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1. Bilder aus der Länder- und Völkerkunde, wie auch aus der Physik der Erde - S. 169

1858 - Osnabrück : Rackhorst
169 wiegend war die evangelische Bevölkerung in Pommern mit 98 Procent, Brandenburg mit 97, Sachsen mit 93, Ostpreußen mit 87, Schlesien mit 51 Procent. Dagegen überwog die katho- lische Bevölkerung in der Rheinprovinz mit 75 Procent, Posen 61 Procent, Westfalen 55 Procent. In Westpreußen, welches nach der altern Eintheilung eine besondere Provinz mit den Regierungsbezirken Danzig und Marienwerder bildete, hielten sich Evangelische mit 49 Procent und Katholiken mit 46 Procent so ziemlich das Gleichgewicht. 1000 griechische Katholiken leben in Ostpreußen, etwa 12,000 Mennoniten in Westpreußen, 1000 derselben im R.-B. Düsseldorf. Von den Juden wohnen die meisten in den ehemals pol- nischen Landestheilen und zwar besonders vorwiegend in der Provinz Posen, wo es 74,000 d. h. etwa ein Drittheil der Gesammtsumme der Juden gibt. Nächstdem sind sie in Schlesien, Westpreußen und am Rhein ziemlich zahlreich. Die wenigsten Juden sind in den Provinzen Ostpreußen (9200) und Sachsen (5300). — Wenn die Katholiken verhältnißmäßig zahlreicher auf dem Lande (40,95 Proc. der Bevölkerung) wohnen, als in den Städten (27,^ Proc. der Bevölkerung), so findet das Umgekehrte in Beziehung auf die Juden statt, indem in den Städten 3,78 Proc. der Bevölkerung Juden sind, auf dem Lande aber 0,39 Proc. In mehren Städten der R.-B. Posen, Bromberg und Marien- werder beträgt die jüdische Bevölkerung oft den 3. Theil, bis- weilen die Hälfte und mehr der Gesammteinwohnerschaft. Separatisten und Dissidenten. Eine sehr bunte Tafel bietet die auf Grund der amtlichen Zählung von 1855 ange- fertigte Uebersicht der Separatisten- und Dissidentengemeinden. Die zahlreichste Secte bilden die sogenannten Altlutheraner (31,400); ihnen zunächst an Zahl stehen die Freigemeindler und die sogenannten Deutschkatholischen mit 16,420 Mitglie- dern, die Baptisten mit 3333, die Hernhuther (Brüdergemein- den) mit 3030, die Irvingianer (apostolische Gemeinden) mit 1336, die Niederländisch - Reformierten mit 914 Mitgliedern, die nur zu Elberfeld eine Gemeinde haben; endlich die nicht unter der Generalconcession von 1845 stehenden Lutheraner oder Menzelianer mit 683 Mitgliedern. Bon diesen Separatisten- Gemeinden befindet sich keine einzige in den fast ganz katholischen R.-B. Münster, Aachen und den (ebenfalls katholischen) ehemals hohenzollerschen Landen. Das Sectenwesen ist am weitesten ge- diehen in Schlesien, Pommern und Brandenburg, wo mit einer

2. Bilder aus der Länder- und Völkerkunde, wie auch aus der Physik der Erde - S. 170

1858 - Osnabrück : Rackhorst
170 einzigen Ausnahme alle Secten vertreten und in der Gesammt- summe auch am zahlreichsten sind. Am wenigsten Sectirer gibt es in Westfalen, und zwar nur Baptisten, Freigemeindler (Deutsch- katholische) und einzelne Menzelianer; nächstdem am wenigsten in der Rheinprovinz. Die Preußen haben ein Recht, mit freudigem Stolze auf den kargen Boden zu blicken, dem sie reiche Ernten, auf die dürftige Natur, der sie Wohlstand abgetrotzt, auf die geistige Tüchtigkeit ihres streitbaren Volkes, auf den schnellen Aufschwung und die höhere Bedeutung der geistigen Bildung in ihrem Vater- lande, auf eine Reihe weiser Herrscher und ruhmwürdiger Thaten, durch welche in verhältnißmäßig kurzer Zeit der Staat aus einem unscheinbaren, fast zertretenen Keim zu weltgeschichtlicher Macht Und Größe emporgewachsen ist. Vom Herausgeber. 8. Berlin und das Mausoleum in Charlottenburg. Berlin liegt mitten in der Geestfläche nur 115 Fuß über dem Meere an der für kleine Fahrzeuge schiffbaren Spree und steht dadurch mit der Elbe und Oder in fahrbarer Verbindung. Dazu kommen die Eisenbahnen nach Hamburg, Stettin und Leipzig, wodurch es der Nord- und Ostsee, sowie dem Innern von Deutschland nahe gerückt ist. Bei seiner Größe, 450,000 Einwohner auf 2l/2 lumeile, und wie es seine Wichtigkeit als Hauptstadt eines großen Landes schon mit sich bringt, herrscht in der Stadt ein lebhafter Verkehr. Das Aussehen derselben ist ein durchgehends neumodisches und ganz verschieden von dem alter Haupt- besonders Handelsstädte, wie denn auch der auswärtige Handel nicht gerade die stärkste Seite Berlins ist. Nur wenige seiner 300 Straßen sind eng und krumm, manche bestehen aus lauter großartigen Häusern, und fast überall ziehen sich schöne Trottoirs zu beiden Seiten der Straßen für die Fußgänger hin. Die herrlichste aller Straßen ist die »unter den Linden"; sie ist 72 Schritt breit und 1600 Schritt lang. In schnurgra.der Linie und abgemessenen Zwischenräumen stehen in zwei langen Reihen Linden- und Kastanienbäume, und bilden einen grünen Wald inmitten der glänzendsten Straße der Residenz. Der Raum zwischen beiden Baumreihen ist ungepflastert und besonders für Spaziergänger bestimmt, und zu beiden Seiten liegen breite gepflasterte Straßen. An einer Stelle wird diese Straße von der über eine Viertelstunde langen schnurgraden Friedrichsstraße

3. Bilder aus der Länder- und Völkerkunde, wie auch aus der Physik der Erde - S. 337

1858 - Osnabrück : Rackhorst
337 und Neid betrachtet, besonders sucht sich der Süden Frankreichs der herrischen Zucht der Hanptstadt zu entziehen. Die Spitze der Centralisation ist die Befestigung von Paris, die unter der Dynastie der Orleans zu einer Lebensfrage erhoben wurde. Thiers äußerte sich unter anderm darüber in seinem damals abgestatteten Berichte also: „Zu diesem Umstand (Berlin liegt von der fran- zösischen Grenze 182 Lienes, auf dem Wege drei große Flüsse und starke Festungen; Wien 216 Lieues über Rhein, Donau, Lech, Inn, Festung Ulm; dagegen Paris kaum 60 Lieues von der Nordgrenze, dazwischen nur Gewässer von geringer Bedeu- tung) kommt noch ein anderer, ganz politischer Natur: Preußen, Spanien, Oesterreich, England sogar, sind nicht so compact wie Frankreich. Unser schönes Land hat einen unermeßlichen Bortheil, es ist aufs innigste vereint. Nie, zu keiner Zeit hat ein so großes Reich eine so vollendete Einheit gezeigt. 36 Millionen Menschen führen auf einem Boden von nicht sehr großer Ausdehnung ein und dasselbe Leben, sie fühlen, denken und sprechen in glei- cher Weise fast zu gleicher Zeit, was man den Einrichtungen der Presse, welche das Wort in wenigen Stunden von dem einen Ende Frankreichs zum andern bringen, sowie den administrativen Mitteln, welche in wenigen Minuten einen Befehl nach den ent- ferntesten Punkten des Landes tragen, verdankt; dieses große Ganze denkt und bewegt sich wie ein einziger Mensch. Frankreich erhält durch dieses compacte Ganze eine Stärke, welche viel größere Reiche, denen das ungeheure gleichzeitige Zusammenwirken fehlt, nicht besitzen. Diese Vortheile hat es aber nur unter der Bedingung eines einzigen Centrums, von dem der gemeinsame Impuls ausgeht und welches das Ganze in Bewegung setzt. Es ist Paris, welches durch die Presse spricht und durch den Tele- graphen Befehle gibt." Es kann nicht geleugnet werden, daß Frankreichs geschlossene Ganzheit hier mit dem geographischen Hochblick des politischen Genies gewürdigt ist, es kann nicht ge- leugnet werden, daß die Portheile der Centralisation im günstig- sten Lichte hervorgehoben sind, aber der Minister-Berichterstatter deckt ohne es zu wollen auch zugleich die ganze Blöße der ge- rühmten Vortheile durch den Zusatz auf: „führt einen Schlag auf dieses Centrum, so fühlt sich Frankreich wie ein Mann, der auf den Kopf getroffen ist." Allerdings soll durch die Befestigung ein solcher Schlag unmöglich gemacht werden, aber ist sie nicht eben das indirecte Bekenntniß wirklich gegründeter Furcht? Ist nicht das befestigte Paris mehr eine stillschweigende Aufforderung für auswärtige Feinde als ein Schreckmittel? Wenn ein Schlag 22

4. Bilder aus der Länder- und Völkerkunde, wie auch aus der Physik der Erde - S. 287

1858 - Osnabrück : Rackhorst
287 darf eben so wenig behauptet werden; denn, sagt ein urtheils- fähiger Engländer, wenn man erwägt, daß unter jungen Leuten, die, der Aufsicht der Ihrigen entrückt und meist mit wohlgespick- tem Geldbeutel versehen, gerade in der unlenksamsten Lebens- periode in so großer Zahl zusammen leben, immer einige Aus- brüche der Rohheit und des Uebermuths (exuberanees of the animal spirit) Vorkommen werden: so muß man zugeben, daß das Nebel doch vergleichsweise gering ist, und daß unsere Stu- denten im allgemeinen eine wackere, mannhafte, vielversprechende Körperschaft sind, eifrig im Studium, achtbar in ihrem sittlichen Betragen und fein in ihrem äußeren Benehmen (gentlemen in manners). Oft hört man auch den kirchlichen Geist ihrer Uni- versitäten von Engländern rühmen; wir aber können die Aus- schließung aller Katholiken und Dissenters (d. b. der von der Staatskirche abweichenden Protestanten) nicht billigen. Vom Herausgeber. 3. Londons Umfang und Bevölkerung, sonst und ^ctzt. London. „A mighty mass of brick and smoke and shipping, Dirty and dusky, but as wide as eye Could reach, with here and there a sail just skipping In sight, then lost amidst the forestry Of masts, a wilderness of steeples peeping On tiptoe, through their sea-coal canopy; A huge dun cupola, like a foolscap crown On a fool’s head and there is London town!“ (Don Juan Ix. 82.) Nicht schmeichelhaft ist das Bild, welches Lord Byron hier von der großen Weltstadt entwirft: Eine gewaltige Masse von Ziegelsteinen und Rauch und Schiffen, schmutzig und düster, aber groß, so weit das Auge rei- chen konnte, hier und da ein Segel gerade in die Augen sprin- gend, dann verloren im Mastenwald; eine Wildniß von Tür- men mit der Spitze blickend durch ihren Steinkohlen-Himmel; eine ungeheuere schwarzbraune Kuppel (die Paulskirche), gleich einer papiernen Krone auf eines Narren Haupt — das ist die Stadt London! Die Beantwortung der Frage nach den Vorzügen, oder Nach- theilen, dem Reiz, oder der Unannehmlichkeit einer Stadt wie

5. Bilder aus der Länder- und Völkerkunde, wie auch aus der Physik der Erde - S. 293

1858 - Osnabrück : Rackhorst
293 der damit in Verbindung stehenden Gewerke. In Southwark am südlichen Themseufer sind die meisten großen Fabriken. Im ganzen gehören zur Stadt London: 1. Die Altstadt (City) mit ihren 26 Wards (Stadtvier- teln) und ihren Immunitie8 (Freiheiten). 2. Die außerhalb liegenden Sprengel der Altstadt (Out- parishes of the City). 3. Westminster (the City of Westminster). 4. Die 5 parlamentarischen Wahlbezirke (parliamentary Boroughs (spr. Boros): Marylebone, Lambeth, Southwark, Fins- bury, Tower Hamlets (d. h. die Dörfer des Tower). Ganz London sendet 16 Vertreter ins Unterhaus; die reiche City mit ihren Merchant Princes (Handelsfürsten) ist durch 4 Mitglieder vertreten. Dies ist das heutige London nach seinem Umfange und dem allgemeinen Charakter seiner Hauptbestandtheile. Wie ver- schieden hiervon das ehemalige London war, zeigt sich recht anschaulich auf einer neuerdings veröffentlichten Karte Londons, wie es im Beginn von Elisabeth's Regierung war. Hier figuriert der Tower in einsamer Abgeschiedenheit im Osten und außerhalb der Stadt; Finsbury und Spitalfields liegen weit weg in der Landschaft, nach englischer Sitte von grünen Rasenplätzen (greens) und Heckeneinfriedigungen (hedgerows) umgeben. Westlich von Templebar, dem heutigen Eingang in die City und dem einzigen Thore Londons, (welches aber nur geschlossen wird bei einem königlichen Besuche in der City, damit der Lordmayor die Schlüs- sel der Stadt überreichen kann) stehen im Strand die Dörfer St. Giles in den Feldern (in the heldg), Charing und andere Weiler und tiefer noch nach Westen erhob sich, selbständig und für sich bestehend, eine Stadt mit einem berühmten alten Mün- ster und einer frühern Königsburg, Westminster. Mitten inne dehnt sich der Strand, seinem Namen entsprechend am Flußrande hin, eine freie Fläche, hier und da mit Edelsitzen und Gärten der Reichen geschmückt. Bevölkerung. Zur Zeit Wilhelms des Eroberers (1066) hatte London nicht viel über 10,000 Einwohner. In der Schil- derung eines Besuches am Hofe Heinrichs Viii. vom Jahre 1543 ist London beschrieben als eine der größten Städte der Christenheit, deren Ausdehnung sich »beinahe über eine Stunde Weges" erstrecke! — Unter Elisabeth zählte die Hauptstadt etwa 145,000, beim Regierungsantritte Jacobs I. (1603) nicht viel mehr als 150,000 Bewohner. Vor der Restauration Karls Ii.

6. Bilder aus der Länder- und Völkerkunde, wie auch aus der Physik der Erde - S. 328

1858 - Osnabrück : Rackhorst
328 nische Hochland die Terrassen, rings um die Terrassen dehnen sich die Tiefländer, eingefaßt von den Küsten des Meeres. Es ist dieß eine concentrische Folge von Hochland, Terrasse, Tiefland und Küste, von den Flüssen strahlenförmig durchschnitten. Wie eintönig ist dagegen der Terrassenbau z. B. der skandinavischen Halbinsel, deren Terrassenstufen ganz in geraden Linien sich erstrecken. Die Flüsse, dort zu drei verschiedener Küstenrichtung ungehörigen Stromgebieten entwickelt und geeint, durchbrechen hier sämmtlich in isolierten Parallelläufen und in Verticalrichtung die Bergstu- fen; das Flachland, dort in drei Stromtiefländer von verschiede- ner Größe und Richtung gegliedert, ist hier der schmale Küsten- rand eines Meerbusens, der ihm ebenfalls parallel läuft; Skan- dinavien ist durch seine Flüsse gleichsam zerhackt, Frankreich bildet das Ganze eines Halbkreises, in welchem die Flußradien die Küstenperipherie und das hochliegende Centrum zur Einheit zu- sammenschließen. Frankreich hat vor der griechischen und italischen Halbinsel die oceanische Seite, vor Hispanien die Tiefländer voraus. In Frankreich halten sich Hochland, Terrassen und Tiefland mehr und mehr das Gleichgewicht, ein Berhältniß, welches sich in Deutsch- land noch vortheilhafter stellt. Jene drei Stromgebiete also der Seine, Loire und Garonne, vereinigt nicht allein durch das ge- meinschaftliche Quellgebiet des Sevennensystems, sondern auch durch ein zusammenhängendes, von den Westpyrenäen bis an den Rhein reichendes Tiefland, bilden ein Naturganzes, reich zu- gleich an innern Unterschieden. Diesem räumlichen Zusammenhang entsprechend sehen wir auch die französische Geschichte aus aller anfänglichen Trennung eine entschiedene Einheit anstreben, fast bis zur Ausartung; denn darauf kommt die heutige Centralisa- tionssucht füglich hinaus. Die Gebiete der Seine, Loire und Ga- ronne bilden das oceanische Frankreich; das Rhonegebiet ist als die mediterrane Region ein von dem übrigen Frankreich ge- trenntes Glied. Bodenform wie die Richtung der Stromläufe Frankreichs gewähren die größte Leichtigkeit der Kanalverbindung wie die keines andern großen Landes. Schon Strabon sagt des- halb : „Es haben aber die Flüsse einen so geschickten Lauf, daß die Waren leicht aus einem Meere in das andere gebracht wer- den können, so daß man sie nur kleine Strecken zu Lande wei- ter zu schaffen braucht; die längste Strecke des Weges werden sie auf Flüssen hin- und hergeführt." In gleicher Weise ist das französische Bergland, welches im allgemeinen die Landcommuni- cation überall begünstigt, nach verschiedenen Richtungen hin von

7. Leitfaden zum Unterrichte in der allgemeinen Menschengeschichte für Bürgerschulen - S. 91

1813 - Reutlingen : Mäcken
Sechste Periode. 91 Sülly die Finanzen in einen bessern Zustand, be- förderte die Handlung und legte den Grund zu dem Seidenbau und zu vielen Manufakturen. Nach und nach erholte sich Frankreich von seinen Krie- gen , welche unter Ludwig Xlll. völlig geendigt wurden. §- 74' Die Religionsbedrückungen in den Nieder- landen veranlaßten die Entstehung eines Frei- staats. Die Niederlande, welche ehedem ein Theil von der fränkischen Monarchie, dann vom deut- schen Reiche waren, kamen im I. 1477 an das Haus Oestreich (§. 67.), und machten seit 1512 den burgundischen Kreis aus. Als der König von Spanien, Philipp n., ein Sohn Karls V., die protestantischen Niederlande durch Einführung der Inquisition (Z. 52.) zur Annahme der katholi- schen Religionslehre zwingen wollte, und der Ge- neralstatthalter, Herzog von Alba, sie hart behan- delte; so widersetzten sie sich auf Antrieb des Für- sten von Nassau, Wilhelm von Oranien, welcher das Haupt des Niederländischen Adels war. Fünf Provinzen schlossen sogar 1579 einen Bund zur Behauptung ihrer gänzlichen Unabhängigkeit, wel- chem auch bald die übrigen Provinzen beitraten. Sie entsagten also der jpanischen Herrschaft, und wählten den erwähnten Prinzen, Wilhelm, zu ih- rem Oberhaupte. Nach einem 30 Jahr langen Kampfe mußte ihnen im I. 1609 der mächtige Kö- nig von Spanien einen Waffenstillstand zugestehen.

8. Leitfaden zum Unterrichte in der allgemeinen Menschengeschichte für Bürgerschulen - S. 137

1813 - Reutlingen : Mäcken
Sechste Periode. 137 rottung des vom Pabst Innozenz Viii. 1484 vor- züglich begünstigten Aberglaubens von Heren und Gespenstern, durch welchen fast io Millionen Men- schen als vermeinre Heren auf dem Scheiterhaufen ihr Leben verloren hatten, trug Balthasar Be- cker, ein Prediger zu Amsterdam, und Thoma- sius, Professor zu Halle, (wo er die Stiftung der dasigen Universität 1694 veranlaßte), (er starb 1728) das Meiste bei. Indessen giebt es bey aller Aufklärung unsers Zeitalters in Religion und Sittenlehre noch wilde Auswüchse des Aberglau- bens und Unglaubens. Man läßt sich auf der einen Seite von Ahnungen, Visionen und Gcisier- erscheinungen hinreißen, und auf der andern milk man die Beweise für die Göttlichkeit und Wahrheit des Christenthums bezweifeln. Der herrschende Ton scheibt das irdische Seyn als seinen Gö- tzen einführen zu wollen. Doch muß man denn auch wieder zur Ehre unsers Zeitalters gestehen, daß Religionsfreyheit und Duldung gegenwärtig weit herrschender ist, als vormals, und daß die verschiedenen Religionsparteien mit mehr Eintracht als vorher unter einander leben. Daher mag es kommen, daß man in unsern Tagen sehr viel und ernstlich über die Vereinigung der katholischen und protestantischen Glaubenslehre in öffentlichen Schrif- ten vonplank, Brauer, Stäudel u. a.verhandelt hat. §. Iol. Fast in allen europäischen Staaten, 'vorzüglich aber in England, Deutschland, Frankreich, Jta-

9. Erdbeschreibung von Europa - S. XXXVI

1805 - Reutlingen : Mäcken
Xxxvi . Einleitung. Das zertheilte Polen nannte' sich auch eine Republik/ und die grosse französische Republik hat sich schnell/ ohne gewaltsame Revolution, wieder in eine Monarchie verwandelt. Ausser diesen bedeutenden Staaten, giedt es Noch eine Menge kleiner Staaten, Länder und Länderchen in Europa, welche in folgender Erd- beschreibung aus einander gesezt, und in ihrer Ordnung beschrieben fm&

10. Erdbeschreibung von Europa - S. 692

1805 - Reutlingen : Mäcken
692 Sieben Inseln Republik. der, unter dem Namen Muskaten Wein, überve. nedig nach Deutschland kommt. Die Anzahl der Einwohner, in allen Inseln, ist 200,000, wovon Cefalonien am stärksten be, völkeri ist. Die Einwohner sind meist Griechen, theils auch von der katholischen Religion. Die griechische Kirche war der Gerichtsbarkeit des Pa, Iriarchcn von Konstantinopel unterworfen, hat aber iezt einen eigenen Priester, welcher durch Adel und Geistlichkeit erwählt wird. Der Kirchen- dann ist ein wirksames Mittel,dasvolk in der Dumm, heit zu erhalten, denn die Griechen haben eine lächerliche Furcht vor diesem Popanzen. Die Einwohner beschäftigen sich mit dem An, bau dieser fruchtbaren Länderchen, und treiben Handel mit Wein, Oel, Baumwolle, feinen Früchten, Rosinen, Zibeben, Butler, Käse, auch Gartenfrüchten, und fremdem Gut. Diese Inseln gehörten vormals zu Venedig. Als diese Republik erobert wurde,' so sind diese Inseln von den Franzosen besezt, von den Türken und Russen aber wieder erobert worden. Im Jahr 1800 wurde aus diesen Inseln eine eigene Republik gemacht, die unter türkischem und ruf, sischem Schuze stehen solle, wofür sie an die Tür, kei alle 3 Jahre 75,000 Thalcr Schuzgeldzahlen muß. Rußland hat hier eine Besazung von 10,000 Mann, welche der Kaiser selbst unterhält. Das Wappen ist ein gehender Löwe im blauen Felde.
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