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1. Heimatkunde des Regierungsbezirks Osnabrück - S. 31

1901 - Osnabrück : Pillmeyer
— 31 — ablassen. Da ermahnten ihn 7 Brüder ans seinem Heere, er solle auf Gott vertrauen. Sie errichteten den ersten Altar in diesem Laude gegenüber den blutigen Opfersteinen der Heiden. An diesem Tie Karlssteine bei Osnabrück. Altar flehten sie zu Gott, er möge dem Könige seinen göttlichen Beistand verleihen. Karl aber schlug mit seiner Reitgerte aus Pappelholz aus den Opferstein und sprach: Es ist ebenso unmöglich, mit dieser Gerte den Heidenaltar zu zerstören, wie die trotzigen Sachsen zu besiegen. Da krachte der gewaltige Block und zerbarst in drei Stücke. Davon heißt er Karlsstein. Um den Altar der 7 Brüder wurden 7 Buchen gepflanzt, zum Andenken für alle Zeiten, i) Wiecks Flucht und der Pferdesprnng. Als der Heidenkönig wieder auf seiner Burg bei Osnabrück war, schickten Verräter eilige Boten zum König Karl, daß er ihn fange. Wieck aber merkte den Verrat früh genug und floh. Jedoch Karl hätte ihn fast im Hon gefangen genommen, da die Franken den Weg durch einen Verhau gesperrt hatten. Wieck ritt einen schwarzen Hengst mit glänzender Mähne und schnellen Füßen. Zu dem sprach er in der Gefahr: a.ora-Eclcrt-lnsm». „Hengstken, spring awer, lü, intemafcmal. Mrtegst en Spmt Hawer. Schulbuchfo*»cftung Springst du rtich awer, Braunschw^Jg Frätet di int mi de Rawen." »Schirt>Kj&ti*>ifal»th«k - Da sprang das kluge Tier pfeilgeschwind über den Verhau und trug seinen Reiter sicher nach Osnabrück. Hier brach es tot zusammen. a) Als die 7 Buchen abstarben, pflanzte man an ihre Stelle 10 Buchen. Davon heißt jetzt der Platz „ton teggen Böken". Ein steinernes Kreuz ist in- mitten der Buchen errichtet. Nach einer anderen Sage standen Karl und Wieck einst an den Opfersteinen. Als Wieck den Kaiser ausforderte, die Macht seines Gottes zu zeigen, schlug Karl voll Gottvertrauen zu und siehe da! der Stein zerbrach.

2. Realienbuch für Stadt- und Landschulen - S. 2

1900 - Osnabrück : Rackhorst
4. Die Stände. In seinem Hause und Hofe war der Hausvater unbeschränkter Herr; denn die alten Deutschen hatten im Frieden keine Obrigkeit. Sie schieden sich in Freie, Hörige und Unfreie. Unter den Freien ragten bald einzelne Geschlechter durch Kriegsruhm und größeren Besitz hervor; sie bildeten den Stand der Edelinge oder des Adels. Die Hörigen gehörten meistens den unterworfenen Völkern an; sie hatten keinen eigenen Besitz, sondern erhielten von den Freien gegen Abgaben Land zur Benutzung. Die Unfreien, meistens Kriegsgefangene, waren rechtlos. Sie besorgten den Ackerbau und die Pflege des Viehs; der freie Mann beaufsichtigte sie, ging auf die Jagd oder zog in den Krieg. An edlen Sitten wurden unsere Vater von keinem Volke übertroffen. Mehr als anderswo das Gesetz vermochte bei ihnen die Sitte. Ein deutsches Ja galt mehr als ein römischer Eid. Die Gast- freundschaft wurde für eine unverletzliche Pflicht angesehen, die Ehe heilig gehalten. Die Frau wurde dein Manne in einer Versammlung von Verwandten übergeben, nachdem er ihren Eltern zuvor ein Geschenk an Pferden, frinberu oder Waffen' überreicht hatte. Sie brachte dem Manne kein Vermögen zu. Bei Hochzeiten und anderen Gelagen kreiste der Becher in fröhlicher Runde; die Männer trieben das Würfelspiel so eifrig, daß sie mitunter nicht nur Haus und Hof, sondern auch Weib und Kind und ihre eigene Freiheit verspielten. 5. Familienleben. Das neugeborene Kind wurde in frisches Wasser getaucht, bald darauf erhielt es in Gegenwart der Verwandten einen bedeutungsvollen Namen, wie Günther, d. i. Kampf-Held, Dietrich, d. i. Volkherr, Bernhard, d. i. Bär-stark, Kriemhild, d. i. helmbedeckte Streiterin, Roßwitha, d. i. die Ruhm-starke. Familiennamen gab es noch nicht. Die erste Erziehung der Kinder war die Aufgabe der Mutter; sie sorgte nicht nur für die körperliche Pflege, sondern erzählte ihnen von den Göttern und lehrte sie die alten Heldenlieder. Das heranwachsende Mädchen unterstützte die Mutter bald bei den häuslichen Arbeiten; der Knabe aber ging mit dem Vater ans die Jagd. Bei Ver- sammlungen und Festen tanzte der Jüngling zwischen blanken Schwertern und Lanzenspitzen umher, oder er sprang über mehrere neben einander gestellte Pferde hinweg; der Beifall des Volkes war sein höchster Lohn. War er zum Mann herangewachsen, so überreichte ihm ein Edeling in der Volksversammlung den langen Speer mit scharfer Metall- oder Steinspitze sowie den hölzernen Schild und umgürtete ihn mit dem kurzen Schwerte. Dadurch wurde der Jüngling ein wehrhafter Mann. 6. Die Mark. In unserer engeren Heimat waren die Einzelhöfe vorherrschend; jeder Freie besaß außer Haus, Hof und Garten auch Acker als freies Eigentum. Dagegen gehörten Wald, Weide und Moor zur gemeinsamen Mark, über deren Benutzung ein von den Markgenvssen gewählter Richter wachte. In anderen Gegenden, in denen die Häuser borsartig zusammenlagen, gehörte auch der Acker zur Mark. Jedem Mark- genossen wurde im Frühjahr ein Teil desselben zur Benutzung über- wiesen. Auf jedem Ackerfelde durfte nur eine Frucht gebaut werden, alle mußten es zur selben Zeit bestellen: es herrschte also Flurzwang. Da der Acker nicht gedüngt wurde, mußte man ihn nach zweijähriger Be- nutzung einige Jahre brach, liegen lassen. 7. Der Gau. Mehrere Markgenossenschaften schlossen sich zu einer Gaugenossenschast zusammen. Geringere Sachen schlichteten die Mark-

3. Realienbuch für Stadt- und Landschulen - S. 3

1900 - Osnabrück : Rackhorst
— 3 — genossen unter sich; aber solche Sachen, bei denen es sich um Freiheit, Leben und Ehre handelte, wurden vor die Gauversammlung gebracht. Alle Freien versammelten sich regelmäßig zur Zeit des Neu- oder Voll- mondes an der heiliger: Mahlstatt oder dem Thie. (Thigge). Ein dazu gewählter Edeling leitete die Versammlung; geschriebene Gesetze und besondere Richter gab es nicht, die ganze Gemeinde entschied nach dern Herkommen. Konnte die Wahrheit nicht anders ermittelt werden, so griff man zum Gottesurteile: Kläger und Beklagter mußten losen oder mit einander kämpfen; wer das Glückslos zog oder siegte, hatte recht. Die Strafe war meistens eine Geldstrafe; selbst der Mord konnte durch das Wergeld gesührrt werden, das je nach dem Stande des Er- mordeten verschieden war. Landesverräter und unzüchtige Buben wurden getötet. Wer nicht beim Gericht klagen wollte, konnte sich selber in offener Fehde Recht schaffen, für einen Mord also Blutrache üben. Zu der Gauversammlung mußten alle Freie bewaffnet erscheinen; denn sie war zugleich eine Heeresschau. Brach der Krieg aus, so hob das Bolk einen der tapfersten Edelinge auf den Schild und begrüßte ihn als Herzog. Bon Hof zu Hos wurde der Heerpfeil getragen, sofort sammelten sich alle wehrfähigen Freien: in keilförmiger Schlachtordnung stellten sich Freunde, Verwandte und Nachbarn nebeneinander. Die meisten kämpften zu Fuß. Mann kämpfte gegen Mann mit unglaublicher Tapferkeit, von der Kriegskunst verstanden sie nichts. Im Frieden gab es keine ge- meinsame Obrigkeit. Ebenso fehlte es an einem gemeinsamen Namen für alle Bewohner unsers Vaterlandes; von den umwohnenden Völkern, auch von den Römern, wurden sie Germanen, d. i. Nachbarn, genannt. Der Name „Deutsch" kam erst später aus. (S. 11.) 8. Religion. Unsere Vorfahren waren Heiden; überall in Wäldern und Mooren, bei den Quellen und auf den Bergen sahen sie den Menschen feindliche oder freundliche Geister. Als obersten Gott verehrten sie Wodan, den sie sich als einen großen Alaun mit wallendem Bart und nur einem Auge vorstellten. Sein Haupt bedeckte der große Wolkenhut, und sein Mantel war mit goldenen Sternen übersäet; auf seiner Schulter saßen zwei Raben, die ihm alles, was sie beobachteten, ins Ohr flüsterten. Auf erhabenem Throne sitzend, lenkte er die Welt; aus seinen: achtfüßigen Roß jagte er mit Windeseile durch die Luft zur Schlacht. Die in: tapferen Kan:pfe gefallenen Helden ließ er durch seine Töchter, die Walküren, in seine Burg Walhalla tragen, wo sie mit ihm aus der Jagd oder bei fröhlichen Gelagen ungetrübtes Glück genossen. Ihn: war der Mittwoch geweiht, der auf dem Lande noch heute Woens- oder Goensdag heißt. Wodans Gemahlin Freia war besonders den fleißigen Frauen hold; sie galt auch als Beschützerin der Ehen, deshalb wurden diese meistens an ihrem Tage, dem Freitage, geschlossen. Donar sandte Blitz und Donner, aber auch fruchtbare Gewitterregen; ihm war der Donnerstag geweiht. An seine Schwester Ostara erinnern der Name Ostern, sowie die Osterfeuer, an den Kriegsgott Ziu der Name Diens- tag. Unsere Väter verehrten ihre Götter in heiligen Hainen; dort opferten sie ihnen Früchte, Tiere, aber auch Kriegsgefangene und Ver- brecher. Die Leichen wurden verbrannt. Asche und Knochenreste bedeckte man mit Erde oder sammelte sie in Urnen; diese grub man einfach in die Erde (Urnensriedhöfe) oder bedeckte sie mit einem Erdhaufen (Hügel- ig

4. Realienbuch für Stadt- und Landschulen - S. 17

1900 - Osnabrück : Rackhorst
17 flürtnng mit dem Schwerte wehrhaft und hieß nun Knappe oder Junker, d. i. junger Herr. Er trug seinem Herrn die Waffen, führte sein Roß und begleitete ihn aus die Jagd sowie iu die ernste Schlacht. Den höchsten Ruhm gewann er dadurch, daß er seinem Herrn das Leben rettete, oder das seine für ihn hingab. Nach genügender Vorbereitung erhielt der Knappe mit dem 21. Lebensjahre unter besonderer Feierlich- keit den Ritterschlag. Er mußte fasten, beten, das heil. Abendmahl genießen und geloben, jede unehrenwerte Handlung zu meiden, Gott 511 fürchten, dem Kaiser zu gehorchen, für die Kirche und ihre Diener zu kämpfen, die Unschuldigen und Schwachen, besonders die Frauen, zu be- schützen. Dann erhielt er seine Waffen: goldene Sporen, Harnisch, Panzerhemd, Armschienen, Handschuhe, Helm, Schild und Schwert. Hierauf knieete er nieder, und ein angesehener Ritter berührte ihm mit der flachen Klinge dreimal Hals und Schulter. Endlich wurde ihm sein Pferd vorgeführt. Da die Ritter ganz in Eisen gehüllt, also un- kenntlich waren, trugen sie als Erkennungszeichen aus der Vorderseite ihres Schildes, auf der Brustseite des Überrockes, am Helm und im Banner in bunten Farben das Bild eines Löwen, Drachen, Wolfes rc. Solches Bild nannte man Wappen; es hat sich in den adligen Familien bis heute vererbt. — Auch das Ritterfräulein verlebte meistens einige Jahre an dem Hofe eines anderen Ritters, um Rittersitte zu erlernen. Sie schenkte und reichte wohl bei Tisch den Wein und ritt mit zur Falkenjagd; meistens aber lebten die Frauen in ihren abgesonderten Gemächern, mit Spinnen und Weben.beschäftigt. 3. Turnier. Zur ritterlichen Übung dienten in Friedcnszeiten vor allem die Turniere, ritterliche Kampfspiele, an denen nur Adlige von unbescholtenen Sitten teilnehmen durften. Sie wurden meistens bei festlichen Gelegenheiten, wie Hochzeiten und Krönungsfesten, abgehalten. Der Turnierplatz war mit Sand bestreut und mit Schranken umgeben, hinter denen das Volk stand; für die Edelfrauen und die vornehmsten Ritter waren erhabene Sitze errichtet. Paarweise ritten die Kämpfer unter Musik in die Schranken; sowie das Trvmpetensignal des Turnier- vogts erscholl, stürmten sie mit eingelegter Lanze in vollen! Galopp ans einander los. Wer den Gegner ans dem Sattel warf, hatte gesiegt. Dabei brach mancher Ritter Arm und Bein oder fand wohl gar den Tod, wenn er mit feinem Roß rücklings überschlug. Als Preis oder Dank erhielt der Sieger aus der Hand schöner Frauen ein Schwert, eine goldene Kette, einen kostbaren Ring u. dgl. Den Kämpfen folgten Gastmahl und Tanz. Während des Winters vertrieb sich der Ritter die Zeit mit Jagd und Gelagen; wenn aber hoher Schnee Wald und Wege bedeckte, war das Leben auf der Burg oft langweilig; um so freudiger begrüßte man den Frühling und den fahrenden Sänger, der neue Mär verkündete und in seinen Liedern, die er mit der Harfe begleitete, von Lenz und Liebe sowie von den ruhmreichen Thaten der Vorfahren sang. Solche Sänger, die ebenfalls dem Ritterstande angehörten, nannte man Minnesänger. 4. Ritterorden. Infolge der Kreuzzüge bildeten sich in Palästina geistliche Ritterorden, deren Mitglieder außer den Mönchsgelübden die Pflicht übernahmen. Arme und Kranke zu pflegen und gegen die Un- gläubigen zu kämpfen. Dies waren der Johanniter-, der Templer- und der Deutsche Orden. Sie führten ein Leben voller Entbehrung und 2
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