchen, das von Ausslüglern gerne besucht wird. Westlich von dem Dorfe Schledehausen kommt man bald zu der Schelenburg, einer der schönsten Burgen unserer Heimat. Eine Wierau- krümmung schützt sie von drei Seiten; mehrere hintereinander liegende Gräben schließen sie von allen Seiten ein. Die ehemals noch vorhandenen Mauern und Türme zwischen den Wassergräben sind zwar verschwunden, aber das alte schiefergedeckte Herrenhaus mit den runden Giebeln ist er- halten geblieben. Still und friedlich liegt die Burg hinter schilf- und rohr- bewachsenen Gräben und alten Bäumen. Die Besitzer hießen ursprünglich die Herrn von Schledehausen und gaben wohl auch dem Dorfe den Namen. Jetzt gehört das Gut dem Freiherrn v. Schele. Solche in den Tälern und in der Ebene liegende Burgen, die von Wassergräben umgeben sind, nennt man Wasserburgen. Wie Papier gemacht wird. Die Hügel westlich von Schledehausen werden immer niedriger und endigen in der wenig fruchtbaren Lüstringer Heide. Hier sind neben Ziegeleien allerlei Fabriken entstanden, von denen die Papierfabrik in Gretesch die bedeutendste ist. Papier wurde zunächst nur aus Lumpen gemacht. Heute verwendet man auch Baumwolle, Holz, Stroh und andere Dinge dazu. Die Papier- mühle auf der Netterheide stellt z. B. Packpapier aus alten Schiffstauen her. Die Lumpen werden zuerst sorgfältig sortiert und gereinigt. Dann gelangen sie in eine heiße Lauge aus Kalk, Soda oder Pottasche und werden gewaschen. Maschinen zerreißen und zermahlen sie dann in feine Fasern, die gebleicht werden. So ist allmählich aus den Lumpen eine weiß- liche, schlammige Masse geworden, die über Siebe und zwischen mancherlei Walzen hindurch wandert und dabei das Wasser verliert. So gewinnt man das rohe Papier. Es wird noch wiederholt gewaschen, gekocht, gepreßt und endlich getrocknet. Um das Papier fest und glatt zu machen, wird ihm auch Leim zugesetzt. Jede Fabrik hat aber ihre besondere, geheime Weise, um gutes Papier herzustellen. Das grobe Löschpapier ist ungeleimt; weißes Schreibpapier hat viel Leim. Es gibt viele Papiersorten, z. B. Pack- papier, Pappe, Kartonpapier, photographisches Papier u. a. m. Die in

9. Heimatkunde für die Schulen Osnabrücks - S. 21

1915 - Osnabrück : Pillmeyer
21 — Auf der Großen Straße. Aufgaben: Beobachte die Straßenbahn, die fahrenden Wagen, die Läden! Die Große Straße ist die verkehrsreichste Straße der Stadt. Hier sind die meisten Geschäfte; ein Laden reiht sich an den andern. In den großen Schaufenstern laden die hübsch ausgestellten Waren zum Kaufe ein. Spaziergänger bleiben stehen und treten dann in den Laden ein, wo der Kaufmann sie bedient. Wer eilig ist, fährt für 10 Pfennig mit der elektrischen Straßenbahn durch die ganze Stadt. Bei schlechtem Wetter sind die Wagen gewöhnlich ganz von Fahrgästen besetzt. Mancher läßt sich in der Droschke oder im Auto fahren. Vor den Geschäften halten schwer- beladene Frachtwagen mit Kisten, Fässern und Ballen. Radfahrer winden sich zwischen dem lebhaften Wagenverkehr hindurch. Vormittag? rollen die leichten Milch- und Brotwagen schnell über die weniger belebte Straße. Am stärksten ist der Verkehr in den Abendstunden, wenn über der Straße die elektrischen Lampen brennen und die Schaufenster hell erleuchtet sind. Aufgabe: Worauf mußt du achten, wenn du mit der Straßenbahn fuhrst? Auf dem Postamt. Aufgaben: Beobachte, wenn der Briefträger kommt, der Briefkasten geleert wird, der Postwagen fährt! Sieh die vielen Leitungsdrähte auf dem Postamt an! Wenn du einen Brief fortschicken willst, steckst du ihn in einen Umschlag. Vergiß nicht die Aufschrift (Adresse) und die Freimarke! Dann trügst du den Brief zum nächsten Briefkasten. Schon kommt auf flinkem Rade der Briefkastenleerer mit der großen Tasche. Er holt mehrmals am Tage die Briefe, Karten und Drucksachen aus allen Briefkästen der Stadt und bringt sie zum Hauptpostamt an der Möserstraße. Dort werden alle Briefe gestempelt und geordnet. Manche bleiben in der Stadt und werden von den Briefboten ausgetragen (bestellt). Andere machen eine weite Reise durch Deutschland oder gar in fremde Länder. Die Eisenbahn bringt sie in einem besonderen Wagen an ihren Bestimmungsort. Ein Postbote mit dem Postkarren erwartet den Zug schon auf der Station. Er nimmt die Postsäcke in Empfang und fährt sie in das Postgebäude. Hier wandern die Postsachen bald in die Tasche des Briefträgers, der auch deinen Brief an die rechte Adresse abliefert. Willst du eine eilige Nachricht geben, so telegraphierst du. Auf dem nächsten Postamt schreibst du die Depesche auf ein Papier und reichst es dem Beamten. Der schickt das Telegramm durch die Telegraphendrähte mit Hilfe der Elektrizität blitzschnell in die Ferne.

10. Heimatkunde für die Schulen Osnabrücks - S. 22

1915 - Osnabrück : Pillmeyer
22 — Noch schneller ist das Telephonieren. Viele Leute haben einen Fern- sprecher zu Hause. Die Post verschickt auch Pakete, die sorgfältig verpackt und mit Adresse versehen sein müssen. Dazu gehört noch eine Paketadresse. Sogar Geld kannst du durch die Post versenden. Entweder legst du das Geld in einen versiegelten Brief, den du in das Postbuch eintragen läßt oder schreibst eine Postanweisung. Vom Postbeamten bekommst du dann eine Quittung. In einer so großen Stadt wie Osnabrück werden täglich viele tausend karten, Briefe, Pakete, Postanweisungen und Depeschen versandt; deshalb arbeiten auf unfern Postämtern bei Tag und bei Nacht zahlreiche Beamte. Aufgaben: 1. Zeichne einen Briefumschlag mit Marke, ein Posthorn! 2. Gib an, wo in Osnabrück Postämter sind! 3. Erzähle: Wie ich einen Brief, ein Paket abschicke! 4. Rechne aus: Was kosten fünf braune, sieben grüne und zehn rote Briefmarken? Auf dem Äauptbahnhof. Aufgaben: Beobachte, wie eine Fahrkarte gekauft wird, wie ein Zug abfährtl „Heute nachmittag wollen wir einen weiten Ausflug machen," sagt Vater bei Tisch. Rechtzeitig gehen wir zum Hauptbahnhof. Schon draußen sehen wir an der großen Uhr über dem Eingang, daß wir fast noch eine halbe Stunde Zeit haben. Darum schauen wir uns ein wenig in der Bahn- hofshalle um. Viele Menschen drängen sich hier; immerzu gehen Leute ein und aus. Wie voll steht es an den Fahrkartenschaltern! Einige Reisende studieren die Fahrpläne, andere lösen an der Gepäckabferti- gung ihr Reisegepäck ein. Ein Dienstmann trägt einen schweren Koffer heran. Zwei Kinder lösen aus dem Automaten Bahnsteigkarten; sie wollen vielleicht ihre Mutter abholen. Jetzt ist wohl ein Zug eingelaufen. Eine Menge Leute kommen durch die Sperre. Sie geben ihre Fahrkarte an den Schaffner ab und eilen in die Stadt. Da: Bumm . . ., nochmals: Bumm! Was ist das? Ah, auf der großen Tafel dort hoch an der Wand steht in leuchtenden Buchstaben: „Personenzug Löhne, unterer Bahnsteig" und „Schnellzug Münster, oberer Bahnsteig." Nun eilen die Reisenden an die Sperre. Die bereitgehaltene Fahrkarte wird vom Schaffner gelocht. Zum oberen Bahnsteig führt ein Tunnel, zum unteren eine Treppe. Inzwischen hat Vater auch Fahrkarten gelöst. Wir gehen in den oberen Wartesaal, da unser Zug noch nicht sofort abfährt. Wir eilen ans Fenster, denn eben braust der Schnellzug heran. Jetzt hält er; die Türen fliegen aus, und viele Reisende verlassen den Zug. Da gibt's manche freudige Be-
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